Google
This ıs a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before ıt was carefully scanned by Google as part of a project
to make the world’s books discoverable online.
It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that’s often difficult to discover.
Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear ın this file - a reminder of this book’s long journey from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google ıs proud to partner with lıbraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google’s system: If you are conducting research on machine
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text ıs helpful, please contact us. We encourage the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attribution The Google “watermark” you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users ın other
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can’t offer guidance on whether any specific use of
any specific book is allowed. Please do not assume that a book’s appearance ın Google Book Search means it can be used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe.
About Google Book Search
Google’s mission is to organıze the world’s information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers
discover the world’s books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web
atihttp: //books.gooqle.com/
H
NEDIL. TRANSFE
I
..
J
HU
|
ee ER
— ——
ee
[5 T ———
ee ee.
“
—
"ee
a
RIS: S&
EEE NN ER N u
—— — 14 my] Erd >
Fi
— RT NT" 27772 * Wu LE ET
N vun
2
La;
. +‘ 5
%
% .
.
4
.. .
* 4
.
-
i
* J
v
*
\
N
+
\ ‘
.
—
⸗
⸗
D
' °
r [) s f BEN
3
* .” 3
0
‘ - R
x r N
e ‘
4
‘ .
1
D
4
D
“ D
A
. D
[\
%
’
x t
1
Li
\ n
”
.
‘
\
D
‚
=
DI J *
[1
®
x
x
-
‘
- x
24
J
⸗
25
ı
'
+
.
\
«
4
N J
⸗
a
.
!
.
x
L
.
-
Nenes
HiRerifg- Biosranhifgen
gerito u
Sontonf — |
Nachtichten von dem Leben und den Werken | \
muſtkaliſcher Schriftſteller, beruͤhmter Komponiſten, Sänger , Meifter auf
Juſtrumenten, kauſtvoller Dilettanten, Muſtkverleger, auch Orgel⸗
| und Infirumentenmacher,
diteres und wnenerer Belt,
ans silen Nationen enthile
Ernf Ludwig Gerber,
Earſtlich Schwarzburg⸗ Sonderhauſiſchem Hof Setretar gu Sondershanſen.
Dritter Theil.
BR B4
Leipzig bey % Säbnek
- 181% :
)
u, — 5⸗
2*
ba ’
i‘ ®
— —
1
“
’vı
,
[}
* 0
=
'
..
-
?
vr De
[72
2
[4 .
‘
“" -
. ®
..,
Sn
%
+
x
a}
26
* t
*
4
— 227
no.
N
„- .
r 2
ı ®
sa
— rn
44 }
je" u
—M
®
.. . > \
.
@ ⸗
U,
*
t_*»
X %
6“
ü —
«4
46 ‘
. —
»
.-
.
}
5 —
. v u
*
D Bi eve, |
Praͤnumeranten⸗-Verzeichniß.
Guͤntherine Charlotte geieberits Albertine Bir von
| Schwarzburg⸗ Sondershauſen. J—
Se. Rönigl, Hohein Ludwig Großherzes zu Heſen. 2
Safel, Herr Haag, Erzieher. er 23
Frankfurt — Durch Herrn J. € Sayl:
Herr Konzertmeiſter Mangold in Darmſtadt. 1
Kapellmeiſter Wagner daſelbſt. 1
Hofgerichtsdirektor von Lersner baſelbſt. ER
Mufikdirefior Hubſchmann in a
B. Schott in Mapnz. - 1
A. Bader in Frankfurt. 2
Eitlinger in Aſchaffenburge ı
11114114
Krasvreß). :
—. > IHR: — J
vr Drinnen Berpeici
Inibruck. Herr Martin Goller, Miſiklehrer.
Leipitz. Se Heinrich Friedrich Wilhelm Richter. |
Herr Voigt, Dufitus, ei Be er
Bay. Herr Xav. Schnyder yon Martenfer.
eran. Kerr Daniel Goller, Morregent. Zr
Sonbdershaufen. Frau Oberſtallmeiſterin von —
Gtettin. Herr Muſikdirektor Haak. |
men Her Karl Lbffler. s
‚Here Graf Morig von Dietichſtein. |
pi Herr Gerspach, Duſtieheer.
-
R
5 .
| 5 2 * —7 —
un — -
Jc €
3 » [} = ‘9 CZ ner nn 0...
!
er *
1 — x .v « ——
se 1 V ART
| W No 26 1985
ER B
ae «
*
1) rn u — — —4—
⸗
* * F
V * *
4 —
7
—
1 m.
{)
⁊ — —RRX
— zu
w
.n
- »
», als
v —2
7 L ‘ Sn “ F
a
7 ss
»"
u Me
f
f
Mechanikus und Klapierinftrumentmächer
zu Ludwigsburg, geb. zu Waißlingen im
Day 1768, verlor ſchon am vierten feiner
Tage, durch Krankheit, das vechte, und 4
Jahre darauf, durch einen ſpitzigen Bolzen,
den einer feiner Spiellammeraden aus eis
nem Blasrohre aufihn ſchoß, auch das lin⸗
fe Auge. Nun entdeckte ſich noch ein Schims
mer vom Lichte im rechten ; aber auch dieſen
verlor er durch eine ungluͤckliche Operation.
Im J. 1780 bezog fein Vater, ein Müller,
eine größere Mühle in dem Dorfe Hohen.
ack, unweit Qudwigshurg. Hier fing er nun
"zu feier Unterhaltung an, allerley Geraͤth⸗
— ins Haus zu ſchnitzen derfertigte
fich einen Deehkuß! und verfah das Dorf
mit Kegelfpielen, Spinnrädern und Garn⸗
bafpeln. Und um feine Arbeit mehr zu förs
bern, verband er fehr.gefchickt ſeinen Dreh⸗
ſtutzl mit dem Raͤderwerke der Mühle, wo⸗
durch ſeine Arbeit immer bedeutender wur⸗
de. Nach mehreren gluͤcklich durchgeſetzten
mechaniſchen Unternehmungen, muthete
man ihm endlich auch zu, die Baͤlge in da⸗
ſiger Orgel aus zubeſſern. Pies erregte in
ihm die Begierde, das Klavierſpielen zu
lernen. Sein Vater verſchaffte ihm ſogleich
ein Klavier, ind kaum hatte ihm her Schul⸗
meiſter des Orts 4 Monate lang Unterricht
gegeben, als er fchon einige Choralmelodien
ſpielen konnte. Jetzt famer von ungefähr -
nach Ludwigsburg, wo er im Gaſthofe eis
nen Pantalen fpielen hörte. Er gerieth
darüber in a bat, man moͤch⸗
ve ihm die Mechanik dieſes Inſtruments
auseinander legen. Dies gefchah,und nach⸗
dem er Alles genau. befühler Hatte, kehrte er
mitdeni fühnen Sedanfen zuruͤck ein aͤhn⸗
liches Inſtrument zu verfertigen, welches
er auch, trotz aller Schwierigfeiten, 1790
zu Stande brachte. Ein zweyter Beſuch
inLudwigẽburg machteihn mit einem Spas
thifhen Tangentensälügel bekannt. , Er
verfuhr, wie mit jenem Inſtrumente, bep
Rp d. Tonfünfter DT °—
.
®
RK.
x
R aeferten(Earl Heinrich) ein blinder der Unterſuchung verkanfte nach feiner Zus
Haufefunft feinen Pantalon, und machte in
kurzer Zeit zwey TangentensSlügel, die’
ebenfalls ihre: Liebhaber fanden. Yun
ruͤhmte man ihm die Steinjchen Fortepiag
no’6. Sein Ehrgeiz ſieß ihn nicht eherrus -
hen, bis erSelegenheit gefunden hatte, auch
davon eins zu hören und zu unterſuchen.
Dies fah er für die Zukunft als fein einziges
Mufteran, Er erfandfich nun ganz befons
dere zweckmaͤßigere Werkzeuge, 303 1797
nad) Ludwigsburg und arbeitete ununter⸗
brochen fort, fo daß er imJ. 1799 fhon da&
fünfte Zortepiano in der Arbeit hatte, wo⸗
von dad vierte, mit Wiahanony ausgelegt,
im vorhergehenden Sahre,für 16 Louisd’or.
‚ verkauft worden war. Das Wunderbarfte
dabey ift, Daß, nad) der Verficherung des
Hrn. Pf. Chriſtmann, feine Arbeit die
von manchem gelernten Inſtrumentmachet
übertrifft. ſ. Muſ. Zeit. 1798. ©. 65.
Kaeſermann (Nicol,) machte fih
zuerſt bekannt durch III Sonat. p. le Clav.
av.V. Op. 1. Augsburg, 1797. Dieſen
folgten: Seller ts geiftl. Oden und Lies
der, mit ganz neuen Melodien für 3 bis 4
&ingftimmen, nebft einer Klavierparthie
und Seneralbafle, in Muſik gefegr von
u. ſ. w. Bern, b. Walthard 1804. Zu dies .
fer Zeit war Sr. Kaeſermann Lehrer
der Tonfunftund Stadtkantor zu Bern.
*Kaͤſtner (Abraham, Gottheif) Dr
der Philoſ., ordentlicher Drofefjor der Mas
‚them. und Phyſik zu Göttingen, auch Koͤ⸗
nigl. Großbritt. und Churf. ——
Lüneburg. Hofrath, geb. zu Leipzig am 27.
Sept. 1719, hat ſehr genaue Verſuche über
die Geſchwindigkeit des Schalles angeftellt,
wovon ſich in den Goͤttingiſchen gelehrten
Anzeigen 1778, S. 1145. und 1791, im
15 9ſten Stuͤcke, Nachrichten finden. Aus
Berdem-haben wir ihm aber auch einen ſehr
‚guten Auszug aus dem englifchen Werke zw --
danfen : Betrachtungen über die alte und,
neue Zum, mit derſelben Anwendung Fri
1 wm.
3 Maf
Heilung der Kran eiten, nebft einem Ver⸗
ſuche die Frage aufzuͤloͤſen: Worinn der Un⸗
terſchied der alten und neuen Muſik beſtan⸗
"den hat. London, 1749. Den Originaikitel
findet man oben unter dem Art. Brockles-
- by, dem Verf. des Werks. Der deutfche
—
Auszug mit Anmerkungen ward erſt ins
Hamburgiſche Wayazin, B. IX. ©. 87.
und dann hieraus in Marpurgs Bey
traͤge 8.11. ©. 16 — 37. eingeruͤckt. Dies
fer beruͤhmte Mathematiker und große&pis
grammatijt ſtarb zu Goͤttingen am 20. Jun.
1300, beynahe 81 Jahre alt.
Kaffka, eigentlich Kawka (Joſeph)
ein braver Violiniſt, geb. in Boͤhmen, lebte
1788 ſchon 45 Jahre zu Regensburg in
Fuͤrſtl. Thurn⸗ und Taxiſchen Dienſten. Er
iſt der Vater von folgenden beyden nicht un⸗
bekannten Komponiſten.
Kaffta (Wilhelm) des vorhergehen⸗
den Älterer Sohn, iſt Konzertmeiſter des
Fuͤrſten von Thurn und Täris zu Regens⸗
durg, und gehörer unter die ſtarken Violi⸗
niften. und Konzertfpieler, komponirt auch
stiche nur für fein Inſtrument, ſondern hat
auch. einige Meffen gefehrieben. Er befand
ſich ſchon 1788 in diefer Kapelle als Mit⸗
. glied. ſ. Statift. v. Böhm: Heft XII.
Kafftka IJohann Ehriftoph) zweyter
Sohn von Jo ſeph, Schauſpieler, San⸗
ger und Komponiſt, geb. zu Regensburg
1747, betvat das Theater ſchon 1755 zum
erſten Male, und hat daranf eine lange Zeit
am Theater zu Breslau geftanden. So
heißt es im Gothaiſchen Theater⸗Kalender
durch alle Jahrgaͤnge von ihm. Nach ſeiner
eigenhändigen Nachricht Hingegen, ift de
erſt 1759 zu Regensburg gehoren, hat bie
Wuſik unter dem braven Nie pel ftudirt,
war anfaungs eine Zeitlang Mitglied der
Fuͤrſtl. Kapelle in feiner Baterftadt, und bes
trat darauf erft 1778 das Theater. Von
Breslau aus wandte er fich nach Peters⸗
burg. Gegenwaͤrtig (1802) aber ſtehet cr
am Deſſauiſchen Hoftheater. Sein Haupt⸗
inſtrument iſt die Vloline. Außer einigen
großen Sinfonien, Meſſen und Vespern
und einem großen Requiem, hat er nun
noch folgende&ingftücke in Deuflk gebracht:
ı) Das Milhmädchen: 2) Lukas und
Hannchen. 3) Die Zigeuner, von Moͤl⸗
ler. O Der Aepfeldieb. 5) Antonius and
Kab Kai 5
Kleopatra. 6) Das wüthende Heer. 7)
"&o prellt man die Zächfe. 8) Rofemunde,
Melodram im Klavierausz. gedrudt. 9)
Das Zeit der Brennen. Prolog. 10) Bits
ten und Erhörung, ernfihaft. Singſp. in z
Akte, im Rlavieraus;. gedruckt 1784. Fol.
17) Die Beyer der Gnade des Könige,
Singſp. 12), Der blinde Ehemann: 13):
Der Talismann, oder bie feltfamen Spies’
gel. 14) Der Tod Ludwigs XVL Oras
tor. 25) Jeſus leidend und fterbend.: Ora⸗
tor. Dan noch verfhiedene große Ballerte.
Auch machte er den Anfang mit der Ansga⸗
be eines periodifhen Werks unter dem Ti⸗
tel: Muſikaliſcher Beytrag für Liebhaber
bes deutſchen Singſpiels beym Klavieg.
1s und 28 Heft. Breslau, 1783. Bol. wos
bey es aber verblieben iſt. Seit 1303 hat
i — in Riga niederge⸗
en. f 2
Kahl (Wilhelms Gotthard) Hiele fi
2796 als Muſikbefliſſener in Kalle auf,
‚und gab von da in den Deu: VI Heine
und leichte Sonasen fürs Klavier. Leipzig,
1796. . | | -
Kahn (C)) ein Student in Jena, hat
im Bureau de Musique zu Leipzig bers
ausgegeben: 6 Lieder mit Begl. der Gui⸗
karte. — —
*Kahrel (Herman Friedrich) Dr. ber
Philoſ. und der Rechte, ordentl. Profeſſor
der Philoſophie zu Marburg, geb. zu Det⸗
mold 1739, hat außer vielen andern gelehr⸗
ten Werken auch herausgegeben: Denck⸗
kunſt oder Grundriß der Weltweisheit,
als: 1) Die allgemeine Denckwiſſenſchaft
u. ſ. w. auch 10) die Tonkunſt oder Mu⸗
ft. Herborn, 1755.88. &
Kaifer (Pater Jiſtrid) ein Mönch:
1750 in einen der Schwaͤbiſchen Kloͤſter,
wurde unter die guten Kirchenkomponiſten
feiner Zeit gezaͤhlt; doch iſt nichts von feiner’
Arbeit gedruckt werden. ſ. Muſ. Korre⸗
fpond. 1791. S. 300. —
"Kaiserly Hrikähr, ein Armes
niſcher Sänger unſeres Zeitalters, wahr
fiheintich zu Ronftantinppel, hat daſelbſt
ein Berk über die armenifche Klrchenmuſik
in den Druck gegeben, unter dem Titele. -
Nuwäkarann. Eonftantinopel, bey Mat⸗
thios, 1794. 8. 8. mit Holzfchnisten. Noch:
find dafeibft folgende hieher —
abrer
1
%
6’ Kai: ‘Kal in
aber von ungenannten Berfaffern gedruckt verbient wegen feines warmen Eifer für
worden: ı) Aerkarann, Eonftantinopel, das Befte der Kunſt dem Lefer näher bez
bey Godb Arab⸗Oglu im Kümtchirhan. kannt zu fen, als es durch die Nachrichten : .
1803. fl. 8. ebenfalls Über die armeniſche im a. ter: gefchehen konnte. Und da ung ”
Kirchenmuſik; ferner 2) Armeniſches Ges ſeitdem Hr. Strtederinfelnerciifhen -
ſangbuch, von den Heiligen Vatern verfaßt. Gelehrt. Geſchichte noch alleriey Nachrich⸗
xX«1 V
Start der europäifchen Nöten finder man
ker gewiffe Zeichen, welche gleihfälls zur
ezeichnung der Dielodie dienen. Eonftans
tinopet, bey Awatiaduhr, 1743. 81. 8. mit
efichenholsfäriitten. Alle Hier angeführte
drey Werke befinden ſich unter der Herjogl.
drientaliſchen Sammlung zu Gotha. ſ. Je⸗
naiſche Literat. Zeit. Intelligenzbl. No. 76.
1805.G,6gr.:uf 00.
Waizer(.N)Orgelbauer zu Grulich in
Böhmen unis J. 1780, har zu Konoged In
der ehemaligen ®ervitens, jeho aber Pfarr⸗
kirche ein Werk von ı 8Stimmen, mit Prin⸗
eipal 8 Fuß, und dann ein anderes zu Da)
daim Bunzlauer Kreiſe erbauer, f. Statiſt.
ten im Betreff feiner’ Juͤgendjahre u. xunſte
bildung geſchenkt hat, gerade den intereſt
ſanteſten Theil einer une
ben ich in jedem wichtigen Artikel fo gerit
recht ausfuͤhrlich liefern möchte; fo werde ich
bier noch das Wefentlichfte daraus beybrin⸗
gen. Da von feiner fräheiten Jugend am.
Muſik und Malerey feine Lieblings, Bes
ſchaftigungen waren ; fo ließ ihn fein Wa
ter, Mihael Kalkbrenner, Stadt⸗
mufteus in Caffel, in feinen funfzehnten
Jahre Bas Klavier dnfangen, und da dee
Unterricht jeines erften Lehrers nicht zweck⸗
mäßig ſchien, fo übergab er ihm nach einks
sen Jahren dem gruͤndlichern Unterrichte
‚des Hof/ und Stadtorganiften Becher,
wobey er gugleich wöchentlich einige Stuns .
den dem berühmten Carl’ Rodee‘
wald auf der Biofine nahm. Währ
dieſer Lehrzeit wurde er im: 17. Jahre ale
Ehorfänger bey der franzoͤſiſchen Oper ans
Organiſt zu Dänden, ein braver Känftter geſtellt. Dies verfchaffte ihm zu gleicher
und Komponift, von deſſen Arbeit aber füe Zeit den fuͤr ſeine Wißbegierde großen Vor⸗
jetzt bloß gebruckt find: KV Lieder beym Bi daß er außer den mannichfaltigene
Klavier. zfter Theil. München, 18900; eifterftüden, — er taͤglich mit anhörs
v. Böhm. Heft VII. S. 112.
Kalb(...) Orgel⸗ und Inſtrumentma⸗
cher zu Prag, lebte ums J. 1796 daſelbſt
und hatte bereits mehrere Werke erbauer:f.
Jahrbuch der Tonk. S.ı50
Kalcher (Johann Nepomuk) Hof
de Kalhar. f. Kalkar.‘ te, zugleich alle zur F
Kalick (..) ein Tonkunſtſer, wahr⸗
ſcheinlich zu Wien, ums J. 1799, von deſ⸗
Kompoſition Traeg in Mſt. anfuͤhrt:
asſsaaxione à 4FI., u. Vi TerzettiazFl.
Kalix (...) Klavierinſtrumentmacher
Be ums J. 1786, verfertigte auch
rathſaiten. | SUPRA 6
Kalkar(Henricus) oder Henricus
Kalcarensis, ein Kanonikus zu Chln, geb.
"gu Cleve, wurde zu ParisDr. Theo]. dann
‚zu Rapferswerth und Coln Ranonikus und
endfich Kartheufer und Prior, auch Vifitas
tor diefes Ordens, in welchen Wuͤrden er
1448, im soſten Jahre feines Lebens ſtarb,
- nachdem er gefchrieben Hatte: Cantus-
ium de Musica. Lib. L f. Swertif
x Athen. Belg: und Possevin Appar.
Sacr. T. EN,
KattsrennerlEhriftian)—feiti79g
Bingmeifter bey der großen Dptr gu Paris,
| eftl. Kapelle gehäris
gen Partituren durchſtudiren durfte. Dies
Studinum ſetzte ihn, nebſt dem treulichen
Unterrichte des Hrn. Becker, in Stand,
binnen einigen Jahren im freyen u. gebun⸗
denen Style regelrecht zu jchreiben. State
baß aber nun bie fo nöthige Aufminterung
für feine Talente Hätte erfolgen folten, fan»
fich, als der Marquis de Luche 11775 die
Theater⸗Direktion Abernahm, gerade daB
Gegentheil, indem man ihn niche nur bey
ber Kapelle außer Sehaltfegte,fonbern ihm
auch den fernern Gebrauch der Partituren
unterfagte, Im J. 1777 brachte ihn ende
li eine große Sinfonie, weiche er dem
Landgrafen mit der Bitte, - entweder um
Beſoldung oder um feinen Abſchied, zueige
nete, 30 Thlr. Beſoldung ein, nachdem feir
ne Arbeit mit Wohlgefallen war gehört worg
den. Er fingnun an, verfchiedenes in den
Druck zu geben, wovon das, a. Ler. ſchon
A4 de Nach
eo
7 Kal’
Nachricht sieht. Da dies aber ſeineLage noch
immer nicht verbeflerte, ſchrieb er eine gro⸗
bierftimmige Meſſe, und übergab fie dem
andgrafen, mit der Bitte um zweyjaͤhri⸗
gen Urlaub, — Italien be⸗
ſuchen zu koͤnnen. Allein ſeine Meſſe wur⸗
de unterdruͤckt und ſein Urlaub verweigert.
Voll Unmuth ſchickte er nun dieſe Arbeit an
die Philarmoniſche Akademie in Bologna
und erhielt die Genugshuung, daß ſelbige
nicht nur mit einftimmigen Beyfalle aufges
nommen wurde, ſondern daß ihm auch bie
Alademie am 18. Juni 1784 das Diplom
eines Shrenmitgliedes ausfertigte. Und fo
Härten wir auf einmal den Aufſchluß, wie
ein Damals noch junger und unbelannter
‚Zontünftler,von Bologna aus, diefer Ehre
theilhaftig wurde. Danach dem 1785 Ers
folgten Todedes Landgrafen die Kapelle abs
gedaukt wurde, hatte er ſchon den Entſchluß
gefaßt, das bisher für ihn fo undankbare
Studium der Muſik gang aufzugeben; ald
ihn 1788 die Königin von Preußen zu ihr
ren Kapellmeifter in Berlin ernannte, Wie
thaͤtig er ſich baſelbſt bewieſen, davon zeuget
unten folgende Reihe theoretiſcher und prak⸗
‚ üfcher Werke. Auch blieb fein Fleiß nicht
unbelohnt, indem er 1790 vom Prinzen
Heinrich von Preußen von ders
Jin ab und nach Rheinsberg zu feinem Ka⸗
-pellmeifter unter anfehnlihen Bebinguns
- gen berufen wurbe. Hier fchrieb ‘er mehres
‚ge franzoͤſiſche Opern, zu welchen auch La-
.nassa gehört, verlief aber 1796 auch diefe
‚Dienfte wieder, um eine Reife nach Italien
‚zu machen. Endlich fand er noch zu Paris
"feine bleibende Stelle, wo er 1799 ben der
großen Oper als Maitre des Choeurs et
des Ecoles angeftellt wurde. Und daß auch
"Hier feine Thätigfeit noch ununterbrochen
in feiner Runft fortwirft,begeuget außer der
Oper Olympie, welche er für das dafige
große Operntheater geſchrieben hat, und ans
dern Werken, auch der Preis, weichen er
2800 im Harmonika⸗ und Fortepianofpier
len gewann und vom Minifter Chaptal
öffentlich erhielt. Bon feinen neuern Kom⸗
po,itionen können noch folgende angegeben
werden: 1) Theorie der Tonkunſt, mit
XIN Tabellen. Erſter Theil. Berlin, bey
Kal 0
aten Theil übrig geblieben, welcher aher
nun wohl fchwerlich folgen möchte, da er die
Geſchichte, weiche. auch für diefen Theil aufs
gefpart. war, nach der Zeit: beſonders, und
zwar erft deutſch, und dann franzoͤſiſch her⸗
ausgegeben hat. Außer einerRezenfion dies
ſes Werks inder muf, NealZeitung, 17905
©. 177.findet man and) in der Literat. Zeit,
1790. No.185. und Intell. 81.1790. No,
130. eine Rezenſenten⸗Fehde darüber. 2)
Kurzer Abriß der Geſchichte der Tonkunſt
zum Vergnügen der Eich aber der Mufik,
Berlin, 1792. 128 ®eitenin 8. Bey diee
fen fleinen Maasitabe, nach welchem die
großen Maſſen der allgemeinen Geſchichte
der Muſik Hier aufgetragen find, möchte
wohl der Zweck, das Vergnügen der Liebha⸗
ber, nicht völlig erreicht werden. Hoͤchſtens
koͤnnte men das Werkchen als eine Wieders
holung oder Ueberſicht für Sachtundige
anſehen. Aber auch dann waͤre vielleicht
noch manches dabey zu erinnern, was nun
hoffentlich in dei franzdſiſchenUmarbeitung
verbeſſert iſt. Noch ſetzte er uns auch da⸗
male durch die Ankuͤndĩigung einer Quat⸗
talſchrift: Beytraͤge zur Vervolllommung ,
der Tonkunſt, 1789, in angenehme Erwars
tung, indem er durd fie den Baden da wie⸗
der anknüpfen wollte, wo die Marpurgis
ſchen Beytraͤge geendet Hatten. Allein das
Bert kam nicht zu Stande. 3) Histoire
de la Musique, par C. Kalkbreuner;
Tome jer. Paris, 6. König, 1802. iN$:
mit 6 Kupfertafeln. Bon ſeinen praktiſchen
Werken ſind noch folgende geftochen wors.
ben: III Sonat. p. leClav. av. V. et
Ve. Op. 1. Berlin, 1790. 5) HI Sonat.
p- le Clav. av. V. Op. 8. Ebend. 6) II
dergl. Op. 3. Ebend. 1791. 7) Air var.
p- leClav. Sreut euch des debens ic, Ebend.
8)Romance d’Estelles p.leClav.Ebend,
1794. 9)Democrit. Op. bufka in 3 At.
Mheinsbere. Mi. 10) Lanassa, Große
Dper. Ebend. Mft. 11) Olympie. Große
Oper, zu Paris, 1799. Mſt. 12) Scene
de Pigmalion. Ebend. 1799. 13) Scene
de Chauts d’Ossian. 1800. Bende Sce⸗
* der daſigen Ben — auf⸗
geführt. 14) LeChanttriomphal pour
la pompe ihre du ———
Hummel, 1789. 40 ©. Tert und 13 S. 1799 daſelbſt aufgef. Er ſtarb zu Paris
Motenbenfp. ingr. 4. Nach dem Plane des
Hrn. Verfaſſers iſt noch manches für den
WA =
Kulk
N
4 Ral
Kalkbrenner jun. (...) der Sohn
Bes vorhergehenden, geb, in Caſſel, erhielt
in der Öffentlichen Prüfung der Zöglinge
Bes muſ. Confervatoriums zu Paris zu Ans
fange bes 1802. Jahres vom Miniſter
Chaptal den erftien Preis doppelt, eins
mal als Komponift, wo Catel fein Leh⸗
Kım
&
ver iſt, und dann als Klavierfpieler, wor Ch
gu ihn Ada m gebilderhat- |
Kallenbach(G. E. G.) Organift an
der heil. Geiſtkirche zu Magdeburg ums
31795, hatte ſich ſchon um 1787 durch
verfchiedene Liederfompofitionen im Rell⸗
ſabiſchen Klaviermagazine bekannt ges
macht. Im J. 1796 gab er aber davon eis
he befondere Sammjung in den Druck uns
ser ben Titel: Oden und Lieder zum Sins
gen beym Clavier für ungeuͤbte und geübte⸗
se Sänger und Spieler. Magdeburg. Ue⸗
berdies wird ihm in dem Gothaiſchen Theas-
ter: Kalender für 1799. ©. 83. die Kompos
‚ftion nachftehender Opern zugeeignets 1)
. Das Schattenfpiel an der Wand, nebft eis
nee Opera buffa, ohneNamen, beyde nach
Bretz ners Poeſte. 2) Eheftandsfeenen,
Intermezzo. Noch find gedruckt: 3)
Zwergfeſlerſchuͤtterungen und Lieder der
Freude, f. Klav. Halle, 1800. 4) Frohe
Liederzur Unterhaltung. Ebend.
Kallmus. ſ. Calmus.
Kaltenbeck (Johann Georg) Sub⸗
rektor und Organiſt zu Paſewalk, wurde,
als ſich die Mitz leriſche muſ. Geſellſchaft bes
teits ihrer Aufloͤſung näherte, noch im.
1752 als Mitglied aufgenommen. Daß er
auf ſolche Weife nichts zum allgemeinen
Beſten der Kunft beygetragen hat, hindert
nicht, ihn für einen einfichesvollen Künftler
gelten zu laſſen, da ihn die Geſellſchaft durch
ihre Äufnahme dafür erfläret hatte. f.
‚Mist Bibl. B. V. G. 108. —
Kamaleddinus Abulphadhl
Giaphbar Ben Thalah Aladphavi, ein
arabiſcher muf. Schriftfteller, hat in ME.
Binterlaffen: Opus quadripartitum de
spectaculis et
“ et Iadicium Doctorun inseriptum. ſ.
- Casiri Bibl. arabico-hispana. T. I.
—* Art: MCCXL, wo es noch dauon
ft: Codex pereleganter exaratus die
16 Gemadi prioris,annoEgirae 679. Ex.
ſoll darin diejenigen gruͤndlich widerlegen,
weiche den Gebrauch der Muſik verbieten.
+’ 0
usices usu, Censura.
Kam 40
Lambra (8.) ein Komponiſt. lebte um —
1796 zu London, von wo aus er fuͤr einen
ſaͤchſiſchen Tonkuͤnſtler ausgegeben wurde,
Wo ich nicht iere, hat er ſich auf einer großen
Reife beſondere muſtkaliſche Kenntniſſe ers
worben. Wenigſtens findet man im neuen
teutſch. Merkur 1796. St. 1. No. 4. ein
ineffches Blumenlied, von demſelben in
unfere Noten gefeßt, nebft ein Daad Wor⸗
sen über Chinefiiche Mufit, Mon feinen
übtigen gedruckten Werken koͤnnen nur fols
gende angeführt werden: 1) LI original
Chinese Songs „Moo-Lee-Chwa et -
Higho Highau, “ for the Fortepiand,
London, 1800. a) III Rondos for the
Fortep. Ebend. 1793. 3) II Rondos
for the Pf. Ebend. 4) The favourite
Hornpipe with 8 Variat. for the Pf.
Lond. 5) III Sonatas for the Pf:
Ebend. Op. 23. bey Preſton, 1796. 6)
. Sonatas for the Pf. Op. ı. London, bey“
Clementi. 7)
2. Ebend.
Kammel (Anton) — war nicht Floͤ⸗
teniſt, wie im a. Lex. vermuthet wird, ſon⸗
dern Violiniſt, und zwar einer der beſten
und angenehmſten ſeiner Zeit. Er war
wirklich in Boͤhmen geboren und ein Unter⸗
than des Grafen Waldſtein. Wahrſchein⸗
lich mochte dieſer Herr, der ein großer Lieb⸗
haber dee Muſik war, ſchon fruͤh an dem
jungen Kammel befondere Talente bes.
merkt haben ; deun er ſchickte ihn nach Ita⸗
lien, damit er auf der Violine fich noch mehr
bilden könnte. Kammel ging geradezu
nach. Padua, dem Aufenthalt des großen
Tar tini, erbat ſich von ihm Unterricht, u.
nutzte dieſen mit ſolchem Eifer und Fleiße,
Sonatas for.the Pi. Op.
daß er ſich im kurzen für ſtark genug hielt,
feinen bisherigen Lehrer enibehren zu koͤn⸗
nen. Er kam darauf nach Prag zuruͤck, und
legte viele Proben ſeiner erlangten Geſchick⸗
lichkeit ab. Beſonders aber wußte er durch
feinen innigen und rührenden Vortrag des
Adagio alle Kerzen feiner Zuhörer zu
ſchmelzen. Sindeffen verfhwand er einige -
Zeit darauf wieder aus Prag, und niemand
wußte, wohin er gefommen fen, bis man
onblich erfuhr, daß er zu London lebe, Anc
fange foll feine Manier dajeldft nicht allges
mein haben gefallen wollen. Da er ſich aber
bald in den Geſchmack der Engländer zu — |
t
l
RT 1)
| es
den wußte;: fand’er auch mehrern Benfall,
wurde nicht nur Mitglied derKönigl. Kam⸗
mermuſik, jondern gründete auch jein haͤus⸗
liches Gluͤck dadurch, daß er eine reiche Das
me heyrathere. ‚Der wärdige Hr. Dias
Ba cz, dem ich alle tiefe befondern Umſtaͤn⸗
de aus dem XII. Heft der Statiſt. v. Boͤh⸗
men zu danken habe, perſichert, ſich alle
' Mühe gegeben zu haben, um weitere Nach⸗
richten von ihm -aufzutveiben; ‚aber ums
fonft. Der allgemeine Ruf habe ihn 1788
ſchon todt geſagt. Esift dies um fo glaub⸗
hafter, da nun ſeit länger als 0 Jahren zu
den 19 Werfen, welche ima. Ler. ſchon aufs
gezählt worden, höchftens nach 3 hinzuge⸗
kommen find. Außer Diefen kannte der vers
ftorbene Kantor Weimar, nach feiner
Werſicherung, and; mehrere Miffen von
deſſen Arbeit.
"von Randa (3) Dr. der Rechte,
Landesadvofat und Dilettant zu Prag,
fpielt nicht nur das Fortepiano meifterhaft,
fondern hat fich auch ſchon bey mehremußes
legenheiten als geſchmackvoller Komponiſt
gezeigt. Beſonders ruͤhmte man ſeine Kan⸗
tate zur Jubelfeyer des Appellationspraͤfi⸗
denten,. Grafen von Sport. Aush. bat
erimS. 1796, daman ihn als einen noch
jungen Mann angab, von feinen gefchries
benen Klavierfachen in den Druck gegeben:
XII Variat. p. lo Pf. Leipzig, 6. Breitk.
In Wi.führt Tra eg noch außer verſchie⸗
denen Sammlungen von vellſtimmigen
Taͤnzen, au) XIV Varia. a V.e Viola,
an. Ueberhaupt it der Geſchmack an dem
Schönenin feiner ganzen Zamille.zu Hau⸗
fe. Sein Bater,der Appellationsrarh von
Kanda, fpielt das Violoncell mit vieler
Empfindung; undfeine Schwefter, Je a⸗
nette, fpieltebenfalls das Fortepiane mie
Ausdrud und befondererentigkeit. ſ. Jahr⸗
vbuch der Tonk. 1796. |
2. Kanne (Friedrich Auguſt) gegenwaͤr⸗
tig (1802) Tonkuͤnſtler zu Leipzig, geb.
ums J. 1778 zu Delitſch, 4 Stunden von
Leipzig, wo ſein Vater Gerichtshalter der
umliegenden Gegend iſt, gehört zu unſern
hoffnungsvollen jungen Komponiſten. Zwar
hatte ihn ſein Vater zum Otudium der
Rechte beſtimmt, weswegen er auch die Aka⸗
demien zu Leipzig und Wittenberg in dicſer
Hinſicht beſuchte. Allein da ex fich mehr
8
u
‚Kan, IR
urOhlloſorhie und Aeſthetik, beſonder⸗
‚uber zur Tonkunſt hingezogen fuͤhlte, jo
hlieben die Jura liegen, und nur die Stren⸗
ge ſeines Vaters hielt ihn noch ab, ſich ſoe
gleich der Muſik ausſchlieſſend hinzugeben.
Indeſſen gab ein Chor, welches er zu Wit⸗
"senbergßen einer gewilien Gelegenheit mit
sroßem Beyfalle in Muſik gefege und aufs
geführt Hatte, Doch endlich Die Beranlaflung
zu dieſem Schritte/wodurch er ſich aber auch
zugleich aller fernern Unterſtzung von ſei⸗
wen Vater verluſtig machte. — Um num
nicht an den noͤthigſten Beduͤrfniſſen Mass
gel zu leiden, ſah er ſich genoͤthigt, bey einem --
Deſſaulſchen Prinzen bie Stelle.eines Se⸗
kretairs anzunehmen, welche er aber ſchon
nach Verlauf eines Jahres wieder aufgaß, -
und fich nad) Dresden wandte, um daſelbſt
die Muſik mit Ernfte zu fkubiren. Dies ges
ſchah theils unter der Leitung des daſigen
Hm. Kantor Weinlig, mehr aber noch
durch feineifriges Studium der Portman⸗
nifhen Werke. Auchdichtete er daſelbſt ei⸗
ne „Kantate an die Tonkunſt,“ feste fie
ſelbſt in Muſik und führte fie daſelbſt offent⸗
ih auf. Dies Werk, worin Poefle und
Muſik fo ganz in einander verſchmolzen was
ven, foll damals einen großen Eindrud auf
die Zuhörer gemacht haben. Hierauf ging
er 1801 wieder nach Yeipgig. Hier widme⸗
te er feine Zeit dem Studinm feiner Kunſt
und der Kompofltion gang, und ob wir gleich
von feinem Fleiße in legterer vor der Hand
nur erft einige wenige Öffentliche Zeugniffe
in einzelnen Balladen aufzumweifen haben,
weiche aber ſchon den. Stempel des Genies
an der Stirne tragen, und woraus man
uns in Zukunft einen zwepten Zu miſte eg
im ‚voraus verfpricht ; fo enthält doch ſein
Puls noch manches beträchtlichere Inſtru⸗
meittalftüc an Sinfonien und Auartetten,
das uns noch fünftig von feiner Gtaͤrke auch
in dieſem Bache Übergeugen wird. Folgen⸗
des Lit von feiner Kompofltion bis jetzt ges
druckt: 1) Die Erwartung, von Schils
ler, mit Klavierbealeitung. Leipzig, bey
Kühnel, 1801. 2) Die verfehlte Stunde,
von Schlegel, mit Klav. Ebend. 3) Der
Taucher, von Schiller, mit Klav. Des
nig, 1802. 4) Il Lieder, in der muf. Zeit,
und in der für die elegante Welt.
delgende And bey Kuͤhnel verlegt: 5)
. ——— | Chloe.
—
n3 ‚Kan "Kap
Chloe. Nach d. Franzoͤſiſchen m. Klas. 6)
Scene a. d. Geiſterinſel: Ich kuͤſſe dich, o
Schleyer. (Auch m. ital. Test.) 7) Der
flilleeiſt von Böhlendorf. 8)L’Ad-
dio. Scena ricav. d. Op. Adriano. 9)
La Fedelta, Die Treue. Polonoife, mit.
ital. und deutſch. Text. 10) Der. Jungger
ſell u. d. Muͤhlbach, v. Göche, zı) Der
KFiſcher, v. Esche. Mit Pf. oder Guit.
‚223) Lieder. 16tes Werl, m. Pf. ı3)La
‚Sonate a 4 mains. Op
varies mleClav. Op.4. I Sonate a.&
‚mains,Op.$. I Quatuor p. le Pf. av.
V. A. etVc.1798.Op. 6. U Airs varies,
. 0p.7.1798. XII Vorſpiele für die Orgel.
Teempesta. Cant, di Metastasio p. voce
sola, Stal.u.deutfh. Op. 17... .
Auf ſoſche Art hatte er in Leipzig mehrer
we Jahre lang ins Stillen fortgcarbeitet, ale
er nach Wien reifte, und feine erfte von ihm
als Dichter und Komponiſt gefchriebene
Oper, „Orpheus, vor dem daſigen an
Schönheit gewöhnten Publitum, 1807,
mir Beyfall und Ehre aufs Theater hrach⸗
te. Diefe gute. Sufnahme beweifen nicht
nur bie günftigen Urtheile von Wien aus,
in: der Leipg. muſ. Zeit., fondern auch fein-
hangerer Aufenthalt in dieſer Kaiferfkabt,
zoo er ald Dichter und Komponiſt die neue
Opet: Bernande und Miranda, ſchrieb, um
fie. im Seröft 1808.dajelbft aufs Theater
zu beingen. Diefe wiederholten Empfeh⸗
dungen brachten es dahin, daß er zu Anfans -
ein Deutfcher von Abel, Hlühere zu Rom in
‚DER
großer Komponift undBielfchreiber in allen
Stylen, beynahe aber noch mehr im Spiel
ge des 1809. Jahres als Kapelimeifter bey
‚der Oper in Presburg, init 1500
Gehalt, angekellt wurde, _ Ä
+» Sannengießer (J. I) — N6
And zur nänslichen Zeit von deſſen Arbeit zu
‚Berlin, wahrfcheinlich. bey Rellſtab gedruckt
worden: II Melodien zur Romanze. aus
"Sigaro : Rafıh mit verhängte Zügel.
- Kanter (Chuiſt.) Tonfünftler zu Koͤ⸗
nigsberg von ihm ſind 1799 bey Nicolo⸗
‚tus zu Koͤnigsberg heransgekemmen: XII
-
\
Melodien für das Klavier.
Kapp(R Karl) Organift ander luthe⸗
riſchen Haupckirche zu Preußiſch⸗Minden,
It der Sohn eines Schulmeiſters zu
Schwanſee in Thüringen, welcher ihn ums
IJ. 1780 anf bie Schule nach Erfurt. brach⸗
we. Hier bildete er fi nicht nur unter dem
Hrn. WMuſikdirektor Weimar und deſſen
Singchore zum guten und brauchbaren Kir⸗
qchenſaͤnger, ſoudern fand auch durch den
Umgang mit dem berühmten Klavieriſten,
— Aßler, u. durch oſtereGclegenheit,
ſſen Meiſterſpiel zu hoͤren, fo viel Unter:
—* t
—*
Kap Br
und abeung für feine Talente
zum Klavierfpielen, daB er fi im kurzen
‚der Empfehlung des Hın. Weimar an
den Hrn. Sammerpräfidenten, Baron von
Breitenbaud, zuobigem Amte wirs
dig machte. Zolgende Reihe von Klavier⸗
fachen, welche feit kurzem zu Braunichweig ,
‚von feiner Arbeis geftochen worden, zeugen
von feinem fortgefegten Zleiße. III Klar
vierfonaten. Op. 1. III deral. Op. 2. I
p.3. 111 Themes
Op. 8:1798. VI Nachfpiele für die Or⸗
gel. Op. 9. 1798. | j
'Rappeler (M.) ein deutſcher Tons
kuͤnſtler, zulegt Hoforganiſt der verwittiwes
‚sen Landgraͤfin von Darmſtadt, zu Huſum,
ſtudirte zu Rom ums J. 1650, mit Fr o⸗
verger
leich ſeine Kunſt bey dem be⸗
ruͤhmten Frescobaldi, und beredete ſei⸗
nen Mitſchuͤler, zur katholiſchen Religion
uͤberzutreten. Nachdem er aber obige Stel⸗
de zu Huſum erhielt, ging er ſelbſt von dieſer
Religion ab, und wurde ein Lutheraner.
Kapsberger (Johann Hieronymus)
Jahren von 1600 bis um 1630, als
aufder Theorbe, welche er durch feine befons
dere Manier im Spielen, durch feine vor
ihm noch nie darauf gehörten Mordanten
und Sruppo’s und durch die Art, wie er ihre
‚Zabulatur bereicherte und verbeflerte, in
foihes Aufnehmen brachte, daß fie beynahe
„ben Fluͤgel und das Klavier aus den Häns
den der Liebhaber damals verdraͤngte.
Kircher, dem er beym Sammeln ber Ras
terialien zur Musurgia huͤlfreiche Hand
bot, und von dem alle dieſe Lobeserhebun⸗
gen herruͤhren, fegt hinzu: daß Ka pob ker⸗
ger uͤberdies ein heller und durch bie Wiſ⸗
ſenſchaften gebildeter Kopf ſey. Doni
hingegen ſchildert ihn als einen Mann, der
Ach gern hervorgedraͤngt und geltend zu
machen geſucht habe, wozu ihm ſeine ge⸗
laͤufige Zunge und Ueberredungskunſt nicht
wenig Hehülflich gemefen wären. Denn
eben vermistelft diefer Talente brachte >
— ein
J
\
-.=- mir —
15 Kap
*
[2
einſtmals bey einem Biſchof ſo weit, daß der
Gebrauch der Werke des Paleftrina in
. derirche unterfagt u. ſtatt derſelben Kap 6;
bergers Kompofitionen aufgeführt wur⸗
den. Die Sänger, welche fich dieſer Uns
dankbarkeitan ihrem Vater Paleſtrina
nicht theilhaftig machen wollten, ſangen
aber, da fie dennoch mußten, Kapsber⸗
ger s Sachen ſo ſchlecht, daß er, Schande
halber, von dieſem Unternehmen abſtehen
u.dasmal Dalefirinabepbehalten muß;
te. Ganz frey von Neid oder Eijelkeit moch⸗
te er wohl bey dieſem Beginnen nicht ge⸗
ſprochen werden koͤnnen. Haͤtte er nur nicht
einem neuen Mißbrauche die Hand geboten,
. "indem er einer der erſten war, welcher die ſo⸗
genannten Mötetti passeggiati a voce
sola einzuführen fuchte, deren nichtsfagens
‚de hins und herlaufende Noten und lange
Paſſagen, ohne Tert, wo moͤglich, viel wis
derfinniger und unerbaulicher waren, als
die ihm anftößigen Fugen des Daleftris
na. Leo Allarius hat uns in feinen
Apibus Urbanis eine fange Reihe von
deffen gedrudkten und ungedruckten Werten
aufgezeichnet, wovon aber fehwerlich noch
etwas in den Händen einesLefers Abrig ſeyn
moͤchte, da zumal keiner unſerer neuern
Geſchichtſchreiber etwas davon in ſeinen
Werken aufgenommen hat. Nichts deſtowe⸗
niger achte ich mich fuͤr verbunden, ſelbige
hier gu wiederholen, naͤmlich: 1) D'inta-
‚volatura del Chitarrone. lib. 1. Vene⸗
‚dig, 1604. lib. 2 Rom, 1616. und lib. 3,
Ebend. 1626. Fol. 2) D’intavolatura
‚diLiuto, conlesue Tavole per sonar
sopra la parte, lib. 1. Romae, 1611.
ib. 2. Ebend. 1623. $ol. 3) Lib. ı.
d’Ariepasseggiate à ı voce, con l’inta-
,‚ volatura del Chitarrone,Romae, 1612.
‚Lib. 2. d’Arie passeggiate, a ı,-e piü
voci. Romae,; 1623. Lib. 3. d’Arie
assegp. à 1,epiuvoci. Romae, 1630.
* in 4) Di Villanelle aı,2 et 3
voci, lib. I - V. con Intavolatura del
Chitarrone, et Alfabeto per laChitarra
Spagnola. Ibidem apud Luc. Anto-
nium Soldum, et Paul. Masottum,
1610, 1649, 1623 et 1630. in Fol. $)-:
Libro L diMadrigalia 3 voci col Bas-
söcontinuo, con suoi numeri. Ibid.
‚apud Petr. Manolphum, 1609. 4. 6)
\
L
Kat ‚36
Libro. di Motetti.passeggiati à una
Voce. Romae, 1612. ben dies ift Pie
neue Art, wovon oben die Rede warı 7)
Modolatus sacri diminuti® vocibus
concinnatis, Vol..1I: Rom. apud Paul.
Masottum. in Fol. 8) Cantiones sacrae
musicis modulis sptatae, Vol.I. apud
eundem, 1628.4. 9) Libro.J. deBalli,
"Gagliarde, e Correntiä4 voci. Romae,
‚apud loan. Bapt. Roblettum, 1615.4 '
10) Libro I. diSinfonie à quattro, con
il Basso continuo.-Rom. 1615.4. 1)
Poematia, et Carmina composita Ma-
phaeo Barberino, nunc Urbano VIII.
Pont. Opt. Max. musicismodis aptats,
Vol.I. Rom. bey Luc. Ant. Soldum, °
1694. Fol, Vol. 11. 6ey Paul, Masottum.. °
+
1633. $0f. 12) Coro Musicale, in nu»
ptiis DD. Thaddaei Barberini, et An«
nae Columnae. Ibid. apud eundem.
1627. 801. 13) Fetonte, Dramma reci-
tato à piu voci. Ibid. 1630. ı4) Pasſto-
ri di Betelemme nella nascitadı N. S.
'Dialogo reeitativo à più voci. Ihid.
apudeundem, 1630, Fol. ı5)Epitala»
mio,in nuptiis DD. Caroli Antonii & .
:Puteo, et Theodorae Costae, recitato
a piu voci. Rom. 1628. ı6) Missarum
Urbanarum, a4, S'et g vocibus, Vol. IJ.
Rom. 1631. 1. 17) Litaniae Deiparae
Virginis, musicis modis ↄaptatas, 4, 5 -
et g voc. Rom. ı631.4. 18) li Fiori,.
"lb. VI.di-Villanelle.ä ı,2,3 e 4 voci, .
‘con !’Alfabeto per Ja Chitarra Spagno-
la.Rom. 1632. Bol. Ueberdies hatte er
von folgenden obiger Werte bie Fortſetzum⸗
gen zum Deudebereirliegen, als: d’Inta-
'volasura di Chitarrone, lib. IV — VI.
d’ Intavolatura di Liuto, lib. III. e IV.
d’Arie.lib, IV. — VI. diBalli, lib. IE.
"IH. di Sinfonie. lib. H.eill. di Salmi
per Vesperi, lib. I. H.e III. di Motetti
passegziati. lib. II e IV, Carmina
Cardinalis’ Barberini, nunc Urhani
VIII. musicis modis aptate. Vol. II.
Drammidiversi."Dialoghi -diversi ]a-
tini. Dialoghi volgari diversi. di
:Goncerti Spirituali, et alia.
Karaſekt(...) Virtuoſe auf der Vigfis
ne aus Böhmen gebürtig, bluͤhete ums 3.
1780. Sr. Dia baez vermuthermit vies
bei" Wahrſcheinlichkeit, es ſey dies ber. im
, j a. Lex.
a7. Kar
a Ler. ſchon angeführte und wc hur ir
‚gende Karauſchek.
Karaufbell..)— Diefer war eis
gentlich ein Ciſterzienſer Moͤnch und Vir⸗
tuoſe auf dem Violoncelle. Er ſtarb aber
ſchon im J. 1789. In dein Jahrzehend
von 1750 bis 60 ſtand er in der Fuͤrſtl.
Taxiſchen Kapelle ale Kammervioloncelliſt,
und gehoͤrte damals zu den großen Meiſtern
ſeines nſtruments. Religidje Schwaͤrme⸗
rey brachte ihn aber dahin, daß er ſeinen
Dienſt aufgab, und, wie andere fagen,in m
Karmeliterkloſter ging...
" Karelin (Sila Dementiewitsch)
ein Ruffe von Geburt, war 1796 der Dir
veftor der Jagdmufil.des Kammerheren
Wadkowskoi zu Petersburg, weiche
damals.nach dem einftimmigenlirtheile der.
Kenner die vorzuͤglichſte war. Sie geichnes
te ſich nicht nur durch außerordentliche Fer⸗
"tigkeit, ſondern auch noch insbeſondere durch
den fanftern Ton ihrer Jagdhoͤrner aus,
- welche zu Wostwa für goo Rubel verfers
tigt worden waren. |. Hinrichs von der
uff. Jagbmuf. &.ı6.
Kargel (Sirtus) ein Lauteniſt und
Komponiſt des 16. Jahrhunderts, hat von
Mainz aus nachſtehende Werke herausge⸗
geben, deren drittes auch eine Anweiſung
für die Gultarre enthaͤlt. Ihre Titel find:
1) GCarmina Italica, Gallicaet Germa-
nica ludenda Cythare. 2) Nova et
elegantiss. Italica etGallica Carmina
pro Testudine. Mainz, 1569. 3) Re-
novsta Cythara, hoc est, noviet com-.
modissimi exercendae Gytharae modi,
constantes cantionibus musieis, Pas-
somezo, Padoanis eto. ad Tabnlatu-
ram communem redactis. Quibus ac-
cossit dilucida in Cytharam Isago
qua suo martequilibet eam ludere dis-
cat. Mainz, 1569. Fol; Desgl. Auges
-6üeg,2575.[,DraudiiBibl. Class.
K arl( Bernhard Peter) zuletzt Predis
ger zu Eggelingen, geb.zu Nonabruͤck 1671,
wurde, nachdem er zu Roſtock ſtudirt hatte
. und Masgifter geröorden war, 1698 in feis
ner Vaterſtadt Prediger, echieltaber 1702
feinen Abfhied wieder, weil feine Lehren
vom Beichtftuhle und der Taufe unrichtig
. feyn follten, Nachdem er nun eineZeitlang
prisasifst harte, wurde er ur Eſſen, und
Warinelliſchen
Kar A au ı8
darauf zu gelingen Prediger, wo er am
9. Julil 172 3 farb. Bon feinen Schriften
gehoͤret hieher: De Germania artibus _
litterisque nulli secunda. Rostoch. ee
1698, 4.
Karsten(...) ein vortrefflicher :er
norift bey der ſchwediſchen großen Oper zu
Sſockholm, und Schwede von Geburt,
blühere um das J. 1790 daſelbſt. Im 3.
1792 befand er ſich zu London, wo er bey
der Herzogin von Dorf mit großen
Beyfalle ſang. Ich kann ihn demkefer niche
beſſer als mit den Worten des Hrn. Reis
harde ſchildern, welcher in der Berlin.
Monatsfchr. S. 97. von ihm ſagt: „„Seis
ne Stimme und Vortrag und aͤußerliche
Bildung machen das angenehmſte Enſem⸗
ble, das vielleicht nur je ein Saͤnger beſeſ⸗
ſen hat. “4
- Ra Kaner(Ehrifoph&tepgan) zuletzt
Pfarrer zu ee, geb. zu Herolds⸗
berg am 26. Aug. 169 1, folgte feinem Bar
ter, welcher ale Sei iher nach Nürnberg
berufen wurde, dahin, befuchte die daſigen
Schulen, ging darauf nach Altdorf im J.
1709, wo er nnter dem Vorſitze des Prof.
Müller feine InauguralsDisputation :
De tuba stentorea, 1713, vertheibigte
und auf 5 Bogen drucken ließ. Er ſtudirte
Hierauf noch zu Wittenberg, durchreiſte
Deutichland, und ‚wurde enblih 1716
Pfarrer zu Rüdersdorf, wo er aber ſchon
am 26. März — ſtarb. ſ. Bill,
Narnb. Gelehrt. Ler.
Kauer (Ferdinand) — Schon um
1799 Ditektor und erſter Violiniſt beym
Theater ⸗Orcheſter; war
auch zugleich ſchon um dieſe Zeit Direktor
der Singſchule, welche Marinelli fuͤr junge
Saͤnger und Saͤngerinnen zum Behufe
ſeines Theaters geſtiftet hatte. Won feinen
Kompofitionen können ſich die Lichhaber
ſicher eben: fo niel Vergnuͤgen verfprechen,
als ihnen nur immer eins der neuern Wie⸗
ner und anderer Produkte gewähren kann,
mie welcher Verſicheruug ich zugleich das.
vor 12: Jahren-im a. Les. gefällte Urtheil
in Abſicht derſeſben gänzlich wiberrufe, da
mich feitdem mehrere neuere Werte von
ihm eines Beffern belehrt Haben. - Folgen:
des iſt Hier Davon noch nachzutragen: 1)
‚Die Derenate, eine Operette für ——
r
—
| 9 Kau
" Ritter Eillibald, oder das geldne Gefäß.
‚ Dperktte. Ehend. 3) Die Unſchuld auf dem
" Lande. KindersOper. 4) Kaspers Zögling.
Desgl. 5) Das Wayenfeft. Dessl. 6)
Baftien und Baftienne. Desgl. Alle Biefe
. waren ſchon 7794 zu Wien aufgeführt. ſ.
den bafigen Theat. Kal. für ſelbiges Jahr.
7) Der Baffenichmidt. Operette, wurbe
21798 zu Breslau als eine geiftwolle Muſik
. aufgenommen. 8) Das Donaumweibchen.
Erfter Theil, fürs Klav. gejtocyen, Braun;
faweig, 1800. Auch hat man es fehr gut
für ro Blasinſtrumente arrangirt, in DIR.
'9) Das Donaumweibchen. Zweyter Theil.
Operette, woraus ebenfalls die Ouvert.
und einige Arien fürs Klav. geftochen find.
. 20) Das Fauſtrecht in Thuͤtingen. Zwey⸗
ter Theil. Daraus mehrere Arien f. Klav.
| hen. Wien, bey Kozeluch. ır) Cava-
na: das laß ich wohl bleiben; aus der Oper
Willibald, fürs Klav. 1796. 12) Sonate
muitaire, la prise d’Oczakow: Bien.
13) La Bataglıia di Wirsborgo. p. il
‚ Cembalo. ®ien,ı797. 1 4)Nelfons®ees
Schlacht fuͤr Klav. V. und Bc. Wien, bey
Eder,1300. 15)Sonata p.il Comb, con
V. Wien,ı798. 16) Sonatacon Variaz.
sopra: Ich bin lüderlich xc. p. il Cemb.
: Bien, 1798. 17) XI Variat. p.leClav.
de l'air: Nel cor pin noneto, Diefe mit
elinets 6 Variationen zufammen ges
fischen. Offenbadh, 1793. No. 51. machen
Hrn. Kauer Ehre. 18) VI Varisz. p.
leClav. av. V. et Vo. sur: Mama mia
nonetg. für Anfänger. Bien, 6. Kozeluch,
1797. 19 VI Var. p.leClav. sur: Ich
Hin der Schneider ꝛc. Ebend. 20) VI Var.
p- le Clav. sur: Die Maͤdeln betrachten
- mich hinten. Ebend. '21)Scuola prat-
tica, oder 40 Santafieh und Fermaten für
eine Bisline. 1801. 22) XII Ungarifche
Tänze f. Klav. mit „Händen. Wien,ı797.
23) Kurzgefaßte Anweifung die Flöte zu
frielen. Wien, 6. Artaria, 1738. 16 Sei⸗
een q. Fol. 24) Kurzgefaßte Anweilung
das Bioloncell zu fpielen. Ebend. 1783.
Auch Spener, ben Boßler. 25) Singſchu⸗
fe, nach dem reueften Syſtem der Tonkunſt.
Bien, 1794. Und noch viele nicht unbes
teächtliche Werke für Inftrumente in DIR.
führe Traeg an. Man ruͤhmt Hrn.
Kaner auch als einen guten Klavierſpie⸗
Kau 20
bee. Und nun und ein Wort über obige Ste
Naumer diefes Wergeichniffes.. Es iſt dies
das beruͤchtigte Donauweibchen, auf das
in den kritiſchen Theater⸗Journalen zu
ſchimpfen, gegenwärtig zum guten Tone ges
Hört zinbeg ſich wog aller dieſer uͤbeln Nach⸗
rede, altumd jung, vornehm und gering bins
zudrängen, umdas Haus und die Theaters
kaſſe zu fällen, fo oft es gefpiele und wieders
holtwied. In der That eine fonderhare Er⸗
ſcheinung! Da ich nie Gelegenheit gehabt
habe, das Stuͤck zu ſehen; fo kommt ce mir
um fo weniger zu, Bet en. Kunſtrichtern
zu widerſprechen, wenn fie an dem annatürs
lichen, laͤppiſchen und tollen bes
Stuͤtks Aergerniß nehmen. Was ich aber
von der Dazu gehbrigen Muſik, freylich auch -
nur für Blasinſtrumente arpangiet, ohne
ein gefungenes Wort gehört habe, das alles
war niedlich, munter, aefälig, wigig und
voll von neuen, artigen Gedanken und Eins
fällen. Welcher Menſch, der Sion und
Ohr für Muſit har, kann es alfo einem ehr⸗
lichen Manne verdenken, wenn er ſich an
einer ſolchen Muſik ergoͤzt? Mögen anbe⸗
ee, die nur Dinn für die fogenaunte Har⸗
monie des Versbaues haben, immerhin bie
Tragbdie und mit ih die Lunfk des Dice
ters bewundern, wieer ble Ausgelaffenheit
der Leidenfchaften, das triumphirende Las
fer und die leidende Unſchuld mie lebendi⸗
gen Farben fehildert und dem Zuhoͤrer Thräs
‚nen des Mitletds entloekt.
Macht uns aber
ein Kuͤnſtler durch ſeine Kunſt einen frohen
Augenblick, was jetzt eben nicht zum Alltaͤg⸗
lichen gehoͤren moͤchte; ſo ſey er willkom⸗
men und waͤre es auch in Geſellſchaft eines
Donauwelbchens! Der gebildete Mann,
durch die Muſik erheitert, wird über die
Thorheiten im Stuͤcke lächeln, und der Poͤ⸗
bel, den zubeflern doch alle Kunſt, ſelbſt des
erften Tragikers, verloren ſeyn möchte, fins
bet hier wenigſtens Gelegenheit, fich einmal
auf eine unſchuldige Weife zu erluſtigen.
Man mache, ſtatt alles Schimpfens auf bie
ſchlechten Opern und auf den Ichlechten Ser
ſchmack der Opern⸗Liebhaber, licher beſſere
Opern, oder aber ſchaffe ſich muſtkaliſche
Ohren an; ſo wird das Vergnuͤgen uͤber die
Schoͤnheiten in der Darſtellung der einen
Aunftdas Mißvergnuͤgen über die Gebre⸗
chen in der andern verbeden und a
n.
93 Kau
heiten. In den folgenden Jahren he Le.
Kauer nicht nur noch manche Operette in
feiner beliebten Manier: für das Leopold⸗
fkädter Theater aeſchrieben, z. B. Grau⸗
huͤtchen, Opetette in 3 Akten 1809, ſon⸗
"dern auch ein großes Oratorium: Die
Suͤndfluth, oder Noa's Werföhnungsopfer,
a809 aufgefuͤhrt. Mehrere Nachrichten
von dieſem Werke finder man im XII.
Bahrg. der Leipz. muf. Zeit. ©. 267.
: Kauffmann, (George Friedrich)
Kuͤrſtl. ˖ Saͤchſ. Merſeburgiſcher Kapelldis
rektor, Hof⸗ und Thum⸗Organiſt, geb. zu
Oſtermondra, einem Dorfe zwiſchen Colle⸗
da und Raſtenberg, am 14. Febr. 1679,
machte ben Anfang im Klavierſpielen beym
Organiſt But t ſte tt zu Erfurt, kam dar⸗
auf nach Merſeburg, wo er unter Albers
208 Anleitung das Klavier weiter fortſetz⸗
te, und Die Rompofition ſtudirte. Auch brach⸗
te et es in beyden ſo weit, daß, als ſein Leh⸗
rer vom Schlage geruͤhrt wurde, er deſſen
Oxtelle vertreten, und nach deſſen Tode ihm
in ſelbiger folgen konnte. Naͤch der Zeit ers
hielt er auch das Direlterium Über die da
ge Kirchenmuſik, wobey er ſchon im Jahr
172 5 folgendes Werk sum Druck ausgears
beiter hatte: «Ausführliche Einleitung zur
alten und neuen Wiſſenſchaſt der edlen Mu⸗
fie, in welcher nicht nur 1) die einem jeden
Musico zu wiſſen noͤthigſten Städe, ſo⸗
wohl in Theoria als Praxi, nach threin
Urfprung, Fortſetzung und Verbeſſerung,
aufdas beutlichfte befchrieben,und dem heus
tigen galanten Gebrauch nach appliciret,
fonderm auch. 2) hauptſaͤchlich Die Gene-
val- und Special-Negufe der Composi-
‚tion mit alten und neuen atylo auf das
fleißigfte.angewiefen; mit den aller modu-
landeften 3. 3. 4. und mebeftimmigen
Exemplis illustriret, mieZugen und ges
boppelten Contrapunctis gezieret,umb des
nen anfangenden Componiſten die kuͤrzeſten
und richtigſten Wege zu dieſem unvergleich⸗
ichenStudio gebaͤhnet werden ıx. (dad aber
nie zum Drucke gelommen if.) Bekannter
bingegen wurden verfihiedene feiner Kir⸗
chenſtuͤcke und Klavierſtuͤcke, doch auch nur
ungedruckt. Endlich erſchien Oſtern 1733
ber Anfang von folgendem Werke: Harmo⸗
niſche Seelenluſt muſtealiſcher Goͤnner und
Zreunde, d. i. Kurtze, jedoch noch beſondern
F [1
Kıau »3
Genie und guter Grace elaboritte Prae-
ludia von 3. 3 und 4 Stimmen über die
betannteiten Choral-Lieder x. Leipzig auf
Koſten des Autoris, in Heften zu 4 bis 5
‚ Blättern jeder, von Krägnern gefiochen
in breit Folio, von 1733 Bis 1736. Dies
Wert enchält auf 78 Seiten 8ı Choral
veränderungen, benenjebesmalder fchlechre
Choral. mit kurzen Zwifchenfpieien folgt.
Außer diefen enthalten bie 4 erfien Blätter
bie
von dem Sebrauche diefer Borfpiele hans
delt. Gewiß verdient Dies Werk in recht
vieler junger Organiften Händen zu ſeyn.
Der fleißige und würbige Verfafler erlebte
aber das Ende der Ausgabe derſelben nicht,
dikation und eine Vorrede, worin er
-
Er fing an, ander Schwindfucht zu leiden, ,
bie ihn zu Anfange dee. März 1735 hins
.wegraffte.
Kaufmann (Earl) Organiſt und Glo⸗
ckeniſt an ber Parochialkirche zu Berlin,
geb. daſelbſt am 3. Jan. 1766, iſt ein Schu⸗
ler vom wuͤrdigen Faſch in der Kompoſi⸗
tion und vom Hrn. Kohn auf der Violin.
Auf dieſer — es * zum guten Ripieni⸗
ſten, und auf jenem bis zum ſehr fertigen
Orgelfpieler gebracht. ‚Einen überzeugens
ben Beweis hiervon legte er 1792 ab, als
er vor einer Anzahl von Kennern, welche
fich in feiner Kirche verſammelt Hatten, eis
nen Theil der Damals berausgelommenen -
Marpurgifhen Chorale und Fugen,
nebſt andern ähnlichen Arbeiten von B dns
bei, Seb. Bad, Vierling und Haͤß⸗
ler, mitaller ber dazu gehoͤrigen Reinheit
und Präcifion, zur vollkommenen Zufties
denheitder Zuhörer, vortrug. Wegen der
frifhen Anfprache, der Eraftuollen Baͤſſe,
und uͤberhaupt wegen des den Tone güns
ſtigen Baues der Parochialkirche, fcheint
auch dies Werk vor allen andern in Berlin
zu einer ſolchen Unternehmung am geſchick⸗
teſten zu ſeyn, die kleine Unbequemlichkeit
abgerechnet, daß man, um ‘auf dem obern
Mamnnale ſpielen zu koͤnnen, mit den Han⸗·
den unter das Klavierpult kriechen muß.
Uebrigens iſt auch ſein Verſuch in der Kom⸗
poſition ſehr wohl aufgenommen worden.
Es find Varistions pourleClavecin au
Fp. surle Duo: Ocohietto furbetto (du
ſchelmiſches Auge) de l’Opera, l’Arbore.
di Diana, du Sisur Martin, Werlin, bey
ee Nells
[2
' wurde.
23 Kau
Keeſiſtab, 1790, auch im Neuen OllaPo-
‘ trida No. 2, Miteinen von ihm ſelbſt ges
festen großen Drgeltonzerte mirBegleitung
mehrerer Inftrumente, ließ er ſich ‚7800
Hören. Außer diefem, dergleichen er aber
» mehrere: verfertigt und vorgetragen Hat,
ruͤhmt man auch mehrere Gelegenheitsmu⸗
ſiken, Kantaten und Lieder von ſeiner Ar⸗
beit. Er war Aud) ein braver Klavierfpieler,
‘worin ihfr fein Vater, dem er im Amtefolgs
‚te, untere ichtet hatte. Er ftarb am 1 3. Sept.
ı 2808 zu Berlin, wo zu feinem Andenken
in der. Sehmaurerloge ein Requiem und
Zumſte egs Trauerfantate "aufgeführt
rung ine Vorlefung Aber Pythagoras
und feine Berdienfte u Mufit, als Erfins
ber des '"Wionochoräs, |
Laufmanı (Johann) ein braver
| Vie lonct Hit und Mitglied der Herzogl.
» 4
4
Waͤrtemberg. Hoflapelle zu Stuitgard,
geh. ums J. 1760, ifk.ein —* aus der
ehemaligen daſigen Carlsſchule, und der
Gatte dei: geweſenen Dem, Schubart.
ſ— den folgenden Artikel. Mebrigens hat ſich
. immer noch nicht aufgellärt, wer eigentlich
jener Kaufmann if, welcher aus For⸗
Fels Almanadı für 1784. ©. 90. ins a,
er. aufgenommen worden iſt. Daß es dies
fer Stuttgarder.feyn follte,daran zweifle ich,
und daB es der vorhergehende Berliner
nicht iſt, davon bin ift überzeugt.
" Kaufmann (Madame) des vorher,
gehenden Bartin, und Tochter des beruͤhm⸗
ven Dichters, Daniel Schubart, geb.
2769, ſteht vielleicht ſchon früher, als feit
1790, zu Stuttgard als Hoflängerin und
Schauſpielerin in Dienſten. Man rähme
an ihr ald Sängerin ihre leidenfchaftliche
Liebe zur Muſik, ihre ſchoͤne und volleStim⸗
me und ihren kunſtyollen Vortrag, und ale
Schaufpiderin ideen feinen, durchdringen:
den Verſtand, verniöge deſſen fie jede Rolle
mir Wahrheit zu behandeln weiß. Im
Deanuheimer Theater⸗Kalender für 1796
findet man ©. 96. ein Gedicht zu ihrem
Seburtsfefte von Schlott er beck, weis.
ches obiges nicht zu widerlegen ſcheint.
Kauth (Madame) geb. Graeff,
| wahrfcheinlich eine Berlinerin. Won ihrer
Kompofttion fpielte 1792 Hr. Hummel
zu Verlin ein Klavierkonzert oͤffentlich. |
v4
6
Hierbey hielt Hr. Prof. Har⸗
Kay. a
N der Zeit iſt aber auch noch verfehiedes
nes von ihrer Arbeit gedruckt worden, z. B.
-Danses des Muses fürs Klavier under mit
allen Stimmen. Berlin, bey Hummel,
17915 und Tongemälde der Ratur. Per⸗
in, bey Reilitab, 1794
Kawka. ſ. Kaffka.
2Kayll (Friedrich) ehemaliger Faeft.
Brandenburgiſcher Zoͤllner, Glaſer und
Liebhaber der Orgelbaukunſt iſt 1668 im
26. Jahre ſeines Alters von J. Keyli ge⸗
Kaw.
male und dann in Kunfer geſtochen worden.
Er ift mit einer Orgelpfeife in der Hand
vorgefielt „was wahrfcheinlich auf feine
Kenntniffe, vielleicht wohl gar auf eine Ers
findung in diefer Kunjt, Bezug hat. Ein
Eremplar dieſes Stuͤcks beſitzt der Herr
Major von Wagner.
Kapyſer (Andreas) zuletzt ums Jakt
1767 Orgelbauer zu Pulßnitz, geb. unmwete
davon zu Ohorn in der Dberlaufig, hat fels
ne Kunſt zuerſt bey Ul i ſch in Rußland ers
lernet, dann 12 Jahre bey Silber mann
zu Freyberg, 3 Jahre bey Dam itius in
Zittau, 19 Jahre bey J. Chrſtph. Sräb:
n er in Dresden, auch 6 Jahre bey S h br
ne in Freyberg, bis in fein Hohes Alter
von etlichen und 70 Jahren, mit vielen
Ruhme gearbeitet.
Kaͤyſer (Johann Chriſtian) des vori⸗
gen Vetter, gegenwaͤrtig Orgelbauer und
Inſtrumentmacher zu Dresden, geb. zu
Ohorn bey Pulßnitz 1750, lernte anfangs
bey Pfizner in Pulfnig, bildete ſich
aber erſt nach der Zeit unter der Leitung obis
gen Andreas Kayfers. Von da kam
er nach Leipzig, woer bey Maurer feine
Kentniffe noch mehr erweiterte. Endlich _
wendete er fi 1776 nad) Dresben; wo er
fich beſonders angelegen feyn ließ,diedafigen
Silbermanniſchen Werke zu fudiren, fo -
daß er gegenwärtig unter die größten Meis
ſter feiner Kunſt gezählt wird. Machſtehen⸗
de Werke hat er bisher erbauet: 1) für deu
Hofmechanikus Friederiei in Dress
den : ein großes Pofitiv im Kammerton von
10 Stimmen, für ı Man. und Ped. nebſt
2 Bälgen, 2) für den geh. Finanzregiſtr.
O st 0 daſelbſt: ein dergleichen von 8 Stine
men,für ı Man. und Ped. ſammt 2 Bälgen,
3) in die Kirche zu Lauterbach bey Stole
-
pen: ein Werk im Ehorton von so Stims '
men
is Kay
für 300. Thlr., 4) in die Kreuzſchule zu
Dresden :ein Politip von 4 Stimmen für
ı Man. mit 2 Baͤlgen, für so Thlr. 5) .
in die Waiſenhauskirche zu Dresden: ein
Berk, Kammerton,von.rı Stimmen für-ı
Man. und Ped. mit2 Bälgen, 1780, für
650 Thlr. 6) in die Dresdner Sarnifons
fiche 1730? ein Werk, Kammerton,von 13
Stimmen, für ı Man. und Ped. mit 2
Bälgen, für. 600 Thlr. 7) in die Kirche
des Städshens Wehlen bey Pirna: ein
Berk, Kammerton, von ı6 Stimmen, für
3 Man. und Ped. mit 3 Baͤlgen, für 200
Thlr. sin die Annenkicche zu Dresden:
ein Werd, Kammerton, von 24 Stimmen,
für 2 Man. und Ped. mit 2 Bälgen, für
1430 Thlr. 9) in die Kirche zu Lohmen
bey Pirna : ein dergleichen Werk von 18
Stimmen, für 2 Man. und Ped. mit 2
Bälgen, für 750 Thlr. nebftder alten Or⸗
‚gel; 10) in Die Kirche zu Dobrilugk: ein
Dergleiden Werk, von 14 Stimmen, für
3 Man. und Ded. mit Bälgen, für 620
Thlr. 11) in die Kirche zu Olbernhau:
ein berg Werk von 20 Stimmen, für 2
Man. und Ped. mit 3 Bälgen, für 1300
Thlr. - 12) in die Kirche zu Hartha, bey
Biſchofswerda: ein Werk im Ehorton von
so Stimmen, für ı Dan. und Ped. mit 2
Baͤlgen mit ı Balte,für 200 Thlr. (If vers
brannt). 13) in die Johanniskirche zu
Dresden: ein Wert, Kammerton, von 10
Stimmen, für ı Man. und Ped. mit 2
Bälgen mit ı Falte, für 200 Thlr. 14)
in die Kirche gu Hoöckendorf bey Dippol⸗
. diswaldaı 795 : ein Berk, Kammerton,von
30 Stimmen, für a Man. und Ped. mit 3
‚Bälgen, für Voso Thle. 15) in die Kir⸗
che des Otaͤdtchens Glashütte im Bebürge
1796 : ein Bert, Kammerton,vonı 7Ötins
men, für 2 Man. und Ped. mie 3 Baͤlgen
mit 1 Zatte, fürıoso Thlr. Ueberdles find
von ihm die Orgeln in der Frauen⸗ So⸗
phiens und Neuftädterlicche zu Dresden
reparirt worden; ſo wie er 1796 die Repa⸗
ratur der Orgel in der Kreuzkirche unter
en hatte. gi
Kapfer (J. H.) ein Tonkuͤnſtler und
daſelbſt 1796 ſtechen; III airs Russes,
var. p. a Violons. Oec. I. liv. 1er. Gotha
und Petersburg, bey Gerftenberg. Ä
| 5 | —— Kay' ‚Kei
menfär ı Man. md Ped. nebfk 2 Vaigen/
a6
Kapyſer (P. E) ſ. im a. Lex. Kaiſer.
Kayſer (Reinhard und Madame) f.
ima. Lex. Keifer, und unten.
Kazauer. ſ. Katzaur.
KReeble(lohn) — In Preſtont
Muſikverzeichniſſe (London, 1795) findet
man auch noch folgendes praktiſche Werk
‚von deſſen Arbeit: Keeble andKirk-
m an’ s 40 Interiudes,to be played bet-
ween the Verses of the Psalms, ex-
pressiy composed forthe Use of the
Church. Dann.nad) Organ Pieces. 1.
2.3.4.5 Book. Er
Keeper of Harthall (lohn)
ein engliicher Kirchenkomponiſt des 16.
Sahrhunderts,gab von feiner Arbeit Selece
Psalais in 4 parts, 1574. im Drucke hers
aus. ſ. Ha wetins Vol. IL p.ijss.
Kegel (Emanueſh) zuletzt Kapelldirektor
des Grafen Reuß, und Organiſt an der
Hauptkirche zu Sera, geb. 165 5, beſuchte
anfangs bag. Gymnaſtum zu Gosha, ſtu⸗
dirte darauf zu Jena, wurde hierauf Karis
tor gu Neuſtadt an ber Heyde, nach einem:
halben Jahre aber Kantor zu Saalfeld,
hierauf Kantor zu Sera, wo ihm dann der
Graf noch obige Ehrenftellen verlieh, und
wo er auch den berühmten Stölzel in
deſſen jüngern Jahren bildete... Er ſtarb
ploͤtzlich xzu Breslau, am 23. Juni 1704.
Non’ feinen Kompofltionen ift nichts ges
druckt worden: Walcher. |
Kegel EEudwig Heinrich) der Sohn
bes vorhergehenden, geb. zu Sera am 25.
t. 1705, gingnäc den intfeiner Vaters
adt vollendeten Schuljahren 772 5 auf die
Akademie nach-Peipzig, erhielt aber ſchon
im folgenden Jahre vom Grafen Neu
den Ruf zur Organiſienſtelle an St. Sals
vater in feiner Vaterſtadt. Im J. 1732
befand er ſich, auf Befehl und Koſten ſeines
Grafen, beym Kapellmeiſter Stoͤlzel zu
Gotha, dem. ehemaligen Schüler ſeines
Basete, um bey felbigem die Kompofition
gu erkeınen. Walther —
Kegelmannus ober Kugelman-
aus (loannes)ein Trompeter, hatheranss
gegeben : Concentustrium vocum, Ec-
| clesiarum usui in Prussia praecipue
wahrſcheinlich Violiniſt zu Petersburg, hieß:
Partit. univ. Lib. VII. tit. 7.
acdammodati. Augsburg. ſ. Gesmeri
Keifererns (Chrieianus) ein
J Moͤnch
—
'
Rei. \
Minh und Kirchenkompaniſt des. 17.
Jahrhunderts, Hat von feiner Arbeit in den
Drud gegeben: t) Odae soporiferae ad
infantulum Bethlehemiticum sopien-
dum 4 vos. Mugsburg, t612. 4:: 2) Flo-
res musici, welche verſchiedene Geſaͤnge
und eine Gftimmige- Meſſe enthalten, In⸗
golſtadt, 1618. 4. ſ. Draudii Bibi:
Class. —
eægeilho ChriſtianaEliſab.) ſ. Haß⸗
Keinfped (Michael) ein Tonkanſt⸗
ler des 15. Jahrhunderts aus Nuͤrnberg,
hat ein Werkchen, nur ı 5 Blaͤtter ſtark, in
den Druck gegeben unter dem Titel: Li-
Kum Moüsioe plane. Und am Ende :Ex--
plieit Lilium Musice plane Michaelis
Reinspeck de Nurnberga Müsici Ale
zandrini bene meriti una cum Psalmo-
dia utriusgue tam majoris quam mino-
ris intonatione secundum omnes fo-
nos et exercitio solmisandi noviter ad-
junctis. Impressum Ulme per Ich.
Schaeffler, 1497. So fand dies Werks
F chen Hr. Pf. Chriſtmann auf der Her⸗
ogl. Bibliothek zu Stuttgard, wahrſchein⸗
lich in ſeiner erſten Ausgabe; denn, nach dem
Maittaire, dat man davon noch eine
te, Augsburg, 1498, und eine dritter
mpressum Auguste per loh. Fro-
schausr, 1500. 4. Ich glaube am fichers -
fien gegangen zu feyn, indem Ich obiger
Nachricht, |. Muſ. Zeit. 1799. ©. 354.
gefolgt sin. Eben fo nennt auch Wi it ihn
im Narnberger Geiehrt. Lexikon. Hr. von
Stetten, der iin S. 36. und 42. feiner
Kunſt⸗Geſch. Kiensbeck nenne, zaͤhlt
dies Werk unser bie Alteften gedruckten muſ.
Bücher, und bemerkt dabey: daß die Mu⸗
ſte⸗Noten gu’ ſelbigem im Froſchauerſchen
Drucke in Bol; geſchnitten und unbeweglich
geweſen wären. Daß wie übrigens aber
diefen Schriftfteller bey den -verfchiedenen
Litteratoren bad Keinfpec und bald
Nein sbeck genannt finden, davon Kent
Die Schuld einzig in der unſchicklichen und
widerfinnigen volltommenen Aehnlichkeit,
welche unfere jet ſonſt fo ſtudirten Herrn
Schriftſchneider dert bepden großen Schwa⸗
bacher Buchſtaben, Rund R, zu geben bes
lieben ; ſo daß es bey ungewöhnlichen Na⸗
men beynahe Mmdglich iſt, das von X
Roi ss
r I
zu unterſchelden. Biyſpiele dazu finden
ſich in von ————
gedruckten Zuſatzen zu Guſſgere Theo⸗
tie ſehr haͤufig. Auf dieſe Weiſe iſt auch
Walther hintergangen worden, fo daß
er dieſen Autor in ſeinem Lexikon im R
unter Reinsbeck anfuͤhrte. Wenn er aber
auch unterKeinsbeck oder gar Kionsbeckt
vorkommt; fo find dies verzeihliche Drucks
oder Schreibefehle.
Keirleberus. f. Keyrieber.
Keifer (Reinhard) — Noch bin 2
dem keſer das Verzeichniß der Opern diefe
berühmten Komponiſten hier ſchuldig nach⸗
jutragen;: Daß er deren weit uͤber Too in
Muſik geſetzt hat, iſt ſchon im a. Lex. ange⸗
merkt worden. Von allen dieſen aber koͤn⸗
nen mit Mattheſons und Walthers
Huͤlfe nur noch folgende genannt werden!
1) Iſmene, 1692 für Wolfenbüttel; ſeine
erſte Oper. 2) Baſilius, 1693 ebend. und
1694 ju Hamburg. 3) Mahumeth, 1696
zu Hamburg, fo wiealle folgende. 4) Ado⸗
nis, 1697. 5) Irene, 1698. 6) Janus,
und 7) der aus Hyperboreen nach Cims '
brien überdrachte güfdene Apfel, beyde noch
1698. 8) Jemene. 9) Iphi;enta; r10)
Hercules und Hebe. 11) Die Wiederkehr
der guͤldnen Zeit. 12) Ein Ballet auf Kai⸗
fer Leopo fd 8 Namenstag, alle s im J.
1699. ı3) La Forza della Virtu. 14
Endymion, oder Phaeton, 1700. 13)
Pteußiſches Ballet. 16) Stoͤrtebecker und
Goͤdje Michel, erſter und zweyter Theil.
17) Pſyche, 1701. 18) Circe oderUlyſſes,
erſter Theil. 19) Penelope oder Ulyſſes,
zweyter Theil. 0) Pomona. 21) Dre
pheus, erſter u. zweyter Theil. 22) Neues
Preußiſches Ballet; alle 1702. 23) Elaus
dius, 24) Minerva. 25) Salomon, alle
1703. 26) Nebucadnezar, 1704. 27)
Octavia. 28) Lueretia, beyde 2705. 29)
la Fedelth coronata. 30) Masagniel .
lo furioso. 31)Sueno. 32) genio di
Holsatia. 33) Almira, alle 1706. 34) °
Das Carneval von Venedig, 1707. 35)
Helena. 36) Heliates ind Diympie. 37)
Defiderius. 38) Orpheus,alier709. 39)
Arfinoe, 40) Die Leipziger Meile. 41)
Aurora. 42) Juktus Caſar, alle 1710.
43) Ervefhs, 171 1. 44) Catolus V. 45)
Diana, 46) Heraclins alle 1712. 47)
Angan⸗
as. Rei.
Inganno fedele. 48) Die gefrönte Tu⸗
gend, beyde 1714. 49) Der Triumph) des,
‚ Friedens. 50) Biedegunda, 51) Cato.
52) Artemifia, alle 1715. 53) Das Rd.
mifche April⸗Feſt. 54) Das triumphirende
Haus Deiterreich. 55) Achilles, alle 1716.
Diefer legte Achilles war aber eigentlich die
6öfte von ihm in Muſik gefegte Oper. Bers
ner 56) Julia. 57) Tompris.ı.58) Tra⸗
janus. 59) Jobates und Bellerophon, alle
»717. 60) Ariadne; noch zu Hamburg.
Eonradi’s Arbeitvon 1691 Ing dabep
zum Grunde,’ welche’ aber von Keifer
verbeflert und mit: vielen italianiſchen
Arien vermehrt worden war. 61) Ulyſſes
umd 62) Der Armenier gu Copenhagen.
Diefe beyden nebſt vorhergehender Atiadne
im J. 1722. 63) Das frohlockende Groß⸗
Britannien, wieder zu Hamburg, 1724
64) Bretislaus. 65) Der Hamburger
Zahı, Markt. 66) Die Hamb. Ochlachts
zeit, alle 1725. Diefe Schlachtzeit iſt laut
derſelben Vorrede die 1o7te von ihm in
Muſik gefegte Oper. Ein Zeichen, daß es
die Hamburgifhe Opern⸗Direction und
ſelbſt Mattheſon mir der Regiſtratur
der gegebenen Opern eben nicht allzugenau
genommen habe. Ferner 67) Das Ge⸗
burts⸗Feſt des Prinzen von Wallis, 1726.
68) Wiſtevojus. 69) Jodelet. 70) Der
Fumme Pring Atis, Intermezzo. 71)
Barbacola, Intermezzo. 72) Nebucabne⸗
zar, alle. 1728. 73) Lucius Verus, noch
1728 gang neu gearbeitet. 74) Parthenos
pe, 1733 ,hur zum Theil. 25) Circe, 1734,
desgleichen nur daran mirgearbeitet. Die:
per Sancio, weiche W
führt, hatte Kei ſer zwar 1723 unter den
Händen, wurde aber 1727 buch Teles
mann in Muſik gefept. Auf folche Are:
zäpfe Matthefon 118 von Keiſer
geſetzte Opern zuſammen. Won allen diefen
befige ich nur eine einzige und zwar aus der
mittiern Zeit, nämlich die Frebegunda von
1715. Die Partitur in gewöhnlich Folio,
welche 146 Seiten Rark ift, enthält, außer
der Anfangs⸗Sonata und außer den Reci⸗
tativen, bis 49 Arien, darunter fich mehre⸗
re italiänifche, auch. verfehicdere Duette,
Terzette und Chöre befinden. Die mehres
fien Arien nehmen bey ihrer Kuͤrze und wes
nigem Akkompagnement nur ein bis zwey
alther noch an⸗
— Koi go.
Seiten ein,und nur wenige 3 bis 4 Selten...
Zu verfchiedenen werden auch ſchon Hobbden
gebraucht, und zu einer Flauti dolci und.
Violen. Eine Arie: Vieni-a me dolce,
oggetto, wird blos Durch eine concertirene
de Violine, und eine ander? durch eine
Oboe solo begleitet. Bon ſogenannten
Akkompagnements aber findet mannicht®
unter den Recitativen. In einigen Arion _
kommen auch ſchon ziemlich lange und nicht
leichte Paſſagen vor. Uebrigens herrſcht
durchs ganze Werk Keiſers gute, und
mitunter ſaͤße und angenehme Melodie.
Noch koͤnnen von deſſen ungedruckten Wer⸗
ken genannt werden: 1) Koͤnigl. Daͤniſche
Kammermuflf, (iſt nie zum Drucke gekome
men, wie Mattheſon, Ehrenpf. S.
127. verſichert.) 2) Serenata, auf Otte
Ludwigs Hochzeit; beſitzt Ar. Kapellmeiſter
Reicharde in Partit. 3) Motetto a =
Violini, Violetta, Soprano solo Fon-
damento di Sigre. Renardo Caesare;
befindet ich in meiner Sammlung. Dei
Tert dazu begreift den größten Theil des.
4aften Pſalms: Wie der Hieſch ſchreyet
nach frifchen Waffer u. ſ. w. Den zoren
Vers: Ach fage zu Sort meinem Felß,
er als Recitativ, und alle übrigen Werfe,
dem Inhalte nach,fehr zweckmaßig und mit⸗
unter maleriſch gefeßt, 4. B. V. 4. Meine
Thraͤnen find meine Speiſe, und W. 8.
Deine Fluthen rauſchen u ſ. w. Mit dem
Damen, Renardo Caesare, pflegte er ſei⸗
ne Sachen zu unterſchreiben, che er nach
Hamburg kam. Wahrſcheinlich ift alfe dies
fer 42fte Pſalm noch im 17. Jahrhunderte
gefchrieben. 4) Serenate: Das um den
Rang ftreitende Friedenehurg, Sriedriches
berg; Friedrichsburg und Noſenburg. Mſt.
1726, iſt zu agen 1794 mit vielen
ſeiner Opern und Hunderten feiner einzelnen
Arien, beym Schloßbrande im Feuer auf⸗
gegangen. Zu feinen im a. Lex. angeführ/
ten gedruckten Werken gehoͤret noch die Mo⸗
tette: Kuͤndlich groß ꝛc. a 4. welche Hr. Kar
pellm. Killer in den’aten Iheil feiner .
vierftimmigen Motetten und Arien in Par⸗
titur, ©, 3 — 10. eingeruͤckt hat. Noch
aber Haben ſich in Hamburg feine ſaͤmmtli⸗
lichen fowohl, als Haͤn dels für das das
fige Theater gefchriebene Opern, aber freys
Uch in Etanb und Moder, erhalten. =
ol⸗
—
— —
zu = Kei. Kell \ı
Polhau, Geſanglehrer in Hamburg,
ſchrieb mie 1810, daß er hoffe, ſie von ihrem
Untergange zu retten. Sie ſind bey ihm,
als einem denkenden Kuͤnſtler, in guten
änden.
'" Keith (...) ein englifcher Kirchen⸗
orıponiit, fheint in gegenwaͤrtigẽes Zeital⸗
fer zu gehören, indem von feiner Arbeit bey
&iementi zu London Hymns geitochen
worden find. . ,
. - Keller. f. im a. Lex. Chelleri.
r Keller (Andreas) Hoforganift zu Hei⸗
delberg ums I. 1696, gehörte unter bie gus
ten Komponiften der damaligen Zeit. ſ.
Prinz Satyr. Kompon. B. IL ©,
326: i '
“ , Keller (Giovanna). Unter diefem
ſcheinbaren Frauenzimmer Namen iſt
1790 u Wiengeftochen worden ; Sonata
per il Cembalo. f. Boßlers ıte Sortfeg,
feines Muſik⸗Verzeichn. ©. 24. Ob nun
die in Rellſtabs Berzeichn. unter Keller,
doch ohne Vornamen, angeführten Lieder
- einiger deuefchen Dichten (Deflau, ehnge⸗
fähr gegen eben dies Jahr gedruckt) dieſer
nämlichen Perfon angehören, iſt nicht bes:
kannt.
‚Keller (Godfrey) ein beröhmter
Komponiſt und Klavierift zu London, bluͤ⸗
bete ums 5. 1700 daſelbſt. Während er
verſchiedene praktifche Werke herausgab,
arbeitete er zugleich an einer vollſtaͤndigen
: Anweifung zum Seneralbafle, welche aber
erſt nach feinem Tode, unter folgendem Tis
tel, zum Drucke befördert wurde: ı) A
compleat Method for attainihg to play
a Thorough-Bass upon either Organ,
Harpsichord, or Theorbe-I,ute, by
the late famous Mr. G.Heller, with
variety ofproper Lessons andFugues,
explaining the several rules through-
out the whole work; andaScale for
tuneing tbeHarpsichord or Spinnet,
alltaken from his ewn copies, which
he did desigu to print. London, by
John Culleu, Einen zweyten Drud dies
ſes Werks beſorgte Pearfon zu London.
Blankenburg giebt das Darum einer
diefer Ausgaben, Lond. 1731. 8, an.
Wahrſcheinlich ift damit die erfte gemeynt;
denn die zweyte fam nur alsein Anhang zu
Dr. Holider s Trakgame heraus. Haw⸗
Bel
Pins bemerkt noch dabey: daß bie der
zweyte Traktat geweſen ſey, welcher in eng⸗
liſcher Oprache uͤber den Generalbaß ſey
gedruckt worden. Seine gedruckten prakti—
ſchen Werke find: ⁊)VI Sonate à 5, cioò
3acV. Tromba o Oboe, ViolaeB., e.
3 42 FlI. a Oboi o V. o B. C. Amſterdam,
bey Roger. Wahrſcheinlich ein Nachſtich
des engliſchen Originals. Sie ſind der Koͤ⸗
nigin Anna zugeeignet, alſo wohl um
1708 zuerſt erſchienen. 3) VI Sonate à a
Fl. e B. C. Amſterdam, bey Roger. Iſt
erſt nach ſeinem Tode herausgekommen.
Nah Walther und Hawkins.
Kellermann: € 5. A.) ein Litera⸗
tus und, wo ich nicht irre, Juriſt in Nord⸗
haufen, bauet ſchon f.ir mehrern Jahren
mit Hülfe feiner beyden Brüder, Fortepja⸗
no's und andere Taſte ninſtrumente. Von
einem ihm gelungenen Berfuche in Werfers
tiguna eines Bogenfluͤgels giebter in einem:
Aufingeinder Leipz. muf. Zeit. Jahrg. IL,
S. 757. ſelbſt Nachricht. Zugleich widers
legt er Hrn. Rölligs Verfahren beym
Baue einesfolhen Inftruments.
Kellner (
Generalbaſſe“ folgen alfo aufeinander : die
ıfle, 173235 die ze mit Telemanne
Vorrede, 1737;5,die 3te, 1743 5 die 488,
1749 5 Die.5te, 1767; die.6e, 2773 5 die
7te, 17832, und die $te,1796, alle gu Ham⸗
"burg. Weber der Menge der Auflagen has
ben. fich Die Herausgeber endlich verrechnet,
da die letzte auf dem Titel für die zte vers
mehrte ausgegeben wird.
Keliner.(&. €.) lebte gegen 1795
zu Mannheim:als
bereits feit 1788 mehrere Romane, hiſto⸗
viſche und andere Werke herausgegeben,
morunter ſich auch folgende hieher gehörige
befinden: 1) Unterhaltung beym Elavier
mit Liedern und Sefang. Ohne Namen.
Iſt zum zweyten Mal aufgelegt worden.
2) Ueber die Charakteriſtik der Tonarten.
Ebenfalls ohne Namen. |. Meufels gel.
Teutfchl. 3) Ideen zu einer neuen Theorie
ber ſchoͤnen Künfte Überhaupt und der Tons
kunſt Insbefondere ; ein Gedankenſpiel, in
‚Eggers teutſch. Magaz. 1800. Aug.
+ Kellner (Johann Chriſtoph) — Von
feinen Paflionen wurden. „die Empfinduns
gen
+
|
38:
David) — Die Ausgaben \
feines beliebten „Iveulihenlinterrichts im
ofmeifter, und hatte -
*
2
J
35 "XKel
gen bey dem Tode des Eriöfers,” 1792 zu
Caſſel zum Beſten der Armen, in der lutheri⸗
ſchen Kirche aufgeführt. Eine umſtaͤndlichere
fe, mit dem fich kein daſiger Profeſſor der
Beſchreibung hiervon kann man, in der
muſ. Kortefbond. 1792. ©. 166. nachle⸗
fen. Bon. feinem Unterrichte im Generals
baſſe erſchien zu Leipzig bey Hertel, 1796,
die 7te Auflage, mit 14 Melodien vom
‚Hamburger B achvermehrt. Wenn man
ſich indiefer Angabe nicht verzaͤhlt hat; fo
hat dies nichts weniger als nach mathema⸗
tiſcher Lehrart abgefaßte Werkchen feige
wiederholten Anflagen einzig und allein
der Menge von Schülern des fleißigen Hrn.
Verf. zu danken. Unten den Neuigkeiten
der Michaetmefle van 1797 erfchien unter
feinem Namen wieder der neue Titel:
Grundriß des Generalbaſſes. ıfter Theil.
Caſſel 1797. Wahrſcheinlich aber ift das
nämliche Wert damit gemeynt. Von feinen
‚praft. Werken find noch folgeride erfchier
nen: 1) XXX neue Draelftäce, nämlich
22 leẽchte und kurze Präludien, 14 leichte
Chorafvorfpiele, ro mit der vollen Orgel u.
"4 Triomäßig, eine Fantafle, eine Auge, 1
Drgelquartere für 2 Derfonen und Pedal, '
2 Chordle im Trio mit s Klavieren und Bes.
dal. Des 17ten Werks ıfter Theil. Speier,
bey Boßler, 1789. 31 Seiten in Fol. 2)
Meue Orgelftücke, des ı ten Werks zter
Theil. Darmfladt, 1793: 3) Sonate p.
le Clav. av. V. et A. Offenbach. Op. 18.
‚4) Sonatep.le Clav. av. Fl. ou V. etB.
‚Op. 19. Darmftade, 5) Eaffe, eine Fug⸗
hette für das Klav. Leipg. 1795. 6) II Bus
gen mit 4 Händen. Ebend.1795. Und noch
‚viele ungedruckte Feſt⸗ Kantaten. Er farb
zu Caſſel180o3. Rn, Ä
#gellner(Paulus) Szakglozensis,
ein Inſtrumentalmuſikus, lebte im J. 1657
zu Nürnberg, und erwarb ſich durch feine
Kunft die Achtung des daflgen Publikums.
Kelly(Earlof) — Diefer Dilettant,
der zuletzt mehr Wiſſenſchaft in allen Theilen
der theorerifchen. und praftifchen Muſik bes
faß, als irgend einer der erften Muſtk⸗Pro⸗
fefforen feiner Zeit zu London, wußte vor
feiner Reife nah Deutfehland kaum bie
Violine zu halten. Zu Mannheim aber uns
ternahm er feine wuſikaliſche Erziehung,
und ſtudirte, mit Huͤlſe des Altern Stamik
die Koinpoſition und Violine mir ſolchem
&rr.d, Tonkünfter. ZIL, TE.
n
K el | 34
. Weiße und Eifer, daßer bey feiner Zuruͤck⸗
kunft nad) England eine Stärke aufder -
Violin undein Genie zur Rempofltton zeigr
Kunjt meffen konnte. Im % 1789 war ee
ſchon todt. .Burney Vol. VI. Von ſei⸗
nen Kompoſitionen habe ich noch gefunden:
1) Feudal times oder Banquet Gallery,
eine Spektakel⸗Oper, wurde am ı. San. |
1799, noch von feiner Koygpofition, zu Lon⸗
don aufgeführt. Und von geftochenen In⸗
frumentalftäcen: 2) VI Sinfon. Op.ı.
London, bey Preſton. 3) Periodical
Overtures, No. 13. 17. 23. und 28,
Ebend. 4) VI Trios for 2 V.andB. Op,
2. Ebend. 5) Airk and Duetts. London,
bey Broderip,.
elly(...) ein vom vorhergehenden
verfchiedener Komponift, arbeiter mis fo "
‚vielem Stärke für das Theater zu London,
daß ſich feine 1798 aufs Theater. gebrauchte
Operette, Adelmorn, or theOutlaw,.bioß
wegen der schönen Muſit erhielt, Waht⸗
feheintich mag auch wohl bie ste Wumer im
vorigen Artiteldiefem Kelly zugehören,
HK elway(los.)— Er war ein Schuͤ⸗
ler des Geminiani, und der Muſikmei⸗
ſter des jetzigen Koͤnige won England. In
ſeinem Spiel auf der Orgel aͤberließ er ſich
feinen Einfallen und Phantaſien gang, ohne
Ordnung und Symmetrie, Diegepder bins
gegen brauchte er felten oder garnicht zur
Kompoſition. Und vielleicht hätte er nie ete
‚was herausgegeben, hätte nicht Bach, ale
-er Muſikmeiſter ben der Königin wurde,
felbiger-fogleich eint WertSonaren debicixt.
Kelmway, der ſich nicht weniger Muſikmei⸗
ſter einer Majeftäe zu ſeyn fühlte, glaubte
nun auch Sonaten herausgeben zu muͤſſen.
Erthares,aber feine Sonaten waren das
elendefte Machwerk/ das Niemandem gefals
len konnte. Dennoch war er in London vor
allen Klavieriſten ſeiner Zeit beruͤhmt, we⸗
gen ſeiner netten und fertigen Ausfuͤhrung
der ſchwerſten Scarlat ti ſchen Klavier⸗
ſonaten. Freylich dauerte aber fein. Reich
nur noch ſo lange, bis B ach feine Manier
und die Pianoforte’seinführee. Burne y.
Kelz (Matrhäus) von Bauen, ein
braver Tonkuͤnſtler und Romponift zu Ans
fange des ı7. Jahrhunderts, weicher ald
Ann zu Soran ſtarb, hatte bie Kompofi⸗
' Ren s tion
%
“38.
.
“
n
R D
Rem
tion iR Italien erlernt, kam ums J. 1626
als Kantor nach Stargard, von wo er nach
Sorau fam. Er hat Verſchiedenes im theo⸗
retiſchen und praktiſchen Fache geſchrieben
und herausgegeben: 1) Isagoge Musi-
cae. Dieſe war zu ringen sZeitihon
fo felten geworden, daß ſich felbiger einen
Auszug darans verfertigen mußte ſ. Mats
theſons Ehrenpf. 273. 2) Einen Trab;
tat, de Arte componendi, in Mſt. Auch
dieſen hatte Prinz, und zwar wegen der
darin enthaltenen gränblichenWiffenfchaft,
ganz abgefchrieben. Dies Mit. war aber
. 2684 mitverbrannt.f. Prinz Hiſtor. der
.Muſ. S. 137. 3) Operettanuova, oder
Evangeliſche Souutagss Sprüche, von Ads
vent bis Palmarum, aufeine leichte, doch
zeine Italian⸗Villanelliſche⸗ wie auch Dia-
logen-Manier von. 3 Stimmen geſetzt.
Leipzig, 1636. In der Zufchrife an den
EStargarder Magiſtrat verfpricht er auch
die übrigen Theilenebft den Fefltagen. 4)
Primitiae Musicales, oder Concentus
novi barmonici, aus Sonaten, Intraden,
Maſceraden, Balletten, Allemanden, Gar
gliarden, Arien, Wolten, Serenaten und
Sarabanden fuͤr 2 V. B. und Generalb.
beftehend. Ulm,1653.4. 59) Exercitatio-
num musicarum à Violino et Violada-
gamba Semicenturia, complectens Io-
co-seriaa M. Kolz, Parergon primum.
Augustae Vindelicorum ,“1669. $ol.
Dies Werk beſaß der Stadtrichter Her;
509 gu Merfeburg, it aber wahrſcheinlich
vasnämlichelixercitium musicum, 1664.
Vol. welches Walther angeführt hat,
- Kemp(...)eisengliicher Komponift,
bat fich erſt 1799 durch feine XII Songs,
. „with’P£.Op. ı. London, bey Preſton geſto⸗
hen, betannt gemacht, - _
von Kempelen Wolfgang) Kaiferl.
Koͤnigl. wirklicher Hofrath und Nefcrendar
bey der Koͤnigl. Ungariſchen Hofkanzley zu
Wien, geb. zu Presburg 1729, verdient
ſowohl wegen ſeiner Sprachmaſchine, als
wegen der daruͤber herausgegebenen lehr⸗
reichen Schrift, einen Platz unter unſern
akuſtiſchen Schriftſtellern. Sie fuͤhrt den
Titel: Mechanismus der menſchlichen
Sprache, nebſt der Beſchreibung ſeiner
ſprechenden Maſchine. Mit 27 Kupferta⸗
fein. Wien, 1791. gr. 8. Auch franzoͤſiſch 4
LeMecanisme de la Parole, suivi de
— Kem Ren 36
la description d'une Machine parlante
etenrichie de .27 Planches, Bir or.
Dr. Ehladni verficert, iſt diefe Dias
ſchine fehr einfach, wodurch jeder artikulirte
Laus vernehmlic nachgeahmt wird. Auch
fol gar keine Taͤuſchung dabey Statt fins
den ; vielmehr habe Hr. Kempelen bie
ganze mechaniſche Einrichtung derfelben in
der erwähnten Schrift fehr genau befanne
gemacht. Er ftarb zuWien im April 1804.
Kempfer(...) Unter diefem Namen
führe Weſtphal in. feinem Novitaͤten⸗
Verzeichniffe, Okt. 1792. ©. 3. ein zu Pa⸗
ris geftochenes Klavierkonzert ä gan.
aKempis (Fiorenzo).ein Inſtru⸗
mentaliſt zu Anfange des 18. Jahrhunterts,
von deſſen Arbeit ſich 1714 unter Brits
tonſs Verlaſſenſchaft zu London, So-
natea V. Violadagamba, e B. befanden.
£HawkinsHist. Vol. V.p. 82.
Kenn(...) Kornift 1798 im Orches
fter der großen Oper zu Paris, hat unter an⸗
dern von feiner Arbeit ftechen laffen: 1)
XII Duosp. Clar. et Cor ou A.
Paris, 1797. 2) Recueild'Airsarrang.
P. 2Cors. Ebend. 3) Recueil d’Aiss
arrang, p. 3 Cors. Ebert.
*Kennedy(Miss) — Sie ftarh zu
London im. 1781, nachdem fie zo Jahre
‚vorher von zwey großen Malern gemalt,
und von zwey Watſo ms im größten For
lio in Kupfer geſtochen worden war.
Kennis(G.G.) — Seine IV Soliä
V. Op. 1. zu Lüttich geftochen, befißt der
Hr. Kapellm. Reich ard t. Diefer fagt:
die Manier dieſes Meiſters naͤhere ſich
ſehr der des Franz Benda; nur bes
merfe man mehrere Schwierigkeiten und
weniger edlen und fließenden Gefang dar⸗
° ‘
henan:VITrioasV.eVe..
*Kenny (lohn) ein englifcher Ton⸗
in. Noch führt Traegvon ihm als geſto⸗
tünftler und wahrfcheinlich Sagottift, it im
J. 1748 auf dem Fagott blaſend in Kupfer
geſtochen wrden. | |
. Kent(Iac.) — Von bdiefem engl. Kir⸗
chenkomponiften find auch noch in 2 Theilen
XII Anthem’s zu London geſtochen wor⸗
ben. ſ. Prestons Catal. 1797. Dess
gleichen zwey einzelne Anthems, nach C l.e-
penti’s Catal. Das.übrige von ihm
banal. - we
"Rey
Op. .
37. Kop Ker. ‘
“Rep ler (Johann) — war zu Wiel,
und nicht zu Wied geboren.
Kerber (Jehann Chriſtoph) wird im
alten und neuen Berlin, Th. J. S. 25 3. ein
weitberuͤhmter Stadt⸗ und Kirchenmuſikus
genannt.Er war geb. zu Altbrandenburg am
15. Mayı658, u. ſtarb zu Berlin in bejags
ten Aemtern im Febr. 171 3, im 55. Sahre.
Kergel (Sixtus) war einer der vorzügs
lichften u. berübmteiten Orgelbauer ums J.
1619.f.PraetoriiSynt.T. II. p. 205.
»Kerl (Johann Caſpar) — Er iſt
nicht in Wien, ſondern in Muͤnchen ge⸗
ſtorben und begraben, wie ſein Grabſtein
von Marmor am letztern Orte in der Au⸗
guſtinerkirche beweiſt. An dieſem ſind auf
der linken und rechten Seite folgende
drey Choralnoten und darunter das las
teinifshe Wort Seni eingehauen, als:
> I... Man glaubt, es habe dies
— ouf fein hohes Alter Bezie⸗
Seni "hung. Noch ein in der Litera⸗
tur bisher. unbefannt gebliebenes Dit.
von feiner Feder findet man in Trgegs
Katal, unter dem. Titel angeführt: Com-
pendiose Relatione, von dem Contra;
punct, 3 Theile. Nach beſaß 1764 die
Breitkopfiſche Handlung von deſſen Koms
yojition in Mit. II Kiyrie, eins aa vocic.
Org. , daß andere zugleich mit Inſtrumen⸗
ten; dann noch IT Missae, eine + voci_
e4 Strom, die andere für 2 Chöre Sing⸗
fimmen, 4 Pofaunen, eBiolinen und Org.
wozu Harrer noch 2 Hob. ı Viole, a
Trompeten und Pauken gejegt hatte. In_
HawkinsHist. Vol. IV. p. 97. findet
man auch noch eine Canzona für die Orgel
von deſſen Arbeit eingeräckt. Außer dieſen
wird auch noch unter den Händfchrirten der
Ehurf. Bibliothek zn München, Cod. 59,
befien Messa pro defunctia aufbehalten.
de Kerle (Iacobus) ein Komponiſt
des 16. Jahrhunderts, geb. zu Ipern in
Slandern, war Kanonifus am Dom zu
Cambray, und hat viele feiner Werke in den
Drud gegeben, von denen noch folgende ges
nannte werden fönnen: 1) Misse. Venes
dig, 1563.81. Fol. Von der Manier, in wel⸗
her dieſe geſchrieben ſind, ſagt Burney
Vol. III. p. 312. feiner Geſchichte: fie waͤ⸗
ve trocken und unintereſſant. 2) Preces
speeialas pro salubri Concilii genera-
⸗
⁊*
—
lis successu. Venedig, 1569.4. 3)Car-
mina Italica musicis niodulis ornäta.
Ebeud. 1570.4. 4) Cantiones sacrae
5 et 6 vocum. Ebend. 1571. 4. 5) 0
frimolibro capitolo delTriumpho d’a-
more delPetrarcha posto in Musicaa 5
voci. Ebend. 1570.4. 6) Modulisacri
5et6 voc. cum Cantione contra Tur-
‚ cas. Münden, 1572.4. 7)Motetti à a,
a e-5 voc. et Te Deum laudamus à 6
voc. &bend. 1573. 8) VI Missaes etz
voc. et Te Deum. Ebend. 1573. 9)
Cantio in honorem generosi acnobilig
Don. Melch. Lincken, & 6 voc. Nurn⸗
berg, 15744. 10) Mutetae setßvoc.
quibus adjuncti sunt -Ecclesiastick
Hymui. Münden, 1575. 4. ı1)IV
Misse, Fland. 1583. gedruckt; liegen
noch auf der Bibliothek zu Deünchen. ſ.
DraudiiBibl.u. Walther.
deKeırlon. f. Meusnier,
Kern( Jorius od. Gregorius) des Lande
grafen Philipp des Großmuͤthigen Ka⸗
pellmeiſter zuCaſſel in den Jahren 5 20 bis
30, erhielt 24 Guͤlden Gehalt nebſt a o Guͤl⸗
den Herberg⸗Geld für ſich und 4 Singers
knaben. Seine Kapelle beſtand in ı Tenorl⸗
ften, GSifridus Tollus, 1 Baß⸗Saͤn⸗
ger, Jorius Baum, ı Organiften und
10 Muſikanten, mitInbegriffyon 3 Trom⸗
netern, 1 Trommenſchleger und ı Torn⸗
Pleſer. Der ganze Kapell-⸗Staat koſtete
jaͤhrlich 291Gulden. ſ. Gallerie Caſſeliſcher
Tonkuͤnſtler. — —
Kerpel (Sirt). Von dieſem Lauteni⸗
ſten des 16. Jahrhunderts beſitzt die Churf.
Biblioth. zu Muͤnchen noch gedruckt: Com⸗
poſitionen für die Laute. Straßburg, 1574.
von Kerpen (Friedrich Hugo, Frey⸗
herr) — Alſo nicht H. Ev. Kerpen. Er
of ſeit 1790 feinen vorigen Aufenthalt mit
Mainz vertauſcht haben, hat aber diefen Ort
wahrfcheimlich auch wieder verlaflen. Hier
noch einige feiner mir bekannt yewordenen
Werke: 1) Die Raͤthſel. Operette in 2 Akt.
aufgef. zu Mainz 17 91. 2) Cephalus u. Pro⸗
eris, Melodram. 1792. 3) Adelheit von
Ponthien. aufgef. zu Mainz, 1798. 4) Sa-
nata Ad m. Op. 4. Mainz, geftoch. 5) VI
Ariettes à Zvoix. Ebend. 6) VI Lieder.
Ebend. 1797. 7) VI Lieder von Mass
shiffon. ate Samml. Heilbronn, 1798. .
d en Be:
”»
; F Ke L. . 38
— \)
-
\
39 Ker Kes
‚ $)VIL Var.p. le Clav. sur: Bir kommen
"won der Kuͤſte. Heilbrvnn. 9) VI gr. So-
‚hat. p. Clav.av. V.Op. 8. &bend. 1799:
30) Concert p. le Clav. av. Accomp.
Op. 9. Ebend. 1800. —
Kerſtein C...) wahrſcheinlich ein
deutſcher Tonkuͤnſtler im Auslande, unter
deſſen Namen Prestons Catal. Lond.
«
1757 anführt: VI Duettr, 5 for a.Fl.
. änd ı for El. and Clarinet.. Webrisens
finde id) diefen Namen nur nod) einmal,
und zwar unter den Tromboniften bey ber
komiſchen Dper zu Paris 1798.
Keruth (CIJ.) Von diefem noch uns 2
Befannten Komponiften find geftochen : VI
Terzettiä 3 V. e Vc. ſ. Traegs Katal.
1799.
" Kergel, oder Kerzelli (Michael)
— Soviel man weiß, befindet er ſich noch
in Moskau, Doch find von feiner Arbeit
eftohen: 1) Der Dorfjauberer, eine
Nuſſiſche Operette im Klavierauszuge, um
1790. 2)VI Trios p.2 V.etB. Op. ı.
Berlin, b. Hummel um eben diefeZeit.
Kerjinger(...) ein Tonkuͤnſtler zu
Prechurg, hat die Operette: Die Illumi⸗
. Nation, in Vufik gefegt. |. Gothaiſch. Thea⸗
rer⸗Kalend. 1796. 7.8
Keſſe! (Johann Ehriftian Bertram)
Rantor zu Eisleben, geb. zu, Lengenfeld in
Thüringen ums 9.1766, kam 1794 als
fuöſtltuirter Kantor nach Frankenhauſen
- und von da.1799 aleChordirektor und Kans
tor an der Andreaskirche, zugleich auch ale
vierter Schullehrer, nach Eisleben. Schon
“als Student hat er zu Leipzig geſchrieben:
| ‚ Unterrihtim Seneralbaffe zum Gebrauche
“für Lehrer und Lernende. Leipzig, 2790. 8.
‚vermehrte Auflage, ebend. 1792. gr. 8.
Auch findet man unter feinem Namen ben
"65. Pſalm in Mſt. in Privatſammlungen.
'Keslerus (Wendelinüus) Can-
tbaroholensis Thyrigeta , (heißt weiter
nichts, als von Kannewurff im-Schwarzs
burgiſchen Thuͤringen), lebte im 16. Jahr⸗
hundert und hat ſich durch folgendes Wert
als Kirchenkomponiſt bekannt gemacht:
Usntiones super Evangelia Domini-
calia et Sanctorum, von Advent bis
Oſtern ju gebrauchen. Weber die Zeit der
Ausgabe find aber die Öriehrten much um
Bo Jahre im Streite. Draubins giebt
1502, hingegen Gesner 1582 als da6
Res Hey | ha
Druckjahr diefes Werks an. Darin aber
find fie einig, daßes zu Wittenberg in 4. Bes
druckt worden ſey. Dieſen Streit entſchei⸗
der noch zuletzt das Verzeichniß der muf.
Bibliothek zu Muͤnchen, wo dies Werk, von
‚5 Stimmen, zu Wittenberg 1582 ing. ges
druckt angeführt wird.
von Keßler (Chriſtoph) Hofſektetaͤr
und Dilettant zu Wien, geb. zu Mantua
am 9. Jan. 1739, war vorher Hefkammer⸗
koncipiſt, bis er 1781 obige Stelle erhielt.
Er ſoll niche nur fehr gefälige Fantaſien
fr das Zortepiano geſetzt haben, ivie das
ahrbuch her Tonkunſt bemerkt; fondern
er hat ſich auch als bramatifcher Dichter in
verfchiedenen Stuͤcken fürs Theater gezeigt.
Keßler (Johann) ein Studioſus der
Theologie und Kantor znZiegenrüd im 17.
Jahrhunderte, hat von feiner Arbeit in den
Drud gegeben: Muſikaliſcher Willkom⸗
men-a Canto solo con Ritornello & 2
V.e Coatin. Jena, 1668. 1 Bog. in Fol.
* Kepler Gohann Wilhelm) Organiſt
und Schreibemeifter zu Heilbronn, Hat faft
in jedem feiner nei erfchienenen Werke
auch ein neues Talentgezeigt. ImJ. 1737
gab er ein Lehrbuch der Kunſt, ſchoͤn und ges
ſchwind zu fehreiben, heraus. Dann Hatte
re 1790 Antheil ander bey Boßler het⸗
ausgefommenen muſikal. Korrefpondenz.
Weiterhin zeigte er ſich als Komponiſt durch
folgende Werke: 1) Wuͤrtembergiſches
vierftimmiges Choralbuch. Stuttgard,
1793. gr. q. 4. 2) Divertissemens 0
ciaux ou VI — p-le Clav. aveo
leur Chorégraphĩie. Darmſtadt, 1796.
Kette (Albrecht) — Won dieſem ber
ruͤhmten Organiſten macht Traeg noch
folgende Kompoſitionen in Mſt. bekannt:
1) Concerto a Organo princip. c. 2- V.
2 Clar. Tymp. 2a Corn, eVc. 2) Con-
certo‘& ie a V, Viola, @ Clar.
Drgel. 4) IT Meine und IH große Praͤlu⸗
dia für Die Orgel. |
Keyrleber (Johann George) Ma-
gister Philosoph. et Artiumliberalium
Color, geb. im Nürtembergifchen, lebte
gegen das Ende bed 17. Jahrhunderts .
8 ein großer Verehrer der kanoniſchen
Schreibart. Folgende Werkchen von feiner
Beder werden dies beſtaͤtigen: 1) 55
tio
X
% !
|
41 Key ‚Khy
tulatio ———— in fach lateinis
ſchen Distichis und einem. Canone. per-
petus von XVI Discänten und XVI Xios
finen von verfchiedener Melodie, auf den
—* des roͤmiſchen Königs, J os
ep
sar, laetare Rex, laetare, gaude, exX-
ulta, dominare in medio inimicorum,
Fann,laut der dabey befindlichen kurzen Ans
“ weifung, auch mit 256 Stimmen und mit
eben ſo viel Inſtrumenten, das heißt zuſam⸗
men mit 512 verſchiedenen Stimmen auf⸗
gefuͤhrt werden. 2) Das in den jweyen
Worten: Ora &t labora, furgs und wohl :
abgefaßte Chriſtenthum, nebft einigen in
"Kupfer gefiochenen Sinnbildern und nuͤtz⸗
lichen Morallen. ı Bogen inFol. Hier fins
det man ı)in deey Cirkel⸗Syſtemen, einen
Canon perpetuus von 8 ®timmen näm;
lich 3 Alten, z Tenoren, und 4 Violdagams
en,über die Worte: Da Adam hackt, und
Eya ſpann, wer war. damals ein Edel
mann? Und 2) in vier Cirfeh Spftemen,
eine 8 flimmige Arietta, davon 4 Stim—
men vor;und 4 Stimmen ruͤckwaͤrts gehen,
über die Norte:
Greiff an das. Bert und ſey nicht aut:
Kein gebratne Taub Alegt biE’Ind Maul;
‚+ Die Amelß Dielen Reimen fing: :
: Det fein Brod dir bringt,
Bexzicht dag. Deine nur getreu,
. ‚Und Bleibe guted Muths dabey;\
in’ weuer Echaffner Gott gefäut,
Und der auf Ihn fein Hoffnung ſtellt.
Keyßler (J. ©.) Unter diefem Namen
öriftirt irgendwo ine Vergleichung der itas
liänifchen Oper mit der feanzöftfchen. Viel:
leicht gelingt ed einem meiner Lefer,den mie
verloren Gegangenen Ort, wo ſich diefer Auf⸗
ſatz befindet, wieder ausfindig zumachen.
hisel'’(Giovanni Giacomo) ein
Sontrapunttift des 16. Jahrhunderts, und
wahrſcheinlich ein Deutſcher in Italien, hat
in den Druckgegeben: Libro L. de Madri-
gali et Mötetti a4 e5 voci. Vencdig,
I 591. 4. ſ. DraudiiBibl. cl. exot.
Khuͤne! vebeun ein Weltprieſter
nnd vortrefflicher Waldhorniſt, geb. zu,
Kreibig in Böhmen, hielt fih ums J.1 788°
als Kaplan in Boͤhmiſch⸗Kamnitz auf. ſ.
Statiſt. v. Böhm, Heft XII. ©.245. .
Khym (Carh) nach andern Kyhm;
ein jest lebender Inſtrumentafiſt, vielleicht
als deu 19. Merz 1691. . Diefer'
. * Canon, deffen Test heißt: Laetare Cae-
" Kie —
zu Wien, De fich feit kurzem durch folgende
gefällige
macht: z) III Duos & 8 Clarineit. Op.
1. Augsburg, 1798. 2) UII deral. Op. 2.
Ebend. 3) II Sammlungen Tänze fürs
42 h
erfe für Lie aber bekannt ge⸗ |
Klavier. Op. 3.und On, 4. Ebend. 17399.
A) Marche de Bonaparte, av. 10 Var,
p- le Clav. Op. 5. Ebend. 5) UI Duos
conc. & 2 Fl, Op. 6. Ebend. 1800, 6)
Variat. p.V. et A, sur: Ein Mäddien
oder Weibchen. Wien, 1800. 7)Serena-.
taaFl.er A. Wien. 8) XXIV Variat.
p- V. acc. d’une Viole et B. sur J’Air:
Der Wetzſtein. Op. 5.
‚Kieling (Eyriar) zuletzt Kapellmei⸗
ſter zu Stolberg, geb. zu Bennungen am
5. May 1670, befuchte die Schnfe zu Hals
berftadt, dann Die Akademie zu Halle, wure |
de 1691 zum Drganiften had) Kochſtaͤdt,
1693 nddy Benmungen und 1697 als Kai
tor nach Bruͤcken berufen. Bon hier kam
gr endlich 1701 nach Stollberg als Kantor,
wozu ihm der Graf ı 713 den Kapellmeiſter⸗
Titel verlieh; denn fo viel Kapellmeifter
Stolberg auch immer aufzählen kann, fo
hat doch nie eine Kapelfe daſelbſt eriftirt.
.. ng ſtarb endlich daſelbſt um Mi⸗
el 1727, nachdem er hoch kurz vor feir
:nem Tode feinen Lebenslauf in. folgende
Verſe gebracht hatte:
Nalla dedirlucenn, de qua nune vivere in m,
Uxorem Hemipolis cunctagpe dena;dedir.
Kochstedium prime molestia munera tradit.
. Patria Bennimgae porrigit fata bona.
Brüccse post Helmam posthäo peranılta «erena
. De Werthern Demini contribusre mihl,
Gens Stolbergiaca in gremiumgue manümque
n
Me 'tandem, heioce loci — multa tull,
Kienlen, Koͤnigl. Bayerſcher Muſik⸗
direktor, hat bey Kuͤhnel in Leipzig herans⸗
gegeben: Zwoͤlf Lieder von Goͤthe, mie
Begl.d. Pf., und fie ber Königin v. Bayern
gewidmet. —
Kiensbeck. ſ. Keinkbeck.
Kieſer (J. J.) war wahrſcheinlich Or⸗
ganiſt in oder unweit Erfurt ums J. 1750.
Man findet außer andern auch noch rine
Fantaſie und ein Trio ‚für die Orgel, Über :
Nun lobt meine Seel ıc: in Mſt. von feiner
Arbeit.
Kiefewerter (Chriftoph Sottfrieb)
Rurameranaftne des Kürften von Berne
burg,
N
.
ı
43 Kik Kin
burs, und Virtuoſe auf der Wioline, geb. jü
Anſpach am 24. Dec. 1777, wo damale
fein Vater Johann Friedrich (f. das
a. ter.) lebte. Nach den Verfid;erungen
der Kenner ſcheint es der Sohn aber in jeis
ner Kunſt npd) ‚weiter gebracht zu haben,
indem fle'ihn wegen feiner Fertigkeit, Ge⸗
ſchwindigkeit, Delikateffe und Feinheit uns
ter die erften Virtuoſen dieſes Inſtruments
rechnen. Er ift ſchon frühe feit geraumer
Zeit auf Reifen gewefen, oder hat doch feine
Engagements nur auf kurze Dauer einge:
richtet. So hielt.er ſich anfangs ‘eine Zeits,
lang zu Amſterdam auf, dann zu Raftadt ;
J hierauf lebte er ein Jahr lang zu Bentheim⸗
Steinfurt, von wo er nach Renndorf und
‚endlich gegen dad Ende des 1 go1ften Jah⸗
res nach Ballenſtedt kam. Hier, wo er ſich
Anfangs nur auf ein Jahr bey ber daſigen
Fuͤrſtl. Kapelle für 600 Thlr. Gehalt en⸗
gagirte, ſcheint es ihm aber gefallen zu ha⸗
ben; denn wie man hoͤrt, befand er ſich noch
1803 daſelbſt in Dienſten. Er iſt aber noch
im naͤmlichen Jahre nach Oldenburg als
Konzertmeiſter, mit 800 Thlr. Gehalt, ges
gangen. —
Kikletus, oder Quiclet, war
Cornettiſt in der König, Franz. Kapelle
ums Sahe. 1630, und wird vom Mer-
senne, Lib, IT. de Iostrum. Pnev+
‘ znat. ein Musicus peritissimus ges
nannt. |
Kinderling (Yohanır Friedrich)
Prediger und Rektor an der Stadtſchule zu
Templin, lebte vorher Bis 1801 zu Berlin
als Schulamtskandidar. Er foll außer meh⸗
rern Schriften, auch Berfafler einiger Auf:
jäge in einer der Berlinifhen muſ. Zeits
ſchriften ſeyn. f. Intell. Bl. der Literat.
Zeit. 1801. No. 63. S. 5311, wo aber wes
der der Titel dieſer Aufſaͤtze, noch der Zeit⸗
ſchrift ſelbſt, gemeldet wird.
Kinderling (Johann Friedrich Au⸗
guſt) Magister, Diakonus zu Calbe an ber
Saale ums J. 1791, war gu Magdeburg
1743 geboren, und wurde 1,768 Lehrer,
dann 1770 Rektor zu Klofters Bergen.
Hierauf erhielt er 1771 den Ruf zur Predis
gerſtelle nach Schwaetz bey Ealbe, von wo
er 1774 in obiges Amt eingeſetzt wurde.
Unter feinen vielen Schriften gehoͤret hie⸗
der: Noͤthige Berichtigung der kurzen
wahrhaften Geſchichte der aͤlteſten teutſchen
[4
I. Theil. Närnderg,-1643.
!
RN .». yo — Ver Dr
Kı 2 44
"Kin I
Kirgengefänge (des Hen. O:R.R. Tel
ler), bejondersvon D. Muttin Luther.
Deffau, 1782. 8. ohne feinen Namen auf
dem Tit. :
*Kinderm ann (Johann Erasmus)
— Von den gedruckten Werken dieſes be⸗
rihmten Organiſten find noch nachzuho⸗
len: 10) Muſicaliſchet Felder⸗ und Waͤl⸗
derfreund; mit einer ſingenden Stimme,
neben dem Bassö-Generali für einen Or⸗
ganiſten, (im Walde?) Theorb⸗ oder Lau⸗
teniſten, accommodirt und componirt.
11) Harmo-
nia organica per tabulaturam germa-
nicam composita. Nürnberg, 1645.
Fol. aufı2 Bog. geſtoch. Enthält 14 kurs
ze Präludia, 8 Fugen, 3 Intonationen,
und ı au ‚octavi Toni von 6
Verſiculn. Die ima. Ler. fummärifch ans
geführten vier Werke giebt Walther als
IV Bücher Sonaten und Canzonen, Nuͤrn⸗
berg, 1653. kl. Fol.an. e
Kindervater (Johann Heinrich)
zuletzt Konſiſtorial⸗Aſſeſſor und Paſtor an
St. Blaſii zu Nordhauſen, geb. zu Kelbra
bey Franckenhauſen am 4. April 1675,
ging 1696 aufdie Akademic nach Jena und
wurde 1700 dafelöft Magiſter. Hierauf
wurde er zu Erfurt 1703 Diakonus an St.
Andreaͤ, und 3 Jahre hernach Daftor zum
Reguͤlern. Aber noch 1706 erhielt er den
Ruf nach Norbhauſen zu obigen Aemtern,
‚wo er 1726 am 2. Oft. ſtarb. Unter feinen
Drudichriften kommt inder Gloria tem-
pli Blasiani (Nordhaufen, 1724. 8.) ©.
99. nur bepläufigeine Befchreibung der in
der Kirche befindlichen Orgel vor. Uns
gleich; merkwuͤrdiger aber’ ift ein muſikall⸗
ſcher Traktat, welchen er noch als Magiſter
zu Siena gefhrieben hat. Die ganze Eins
richtung deffelben, das Praeloquium, die
darauf folgenden 79 Paragraphen, und
die dabey angebrachten vielen gelehrten Ci⸗
taten laflen vermuthen, daß er felbigen zu
Borlefungen entworfen, oder wirklich dars
über gelejen hat, Er führtden Titel: De
Musica Litteratis necessaria: Tra-
ctatus horis subcisivis iisque Acade- ’
micis congcriptus. Lateiniſch Mt. 9 Bo⸗
genin 4. Dies. ME. beſaß ehemals der
Rathsm. Reichard zu Erfurt, von dem
es Adlung gelichen und vielfältig
j t.
45 Ki’
bat. Gegenwaͤrtig befindet ed ſich aber ums
ter meiner Sammlung. i
Kindſcher (L.) Lehrer an der Haupts
ſchule und Kantor an der Hofkirche zu Deſ⸗
ſau ums J. 1790, hat in eigenem Verlage
herausgegeben: XIV Lieder zum Sins
gen b. Klav. Deflau, 1792.. 2) Kurze und
mit leichter Begleit. verfehene Lieder am
Klav. Reipsig, 1801. 4.
King(M.P.) ein jest lebender engl.
Komiponift nnd wahrſcheinlich Organiſt,
von deffen Arbeit man in Londoner Muſik⸗
verzeichniſſen als geftochen angeführt fin⸗
det: ı)Sonata f. the Harpsich. w. V.
Accomp.b. Preiton, 1795. 2) The fa-
vour. Scotch Air in Little Peggy’s
Love, adapted as a Rondean. 6, Yong;
mann, 1797. 3) Songs and Cantata
w. Pf. Op. 2. 5. Clementi. 4) Ariets.
6. Broderip. 5)Sonatas f. the the Pf,
b. Clementi. Zuletzt fündigte er noch 1799
an: 6)A general Treatise on Music,
particularly on Harmony, or Tho-
rough. Bass, and its Application in
Composition, written on new Plan,
tending to explain and illustrate the
Sciencein general, by M.P. King. für
ı Guinee. Es fol dies ein dem Guidaar-
monico des Geminiani ähnliches
Wert feyn.
*Kingo(D.Thomas) ein unbelanns
ter Biſchof, wahricheinlich in Engiand, hat
im 3. 1699 einGraduale herausgegeben,
weswegen der Hr. Schidrring deſſen
Bild niß unter feine Sammlung von Ton⸗
tünftlersBildniffen aufgenommen hatte.
Weiter reichen für Diesmal von ihm meine
Nachrichten nicht. "
- Kinner von Scherffenftein
(Mag. Martin) ein Gelehrter und Tons
fünftler des 16. Jahrhunderts, geb. zu
Leobfchäzin Schlefien, ſtudirte zu Wittens
berg unter Melanchthon, und wurde bafelbft
Professor Poeseos, hierauf in Leobfchiig
Archi-Grammateus sder Secretarius.
und Musicus, und ſtarb in dem. 63. Jahre
feines Alters auf einer Reife, zu Baumgar⸗
ten bey Francken
Henelins giebt ihm in feiner eg
phia C. VIl.p. 270. noch folgendes Lob:
Quemadmodum harmoniae musioae
eximias ipse fuit artifexz, ita cozdis et
am 24. Maͤrz 1597.
Kir. ‘746
oris, mentis et linpuae, rationig et ora-
tionisin eo erat harmonia suavissinıa
omniumque adeo virtutum consensus
concentusque admirabilis; mortuus
est vir humanuset candidus in itinere,
in pago Baumgarten propeF'rancgstei- -
niumanno 1597. Zu Leobſchuͤz har man
ihm in der Kirche ein Epitaphium mit fol⸗
gender Auffchrifterrichtet : Nobilissimus
et clarissimus Dn.Martınus Kin-
nerus, Senior ,,.in Scherfenstein in,
Weissack et Codeniz ete. cum annos -
XV reipubl. Leobachüz laudabilitar
operam, navasset, ‚deinde Sectetarii.
munns biennioCarnoriase adminkstras-
set, Deo, amicis at Jiharis suis, in Vati«.
CAnO suo rüstioo Yixisset annos 22, et.
pater essetliberorum XIV.Glacio Vra-
tislaviam rediens pie obiit in’etc. wie
oben. Aufdem Stahfteine Beht man, noch
die Scherfenfteinifchen Infgnien. In dem
Breslaner&efanghuche waren auch mehrer
re Lieder aufgenommen, von denen er Dich:
ter und vielleicht auch Komponijt war. |,
Wetzels Analecta hymnic. B. II.
P. 47. > rd
Kirchbau er (Alphenfus).ein Bene
diftinermönd zu Neresheim in Schwaben .
und Kanzler des Biſchofs zu Chur, lebte ges
gen die Mitte des 15. Jahrhunderts, und
machte fih auch als Komponiſt bekannt
durch Tubilus Curiae coolestis in terre-
stri curia, oder 7 kurtze Miſſen von 4Stin: .
men, 2 Bislinen und G. B. Augsburg,
1731 geftschen. Aufs neue revidirt: ebend.
bey Leopold 2740. —
*Kircher (Athanaſius) — Ich barf
auch das Lob nicht vergeſſen, das er ſich als
Komponiſt, in der zweyten Vorrede zu ſei⸗
ner Muſurgie, felbft:giebt. Es heißt daſelbſt
alfo: Ego tametsi Musigam dicta ra-
tione nunquam professus sim; notum.
tamen est, me al ineunte aetate uti
praeclarioribus artibus, et scientiis,
ite stMusicae practicae summo studio,
et pertinacissimo labore incuhbuisse,
neque speculativae solummodo musi-
cas me occupatum fuisse, sibi persua-
deant, cuın et compositiones meae va-
rjae suh aliorum tamen nomine im-
pressae in Germania, summa audien-
tum voluptate circumferantur, etin
prẽetio
v
47 Kies . | Kir. - 46.
| — habeantur, etspetimina in hoc ſenheit für ſte und ihr Inſtrument beſonders
. kbro edita, guidsciam, quid nesciam, ſchrieb, und von welchem fie yadı der Zeit
- (wie.befcheiden !)testeri affatim possunt.. anfihrer weiteren Reife, bejonders zu Bers
Kirchgeßner (Mariane) die größte lin, ehrenvollen Gebrauch machte. Auch der
Harmonikaſpielerin im 18. Jahrhunderte wuͤrdige Veteran in der Kunft, Wanhal,
and vtelleicht auch noch im folgenden, iſt ges ſcheint jich dafelbjt auf ähnliche 'Weife um .
boren zu Waghaͤuſel, 770. Ahr Vater, , fieverdient gemacht zu haben,da fie nach der
welcher nach der Zeit als Kammerzahlmei⸗ Zeit auch von deflen Arbeit aufzulegen pfleg⸗
ſter nebit feiner. zahlreihen Familie in re. Bon Wien aus fam fie im Febr. 1792
Bruchfatlebte, wo er gegen 1790 von dem. nad Dresden, ließ jich dafelbft vor dem
Faͤrſten mit 400 Gulden zur Ruhe gefegt Churfürften hören, und wurde von ſelbigem
wurde, war damals Fuͤrſtl. Beamter zu nicht nur außerordentlich beſchenkt, ſondern
Waghaͤuſel. Die kleine Mariane hatte erwarb ſich auch mgn dem großen Kenner
kaum das vierte Lebensjahr erreicht, als fie ihres — dem Hrn. Kapellmeiſter
durch bösartige Blattern und den ſchwar⸗ Naumann, das Zeugniß: daß fie die
sen Staar ihres Geſichts auf immer bes groͤßte Harmonikaſpielerin derzeit fey, wel⸗
raubt wurde, Bey diefem Ungluͤckefall, eis - che alle Schwierigkeiten diefesInftruments
nem ber größten, die wohl einen Sterblis auf das gluͤcklichſte überwunden Habe. Won
hen treffen koͤnnen, hatte fie die Vorjehung Dresden langte fie, über Leipzig, im April
mit einer fo außerordentlichenNeigungund 1792 zu Berlinan. Auch hier machte ihre
Geſchicklichkeit zur Muſik beſchenkt, daß ſie, außerordentliche Kunft und ihr gefuͤhlvoller
ohne alle Anweiſung, eine Menge von Klas Ausdeud einen jo großen Eindruck auf den
vierjtäcken lernte... Dies Talent erweckte König, daß er fie viermal an den Hof kom⸗
die Aufmerkſamkeit des-menfchenfreundlis men ließ und fie am Ende mit 200 Frieds
hen Reichsfreiheren von Beroldins richsd'or befchenkte, welchen bie Königin
gen, damals Domkapitularen zu. Speier eine koſtbare goldne Uhr beyfügte, Bey eis
und Hildesheim, hernach.aber Neichsprälas ner hierauf folgenden Akademie auf dem
* ten und Probits des Meicheftifis zu Ddens Nationaltheater fpielte fie mit fo außerors-
heim. Diefer würdige Mann ließ nihehur‘ dentlicher Fertigkeit, wußte ihrem Inſtru⸗
die ungluͤcklich Ma viane bey dem Ras mentefo feine Nuͤancen des guten Vortrags
pelfmeifter Schwittbaur'gu Carleruhe zu Ähtlodden und brachte felbft die fchwierigs _
auf feine Koften die Harmonika erlernen, , ften Paflagen mitjolcher Sicherheithervor,.
ſondern ließ ihr auch noch dazu ein eigenes daß ſie ſelbſt die ſtrengſten Kritiker für ſich
Inſtrument von felbigem für zoo Duka⸗ einnahm. Von hier ging es nah Hamburg.
ten verfertigen.. Mehr. bedurfte es nicht, Welche Senſation, die. nahe an Begeiſte⸗
fie, bey ihrem Eifer und unablaͤſſigem Flei⸗ rumg grenzte, ſie da erregte, davon kann man
Be, zur Virtnofin zu bilden. Auch trat fie eine Probe in der Hamburger Theaterzeit:
: wirklich im Febr. des 179 aſten Jahres ihre fürı792.No.35.1.36. u. aus dieſer in der:
Reiſe als vollendete Kuͤnſtlerin, in Geſell⸗ muſ. Korreſpond. 1792.©. 3 5 1.nachlefen.
ſchaft des’ Hrn, Raths Soßler, durch Von hier beſuchte fie, wo ich nicht irre, Kos.
Schwaben nah Manchen an. Ein hin⸗ penhagen und Holland. Ich komme min
—** Vorrath von eigen. für ihr Ins. auf ihren für fie fo wohlthaͤtigen und gluͤck⸗
ſtrument vom Hrn. Eich horn gefehten lichen Aufenthalt in konden, wo ſie am 17.
ſehr gefälligen ‚Sonaten, Quartetten, Maͤrz 1794 zum erſten Male fpielte. Der
Quintetten und Konzerten febte fie in ſicherſte Beweis, wie ſehr man auch hier ihre,
Stand, ihre Zuhörer auf mannichfaltige Kunſt bewundert und belohnt habe, ift : daB
Weiſe zu unterhalten. Bon Muͤnchen kam ſle diefe große Stade erſt am Ende bes 1795.
- ſie nach Wien, wo ſie ſich auf demMational⸗Jahres wieder verließ. Außer der Acquiſi⸗
cheater in einer großen Akademie hören tion, welche fie während ihres daſigen Auf⸗
ließ. Der größte Beweis von dem Anthei⸗ enthaltes an einem’ neuen, vom daſigen
le, den man dafelbft ah ihr und ihrem Spies; Mechaniker Froͤſchel mit einem elaſti⸗
le nahm, iſt cin Kougertantquintet,welches ſchen Klangboden verſehenen Inſtrumente
der verewigte Mozart bey ihrer Anwe⸗ | gemacht
En tn RE EEE Zr u a ⏑⏑æ Mi — — — — — =
—
-
\ —
49 | Kir i
gemacht Hatte, fand fie da nach öffentlichen
Nachrichten das edelfte und koſtbarſte, was.
fie je nur wünjchen konnte, nämlich ihr Ge⸗
fiht, zum Theilwieder. Einenglijcher Aus.
genarzt halt ihr, ohne einige Operation,
bloß vermittelft eines Augenwaſſers ſoweit
wieder, daß fie, wie die Nachricht lautete,
nun alle Segenitände und Farben wieder
unterfcheiden fonnte. So fam fie wieder
zuruͤck nach Deusfchland, wo ſie im Mopem⸗
ber 1796 wieder in Hamburg ſpielte. Wahr⸗
ſcheinlich folgte hierauf einige Ruhe im Va⸗
- terlande ; denn erft im März 17.98 meldete
der Hamburgifche Eorreipondent, daß fie
ſich zu Petersburg Hefände, Eine Ahnliche.
zehnjaͤhrige und dabey gluͤcklichere Virtuo⸗
ſen⸗Reiſe hat das ganze a. Lex. nicht aufzu⸗
weiſen. Endlich ließ fie ſich in Gohlis, nahe
bey Leipzig, nieder, wo ſie auf einem erkauf⸗
ten huͤbſchen Landgute, in Geſellſchaft ihres
beſtaͤndigen Reiſegefaͤhrten, des Hru. Raths
Bo ß ler u. ſeiner Frau, ihre übrigen Tage
in Ruhe zuzubringen und nur ſelten noch
kleine muſikaliſche Reiſen von ba aus zu mas
hen gedachte. Im J. 1808 hatte fie den⸗
noch wieder eine größere, und wie fie wies.
derholt vorhergefagt haben foll, ihre legte
Reiſe in Geſellſchaft ihrer, Schweſter und
des Hrn. Rath Boßler unternommen,
und war eben im Begrif, die Schweiß zu
befuchen, als fie gm 4. Dec. zu Schafhau⸗
fen ein Bruſtfieber überfiel, woran. fie, am,
oten Abends. 8 Uhr entichlummerte, nach⸗
dem fie ihr harmoniſches Leben nur auf 38
Jahre gebracht hatte. Bis zum letzten
Athemzuge harte ſie Hr. RBoßl er nicht
einen Augenblick verlaſſen. Sie wurde
darauf am 23. von mehrern Herren und
Damen in Trayer begleitet .aufden Got⸗
tesacker des daſigen Kloſters Paradies
feyerlich begrahen, und ihr zu Ehren wurde
in der Kloſterkirche eine treffliche Trauer⸗
muſik aufgefuͤhrt. —
Kirchhof (Andreas). Von dieſem
ſchreibt Schacht gegen 1687 in feiner.
Bibliotheca musica: er ſey cin vors
trefflicher Infteumentalmuflfus zu Ropens
hagen geweien, und babe zwar
— — gebliebene Sachen ges.
ſchrieber | Ä
Kir h o fi Gottfried) — zuletzt Muſtk⸗
direktor u. Organiſt an der . Frauenkirche
viele herr⸗
RK ir N D D 509
zu Halle, geb. zu Muͤhlbeck im Amte Bits
terfeld, am 15. Sept. 1685, ftudirge in ſei⸗
ner Jugend das Klavier und die Kompofis
tion bey dert berühmten Zach a u zu Halle,
wurde. 7709 Käpellmeilter beym Herzoge
von Holſtein Gluͤcksburg ind 1711 Orga⸗
niſt an der Benediktkirche zu Quedlinburg.
Endlich wurde er 1714 an obigeStelle nach
Halle berufen, welche er am 26. Ang. d. J.
antrat, und, ungeachtet zwey neuer Vorſchlaͤ⸗
ge zu Kapellmeiſterſtellen an Fuͤrſten⸗Hoͤ⸗
fen, nicht wieder verlaſſen hat, bis er im
März 1746 ſtarb. Außer vielen Sachen
in Mſt., ven denen ich felbit verfchiedene
Suiten und variirte Choräle befige, hat er.
bey Witvogel gu Amfterdam ein Werk unter.
dem Titel ftechen faffen: Y’A. B. C musi-
cal, welhes Präludia und Fugen aus allen _
Tönen fürs Klavier enthält, und betraͤcht⸗
lich feyn muß,da es nad) danialigen niedern
Preiſen ı Thlr. gekofter hat. Hieraus ers
giebt ſich, daß der Artikel Sottfr. Kirche
Hof ima. ker. nur zum Theil richtig iſt.
*Kirchhoff(. . .) — Ungeachtet des
großen Rufs dieſes Harfeniſten in Kopen⸗
hagen und ungeachtet er daſelbſt vom Hru.
Zuſchlag en Medaillan inGyps geformt
worden iſt, habe ich dennoch ſeinen Vorna⸗
men nicht ausfindig machen koͤnnen. Er
ſtarb, nach oͤffentlichen Nachrichten, als Koͤ⸗
nigl. Daͤniſcher Kammermuſſkus im Febr.
1799, in einem Alter von 77 Jabren. Im
8. B. der Annal. der leidend. Menſchheit
1800. enthàlt No. 2. Beytraͤge zur Kunſt⸗
geſchichte des Harfeniften Kirchh off
⸗Kirchmayer (George Caſpar) ein
vom Jdch e r uͤbergangener Gelehrter, hat
eine Dissertatio de Tarantula gefchries
ben, melde deſſen geſammelten Diſſertatio⸗
nen, Wittenberg, 1669. 8. einverleibet iſ.
ſ. Grubers Beytraͤge, St. II. ©. 74.
Kirchner (Johann Heinrich) dritter
Diakoenus an der Stadtkirche zu Rudol⸗
ſtadt, geb. zu Buchlohe, wo ſein Vater Kan⸗
tor war, brachte feine Schuljahre im Meck⸗
lenburgiſchen zu, bezog darauf die Unive
taͤt Jena, mo er Theologie ftudiree, ka
dann nach Rudolftadt, wo er fi anfangs
als Kandidat‘ des Predigeranits aufhielt,
hierauf zum Kantor an dafiger Stadtkirche,
und endlich 180. zumdritten Diafonus bes
rufen wurde. Schon als Kantor uns J.
—
1799
—3
[4 .
— — — — — —— — —
f
“N
a ,
⸗
51 Kir
1799 arbeitete er an einem muftfafifchen
Unterrichre für Schufmeifter, der nach der
Zeit unterdemTitel erfchienen ift: x) Theo⸗
retifchspractifches Handbuch zu einem für
kanftige Landſchullehrer nöthigen muſtkali⸗
ſchen Unterricht, (Arnſtadt, b. Langbein,
1801,)dag ſehr zweckmaͤßig eingerichtet iſt.
Auch hat er von ſeiner Kompoſition heraus⸗
jegeben : 2) XII Arien zum Gebrauch für
ingchöre in Partitur. zte und ateSamms
Jung. Arnftadt, 1800 und 1802. 4. In
Mſt. findet man auch den 149. Pfalm uns
ter feinem Namen.
Kirhrath CReinero) der großen
Erz; Diglonay Stiftskirchen St. Cassii
FlorentiiMalusii binnen Bonn Vic. ches
mals gewefener erftee Sänger, hat geſchrie⸗
ben: Theatram musicae choralis, d. i.
kurze und gruͤndlich gelehrte Verfaſſung der
Aretinifhen und Stegorianiichen Sing⸗
kunſt, zufarmmengetragen und in Druck ges
gebenvon ic. Köinam Rhein, bey J. God⸗
ſchalk Langen,’ Bortfeßer der Püpifchen
Buchhandlung,ı 782. Außer der Votrede,
88 Seiten in 4. Dies Werk iſt in guter
Meynung fürMönche und andere Chorfäns
ger in katholischen Kirchen entworfen, denen.
der Verf. inder Vorrede fage: „Wahrlich
"überjeugt feynd wir jenes Eifers jener unfer
Vorfahren (des Koͤnigs Davids), uͤber zeugt
ſeynd wir auch leyder jener Fahrlaͤßigkeit
und Unwiſſenheit im Chorfingen, ſo zum
oᷣftermaligen Gelaͤchter und Geſpoͤtt der Zus
Hörer in nicht wenigen Kirchen ſich vermers
en laͤßt.“
Kirkman(...) — %on diefem Lon⸗
doner Komponiften find mir noch folgende
-SBerke vorgefommen: 2) III Son. a 4
mains et Là 2 Cemb. Amfterdam, bey
Schmitt, 1783. 3) Interludes 40, to be
played between the Verses of the
Psalnıs, expressiy composed for the
Use of the Church, mit Keeble gemein⸗
ſchaftlich. 4)Il Sonat, and I Duett a 4
w. Op. 5. London, bey Prefton. s) HI
Sonat.fortbe Harpsich. with V. Op.
8. &bend. 6) VIII Ballads, dedic.tothe
Miarchioness of Salisbury.' Op. 10.
Ebend. 7) Sonat. forthePf. Ebend. bey
' Siementi.Op: 8. 8) Organ Pieces. Op.
9. @bend. 9) Duetts
imaids. Op. 3. Ebend.
88
for the Pf. a4
Kir | 53
Kirmair (Friedrich Joſerh) feit
1803 Herzogl. Gothaiſcher Konzertmeifter,
ein beliebter, jehr gefälliger Klavierkompo⸗
nift, iſt der Sohn des ſchon im a. Lex. anges
zeigten und hier im naͤchſten Artikel folgen⸗
den bekannten Komponiſten Kirmayr,
wahrſcheinlich zu Muͤnchen geboren und
(1799) Baßſanger beym Fuͤrſtl. Hofthea⸗
ter zu Caſſel. Er widmete ſich anfangs den
Wiſſenſchaften, und ſchon hatte er ſeinen jus
riſtiſchen Kurſus vollendet, als ihn die Liebe
zur Tonkunſt vermochte, die Themis zu ver⸗
laſſen und zu den Muſen uͤberzugehn. Er
machte hierauf, a.¶ Vietuoſe auf dem dorte⸗
piano, große Reiſen durch Frankreich, Ita⸗
lien, die Schweiz, Holland und Deutſchland,
wo er auch 1793 nach Berlin kam, und das
ſelbſt feine Stärke, befonders im präciien
Vortrage fortgehender Doppelintervallen,
als Oftaven, Terzen u. ſ. w. zeigte. Auch
verſchafften ihm feine Talente die Ehre, im
J. 1795 dafeldft als Muſikmeiſter der das
maligen Kronprinzefiin, jegigen Königin
von Preußen, und der damaligen Prinzefs
fin &udwig, jegigen Gemahlin ded Prins
zen von Solms: Braunfels, angeitelle zu
werden. Nach einigem Verweilen anvers _
fchiedenen kleinern Orten, z. B. in Ballens
ſtaͤdt, Hat er endlich zu Tafel in obiger Stel
le fein bleibendes Engagement gefunden,
wo er Insbefondere durch guten Unterricht
im Sefange viel zur Verbreitung des es
ſchmacks un Muſik benträgt. Ob nun gleich
das Altefte feiner Werke nicht höher, als bie
zum. 1793 reicht; fo hat doch der Bey⸗
fall, den felbige ihrer gefälligen und leichten
Manier wegen bey den Liebhabern gefuns
den haben, fchon einen foldyen Eifer umter
den Hrn. Muſſkverlegern erregt, felbige zu
ſtechen u. wicder nahen, daß ich dem
Leſer nur mit Muͤhe eine Ueberſicht ſeiner
Werke vorlegen Bann; woben ich noch im⸗
mer nicht ganz vorlinrichtigfeiten, oder wer
nigftens Doubletten, fiehe. Er ſelbſt rech⸗
net die Darunter vorkoinmenden Sinfonien
umter feine vorzäglichften Arbeiten. Noch
ift gu bemerken, das man bey ‚der Ausgabe
feiner Werke die erften 3 Rumern gaͤnzlich
übergangen zu Haben fcheint, mandarf alfe
nicht fürchten, etwas zu vermiffen wenn ich
erſt mit Op. 4. aufange. 1) VI Themes
"var. p. le Clav. Verkin, bey Hummel,
1793.
7
53 Xir
. 2793. Wien, bey Aetaria, und Mainz,
1794, wahrſcheinlich auch zu Offenbach,
find lauter Beliebte Arierten aus Opern von
. Mozart, Righini und Dalairac
Himmel giebt feibige Op, 5. an. 2) VI
Airsvar. p. le Clav. No. 60.61. 62..de#
Iourn. de Dam. Offenb..1794; Ebenfa
bie ausgefuchteften, niedlichften Ariett
von Mozart und andern. Wahrſchein⸗
lich giebt es deren noch mehrere vom feiner,
Arbeit, es iſt mir aber nicht moͤglich gewe⸗
ſen, mich aus der Verwirrung herauszufin⸗
den, in weiche fie die verſchiedenen Katalo⸗
ge gebracht haben. 3) III Kiavierfolo’d,
Op. 4. Offenbach. 4) IV dergi. Op- 5.
000 Kim 08
von Baleın zu München, und ibar beſon⸗
ders auch durch feine Serenaten und Not⸗
turno’s beliebt und bekannt geworden. Er
frarb zu München 1795. .
Per enberger (Johann Philipp) —
Noch wäre hier, unter feinen Bemuͤhun⸗ er
gen zuͤm Beten der Harmonie, fein neuers
fundenes Intervall nachzuholen, welchem
er den Namen % gab. Das Verhälmiß.
beffelben ift 4:7, oder etwas größer als bie
übermäßige Serte und etwas Feiner ats
die feine Septime. Er ließ es nicht dabey
bewenden, fi) 1769 in der Vorrede zu fels
nen vermifchten Müufitafiendarüber zu ers
Hären und ineiner ©. 26. vorkommenden
Berlin, bey Hummel, 1794 5) IH dergl. \Fiötenfonate die Anwendung davon zu mas
Op. 6. Ebend. 1795. 6) I’gr. Sonat. p.
le Clav. av. V. et B.Op. 6. Offenb. 1794.
T)MI Son. p. Clav. V. oblig. et B. ad
hib. composées de divers Themes et
passages tir&s de l’Opera la FL magi-
que, arrangeeg p. les Äniateurs. Op. 9.
Offenb. 1795. 8) Son.p:le Clav. etV.
Op. 1 1. Offenb. 9) III Son. p. le Olav.
a l’UÜsage des Amateurs, Op. 13. Offenb.
"1798. ro) III Sonat. p..le Pf. d’une
difhcultg progressiveav. V. et B. non
oblig. p.’Usage des Amateurs. Op. 1.
Berlin;b.Summel,1799. ır)IIl Grand.
- Siufon.p. plusienrs Instr. E$end.1799.
.22)Gr. Son, p. le Clav.ay. V. et Ve.
oblig. Op. 7. Ebend. 1799. 13) 111 Son.
progress. p.le Clav. av. V.et B. Op. 8.
Edend, 1798. Auch Dffend. Op. 13. 14)
Gr. Symphon. & plus, Instr. Op. 9. Ber;
lin, b. Hummel, 1800. 15) VI Themes
var.p. leClav. Ebend. 1798. auch Offen⸗
bad im Journ. de Dam. No. 100.101.
ro2. 16) Son; av. un Toccato p. le
Clav. dans le Stile de Clementi. Op. 17.
v 3803. 17) H Themes var. p. le Clav. _
Op. ı8. ı8) Son. p. le Clav. Op. 19.
19) XII Pieces detachees p. le Clav.
"Op. 30. alle zu damburg, 1803. 20)Rlas
vierfonate mit ®. und B. umgearbeitet.
Kirmayr (Wolfgang) — War der
Vater des vorhergehenden, ohnerachtet der
‚ Heinen Verfchiedenheit im Namen, welche
Veränderung fich erſt der Sohn erfaubet
hat. Diefer ditere Kiemapr, der fchon
in a. 2er. angefähre wird, war Kammers
muſtkus des Herzogs Frauz Clemeus
2
chen; Mer brachte es auch dahin, daß fels
biges Intervall in einer Berlinifhen Orgel,
wo icy nicht irre, in der Garniſonkirche, ans.
gebrachtwurde. Daaber nah Kirnber⸗
ger. niemand davon Gebrauh machen
wollte, oderfonnte; fo hat man es: wieder
binweggenommen. Daß aber Kienbers
ger doch damit fo ganz Unrecht nicht hats
te, beweiſt dev Gebranch, den in neuern
Zeiten der große Fafıh davon zu machen
weiß. Man fehe deffen Artikel. Wer übrls
gens über feinen Charakter nachzuleſen
wöänfcht, kann in der muf. Zeit. 1792, ©.
335. und für. 1793. S. 1 29. nachſchla⸗
gen, beſonders aber ben aten Jahrg. der
Leipz. muf. Zeit. S. 277. Not.*) und S.
872,873. , Die wahren®rundfäße” x. (ſ.-
das a. Lex.)ſind nicht von feiner,fondern von
Schulzens Feder. Noch finder man
von feinen größern Stuͤcken bey Traeg -
in Wien folgende: 7) Der sıftle Pfalm a%
voci. Mft. 2) Der 137. Pſalm, à 4 voci.
Mit. 3) Motetta: Gott iſt unſre Zuver⸗
ſicht ꝛc. a 4 voci.
Kiefchnigtl...) Inkrumentmader
zu Petersburg ums. 1794, iſt ein Deuts
ſcher oder Böhme von Gebnrt und ein vor⸗
zäglicher Künftler. Er verfertigt, unter ans
. dern, Pianoforte’s mie einigen Pfeifenre⸗
giſtern in großer Vollkommenheit, wo mar
durch Fuſttritte den Klang von einer kaum
höcharen Schwäche bis zu einer fehr bes
trächtlihen Stärke kann anwachſen und
wieder verfchwinden laſſen. ſ. Kochs
Journ. der Tonk. ©. 195
Rift cBriedrich Gadsiel) Königk Hof
| Blas⸗
X
— —— — — —
=
55. — Kir \
Blasinftrumentmacher zu Potsbam 1799,
‚yerfertigt Floͤten, Hoboen, Klarinetten,
Baſſethoͤrnet u, 1. w. und iſt ſchon feit
. 2790 durch feine Arbeit befannt. - ,
Kirſten (Friedrich) iſt wahrfcheinlich
der im a. 2er. ſchon angeführte Organiſt an
der Schloßkirche zu Dresden. Er legte
1793 zu Berlin mehrere Proben von ſeiner
Fertigkeit im Klapierſpielen ab. Von ſeinen
Werken find hier zu bemerken: 1) III Kla⸗
vierfolo’$. Op. 1. Offenbach. 2) II dergl.
Op. 2. Ebend. 3) Lieder für gefelige und
einfanıe Freuden, gedichtet von dr. Voigt
und fürs Clayier geſetzt zc. Hamburg, bey
Guͤnther, 1797.
Kirften (Michaeh zuletzt Organiſt an
der zweyten Hauptkirche zu Breslau, geb.
als Leibeigener auf der Commende Loſſen
im Briegiſchen Fuͤrſtenthume, im Oktober
1682, zeigte ſchon waͤhrend ſeiner Schul⸗
jahre eine außerordentliche Begierde, Mus
fit zu lernen, indem er fich mir allen Inſtru⸗
menten befanntmachte, die ihm nur in die
„Hände geriethen, befonders aber mit ber
Violine. Endlich verichaffte ihm fein Bater
ein eigenes Hackebret, auf dem er fich dann
äußerft bemühete allerhand Tänze ſpielen
zu lernen, wobey er aber auch feinem Water
anlag, ihn bey einem Dorfipielmanne in Die
Lehre zu verdingen. SeinBarer,ein&dhubs
macher, verlangte jedoch, pr follte auch ein
Schuhmacher werden, wasgar nicht nach
feinem Sinne war. Aus biefer. Berlegens
heit half ihn endlich ein Wirthſchafts⸗Amt⸗
mann, dem feine Handſchrift und fein Ha⸗
"&ebrerfpielen gefallen hatte, indem felhiger
ſeineſn Vater allerley Gutes verfprach, was
er aus ihm machen wollte, wenn er ihm fein
Kindüberliefe. Der Bater ließ fich Aberres
den, und dies befreyere ihn vom Schufters
ſchemmel und von der Schulbank, indem er
in deffen Dienfte treten mußte. Da er aber
nach Verlauf eineshalben Jahres überzeugt
worden war, daß ſeines Herrn Verſprechun⸗
gen in bloßen Worten beſtanden hatten,
verließ er dieſen Dienſt wieder und ließ nun
nichtehernach, bis er zu einem Hackebret⸗
Meifter Sam. Dies geſchah in feinem.ız2.
Jahre ums Neujahr. In den Zaften giny
er ſchon mit feinem Hackebrete auf den
Dienft, und Oftern mußte er überall die
Stelle feines Meiſters vertreten. Nach ges
Kir | 65
enbigten Lehrjahren ging er zu einer Dorf⸗
hande, verdiente ſich fein gutes Auckommen,
hatte ſich aber dabey unterdeſſen eines Spi⸗
nette bemaͤchtigt, auf dem er mit großem Eis
fer alles zu ſpielen fuchte, was nur klingen
wollte, beſonders aber Ehoräle. Dabey ers
griff er jebe Gelegenheit, wo ihn feine Wan⸗
derungen auf den Dörfern umher zu einer
Orgel brachten, auf. derfelben gu fpielen.
Bey dieſem Beginnen riethen ihm endlich
"Auge Leute, er möchte fih mit Ernſte zur
Muſik Halten. Da ihn aber fein armer Va⸗
ter dabey ſchlechterdings nicht unterſtuͤtzen
konnte, noch wollte; ſo nahm ex ein halb Du⸗
tzend Thaler von ſeinem eigenen Verdien⸗
ſte in die Taſche und wanderte damit nach
Brieg zu, um ſich beym daſigen Organiſten
Caſpar Schröter, zur Erlernung der No⸗
ten, auf etliche Monate zu verdingen. Die⸗
ſer Vorſchlag wurde aber verworfen, und er
wurde nur unter der Bedingung aufgenoms
men, daßer 2 ganze Jahre ausdauern wolle _
te. Alles, was er indeffen hier leente,waren
die Noten und die Applikatur auf dent Kla⸗
viere und der Violadagambe. Mehreren
Vortheil brachte ihm aber die Verwaltung
der Organiſten⸗Stelle, welche ihm fein Leh⸗
rer im zweyten Lehrjahre, in dem Dorfe
Groß⸗Jaͤngwitz, uͤbertrug, theils durch die
beſtaͤndige Uebung, die ſie ihm verſchaffte,
theils durch die Einſicht und Erfahrung,
welche er ſich im Orgelbau dabey erwarb;
indem zur naͤmlichen Zeit daſelbſt ein neues
Werk mit Pedale erbauet wurde. Nur
hatte er die — dabey zu ers
tragen, daß er ‚zugleich den Schulmeiſter
von Schälern machen mußte, welche bey⸗
nahe mit ihm im gleichen Alter waren.
Dennoch verhielt er ſich bey diefen verfchtes
denen Befchäften fogur, daß er nach Ver⸗
lauf von 7 Jahren ins Staͤdtchen Löwen
zum Qrganifien, deurfchen und polnifhen
Kantor, zum Schulfollegen, zum Hoß und
Stadtmuſikauten und zum Gloͤckner (dem
einträglichften aller diefer Aemter) berufen
- wurde, Hier durchlebte er 14 glückliche
Yahre, während teren er ſich nicht nur feis
nen Erlaß; Brief von ber Leibeigenfchaft
aus wirkte, fondern fich auch ein neues Haus
bauere und einen Bartenanlegte; als man
ihn 1720 von Breslau aus aufmunterte,
um bie Organiſten⸗Dtelle an der dafigen
— Marien⸗
67° 'Kir
a‘
: Kit
Marien s Magdalenenkirche . anzuhalten.
Mach vielem Gedenken und Zögern übers
wand er ſich dennoch, und reifte dahin, wo -
noch in nächfifolgender Nacht ber Organift
farb. Er hatte nun das Gluͤck unter 4
Mitwerbern vorgezogen’ zu werden, weil er
einen guten Choral fpielte. Zur nämlichen
Beit wurde in feiner Kirche ein neuer Or⸗
gelbau beſchloſſen, mobey er viele Mühe ans
‚suwenben, aber auch vielen Berdruß zu lei⸗
“ ben hatte, umbas Wert, nach feinem Sins
ne, in den volltommenen Stand zu ſetzen,
in dem es fich gur Zierde von Breslau noch
befindet. Im Anhange zuma.Ler. ©. 76.
findet man nähere Nachricht von dieſem
- Werke. Befonders war die Mechanik, wie
die Pauken angebracht find, und die Daͤm⸗
pfung am Glockenſpiele fein Werk. Hier
.
lebte er num mehr als 20 Jahre lang feinem
Berufe getreu, wobey aber das Komponi⸗
ven ziemlich zurüdtgefegt wurde; ob er
gleich in fruͤhern Jahren mehrere Proben
von feinem guten Talente hierin, befonbere
für die Inſtrumental⸗Kompoſttion, abges
legt harte. Ein Haupthinderniß hiebey
war der mit feiner Stelle verbundene, fons
berbare Beruf, nebft 6 feiner Gehuͤlfen
zum Zange aufipielen zu muͤſſen. Wahr⸗
fcheintich Fehtte es ihm alſo in feinen Neben⸗
ftunden nicht an Befchäftigung im Noten⸗
fegen, ‘um nur die Tanzluftigen immer
durd) neue Tänze aufmuntern zu Pönmen.
Endlich ftarb er am a8. Junt 1742, mit
dem Ruhme eines guten und fleißigen
Mannes. Geſtochen find von feiner Arbeit
nur: II Choral⸗Lieder: Here Gott dich los
ben wir ıc., und: Yun lob mein Seel den
Herrn. |. Matthefons Ehrenpfordte
and Marpurge Beytr. B. J. S. 362.
Kirzinger. ſ. Kuͤrzinger.
Kittel (Joh. Chriſtian) — Dieſer
eht wuͤrdige Kuͤnſtier, welcher im 2 1733
amı8.Bebr. zu Erfurt geboren iſt, hatte
am,24. Nov. 1798 die Ehre, vor der vers
wittweten Königin von Preußen, dem Her⸗
zoge von Weimar, dem Peinzen von Hom⸗
durg und dem Zürften von Schwarzburg⸗
Nudolftadt, in der Predigerkirche anf der
Orgel zu fpielen, Le ſich Diefe Herrſchaf⸗
ten bloß um ihn zu hoͤren begeben und vor
den Altar geſetzt hatten. Die Kirche war
J bey einbrechendem Abende erleuchtet, und
Kit ee 63
nachdem er geendet hatte, kam er von der |
Orgel herab, da fi). bie Königin noch eine
Zeitlang mit ihm unterhielt. Auch fahr er
nod) fort, als einzige noch lebende Stuͤtze
der altbachiſchen Schule, ber vollfommener
Geiſtes⸗Munterkeit, manchen braven Orga⸗
niſten zu erziehen. Zu einer eigenen Art
von Belohnung undStrafe für feine Schuͤ⸗
lerdiente dabey ein mohlgetroffenes Oelge⸗
mälde von Joh. Schaft. Bach, weiches er
vor kurzem erhalten und über fein Klavier
gehängt hatte. Zeigte ſich num der Lehrling
in feinem Fleiße diefes Vaters der Harmo⸗
nie wärdig, fo wurde der Vorhang, der «8
bedeckte, nfgezogen. Zur den unwuͤrdigen
hingegen blieb B ach 8 Angeficht verhält.
ben dies geliebte Bild follte nach feinem
Ableben an feine Drgelin der Kirche aufges
hängt werden. Im
Spaͤthherbſte feines Lebens unternahm er
eine große Reife über Göttingen, Hannes
ver u. ſ. w. nach Hamburg und Altona, an
weichen Orten er ſich wechſelsweiſe beynahe
ein ganzes Jahr lang, zum großen Vergnuͤ⸗
gen der daſigen Orgelfreunde, aufhielt. Daß
er daſelbſt aber nicht bloß ſeinem Vergnuͤgen
gelebt habe, beweiſt das Choralbuch, welches
er zu Altona für die Schleswig⸗Holiſteini⸗
ſchen Kirchen ausgearbeitet hat, und wels
ches nach der Zeit bey Breitkopf gedruckt
worden ift: Gleich nach feiner Zuruͤckkunft
nad) Erfurt bearbeitete er den erften Theil
feines „angehenden Organiften,,, und fuhr
ſeitdem ununterbrochen fort fich ruͤhmlichſt
mit der Ausgabe mehrerer feiner Werke zu
beſchaͤftigen. Von diejen find nun noch anzus
zeigen : 2) Veränderungen über das Lied :
Nicht fo tramig, nicht fo fehr ic. fürs Kla⸗
vier. 1797: 3) Der angehende prastifche
Organiſt oder Anweiſung zum zweckmaͤßi⸗
gen Gebtauch der Orgel bey Gottesvereh⸗
rungen in Beyſpielen. Erſte Abtheilung.
Erfurt, bey Beyer, 1301. 9.4. 32 Seiten
Tertund 58 Seiten Noten. 4) Der anges
en prastifche Organift. Zweyte Abthei⸗
u
ng. Ebend. 1803 mit des Verfaſſers Bilde
niſſe. 104 Seiten in q.4. 5) Neues Cho⸗
ralbuch, 200 theils bezifferte, cheils vier⸗
ſtimmig ausgeſetzte Choraͤle, desgleichen
kleine Vorſpiele a Altona, bep
Hammerich, 1803. Fol. 6) Hymne an dag
Jahrhundert, vierfiimmig. Hamburg, bey
Meyn.
J. 1800, noch im,
J
69 XIa
Deyn,ıgox. 7) Der angehende practiſche
Organift. Dritte- und legte Abtheilung.
Ebend. 1808. 8) Große Präludien für
die Orgel, 2 Abtheilungen. Leipzig, bey
Kuͤhnel. Er farb zu Erfurt in der Nacht
vom 17. bis 18. May 1809, im 77. Jahre
feines Alters, vor Schwäche. Haft würde
er bey feiner Organiſten⸗ Beſoldung Mans
gel erlittenhaben, hätte ihm nicht der kunſt⸗
liebende Fuͤrſt Primas von Dalberg
fchon feiemehrern Jahren eine Heine Pen⸗
ſion zugefichert. Dies war dad Loos eines
der gründlichiten Harmoniker, der fertig,
ften, gelehrteften und berühmteften Orgel
fpieler nicht nur, fondern auch des bravſten
Lehrers eben fo braver Schäler in Deutſch
land: eines Häßler, Umbreit, fi
ſcher u. ſ. w die ſchon beynahe nicht weni⸗
ger Ruhm, dabey aber auch eben ſo weni⸗
gen Lohn von ihrer Kunſt eingeaͤrntet ha⸗
ben. So belohnt Deutſchland in neuern
Zeiten ſeine braven Organiſten. Eine trau⸗
rige Aufmunterung fuͤr junge Zoͤglinge in
dieſer Kunſt! Und doch kann dieKritik noch
immer nicht genug von den Organiſten fo⸗
dern? Dieſe Herrn kommen aber mit ihren
Foderungen um 200 Jahre zu ſpaͤt, oder
mögen erſt für die noͤthigſten Lebens; und
*
Kla 60
merkt wurde, indem er ihn. fragte, mas er.
ih zur Gnade erbitten möchte? Wichts -
‚anders, antwertete. Kla del, alsdie Erz,
laubniß, ind Ausland zu reiſen. Dieſe wurs
de ihm fogleich zugefagt,und ſchon am zwey⸗
ten Tage darauf erhielt er den gewöhnlichen
Paß von der Hofkanzley, wozu ihm der
Kaifer noch etliche und zwanzig Dukaten
auf die Reiſe ſchickte. Er verließ nun for
glei Wien nnd wandte fih nad Paris,
wo er fih 6 Monate anfhielt. Hierauf
ging errwieder zurück ins Reich, von da über
Regensburg nach Böhmen, von wo er fi
in feinem Dienſte beym Srafen von Auerss
bergwieber einfand. Nach Verlaufeiniger _
Jahre ward er Kapellmeiſter beym Grafen
von Thun in Boͤhmen, wo ihn aber in feiner
Ihönften Bluͤthe am 19. a 1788 ein
Faulſfieber ne ſ. Statiſt. von
Boͤhm. HeftXI: .
Klaͤbe (Johann Gottlieb Auguft)
Buchhalter beym Wuchhändler Hilſcher
zu Dresden ums Jahr 1796, iſt geb.
in der. Meißniſchen Grenzſtadt Doms
mitzſch am 12. Nopember 1766, mo ihn
fein Vater, bey feinen bemerkbaren Faͤhig⸗
keiten und feiner Wißbegierde, zum Predis
ger⸗Stande beftimmte. Er wurde deswe⸗
dann erſt fuͤr die Kunſtbeduͤrfniſſe der Or⸗
ganiſten ſorgen. | | |
Klackel (Stephan) fonft Patan ge;
nannte, zuletzt Kapellmeifter in Graͤſlich⸗
Thuniſchen Dienften und vortrefflicher
gen 1780 auf die Kreugichule nach Dres⸗
den gebracht, und ſchon wollte er 1788 als
Studioſus der Theologie die Akademie zu
Wittenberg beziehen, als er in eine Krank⸗
heit verfiel, welche ſeinen Plan veraͤnderte.
Violiniſt, geb. zu Beraun in Böhmen ums
J. 1753, kam in feier Jugend nach Prag,
wo er in der Aegidiuskirche der Dominika⸗
ner als Altiſt angeſtellt wurde und 5 Jahre
hindurch die lateiniſche Schule dabey fleißig
beſuchte. Da ſich aber ſeine Stimme ver⸗
for, wählte er die Violine zu feinem Inſtru⸗
mente, verließ. Prag, und ging zu feinem
Bruder nad) Boͤhmiſch Krumau, wo er ſich
3 Nahre lang aufhielt und fein Infteument
fleißig übte. Hierauf ging er ein Jahr nach
Linz, wo er die Phyſik hörte, und dann nach
Wien, Hier wurde er anfangs beym Or⸗
cheſter des-Nationals Theaters angeitellt,
aber nach einiger Zeit zum Kapellmeifter
des Fuͤrſten von Aueröberg ernannt, In
dieſer Stelle zeichnete er fi) durch feine
Kunft und angenehme Spielart fo ſehr aus,
daß er auch vom Raifer Joſeph I. ber
Nach feiner Wiedergenefing fand er obige
Buchhalter⸗Stelle offen und annehmlich,
und blieb alfo in Dresden, Einer feiner
Schriften habe ich recht viele gute Nach⸗
richten zu danken. Sie führt den Titel:
Neueſtes gelchrtcs Dresden oder Nachrich⸗
ten von jekt lebenden Dresdner Gelehrten,
Schriftſtellern, Künftlern, Bibliotheken⸗
und Kunſtſammlern. Leipzig, 1796. 90. 8. _
200 Seiten, , —
Klaß (...) ein Inſtrumentalkomponiſt,
welcher ſeinen Namen ſchon ſeit geraumer
Zeit durch folgende Werke bekannt gemacht
hat: 1) Ein Bratſchenconcert. Op. 1. .
Breslau, 1786. 2) Ein Violinconcert.
Op. 2. Ebend. 1786. f. Forke 16 muf
Alman. f. 1789. ©. 91.
Klaufer($.) wahrſcheinlich ein Tons
kuͤnſtler zu Wien, hat bey Eder ſtechen Pr
€
61 Klee,
- fen: DXU Var. p. 2 Violons sur:.9
mein lieber Auguſtin. Wien, 1800. Op.
3. 2) VIII Var.p.2V, etB. sur : Es klin⸗
get ſo hetrlich. No. 2. Ebend. |
TRleeberg(&. G.) Organiſt und Kons
zertdireftor zu Sera ums Nahr ı Kir
Nnicht nur fuͤr die Kirche, fondern auch fürs
Theater mit Beyfall gearbeitet. Auch
kennt man fehr brav gearbeitete Ouvertuͤ⸗
"sen, doch alles nur in Mſt. von ihm. Von
feinen geftochenen Werken können nur ans
geführt werden: 1) III Duos p. S Vio-
. 1ons. Op. 1.1794. 2) Tänze am Klavier.
Op.5. Er ſtarb am 22. Juni 1811.
Kleemeyer(...) Koͤnigl. Hof⸗Ahr⸗
macher zu Berlin ſchon ums I. 1786, vers
fertiget Floͤennhren verfchiedener Art, wel⸗
che ſich durch Richtigkeit der Menſur, ſchoͤ⸗
nen Ton und runden, praͤciſen Vortrag aus⸗
zeichnen. Die Pfeifen zu dieſen Uhren ver⸗
fertigte ums J. 1786 der Inſtrumentma⸗
"her Kal ix zu Berlin, jo wie ſich damals
der dafige Muſikus Kummer im Walzen⸗
ſetzen ganz beſonders hervorthat. Diejents
gen Uhren, welche ich 1797 bey Hrn. Klee⸗
meyer ſah und hörte, ſpielten die Ouvers
tuͤren aus der Zauberflöte und verſchiedene
große Klaviertrio's auf eine Art, welche
nichts mehr zu wünfchen übrig ließ. Da die
Hrn. Berliner in dies unbeſeelte, mechani⸗
fhe Muſikwerk fo viel Leben zu bringen
wiſſen; ſo waͤren diefe Uhren, im Fall das
Zeitmaaß zu jedem Stüde unveraͤnderlich
fejt gefetst werden könnte, felbft für die Ges
ſchichte des Geſchmacks in der Muſik für
künftige Zeiten nutzbar, indem man dadurch
die in unferm Zeitalter herrſchende Manier
den Ohren der Nachkommen mitsheilen
koͤnnte. Eine Floͤtenuhr, weiche fchon im.
J. 1606 verfertigtift, ſteht noch im Kunſt⸗
und Naturalienkabinette auf dem Koͤnigl.
Schloſſe zn Berlin, Wenn aber damals
die herrſchenden Madrigalen oderLieblings⸗
Gefaͤnge den Ohren nicht mehr Vergnuͤgen
gewährt härten, als das Chaos von Leyerey,
welches diefes Pfeifenwerk hören laͤßt; fo
muͤßte man wahres Mitleiden mit den
Ohren unferer Vorfahren haben. Wahr:
fcheinlich aber war Damals die Kunft, eine
Batze zu, fehen und abzucheilen, noch tn
: three Kindheit. Hierzu kommt noch, daß
die Pfeifen in diefem Kunftwerfe oder
Kie . 68
Schreibſchranke, ber alle nur gg. erdenken⸗
den menfchlihen Beduͤrfniſſe in fich faßt,
von der Heiniten Flageolet:Art find, a
Klein (Heinrich) öffentlicher, ordents
licher Profeſſor der Muſik an der Koͤnigl.
Hauptnationalſchule zu Prefburg in Uns‘
garn und Mitglied Mr Könige. Schwed.
muf. Akademie zuStockholm, geb. zu Mehs
ren, ift ein wärbiger Schüler von Kirns
berger, ein guter und jehr netter Kläviers. -
fpieler ; und In der Seßkunft, was ſich von
einem Schüler Kirnbergers erwar—
ten läßt, einer der ſtrengſten Kontrapunkti⸗
ften. Dennoch zeichnen fich feine Werke
eben fo jehr durch den Ausdruck zaͤrtlicher
Empfindungen und herrſchenden guten Su . . -
ſchmack, ald durch Größe und Erhabenheit
aus. In folher Manier hat er 12 Meilen
verſchiedener Art gefchrieben,in welchen, bey
der ſtrengſten Schreibart, gleichſam jedes
Wort durch die Muſik ausgedruͤckt iſt Gei⸗
ne außerordentlichen Talente im Unterrich⸗
ten und die zweckmaͤßige Art, wie er die
jungen Zoͤglinge ſeines Inſtituts, jeden nach
ſeinem eigenthuͤmlichen Charakter zu be⸗
— weiß, verbuͤrgt ein Aufſatz im 4ten
ahrg. der Leipz. muſ. Zeitung, S. 3 80-—
381. Seine Verdienſte um die Verbeſſe⸗
rung der Taſtenharmonika, wobey insbe⸗
ſondere die nach dem verſchiedenen Verhaͤlt⸗
niſſe des Durchmeſſers der Glocken anger
brachte dreyfache Bewegung derſelben in
Anſehung der Geſchwindigkeit angemerkt
zu werden verdient, lernen wir aus einem
andern Aufjaße von feiner Feder, nebſt eis
ner Kupfertafel, im ıften Sahrgange eben
diefer Zeitung, ©. 675. u. f. kennen. Mit
diefen ausgezeichneten Talenten als Künfts
ler verbindet er als Menſch den gefälligften
und uneigennäßigften Charakter, ohne Ans
maßung und ohne Stolg. Die nähere Des
kanntſchaft mit diefem verehrungswuͤrdi⸗
gen Künftler habe ich der gütigen Zufchrift
des Hrn. Joſe ph Rother, Klaviermeis
ſters am Koͤnigl. adel. Stift Notre Dame
zu Preßburg, vom 1. May 1800 zu dan⸗
ken, die mir durch ein beygelegtes Gradua-
le à %,von 108 Takten alla Capella, von
der Feder des Hrn. Prof. Klein, um ſo
ſchaͤtzbarer bleibe. Es wurde naͤmlich in eis
ner’ Geſellſchaft von Muſikverſtaͤndigen,
wo er ſelbſt zugegen war, die Frage aufge
— vwvr⸗
r
\
‚65
worfen: Obies
dabey eines Dale
niger hart und bey allem Zwange doch ges
=
* .Kle
wohl moͤglich ſey, einen Cab
von funfzig und mehrern Takten in bloßen
Dreyklangen auszuführen,und zwar fo,daß
keine Stimme zur andern eine Quarte ente !
Hr. Kammermuſikus Schidrring in
hielte? — Dies hat längft mein Freund,
Ibrehtsberggr bewiefen, antwors
Ä . tetehierauf Hr. Prof. Klein,indemerfih
an einen Tifch fegte und eben dies Gradua-
le, durchaus jenen are gemäß, und
rin a würdig,nur wes
fällig, fogleich niederfchrieb. Bolgende uns
ter dem Namen Klein geftochene Werke -
in Traegs Mufitverzeichn. 1799, gehös
ven wahrfcheinlich ihm zu: 1) Fantasia
p. il Fp. 2) XII Lieder beym Klavier.
Klein (Jacob) ein Inſtrumentaliſt zu
Amſterdam ums J. 1720, hat daſelbſt
Roger ſtechen laſſen: 1) VI Sonates
Hautbois etB.C. Op.ı. æ) VI dergl.
Op. 2. 3) V1Sonates à une B. de Vio-
lon etB.C. Op. $.
Klein (Johann Joſeph) — geb. am
24. Aug. 1739. Diefer wuͤrdige u. gruͤnd⸗
lich denkende Kuͤnſtler Fähre unablaͤßig
fort, ſeine Nebenſtunden zum Beſten einer
wohl und zweckmaͤßig geordneten Kunſt⸗
lehre anzuwenden, ſo daß im. 1798 der
theoretiſche Theil feines Lehrbuchs bereite
zum Drucke fertig Ing. Nach deſſen Aus
gabe wird er den mit Recht fo wohl aufge⸗
nommenen, ſchon feit 1783 erfchlenenen
‚ prattifchen Theil wieder umarbeiten. Ins
deifen bat er uns folgende Abhandlungen
als Früchte ſeines Fleißes und Nachdenkens
‚geliefert: 1) Vorfchläge zur Derbefferung
der gewoͤhnlichen Sinsfhulen in Deutſch⸗
land. f. Leipz. muſ. Zeit. 1799. No. 30.
S. 465 — 471. 2) Weber die Tonzeichen,
nebſt Vorſchlag einer kleinen Veränderung
in Abfiche der Benennung der Töne. ſ.
Ebend. No. 41.©.6412 — 648. 3) Lehr⸗
buch der theoretischen Muſik in ſyſtemati⸗
ſcher Drdnung entworfen von ü. ſ. w. mit
Kupfern. Leipzig und Sera, bey Heinfius,
1801. 188 Seiten in4. Die Kupfer ent;
halten die Scalen und Appfifaturen der
‚mehreften Ölasinftrumente. An einer
verbeſſerten und vermehrten Ausgabe
feines Lehrbuchs der praktifchen Muſik
arbeitet er gegenwärtig. 4) Neues. volls
ftändiges Choralbuch zum Gebrauch beyin
—
ſchi
rien af Muſiken i Almindelighed, og en
4
i 'Kle 64
Görteödienfte, nebſt einem kutzen Vor⸗
bericht von der Choralmuſ. Rudolſtadt.
1802. 4. —
‚Klein(...) Unter dieſem Namen fährt
dem Verjeichniſſe feiner BuͤcherSamm⸗
fung folgendes in Daͤniſcher Sprache ers
Wert an: Srundregler for Theos
prattift Anwendelfe for. Klaveret i Sorde⸗
Merk aber von einem andern Autor diefes
Namens herruͤhrt, oder vielleicht eine Ue⸗
berfeßung des Lehrbuchs von J. J. Klein
‚iſt, kann wegen Mangels an Vornamen
nicht entſchieden werden.
. Klein(...) Kantor zu Schmiedeberg
in Schiefien ums J. 1793, wurde wegen
feiner theoretifchen Kenntniſſe und feiner
Kompoſition, fo wie wegen feines gruͤndli⸗
chen und ausdrücksvollen Spiels auf der
1793.No. 18. S. 69.
Kleine (Andreas) ein großer Orgelfpies
ler, ged. zu Coͤlleda in Thuͤtingen um 1650,
. hatte es bey den Übrigen nöchigen Wiſſen⸗
feshed. Kiöbenhaun, 1791. 4. Ob dies
"Orgel, fehr gerühme. f. Berlin. muſ. Zeit.
fchaften befonders ih der Muſik zu einer
außerordenflihen Vollkommenheit ge:
bracht, fo daß er fich während feiner großen
Reifen anmehreren Königl. und Fuͤrſtl. Ho⸗
fen mit Beyfalle hatte hoͤren laffen koͤnnen.
Nach mehreren Jahren kam er endlich ein⸗
mal wieder ins Vaterland zuruͤck, um ſeine
Eltern zu beſuchen. Die Gegenwart dieſes
großen Virtuoſen reitzte die Neugierde des
Hrn. Barons Hanß von Werther,
damaligen Amts⸗ und Gerichtsherrn da⸗
ſelbſt, ihn auf der Orgel zu hoͤren. Er ließ
alſo den jungen Klein in die Kirche einla⸗
den, wo ſich bloß er, nebſt dein Paſt. Pri⸗
mar. Gewinn und dem Schul⸗Rektor,
als Zuhörer, einfand. Nun, erzählt der
Paftor, Habe der Kuͤnſtler ſich fo vortrefflich
hören laffen, daß er fich nicht erinnern koͤn⸗
ne, in feinem Leben fo etwas gehört zu has
ben. Beſonders habe das Lied : Ich ruf zu
dir, Herr Jeſu Ehrift, fo beweglich geklun⸗
gen, daß dem Baron und ihm die Thränen
in die Nugen geftiegen wären. Der Rektor
aber habe fich gar vor den Altar hingeſtreckt
nd laut ausgerufen: Herr Jeſu, nimm
meinen Geiſt auf! Als nun ber Organiſt
auf
ı”
4 1
65 ‚„ „.Kre
aufihre Bitte das Lied: Nun lob' mein’
SGSeeel' den Herrn, gejpielt habe; fo ſey es
nicht anders geweſen, ats ob jie in eine neue
Welt kaͤmen. Da nun gerade zur ſelbigen
Zeit die Stadtſchreiber⸗ und Organiſten⸗
Stelle ledig war; ſo lagen beyde, Paſtor
und Rektor, dem Baron an, dieſe Stellen
dem jungen Menſchen zu uͤbertragen, wozu
der Baron auch gar willig und bereit war.
Alein Kle in verbat ſich dieſe Gnade, reiſte
wieder ab, und begab ſich nachKopenhagen,
wo er aber nicht lange darauf im J. 1689,
. bey einer großen Oper, welche KönigCYH r is
ftian- V. dafelbft gab,. und wo ſich das
: Opernhaus entzündete, im Feuer umkam.
fe die Vorvede zu Kauffmanns Har⸗
mon. Oeelen⸗ uuſtt.
Kleinheinz (Franz Xaver) Ton⸗
kuͤnſtler und Klavieriſt zu Wien, ſcheint,
nad) den kurz auf einander folgenden
Ausgaben feiner bier folgenden Werte,
ein junger feuriger Kopf und fertiger
Klavierſpieler, reich an Ideen und Eins
fällen zu.fenn. In neuern Verfuchen an _
kleinen Singftücen zeigt er überdies auch
ein angenehmes Talene zu diefer Kompos
fitionsart. Deine Werte find:. 1) Il So-
nat. p:le Clav.av. V. obl. $mlouzn. p-
les Dam. Offenbach, 1789. No. 31. und
32. 2) Variat. sur: Lacidarem lama-
no etc. p. le Clav.Reipzig,1796. 3) Va-
siat. p. leClav.sur: Ein Mädchen oder
Weibchen ıc. No. 2. Ebend. 1797. 4)
XII Variat.p. le Ciav. sur: Chaste Fil-
le de Latoneetc. de Gluck. No.3. 5)
XII Variat. p. le Clav. No.4. 6) So-
nate p. le Plav. Op. 4. Bien, 6. Eder.
1799: .7) Gr. Sonate p. le Clav. Op. 5.
, Ebend.1800: 8) Sonatep. le Clav. Op.
6. Ebend. 9) Sonate p. le Clav.Op.7:
Ebend.1 801. 10)11Sonates p. leClav.
av. V. Op. 8. undOp. 9. Wien. 11) Trio
p. Clav. Vıolon ou Clar. et B. Op. i8.
32)Sonate a4 mains p. le Clav. Op.ı2.
Wien, 1303. 13) Hektors Abfchied; der
Handſchuh; die Erwartung, alle drey mit
Begleitung des Klaviers. Dieſe lebten
4 Numern, von 10) an, find nach der Ans
tündigung von 1802 im Verlage ded Ins .
duſtrie⸗Komptoirs zu Wien geftochen wors
den;/ wozu noch gehört:. 14) Der Kampf,
für Sefang mie Riavierbegleitung. -25)
Bes d. Tonkunſtier. LS — i
®“.
*
Kle . 66
-
Troisgr. Sonatesp. Pf. 1 7te8 Bert, der
Kaiferin von Rußland gewidmen Leipzig, _
bey Kühnel. Here Kleinheinz lebte
ums J. 1809 zu Perth in Ungarn, ale,
Komponiſt und Klavierift. ve,
Kleinknecht(Jakob Friedrich — er
Er ftarb als Königl. Preuß. Kapellmeiſter
gu Anfpach am 14. Aug. 1794, im 7 4ſten
Jahre feines Alters., Yuch deſſen Schr:
ſtarb [don 1793. 2
Kleinkeuder I. Gottlleb C) Mer‘
chanikus zu Berlin,feit 1798, hatcineneue
und verbefferte Art Pedalharfen erfunden.,
Die Vorzuͤge derfelben find : 1) iſt das In⸗
firument leichter, 2) der Mechanismus
daran weniger zufammengefegt, und alfo
dauerhafter, 3) behalten die Saiten beym
Antritte der Pedale ganz ihrefage,und end⸗
lich 4) leiten fie alles, was man von der
Parifer Art erwarten kann, und find.doh
ungleich wehlfeiler im Preiſe. ſ.
zeiger 1798.8. 2302,
Klement. f. Element.
ichsan⸗
Klemme (Johann) Thurſachfiſcher
Hoforganiſt, aeb.ums J. 1993, harte als
Knabe das Gluͤck, daß feine Stimme dem
Churfuͤrſten Chriftian IL. bey einer Ta⸗
felmufif 1605, fo wohl gefiel, dad ſelbiger
ihn fogleih unter feine Diskantijten anfzus
‚nehmen befahl, wo er erſt 6 Jahre lang uns
terhalten und dann 1613 zu dem beruͤhm⸗
sen Ehriftian Erbach nad) Augsburg ger
ſchickt wurde, um bey ihm die Drganiftens
Kunft und Kompofition zu lernen. Nah '
Verlauf dreyer Jahre wurdeer Mieder zu⸗
ruͤckgerufen, und dem würdigen Kapellmeis
fter Heinrich S dh ü zur weitern Bildung
in der Kompofition übergeben. Endlich ſtarb
‚1625 der Hoforganiit George Kret ſch⸗
mar, worauf er deffen Stelle zu Dees⸗
den erhielt. Eriitder Herausgeber folgen⸗
f} L
ber theils eigenen, theils fremden Werke!
1) Teutſche geiftlihe Madrigalien mit 4;
s und 6 Stimmen, nebft B.C. Frepberg,
1729. 4. Erfter Theil,von ihm felbft verlegt -
und dem Churfürften Joh. Georg zus
geeignet. 2) XXXVI frey ausgeführtegus :
gen f. die Orgel; Dresden, 1631. ſ. Mat⸗
theſons Crit. Mus. T. J. p. 272. 3)
Des Kapellm. Heine. Schuͤ h ens zotes
Opps. 1647, Auf feine und des Organia -
ftend au Heringzs zu Bautzen Koften:
RKleng
> \
⁊
‘
K Kle_ Kli
Kleng (Brrgorius) ein Orgelmarher,
ebte um Bas J. 1495, und hat unter ans
dern die von Sie. Faber im Dom zu Hal⸗
berſtadt 1361 erbaute Orgel ausgebeffert.
An diefer Orgel war unter den beyden Ma⸗
nualen noch ein drittes fogenanntes Baß⸗
klavier, nur von einer Oktave, angebracht,
und zwar fo, daß Praͤtvr ius ungewiß
iſt, ob es mit dem Knie oder mitder Hand
wäre gefpiele worden. "Die Taften waren.
übrigens an dieſem Klaviere unfern Pedals
taiten gleich, da hingegen die Taften der
heyden obern Maruale für die Form einer
uft zugerunder und breit genug waren.
‚Praetor, Syntagm. T. 11. p. 98.
Kles (8) hat ums J. 1786 durch den
"Deu bekannt gemacht: 1) Concerto p.
Di V. prineip.con accomp, Breslau. 2)
Concerto p. Viola princip. con &c-
somp. Ebend.
Kletzinsky (Johann) ein von Meh⸗
sen gerühmter Inſtrumentalkomponiſt,
lebte ums 3.1797 zu Bien. Von feinen
Werken kann ich aber nur folgende anges
-, ben: ı)VI Triosp.V. A.et Vc. Op. 4.
Wien, b. Kozeluch; dann in Liv. 1. et 2.
lat. p. 2. V. concert. sur Pair: Freut
euch bes Lebens. Op. 5. Wien, b. Kozeluch,
798. 3)XU Variat.p.sV. sur: O mein
fieber Anguſtin. Wien, 1799. Traeg
führt nod IX Biplinduo’s in Mſt. von ihm
an bezeichnet aber den Vornamen mit 3...
RKem (...) Tafteninftrumentmacher
im J. 1800 zu Bruͤheim bey Gotha wohn⸗
aft, hat vorher viele Jahre lang in Heſſen⸗
— gelebt, wo er ſich beſonders durch
Verfertigung guter Cavecins ober Flügel
in feiner Kunſt ausgezeichnethat.
Slimenftein(...) Unter biefem Ras
‘men führt Traeg in feinem Katal. von
1799 Variationen fürs Klavier aus C in
‚an,
E rgenserg(&otiih) bluͤhete ald
Romponift and Organift.der Hauptfirche
Si. Jacob und der Kicche St. Johann zu
@tettin ums $. 1720. F |
Klingenbrunner(®.)gab(ı802)
XV Varistions p. Fl. — air .
& Alcina, Op.1. heraus. Ferner : Variat.
für s Blöte, Aber das Tyrolerlied: Wann
i in der druͤh. Leipzig, b Kahnel. en
unter die gefchi
Kli 6
KlingenfleinlBernhard) Muſikdi⸗
rektor ums J. 1600 zu Augsburg, gehören
poniften feiner Zeit, wie die Menge feiner
im daflgen Dome noch aufoehaltenen Kom⸗
pofitionen bezeugen. Als gedruckt können
davon noch angeführtwerden: 1) Trino«
dierum Sacrarum Pars I. Dillingen,
1605. 3) Symphoniarum Pars J. 1.2.
3 — 8 voc. Münden, 1607. 4. 3) Ro-
setum Marianum, oder: Vuſer lieben
KFrawen Nofengärtlein von 33 Lobgefäns
gen mit 3 Stimmen. Meyntz, 1609. 4. fi
SGtertens Kunitgefhichre. ©. 539. und
DraudiiBibl. Class. Die zweyte Auss
gabe diefes Werks, Augsburg, 1684, beſtn⸗
det ſich noch auf der Münchner Bibliothek,
* Klinger (Friedrich Maximilian)
Major bey dem Ruſſiſchen Landkadetten⸗
Sorp# 1795 zu Petersburg, geb. zu Frank⸗
furta. M. 1753, war anfangs feit 1776
Theaters Dichter bey der Seylerſchen Ges
fellfchaft, dann feit 1778 Defterreichifchen
Soldat, worauf er 1780 ats Officier in
Ruſſiſche Dienfte trat. Unter der Menge
feiner Schreibereyen befindet ſich auch eine
unter bem Titel? Prinz Formoſo's Fiedels
bogen und der Prinzeflin Sanaclara Geis
ge. = Theile. Bafel, 1780. 8. woran Hr.
Dr. $ortel in feiner Literanır zwar vers
muthet, es ſey Lo IH’ 8 Geſchichte; es iſt
aber im Grunde nichts weiter, als eine
fhmusige Perſiflage. Die zu Regensburg
1802 gelochenen: Klinger VII Va-
= p- lo Pf. feinen von einem Anbern
u ſeyn.
Klingsohr(..) ein berähmterMeis
fterfänger zu Anfange des 13. Jahrhun⸗
berts, hatte zu Cracau, Paris und Kom
fudirt, dit Morgenländer, befonders Aras
bien wohl durchwandert,und Biele fich ſchon
geraume Zeit in Siebenbuͤrgen auf, als er
nom Landgrafen Herrmann in Thuͤrin⸗
gen im J. 1208 nach Eiſenach berufen wur⸗
de, um mit einem andern Meiſterſaͤnger,
Namens Wolffram non Efhen
bach, um die Meifterfchaft zu fingen. Den
Ausgang dieſes Wettſtreits erzähle M.
Cyriac. Spangenberg in der Einfalt
feines Herzens, in feinem Buche „von ber
Mufic und Auflommen der Meier Säns
ge ar „Ds Klingsohr -
.®@. ‘.. n
ften und fleißisften Koms _
t
65 - Klo‘:
ſchon vorher zwey und funfjlg der beſten
eiſter⸗Saͤnger anderswo datnieder ger
egt, fo konnte er den Eſch enb ach doch
nicht übertreffen; weildiefer nicht, wie cr,
von der Schöpfung, den himmlifchen
Sphären, Planeten, u. d. gl. fondern von
der h. Dreyfaltigkeit, von dev Menfchiver;
dung und Geburt Jeſu Chriſti, u. ſ. f. mit
ihm fingen wollen; welches denn Kling e—
ohr en dergeſtalt verdroſſen, daß er gedro⸗
het: den Teufel Nasian an ihn zu ſchicken;
welcher audy in der drauf folgenden Wacht
fich eingefunden, aberdem von: Efhens
bad gleichfalls nichts” anhaben koͤnnen,
fondern füch wieder fortpacken müffen, wos
Bey er gefprochen und an die Wand gefchrier:
ben haben fol: Schnib ſchnab, was biſtu
. mehr denn ein grober Lay, drum gib nur
Klingsohren Bie Meiſterſchaft ?“ ſ. Hans
manns Anmerk. über Opitzens teut⸗
ſche Proſod. S. 147.
Klockenbring (Friedrich Arnold)
Die vortreffliche und lehrreiche Geſchichte
von dem Leben dieſes talentvollen, kenntniß⸗
reichen und thaͤtigen Mannes, mit welcher
uns Hr. Prof. Ochlich teg roll in des
VI. Jahre. ıftem Bande feines Nekrologs
beſchenkt hat, und welche insbefonderedurch
ihren Reichthum an pſychologiſchen Bemer⸗
kungen fo viel Anziehendes gewinnt; vers.
dient von jedem, den die Menſchheit inter⸗
effirt, geleſen zu werden. Dort verweiſe ich
jeden Wißbegierigen hin. Hier erlaubt mir
der Raum nur ejnen kleinen Auszug davon
zu geben, was nämlich einen jeden Leſer des
exikons ans Klocken bring s Exiſtenz
intereſſiren muß. Er war der Sohn des
Predigers zu Schnakenburg im Luͤneburgi⸗
ſchen, geb. daſelbſt am 31. Juli 1742, und
erhielt den erſten Unterricht von ſeinem
Vater, und zwar mit fo außerordentlichem
Erfolge, daB er ſchon als Kind nicht nur
große Fortſchritte in der Fateinifchen und
geiechifchenSprachegemache harte, fondern
auch ſchon im gten Jahre öfters die Orgel
während des Sortesdienftes fpielen konnte ;
ſo daß ihn die Bauern nur unfersHerrn
Gottes Spielmann nannten: Im
J. 1761 kam er auf dad Carolinum nach
Branmſchweig, wo er beym erſten Beßiche
Ber daſigen Oper in ſolcheb
— ge
rieth daß er nach grendigtemn Gpiele-eri’
„Ro: : ng
ſtarrt ſihen blieb und hr erſt bahn, nadds
den ihn der Logen⸗Aufſeher gefragt Harte,
ober die Nacht da bleiben wolle? aus ſeiner
Beraͤubang wieder erwachte und nach Hau⸗
ſe taumelte. Er lernte nun Italianiſch, fo
daß er es nach einem halben Jahte mit im⸗
gewoͤhnlicher Fertigkeit ſprechen konnte.
Sein muſ. Genie wurde auch bald dem Ka⸗
pellmeiſter Shwanberger bekannt,
welcher, da er damals eben an einer großen
Oper ſchrieb, den jungen Klocdtenbring
ſogar ſchon zur Ergaͤnzung der. Partitur
bey weniger wichtigen‘ Stellen gebrauchen
konnte. Hr. Schli chrogroll ſagt, ee
habe Sch wanber gers Themata and
gefuͤhrt; was denn doch wohl vom Kompo⸗
niſten zu viel gewagt geweſen wäre. Uebrke ,
gens kann man ſicher feine muſ. Bildung in
dieſeZeitperiode ſetzen, wo täglich ſeine Ima⸗
gination und ſein muſikaliſches Talent durch
das Muſter und die Zurechtweiſungen eines
Schwanberg et genaͤhrt wurden. Bier
bildete er ſich nicht nur gu einem auten Kins
Yierfpieler, der zwar nicht ſowohl durch Fer⸗
tigkeit im Notenleſen glänzte, woran ihr
fein kurzes Geſicht hinderte; als vielmeht
durch feine anziehenben feryen Phantafien,
welche ſpaͤterhin den eigenen Gang nahmen,
daß er gewoͤhnlich ſehr heiter und volitoͤnig
anfing, dann aber in eis ſanftes Adagio
‚überging, welches fih nach und nach im
Ausdrucke der tiefften Schwermuth in eins
zelnen Toͤnen verlor. Daß ihn Hert
Schwanberger bey feinen Kompofis
tionen nicht wird gebraucht haben, ohne ihn
zugleich mit den Regeln dazu bekannt zw
machen, verſteht fich von elbſt. Auch madız
te er noch weiterhin Gebrauch van diefer
Wiſſenſchaft, indem er mehreres, befonders
ſolche Gedichte im Muſit feste, welche ihn
durch ihre Schwaͤrmerey fuͤr einen geliebten
Gegenſtand dazu begeiſterten; 5. B. die
Ode: Selmar an Selma, die er mehrere
Male und auf'verfchiedene Art: in Muſik
ſetzte. In Braunſchwelg war es auch wahr⸗
ſcheinlich, we er ſich feine dertigkeit auf ber
Floͤte erwarb. Mit einem Worte, er ſtand
hier auf dem Punkte, ſich ganz der Munf
zu widmen, auf Antathtn des Kapellingis
ſters die Theorit der Kunſt zuvor noch ernſt⸗
licher zů ftubicetk, und dann wach Italien zu
a Sana ſein Schickſal hatte es andere
2 ie oo mit
“
nn J
mit ihm beſchloſen. Es fand ſich namlich
‘Klo: ..
Gelegenheit, baß er 1764 die Afademie zu
Leipzig, und dann 1766 die zu Sästingen
befuchen konnte, anf welcher letztern er fich
insbefondere zu den wichtigen Sejchäften
geſchickt machte, welche ſeit 177 2 in ber ihm
anvertrauten Stelle eines Stadtſchulzen zu
Hameln, und feit 1773 zu Hannover eines
geheimen Kanzley⸗Sekretairs auf Ihn wars
Kto’ : Kae. ya
St, 2795. 2) ConcertinBp.leClar.
av.aV.A. B. 20b. et 2 Cors. Op. 2.
Ebend. und Gotha, 1796. —
Klo ſe (George) ein Orgelmacher ches
mals zu Brieg, bauete im J. 1668 das
Werk in der evangel. Kirche zu Schweid⸗
nitz, von 35 Stimmen für 3 Manuale und
‚ Pedal, nebft 6 Bälgen. f. Breslauer Nachr.
v. Dr. ©. 85.
'
Kluge (G. H.) Organiſt an ber Koufs
mannslirche zu Erfurt ums J. 1795, iſt
auch Komponift mehrerer Choral⸗Vorſpiele,
teten. Geſchaͤtzt von feinem Könige, geehrt
vom Vaterlande, geliebt von ſeiner Familie,
ſchien ihm kein Wunſch mehr zu feinem
Li
" Seine hieher gehörigen
* pber kurz vor dem Jahre 1792.
Gluͤcke aͤbrig zu feyn, ald 1790- das Pass
quill: Bahrdt mit der .eifernen Stirn, ers fi
fchien und fo einen fuͤrchterlichen Eindruck
‚aufihn machte, daß endlich 1792 die Ver⸗
wirrung feines Verſtandes mit voller Staͤr⸗
fe ausbrach. Aber auch in dieſer Geiſtesab⸗
wveſenheit, in der er bald als Richter, bald
ausden Homer, dem Miltonoderdem
ı Dante in ihren Spracden beklamirte,
‚zeigten fich noch Spuren von feinen mufifas -
Jüchen Talenten und Kenntniſſen; indem er
suitunterÖtangen aus Pergolesi’s Stabat
Aater fang, oder zu altgriechifchen Liedern '
‚bie altgriechiſchen Melodien aufſuchte. Zu
einer andern Zeit nahm er fein Klavier aus⸗
einander, feßte es Darauf wieder, aber auf
eine fonderbare Act, zufammen, um, wie er
ſagte, ben alten Ergänzungston, den Pros-
lanibanomenon, zu finden. Durch Hülfe
des en. D. Hahnemahn fam er nun
zwar wieder zu Berftande, bey deſſen erſter
. Annäherung er einen außerordentlichen
Hang zeigte, Volkslieder zu dichten, in Rus
ſik zu fegen und dann an feinem Klaviere zu
fingen ; allein fein politifcher. Tod zog den⸗
noch feinen phyſiſchen bald nach fich, indem
er am 12. Juni 2795 zu Hannover ftarh.
Schriften führt
ſchon das a. 2er. an. ——
Kloͤffler oder Kloͤpffler (Joh.
Friedrich) — ſtarb zu Steinfurt im Jahre,
Klopp (..) Unter dieſem Namen
macht Traeg in feinem Katal. 1799 be⸗
fannt: VI Quartetti 43V. Viola o Vc.
Mi | | F
Kloſe (3. G) wahrſcheinlich ein jetzt
zu Petersburg lebender Kianierift, hat durch.
ben Stich befannt gemacht: x) Artdante
av. XII Var. P. le ar. On I Peteręꝶ
ne aber nur in Mit. bekannt geworden
ind. 3 i
Knafe l JoſephLeopold) ein Tonkuͤnſt⸗
ler, wahrſcheinlich zu Wien, iſt durch den
Stich. folgender feiner Kompoſitionen bes
fannt geworden:, ı) VII Variat. p. le
Clav. sur le Choeur des Papageno’s :
Ad ſchoͤn willkommen ꝛc. Wien, b, Eder,
1799. 2) VI Variat. p. la Harpe, sure
Terz : Pria ch’io Pimpegno. Ehend. bey
Traes, 1799. 3) Recuel p- laHarpea
crochets. Gah. 1.1803, _
*Knap (William) ein engfifcher Kies
rikus und Komporift zu Poole, gab im J.
ı753.ein Wert feiner Kirchengefänge her⸗
aus, denen fein Bildnig in einem Alter von
54 Jahren vorgefegt if: ſ. Bromley.
Catal. |
Knaut (.) einOrgelmacher aus But⸗
telſtaͤdt, bauete ums J. 1740 in das Wert
der Peterskirche zu Erfurt eine wohlklin⸗
gende Menſchenſtimme von Meſſing. ſ.
Adlungs muſ. Gelahrch. ©. 4785.
“Knecht (Juſtin Heinrich) — Hier
noch die im a. Lex. fehlenden Nachrichten
von den Geſchaͤften und Werken dieſes wuͤr⸗
digen und fleißigen Kuͤnſtlers. Als Sing⸗
meiſter bey ſeinem Amte unterrichtet er ſei⸗
ne Zoͤglinge nah Voglers pfaͤlziſcher
Tonſchule. Er gehört Übrigens unger die
fertigen Orgels, Klaviers md Violinfpieler,
Auch hat er in feiner Vaterſtadt ein Konzert
gerichtet, welches 1790 wenigſtens noch ing
Sange war. In der Einrichtung deſſeiben
war das Beſondere, daß darin nur 3 Stücke,
"nämlich eineAnfangsfinfonie,ein fogenanns
‚tes. Intermezzo und eine Schlußjinfonie
gegeben murden. Dieſe Stuͤcke aber wur⸗
ben Tags verhar fleißig probirt und gedruck⸗
tx Nechtichtenn davon ausgegeben, Wahr⸗
J Auen ſchein⸗
73 Kneo
ſcheinlich Hatte er. auch feine Don Quixotl⸗
ſche Sinfonie a 8, und eine andere über deit
Tod des Prinzen Leopold von Brauns
ſchweig zum Behufe diefes Konzerte vers
‚fertigt. Seine -feit der Ausgabe des a. Lex.
erichienenen Werke beftchen in folgenden :
: L An muſikaliſchen Schrif—
ten: 1) Belehrende Briefe über Harms⸗
nie u. ſ. w. findet man auch noch in den
Sahrgängen von 1791 und 1792 dermuf.
Korreipondenz. 2) Semeinnäzliches Eles
mentarwerf der Harmonie und des Gene⸗
ralbafles: d. i. Wahre Art, die Beglei⸗
sungseunft in Verbindung mit einer voll⸗
kommenen Kenntnis aller Harmonien nad)
Voglerſchen Srandfägen zu lehren und zu
lernen, mit fehr vielen harmoniſchen Tabels
ken und praktiſchen Notenbeyſpielen beglei⸗
tet, zum Gebrauche für Lehrer, Anfaͤnger
und Geuͤbtere. Erſte Abtheilung mit 16
Notentafeln. Auf Koften des Verf. gedruckt
zu Augsburg bey Hamm und geſtochen bey
Boßler, 1792. 9 Bogen Tert ing. und 4
BogenNoten in Fol. 3) Deffelden zte Abs
theifung. Stuttgard, 1793.mit 12 Noten⸗
taf. 4) Deſſelben zte Abtheiſung. Ebend.
1794. mit 12 Notentaf. 5) Deſſelben 4te
und letzte Abtheil. Ebenb. 1798. mit 12
Notentaf. 6) Freymuͤthige Unterſuchung
der vornehmſten Urſachen, warum die Mu⸗
ſik in den Augen ſo vieler wenig oder gar
nicht geachtet wird. ſ. muſ. Korreſpond.
1792.©.180.0.f. 7) Kleines alphabetis
ſches Woͤrterbiich der vornehmſten und in⸗
tereſſanteſten Artikel aus der muſtkaliſchen
Theorie. Ulm, 1795. 8 Bogen ing. Dies
. Börterhuch,weiches der Verf. für das „Tas
ſchenbuch für teutſche Schuhmeifter‘ hırdges
arbeiter hat, enthält ganz kurze und faßliche
Erfiäyingenvon 106 Kunftwörtern, 5 ®.
" Abfchniet, Accent, Accord, Aeftheritu.f.w;
und ift wegen feiner Gemeinnuͤtzigkeit auch:
eingeln abgedruckt worden. In der Vorre⸗
de macht uns der Hr. Verf. noch Hoffnung
zu einen wollftändigern, ausführlichern und
mit mehreren Beyfpielen erlänterten, uns
hoͤchſt nöthigen mufitalifchen Woͤrterbuche.
8) Bollftändige Orgelfchnie für Anfänger
md Geuͤbtere. Erſte Abtheilung, die Ans
fangsgründe derOrgeljpteltunft enthaltend.
Leipzig, bey Dreitkopf, 1795. 86 Seiten in
Sol. 9) Derſelben zweyte Abtheilung, die
Kenntniß der vornehmften Orgelregifter
*
Kne 74
enthaltend. Ebend. 1796. 196 Seiten in
Fol. Dieſe Abtheilung enthaͤlt von der
4rſten bis vB Sften Seite eine Menge von
Orgelftäden. x o) Detfetben dritte Abtheiz
Inus, enthält eine theoretiſch? prartiſche Abs
handlung über das Choralſpiel auf der Or⸗
gel, in Hinficht fewohlauf'deg proteftantis
ſchen, als tathoftfehen Sortesdienft. E6end.
1798. Fol. Ueberhaupt will er, nach der
Vorrede zur ıfleı Abtheileng das ganze
Werk in 8 Abtheilungen liefern, davon die
noch uͤbrigen fuͤnf vom Generalbaſſe, von der
Harmonie AWerhaupt, und vom Prähidiren
und fugirten Vorſpiele handeln werden.
11) Abhandlıng 1. Ob die Harmonie in
der Natur gegründer ſey. ſ. Algem. muſ
Zeit. 1798. No. . S. 129. 12) Abhand⸗
ling 2: Ob die Alten eiwas vonder Harmo⸗
nie gewußt haben. Ebend. No. 11. G. 161.
13) Abhandlung 3. Was zur allmaͤhligen
Fortſchreitung in der Kenntnis ber Harmo⸗
nie im mittlern Zeitalter beigetragen habe,
Ebend. No.a1. S. 321. 14) Abhandl. 4.
Wie weit man heut zu Tage mit den neue⸗
ften Entdeckungen in der Harmonie gekoͤm⸗
men fey. Ebend. No, 34. ©, 527. 15)
Verſuch einer nenen Theorie der Wohl⸗ und
Uebelklaͤnge, worin beſonders die phyfiſchen
Urſachen und Die verſchtedenen Grade des
Con⸗ und Diſſonirend der Interdalle auf
eine anſchauliche and begreifliche Weiſe ans
gegeben werden, nehft. einer Einleitung in
die Lehre des Klanges überhaupt. ſ. Ebend.
Jahrg. K.S. 348. 361. 385. 433. 44%.
465. 16) Kleine theoretiſche Klavierſchule,
für die erſten Anfänger, worin Die Aufangs⸗
gende forwohl des Muſtk Aberbaupt, al
des Klavterfpielens insbeſondere auf eine
faßlihe Weiſe gelehrt werden. ıfte Abtheil.
Muͤnchen, b. Falter, 1800. 2te Abcheil.
Ebend. 1802. 17) Kurze Beantwortung
der Frage: Was fuͤr Vortheile hat ſich die
practiſche Muſik von der Anwendung des
Voglerſchen Syſtems zu verſprechen? f.
Beipz. muſ. Zeit. Jahrg. II. O. 72 5. 241.
18) Ueber die Stimmung ber muſ. Infirus .
mente uͤberhaupt, und der Orgel insbeſon⸗
dere. ſ. Ebend. Sabıg. V. S. 529. 19)
Allgemeiner muſ. Katechismus, oder kur⸗
zer Inbegriff der allgemeinen Muſiklehre,
mit den noͤthigen Notenbeyſpielen verſe
Biberach, 1303. 8 Bogen In gr. 8.
\
—
75 Kne. '
H. Praktiſche Werte ſowohl
für den Sefang, als auch für
Inſtrumente: I) Muſik am Dreyei⸗
nigkeitsfeſte für Singſtimmen und die Or⸗
gel. Speyer, 1789. 2) HI Duos paFk:
d'uns maniere.träsTacile a executer.
Speier, 1791. 7) Der erſte Pfalm Das.
vidbds, weſentlich fiir 4 Singſtimmen, nebſt
der Orgel, geſetzt. ſadie Notenblaͤfter zur.
uf. Korrefpondeng „,1 1792. 8.77. u f.
4) Magnificot, womit. er. den zweyten
Preis von 10 Dufaten im J. 1791 ge⸗
wann. ſ. muſ. Korreſpondenz 1792.8.55..
Da man ſeitdem nichts weiter von dem
Drucke deſſelben gehört. hat; fo iſt es wahr⸗
ſcheinlich, daß das vor kurzem unter dem
Lobgeſang auf
Titel erſchienene Wert:
Gott; eine. Feierlichkeits⸗Kantate, ſowohl
für die Kirche als den Konzertſaal, für 4
Singſtimme
b. Boͤhme, 798 in Partitur, das naͤmli⸗
de ?
ge- Sammlung aller Arten von Bors und,
Rachſpielen⸗ Fantaſten, Verſetten, Fuget⸗
ten und Fugen, für gehbtere und ungeuͤbte⸗
re Kladier⸗ und Örgeffpieler. 18 Heft, die
harte Tonart © enthaltend. Speier, 1790.
Derſelben 28 Heft, die harte Tonart 6
enthaltend. Edend. 1791. 8) Derſelhen
38 Heft, die harte Tonart D enthaltend.
Shend: 1792. 9) Derfelben: 40 Heft, aus
Adur. Ebend. 1793.
Heft, aus Amol: Ebend. 794. 11) Ders
feiben 68 Heft, aus E.mol. Darmftadt,.
2795. 12) Derſelben a6. Heſft, aus F dur,
„ Ebend.1795. 13) Derſelden 86 Heft, aus
Bdur. München, 1800. Dieſe Handlung
weſpricht die vergriffenen Hefte vom neuen
und verdeffest mieder ſtechen julaffen. 14)
Sonate p, le Clav. av. V. et Vc.
nerieiter unterbrochene Hirtenwonne,
eine muſ. Schilderung auf derDegel. Darm⸗
fladt,1794. 16) Orgelſtuͤcke für en
und Seübtere. 1ſ Heft. Leinzig, b. Breit⸗
kopf, 1796. 17) Kleine practifche Klavier⸗
ſchule, ſowohl fuͤr die allererſten Anfänger,
als fuͤr etwas Geuͤbtere, beſtehend ſowohl
aus Voruͤbungen, als aus theils kuͤrzern,
theils laͤngern, leichten und angenehmen
n, 28. Bratſche ꝛtc. Hamburg,
erk iſt: 5) Kleine Sammlung von,
Drselftücden. Speier. 6) Neue vollſtandi⸗
10) Derſelben 56.
Darm⸗
ſtadt, 170 2. Rammit auch in ber Biblloth.
der Grazien vor. 15) Die durch ein Don⸗
Kae
%
Handſacken, durch die gewöhnlichen Dur⸗
und Molltonarten, mit beygeſetztem Fin⸗
gerzeige und ausgeſchriebenen Spielmantes
ren, vonwf.w. ı6 Heft, 1799. 26 Heft,
1800. 38 undgs Heſt, 1802. AllezuMäns ,
then bey Falter, Eine Rezenfion des ıften,
Hefts finderman im II. Jahrg. der Leipz.
muſ. Zeit. &. 223. 18) Der lateiniſche
Pfaim : Dixit Dominus, deffen Kompo⸗
ſition 1800 den ausgefesten ‘Preis von 30
Dukaten gewann, iſt wahrſcheinlich auch ges -
druckt. 19) Großes Te Deum en
für 2 Chöre, lareinifch und. deucſch in
Stimmen. Dffenbady, 1801. "Die acht.
Singitinmmen dieſes Werks find von 17 Ins
.
+
fteumenten begleitet. Der Ar. Verf. hat -
es dem Kaifer Franz II. und dem erſten
20),
IV Sonatines.p. le Clav. 1803. 21).
Eonjul Bonaparte yugeeignet.
RVollitändige Sammlung theils ganz new.
komponirter, theils verbeflerter viorſtimmi⸗
ger Choralmelodien, für das neue Wuͤrtem⸗
bergiſche Landgefangbuch.. Zum Orgelfpies
len und Borjingen in allen vaterlaͤndiſchen
Kirchen und Schulen ausfchliegend gnaͤdigſt
verorönet. Nebſt einer zweckmaͤßigen Eins
leitung, in gehen Rubriken eingetheiltem
Regiſter und einem mit diefem Werke eng
verbundenen Anhange, herausgegeben von
CEhr iſtmann und Knecht, Stuttgardt,
bey Maͤntler, 1799. 4. 20 Seiten Einlei⸗
tung und 318 Seiten Choraͤle und Regi⸗
ſter. Eine Rezenfion dieſes Choralbuchs
findet man in der Leipz. muf. Zeit. Jahrg.
18.862 — 369. Die Einrichtung des.
Choralhuchs zu dem neuen Bibracher Ge⸗
ſangbuche von 1801 hingegen iſt gang -
allein fein Werk, 22) XXXXVIII Rias
viersVorfpiele aus allen Tonarten. 1802. .
Knefel (Johann) ein Komponift von
Lauban in derOber⸗Lauſitz gebuͤrtig bluͤhete
im 16. Jahrhunderte als Kapellmeiſter
Ludwigs, Churfuͤrſten yon der Pfalz,
und bat unter andern herausgegeben: 1)
XXXII Cantiones 5, 6et 7 voc. Nuͤrn⸗
berg, 1571.4. 2) Cantus choralis, mu- _
sicis numeris 5 voc. inolusus, Norimb.
2575. 4. 3) Cantiones piae 5 et 6 voc.,
tam voci humanae, quam imstrumentis
musicis accommodatae. Norimb. 15 80.
4. Burne y macht zwar Vol. III. p.
2 st bie ———— es dies nn Pa
ey
t
den Umgang mit Menſchen
Kne
ne .
* Koi Kai 78
Dad erſte obte aͤueſte, was er | Bild entwwirft, dad man |
——— Singſtimmen mit deu = zu Herzen nehmen: möchte! —
wenten fonzerticten; es ſcheinen aber viel⸗
mehr die ingſtimmen fo eingerichtet gewe⸗
ſen zu ſeyn, daß man ſie auch als Sonaten,
auf Violen, ohne Geſang har fpielen koͤn⸗
nen. ſ. Goan er i Bibl. univ. u. Drau
dii.Bibl. Class. p. 1612. 1614. 4)
Teutſche Liedlein, welche den mehreren theil
den Branch vnd Lauff dieſer Welt beſchrei⸗
ben und anzeigen, mie 5 Stimmen. Brand
-furt, 16z0.
Kuefericd.)gabzu Leipzig ———
nel heraus: Dix Variat. p. Pf. Oe. 3.
iR Muſikmeiſter bey einem Grafen —8—
KneifellDem. )f. Mad. Righini.
*"Kuellor(Godfrey) der berühmte
engl. Maler, weldher 1723 im 78. Jahre
feines Alters ftarb,wird als ein vor zuͤglicher
Lautenſpieler von ſeinen Landsleuten unter
die Muſik⸗Virtuoſen gerechnet. |. Bro m-
— re und Hawkins Vol. IV. P-
®
* on Knig ge(Adolph Franz Friedr.
Ludw.) —Dieſer allgemein beliebte Schrift⸗
ſteller und auch geſchickte muſ. Dilettant
ſtarb am 6. May, 1796, als Oberhaupt⸗
mann und Scholarch der Reichsſtadt Bre⸗
men, und Herzogl. Weimariſcher Kammer⸗
herr. Er war anfangs eine Zeitlang Hof⸗
juuker und Aſſeſſor der Kriege und Domds
nenfammer zu Caffel; hielt ſich barauf zu
Hanau, Frankfurt a. M., Hans
nover und anderwaͤrts auf, bis er zu obigen
often gelangte. Zu feinen Bemuͤhnugen
zum Beſten der Muſſk verdient noch feine
Ueberſetzung der Oper der Talisman,“ aus
dem Italiaͤniſchen ind Deutſche, nach der
Muſik Salierk' 6, angeführt zumerden.
Weberdies hat er Hin und wieder in
Schriften der Muſik gedacht. So findet
man z. B. im 7. Otuͤcke feine Dramatur⸗
giſchen Blätten eine meifterhafte und leſens⸗
Charakters Schilderung des geoßen
Singers Farinelli oder vielmehr
Broschi. Auchin feinem Buche, „über
won er 4
Auflagen erlebte, finden wir in einem Abs
ſchnitte: Ueber den Umgang mit Kuͤnſtlern,
auch die Tonkuͤnſtler nicht vergeſſen: wo er
von einem are Delle der ſelben ein eben
wie ‚ aber leider nur zu
, Une
biefen a auth in den Annalen des
Theat. Heft XI . S. 33.
* Knig ht(Mrs.) eine engliſche San⸗
gerin, blühere ums. 1670, und wareine ,
Bavourite des Königs Karl I. Sie it
von Kneller gemalt und von Bader
1749 herrlich geftschen, als Nonne, welche
vor einem Erucifir knieet.
Kniller (Andreas) ehemaliger Orgas
nift an der Petersticche zu Hamburg, lebte
noch 1723 als Emeritus, und hat verfchies
benes für die Orgel gefegt, Ich ſelbſt befige
- eine Toccata aus B dur von feinte
eit.
Ausgabe folgender Werke als Komponiſt ber
kannt gemacht: 1) Deutſcher Kirchenges
fang zur heiligen Meſſe, von 4 Singſtim⸗
men, 2 Hoͤrnern nach Belieben, mit fonzexs
tirender Orgel. Straubing, 1803 bey
Schmied. 2) IX Allemandes p. le Pf.
B)XII Variat. p. le Pf.
HKnock(Nicoleas Amoldi) einhoß -
ländifcher, vieleicht noch lebender Dr. der
Rechte, hat rn. Dispositien
der merkwaardigste
welkein dezeven vereonigde Proviu-
tion, enwel byzonder in.de Provintia
Friesland, Grq en elders anngeo-
troffen order Ku anende dit wer
‚verstrekken tot een vervolg var het
‚Werk van den Hoerl. Hess. Te Gro-
mingen, by Pet. Dorkems, 1788. 4. ſ
Nieuwe Nederlandsche Bibl. T. VIII.
St. 7. nnd Boeksnal der gel, Waereld.
B. 146. S. 312. Hr. Dr. Zor kel hält
ſeinen aber deſſen Einrichtung für minder zweck⸗
mäßig, als Heſſens Wert
Knod (Pau) Rapelimieifter zn Witten⸗
berg, geb. in Eger im 16. Jahrhunderte,
wird als ein wohlerfahener Tonkünfier ges -
ruͤhmet. — Beuſch, Chron. des
Zichtelbe
Kno — )Drganift und Kom⸗
poniſt an der Stephansficche zu Bremen.
inder Mitte des 17. Jahthunderts, hat von
feiner. Arbeit herausgegeben: 1) Padua⸗
‚nen, Saillarden, Balletten, Mafcaraden, ..
‚Arien, Allemanden, Couranten und Sargs
| banden
Kuittelmaier Eambert) Venedien ⸗
ner zu Oberaltaich, hat ſich 1803 durch die
rgelen,
J
m.
\ *
Kpoo Kou
banden von 3 Inſtrumenten. Gremen,
—8
7654. 4. 2) Derſelben ater Theil, von 2
und 3 Inſtrum. nebſt einem G. B. Ebend.
1660. 4. Walther. |
Knoͤſel (. .) Drgelbauer und Inſtru⸗
mentmacher, bat feine Kunſt beym Orgel⸗
baucu Dehme zu Freyberg erlernet, und
hielt ſich um 1794 in Sachen auf.
von Knorr (Freyherr) ein Dilettant,
- wahrjcheinlich zu Wien, har fih als Koms
ponift bekannt gemacht, durch: VIIIVa-
riat. p. 2 Fl. Wien, b. Artaria, 1799.
Kunox (...) ein engliſcherGelehrter aus
unſerm Zeitalter, hat geſchrieben: Essays
moral andlitterary. Edit.2.Lond.1779,
worin der Gebrauch der Muſik als ein vor⸗
uͤgliches Mittel empfohlen wird, ſich un
ſter zu unterhalten und ſich vor Hintan⸗
ſſetzung und Verachtung zu ſchuͤtzen. Man
findet dieſe Stelle im 19. Stuͤck des Han⸗
noͤveriſchen Magazins vom J. 1780. ©.
228. ins Deutſche uͤberſetzt.
K.nox£lIohn) ein Kontrapunktiſt des
‚26. Jahrhunderts, deſſen Pſalmenbuch,
genannt The Common Tunes, in den
Kirchen inSchottland noch gebräuchlich ift.
Es beſteht aus 4 Stimmen, dem Trippel
(Discant), Tenor, Kontra⸗Alt und Baß,
"und die Harmonie ſowohl, als die Nichtigs
Feitim Satze, fol dem Verf. Ehre machen.
Bey aller Aufmerkſamkelt, mit der Ha w⸗
ins und Burney ihren vaterländis
ſchen Kirchengeſang in ihren Werken behans _
delt Haben, iſt doch dieſer Kanwponiſt beyden
entgangen. ſ. Bragur. B. III. ©. 184.
Knuͤpfer (Sebaſtian) Kantor und
Muſikdirektor zu Leipzig, geb. zu Aſchen im
WMoigtlande am 6. Sept. 1633, wo ſein Va⸗
"ter, Johann Krk pfer, Kantor und Orgas
niſt war, wird unter die vortrefflichenKom⸗
poniſten und großen: Philofogen gezählt. -
Da fo eben die holen im Orte lagen, als ihn
feine Mutter zur Welt brachte; fo mußte
man ihn eine Zeitlang in dem Keller vor den
‚Soldaten verborgen Halten, ehe er getauft
waͤrden fonnte, Und auch dann noch mußte
ihn die Hebamme in einem Korbe in’ des
Nachbars Haus tragen, damit man feiner
‚nicht gewahr würde. In feinem zehnten
Jahre verließer feine Vaterſtadt, und traf
ungefähr 4 deutſche Meilen davon einen
"verteiebenen, aber gelehrten Mann an, der
'
‚ausgefinnten Ertläsungen für (dwächere
Kob 30
ihm in den Viffenſchaften ſehe weitkrachte z
nur fehlse es ihm an Unterrichte in der Dixie
fe. Da er nun felbige außerorbericich. fiche
te; fo fah er fich genoͤthigt, um fich darin
weiter zu bilden, woͤchentlich etliche Mal 4
Meilen zu Fuße nach Aichen zu feinem Va⸗
ter zu wandern. Endlich kam er nad) eins
zig, wa er jo glücklich war, von Beim beruͤhm⸗
en Rechtsgelehrten D. Idh. Philippi
ins Haus anfgenommenzu werden. Seit
Fleiß und gutes Berragen machten ihn bey
biefem feinen Gönner fo beliebt, daß, als im
J. 1657 das daſige Kantorat erledigt wurs
de, derſelbe ihn fo nachdruͤcklich empfahl,
daß man ihm noch in ſelbigem Jahre dieſe
Stelle uͤberließ. Wie ruͤhmlich er auch dies
Amt verwaitet hatte, bezenget unter andern
eine Denkſchrift, alt er in dev Bluͤthe ſeiner
Jahre ſtarb, welche unter bern Titel gedruckt
it :Rectoris aoad. Lipsiensis progr. do
laude Musicae, in honor. Sebast. Rnu-
pferi, philologi eximii, Musicique ce-
leberr. chori item Musici directoris, et
cantoris ad D. Thomae bene meritis-
simi. Lips. 1676. 4. Er ftarb nämlich in
eben biefem 1676. Jahre, im 4 3ſten feines
Alters. Von feinen Werken, von denen aber
insbeſondere ſeine Kirchenſtuͤcke geruͤhmt
werden, find folgende gedruckt worden: 1)
Madrigal für 4 Singft. u. 5 Inſtrum. zur
Feyer der von Joh. Georg LI.der Stade
Leipzig wieder äberlaffenen Jagdgerechtig⸗
feit. Leipzig, 1657. Fol. 2) Luſtige Madri⸗
galien von 3, 3 und 4 Bocalftimmen allein,
und Canzonetten von ı, a und 3 Vocal⸗
ftimmen mit Inſtrumenten. Leipzig, 1663.
4. ineigenem Vetlage. 3) Missa, Kyrie
cum Gloria à 2 Sopr. A.2 Ten. B;e V.
6 Viole ed Continno, befand fich in Mſt.
noch 764 in der Breitkopfiſchen Handlung.
Kobelius (Johann Auguſtinus) —
Walt her meldet noch von diefem beruͤhm⸗
ven Komponiſten: Er babe die von ˖ Joh.
Dav. Schiefer decker über verſchie⸗
dener hoher Haͤupter Chriſtliche Symhola
verfertigte Kantaten in den Jahren 1715
und 1716 in Mufitgefebt.
Kobricht (Joh. Anton) — Man hat
auch noch von ihm im Drucke erhalten:
Praktiſches Geig⸗Fundament, das ſich
mehr in Zeichen und Noten, ald:in vielen
Lehr⸗
. Ko
KL
Lehrlinge Teiche anegezeichnet. Zug,
1788. 4
Ko Hinten Abbrecht) welcher amsJ.
74 als Hochfärfti. Beruſtadtiſcher Kar
pellmeifter ſtarb, lebte vorher, um 1710,
als Komponiſt zu Breslau, wo er außer ans
dern Geleg fiten und Serena⸗
sen, auch verſchiedene Opern geſetzt hat,
welche damals jaͤhrlich auf Martini in Deis
: aufgeführet wurden. ſ. Matthefons
. Ehrenpfordte ©: 295. und Rundmans
berähmte Schleſier ie Muͤntzen. &. 148.
ſ. auch unten den Art: Joh. Seb. Ko cd.
. "Rod (Franziska Roma) — Sie
Rarb zu Dresden an der Auszchrung im J.
‘2796, Sie machtedie erſte Alcefte in der
Wielandſchen Oper dieſes Namens. Ihr
Bild niß als Milchmaͤdchen, it ! 7278 geftos
Gen worden. .
Koch (Heinrich: Chriſteph) — Diefer
gründlich denkende und fleißige Kuͤnſtler,
Violiniſt in der Fürkl. Schwarzburg⸗Ru⸗
dolſtãdtiſchen Kapelle, —* der Aus⸗
gabe des a. Ler. auf mehrfache Art um die
Tonkunſt verdient zu machen gefucht, wie
folgende von ihm ‚herausgegebene Werke
beweiſen: 3) Berfuch einer Anleitung jur
muf. Compoſition. Dritter und fester Theil,
mit Regiſter über alle drey Theile. Leipzig,
1793.8. 4) Journal der Toukunſt. Her⸗
ausgegeben von H. Ch. Koch. ErſtesStuͤck.
Erfurt, bey Keyſer, 17959. 8. Ohne bie 16
Seiten lange Vorrede, 142 Seiten. 5)
Deſſeiben 2tes Stuͤck. Ebend. und zu
Braunſchweig im Muſik⸗Magazin, 1795.
8 Bogen nebſt 3 Motenblaͤttern in 8: Zur
Zeit einer allgemeinen Duͤrre undlinfruchts
barkeit im Selde der mınf. Literatur fchlug
ſich Hr. Ko ch ins Mittel, und fing an, feine
vorraͤthigen Abhandlungen und Auffäge
ſtuͤckweiſe heraus zu geben, um durch bie
: Form einer Zeitſchrift auch fremben Federn
Gelegenheit zugeben, das Intereſſe diefer
Sammlung duch ihre Bepträge zu vermeh⸗
ren und gemeinnüßiger zu machen, Aber,
gleichſam ala ob garkein leſenbes muf. Pu⸗
blikum mehr exiſtirte, oder als oh die Otaats⸗
begebenheiten die Koͤpfe unfaͤhlg gemacht
haͤtten, andere, als politiſche Zeitſchriften
zu leſen; ſah ſich der Verleger genoͤthigt,
ſchon mit dem 2ten Stuͤcke zn enden. Um
fi aber. überzeugen zu koͤnnen, daß dies
\
Koe.
mäßigen Wahl ber dearbeiteten®egeuftäur
de war ; mag hier noch ber Inhalt dieſer bey⸗
den Stuͤcke folgen: x) Ueber die Vernach⸗
läßigungder Theorie. 2) Ueber den Mode⸗
‚gefchmadin der Ton. 3) Gefchichte ders
‚feiben bey den Völkern der Vorzeit. 4) Re⸗
genfionen und Anzeigen. Im 2ten®näde: -
1) Ueber den Charakter der Solb⸗ und Ri⸗
we 5 da
durchaus nicht die Schuld einer ungwedh
pienſtimmen. 2) Ueber die Nothwendige |
feit eines Zeichens der Artitulation der To⸗
ne und uͤber Die richtige Schreib: und Vor⸗
teägsart der Borfchläge, 3) Beytraͤge zu
dem Gerberſchen Tonfünftiers£eriton vom
Ken. Dı Chladni. 4) Fortſetzung der
Geſchichte der Muſik. 5) Ueber den Thas
rakter bes Volksliedes. 6) Miscellaneen.
In den Erfurtiſchen gelehrt. Zeitungen ö
1795. No. 34. und 1796. No. 2, find dies
fe beyden Stuͤcke ausführlich rezenſirt, wo
der Wißbegierige einige ber darin abgedans
deiten Gegenſtaͤnde noch von einem anders
Geſichtspunkte aus Betrachtet finden wird.
Hr. Ro ch aber zeichnet fich nicht blos als
IK ud als Schriftfteller ruͤhmlich aus, er
auch als Komponift rer groͤßern
Werke in feiner Waserftade bekannt, wo er
oͤffentlich aufgeführt hat: 1) Trauerfans
tate, bey ber Gedaͤchtnißfeyer des Fuͤrſten
Ludwig Guͤnther, 1790, in der
Schloßkirche zu Rudolftadt; 2) Kantate
bey der glücklichen Zuräckkunft ber beyden
Prinzen, 1790, worin: die Soloſtimmen
von den beyden jungen Prinzeſſinnen, von
denen wir jetzt die ältere als regierende Fuͤr⸗
ſtin in Sondershauſen gu befigen das Gluͤck
haben, zur Bewunderung ſchoͤn, die Chöre
aber. von der Hofkapelle ausgeführt wur⸗
den; 3) Drama, die Stimme der Freude
in Hygeens Maine, 179035. ebenfalls von
den. Fuͤrſtl. Kindern am Geburtstage der
Fuͤrſtin aufgeführt, und mehrere der Art,
weiche aber alle, als Otuͤcke auf befondere
Borfälle im Fuͤrſtenhauſe, zur allgemeinen
Bekanntmachung nicht geeignet find. Ends. _
lich erſchien fein uns nach gerade fo noͤthig
\
gewordenes Kunftwörterbuch unser dem
Zitel: 4) Muſikaliſches Lexikon, welches
die theoretifche und praftifche Tonkunſt, en⸗
cyelopaͤdiſch bearbeitet, alle alten und neuen-
Kunſtwoͤrter erflärt, und die alten und
nenen Inſtrumente beſchrieben enthaͤlt,
von
—
Werks findet man im Intelligenzbl.
„Leipz. muf. Zeit. Jahrg. IIL ©. 6.
es Kor =
von u. ſ. w. Frankfurt a. M. bey Hermann
dem juͤngern, 1802. gr. 8. 2 Alphab. 11
Bogen. Eine Erklärung des Hen. Verf.
Aber die Einrichtung und den Inhalt diefes
Koch, (Ieremias) ein Kontrapunktiſt,
zuletzt gräfl. Schwarzburgiſcher Kapellmeis
ſter und Subkonrektor zu Sondershaufen,
geb. im Oktober 1637, wurde hier 1662
' querft als Hofkantor und dritter Schulkol⸗
Jege.angeftelle, fcheint ſich aber in ber Folge
durch feine Talente in befondere Achtung
gefegt: zu haben, indem er, außer den, Daß
7 feiner Kinder von lauter geäflichen, fürfks
lichen und herzoglichen Herrſchaften pers
ſonlich aus der Taufe gehoben wurden, auch
1682 zu obigen Wuͤrden emporſtieg, in wel⸗
chen er am 34. Mär} 1693 geſtorben iſt.
Von ſeinen Kompoſitionen hat man noch
einen 1666 in ber hießgen Officin in Parti⸗
wur, auf 9 Seiten in 4. gedruckten sftimmis fi
gen Trauergeſang, weicher bey demdeichen⸗
hegaͤngniſſe des Grafen Anton Binther
in der hice noch einzigen vom Brande vers
ten: St. Erucis aufgefäher
worden iſt. Er führtden Tirel: Trawriges
Abſchieds⸗Lied, Geſpraͤcheweiſe. Die 10
erften ·Strophen ſind wechſelsweiſe der
Faͤrſti. Br. Wittwe und dem hochſeeligen
Herrn in der Gruft in den Mund gelegt.
Die Strophen der Gräfe find stimmig,
und die Antworten des verftorbenen aus
dern Grabe bios für 3 tiefe Männerftims
men geſetzt. Die zıte und ızte Strophe
forechen, ale sftimmige Chöre, die Empfin⸗
Lungen des sangen Landes aus, Kein Ins
firnment laͤßt fich dabey hoͤren, lauter Ding⸗
ftimmen bewegen ſich · langſam, in feyerli⸗
Harmonien fort. Am Ende ſteht:
Auf gnaͤdigſt Begehren ſetzte Diefe Verß:
‚Paulus F. Reet. bie Melodeyen aber In
remiss Koh: Hofcant.
Koch (Iohann&ehaftian) zuletzt Bräfl.
Reußiſcher Rapefidirektor, geb. in Ammern
unweit Muͤhlhauſen in Thäringen, am 16.
Junmi 1699, beſuchte erſtlich bie Schule in
Muͤhlhauſen, dann s Jahre lang bie zu
Blankenburg, hierauf wieder 3 Jahre lang
die in Muͤhlhauſen, und zwar ale Präfekt
des Singchors. Hierauf bezog er Die Aka⸗
demie zu Jena, wo er 2 Fahre Die Theolas
der,
Koe Koe 8
— Dann warde er 2712 nach
laitz im Voigtlande an die daſige Schus-
le als Bakkelaurens berufen,und zu gleicher
Beit, alt Kantor und Baſfiſt, bey der&sräfl,
NReußiſchen Kapelle angefteli. ImJ. 1719
erhielt er die erledigte Stelle eines Figural⸗
Kantors und endlich 728, wach dem Abs
fterben des Kapelldirektors Liebich, obis .
ge Waͤrde, in wekher er im Jannar 1757
geſtorben ik. Mattheſon eignet ihm
zwar BieKommpofition einesJ
Kirchenftäcen zu, weichen ſich der Orga⸗
niſt Quiel zu Nimotſch im J. 1714 aus
ſchaffee. f. Eheenpf. ©. ır3. Est aber
wahrfeheinficher, daß bieie Arbeit obigen
Ant, Albr. Ro cd in Breßlau angehört, der
um biefe Zeit dafelbft fchon einige Jahre als
Komponiftgeblühet hatte, Deswegen wird
aber biefer Sebaftian. nicht weniger uns
ver Die Krchenkomponiſten gehbren, ob man
gleich von ſeinen Werken keine Nachrichten
ndet —
Koczwara. ſ. Kotzwara.
- Köber(Ichann Friebrich) Mag. und
Rektor am Gymmaſium gun Sera im Voigt⸗
lande, geb. daſelbſt am 14. Der. 1634, hat
verfchiedene Proben feiner muf. Kenntniſſe
und feiner Liebe zue Muſik gegeben. Er
ließ nämlich dem daſelbſt 1693 verftorbes
nen Kantor Ande. leihen noch 1695
buch Cheiſtlan Friedrich Schmidt eine
Darentation heiten, wozu erin einem eigen
dazu in 4. gedruckten Drogramme: De
Musicae quibusdam admirazdis, ein}
lud. Nach der Zeit ließ Dr. Gſe ichen
dies Programm, nebft einer Lobrede und
obgedachter Parentation 17.4 zu Dress
den noch einmal zufammen feinem Vater zu
Ehren abbrutten. Dr. Deiridys befaß
dies Progr. Dresd. 1695. Fl. [Mare
purgs Brief. B. II. S. 62. Außer
dieſem haudelt auch Ko b e r in feinemBre-
viario Mathemat. ot Philosoph. in 12.
von G. 16 — 19. von der Muſik. Er ſtarb
am 9. Jan. 1696. —F
Aber (..) ein Virtuoſe auf der Has
boe, welcher ſich zu Muͤnchen unter der Lei⸗
tung des le Brun gebiet
dat, ik auch ber Komponiſt der Kon⸗
jerte, mit denen er fich hören läßt. Seid
jetziger Aufenchalt iſt unbefansit. Im I
1800 |
85 \ Ko ©: ” J
nem Schwager, ee
—— — horen.
K 3 te —5 — — —
Scheibenber
zu g, kuͤndigte 1798 won feiner
Arbeit zum Drucke an: Andante-wit ia
Bariagionen fürs Kavier ſ Intel. Bl. der
wuf.Beit, 1798..©.7.
Koͤhle 1Sortlieb Heinrich) Stadimus
tus zu Leipzig hat fich ſeit 1789 durch vers
ſchiedene kleine Werke fuͤreiebhaber bekaunt
gemacht; als: 1) XII Lieber mis Begleit.
des Kiav. 1r Theil. Oreeden 1789. 2)
Derſelben st Theil, Ebend. 1793. 3) Der
Fela der Liebenden, Romanzer nebft einer
Samml. Lieder fuͤrs Klav. ebend. 1796.
‚4) V15omatines av. Rondeaux et Ro-
manc.p. FL Ebend. 1790. 's)TILKlas
vierſonaten. Ebend. 1793. 6) VI Menuets
ten und. VI Polonsifen fürs Tarneval, aufs
Kay. Ebend. 1790. 7JVIDuos à a Fl
Op. 3. Leipzig, 1797: 8) Variationen für .
2'Slöte über ı 2 beilebte Theme. 1800. 9)
Der fräntifche Ritter, Ballade am Klavier
zu fingen.1802; 10) TI Parties p.eCors
2 Clarinett.et2B: 1798: 11) Plaisirp.
}aFl.ouXllI Aırs favor. av. Var. O
16. 1800. find. obiger No. 8: vorauſgegan⸗
gen. 22) Sammlung:von. Kavierſtuͤcken,
worunter auch vierhändige für Anfänger,
1300 angelünbigt. '
Var.p.leFp.otFlsobl..1gon. -
Folgende find in-Reipjig-bep Küfnel ger
fh: . 14) Nouv. Divertissements
p- Fl. seule (av.V.adlib.) Op. 23.Cah.
1.9. 25) 3 Duos sonc. p. 2 Fl: Os, 24.
16) 3 Duos conc. p. 2 Fl. Oe.28. 17) _
6 Walses a 4 m. p: Pf. Os. 44. 18)
Rondo d. tous les tons ınaj, et mir.
p. 2 Fl. Oe. 45..' 19) 3 Duos con,
Pp 2 Violons, Oe.47. 20) Petit Iour-
nal ou Pieces favor. d’Opsras nour.,
arr. p. 2 Fl.Liv. 1. 2. sı) Theme av.
Var, p.· Fl, princ. av. Orch. De. 56. 49)
Walz. Ecoss, et Polon. p. P£. Oe. 60.
23) Plaisirs p. Fl. et Guit, Oe. 67. a4)
NMiscellanées à 4m. p. P£. O0. 76. :
Köhler (JohannChriſtian) eig Orgel
baner zu Frankfurt am Main, bauete im
3.1759 im Wuͤr zburgiſchen Klofter&hogach
die erfte Chororgel fehr kuͤnſtlich an eine
fteinerne Säule, und bie: ” ben 23 Sein
p.
'13).Andapte. av. der
| Ko e
men gehboigen 3 Baige unter bie Schaecen⸗
treppe, für 200 Gulden. Dantı ı 760 die
zweyte Chororgel von 15 Stimmen, fuͤr
8.
800 Gulden. :Zerner in.demfelben Jahre,
zu Bamberg in die Oberpfarrkirche, ein
Werk von 26 Stimmen für 2 Manuale
Sp onfels Orgelhiſt. S. 125. 131.
Köhler (Johann David) Profeffor zu .
Altdorf zu Anfange des »8. Jahrhunderts,
&. hat geſchrieben: ‚Programma, de Scol-
dis, sive Poetis gentium Arctorii vetu-
stissimis. Altdorf, 1724, 2 Bug. in 4.
„Köhler (Johaun Hermann) Margs
‚gräfl Anfpachifcher — und
KammersRegiftrator , geb. zu Anſpach
1686, ſtudirte fein Inftrument bey dem bes
raͤhmten T o relii, befuchte darauf Vene⸗
"dig, Rom und Meapel, worauf ex, obige
Stelle in. feinem Vaterlande erhielt. -
ı Köhler. 3.) Unter dieſem Nainen J
ſind geſtochen worden: Einige bekannte
—— nad) meinem Geſchmacke.
Nürnberg erg, 1789. -
Koller (J. Dav.) f. Köhler. |
‚Köliner (...) wahrfcheinlich . Paſtor
un Balar gegen die Miste des 13. Jahr⸗
"und Ped. mie 5 Bälgen, für 3000 fl. fe _
hunderts, has, feine auf das dafige neu ers '
bauete Werk gehaltene Orgelpredigt indes
Druck gegeben. a ig den tBenn:
Orgeln.
- Köline e(Berabard —— ge⸗ |
Kheieben: Specim. Acad. de Prineipiis
Harmopiae muaicas. Londini Gotho-
rum, 1777. 4. befand ſich unter Herrn
Stchibrrings Samml.
Kollner( W. Me „Jein unbekannter, |
bat drucken laſſen: Sammlung von. fies
dern niit Mielod.nebft andern leichten Hand⸗
fläden f. Klav. zum Beſten der Abgebrands
ten in Zeulenroda. 1791: q. Fol. Desgl.
Sinfonie 10.0p. 2: Liv. 1. 1795. ſ. v.
Blanfendurgeäuf.;. ouher. DB. IL
©. 306.
K zaig (..) tin Orgelbauer zu Coͤln
tonation der erfahrne Court ain ruͤhmt.
ſ. Muſ. Korreſp. 1790. ©. 88.
König CF. M.) ein Unbekannter, iſt
der Komponiſt von des La waͤtz Samm⸗
lung vermiſchter Lieder. Altona, 1790.
Querfol, _ |
4 dnig
N.
-
8* 1790, deſſen Pfeifenwerk und Inu·
2,87
.. Ko . —
= König CH. G) Unter dieſein Namen
fahrt v. Blankenburg infeinen Zufäg.
4. Sulzer / B. II. ©. 305, an: Lieder mit
Melodien fürs Klavier. 1798: |
von Königsid m Johann @ilfelm,
‘
— Hrganiftan der Marienkirche und B
meiſter zu Luͤbeck, iſt zu Hamburg am 16.
Maͤrz 1745 geboren. Sein Vater, Johann
Ehriftoph Burchard, welcher ſich damals
in diefer Stade mit UÜnterrichtgeben. auf
dem Klaviere ernährte, führte diefen feinen.
zweyten Bohn, wie feine übrigen Kinder,
früh zur Erlernumg der Muſik, namentlich
gun Klavierfpielen und zum Singen an.
Sm $. 1753 fragte der verftorbene Kapell⸗
meifter Adelph Karl Kungen, Organiſt
. und Werkmeiſter zu Luͤbeck, bey dem Vater
an, 06 er ihm feinen z3jdhrigen Schu
Rherlaffen wolle, um ihn als Disfantiften
bey feiner jährlich im Herbſte aufzaführens
den Abendmuſik gu gebrauchen ? mit. dem
beygefligten Werfprechen, den Knaben in
der Mufit aufs Beſte anzuführen. Da
Kunzen ein guter Geiger und Drgelfpies
ler war ; fo wurde biefer Vorſorſchlag ans
genommen, und ſchon im Herbſte fang der
funge Königslöw in der Abendmuſik.
Allein ald Saͤnger konnte er hıfr einige
Jahre dienen, weil die Stimme verſchwand.
Deſtomehr nutzte ihn ſein Lehrer beym Or⸗
gelſpielen, weil er durch oͤſtere Anfoͤlle vom
Podagra ſich genoͤthigt ſah, ſich einen Ge⸗
huͤffen zu haften. Das vorzauͤglich ſchoͤne
Orgelwerk in der Marienkirche reitzte den
Juͤngling zum regeſten Fleiße, und er hoͤrte
es nicht ungern⸗ wenn manche oft zweifel⸗
haft waren, ob Kunz en ſelbſt oder ſein
Schuͤler geſpielt habe. Ob er nun gleich
das Haus ſeines Lehrers nach einem ſechs⸗
jährigen Aufenthalte verließ: ſo blieb doch
unter beyden eine genaue Verbindung, und
der Schuͤler unterſtuͤtzte ſeinen Lehrer im
Orgelſpielen, wodurch er ſich immer mehr
vervolltommnete. In dieſer Periode hatte
er Veranlaſſung, ſich auch mit dem Violon⸗
cell zu beſchaͤftigen, fuͤr welches er damals
Konzerte und Solo's ſetzte. In der Folge
aber hat er dies Inſtrument wieder aufge⸗
geben und feinen Fleiß auf das Orgelſpiel
und die Kompofition allein gewandt. Auch
ſchrieb er in der Zeit mehrere Klavierſachen.
Im I. 1772 wurde Kungen vom Schla⸗
Koe N.’
ge gerährt und dadurch zur Fährımg feines
Amts ganz untauglich. Nun war ihm Die
‚ feeundfchaftliche Verbindung mit Koͤn igs⸗
loͤ w⸗ſehr nüßlich, weil derſelbe alle Ge⸗
ſchaͤfte uͤbernahm, waͤhrend man bey dem
Kranken Verſuche mit Bädern und andern
Mitteln anſtellte, um die erſtorbenen Glie⸗
der. wieder zu beleben. Als aber alle Muͤhe
vergebens war, und die mit der Werkmeiſter⸗
ſtelle verbundenen Baus und Rechnungs⸗
geſchaͤfte einen thaͤtigen Mann erfoderten;
o übertrug: man dem jungen Konigs⸗
[dw die Adjunkeur im J 1773 mit der
fihern Ausficht, feinem Lehrer einft im
Amte zu folgen. Seitdem J. 1781 verwals
tet er nun nah Kunden s Tobe biefeß
Amtallein. Sein vorzuͤglichſtes Verdienſt
befteht nicht ſowohl darin, daß er mehrere
größere und bleinere Dratorien zum Ges
brauch bey ben Abendmuſiken verfertigt und
mit Beyfall aufgeführt hat, als vielmehr.
darin, daß er finter jeinen Mitbuͤrgern Ge⸗
ſchmack an Muſſk durd Errichtung eines
Singinſtituts verbreitet hat, welches wös
chentlich unter feiner Direktion zuſammen⸗
kommt, und die beſten Muſiken großer Mei⸗
ſter einſtiidirt. War ehedem alle Jahre,
wern ‚große. Muſiken aufgeführt werden
ſollten, beſtaͤndigſtoth uni Sänger, Die man
vom Auslande verſchreiben mußte; ſo koͤn⸗
nen jetzt die groͤßten Muſiken von Hayden,
Mozart u. a. groͤßtentheils mit Liebha⸗
bern ſehr gut beſetzt werden, worunter Her⸗
ten und Damen aus den erſten Zirkeln in
Luͤbeck ſind. Durch uͤberhaͤufte Geſchaͤfte
wird er abgehalten, ſeine Arbeiten zum Dru⸗
cke auszufeilen. Er iſt aber auch beſcheiden
genug, ſich an dem Beyfalle ſeiner Mitbuͤr⸗
ger genuͤgen zu laſſen, ohne nach dem Ruh⸗
me im Auslande zu trachten. Nach
einem dur Hrn. Kandid. Mauritii
aus Buͤtzow gütigft eingeſchickten Auflage
vom 6. April 1803, wördich eingeräckt.
Auch Hr. Dr. Chladni rähme ſowohl
‚Sen: Koͤnigs loͤ ws Spiel, als auch bie
von ihm veranſtalteten Verbefferungen an
feiner Orgel, ohne jedoch hinzuzuſetzzen,
worin lehtere beftehen. ſ. Ko ch 8 Journ.
d, Ton. ©. 195. Ä :
Königsperger (AR. F.Marianus)
— Alſo nicht mit 6, fondern mit.p hat fi
dieſer baͤndereiche Komponiſt gefchrieben.
ſ. Krit.
sg Koeoe |
ſ. Reit, Briefe B. IH. S. 28. Er lebte
aber im Klofter Prüflingen unweit Res
genöburg. _ >. ———
Koͤpken (VFriedrich von) Koͤnigl.
Preuß. Hofrath zu Magdeburg, geb. da⸗
ſelbſt am 9. Dec. 1737, hat unter andern
nicht hieher gehbrigen Schriften und Ges
Dichten auch in das 6te Stuͤck bes teutfchen
Merkur 1787 eingeruͤckt: Ueber den Mu⸗
ſikdirektor Rolle.
Köppec...) ein Orgelbauer und Lehr⸗
fing von Gottfried Sil bermann zu
Freyberg, hat feit 1750 verfchledene Kir⸗
chen mit ſchoͤnen Werken verſehen.
Koͤrber (George) Komponiſt und Ko⸗
adjutor der Schule zu St. Lorenzen zu
Nuͤrnberg zu Ausgange bes 16. Jahrhun⸗
derts, geb. dafelbft, wurde nach der Zeit
1601 zu Altdorf Magifter, und Hat in den
Drucd gegeben: 1) Tyrocinium musi-
. cum. Nürnberg, 1589. 9. 2) Disticha
maraliæ 2 voc. Ebend.1599. 3)Bene-
dictiones, Osatiarum actiones, 4 voc.
Ebend. 4. ſ. DraudiiBibl. Class. p.
1610. 1636. 1640. und
Gel. ker. SH. IV. ©.438. .
‚ Körner...) ein Blehinftruments
macher zu Bien um 1755, machte um diefe
Zeit die von Hampel zu Dresden erfuns
denen und von Werner verfertigten Ins
ventions⸗Hoͤrner auch zu Wien in gleicher
Vollkommenheit nach.
Koͤrner (Chriſtian Gottfried) Dr. der
Philoſ. und Rechte undAppellationsrarh zu
Dresden, geb. zu Leipzig 1756, wurde im
%. 17834 als Oberkonſiſtorialrach nad
Dresden berufen, worauf er 1792 obige
Ehrenftelle erhielt. Er ift wahrſcheinlich
der Verf. einer Abhandlung im sten Stuͤ⸗
de der on Jahrg. 1795; No. VI. von
©. 97. bis 121: Ueber Charakter⸗Darſtel⸗
lung in der Muſik, welche zu denen nicht
leicht zu loͤſenden Raͤthſein gehoͤrt, woran
die Tonkuͤnſtler ihren Scharfſinn verſuchen
koͤnnen. Es waͤre zu wuͤnſchen, die Aeſthe⸗
tiker ließen ſich gefallen, diejenigen Kunſt⸗
werke anzuzeigen, woraus ſie ihre abſtrak⸗
ten Saͤtze gezogen hätten, damit der Ton⸗
kuͤnſtler von deren An⸗ oder Unanwendbar⸗
keit ſich Rechenſchaft zu geben im Stande
wäre. Dann würde er den Hrn. Philoſo⸗
"hen feine. praktifigen Erfahrungen mit⸗
N *7
⸗
Biss Nacno.
Koec Kol 90
thellen und ſelbige mit ihren Abſtraktionen
vergleichen. Dies wäre das einzige Mlittef,.
wodurch mit der Zeit auch die muftkalifche
Aeſthetik an Beftinuntheit gewinne
. Körner. Wühelm) Hof Muͤnzgrae
veur undFloͤteniſt zu Caſſei, hatim $.1798 _
nachfichende Stücke von feiner Arbeit durch
den Stich bekannt gemacht, welche einen‘
fertigen Spieler verrathen: 1) XIII Var,
'p.laFl.av,acc.deB.surl’air: Dev Bo⸗
gelfänger bin ich ja. Op- 1. Offenbach. 2).
XI Ver. p. laFl.av. acc. deB. sur Yairz
Nelcor più non mi sento. Op. a. Ebend.
Kohaut. fi Kohott im a. Lerx.
Kohl (..) — Außer denen im a. Lex.
angezeigien Quartetten hat er noch = halbe
Dusgende dergleichen, Op. 2. und 3. bey
Imbault zu Paris ſtechen laſſen. Er fcheint
ſich gegen 1 790 als deutfcher oder boͤhmi⸗
ſcher Tonkuͤnſtler zu Daris aufgehalten zu
haben. Bey Traeg zu Wien findet man
auch ein Concertineo & 9 in Mſt. unter dies
fen Namen. 5 Ä x:
Kohl (Srany ein Romponift, zulege -
ums‘. 1790 Kreisſchulkommiſſaͤr zu Leite
meriß, geb. zu Quatierub in Böhmen
‚1748, war anfangs Fürftl. Loblowisifcher
Schul: und Muſikdirektor zu Bilin, wo er
mehrere Stuͤcke für bie Kirche und Kammer
ſchrieb, welche wegen ded richtigen Satzes
und guten Sefanges nicht nur in Böhmen,
fondern and) im Auslande geachtet wurden.
f. Statiſtik v. Böhm: Heft XII. Vielleicht
iſt es wohl gar der im vorigen Artikel anges
gebene unbekannte Komponiſt. |
Kohiclkeopofd) hat füch vor kurzem ale
Komponijtbelannt gemacht durch die Hers
ausgabevon VI Quatuors conc.p. Cor,
Violon, A,etB.rgoa. :
Kohlert (Andreas) zulegt Primas
rius inder Doms und Nikolaikirche zu Prag
geb. zu Graslitz 1710, bluͤhete in den Jah⸗
ven von 1740 bis 1760 ale einer der vors
trefflichſten Bioliniften Boͤhmens, und ſtarb
zuPrag 1788. ſ. Statiſt.v. Boͤhm. H. XII.
"Kolbe (Cajetan) ein Kirchenkompo⸗
niſt zu Anfange des 18. Jahrhunderts, hat
von ſeiner Arbeit in den Druck gegeben:
Dixit Dominus, und VI Magnißcet,
. mit vielen Inſtrumenten. Kugsburg, 1701.
Bol, Welches Eremplar fid auch no anf
ber Muͤnchner SENT . —
olbe
9 | +--Kol. |
"Kolbe (Johann Karl) König. Prenf.
Kammermufitus zu Potsdam 1793, gab
zur felbenZeit heraus: Weränderumgen fürs
Klavier. Berlin, bey Reichardt. Diefe Ar⸗
beit wurde wegen ihrer reinen Schreibart
gerühmt. In Weſtphals Verz. von
. 1794 fommt aud eine ate Samml. ders
felden vor. |
Kolbe CRark Chriſtian Wilhelm) gab
im 9.1794 ald Kandidat berKamerals und
Vermiſchte Abhandlungen, befonders berg⸗
maͤnniſchen und phyſikaliſchen Inhalte.
Erſtes Bändchen. Quedlinburg, 1794. 8.
Hierin befindet fich auch eine Abhandfung? -
tleder den Bau der muſikaliſchen Saitenin⸗
ſtrumente, beſonders ihrer Reſonanzboden.
u. ſ. w. | —
Kolbe (Ludwig) Kammermuſikus und
Violiniſt in der Koͤnigl. Kapelle zu Berlin
779, iſt der aͤlteſte Sohn des Chordirek⸗
tors und Kantors zu Potsdam, nid ein
Schüler von dem beruͤhmten Hrn. Haack.
Auch er fol, nad) des Hrn. Franz Vers
fiherung, Klavierfonaten im Drucke hers
ausgegeben haben. Auf jeden Fall tft dies
ein Bruder von odigem Joh. Karl: Da
aber dieſes Ludwigs und-feiner Sonaten
in feinem Muſikverzeichniſſe gedacht wird;
fo könnte es auch wohl jener felöft feun, in
_ Kefen Vornamen ih Hr. Franz nur gei
irrt te. |
Kolbenfhlag (J. J.) ein Kompo⸗
niſt ums J. 1700, von deſſen Arbeit ſich
noch verſchiedenes unter dem Nachlaſſe des
Staderichters Hergag zu Merſeburg
in Der. befand. | "
Roiderer (Lajetänns) ein: Moͤnch
und Komponift indem Benediktiner Klo⸗
fier Andechs, oder zum heil. Bergein Ober⸗
"Bayern zuinfange des 28. Jahrhunderts,
hat mehrere feiner Werke in den Drud ges
"geben, von denen noch folgende angeführt
werden innen: ı) Portus primus, ents
dit VI Dixit Dominus und VI Magni-
ata4 voc.con«tum 4 vocib. à Ca-
pella. Augeburg, 1701. Fol. 2)Partus
secundus, enthält in drey Theilen, kurtze
und leichte Imtroitus durchs ganze Jahr.
&bend. 1703. Fol. 3) Partus IV, er Par-
sus V, inthält XXX Oßiertörid Festiva
Kol, 9
von Advent bis Pfingſten. Und XX dere
gleichen von Pfingften bis wieder zum Ad⸗
vent, für 4 Singftiimmen, 2 Violinen, Bas
gott und 4Ripienftimmen ſammt B. cont.
Ebend. 1719. Bo. —
Ko ler Gacvb) ein Orgelbauer des15.
Jahrhunderts, umnd alfp einer der aͤlteſten
unter den bekannten. Ihm wurde im J.
1497 das alte Werk in der Marlenkirche zu
Konigsberg zur Reparatur derdungen. Es
Bergwerkwiſſenſchaft und Mitglied der
literar. Geſellſch. zu Halberſtadt, heraus:
hatte 11 Stimmen im Man. und 4 im Des
dal, unter welchen fich auch ein Gemshorn
befunden haben ſoll, welche Stimme nach
Andern erſt im 16. Jahrhunderte erfunden
worden iſſt. 28
Kol lmann (Auguft Friedrich Chri⸗
ſtoph) Organiſt an der Koͤnigl. deutſchen
Kapelle St. James zu London, geb. zu En⸗
gelboſtel bey Hannover 1756, wo damals
ſein Vater Organiſt und Schullehrer war,
ſuchte ſein Gluͤck in England, wo er auch zu
Michael 1782 obige Stelle erhielt. Dieſer
ihätige Mann läßt es fich ſeitdem aͤußerſt
angelegen feyn, durch feine Feder die Engs
länder mit dem, was deutfcher Fleiß und
deutfche Kunft.in der Muſik hervorgebracht
haben, befannt zumachen. Dies ift befon s
ders in feinem Essay'on practical musi-
cal Composition geſchehen. Dabey ges
oͤrt er auch unter diefleißigenKomponiften.
nd wenn auch feine praktifchen Werke
deutfchen, duch Haydns, Mozarts
and anderer Arbeiten verwöhnten Ohren
von minderm Gehalte vorkommen follten ;
fo Haben ſie doch ohne Zweifet beh "den Eng⸗
jandern ihren vollen Gehalt.“ Ueberdies iſt
er auch guter Vater, indem er ſeine 1786
geborne Tochter, Johanna Sophie,
und feinen 1789 gebornen Sohn, Georg.
Auguft, bereits zu-ferrigen Klavierfpies
jern gebildet hat. Bis zum Jahre 1800
harte er nachftehende Werke in den Druck
gegeben : 1) Essay on practical musical
Composition, according to the nature
ofthat Science and the Principles of
the greatestmusical:Authors, Vol. I,
London, 1796,demDr. Bur ne y zuger
eignet. Fol. 2) Essay on practicalmusi-
cal Compositidn etc. Vol. H. London;
1799. gr ie von England zu⸗
Heeigner, In dieſem Bande handelter: 1).
Oftbe Flan ford Piste v be ni
sed;
‚ Art ofPreiuding and Extemporizing
s Ket
sed; 2)of Sondtas;‘ 3)of Sympho-
nies: 4)ofConcertos; 5)of Fuguss
ingeneral; 6) ofsimple Fugues; 7)
ofdouble Fugyer; 8) ofCanons; 9)
ofthe construction and resolution of
‚ Canons; ı@) of-vocal-Musicz; 11) of
instrumental Music; 19)ofStyleand
national Music; reichlich mit Beyſpielen
aus den Werken deutſcher Kompeniftn, eis
nes Joh. Seb aſt. Sach, Phil. Em.
| Bad, Händel, Braun, Kienbers
ger, Faſch, Marpurg u.a. m. ver
fehen ; worunter fi, auch das erfteder VI
Trio’s für 2 Klav. und Dedal ganz abges
druckt befindet, welche Seb af. Bach für
feinen Sohn, Wild. en |
e to
aufgefeht hat. 3) A practical Gui
Thorougb-Bass. London, 1801. Der
ꝓweytr Theil diefes Werks war 1802 noch
amter der Feder, Dies Werk iſt Darauf
2807 zu Offenbach bey Andre, englifch und
deutſch, in Bel. ſchoͤn geflochen, zum zweyten
Male umter dem Titel erfchienen: A Pra-
etical Guide to Thorough Bass, writ-
ten by etc. oder Practiſche Anleitung zum
Generalbaß, von u. ſ. w. Preis s fl. Diele.
Anleitung iſt nach den Grundfigen feiner
vorher ſchon zu London herausgegebenen
New Theoryetc. bearbeitet. Berner‘ an
praftifchen Werfen: 4) VI geiftlicheEteder
mit‘ neuen vierſtimmigen Choraimelodien
und dem Generalbaß. Op. r. Leipzig, bey
Breitkopf, ohne Jahrzahl, etwaum 1788.
s) W’Sonatas fortbeHarpsichord.Op.
2. London. 6) AnIntroduction tothe
in six Lessans for the Harpsichord or
Harp; Op. $. Ebend. 7) VI Sonatinas
: forthePf. Op. 4. Ebend. 8) The first
Beginning an the P£. Op. 6. Ebend.
1798.94. Fol. 9) A grand instrumental
Piece, adapted fortheFp. Op.6. Ebend.
ro) ADivertimento for 3 Performers
on one Pf. Ebend. 1800. 11) A Sinfo-
niefor the Fp. Op. 7. nebft einer Analpfe
dieſes Werte. Ebend. ı2) Mehrere eins
geln geftochene Lieder über engliiche Terte.
Mehrere dergleichen dentſche, noch in Mſt.
Go auch eine fehr vollſtimmige Inſtrumen⸗
tahnufit, betitelt: der Schiffbruch, oder
Untergang des engliſchenOſtindiſchen Com⸗
vagnleſchifft The Halſewell mircttla⸗an⸗
m . . J
Bon Kop
gen der darin vorkommienden muſtkaliſchen
Malereyen. Man vergl. oßige No. 9. Op.
6. hiermit. Außer diefen eigenen Werfen,
hat er auch 1799 Johann Sebaſt. Bachs
wohltemperirtes Klavier, mit Erlaͤuterun⸗
gen, in Knpferſtich zu London herausgeger
ben. Der 1802 zu Hamburg an bein präche
tigen Werke im der Katharinenkirche ſtehen⸗
de Organift, Seorg hriſtoph Koltmann,
iſt fein Bruder. HE
“de Koning(Lodewyk)drgelbanee |
zu Keulen in Holland, hat das an ben Ors
geimacher Chriſt. Di äller 1770 verdun⸗
gene 1 6füßige Werk in der Steffanskirche
ankheits u. Alters wegen aufgeben muß,
te, angenommen, und in Zeit von 3 Jahren
ausgeführt. Es enthält‘ s7 Stimmen für
3 Danuale,vonG bis zum drengefiriches
nen f, und Pedal, nebft 8 Balgen, 10 Fuß
lang und 6 Breit. f. Hess Dispos, '
de Konninck (Servaas) ein hol⸗
ländifcher Kotmponift, welcher zu Amſter⸗
bam gegen das J.1720 geſtorben iſt, fcheine
ein fleißiger Mann gewefen zu feyn, wie
folgendes Verzeichniß feiner Werte auss
weißt, welche alle bey Roger und le Cene zu
Amfterdbam geflohen worden find; ale:
ı)Hollandsche Minne en Drinck-lie
deren. Zwey Theile. 2) Motetti, von z,
” |
a deſſen Bau aber ſelbiger
2, 3 und 4 Singſtimmen und 2 Inſtru⸗
menten. Ein Buch. 3) Trio's für verſchie⸗
dene Inftrumente, Zwey Bücher. 4) XI
Biötenfonaten mit dem Generalfag. 5)
DeHallandsche Sohouburg en Plug-
Danten, nevens Sang Airen. Eilf
eile, enthalten Ballette und Arien. 6)
Choͤre zur Athalie des Racine.
Konizek (.. )Rein Bjelinift zu Prag -
um 1722, war des Fran» Benda erſter
ordentlicher Lehrer. - ee
Konwalynka(Paulus) ein Ungar
hat im 3. 1672 zu Jena, wahrfcheinlich
ats Student, dem Rath © höß el, feinem
Goͤnner, zu Ehren, ein Basso solo.con
Viola di Braccio, drucken: taffen,
Kopf Micolaus) ein Orgelmacher von
Nuͤrnberg, verſetzte die im Kloſter zu Mei⸗
ningen bicher geſtandene Orgel im Jahr
1546 nach Nürnberg. f. Suchens Po-
igr. Meiningens. p, 242,
a (Gerrge) iin Rempenift, u
'
J
—
9
u *
Kos
nah Walther, um 1650gelebt, und fh,
Kop
durch den Druck eines Werks 5 und oſtim⸗
miger Miffen.von feiner Arbeic bekannt ges
. made,
. Kopprafhl...) wahrſcheinlich Vir⸗
tuofe aufdem Fagott, ift im 3. 1797 durch
folgende feiner geftochenen Werte bekannt.
geworden, bie aber noch Mangel an den nds
thigen Kenntniſſen verratgen: 1) Ariosq
deſſen Tode im Amte. Ebend.
con Var. p. il Fagottosolo, con 2V. 2
Ob.2 Cor. A.etB. Op. ı. 2) Concer-
to p- il Fagotto, con 2Cor. aFl. a Ob.
aV.A. etB. Op.z2. 3) Concerte p. 2
Bassonsav.2V.A.B. 2Cors,e Fl. Op.3.'
„Koprziwa (engel) genannt Urs.
gica, zulegt Rektor und Organift zu Zitor
lib, geb. zu Brdloch in Boͤhmen am 8.5ebr.
1708, bildete fi) in der berühmten Dolls
opfifchen Schule zum jehr guten Organi⸗
en und Komponiften, hielt ſich darauf viele
ZJahre in Prag auf, bis er den Ruf zu obis
ger Stelle erhielt, in welcher er über 57
Jahre bis an feinen, Tod lebte. Seine Koms
pofitionen waren in feinem Baterlande uns
terdem Namen Urtica bekaunt und bes
liebt. ſ. Statift.v. Böhm. Heft XIL -
Koprziwa (Karl) ein Sohn des
| vorhergehenden und berühmter Drganift zu
Bitolib, geb. daſelbſt am 9. Fehr. 1756,
wird unter die beiten Schüler des verewig⸗
tn Segertgezählt. Nachdem er. deflen
Schule verlaffen hatte, ging ev zu feinem
altenVater, demer auch im Amte,aber anch
bald im Tode folgte, indem er ſchon 1785
den 16. Map an der Lungenfucht ftarb.
Außer mehreren guten Schülern undSchüs
. Ierinnen, welche er gezogen, hat er ſich auch
als Komponift nachftehender Werke nicht
wenigen Ruhm erworben; ald: 7 flarke
Meflen; 3 DOfertorien; 3 Arien; 12
Sinfonien; 8 Konzerte.für die Orgel und
noch viele - Präludien und Fugen. Aber
alles in Mſt. ſ. Statift.v. Böhm. H. XII
Koprsiwa- (Johann) ein Bruder
- und Schüler des vorhergeheuden Karl,
geb. zu Zitolib, gehöret unter ‚die guten
Drganiften und folgte feinem Bruder nach
-Kofegarten(Ludwig Theobuh Dr.
der Theologie und Prediger zu Altenkirchen
auf der Inſel Ruͤgen, geb. zu. Grevismuͤh⸗
len im Mecklenburgiſchen am i.Febr. i7 58,
J
"Kon 96°
ſtudirte auf ber Akademie zu Gretfewalde,
privatiſtrte darauf 1785’ zu Gäfemiz auf
der Infel Rügen, wurde 1786 Rektor zu
Wolgaſt, erhielt 1792 einen. Ruf nach Ri⸗
‚ga, ging aber wieder auf die Inſel Rügen,
wo er zu Altenkirchen Prediger und 1793
Dr. der Theologie. wurde. Und wenn wir‘
auch von diefem würdigen Gelehrten und:
fhönen Geiſte nicht geradeju ein mufifalis
ſches Kunftwerk aufzuweifen haben; fo
glaube ih, wird er dennoch auch in-diefer
Geſellſchaft willkommen fepn, da wir feiner
s
Muſe fo manches ſchoͤne Gedicht für den
Geſang zu danken haben. ‚Folgende kann
‚ich bavon nennen, welche in dem zten Ban⸗
de feiner Rhapfodien, Leipzig, 1800, vors
kommen: 1) Lob der Tonfunft. 2) Drys
dens Alexander⸗Feſt. 3) Congreve's
Hymne an die Harmonie. 4) Pope's
Ode auf die Tonkunſt. 5) Smart's mus
ſikaliſche Ode auf den Tag der heil. Cecilia,
Auch kann man noch hieher rechnen fein
Wunna, Schaufpiel mit Sefaug. 1780
gedruckt in . ——
Koslofaky.f. Kosslowaky, .
Kosmann (Johann Milheim Ans
dreas) Mag. und Profelfor bey der Artils
leries Akademie zu Berlin, war anfangs
Echrer an der Iateinifhen Schule vor
Schweidnitz, wurde 1790 Magiſter und
1793 zuerſt — bey dem adlichen
Kadettenkorps zu Berlin, worauf er bald
obige Stelle erhielt. Im Februar⸗Stuͤck
von den! Denkwuͤrdigkeiten und Tagesger
fhichten der Mark Brandenburg, 1796.
No. 13. und in dem Maͤrz⸗Stuͤck, No. 19.
findee man defien Auffag : Ueber Righ is
ni’s Arianna, Glucks Alcefte und Herr
und Madame® iganoin Berlin, Bruch⸗
ftück eines Briefd. |
von Kospoth (Otto Earl Erbmann
Freyhr.) — Nach der Reihe feiner unten:
folgenden Werke, gehöre er unter die fleis
!
.
Bigiten und erfindungsreichfienDilettanten, -
deren fich gegenwaͤrtig die Kunſt zurühmen
bat. Auch find feine Singſtuͤcke groͤßten⸗
theils mit Beyfall gekrönt worden, Ohne
Zweifel iſt dies auch der Fall mit mehreren
feinee Inſtrumentalſtuͤcke, worunter aber
doch feine KiaviersÖerenate, Op. 19. wohl
nicht gehoͤren möchte, indem felbige zwar
von Fertigkeit in bepden Kunden, von gro⸗
| a Be
In.
97- Kos Rot 98°
hem Reichthume an Gedanken, aber au; Ber: TJRecueildeChansons\franc. et .
- von eben fo großem Mangel an Delonomie iral. Op. 1. Petersburg. 2) Recueil de
‚bey Behandlung diefes Vorraths zeuget. Polonoisesp. leClav. Op. 2. &hend. 3)
Bon feinen Singſtuͤcken wären noch zumene Eine Sammlung dergl. Op. 3. Ebend. 4)
nen? 1) Ein Oratorium, welches 1787 5a VI Polonoises a grand Oichest, Op. 4.
Venedig mit Beyfall gehoͤret wurde. muf. Ebend. 5) Polonoises p. le-Clav. Op. -
Zeit. 1788. ©. 174. 2) Bella und Fer⸗ _ 5. Ebend. ee.
nando, oder die Satyre. Operette, 1790. Kottowsky(®eorg Wilhelm) —
DIR. 3) Der Mädchenmarfe zu Ninive, flard za Deſſau ums J. 1785: - - 4
‚Dperette. Daraus'geftochen fürs Klav, Dus *Kotzware oder Koczwara
vertuͤre und Sefänge. Leipg. 1795. 4) III (Fran) — Diefer Kuͤnſtler, geb. in Prag, .
Liederf. Klav. ıjte Lieferung. Braunſchw. der gar nihtohne Berdienfte war, fam im
1795. N $. 1791 zu London auf eine ſchnoͤde und
II. Für Inſtrumente, alle geftos fehändliche Artums Leben. Dim harvers .
den: 5) VEQust.a Fl.V.A.er Vo.Op. ſchiedene Erzählungen von dieſem Unfalle;
5. Offenbach. 6) Concert p.leClav. in die wahrſcheinlichſte fcheine folgende zu
C. Op. 6. Ebend. 7) VI Quat. 42V. A. feyn. Eswar an einem ber erſten Septem⸗
et Vc. Op.8. Ebend. 8) VI dergl. Op. bertage, als Kotz wara aus der Dper, wo
10. ©peier, 1790. 9)Gr.Serenate p. 3 er mit Depfälle gefpieler hatte, in eine luſti⸗
V. 2 A. 2Cors Vo. et.B. Ebend. 1792. ge Geſellſchaft ging. Hier ließ er ſich beym
- Op. tr. 10)Serenata p. il Cemb. Ob. Teunfe, wieer ſhon mehrmals gethan hats
a Cor.gi Bassettio Fag.Op. 19. Darm⸗ te,aus Kurzweil an der Stubenthuͤre aufs
ſtadt, 1794. 11) Composizioni sopra henken. Die Spaßvdgel, aus denen bie
il Pater Noster,consistenti in 27 Sonate Geſellſchaft beſtand, mochten aber diesmal
caracteristiche con un Introduzione weniger eilen, ihn wieder los zu fchneiden,
per 2 V.aOb. eCor. Fag. Viola e B. um das Bergnügen, einen Menichen häns-
Op: 20. Darmfladt, 1794. 12) Concert genumd eritiden zu fehen, recht lange ge⸗
PpP. J’Oboe, Av. gr. Orch. Ebend. 1794. nießen zu koͤnnen. Als esihnennunendlich
- 13) VI Sinf.ägr. Orchest. Op. 13. und _ Zeit bünkte ihm wieder herab zu helfen, war
13. Darmftadt, 1793. und Op. 32. 23. und blieb er todt, fo, daß er auf Feine Weiſe
24. 25. Braunſchweig, 1795 — 98. . wieder zum Leben zu bringen war. ° Wen
Kosslowsky (I.) Inſpektor der der Künftler fih und feine Dtenfchheituntee , -
Ruſſiſch⸗Kaiſerl. Kapelle zu Petersburg, rohe und ungefittere Wüftlinge, fo reich und
ſtand vorher zu Warſchau als Kapellmeiſter vornehm ſie -Äbrigens feyn mögen, preig
besiegten Königs von Polen, dem eraud giebt und mißbrauchen läßt, um fi Beys
nah Rußland folgte. Als diefer fein Here fallund Freunde zu erwerben und zu erhals .
nicht lange daranf in diefem Lande flarb, ten; ſo thut er es entmeder ans Hang-und
verfertigte er die Trauermufit zu deffen fos Neigung zur ausichweifenden Lebensart,
lennem Begräbniffe. Vielleicht trug biefe und dann ift ereim Menſch ohne Erziehung
Muſik zu der Verfegung an feinen gegens und Ehrliebe; oberer fühledie Schwäche
_ wärtigen ehrenvollen Poften bey ; wenigs feiner Talente und Verdienfte und ſucht ſich
ſtens iſt der vorzuͤgliche Werth, den man ihr auf Kosten feiner Sefundheit, Ehre und feis
damals zugeftanden hatte, dadurch bewies nes Lebens,intereffant zu machen,und banın
. fen worden, baß fieam 29. Nov. 1804 gu ift er nur ein Eharlatan in-feiner Kunft,
Metersburg bey ber Todtenfener des bes Aberinjedem Falle muß ihn ein ſolches Bes
rühnuen Giornovich izvon der ganzen tragen inden Augen jedes Vernuͤnftigen herr
Kalſerl. Kapelle, wobey Mad. Mara bie abfeken. In dem zweyten Falle war nun
Solopartie Äbernahm, wiederholt wurde. Kotz wara gewiß nicht. Man urtheile
Seit 1796, bem Zeitpunkt, um welchen er aus der nicht Meinen Anzahl feiner geſtoche⸗
ohngefähr nach Petersburg gelommen nen Werke, wie wohl ſie in England aufgee _
ſeyn mag, find nachftehende Werke für Lieb⸗ nommen worden find. Aber nur folgende
haber von feiner Arbeit auch geftochen wor⸗ find davon in Deutſchland bekannt gewor⸗
Lep. d. Sonkünfter: KIL, 2. "8 den;
%
Dffenbach Op. 34. 8) III dergl. Op. 35.
8 Ko z
"den: 1) VlEnglish Songs. £onden. 2)
111 Serenades p. V.A.Vc. et 2Cors, Op.
ı.mit Giardini gemeinfhaftlih. 3)
"Grande Bataille imitee sur le Clav. av.
‚acc. d’un V.Vc. etTambour. London. 4)
VITriosägV.etB. Ebend. 5) VI ders
gleichen. Op.9. Ebend. 6) VI Duos p.
Fl, et V. Ebend. 7) III Sonat, P. le
Clav.av. V.Op. 34. London, 1791, mit
des. Verf. Bilöniffe auf dem: Titel. Auch
£ondon. 9) II Sonatines p.leClav.Op.
36. Mannheim, u
. Kozeluch (Toh. Anton) — Sn
dem Lobe der Kirchenſtuͤcke diefes großen.
Meiſters ift der Werf. des Jahrbuchs der
Tonkunſt, wo moͤglich, noch waͤrmer, als das
a. Lex. Derſelbe eignet Hrn. Koze lu ch
noch uͤberdies die Bildung mehrerer braven
Sänger zu, welche Prag beſitzt. Nur bes
Bauert er, daß er nichts von feinen Meifters
ſtuͤcken dusch den Druck allgemein bekannt
mache. Zugleich ruͤhmt er die Tochter defs
felden(1796) im.ı 2, Jahre,als eine fertige
Klavierfpielerin, welche zugleich in fich eine
. große Sängerin erwarten ließe; Seit.
Oratorium! la Morte d’ Abele, woraus
Ar. Dr. Chi ad ni verfichere viel Vortreff⸗
liches, befonders in ben Chören, gehört zu
haben, iſt außer einigen Miſſen, das einzis
ge, was ich bier noch von feinen Werken
.
namhaft machen kann, Mehrere feiner
Kompofitionen befige Hr. Kuͤhnel. Er iſt
wicht Bruder vom folgenden, fondern nur
mit ihm verwandt. Br
*+Kozeluch (Leopold) — fom im
9.1793 ald Raiferl. Hoflapellmeifter, mit
1500 Sulden Gehalt, an Mozgartı
Stelle. Daß vonfeinen Werken an Violin⸗
quartetten, beionders aber Klavierfonaten,
‚gu Wien, Offenbach, Darts, London u. ſ. w.
1799 bereits bis so Werke geftochen und
medrmals wieder nachgeftochen worden |
keinen Abgangam Winde. Außer dieſem
find, beweiſet hinlänglich, wie fehr fie noch
- immer gefhästwerden. Und um den Lieb⸗
habern ihren Beſitz noch mehr zu erleich⸗
tern, hat ſein Bruder zu Wien einen eige⸗
nel Notenverlag nebſt Stecherey angelegt.
Folgende beydeWerke verdienen noch beſon⸗
| ders angezeigt zu werben, ob fie gleich nicht
ins Publikum gefoinmen find: 1) Judith
und Holofernes. Eine eynſthafte Oper, auf
. J 5
Kæa
Befehl der Kaiferin Maria Thereſia
"108
in Muſik gefegezift aber nie gurAusführung
gefommen. 2) Eine große Kantate auf bie
Kaiſerkroͤnung, für Prag 1792; erhielt
vieler Beyfall. Won feinen geftochenen
Merten find noch zu merken? 3) ZU
Ariettes ital. frang. et-allemand. tirdas
do Metastase, misesen Mus. av. acc.
‘de Pf. 1799. Folgendes Werk wirb von
ben meilten Klaviermeijtern benust: 4)
6 leichte Stuͤcke für Anfänger, für d. Klav.,
mit bepgefügter Zingerfeßung. No. z. und
. 2. Leipzig, b. Kühnel. 5) 3 Sonates pPf.
zutes W., der Kaiferin von Frankreich ges
widmet. Ebend.
Kracher (Joſeph Matthias) Stiftes
Organiſt zu Seekirchen bey Salzburg, geb.
zu Mattigkofen im Innviertel am 30. Jan.
175 2, kam in ſeinem 9. Jahre als Sing⸗
knabe in das Kloſter Fuͤrſtenzell bey Paſſau,
kantorirte darauf mehrere Jahre, bis er
2772 obige Stelle erhielt. Hier füghte.er,
in Ermangelung eines Lehrers der Kompos
ſition, durch die Güte des Hrn. Mid.
Haydn Partituren guter Meiſter Habs
haft gu werden, bie er dann mit Fleiß ſtu⸗
dirte. Dies bat ſo viel gefruchtet, daß er
1303 bereiss folgende Kirchenfachen felbft
gefchrieben Harte: XII Meſſen von vers
fehiedener. Ausführung. und Befegungs _
IV Requiem; XXIV Graduale; XV
Oßertoria; IV fauretanifche Litaneyen;
ILTeDeum; VI Tenebrae etc.; IXe:
fper de Beataete.; XX Veſper⸗Hymnen
und noch mehrere andere Lieder. Alles in
ME (Nach deflen eigenhaͤndigem Aufſatze.)
Krämer (Georg Ludwig) — Er war
geboren zu Hafner Neuhaus im Würtens
bergifhen 1731. Durch feine Erfindung,
die Ventile auf die Windfade zu legen, koͤn⸗
nen die ledernen Saͤckchen erfpart werden,
es kann nichts aufs Ventil fallen, man hat
ein feichtes Spielen und Anfprechen und
hat er auch eine neue Art von Fortepianv⸗
. Klavieren erfunden, welche nicht größer als,
ein gewoͤhnliches Klavier, und doch fo ſtark
als ein großer Fluͤgel find. f. Liter. des ka⸗
thol. Deutschl. ©. III. |
Krämer (Iohann Pauf)Zafteninftzus.
mentmacher zu Söttingen, feiteiner langen
Deibe von Jahren als einer der bravſten
| | Kuͤnſtler
2,0. ‚ Are
Künftler Deutſchlands befannt,. verfiherte
1807 gegen ein falfches Geruͤcht von feiner
Unfähigkeit, fein Geſchaͤft fortfepen zu koͤn⸗
nen, daß er noch allerdings in dem gluͤckli⸗
shen Alter lebe, worin.er die Beftellungen
von Piänoforgen und Klavichorden zur
volllommenften Zufriedenheit, wie er ims
mer gethan, beforgen würde.
Krämershoff (Johann Wilhelm)
privilegirter Orgelmacher zu Düffeldorf feit
ı8o1,hatin dem nämlichen Jahre fein ers
fies Meifterwert 'allein-verfertiget. „Dies.
üft die Orgel in der St. Lambertikirche zu
Oldenburg, von 46 Stimmen für 4 Mars
nuale und Pedal, von C, Cis, bis dreyge⸗
firihen f, mit 6 Algen, 10 Fuß lang 5
Fuß breit. [, Leipy. muf. Zeit. Jahrs. III.
©, 529, wo man auch die Dispofition dies
ſes Werks findet.
. Kräuter (Philipp David) Kantor
und Muſikdirektor an der Annenkirche zu
‚ Augsburg,geb. dafelbft am 14. Aug. 1690,
har ſich durch feinen Eifer und Fleiß ganz
beſonders um die Muſik in feiner Vaterſtadt
verdient gemacht. Noch ehe er obiges Amt -
erhielt, errichtete er daſelbſt 1712 das erſte
öffentliche Konzert, welches er mit Huͤlfe
feiner Schüler und anderer begäiterten Lieb,
haber beſetzte. Im folgenden Jahre erhielt
er obige Stelle, worauf er feinen Fleiß zu
. verdoppeln fchien,um auch die Kirchenmuſtk
in Aufnahme zu Bringen. Er verbefferte
Bas Singechor, führte die Kantaten ſtatt
der bisher gebrauchten Motetten ein, und
fammelte füch einen großen Vorrath derſel⸗
ben; befonders von Telemann. Zuletzt
komponirte erfelbft ganze Jahrgänge auf
alle Sonn; und Fefttage,nach ben Reimen
des daſigen Schulkollegen, M. Mid.
Lebegott Marggraf. Auch bey Hoch⸗
zeiten und andern Ehrentagen verfehlte
Kräuter nicht, mit einer Kantate aufzu⸗
warten, wezu es Marg graf an Reimen
nicht fehlen ließ. Dieſe Kompoſitionen vers
riethen zwar eben nicht das groͤßte Genie,
und ſtanden den Tele man ni ſchen weit
nach; indeſſen trugen ſie doch bey, Luſt und
Geſchmack an Muſtk in der Stadt zu vers
breiten. Auch fein Konzert hatte ſeinen ber
Ren Bortgang, worin er öfters graße Ora⸗
‚ torienvon Telemann aufeine Art gab,
welche ihm und ber Geſellſchaft zur Ehre
Kra.
hat auch das Verdienſt, daß ev, mit Kath
und Huͤlfe des damaligen Helfers bey den
Barfüßen, Srisdrih Renz, eines ſehr
guten Wufifverftändigen, 1717 ben evan⸗
gelifchen ChoralsSefang fehr verbeflerte,
der ſeit geraumer-Beit ganz in Unordnung
gefommen und verfälfchte worden . war.
Diefer fleifige Mann ſtarb endlih 1741, |
und hatte den würdigen Seyfert, und
nad) diefem den Dr. Graf zu Nahe
folgern. Zuuze
Kraff (Michael) ein Komponift des
17° Sahrhunderts ‚ von. deflen Arbeit
Feyertagp.ı2. des Synt. Minor.da6 -
zıte Merk anführt, wovon aber nur noch
folgende genannt: werden können: 1) bie
neun Mufen, mit 8 Stimmen u. Gen. B.
Dillingen, 1616. 2) Missae ı2 voc,Op.
6. 1624. 3) Sacrı Concentus >, 5, 4 -
7 vocnm. Rovensburg,1624.[.Draud,
Bibl. Cl. p. 1621. 1634. 1643.
Krafft (Anton) Virtuoſe auf dem Vio⸗
loncelle, gegenwärtig Kammermuſikus des
‚regierenden Fuͤrſten von Lobko witz zu
"2108.
gereichte.. Auch ließen fich öfters fremde
Virtuoſen hierin hören. Dies Konzert iſt
erſt gegen 1779 wieder eingegangen. Er
a
Wien, ift ein Schüler von Haydn, und
ſtand vorher, nebft- feinem Sohne, Nikol
Krafft, einem nicht minder großen Meis
ſter auf dem Violoneell, in der Kapelle des
Fuͤrſten Graßalkowitz. Beyde haben
fich au ar 1790 auf ihren Reiſen im Aus⸗
lande vielen Bepfall erworben, und .wurs
den noch 1796 für die erften Meiſter ihres
Inſtruments gehalten, welche Wien aufjys
weiſen habe. Außer einem Notturno 4-2
Ve. aViole, a Fl, a Corni e B. weldyes
von diefem Anton Krafft bey Traeg ir
Bien in Mf. zu haben it, Bat er auch
durch den Stich bekannt gemacht:: ı) II
Sonat. p.il Vc. con B. Op. r. Berlin, 6.
Hummel, 1790. a) III große®onaten für
das Ve. mit Begleit. eines B. Offenbach,
1799. Mehrere Nachrichten vom Vater
und Sohne giebt ſchon das a. Ler. im Artie
kel Kraft, ohne Vornamen, welcher aber
Anton beißen muß. Im IV. Jahrg. der
Leipz. muf. Zeit. S. 765. wurde von einem
Korrefbondenten aus Stuttgard gemeldet:
„daß der daflge Herzog im Juli 1802 dem
brillanten Wiolonrelifpieler Arafft aus
83 Aqmas/
103 Kra
Strasburg mit 1000 Fl. Gehalt in feine
* Dienftegenommen habe.’ Ob nun hiermit
dieſer Anton, ader deſſen Sohn Nikol,
öder noch ein dritter diefed Namens ges
meynt fen, iſt bey diefer lakoniſchen Anzeige
sicht auszufinden. Dies find aber die Fol⸗
gen, wenn man ohne beitimmte Kenntniffe,
oder ohne zu willen, wodurch fich eine No⸗
‚di zur Literatur eignet, Kunſtnachrichten
ſchreiben will. Dergleihen Notizen, wo
öfters auch nicht einmal der Name des,
Kuͤnſtlers richtig gefchrieben iſt, giebt es in
‚ den jegigen Journalen zu hunderten, die
mich bey der Ausarbeitung biefes Werks
Öftersverwirrthaben. Vergl. Sraffe
Kraffe (Nikol) der Sohn des vorhers
gehenden, geb. 1780. Was man fonft von
ihm weiß, enthält der vorhergehende Artis
kel und im a. 2er. der Artikel Kraft.
Kraft (Johann) ein Magiſter aus
dem 17. Jahrhunderte, hat nach des Cor⸗
vini Zeugniß Rudimentamusicae hers
ausgegeben.ſ. Brunnelii Elementa
- music.plan. p.382.
Kr ai (Wenzel) erfter Violiniſt im Dre
cheſter Der Oper und mehrerer großen Kirs
hen zu Pragim J. 1800, wird von da aus
als ein ‘sehr fertiger und geſchmackvoller
Spieter gerührt, f. Leipz. muſ. Zeit. Jahrg.
II. S. 50o5. Bar
Kramer. f. Cramer.
Kramer(Zranz). ſ. Krummer.
+ KRrampi(.. .) Muſikdirektor bey wars
dernden SchaufpiefersTruppett in Ungarn
ums 9.1790, hatvon feiner Kompofition
aufs Theater gebracht: 1) Gefänge zu den
Bigennern, und 2) zum Borfpiel: Erfol
Alexander heißen. f. Goth. Theat. Kalend.
175956. S. 148.
“Kranz Dohann Friedrich) — Bey
‚feiner Anftellung zu Weimar, als Herzogl.
Konzertmeiſter, wurde ihm fogfeich, zur Uns
terſtuͤtzung des nun verewigten Goͤpfert,
das Direktorium uͤber die Oper beym daſi⸗
gen Theater uͤbertragen. Und wie gluͤcklich
dabey die Wahl auf ihn gefallen war, hat
die vorzuͤgliche Art bewieſen, mit welcher zu
Weimar ſeit det Zeit, nach der allzemeinen
Verſicherung, die Opern vom Herzogl. Drs
cheſter begleitet worben find. Ueberdies hat
er fich auch durch die Kompofition mehrerer
Sefänge und Choͤre, befonders derer für
den Groß⸗Cophta, um das dafige Theater
y
4‘
- *
Kra / : a04
verdient gemacht. Auch iſt bietomanze: An
dem ſchoͤnſten Fruͤhlingsmorgen, welche er zu
dem Theatraliſchen Abentheuer
geſetzt hat, fuͤrs Orcheſter in Stimmen und
im Klavierauszuge 1799 geſtochen worden.
Endlich find auch dieſe Talente auf eine für
ihn fehr ehrenvolle Weife belohnt worden,
indem er 1803 den Rufzum Direktor der
Stuttgardter Hoftapelle, an Zumiteegs
Stelle, mit 1500 Gulden Gehalt erhielt,
den er au) angenommen hat.
.. Krasinsky(.. ) wahrſcheinlich ein
Floͤteniſt zu Paris, von dem man hin und
wieder von 1 786 bis gegenwärtig in Mus’ '
fifvergeichniffen eine Menge von Flötens
duo’s angezeigt findet; als: Op. 2.4. 5. 6.
8. 10. und 11. jedes von VI Duo’s für a
Bißten. Ueberdies noch mit Wogel.ges,
meinſchaftlich: VI Duos conc. p. V. «&
El, Op. 22. Ä . J
Krassa (..) ein Tonkuͤnſtler und
Virtuoſe auf der Harmonika zu Paris, ließ
ſich daſelbſt 1796 im Lyeée des Arts auf _
feiner vetvollkommneten Harmonika, wels
he er Instrument 'dü Parnasse nannte,
hören; worauf ihm für das doppelte Ver⸗
dienſt, dies Inſtrument verbeſſert zu haben
und die ſchwerſten Stuͤcke darauf ſpielen zu
koͤnnen, eine Medaille zuerkannt wurde.
Wie wenig aber den Poſaunen, welche von
Maris aus über herrliche Erfindungen’ ers
tönen; zu trauen iſt, beweiſet eine andere
öffentliche Nachricht von daher, welche ers _
tlärte: man habe dies Inſtrument völlig
ungefchidt zum Sebrauche bey öffentlichen
Konzerten befunden.f. Liter. Angeig.1796.
©. 374. Inder muf. Zeit.1799.No.26,
S. 404. wird ebenfalls eines. Harmonika⸗
fpiefers, Namens Krafſa oder Sraffa,
gedacht, welcher in dena Jahrzehend von
1790 5u Madrid Priefter an der Spitalkir⸗
che, aber ein Böhnte von Geburt war. Dieſer
hatte an ſeiner von ihm ſelbſt verfertigten
Harmonika auch ein Pedal angebracht, wel⸗
ches er mit dem linken Fuße ſpielte. Er lebte
u, webte ganz in Muſik u. konnte Stunden
lang auf feinem Inſtrumente phantaſiren.
Auch fpielte er dag Fortepiano. Dieſen feis -
nen muſikaliſchen Talenten fol er einzig
und allein feine Driefterwärde in Spanien
zu verdanken haben. Vielleicht if dies der
naͤmliche, von dem oben die es
. £ : r u
.
x
208. . Kra
“Kragenftein (Chriſtian Gotil.) —
iſt auch akuſtiſcher Schriftſteller, da er in
ſeinem Essai sur lanaissance et sur la
formation des voyelles, in den Obser-
vations sur Ja physique par Rozier,
—— 1782. p. 358. intereffante
Beobachtungen bekannt gemacht hat.
Kraus (J.) Hofmufltusin Bernburg,
gab bey Kühnel in Leipzig heraus: 1) So-
natep. laGuit. et V.Op.ı. 9) Sona-
te p- ls Guit. Op. 2. 3) An dieMädchen,
Molonsifemit Guit. Begleitung. --
Kraus (Joſeph) — (nicht Kraufe,
wie man ihn, und zwar ohne Vornamen,
vor ro Jahren hin und wieder genannt
fand, und wie er alſo auch nur im a. 2er.
aufgenommen werden fonnte, verdient, daß
ich feinem Artikel, mit Huͤlfe der unterdeſſen
von feinem Leben bekannt geivordenen naͤ⸗
hern Nachrichten, mehrere Ausfuͤhrlichkeit
imd Intereſſe zu geben ſuche. Er war im
3J. 1756 — geboren warSchu⸗
ler von Vogler, und beſuchte mehrere
Univerſitaͤten Deutſchlands, wo er ſich durch
feinen Eifer in Erlernung vorzuͤglicher
Kenutniſſe fefehr auszeichnete, daß in vers
ſchiedenen deutſchen Journalen feiner, ald
"eines jungen Gelehrten, auf das Ichmeichels
Haftefte Erwähnung’ gefchah. Auch hatte
er Muſik bisher bloß als Dilettant getries
Ben. Daß,er fie nach der Zeit zu feinem
Hauptgeſchaͤft wählte, dies bewirkte Tolgens
dee Zufall. Ein junger Schwede, mit wels
chem er zuletzt ſtudirte, und dem er eine an;
ſehnliche Summe Geldes geliehen haste,
war ven Begriff, die Akademie zu verlaffen.
Da aber fein Geld zur Bezahlung feiner
Schuld nicht zureichte; fo beredete er feis
nen freund Kraus, ihm nach Hamburg
zu folgen, wo er einen ftärfern Wechſel zu
finden hoffte. Da aber diefe Hoffnung in
Hamburg fehl fchlug ; fo ließ ſich Kraus
gefalten, feinen Glaͤubiger noch bis nach Kos
penhagen zu begleiten. Umfonft, auch hier
"fand ich kein Geld. Nun blieb nichts übrig,
als mit nach Stockholm zu gehen. Dies
sefhah 1778. -Während feines Aufent⸗
haltes in Stockholm wurde er aber von der
Vortrefflichkeit und bern Glanze der dafigen
großen Oper fo hingeriflen, daß er ſich von
Stund’ an der Tonkunſt ganz widmete.
Umer der Zeit. wurden feine Talente dem
Kra 106
Könige bekannt. Diefer ließ ihm zu weites
rer Bildung nahStalienreifen. Und fhon . -
hatte er dies an Muſik reiche Land durchzos
gen, alte und neuere Meiſterwerke ſtudirt
und zu feinem Nutzen verwandt, ale der
König -um 1786 ſelbſt nach Italien kam
andihn, als feinen Kapellmeifter, unter jeis
ner NeifesSefellihaft von Rom bis nach
Wien mit nahm. Hier fand Kraus nicht
weniger, ja von mancher Seite noch mehe
Kunſtnahrung, als ſelbſt in Italien. Er
hielt ſich hier alſo noch eine Zeitlang auf, bis
er die Erlaubniß und Unterſtuͤtzung ſeines
Koͤnigs zu einer neuen Reiſe nach Paris er⸗
hielt. Um nun die daſige große Oper nach
allen ihren Theilen genau kennen zu lernen,
blieb er cinige Jahre daſelbſt. Hier arbeite⸗
te er auch zugleich eine ſchwediſche Oper
aus, mitwelcher ex ben feiner endlichen Zus
ruͤckkunft in Stockholm gleichfam debätirte.
Auf wie mannichfaltige Weiſe er nun feis
nem Hofe vermirtelft feiner erlangten Tas
Inte, bald als Anführer. des Ganzen in
Voglers Abweienheit, und bald durch ſei⸗
ne vortrefflichen Kompoſitionen, gedient
hat, iſt theils ſchon bekannt, und wird theils
durch folgendes Verzeichniß einiger ſeiner
Werke bewieſen. Auf ſolche Weiſe befand
er ſich in der Mitte ſeiner ſchoͤnen Laufbahn,
als ihn ſchon der Tod ereilte. Er ſtarb, nach
oͤffentlichen Nachrichten won Stockholm,
am 19. Dee. 1792, zur allgemeinen Trauer
der daſigen Muſikfreunde, um fo mehr, da
ihn fein biederes, redliches Herz, fein unges
zwungenes Betragen und fein gebüderer
Geſchmack zum angenehmſten Geſellſchaf⸗
ter und treueſten Freunde machten. ſ. Muſ.
Zeit. Berl. 1793. S. 13. Von ſeinen
Werken koͤnnen folgende genannt werden:
1) Dide und Aeneas, große Oper ; wahr⸗
ſcheinlich die, welche er zu Paris verfertiget
hatte. Nach andern heißt der Titel dieſer
fchwediſchen Oper: Aeneas in Carthago. 2)
Music wid Konung Gustafden Tred-
jes Begrafning. Partitur, Dit. beyTraeg _
zu Bien. Diefe naͤmliche Trauermuſik if
aber auch im Klavierauszuge geftochen herz.
ausgekommen unter dem Titel: Sorg Mu-
sik vid Högst Salig HanbHorngl.Moyt
Konang Gustaf III. Bisättning ı rid-
darhoöluws .kyrkan den ı3. Apr. 1798
forfattad af Kongl. .Capellmästaren
Ze : \. "Joseph
x
u
a}
107 N Kr &
‘Ioseph Kraus. Stockholm och’Köngl.
Privilegierade Not Tryckeriet. 3)
‘ Stella coeli etc. a 4 Voci, 2V,eFl. 2
Cor. Viola, B.eOrgano. Mſt. bey Traeg.
4) Air, Son pietosa etc. a Soprano, 2
V.2Ob.2 Cor. aA.sFag.eB. No.2.
in-dem Premier Cahier 5. Oe. de I.
Kraus, a Stockholm, chez G. A. Sıl-
verstolpe, 5) Berfchiedene andre Arien
für große Orcheſter. Mſt. bey Traeg. 6)
XX Airs et Chansons, pour le Clav.
enthalten deutſche, italiaͤniſche, franzoͤſiſche
und ſchwediſche Geſaͤnge, und machen die
zte Numer indem erſten Hefte feiner ges
fiochenen Werke aus. 7) Canone’a 4 Vo-
ci sopra: Meine Mutter hat Gaͤnſe. Mit.
bey Traeg. 8) Intermedes pour Amphi-
‚tryon ; comp.p.
pour leFortepiana par Mr. Ahlström.
Stockholm de l’ihprimerie de mus.
privil. du Roi. 1792. 9)Sinfon. ag V.
- 2 Viole, 2 Ob.4 Cor. ı Fag. Ve, 6 C. B-
ift No. 1. imerften Hefte feiner geftochenen
Werte. 10) U Sinfoniea gr.Orch. Mit.
bey Traeg. - 11) V Ouvertures & 16, das
von die erfte zur Oper „Aeneas In Cartha⸗
go“ gehöre. Mit. dey Traeg. 12) Con-
derto aViolino princip. aV. ↄ Fl. 2Cor.
A,.etB. Mſt. 13) Quintettop. Fl. eV.
A.et B. Parts, bey Pleyel geſtoch 1798.
Op.7. 14) VI Quartetti a 2 V. A. et
Ve. Mft.bey Traeg, find auch bey Hummel
geftochen. 15) Andante a 2 V.ı Fl. 2
Cor. A.e Vc. Mſt. b. Traeg. 16) Sonata
aV.soloeB. Mſt. Ebend. 17) Contre-
dansesa23V.2 Ob, Fl. 2 Cors et B. Mſt.
Ebend. ⁊8) II Sonate p. il Cemb. con
Vv. Mit. Ebend. 19) Rondop. il Cemb.
Det. Ebend. Auch wird ihm in Fork.
Piterat. die Brochuͤre: Etwas von und über
Muſik. f. J. 1777. Frankfurt, 1778. 8
118 ©, zugeeignet.
Kraufel...) Königl. Inftrumenten:
macher zu Berlin um 1796, verfertiget alle
Arten von Inventionshörnern, auch die
von Carl Tuͤrrſchmiedt verheflerten,
wie auch Inventionstrompeten mit Zuͤgen
nund Einfägm, von AbisF, wo man alle
halben Töne mit der Hand nehmen Pann,
‚wie beym Horne. Stein in Augsburg
und Woeg gel in Carlsruh follen die Er⸗
finder diefer Trompeten ſeyn.
Mr. Kraus, arranges
| K ra 08
Kraufe (Chriſtian Gottfried) u
auch die veränderte Doefie des „Todes:
fa "von Ramler in Muſtk geſetzt, wobey
er Telemanns Recitative beybehalten
hat. Sein wahres Todesjahr ift: 770.
* &raufin geb Gallin (Frau Anne
Euphroſina) wahrſcheinlich eine ehemalige
Dilettantin zu Augsburg, geb. dafelbit ans
26. Juli 1716 und geflorben 1764 am 21.
Sept. iſt von Gottfr. Eichler gemalt,und
von Haid, am Klavier figend und einen
Choral fpielend, in Kupfer geftochen. Unter
den darunter befindlichen Verſen kommen
folgende mit vor : „Ihe beym Klasier mir
fanfe verftrichne®tunden, wo find ih euch ?
2 jeyd mit ihr dahin!” Vielleicht ein
eufzer ihres binterlaffenten Satten.
“Rranfin(Yungfer Darin) eine Dis
fettantin gu Augsburg, geb. daſelbſt am 5.
Aug. 1741, und geſtorben am 19. Sept,
1761, iftebenfalls von Andr. So cher ges
malt,und von Ha id, am Flügel ſitzend und
fpielend, in Kupfer geflochen worden.
Krauß (Benebdirt) + Mrufikdicektor
bey Bellomo, undnihe Kraus, wie er
im a. 2er. nach dem Muſik⸗Almanach von
1789 angeführt worden iſt, war ein vors
trefflicher Komponift, für Kirche und Theas
ter, undim Salgburgifchengeboren. Sein
erftes Engagement fand er ale Kapellmeis.
fter beym Herzoge Clemens in Bayern.
Hierauf erſt befand er ſich um 1785 beym
Weimariſchen Hoftheater als Muſikdirek⸗
tor. Ungeachtet ſeiner Verdienſte, ſoll er,
vom Schickſale verfolgt, ein ſehr duͤrftiges
Alter durchlebt haben und bereits geſtorben
ſeyn. Bon feinen vielen Werken, von des
nen aber durchaus nichts geftochen it, (denn
auch die 6 bey Hummel geftochenen Violin⸗
‚quartetten gehören obigem Sofeph Kraus
an,) wären noch folgende zunennen: 1)
viele Sinfonien, 2) mehrere Italiänifche
und deutfche Arien fürs Theater, 3) eine
große Kantate, „die Schöpfung,” nach des
Hofpredigers Hochb aum 8 Poeſie, wels
he er dem Fuͤrſten von Schwarzburg⸗Son⸗
dershaufen um 1789 im Mſt. zueignete,
und welche noch der Hr. Kantor Weimar
beſaß, 4) die Pilgrimme auf Golgatha,
nach Rofts Poefle, welche bey Breitkopf
gedruckt iſt. Auch hat er die beyden *
a⸗
J
Kra Kre
—
Zachariaiſcher Sefänge in vollftimmige
Partituren gebracht. a2
Krauß (J. ©.) Unter biefem Namen,
welcher nicht den ſchwediſchen Kapellmei⸗
ſter anzudeuten fcheint, find bey Traeg ges
ftochen worden: XII Variat. p. V. et A.
sur : Wenn der Tag ſchier auifergeht. Wien,
2799. Ä
Krebs (Friedrich) ein Orgelbaner, ars
“ Seitete um die J. 1475 und 1480, nebft ſei⸗
nem&chälfen, Wälner, mit vielem Ruh⸗
me. Dan fegte ihn zunaͤchſt Trardor⸗
fen. Aud er bauete das Pedal von A bie
a.f. Praetor. Syntagm. T. II. p. 111.
Aereb s (Franz Xaver) einer der erſten
und angenehmſten deutſchen Tenorſaͤnger
der Zeit, ſeit dem 15. April 1795 am Her⸗
zogl. Theater zu Stuttgardt engagirt, iſt
geb. zu Eichſtedt 1765, und betrat 1787
zum erſten Maledas Theater.
Krebs C...) Schaufpieler bey der
Hofmanniſchen Geſellſchaft, hat das Oras
torium: König Nebuchatnetzar, oder ber
Beuerofen zu Babylon, in Muſik gefegt,
welches am 26. May 1796 zu Regensburg
zum erften Dale aufgeführt wurde. Da in
diefem Jahre der vorhergehende Tenorijk
Krebs ſchon in Stuttgardt war; fo muß
dies wohl ein anderer ſeyn.
KredslIoh. Gottfr.) — Hoforganiſt
amd Muſikdirektor zu Altenburg, hat noch
drucken laffen: VI Divertimento’s anfs
Klavier. Altenburg, 1796. Er ſtarb 1903.
Au feine Stelle it Hr. Joh. Chriſt. Bars
thel Ci. deffen Arcikel) berufen worden.
Krebs (Johann Tobias) ein wuͤrdiger
Vater des beruͤhmten Joh. Ludewig,
war zuletzt Organiſt zu Buttſtaͤdt, und geb.
zu Heichelheimb, einem Weimariſchen Dor⸗
ſe am 7. Juli 1690. Er beſuchte die Schu⸗
fe zu Weimar in der Abficht,auf Akademien
zugehen. Da er aber 1710 von den Ges
richten. zu Buttelſtaͤdt den Ruf zu ihrer
sffenen Kantor: undOrganiftenftelle erhielt;
ſo nahm er das Gewiſſe fürs Ungewiſſe
an. Hier ließen ihn aber Wißbegierde und
Kunſtliebe nicht bey dem ftehen bleiben, mas
er inder Kunft damals leiften konnte ; viels
mehr finger nun erſt recht im Ernſte, an das
Kavler und die Kompofition regelmäßig
unter der Seitung des würdigen Jo. Gottfr.
Walt her im Weimar zu ſtudiren, und
|
Par
Kre
tried Dies, ungeachtet ber befchwerlichen
Wege von Buttelftäbt nach Weimar, dens
210
noch big zum 1717. Jahre. Und hiermit‘
noch nicht zufrieden, feßte er auch alsdann
noch das Klavierſpielen unter der Anfuͤh⸗
rung des großen Joh. Sebaſt. Bach fort,
der ſich damals als Konzertmeiſter zu Wei⸗
mar befand, und zwar immer fo, dag er feis
nen Beldiveg nach jeder Unterrichts⸗ Stun⸗
de machen mußte. Endlich jaher doch 172 x
feinen Fleiß durch den Ruf an die Organis
ftenftelle zu Buttſtaͤdt, einem Weimari⸗
fhen Städtchen, belohnt. Hier lebte er
noch 1758, klagte aber, dag ihn ſein Geſicht
zu verlaffenanfange. Seineerften Kompos
fitionen beitanden groͤßtentheils in Kirchen⸗
ſtuͤcken. Nach der Zeit har er mehrere kunſt⸗
volle Ehoräle für die Orgel gefchrieben, bie
ei Meifter im Kontrapunkt bemerken
aſſen.
Kre ibe (Johann Conrad) zuletztFuͤrſtl.
Bernburgiſcher Kapellmeiſter zu Ballen⸗
ſtedt, geb. zu Gotha 1722, erhielt den erſten
Unterricht in der Muſik auf Veranlaſſung
‚und durch Unterſtuͤtzung eines gewiſſen Ba⸗
rons von Stein, worauf er ſich nach den
Muſtern und unter derLeitung des beruͤhm⸗
ten Georg Benda weiter auszubilden
ſuchte. Er hielt ſich darauf geraume Zeit
erſt zu Berlin und dann zu Dresden auf,
woraufer 1765.nach Ballenftebt fam und
obige Stelle, melche fo cben Hr. Kunze
verlaffen hatte, erhielt. Außer den Kirchen⸗
ſtuͤcken, die er hier Amtswegen zu. beforgen
hatte, hat er auch mehrere Sinfonien,
Klaviers und Violinkonzerte, Quintette,
Quartetts und Trio’s für verfchiedene Ins
firumente gefchrieben: Er ſtarb im J. 780,
und hinterließ einen erſt ſiebenjaͤhrigen
Sohn,den jetzigen daſſgen Kammermuſikns
und Violiniſten Hrn. BenjaminFelix Fried⸗
rich Kreibe, welcher ſich nun genoͤthigt
ſah, ben Verluſt des Vateks dutch den Uns
terricht, den er ben den Herren Agt he und
Ruſt nahm, zu erſetzen. Und daß dies
nicht ohne Unterftäßung angeborner Talen⸗
te und Anlagen gefchehen iſt, beweiſen ſchon
verfchiedene gelungene Verſuche in der Konıs
pofition, ſowohl von Vokal; als Inftrumen⸗
talmuſik. Das im Intell. BI. des V. Jahrg.
der Leipz. muſ. Zeit. 1803, als geſtochen
angefuͤhrte Concerto p. Hautbois, p.
Du
| F.Krei- '
!
, ı a x
122 Kro
F. Kreibe. Op. 1. Offenbach, If feine
- Übel. : Su
Kreib ich (Franz) — ſchon feit 2770
Kaiſerl. König. Kammermuſikdirektor,
geb, zu Zwickau bey Kamnitz in Böhmen
1728, war in feinem blühenden Alter, ges
gen 760,wegen feines vortrefflichen Spiels
auf der Violine fo beruͤhmt, daß ſelbſt frems
de Meiſter nah Wien zeiften, um Ihn zu
hören. Auth Kaiſer Jo ſeph ſchaͤtzte ihn
ganz beſonders, und waͤhlte ihn zum Vor⸗
ſpieler in dem kleinen muſikaliſchen Konzer⸗
.. te, welches er täglich auf feinem Zimmer
hielt. Vielleicht gefhah Dies aber mehr,
meil ih der Monarch an den Ausbruͤchen
feined warmen Kunfteifers, oder an feinem
Beſtreben, diein dies Meine Orchefter oft
vorfeglid, gebrachte Konfuflon wieder zu
heben, belufligen wollte. Nach der Zeit ers
warb er ſich als Vorfpieler gleich großen
Ruhm, ſo daß man ihn zu Wien ale das
volllommenite Muſter in der Direftionds
Kunſt aufitellte. „Wenn, er fein Occhefter
dirigirt,“ heißt es im Jahrbuche der Tons
kunſt von 1796, „dann find alle Bögen
nur ein Bogen, alle Tine nur ein Ton, und
alles fcheint von gleichem Zeuer. belebt zu
feyn. Da geht nicht die kleinſte Nuͤance
‚verloren, das unmerklichite Piano ſchwebt
in der genaueften Stufenfolge zum höchiten
Borte, oder fpringe durch die ſtaͤrkſte
Schwungkraft von Ertremität zur Ertres
mität, je nachdem es bie Gelegenheit erfos
dert.” Und dies konnte man noch von eis
nem 68jährigen Sreife ſagen; was muß er
in feinem Jugendfeuer haben ausführen
können ? Er ſtarb endlich am 3. Dec.1797,
am innern Brande, und binterließ, außer -
einem fehr beträchtlichen Vermögen, noch
eine Sammlung Violinen von den beften
Meiftern, welche man über 2000 fl. ſchaͤtz⸗
te. Von feinen Kompofitionen Habe ich nur
eine einzige Sonata à V. solo con B, in
Mſt. in Traegs Verzeichniffe gefunden.
Kreich Earl) — Wahrſcheinlich Floͤ⸗
teniſt zu Wien, wird wegen feiner Inſtru⸗
mentaltompofitionen von Daube ges
felben, welche feit der Ausgabe des a. Ler.
geftochen worden,von ſeinem Fleiß. Auch ifk
er feitdem als Schriftiteller aufgetreten, wie
folgendes Verzeichniß ausweiſet: 5) Ans
— Wenigſtens zeuget die Menge der⸗
1
3 Kre_
weiſung, wie alle Thne auf ber Flöte tra-
versiere richtig zunehmen find, nebft ihren
gehorigen Benennungen, don ıc. Wien, b.
Kozeluch, 1799. Eine Recenſion im 2. Jahrg.
der Leipz. muſ. Zeit. S. 38. ſagt mehr yon
dieſem e. 2) Schule für die Flöte, jes
dem Spieler diefes Inftruments [ehr nuͤtz⸗
lich, ſowohl für Finger, als auch Zunge u. ſ.
we (ſ. Intell. Bl. zur muſ. Zeit. Jahrg. III.
G. 38.) Vielleicht nur ein veränderter Ti⸗
4
“tel zu vorhergehender Anweiſung. 3) VL
Var. p. Fl. soloc. B.Op. ı. Braunſchw.
1795. 4) VI dergl. Op. 2. Ebend. 5)
XI dergl. Op. 3. Ebend. °6) VI Diver-
tm; p. Fl. Op. 4. Ebend. 7) XII Polon.
p: 3 Fl. Op:5, Ebend. 8) VI Duetti à 2
Fl. in Liv. ı et 2. getheilt. Wien, b. Kos
zeluch. 9) III deigl. Op. 10. 10) XU
Var. p. une Fl. acc, d’une Viole, sur:
ASchuͤßerl und ꝛc. Op. ĩ 2. Wien, 5. Kos
jeluch, 11) VII Var.p.une Fl. sur: Freut
euch des Lebens. Op. 13. Ebend. und Leips
jig. 12) Xl Var. p. uneFLOp. sur: 14,
Ebend.1799. 13) MIDuos p. 2 Fl. Op.
15. Ebend. 14) XII Var.p.uneFl. sur: '
Tproler find oftmals fo luſtig. Graunſchw.
6. Spehr, 1800. 13) III Duos p. a Fl.
Op. 24. Wien, 6. Traeg, 1800. 16), Der
Trompetenftoß für a Hob. 2 Klar. 2 Hoͤrn.
2 dag. ı Tromp. 27) Marcia per i mor-
ti,ä2 Ob. 2 Cl.2 Fag. 2 Cor. et B. Op.
s2. Nur diefen Todtenmarfch und Troms
penftoß, das elendefte Machwerk, ohne har⸗
monifche, ohne rhythmiſche Kenntnifle, ja
felbft ohne Geſchmack, wozu doch nicht eins
mal Wiſſenſchaft zu gehören fcheint, habe
ich von allen dieſen Numern kennen lernen.
Da indeflen die Rezenfenten über verfchies
"dene diefer Werke eben fein unguͤnſtiges Ur:
theil gefällt haben; fomuß ich glauben, der
Motenftecher habe Hrn. Kreit h und ſei⸗
nen Namen aufdiefenTiteln gemißbraucht.
Ferner ſindet man noch unter ſeinem Na⸗
men: 18) III Trias p. 2 Fl. et Viola
oblig. Op.56. 19) XIL Duos p. 2 Cors.
Op.50. 20) V Partiteä 2Clar. zCorni,,
a Fag. Op. 57- 60.108 63. 21) Vigr. .
Divert:p Fl. sole. No. 1. Op.61. 22)
VI dergl. No.2.Op. 62. 23) Das fchöne
Kaͤtchen, roVariat. für ı 81. Op. 64. 24)
III Quast. p. Fl. Clar, Basson et Gor.
Op. 66. 259) MII Duos p.g Fl. Op.Y8.
£ "1802.
—
or, ES SE —
\
4113 Kr e.
1802. 26) XII Origin. Aufzüge für
Trompeten. Op. 67. 27) Concerto p.
Fl.Op. 70. 28) 6 Variat. p. Fl..Op.
88, Leipzig, 6. Kuͤhnel. Das Wiener Kunſt⸗
Komptoir führte 1803 fogar fchon die Op.
213. und 114. von feiner Kompoſition an,
29): Six Polon. p. 2 F]. Oe. 120. keipz.
b. Kühnel. Im J. 1807 war er nicht mehr
am Leben. —
*Kremberg (Jacob) — lebte noch
1718 zu Londen als Königl. Hofmuſikus.
. Sup MiegeStaatv. Groß drittans
nien. ©. 1044. — u
*Krengel (Gregorius) cin belobter
Inſtrumentalmuſikus und wahrjcheinlich
-Lautenift, lebte gegen das Ende des 16.
Jahrhunderts. ch beſitze fein Biſdniß in
ſehr fauberm Holzichnitt, mit der Ueber⸗
fhrift: In vivam Dn. Gregorii Kren-
gel, Musici excellentis, Iconem, und
darunter: u
Efiglem picturz quidew praeclara, Gregori,
Insısr habens viuae, reddidit ists tuam,
Sed fidibus quam duloe canas, non Cous Apelles
Finxerit, aut mira finxerit arıe Myron.
Orpheo, qui traxisse feras et saxa putatur,
Te melius, .dubito, personulsse ya.
Amico veteri occurrens Gorlicii, M,
Andr. Calsgius Uratisl. Anno 1592.
ı5.Ien. Man hat auch von feiner Arbeit
gedruckt: Lautenſtuͤcke verfchiedener Art,
jedes auf Doppelte Weife geſetzt. Frankfurt
@.d. 0. 1584. Fol. f. Draudii Bibl.
- Class. Dies Werk befindet fih noch auf
der Muͤnchner Bibliothek. Krengelmar
aus Frankenſtein im Schlefien gebuͤrtig.
Krenz (Heinrich) ein Orgelncher ded'*
15. Sahrhunderts, bauete 1499 die große
Drgel in der St. Blafiuskirche zu Brauns
weig. = :
Kreeps (...) Dieſer Komponift befand
ſich 1790 zu Paris. Er iſt wahrſcheinlich
sin Deutſcher. Ob aber der Mailaͤndiſche
Theater⸗Almanach feinen Namen richtig
gefchrieben hat,und ob er nicht etwa re 68
beißen foll, ift vor der Hand nicht auszu⸗
machen. Zu Paris bat er folgende feiner
Kompofisionen aufs Theater gebracht: 1)
Les Foux de Medine, ou le Rencontre
imprevu. Op. bufla 1790: a) Ieanne
d’Arc à Orleans. Op. buffa, 1790. 53)
Paul et Virginie. Op. buffa, 1791.
Kreß Georg Friede.) — wurde fhon
Kre. 26,
© un
1753 .Kongertmeifter 34 Göttingen. |. die
Welt, eine period. Schr. den 17. Nov,
1753.
Kreß (Johann Albrecht) Vicekapell⸗
meiſter zu Stuttgardt, gegen das Ende des
17. Jahrhunderts, Hat ſich durch die Aus⸗
gabe folgender Werte als Schriftiteller und
Komponiſt gezeigt. 1) Seiftliche Concerte
von 4 Stimmen und 6 Inſir. Stuttgardt,
1681.4. 2) Der ſuͤße Name Jeſus, oder
teutſcher Iubilus Bernhardi, mit 3 Stim⸗
men geſetzt. Ebend. 1683. 4.ſ. Cornel.
a Beugh. Bibl. Math. p. 341. 3)
Manuductio novo-methodica- ad Bas-
sum generalem. Ebend. 1701, Fol. f.
Adlungs muf. Gelahrth. alte Aufl. &.
634. Not. 9. —
Kretſchmar (Gottfried) — Dies iſt
ber Name des Verf. der OrgelsEinweis
hungsprebdigt. Er war Magifter und Das
ſtor primarius gu Görlig um 1704. .
Krerfhmar (Johann). Von dieſen
muſikaliſchen Schriftfteller, deffen Lebenes “
zeit ums J. 1600 fällt, weiß man weiter
nichts, als den Titel feines Werks ; Musica
latino-germanica. Lips. 1605, 8. fi
Sulzer s Theorie,.1787. 8. 31V. ©,
313. Wahrſcheinlich waren bie Traftate,
"weiheHausmann unterdem Titel: de -,
Compositione, und Prinz,-unter Me
lopoeia, f. &. 108. und 273. ber Ehrens
pfordte anführen, Abfchriften von obigem
Werke. Walther führte das gedrudte-
Werk auch an, aber unter dem Namen:
Joh. Gretſchmar und dem Tirelt,
Deutſche Melopoeja, oder ComponirsKunft
x. Leipzig, 1605.83. Im a. Ler. ift dieſer
Kretſchmar mit einem Johann Ans
dreas, der 100 Jahre darnach lebte, vers
64. 68. 85.
wechſelt worden.
Kretſchmar (Johann) ein Orgel -
bauer aus Schweidnig, lebte in der 1ſten
Hälfte des 18. Jahrhunderts, und verfers
tigte unter andern folgende Werke: 1) zu -
Neyß die Jacobs⸗Orgel von 54 Stimmen,
2) zu Schweidnitz 1711 die Dominikaner⸗
Orgel, von 30 Stimmen für 1300 Thlr.
3) zu Mertſchuͤtz 1735 ein Werk vonzg
Stimmen. ſ. Sponfels Orgelhiſt. ©.
Kreufer (Adam) zulegt Konzertmei⸗
ſter zu Amſterdam, geb. zu Heidingsfeld
EEE | Se
/
\
un tr. =&
Kre
am22: Juni 1 727, war ber ältere Bruder
des unten folgenden Georg Anton. Er
reifte im 3. 1752 als Waldhorniſt und
Virtuoſe auf der Violine nach Frankreich
und von da nach Holland, wo er zu Atnflers
bam die Konzertmeiſter⸗Stelle erhielt, und
Bis an feinen Tod, am 19. April 1791,
ruaͤhmlichſt verwaltete. Noch geräicht es
feinem Herzen zur Ehre, daß er feinen jüns
gern Bruder zu ſich nach Amſterdam berief,
-und ihm niche nur ſelbſt Unterricht auf der
pulse: gab, fondern auch die beiten Lehrer
n allen übrigen ihm noͤthigen Wiſſenſchaf⸗
ten hielt, und ihn zuletzt noch auf ſeine Ko⸗
ſten nach Italien ſchickte, damit er ſich da⸗
ſelbſt auf ſeinem Inſtrumente, beſonders
aber in der Kompoſition, ausbilden moͤchte.
Kreuſer (Johann Matthaͤus) Violi⸗
nift in der vormaligen Kapelle zu Mainz,
geb. zuLengfort bey Würzburgamı3. Der.
1763, erhieltden erften Unterricht von feis
nem Vater, ſtudirte dann ‚fein Inſtrument
insbeſondere bey Martin Schmide zu
Warzburg and endlich zu Mainz bey Hrn.
Sch ick. Er trat daſelbſt 2785 inDienfte,
war aber 179 3, wegen der franzoͤſiſchenun⸗
euhen, zu Berlin, und im Begriff, nad)
London zugehen: Er fpichte auch auf der
Guitarre und fang fehr angenehm dazu.
Am J. 1807 lebte er wieder zu Mainz als
Privatmann. —
Kreuſer (Peter Anton) des vorigen
. Bruder, Violinift im 3.1807 in der Koͤ⸗
nigl. Kapelle zu London, geb. zu Lengfurth
am Main 1772, verbindet vie Eigenthuͤm⸗
liches im Ausdrucke mit einer außerordent⸗
lichen Fertigkeit auf feinem Inſtrumente
und fand damit anfeiner Reife nach Frank:
reich fo vielen Beyfall, daß er zu Daris als
Mitglied der Koͤnigl. Kapelle aufgenommen
wurde. Die einfallende Revolution in
Frankreich nöthigte ihn aber, nach England
zu flüchten, wo er fo glücklich war, obige
Stelle zu erhafteh. Man weiß, daß er zu
Paris fchon verfchiedene Operetten geſchrie⸗
ben hat; um ſo eher iſt zu glauben, daß er
auch manches für fein Inſtrument ausge⸗
arbeitet haben wird. Ums J. 1802 berief
er auch feinen jängern Bruder, einen ſchon
braven Violiniften, nach London.
Kreußer (Georg Anton) — Bon feis
nen Kompofitionen wären noch anzumer⸗
v
— / en
Kre. 116
fen: 1) Die Ausbreitung ber Kunſt. Pros
log zu Einweihung des Mainzer National⸗
Theaters 1788, in 2 geſetzt. Bey
Traegzu Wien find auch noch VI Quin-
totti à Fl. V. Viola, Vc. e B. in Mft. von
deſſen Arbeit zu haben.
Kreutzburg (Ernſt Andrtas) Kan⸗
tor zu Heldburg im Hildburghaͤnſiſchen,
geb. daſelbſt am 7. Zuli 1761, erhielt diefe
"Stelle 1781, und ift der Komponift vers
ſchiedener In Altern Almanachs aufgenom ⸗
menen Lieder. ——
Kreutz er (Auguſt) ein Zogling des
Nationalinſtituts zu Paris, und Schn von
dem folgenden, erhielt dafelbft ro von
dem Minifter Chaptal den Preis im
Violinſpielen. |
*Kreuser (Rudolph) erfter Violiniſt
und Anführer des Orcheſters der Opera
comique oder des ehemaligen Thestre
ital. auch Profeffor im der aren Kiaffe der
Violin im Nationalinſtitute zu Paris, geb.
in Deutfchland 1767, gehörer nicht nur,
unter die erften Virtuoſen feines Inſtru⸗
mente, fondern auch zu den beliebten Sings
und Inſtrumentalkomponiſten unferes Zeit
- alters, Er ift eins der früh gereiften Ges
nies, indem er es unter Anton Stamig
ſchon im Knabenalter fo weit gebracht hatte,
baßer 1730, infeinem 13. Jahre, in dem
Concert spirituel zu Paris mit einem
Violinkonzerte von der Kompofition feines
Meifters Erftaunen über feine Fertigkeit
und Stärke bey Ueberwindung der größten
Schwierigkeiten erregen konnte. Da aber
‚feine Eltern nicht im Stande waren, ihn zu
Paris weiter zu unterfrüßen ; fo nahm fich
der Graf Artois ganz jeiner an, und ließ
ihn vom neuen durch Wi oe tiumterrichten.
Das 3 Jahre darnach von Mad. Mara
zu Paris gegebene merkwürdige Konzert
gab auchdem jungen Kreuser Gelegens
heit, feine weiten Fortſchritte in der Kunſt
zu zeigen und nu der Paris -
fer ſchoͤnen Welt vom neuen auf feine Tar
lente zu richten. Je früher er auf folche .
Weile die mechaniſchen "Schwierigkeiten
überwunden und fein vorgeſtecktes Ziel er:
reicht hatte, deſto früher fuchte er nun auch
feine Talente zur Kompofltion bilden. Und
ſchon 1784 erſchien feih erfter jugendlicher
Verſuch in VIDuo’s für Violin und Vio⸗
lon⸗
117 . Kre'
lonerll. Ungleich wichtiger aber find dieje⸗
nigen Werke, welche nach der Zeit, etwa feit
:#790, feine Muſe bafd dem Theater, und
bald der Kammer geſchenkt hat. Unter dies‘
ſen haben. befonders ‚feine dramatiſchen
Werke nicht nur in Paris, wofuͤr fie gefchries
ben waren, ſondern auch auf den vornehm⸗
fen Theatern Deutſchlands mit uͤberſetztem
Texte, großen Beyfall erhalten. Im Jahr
2792 hielt er ſich eine Zeitlang zu Aachen
auf, wohin ihn vielleicht damals die Revo⸗
lution aus Paris vertrieben hatte. ˖Und
auch hier huldigten Einheimiſche und Frem⸗
de ſeiner Kunſt, wie uns Ar. von Heß
in ſeinen Durchfluͤgen meldet. Eine neue
Kunſtreiſe nach Deutſchland unternahm er
1798 unter dem Gefolge des franzoͤſiſchen
Geſandten Bernadotte, welcher das
mals nachWien ging. Auch hier ließen ihm
die wenigen, welhe ihn in Privatgefells
ſchaften zuhören Gelegenheit hatten, volle
Gerechtigkeit widerfahren. . Noch mehr
überrafchte er mit diefen feinen Kunfttalens
" ten das Frankfurter Publikum, als cr in
dem nämlichen Jahre über Mainz dahin
tam, und ſich daſelbſt mehrmals mit außer,
ordentlihem Beyfalle hören ließ. Da er
bie Eintree zu diefen Konzerten zu 6 Livres
anfegte ;fo wurde bey diefer Gelenheit ein
dafiger Kaufmann, der fonft dafelbft für eis
‚nen Muſik⸗Liebhaber galt, gefragt, ob auch.
er das heutige Konzert befuchen würde ? —
„Mein, antwortete er, „der Mann
Krenger und nimmt einen großen
ler ; hieße er aber Sroßthaler und nähs
me einen Kreuger, denn wohl!” — Nach
feiner Zuräctunift nah Paris. ließ en. es
ſich angelegen ſeyn, feine beyden Stellen
aufeine feiner Talenre wuͤrdige Art zu vers
walten, und den Beyfall des Publikums zu
verdienen. Befonders brachte es unter dies.
fen Bemühungen fein ehrenvoller Kunfts
tampfmit dem Pioliniften Rode in dem
Binter von 1799 bis ıgonfo weit, daß es
in den dafigen großen Sefellfchaften zum
guten Tone gehörte, Partey zu nehmen,
und fich für einen diefer beyden Virtuoſen
zu erklaͤren. Im folgenden Jahre erhielter
von dem Nationalinſtitute den Auftrag zu
einer Reife nach Neapel, um dafelöft Par⸗
tituren und andere muf. Dianuffripte aufs
sufammeln. Auffeiner Ruͤckreiſe traf er zu
Kae
Kritiken zu machen: wodurch feine Ar⸗
Kre
Lyon ein als gerade der Kongkeh von meh⸗
28°
reren hundert Mailändern, unter Bones
parte’ 3Dorfige, daſelbſt ſtatt fand. Auch
diefer glänzenden Werfantinlung entlockte
er ihren ungetheilten Beyfall in einen
Konzerte, welches er daſeibſt gab; worauf
er im Januar 1802 zu Parts wieder. ans
langte.- Was er aber von Kunſtwerken aus -
Siraften mitgebracht hat, davon iſt nichts be⸗
kannt geworden. —
MNoch glaube ich dem⸗ Leſer
von ſeinem Kunſtcharakter nicht vorenthal⸗
ten zu duͤrfen, welche ich von der Feder eines
Kunſtgenoſſen aus Muͤnchen beſitze. Dies:
fer ſagt: „Die Manier-ded Viotti if”
auch ganz die jeinige. Eben der ſtarke Ton:
‚and ebender lange Bogenſtrich charakteriſi⸗
ven auch fein Allegro; wobey er.die ſchwie⸗
rigften Paffagen betitlich und außerorbents:
einige Zage
lich rein vortraͤgt. Im Adagio zeigt er ſich
wo moͤglich noch mehr als Meiſter ſeines
Inſtruments. Dies ſpielt er fo ſchaͤn und
mit fo richtig gefühlten und durchdachten
Manieren, daß es fchwer zu begveifen ift,
wie es ihm möglich ift, feine Manier ins
Vortrage des Rondo fo gangverleugnen zu
koͤnnen. Diefe feine Rondo's find nach der '
jeßigen Mode, groͤßtentheils Polonsifens
artig, worin dann, um doch andy etwas
Polniſches hinein zu bringen; meifkens eine’
der vier bloßen Saiten mitunter gezwickt
wird; wobey es übrigens fogenan nicht ges’
nommen wird, ob fie zu der eben herrſchen⸗
den Harmonie gehört. Mit dieſen brillans
ten VirtuofensTalenten vereinigt er aber
auch die eines fruchtbaren und thaͤtigen
Komponiften. Denn wohl mehrmals hat
er in einer Nacht ganze Sinfonien oder ein
Konjert concipirt. Dabey iſt er ein folcher
enthufiaſtiſcher Verehrer von Mozart,
und wird öfters fo ſehr von deſſen Kompoſt⸗
tionen begeiſtert, daß er ſich auf der Stelle
wiederſetzen kann, um etwas In der Act der
fo den. von Mozart gehörten Kompofis -
tion niederzuſchreiben. So ſoll er nad) der
Mozartiigen Sinfonie, Op. 38., in einer
Macht eine andere, ganz im Geſchmacke
der eritern, verfertigt haben. Bey dieſem
raſchen Verfahren bleibt ihm nun freplich
wenig Zeit übrig,den fo nöthigen Gebrauch
von ‚feinen eigenen und von fremden
beit
x
19 =
. Belt‘
‚ doiska. 3 Alte. Paris; b. Sieber
is s n
. Kre, SE : Kre Kr _1so
168 beſſer ausfallen 'mäfte.” 13) 111 Siofinquartetten. Wien, b. Traeg,
Soweit unfer brave Baier: Von Kreus 18or, wahrſcheinlich ein Nachſtich, auch
Kers: Werten können nun folgende ges III dergl. Op. 2. Offenb. 1801. 14) ame
nannt werden - " Pdt-pourri, ou Air. var. p. Violon, av. .-
- L Bär das Theater, ı)Ieanne, acc.deViolon et B. 15) Sonate p. le
d’ArcaOrleanb, Paris, 1790. 2) Lo- Pf.av. V. oblig. 1802 geftschen, wurde '
. Daris; 6. geſtoch. gerühme, Leipzig, 6. Breitkopf u. Härte
1791. DieOuvert. fuͤrs Orcheſt. bey Hum⸗ 16) Iſt er auch Mitarbeiter ander erſchie⸗
mel, und fuͤrs Klav. zu London geſtochen. nenen Methode de Violon, par les cito-
Das Stuͤck ſelbſt wivd in der Ueberſetzung yens Baillot, Rode et Kreutzer, menı-
auch, auf deutſchen Theatern gegeben. 3) bres au conggrvatoire de musique, re-
"Paul et Virginie. 3 Alte, Paris, 1791. digee par Baillot, adoptee —
econ-
Unter dem Titel : Unſchuld und Liebe, auch servatoire pour ser,ir à l’6tude dans
auf deutſchen Theatern.. 4) LefraucBre- cet etablissement. à srig, du Magasin
ton. Op. co. f792, 5) Charlotte et de Musiq, Faubourg-poissoniere,
Werter. 1792. 6), Le Deserteur de la 1803, 24 Livr. Die, Werk iſt in fran⸗
montagne du Hamm. Op. com. 7)Le, zöflicher und in deuticher Ausgabe bey Kuͤh⸗
: Siegede Lille. Op com. 1793. 8YAr- nelerfihienen. 17) Gr. Conc. p. Violon.
modius etAristogiton,großeDpet,1794 Op. ı2: bey Kühnel. 18) VI Airs varies
9)LalourneedeNlarathon. 1793. 10)
Le lendemain de laBataille deFleurus.
2795. 11) Le petit Page. ı Aft. 1900,
12) Flammius a Corietto. Op. con«
1801. mit Ni co lo gemeinſchaftlich. 13)
Astianax. 3 Afte. 1801. 14) Le Bri-
gand. Op. com. 3 Akte 17940 15) Imo-
gene ou Is Gageure indiscrete, 3 Alte.
II. Zr die Sammer: ı) VI
Duos p. Violon et Vc. Paris, 1784. 2)
VIDuds dialog. p. 2 V. Op.2. Ebend.
3 ? IN dergl. Liv. 2. Zuͤrch, b. Naͤgeli.
III dergl. Op. 6. Paris. 5) Etude de
Violon, du Caprices. Recueil 1. et 2.
Paris, 6. Imbault, auch Dffenkach, 1796.
⸗
6) Airs variés p. 2 V. Liv. 1. Paris,
1798. auch Offenbach. 7) Sinfonie con-
cart.p.eV. et Ve. princip. av. Orch.
Paris, 1795, wird fehr geruͤhmt. 8) VI
Quat. p. 2V. A. et B. Paris, b. Imbault.
Op. 1. 9) Ouverture de Marathon à
Pusaage militairo. No. 9. Paris. Iſt fuͤr
Blasinftrumente, Pauken und Trommeln.
10)Xl Concerti a V. princip. av. gr.
Orchest. No. — 11. Paris, 1795 —
1802, 11) Symphon. concert.p. 2 Vio-
lons princip. a gr. Orch, executee par
P’auteur et Rode. Parie,b. Pleyel,ı 300.
Bon diefem berühmten Kunſtwerke finder
man mehrere Nachricht im aten Jahrg. der
Leipz. muf. Zeit. S. 713. 12) VINouv.
Quatuors p.s V. A. et B. dedies aM.
Pleyel. Op. 2. Paris, b. Pleyel, 1801.
Er . 2
4
p.s V. Ebend. 29) IIT Sonates faciles
p. V. av.B. Let. A. Ebend. zo) XVII
nouv. Caprioss ou Etudes du V.
Ebend. ' |
Kreutzner (..) — if der verffüms
melte Name, mis welchem der vorhergehens
de an mehreren Orten benannt worden iſt/
weswegenman ihn auch fchon im a. Ler.
aufgenommen has; ‘Er ift aber fall, ob
ihn gleich vor kurzem Hr. v. He ß abermals
gebraucht hat. EWR.
Kreuzer(dranz) fcheine ale Kompo⸗
niſt ums J. 1792 zu Berlin gelebt zu das
ben, Wenigſtens findet man in Hrn. Reis
hardes Muſ. Verzeichn. Supplem. I.
©. 15. folgende Kompofitionen in Mſt.
unser diefem Namen angegeben : 1) Se-
renata à ꝗ. 2) Concerto AComo princ.
3) Concerto a Oboe priuo. 4) VIl Con-
certi a Flauto princ. en
Kreyſig (Friedrich Ludwig) Profeffor
der Medicin 1799 zl Wittenberg, ſeit meh⸗
‚reren Jahren Hofr. und Koͤnigl. Saͤchſ.
Leibarzt zu Dresden, ſchrieb vorher zu Leip⸗
zig die Abhandlung: Aristotelis de soniet ”
vocis bumanae natura atque ortu theo-
ria cum recentiorum decretis oompara-
ta. Lips. 1793. 8. welche ihm zu einer.
Stelle unter den atuftifchen Schriftfiellern
berechtigt.
Kridel (Johann Chriſtoph) Organiſt
zu Rumburg in Böhmen ums J. 1700,
ſchrieb: Neueroͤfnetes Blumen⸗Gaͤrtlein
ak if
N
*
za Kri :
in 6 Eoncerten, à Voce söla con 2 V.
Bauen, 1706. auf a0. Bogen.
Kriegel (ChriſtianFriedrich Wilhelm)
Kanzelliſt beym geh. Finanz⸗Kollegium zu
Dresden, iſt der Herausgeber mehrerer
‘
Sammlungen von guten Liedern und Ger
fängen von der Kompofltion der Hrn.
Naumann, Schufter, Seidel
mann, HofÖrgan. Teuberund Wein,
ftg,als: Erſte Sammi. Leipz. d. Breit⸗
kopf, 1790, enthält 30 Lieder. Zweyte
Sammi. Ebend. 1792, enthält 38 Lieder
beym Klavier. Ferner, Apollo, eine muſi⸗
kaliſche Zeitfchrift für Klav. und Geſang.
Zeipzig, 1796.80. |
Krieger (Adam) — Werner, wie
Walther meldet, nur 32 Jahre alt ger
werden ift, fo fällt fein Geburtsjahr auf
. 3634 sdenn er ſtarb 1666. Ums J. 1656
war er noch nicht in der Churf. Kapelle, da
er nochin diefem Jahre als ein der freyen
Kuͤnſte Befliffener herausgab: 1) Arie
für 2 Discantftimmen, nebfl einem Ritorn.
son 2 Violen, auf J. Gortft. Olearii
Magisterium. Leipzig, 1656. 1 Bogen in
Fol. Nach feinem Tode folgten noch 2)
XVI Arien von ı, 2,3 Stimmen, nebit
ihren Nitornellen auf 2%. 2 Biolen und 1
Biolon, famt B.C. Dresden, 1667. Fol.
. Krieger(Sohann) ein jängerer Vru⸗
der von.dem unten folgenden Johann
Mhilipp, und zuletzt Muſikdirektor und
Drganif zu Zittau, geb. zu Nürnberg am
2. San. 1652, fühltevon Jugend auf einen
beſondern Trieb zur Muſtt ber fich, unger
achtet er bey feinem Bater, einen Teppich
macher, Peine Beranlaflung dazu fand. Er
nahm alfo bey Heine. Schwenmer in
der dafigen Sebalder Schule gleich anfangs
Unterricht im Sefange, wo er auch einige
Jahre als Diskantiſt mit im Chore diente.
Weiterhin fing er das Klavier unter der
. Zeitung des berühmten G. Eafp. Werder
an, weicheser auch, in Verbindung mit dem
Geſange, von 1661 an, ganze 7 Jahre lang
mit allem Fleißefortfegse. Endlich ging er
anten folgende gedruckt worden find, indem ‚
1671, um auch bie. Rompofition regelmäßig
zu fludiren, zu feinerh Bruder, Joh. DH is
lipp, nach Zeit. Da aber biefer Bruder
im folgenden Jahre zum Hoforganiſten
nach Bayreuth berufen wurde ; fo folgte er
ihm nicht mur dahin, ſondern auch kurz dar /
\
"In die Vormitiagetieche.
| Kri 128
auf in deſſen Amte, da felbider wicht lange
darauf zum Kapellmeiſter ernannt wurde.
‚Ein ungluͤcklicher, aber in den damaligen
“Zeiten nur zu gewöhnlicher Zwiſt, der ſich
auch in dieſer Kapelle unter den Italianern
und Deutichen entipanni,endiate ſich damit,
daß vom Kapelmeiiter ars bis zum gering
ſten alle Deutſche ihre Dümiffion nahnien, .
worunter dann auch unfer Krieger war,
Er ging nun zuruͤck zu feinen Eltern, und
nüste eine Zeitlang feine gute Muße, die
meiften Kirchen: Sefänge aufRicercarsÄrt,
mit 2 bis 3 Qubjekten, für: den Druck, auss
zuarbeiten; welches Mſt. ihm aber ent⸗
wandt worden iſt. Hierauf ging er nach
Halle ind von danach Sraig, wo ihn Graf
Reuß umsJ. 1678 zufeimemKapellmeifter
ernannte, welche Stelfe er faft 3 Jahre
lang bekleidete und vieleicht, bey der unges.
meinen Liebe feines Seren zur Muſik, les
benslang beybehalten haben würde, wenn
Biefernicht geitorben wäre. Er wandte fich
nun nach Weißenfels, meil er Hoffnung
hatte, daſelbſt Dienfte zu erhalten. Hier ers
hielt er aber von Herzoge Chr iſt ia n zwey
Boten nach einander, durch welche ihn ſelbi⸗
ser nach Eiſenberg einladen ließ, um feiner
dafigen Kapelle vorzufichen. Aber auch
blieb er nur ein Jahr, indem ihm im
3.1681, ganz unverhafft, vom Rathe der
Sechs⸗Stadt Zittau die Stelle eines Mus
‚ fdireftors u. Organiſten an der dafigenIog
hanniskirche angetragen wurde, Da er we⸗
derSreunden, noch Befannten in dem ihm
bisher ganz unbefannten Zittau diefen Ruf
bepmeffen Eonnte ; fo folgte er ſelbigem, al8
einer göttlichen Schickung, um fo williger,
und führte daſelbſt am 5. April feine erfte
Duft auf. Während feiner dafigen 54
jährigen Amtsführung, wußte er fi fo
viel Achtung zu erwerben,daßihm 20Jahre
nach feinem Anteitte, audy die Drganiftene
Stelle an der Derris und Paulkirche übers
tragen wurde, Während diefer langen Zeit
hat er eine Dienge Kirchenſtuͤcke, Partien,
Choräle u. ſ. w. gefchrieben,wevon aber nur
ber Verleger derfeiben feine Druckerey vers
pachtete, und er ſich zumSelbftverlage nicht
entichließen konnte. Am 17. Juli 1735
ging er noch in einem Alter non- 84 Jahren "
Und als ihn, dep
fiiner
\
- w— —_——
antwortete er: Ich will meih letztes Otuͤck
in der Stadtſchule vom damaligen Kantor
asʒ Kır |
E feiner Schwachheit, nach ber Predigt ein
Freund bat, lieber nach Hauſe zu gehen: fo
noch: miffchlagen. Der Terre gu dieſem
Städte war: Deine Wege find nicht eure
Wege, und meine Gedanken find nicht eure
Gedanken. Er präludirte hierauf noch das
Lied: Auf, mein’ Kerze, rüfte dich, Jeſus
laßt zur Tafel laden, w. und ging endlich ans
der Kirche, indem er obigem Freunde noch
‚fagte : Beſorge er vollends die Communion
in Jeſus Namen; ich werde wohl nicht wier
- der hereintommen. Am folgenden Morgen
feufzete er : Sch Habe ein ſchweres auszu⸗
feehent? Gott heiff es mir überwinden! Und
als er um 6 Uhr darauf fein Morgengebeth
errichtete, traf ihn ein Schlagfluß. Er
ſank darnieder, und rief: Herr, hilff mict
Seine gedruckten Werke ſind: 1) Muſika⸗
liſche Ergetzlichkeiten, in Chriſtian Weis
ſens Arienvon 5 bis 9 Stimmen. Frank⸗
furt und Leipzig, 1684. Fol. 3) Vl Muſi⸗
caliſche Partien, beſtehende in Allemanden,
Courenten, Sarabanden, Doiiblen und
Giquen, nebſt eingemiſchten Boure en, Mi⸗
nuetten und Gavotten allen Liebhabern des
Claviers, auf einem Spinet oder Clavichor⸗
dio zu ſpielen, nach einer arieuſen Manier
augeſetzt. Nuͤrnberg, bey W. M. Endter.
1697. 68 Seiten in q. Fol. Doch hat jede.
Partie ihre eigene Seitenzahl. Das Werk
hat der Verf. dem Schönerifchen Collegio
muſico In Nürnberg zugeeignet. Und es iſt
eben dasjenige, womit der wirdigeEndter
ſeine erſte Probe ſeines neuerfundenen No⸗
tendrucks mit beweglichen Typen abgelegt
bat, und die fo gut und beuitlich ausgefallen
if. 3) Anmuthige Cavier⸗Uebungen in
Ricerecaten, Präludien, Fugen, einer Cia-
N
-cona und einer auf:
cata. Nuͤrnberg, 1699. bey ebendemfelben.
9.801. Matthe ſon zaͤhlt dieſen Kries
ger imKapellmeiſter, S.442. unter die bes
ſten Kontrapunktiſten der damaligen Zeit.
Auch in Sulzers Theorie wird er im
Artikel: Veränderungen, als Muſter
empfohlen. ſ. Ehrenpfordte. Noch findet
man doſſen weitlaͤuftiges Urtheil über den
Streit zwiſchen Buttſtede und Marc
£hefon, in des letztern Crit. Mus, T. I.
215 — 229. ——
Krieger (Aohaan Sotchilſh)elu Seohn
edal gerichteten Toc⸗
Kri 244
des folgenden, zuletzt Kapelddirektor zu
Weißenfels, geb. daſelbſt am 13. Sept.
1687, erhielt anfangs ſowohl zu Haufe als
Sch. Sam. Bayer guten Unterricht, ſo⸗
wohl in der Muſik als in andern Wiffens
ſchaften, Bis er 1 704. auf das dafige Gym⸗
nafium kam. Dies verließ er 1706, um die
Mechte in Halle zu ſtudiren. In der Zeit
feines Hjährigen Ayfenchales daſelbſt ließ er
es aber nicht bloß dabey bewenden, ſondern
ſtudirte zugleich bey dem daſelbſt lebenden
berühmten Zach au das Klavier und die
Kompoſition. Nachdem er nun auch die
Akademie zu Leipzig ein halbes Jahr beſucht
hatte; kam er wieder nach Weißenfels, wo
ihn der damalige regierende Herzog 302
hann Georg zum Regierungss; Konſi⸗
ftorials und Amts⸗Advokaten ernannte:
Ungeachtet er nun auf fpiche Weiſe der Kunſt
nicht weiter anzugehören fchien ; fo trieb en
both beyher die Muſik mit mehrerem Eruſt,
als gewoͤhnlich bey Dilettanten zu gefchehen
pflegt, indem er feinem Water bey der
Kirchenmuſik und bey Tafelmufilen -als
Klavierfpieler gewöhnlich beyzuſtehen pflege
te, und auch bey ihm den ganzen Kurfus dee
Kompofition mehrmals durchſtudirte. Ends
lich verließ er. 712 das Advokaten Weſen
ganz, wurde Hoforganiſt, ind, nach dem
Ableben feines. Vaters, 1725 Kapelldirek⸗
tor an deffen Stelle, in weicher er 1740
noch lebte. Ä
Krieger(Iohann Philipp) der Vater
des vorhergehenden, zulegt Ar. von, und
Herzogl. Weißenfelſiſcher Kapellmeiſter,
war geb. zu Nuͤrnberg, am 26. Febr. 1649,
"und fing ſchon im achten Jahre das Klavier
unter Joh. Drrechfels Anfuͤhrung an.
Zugleich lernte er unterLeitung dee beruͤhm⸗
ven Gabriel Sch uͤtz auch mehrere andere
Inſtrumente ſpielen, ohnejebadh die Gchule
dabey aus zuſetzen. Unter dieſen mannich⸗
faltigen Uebungen hatte er das 16. Jahr er⸗
reicht. In dieſem noch zarten Alter kam er
auf unbekannte Veranlaſſung nach Kopen⸗
hagen, zu dem daſtgen Koͤnigl. Kammer⸗
Organiſten, Johann Schröder, der auch
zugleichdie deutſche Peterslirche als Orga⸗
niſt zu beſorgen hatte. Diefe Stelle mußte
ber junge Kriege x, für Information und
Unterhalt, ganze s Jahre lang u
208 Kr z
Da zur felben Zeit der beri Mister
Eafpar Förfter jun. fih am Dänifchen
Hofe ale Kapellmeifter befand ; fo benußte
Krieger diefe Belegenheit, auch von dies
fem großen Meifter Unterricht, und zwar
in der Kompofition, zu genießen. Während
diefer Zeit trat mehrmals der Fall ein, wo
eefihvor Friedrich LII. Hören ließ, der
ihm auch verfchiedenemal Dienfte anbot.
Da aber feine Eltern mit feiner haͤuslichen
Niederlaſſung in dem entfernten Norden
nicht zufrieden waren, aud) endlich feinen
jüngern Bruder Jo ha nen nach Kopenha⸗
gen ſchickten, um ihn abzuholen; ſo nahm
er ſeine Ruͤckreiſe uͤber Holland und die
Rhein⸗Lander, beſah und hoͤrte alles Merk⸗
wuͤrdige, und kam wieder in ſeiner Eltern
Hauſe an. Er erachtete es nun fuͤr ſeine
Pflicht, ſeine erlangte Kunſt erſt den Vaͤtern
"feines Vaterſtadt haͤren zu laſſen, welche
ihm nicht nur die erſte erledigte Stelle, ſon⸗
dern auch indeflen Wartegeld verfprachen.
Da er fih aber auf ſalche Weiſe nicht binden
laſſen wollte ; fo folgte er lieber der Einlas
dung des Kapellmeiſters Coler zu Bays
reuth, weicher ihn zu den Feſten beym Marks
gräfl. Beylager dahin verfchrieb. Bey dies
fer Feyerlichkeit faßte der Markgraf den
Schluß, künftig eine eigene Kapelle zu hal⸗
‚ tn, wobey Krieger fo glüdlich war, ſo⸗
- gleich erft als Kammerorganiſt, und, ba bald,
darauf Eoler ſtarb, an defien Stelle als
Kapellmeifter, ernannt zu werden. Nicht
fange darnach veifte er im Gefolge feiner
Herrſchaft nach Anſpach und Stuttgard,
wo er nicht nur die Dafigen berühmten Kar
pellen hörte, fondern auch mit den daſigen
großen Künftlern, einem Samuel Eapris
corn, Heinrich Mad und Joh. Albr.
Kres, Bekanntſchaft machte. Im Jahr
1672309 fein Kerr, der Markgraf, wider
die Franzoͤſen zu Felde. Die Unthätigkeit,
‚worin Krieger dadurch verfegt werden
mußte, brachte ihn auf den Einfall, nach
Italien zu reifen, weswegen er feine Ents
laffung foderte. Diefeerhielt er zwar nicht,
Dagegen erlangte er die Erlaubniß, mit Bey⸗
behaltung feiner Befoldung, zu reifen, wos
bin er wollte. Sogleich nahm er Aber Ruͤrn⸗
berg, Augsburg und Tyrol. feinen Weg ges
rade nach Benedig, machte daſelbſt mit den
damals bähenden großen Künftiern, Ro⸗ fee
l
\
Kri ı26
fenmähler, Eavalli, Ziani, to
grenzigleißig Bekanntſchaft: ja ſtudirte
ſogar noh bey Rofenmüller die Koms
poſition, ohne fich, als Kapellmeifter,. des
Lernens zu ſchaͤmen. Nachdem er auf ſolche
Weiſe 8 Monate daſelbſt zugebracht ‚hatte,
ging er uͤber Padua nach Bologna, wo er
den Gio. Mar. Bononcini, Carlo Dos
nato E affo ni und andere berühmt: Diänz
ner antraf, und dann Über Ferrara und Flo⸗
ven; nah Nom. Damals lebten noch der
große Glacomo Cariffimi, der fleißige
Ant. Mar. Abb at ini und der kunſtvolle
Bern. Pas quini daſelbſt. "Er entſchloß
ſich alſo vom neuen, wieder in die Schule zu
gehen, und zwar beym Ab ba tinidieKons
pofition, und beym Pasquini das Kla⸗
vier zu fludiren ;. zugleich hielt ex fleißigen
Umgang mit dem Foggia, Stamins '
99, Sianferti, Gratiani, Aratels
la ımd Kircher, lauter Maͤnnern, welche
ſich entweder als Virtuofen, oder als Koms
poniften und Schriftfteller ſchon berühmt
‚gemacht hatten. tim bie Alterthuͤmer in
und bey Neapel zu fehen,und den alten daſi⸗
sen Kapellmeifter Zian i noch kennen zu
lernen, machte er auch, ehe er Rom verließ,
noch eine kleine Reiſe dahin, worauf er dann
das Ende feineslirlaubs in Venedig abwar⸗
tete. Um aber indeflen nicht müßig gu feyn,
fing er das Studium der Rompofition bey
feinem alten Lehrer Rofenmäüller vorm
neuenan, woben er fich noch im Klavier⸗
fpielen unter der Leitung des Sion. Rose -
verta,damaligenOrganiften an St. Marc,
fleißig uͤbte. Endlich rufte ihn der Befehl
feines Herrn wieder. aus Italien zuräd. Ce
nahm nun feinen Weg, über Kaͤrnthen,
Crain und Oteyermark nach‘ Wien, wo er
zweymal das Gluͤck genoß, vom Kaiſer £ € os
pold gehoͤrt zu werden: einmal in deſſen
Kammer beſonders, und das anderemal im
Beyſeyn des ganzen Hofes. Ben dieſer Ge⸗
legenheit erhielt er nicht nur bie gewoͤhnli⸗
de goldne Kette, mit dem daran hängenden
Kaiferl. goldnen Bildniß, nebſt 25 Duka⸗
ten, ſondern wurde auch vom Kaifer in den
Reichs⸗Adelſtand erhoben. Nach dieſer
gluͤcklichen Begebenheit, reiſte er unverzügs
lich nad Bapreuch, um feine vormaligen
Kapeflmeifterdienfte daſelbſt wieder zu vers
n. Allein verfchiedene — ver⸗
ideen
—
\
0 Kri
leideten ihm biedmal fein Amt, fo, daß er
bald daraufjeinen-Abfchied foderre. Nach⸗
dem er felbigen erhalten hatte, eröffneten
127
®
Kri 128
Theil. Eben. Matthefon kannte ei⸗
nen Theil derſelben unter dem Titel: Auds
erleſene Arien, aus den dreyen Singſpielen,
Flora, Cecrops und Procris. Nürnberg,
1690. q. Fol. konnte aber nicht behaupten,
ob dies einer der obigen beyden, oder ein
neuer dritter Theil davon wäre. Wahrs
ſcheinlich waren Slora, Cerrops und Pros
ffich zwar in Frankfurt Ausſichten zu feiner
Befoͤrderung; da er aber lieber an einem
,Hofe angeſtellt zu ſeyn wuͤnſchte, begab er
ſich erſt nach Caſſel, wo feiner die Kapellmei⸗
ſterſtelle wartete, hierauf aber nach Halle in
Sachſen, wohin ihn der Herzog Abminis
ſtrator zu feinem Vicecapellmeiſter und
HöfsDrganijten verfchrieben hatte. Dies
fem Herrn folgteer auch zu einem großen
Hof⸗Feſte nach Dresden, bey welcher Ges
legenheit er fich auch vor dem Churfuͤrſten,
Sohann Georg II., vor der Tafel h6s
ren ließ. Herjog Johann Adolphvon.
Weißenfels, einer der anweſenden großen
Herrn, hatte ihm hier gehört, und bot ihm
feine Kapellmeiſterſtelle an, wenn er ihm
Dach Weißenfels folgenwollte. Krieger
that dies und erhielt noch dafelbft die Auf⸗
träge, von Kaufe aus, nicht nur beym Her⸗
zoge CHriftian zu Eifenberg, ſondern
auch beym Herzoge Anton Ulrich zu
Braunſchweig KapellmeittersDienfte zu
verſehen. An des letztern Orte mußte er fos
gar viele Opern und Tafelmuflten nicht me
überfenden, fondern auch öfters ſelbſt aufs
. Führen. Indeffen verlangte ihn der Chur⸗
fir Johann Georg III: nad Dress
den, zu ſeinem Viee⸗Kapellmeiſter und Kam⸗
merorganiften. : Seine diesmalige gure
Herrſchaft ließ ihnaber an keinen Wechfel
weiter denken, auch beffätigte ihn der Nach⸗
felger feines Herrn in feinen Aemtern, fo
daß er den Weißenfelfiicken Haufe, durch
fein ganzes übriges Leben hindurch, bis in
die 40 Jahre als Kapellmeifter gedient hat.
Endlich ſtarb eram 6. Febr. 1725, beynas
e 76 Jahre alt. Was er an Opern an beit
" Dof nah Braunfchweig geliefert hat, ift
nicht bekannt. Folgende aber von feiner
Kompofition find zu Hamburg anfgeführet
- worden: ı) Der Wettſtreit der Treue. 2)
Hercules. Erfter Theil. 3) Hercules. Zwey⸗
ter Theil, Alle drey im I. 1694. Folgende
feiner Werke find nun noch gedruckt erſchie⸗
nen: 4) XIlSonate a V.e Cont. Op. 1.
Ruͤrnberg, b. Endter, 1687. 5) XII So-
nate à V. e Viola da Gamba. Op. 2.
Ebend. 1693. 6) Auserlefene Arien. Er⸗
„ Mer Theil. Ebend. 7) Derſelben zweyter
eris Opern, welche er für Braunfchweig
oder Weißenfels gefchrieben hatte. 8) Lu⸗
ſtige Feld⸗Muſik, aufvier blaſende, oder ans
dere Inſtrumente gerichtet, zum Dienſt der
an Höfen und im Zelde fih aufhaltenden
Hautboiſten. Ebend. Alfo eine jeßt foges
nannte Harmonie⸗Muſik. Sie enthielt 6
Duvertüren mit ihren Suiten. 9) Muſu
kaliſcher Seelenfriede, publiciret in Teuts
ſchen und Lateinifchen Pſalmen, wie and)
andern Terten, beftehend: In 20 Stüden
‘a3, Voce Sola, mit ı und 2 Viofinen,
theils obligat, theiſs aber beneplacito,
meiſtens zu allen Zeiten zu gebrauchen,
Gott zu Ehren, und dem Nechſten zur Ue⸗
bung der Gottſeeligkeit. Erſte Auſtage.
Nuͤrnberg, bey Endter, 1697. Zweyte be⸗
richtigte Aufl. Ebend. und Leipzig, 1707.
in Fol. 2
“ Kriege...) Violoncellift. und Kam⸗
-mermufltus, oder wie ihn Ar. Andre’ in
feineni Verzeichniſſe von” 1799 titulirt?
Konzertmeifter des Herzogs von Sachfens -
Meiningen, ift geb. zu Bibra in Grabfeld,
amas. Juni 1750. Schon in feinem 6.
Sabre verlor er feinen Water, worauf fich
feine Mutter nach Meiningen wandte unb
ihn daſelbſt zur Schule Hiele. Hier murbe
er im 8. Jahre in bas Sihgchor aufgenoms
men, und vom 12. bis zum 19. Jahre bey
der Hofmufif als Sänger uñd Violinift ges
brauche, Als ſich drauf der Wunſch bey ihm
regte, noch mehreres, auch außer Meinin⸗
gen, zu ſehen und zu hören; nahm er als.
Mufitus Dienfte beym Landgrafen von
- Heften Philippschal, dem. er, Zeit feines
vierjäßrigen Dienftes, zweymal nach Hol⸗
land zu folgen Gelegenheit fand. Das Gu⸗
te und Schöne, welches er aufdiefen Reifen
kennen lernte, erweckte in ihm eine Sehn⸗
ſucht nach mehrerem Genuſſe. Er nahm
alfo feinen Abfchied, und ging nach Amſter⸗
dam, wo er fogleich als erfter Violiniſt ben
der Flämifchen Oper, unter der a.
RN ⸗ de
229\ | Kri.
des Hrn. Neitz, angeftellt wurde. Kaum
aber war ein Jahr verflofien, als er die
Dienjte des Marquis von Tallfairams
nahm, weldher ſo eben nach Paris, feinem
gewöhnlihen Aufenthalte, abreiſte. Hier
hatte er nun das Gluͤck, mit dem jüngern
Hrn. Duͤport bekannt zu werden, und
einige Stunden deſſen Unterricht auf dem
Violoncell zu genießen. Bald darauf nahm
ihn nicht nur Ar. Jarno wich in feine
muſikaliſche Geſellſchaft auf, ſondern er
wurde auch noch zu mehreren Privatkon⸗
zerten in Paris gezogen. Auf ſolche Weiſe
genoß er das kunſtvolle Paris ganze Se
lang ; indem ihn fein bisheriger Kerr, bey
feiner Abreife nach Verlauf des erften Jah⸗
res, wieder indie Dienfte des Tomte de
Montmoranzgi Laval empfahl.
Endlich nahm er auch von dieſem Herrn Abs
ſchied, um fein Vaterland wieder zu fehen,
wo er auch fogleich vom Herzoge von Mei⸗
ningen in die Hofkapelle aufgenommen
wurde. Und wenn man auch von Meinin⸗
gen aus Hrn. Krie gekin Anſehung ſeiner
innigen Bekanntſchaft mit feinem Juſtru⸗
mente nicht volle Gerechtigkeit widerfah⸗
ren ließe; ſo wuͤrde jeder Blick in eins ſeiner
Konzerte doch von ſeiner außerordentlichen
Kunſtfertigkeit zeugen. Seine geſtochenen
Werke find bis hieher: IV Sonate p. Vo.
con Basso. Op. 1. Offenbach, 1795. III
- Concertip. il Ve. c. accomp. Op: 2. 3.
4. Ebend. von 1795 bis 1798.
Kriegkein (Meldior) lebte um
2540 zu Augsburg, und gab Brättels
und Anderer Kompofitionen im Druck hers
aus. Diefe Noten waren damals ſchon kei⸗
ne Sormfchneiders Arbeit mehr, fondern fle
beftanden in beweglichen Typen. f. Stets
tens Kunſtgeſch. S. 43.
de Krifft (W. B.) — Dieſer engl.
Dilettant zeichnet ſich als ſolcher ganz be⸗
ſonders ſowohl durch ſeine Fertigkeit im
Klavierſpiele, als durch ſeine Kompoſitio⸗
nen aus. Auch ſchraͤnkt er ſich in letzterer
nicht bloß auf Klavierſachen ein, ſondern er
ſchreibt in allen Stylen; Sinfonien fuͤr
ganze Orcheſter, und ſogar das Stabat Ma-
ter hat er in Muſik geſetzt. Merkwuͤrdig
‚ift noch feine Reife nah Deutſchland, auf
welcher efiham 17. Febr. 1797 zu Kos
41
Krei 150
demie mit ungetheiltem Beyfalle auf einen
ſechsoktavigen Fortepiano mit einem Kads
gerte von ſeiner Kompoſition hören ließ.
Auch die Sinfonie, welche zur Eroͤffnung
der Akademie gegeben wurde, war ſeine Ar⸗
beit. Obgleich im J. 1793 zu London ſchon
Op» 9. feiner Werke geſtochen war; ſo kann
ich doch nur folgende wenige, außer dem im
a. ter. ſchon angezeigten, davon nennen:
1) Siege ofQuebec, a.Sonata for the
Harpsich. with Accomp. for aV.Vc.and
Tympanoad Libit.London,by Bland.
1792. 501. 2) II Son,f.theHarpsich,
w.V.and Vc. Op. 9. Ebend. 1593. fe
Muſ. Korrefpond. 1791.©. 101. - -
Krimershoff (Johann Wilhelm)
privilegirter Orgelbauer im Herzogthum
Dldenburg feit 1801, geb. zu Däffeldorf,
bauete 2300, nachdem er vorher mehrere
Jahre in Geſellſchaft gearbeitet hatte, gang
allein zu Oldenburg in die St. Lamberti⸗
kirche ein neues Werk von 47 Stimmen,
für 4 Manuale von, Cis bis £ dreygeſtri⸗
hen,und ein freyes Pedal, von C,Cis bis
deingeftrichen, mit 6 Bälgen, 10Fuß lang,
5 Buß Breit, deren drey von 35 Graden
Wind blos das Hauptmanual und Pedaf
mit Winde verſorgen. Nach dem Gutach⸗
. ten ber zur Uebernahme des Werks ernann⸗
ten Kunftverftändigen, läßt fich dies Werk
faft fo leicht, wie ein Fortepiano, fpielen.
Die 4Manuale kann men nicht nur ſaͤmmt⸗
lich, fondeen auch auf jede beliebige Art mie .
einander verfoppeln. Der Ton jederStims
me ensfpricht ihrem Namen und Charakter
vollfommen. Auch fehit es dem Werke hiche
an Winde; fo, daß das Ganze den Einſich⸗
ten und der Sefchichlichkeit des Hrn. Kris
mershboff Ehre made. — Da dieſe
Nachrichten durch die Leipg. muf. Zeit.
Jahrg. III. ©. 529. nebſt der vollftändir
genDispofition des Werks bekannt gemacht
worden find; fo mögen hier noch einige Er⸗
innerungen, nach meiner Anficht, über dies
Werk der neuern Zeit folgen. Wenn die
Erfahrung lehrt, daß drey Mannale. alle
nur möglichen Veränderungen darbieten
koͤnnen; fo fcheint Das vierte nur angebracht
zu feyn, um dem Organiften den Gebrauch
der drey Übrigen zu erſchweren, und bies
um fo mehr, wenn die Taften ihre gehörige
blenz, vor dem dafigen Hofe, in einer Akad. ie aan: Sind fie aher verfürgt, fo
* Te
205.5. Sontünftter, TIL 59.
J
*
—
»51 | Kri v Kro
Sat der, Drganif ein. deſto ſchimmeres
"Spiel. 3) Spfehe ein Werk durch Hoher.
. Rimmen erhoben und belebt wird, fo ſchei⸗
nen doch 1.1 Rohrwerke nur dann niche zu
viel zu ſeyn, wenn ein. Orgelbauer zur woͤ⸗
chentlichen Sctimmung bey der Hand ift. Es
. möchte ſonuſt an das alte Sprichwort kom⸗
men : Schnarrwerke find Marriwerke. 3)
Die 3, und a4fachen Eimbeln, noch außer
. ben Mirturen, könnten wohl wegbleiben,
1
um des Gekreiſches nicht zu viel zu machen.
M Durch ein Pedalkoppel an ein Manual
wärendie 5 kleinern Stimmen im Pedale
erſpart worden, und das Pedal Härte den⸗
noch dabeygewonnen. 5) Auch die Poſau⸗
ne, 15 Buß im Uintermanuale, fcheint nicht
am rechten Orte zufepn. . \
Keiner (Joſeph) wahrſcheinlich ein
Tonkuͤnſtler gu Wien, von deflen Kompoſi⸗
tion in Traeg s Verzeichn. v. 1799 fols
“gende, doch nur in Mſt., angesehen werden:
VI Qusrt. a2 V.ViolaeVc. III Trips
a2 V.eVc. Im 3.1807 war er nicht mehr
am leben. |
Krochen GJoh.) ſ. Grob.
Kröobel (..) ein Orgelbaner, lebte um
1794 gu Freyberg. |
von Kröner (Johann) — flarb zu
München, gegen das J. 1790. Er war
nah Schubarts Urtheile ein angeneh⸗
mer Soloſpieler, nur zu taͤndelnd. Sein
Bogen beruͤhrte nur die Spitzen der Sai⸗
ten, und ſein Vortrag verlor durch das
zu Häufig angebrachte Tempo rubato.
rohn (Caspar Daniel) Organiſt an
der Hauptkirche S. Petri und an der Jo⸗
hannisktrche zu Hambueg gegen 1790, hat
von ſeiner Arbeit in den Druck gegeben: 1)
VI aten fuͤrs Klavier, dem Andenken
C. P.E. Bach gewidmet, nebſt Thema's
Aber deſſen Namen, und ſeinem Bildniß.
Hamburg. 2) VI Meine Sonaten fuͤrs
Klav. Hamb. in eigenem Verlage. 1787:
4.4 3) VI periodiſche Klavier: Sonaten.
Ebend. 4) Divertiffement. von 12 Varia⸗
tionen fürs Klav. über: der Liebe holdes
Gluͤck empfinden. Ebend. Kr. Krohn
laͤßt hie und da merken, daß er fein Fremd⸗
ling im Kontrapunkt und in ber kanoniſchen
Schreibart iſtſtt.
Kram mer (Franz) vormals Muſtkdi⸗
rektor bey der Hanskapelle des Fuͤrſten Gra⸗
r
4
12
[4
‘
F Kre 132
ſalkowitz gu Wien, wird nicht nur unter bie
vorzüglich guten Violinfpieler gezählt, fons
bern auch zu unſern beliebteſten Komponi⸗
ften für dies Inſtrument, wie folgende in
wenigen Jahren von ihm geftochene und
nachyeftochene beträchtlihe Anzahl von
Werfen beweiſet; ale: Op. 1. III Violin⸗
quartetten. Paris u. Offenbach, 179 3. Op-
2. Hl Violinduo's. Offenb. 1753. Op. 3.
IH Violinquartetten. Ebend. 1793. Op.
4, Didersi. Ehend. 1794. Op. 5. III der⸗
gleichen. Ebend. und zu Augsburs, 1796;
Op: 6. III Btolinduo’s. Ebend. 1796;
Op. 7: III Biotinquartetten. Ebend. 1797:
Op. 8. UAQuint.aoV.2 A. e Vc. Ebend.
1797. Op.9. VII Varias. ao V. Ebend.
und zu Leipzig, 1797. Op. zo. III Vib⸗
linquartetten. Dffend. 2798. Op. xi. IH
gut à a V. 2A. e Vc. Ebend. 1798.
p. 12. Sinfon. à gr. Orck. Ebend. 1798.
Op. 13. Quart. à Fl. V. A. et Vc. Ebend.
1798. Op. 14. VIII Variaz, AV: et B.
sur: A Schuͤßerl ıc. Ebend. 1798. Op.
“ 15. Sonate p.leV. et B. Ebend. undWien
6. Traeg, 1799. Op. 16. III Violinquar⸗
retten. Wien, 799. (Sind aus verfchiedes-
nen ungedrudkten, ſtark befehten®erenaten
mit mehren obligaten Inftrumenten ars
tangirt.) Op. 17. Quart. p. Fl.V.A, et
B. Wien, b. Artaria. Desgl. Offenbach.
1799. Op. 18. Concertino à Fl. Ob. V.
concert. 2A.2 Cor. Vc. e B. Offenbach,
1799. Op. 19. II Quart. p.2V.A. et
B. Suite de Oe. 16me. Offenb. 2800,
auch Wien,b. Wolle. Op. 20. HI Violin⸗
quattetten. 1802. Op. 21. Il Quart. p.
Clar. A.etB. Offen. 1802. Op. 22.
III Duos p. 2 V. Leipzig, bey Kühnel.
Op. 23. Quartett.p. zV.A.etB.ı802.
‚Op. 24. I dergf. Difenb. Op. 25. III
Quint.p.2V.2A.et Vc.No. 1. Offenb.
Op. 26. II Violinquartetten. Offenbach.
1802. Weberdiesnoch ohne Numern. VI
Duos p.2 V. Livr. 1 et3, Paris, 1800.
VI Variat. p.na Violon. Bien, b. Koze⸗
luch. Webrigens hat Hrn. Srommers
Arbeit an Reichthum ungeborgter Ideen,
Witz, Feuer, neuen harmoniſchen Wendun⸗
gen u. frappanten Modulationen innern Ge⸗
halt genug, um die Aufmerkſamkeit der Quar⸗
tetten⸗Liebhaber auf fich zu ziehen und um
ſich daran tait halten zu koͤnnen, wenn uns
ein⸗
+‘
358 . Kro Kru
einmal in den NovisätensBerzeichniffen der
große Name Haydn außen bleiben follte,
Und zweifelt man daran, fo hatman& roms
mers Arbeit entweder ſchlecht ausführen
gehört, oder man ift während dem Hören
„ bey übler Laune geweſen. Er foll aus Maͤh
sen gebürtig feyn. Noch find von feiner Ars
beit geftochen worden: III Duos p. 2 V.
Op. 35.1803. Sonatap.ilV.c.acc, di
Viola. IV Concertas p. le Violon.
Ill Quart. p.2V. A. et Vc,Op.34. Con-
certo p. Ciarin. Op.56. Concertino.
Op. 38. _ .
Kropacz (Georg). Dies iſt der eigents
liche Name des Boͤhmiſchen Komponiſten,
welcher ſchon oben, unter Draudi i la⸗
tiniſirtem Namen Cropatius vorgekom⸗
men if. f. Statiſt. v. Böhm. Heft XTI.
Kroppräsh (W.) Unter diefem Nas
men wurden 1802 im Intel, Bl. zur muſ.
Zeit. als geſtochen angefündigt: XII kleine
Horn; Duetten. Wahrfcheinlich iſt der obis
ge Kopprafch damit gemennt. |
vonKrufft( Baroneſſe) — bluͤhete als
vorzuͤgliche Muſikkennerin und Klavier⸗
ſpielerin zu Wien ums J. 1796. Bis das
hin hatte fie ihre Kinder felbft unterrichtet.
Die beyden Töchter, Catton und J uſt i⸗
ne, die es bereits ſchon ziemlich weit im
Klavierſpielen gebracht hatten, ſetzten nun
ihre Kunſtaͤbungen unter dev Leitung der
Sräulein Daradies weiter fort. Der
Sohn, Baron Nis.von Krufft, hinges
. gen hatte ſchon ein Paarahre früher Vers
fhiedenes komponirt und herausgegeben,
wovon als geftochen angeführt werden koͤn⸗
nen: Lieder aus Rafontaun e's Erzaͤh⸗
lung, die Harfe, fuͤrs Klav. Wien, b. Eder,
1800. 2) Variat. p. le Clav. sur: O!
Numi possenti, de Axur. Ebend. 1800.
3)Sonatep.le Pf. Op. 4. Wien, 1804.
Bon der Muster giebt auch ſchon das a. Lex.
einige Nachrichten. BE
Krügl...) Ein Komponift gegen das
J. 3700, von deffen Arbeit ſich nach vers
fhiedene Kompofltionen im Miſt. unter
Herzogs Nachlaſſe zu Merjeburg bes
fanden. - |
ferm Zeitalter, hat im J. 178 1 an der Ders
feburger Domevgel eine Rarke Reparatur
Kru Xrui 134
x
unternommen, dann 1783 in die Moritz⸗
kirche zu Halle ein neues Wert von 43
Stimmen, für 3 Manuale, unter Aufficht
bes Hrn. Türk erbauen. Es enthalt
3700 Preiffen und hat, nebft dem Chore,
1634 Thlr. gekoſtet. ſ. €. F. Senffe
Drgeipredigtvon 1784.
Krug(.. .) Kantor in Nieder⸗Wildun⸗
gen im Waldeckiſchen ı 80x, ift ein Schüler
des ehemaligen Mujikdir. Weimar zw
Erfurt, von wo er an fein Amt berufen wor⸗
den. Hier bat eresdahin gebracht, daß em
Orgel⸗Poſitiv von 6 Regiſtern in bie Schus
le angefauft und Singepulte verfertige wor⸗
den find, wo nun das Mildheimif
Liederbuch fleißig in den Singitunden ges
braucht wird, wobey ſich denn immer mehe
rere feiner Schiller im Stande befinden,
bie Orgel dazu zu fpielen. Auch haͤlt diefer :
Kantor ein Meines Privatlonzert. Ferner
pflege er, ftatt der fonft gewöhnlichen Kirs
chenkantaten, Lieder aus dem neuen Wals
deckiſchen Geſangbuche, welche er befonders
dazu in Mufit fegt, an Sonn⸗ und Feſtta⸗
gen aufzuführen ;"twoben die Numer des,
Liedes für die Gemeinde zum Nachleſen ans
gefchrieben wird.
Krug (Wilhelm Trangort) Maq. un
Profeſſor zu Wittenberg, nachher Profeſ⸗
for der Philofophie zu Frankfurt a. d. Oder
und zu Koͤnigsberg, und gegenwärtig
(1817) zu Leipzia, geb, zu Radis bey Witz
tenberg am 22. Juni 1770, bat im zten
Jahrg. der Leipz. muſ. Zeit. ©. 57. einen
Auffag unter dem Titel eingeruͤckt: Einige .
Bemerkungen über Sprache und Geſang.
Er hat in netierer Zeit auch eine Aeftherif
herausgegeben. r
Kruiffts (Ian Perk) Organifi an
der reformirten Kirche zu Naarden in Hol⸗
land, bat, als im J. 1764 feine Orgeldurch
einen Blitzſtrah/l unbrauchbar gemacht wor⸗
den war, ſie ſelbſt wieder zu Stande ge⸗
bracht. Sie enthält 18 Stimmen
Dispofit. Ä
Kruger (Joh.) f. Cruͤger.
r 3
- Dan. und ein angehaͤngtes Pedal. ſ. Heß
u‘
"Rrüger (Johann Gottiob) — War '
.. De. und ord. Prof. der Medie. zu Halle,
Krugl.. .) Drgelbauer zu Halle in uns Medie. zu Kalle,
geb. dal. am 15. Juni 1715. Außer den,
was ſchon im a. Ler. von ihm angeführt
wird, — er auch geſchrieben: Do Orgeno
mubti⸗
—
" Hierauf echich, gab die Veranlaffung, daß _
[4
Amte hater nun niche nur ganze 56 22
235 _ | Kru
musico oculari, vom Farben⸗Clavezym⸗
bel, in Miscell. Berol. Toni. VII,
Krumb horn (Caſpat) zulegt Orga⸗
niſt an der Peter⸗Paulkirche zuLiegnitz, geb.
daſ. am 28. Okt. 1542, verlor ſchon im drit⸗
ten Lebensjahre beyde Augen durch bdie Blat⸗
tern und kurz darauf auch ſeinen Vater, ei⸗
nen daſigen Rathsverwandten. Sein
Stiefvater, Namens Stimmler, den er
Krumbhorn gewoͤhnlich nur der blin⸗
de Stimmier genannt wurde. Als er
heranwuchs, ſchien er außerordentliche
Meigung zur Deut an ſich blicken zulaffen,
weswegen ihn fein Bruder, Barthol
Krumbhorn, Paftor in Waldau, dem
damals berühmten Knoͤb el, Muſikus und
Komponiſten in Goldberg / übergab, ber ihn
anfangs auf der Floͤte dann auf der Violine,
und endlich auf dem Klaviere unterwies.
Dieſe Inſtrumente erlernte er mit ſolcher
Begierde und trieb ſie mit ſolchem Fleiße,
daß in kurzerZeit ſeine Geſchicklichkeit, nicht
nur im Spielen, ſondern ſogar auch im
Komponiren, allgemein bekannt und bes
wundert wurde. SogarChurfuͤrſt Auguft
von Sachfen hörte davon, umd ließ Ihn nach
Dresden kommen. Hier machte er dem
Churfuͤrſten und dem ganzen Hofe fo viel
Vergnuͤgen, daB ihm der Ehurfärft auch
feine Dienfte anbot, wenn er in Dresden
- beißen wollte. Allein. Krumbhorn
ſehnte ſich viel zu fehr nach feinem Vaters
fande und feinen Bekannten, als daß er ſich
Hierauf härte einlaffen können. Vielmehr
eilte er wieder zuruͤck nach Liegnis, wo man
ihm fogleich nach ſeiner Zuruͤckkunft (er war
erft 23 Jahre alt) die Drganiftenftelle an
der Peter⸗Paulkirche übertrug. Diefem
hindurch wohl vorgeſtanden; fondern er hat
fi auch in dieſer Zeit noch außerdem, theils
durch die Bildung mehrerer guten Tonkünfts
ber, theils durch öftere Direftioy des Colle⸗
gii mufiei und.endlich felhft durch die Kon
pofition vieler Stuͤcke, um die Kunft nnd
feine Vaterſtadt verdient gemacht, bis ihn
{m 79. Jahre feines Alters, am 11. Juni
16232, der Tod abfoderte. f. Dr. Wahr
rendorffs Lignisifhe Merkwuͤrdigk.
P.1I. C. 3. p. 393. mo auch fein Epitas
phium der Länge nad) zu finden if, was
‚abernichtsMteues enthält, — -
Kru 156
Krumbhorn (Toblas) beraͤhmttr
Hoforganiſt des Herzogs George Ru⸗
dolph zu Liegnitz um 1600, hatte große
Reiſen durch Böhmen, Maͤhren, Ungarn,
Deutſchland und die RNiederlande als Kuͤnſt⸗
ler gemacht, und ſtarb berühmt am 14. April
1617, nachdem er nür 31 Jahre gelebt hats
te. D. Wahrendorffs Lignitz. Merk⸗
würdigt. P. I. lib. 1. C.2.p. 169.
Krumlowsky (lohann) — €
war ein großer Künftler auf der Biol d’as
mour, und hat fich zwar langezu Prag aufs
gehalten, fam aber zuleßt in Churf. Dienſte,
nach Dresden, wo er auch geftorben ift. Er
war ein Böhme von Geburt. f. Statift. v.
Böhm. Heft XII. :
*Krumpholz (J. 8.) — Diefer
große Kuͤnſtler war zu Slonitz in Boͤhmen
J
geboren, und zuvor, ehe er nach Paris kam,
3 Jahr in Dienſten beym Fuͤrſten Eſte r⸗
haz y, wo er ſich nicht nur nach Haydns
Muſtern bildete, ſondern auch ſelbſt regel⸗
mäßigen Unterricht in der Kompoſition bey
felbigem nahm. Erſt dann fam er nach Das
vis, wo er fo viele gute Schüler und Schlis '
lerinnen,unter denen ſeine Gattin mit Recht
oben an ſtehet, gebildet und die Liebhaber ſo
reichlich mit guten Harfenſachen verſehen
hat, wie folgendes ſummariſche Verzeichniß
ausweiſet. Die Art jeinetTodes,1790, hat
ſchon das a. Ler. bemerkt; die Urfache aber
nicht. Sein Tod fol nämlich die Folge der
Untreue feiner jungen von ihm gärtlihftges -
liebten Gattin geweſen feyn, welche ihn vers
faffen und ſich in Sefellfchaft ihres jungen
Liebhabers nach London geflüchtet Hatte.
In den feinem z4ten und ısten Werke
vorgefeßten Dedikations; Briefen Handelt
er von feinen neuen Erfindungen an der
Harfe und von andernnnf. Segenftänden.
Seine Werke find, die im a. ler. angefuͤhr⸗
ten ungerechnet: XXXII Sonaren für
Harfe, mit Begleitung einer Violin. Diefe
machen in ungleichen Lieferungen, die Op:
1.8.12.13.14. 15.16. 17.und 18. aus;
alle zu Paris, legtera3 aber auch zu London
geftochen. In Op. 16.und 17. kommen So⸗
naten en forme de Scene vor. VI große
Konzerte fuͤr die Harfe, mit dem vollen Or⸗
cheſter, machen die Op. 4. 6.7. und 9. aus.
Eins derſelben dat Storace fürs Mar
vier eingerichter und gu Londen flechen er
x
237 | Kıa Kuo
fen. ILSinfon. p. laHarpe, 2 V. Fl. 2
Cors et B. Op. 12. Paris; U Duos p.2
rpes, dont laseconde peut s’execu-
ter surle Pf. arrangös en Sinf, concert.
av.V.Fl.B. 2 CorsetB. Op. 5. Paris,
Marlbrock p. la Harpe. Lonbon, b. Corri,
1796. L'Amante abandonnee, Air pa-
zodie en fraugaiset en italien, sur l' A-
dagio de l’Oeuvre 14. pour la Harpe,
av. un Violon etB.adlib. Paris.
Krumpholz (Mad.y des. vorigen
Gattin, aus Lüttich gebürtig, foll in der
Kunft, die Harfe zu fpielen, nicht nur alle
übrigen ihres Sefchlechts, ſondern duch alle
fest lebenden Virtuofen auf. diefem Inſtru⸗
menteäbertreffen. Sie bluͤhete zu London
in den Jahren, von 1790 bis 1800, wo fie
ihr Inſtrument in eben fo hohes Anſehn zu
hringen gewußthat, ‚als es vorher von ih⸗
rem Gatten in Paris gefchehen war. We⸗
. gen ihres Außerft zarten Spiels fol fie ihr
Inſtrument zur wahren Aeolsharfe ums
zufchaffen willen. —
Krumpke (...) ein, Orgelbauer zu
Breslau, verfertigte 1701 das Werk in der
dafigen Katharinenkicde, von 14 Stims
men, für 2 Man: und Ped. mit 3 Baͤlgen.
f. Breslauer Nachr. v. Org. 8.9.
Arunander (Peter) HofsDrganift
zu Holſtein ums J. 1690, gehörte damals
unter die fertigſten Spieler, ſowohl in Ab⸗
ſicht der Fuͤße, als der Hände. f. Prinz
Hifter. Kap. 12. 9.38.
Kruſe (...) .Opernvesiffeur bey ber
Sutermannfchen Schaufpielers@efellfchaft
in Schwebifchs Pommern, ums 9. 1796,
wird als ein tächtiger ımd fleißiger Mann |
gefchildert, deffen Kompofltionen den Ken⸗
ner befriedigten, fowie fein herzlicher Ge⸗
fang den Nichtkenner entzückte. Er batte
in demſelben Jahr für fein Theater mit
Beyfalle geſetzt: x) Chöre zum Schaufp.
Ragnar Lodbroc. 2) Volksgluͤck, Vorſp.
beym Friedeneſchluſſe. 3) Geſaͤnge zum
Schauſpiel Trennung. ſ. Gothaiſch.
Theat. Kalend. 1797. ©. 217.
Kubafch(.. ) — ſtarb gegen 1780 in
ſeinem Vaterlande und gewöhnlichen Auf⸗
enthalte, der Oberlauſitz, in den duͤrftigſten
Umſtaͤnden. —
Kucharz (Johann) Direktor des ita⸗
liaͤniſchen Dpernorchefters und Organiſt an
2
Kud, Kuh 158
der Stiſtskirche Strahof zu Prag, ums J.
1796, ift ein Schäfer von Seger, und
wird feit dem Tode dieſes großen Meifters,
wegender Kunft, mit der er Die Orgel bes
handelt,der zweyte S eger genannt, Dies
ift aber nicht ſein einziges Verdienſt. Er if
auch Meifter auf ver Harmonika und Dem
Fortepiano. Eben fo viel Achtung Bat er
ſich auch ale Komponift mehrerer Opernſtuͤ⸗
cke, Ballette, Örgeltongerte und Zugen und .
anderer brillanten Kammerfachen zu erwer⸗
bengewußt.f. Jahrbuch der Tont. &.123.
Im 3. 1800 hatte er die Direktion der
Operngeſellſchaft aufgegeben. |
Kudoffstyl...) Fagottift in Diens
fien des Markgrafen, Chriftian Lubds
wig von Brandenburg, zu Berlin, aus
dem Magdeburgifchen gebürtig, wurde
ums J. 1730 unter Die größten Virtuoſen
feines Inſtruments gezählt. Walther.
Kuefſte in (Graf von) blühere zu Vien
als Freund und Beſchuͤtzer der ſchoͤnen Kuͤn⸗
ſte, beſonders aber der Tonkunſt, ums J.
1796. Er gehoͤrte daſelbſt unter die erſten
Violinſpieler in Abſicht der Kunſt und des
Gefuͤhls. Ueberdies beſaß er außerordente
liche Talente und beſondere Stärke im Ans
führen großer Muſiken, weiches er bey dee .
Aufführung der Oper A x u rim Auerſpergi⸗
ſchen Palaſte wahrhaft erwieſen haben ſoll.
Traeg fährt auch eine Gallgpade fuͤrs
Klavier von deſſen Kompoſition in Mft. in
feinem Berzeichniffe mit an. Wahrfcheins
lich aber ift es dieſe Kleinigkeit nicht allein,
was diefer würdige Dilertans gefchrieben |
hat. ſ. Jahrbuch der Tonk. S. 38.
Kuffftein (Grafvon) f. den vorherges
Henden Artikel.
Kugelmann (Johann) ein Kontra:
punktiſt des 16. Jahrhunderts zu Königes
‚berg in Prenßen, von defien Arbeit noch)
verfihiedene Kicchenlompofitionen (Auge.
burg, 1540 gedruckt) inder Churf. Biblio⸗
thek zu München aufbewahrt werden.
Kuhn(Ant.L.) — Da feine im a. ter,
‚angeführten Werke nicht zu Paris, ſondern
zu Mannheim erfchienen find ; fo möchte es
aud) wohl mit feinem Aufenthalt zu Daris,
wentgftensumr785,nicht allzu richtig ſeyn.
Seine Klavierfachen, von denen aber meis
nes Willens nichts in Frankreich geftochen
worden, harten: 1794 ſchon die Zahl des
8ten
®
139 Kuıb Kai
gten Werks erreicht, Ich kann aber nut
folgende anführen: x) III Klavierforraren
mit ®.Op.s.Mannheim. 3) PetitesPid-
ces p. leClav.Op.7.&bend. 3) Dergl.
Op. 8. Bafel. | ‚ |
RKuhn( . .) Organiſt und Kirchenkom⸗
poniſt zu Hirſchberg in Schleſien, wurde
noch im J. 1793 in den Berlin. muf. Zeit.
geruͤhmt. Nach fruͤhern Ochleſiſchen Nach⸗
richten, hatte er {hen 1789 aufgehoͤrt zu
-fchreiden.
*Kuhnau (Johann) — Das von ihm
felöft turchgefehene und verbeſſerte Mſt.
der Disput. de Triade Harmonica hatte
Mitz ler mitin Polen, und verſprach e$,
.. wenn er wieder nach Deutfchland kaͤme, mit
" Anmerkungen in den Drud ju geben. Bes
anntetmaßen iftdiesaber nicht gefchehen.
Uebrigens findet man noch Kuhnau's
von ihm ſelbſt beſchriebenes Leben,“ im XII.
Stuͤck der Novorum Litterarior. Lips.
1722, Auch fteher feine Biographie im zten
Bande von Ehriftoph Ernſt Siculs An-
nalium Lipsiensiumn Sect. VI.
Kuͤchent hal (JohannGeorg) ein Or⸗
ganiſt zu Nordhauſen ums J. 1700, hat
ſich durch verſchiedene Klavier⸗ und Orgel⸗
ſachen, doch nur in Mſt. bekannt gemacht.
Ich ſelbſt beſitze unter dem Namen Ku⸗
henth al ein Praͤludium und eine Fuge,
mit Pedal, womit wahrſcheinlich derſelbe
gemeynt iſt Walther.
Kuͤchler (Johann) Fagottiſt in der
Mainzer Kapelle 1790, hat nach dem Go⸗
thaiſch. Theater⸗Kalend. von 1792, im
vorhergehenden Jahre das Singſp. Az a⸗
kia in Muſik geſetzt.
Käffner(. . J—derjingere, hat ſchon
ſeit geraumer Zeit Wien wieder verlaſſen,
indem gegen 1786Verſchiedenes von ihm zu
Paris geftochen wurde. Auch wird er fchon
feit 179 3 zuLondon unter die beften Dafigen
Klavierfpieler gezählt. Won feinen geftos
henen Merken können folgende genannt
werdene VI Sonat. p. le Clav. Paris,
2792. VIdergl. Op. 2. u. ſ. w. bis Op. 9.
1788, alle zu Paris bey Le Duc. Op. 3.
darunter find Violinquartetten.
Kaffner (Johann Jakeb Paul) —
Unter dieſem Namen fuͤhrt Traeg in ſei⸗
nem Verzeichn. Wien 1799 noch eine So-
.nateä 4 mainsgeflochen an. Es ift Dies‘
- RAui
derim a. Ber. bereits angeführte vortnalige -
Drganift an der Walpurgiskirche zu Nuͤrn⸗
berg und nachmalige Hofcembalift des Fürs
ften von Taxis, wo er aber nie Kapellmeis
fter war. Folglich ifter auch ver Vater des
vorhergehenden. 3 en
Kuͤhl cLorenz) Muſikdirektor am Dom
zu Hamburg ums J. 1770, hat unter ans
dern Werken auch dasOratorium: La Pas»
sione di Gesu Christo von Metaftas
fio, in Muſik gefege und am 2 2. Maͤrz deſ⸗
ſelben Jahres öffentlich und mit Beyfall
aufgeführt. ſ. Hiller s Nachricht. Band
V.&.124.
Kuͤhn (Andreas) Kantor und Schul⸗
kollege zu Winzig in Schleſien ums Jahr
1780, geb. daſelbſt am 19. Januar 1730,
har außer andern nicht hieher gehörigen
Druckſchriften auch herausgegeben : Sings
gedichte über die Sonn« und Befttagsenans
gelien, verfertiger und in Muſik gebracht,
Breslau, 1768.83. Iſt alfo Dichter und
Komponift: zugleich.
Kühn an (Johann Chriſtoph) — Das
Choralbuch diefes fleifigen Mannes, wos
von am Ende feines Artikels im a. ker. noch
die Rede war, gehöret zu den vollitändigften
und reichhaltigiten,die wir befigen, und uns
‚terfcheidet fi) von allen fibrigen nicht nur
durch die Angaben der Provinzial; Abweis”
ungen, fondern auch insbefondere Durch
die löbliche Anzeige bes Komponiften dee
Melodie,da wo er auszumachen geweſen iſt,
ober doch wenigftens des Alters deſſelben.
Daß die bisherige Wernachläßigung dieſer
Anzeige in den Choralbächern nichts weni⸗
ger als gleichgüktig ift, Haben die Ken,
Schriftſteller, welche in’ der Sefchichte des
Kirchengeſangs gearbeitethaben, z. B. ein
Heerwagen, leider nur zu ſehr empfun⸗
den; Deſto mehr Dank gebührt Hrn. Kuͤ h⸗
nan, daß er hierdurch Die Bahn gebrochen
hat; wahrſcheinlich hat ihm auch hierzu
Kirmbergerdie Veranlaffung gegeben,
det mitden Kompofltionen der vergangenen
Jahrhunderte fo vertraut und befanntwar,
als mit denen aus dem gegenwärtigen. Was
mir von alten Choral Komponiften vor⸗
tommen follte, werde ich treulich in gegens
wärtigem Werke beybringen. Andere mös
gen ein, gleiches thun. Vielleicht kommen
wir dann am Ende zu einem Choralkompo⸗
niſten⸗
140
ar Kuf.
miſten⸗Verzeichniſſe, das einigermaßen eine
Bergleihung mit dem aushaͤlt, was wir bes
reits von den Dichtern derfelben aufzumeis
fen haben. Die harmoniſche Begleitung in
dieſem Choralbuche fchreibt ſich noch von
Sirnberger ber, oder it wenigftens uns
ser deſſen Aufſicht verfertiger worden. Les
ber die Einrichtung und Befchaffenheit des
Ganzen überhaupt finder man eine recht gu⸗
te und mitEinjicht verfaßteftezenfion in der
muf. Korrefponden, 1792. ©, 41-47.
Der Titel deffelben.ift folgender : Vierſtim⸗
mige alte und neue@horalgefänge, mie Pro⸗
‚ vinziababweichungen. Berlin, im Verlage
des Autors, 1786. 3308. 4.4. Deſſel⸗
ben zweyter Theil. Ebend. 1790. 274 ©.
q. 4. Die darin vorkommenden neuen Wer
lodien ſind von C. P.E. Bad, Quanz,
Kühnau, Gattermann, Harſow,
Doles, Hiller, Levit, Rex, Lok
be, Boles und Roͤtſcher. Choralvors
ſpiele für die Orgel. und das Klavier. Ges
., fammelt und herausgegeben, von ꝛc. Ders
kin, ohne Jahtzahl, aber 1791. 64 Seiten.
Dieſe Borfpiele find cheils vom Herausge⸗
ber und theils von Kirnberger, Schau
le, Vierling, C.P. E. Bach, Haus
fow, H. Leo Haßler, Sattermann
und Oley. Noch finde ih in Meyns
Muf. Verzeichn. 1797 angeführt: . Kuͤh⸗
nau’s eihige neue vierftimmige Choral
geſaͤnge, welches ein Nachtrag zum Choral
- Buche zu feyn ſcheint. Er ſtarb zu in,
als Drufikdireftor und Kantor an ber Drey⸗
faltigkeitskirche, am. 13. Okt. 1805, und
war 1735 im Mansfeldifhen geboren.
Kuͤhnel (Ambrofius) bis zum Jahre
1800 Organift an der Churf. Hofkapelle zu
Leipzig, errichtete imnämlichen Jahre, nebſt
dern nun veretwigten Kapellmeifter, F. A.
Hoffmeifter, gemeinichaftlich gu Leipzig
au do ſelbſt dieſe Vorſicht in der Wahl der Kunſt⸗
‚bie feitdem unter der Firma: Bureau
Musique, befannte Kunſthandlung. Dies
fe Verbindung erhielt fi aber nur bis
1805, da Herr Mühnel die Handlung
ganz allein uͤbernahm, und Hr: SH offm ei«
ſter nah Wien zurückkehrte. Seinem
loͤblichen Kunfteifer, feiner Einfiche in die
Tonwiflenfchaft, feinem Geſchmacke and
feiner Kenntniß mehrerer Inftrumentehas : zu
ben wir eine Wienge für das Kunſtſtudium
wichtiger Werke, in korrekten Ausgaben zu
t
L
des Andenkens der Künftlers
. ©, mn. 'Kwi 468
banken, . B. J. Seb. Bachs Werkefür
Orgel und Klavier; eine Sammlung von
Haydns Violinquartetten; desgleichen
von Mozarts Violinquartetten und
Quintetten und Klavierwerken; ferner
Ueberſetzungen und weſentliche Verbeſſe⸗
ruugen der meiſten Schulen des Pariſer
Muſikkonſervatdriums, nebſt mehreren
deutſchen Originalſtudien, als 1) fuͤr den
Geſang: Righini's, Crescenti⸗
ni's, und die Pariſer Geſanglehre; 2)
fürs Klavier: die Schulen von Chemens
ti, 3. B. Cramer, P’epel und
Schicht, and von A.E. Muͤller; 3)
die Werke über Generalbaß und Harmonie
von Albrechtsherger, von Catel,
und von Warpurg über dieZuge; 4)
für die Violine: die. Schulen von Rode,
Kreußer und Baillot,. von Leop,
Mozart, Benda und Fierilld:.5) .-
die Violoncellſchule von Bail lot, Le va ſa
ſeur, EatelundBaudiog, 6lfürdie
Floͤte: Devienne s) desgleihen Hu⸗
gots und Wunderlichs Schulen;
7) fuͤr die Guitarre: Bornhardes,
Guthimanns und andereSchulen. Ue⸗
berhaupt aber enthaͤlt ſein neueſter Katalog
von 1812, im größten Folio, auf so Sei⸗
ten, die Anzeige einer Menge ber herrlich⸗
ften Hriginalwerke aller Art, für Geſang
. und alle Iuftrumente, von Beethoven,
Cherubini, Elementi, Ebert,
Mich. und Joſ. Haydn, Himmel,
Hoffmeiſter, Mozart, A.E. Muͤl⸗
ler, Neukomm, Paͤr, Righini,
A. und B. Romberg, Opohr, Spon⸗
tini, Tom aſchek, Wanhal, u. ſ. w.,
welche ſich durch ſchoͤnen, deutlichen und kor⸗
retten Stich auszeichnen, und wenigftent
in diefer Hinſicht ohne Probe aufgeführe
werden koͤnnen — Zwar könnten Manche
werte, und diefe Sorgfalt Bey ihrer Ausſtat⸗
tuug zur bloßen Maaßregel, Käufer ans
zulocken, herabſezen. War denn aber das
auch bloße kaufmännifche Spekulation,
ats Herr Kuͤhnel die Ausgabe: dieſes
neuen Leritons uͤbernahm, deſſen Verlages
koſten mehrere große Buchhaudlungen nicht
übernehmen wagen wyollten? Wenn
ſich hier Herr Kuͤhnel der Ehre und
welt
Per
EN
wbelt annahm; fo geſchah es offenbar,
143 | Kui
‚ einzig und allein aus wahrer und achter
Kunſtliebe und reinem Kunſtpatriotis⸗
mus; Eigenfchaften, weiche ihn über alle
Bedentlichleiten erhoben, fo daß er dies
. feltene Wert dem denkenden Kunftliebhas
ber der gegenwärtigen und künftigen Zeit,
dufeine denr Gegenſtande wuͤrdige Art, in
die Hände gab. Und fo möge, wer nur. jes
mals Vergnügen oder Mugen aus dieſem
Werke ſchoͤpft, es dieſem Kunftfreunde dans
ken! — Diefer Kuniteifer, verbunden mit
Rechtſchaffenheit/ und befonders mit Kennt⸗
niß von der Guͤte der mancherley muſikali⸗
ſchen Inſtrumente, vornehmlich der Fort e⸗
piano's, von denen in ſeiner Handlung
beſtaͤndig ein großer Vorrath von mehreren
Bauarten, von den vorzuͤglichſten Wiener
und andern Meiſtern, bereit ſtehen, hat ihm
bas Zutrauen der Kenner und Liebhaber:
‚der Mufit erworben.
Kahnel (Auguſt) — Er hat von ſei⸗
ner Arbeit ſtechen laſſen: Sonaten oder
Partien für eine und ꝛ Violdagamben nebſt
dem Generalbaſſe. 1698. Fol, Mehrere
feiner Werke befinden ſich noch im Muſeum
gu Caſſel, wo er von 1695 bis 1700 ſtand.
Kühn e(Johann Michael) ein Laute⸗
niſt und Vioͤldagambiſt, war anfangs am
Preußiſchen Hofe zu Berlin, hierauf 717
am Hofe zu Weimar, mo er das Prädikat
als Sekretär erhielt, und endlich beym Feld⸗
Marſchall Flemming zu Dresden in
Dienften. Bon Hier wendete er ſich nad
Hamburg, mo er eine ungewilfe Zeit privas
tifire Hat und vermuthlich auch geftorben iſt.
Gegen 1730 hat er von ſeiner Arbeit ſtechen
laſſen: Sonates; & X et 2 Violes deGam«-
be. Amſterdam, ben. Roger.
Kühnfius(d nicht Küpfin 6,
wie im a. Lex. verdruckt ſtehen geblichen iſt.
Mit allem uͤbrigen, was daſelbſt noch von
ihm geſagt wird, hat’ es feine voflfonmene
Richtigkeit.
vergeffen, daß Hakius und Kühnfius
diefe Differtation gemeinſchaftlich haben
brucken laſſen. Denn fo ſchreibt Matches
ſon, der ſie in Haͤnden hatte, S. 321. ſei⸗
ned Mithridats: W. G. Hakins und
B. Kuͤhnſiue, ein Paar gelehrte Canto⸗
res und Organiſten in Berlin, was dieſe un⸗
ter . J. Sch licht, do admirandis Mu-
Mur Haste ich anzumerken
Kui a 444
aices offectihus haben drucken laſſen, kan
man daſelbſt nachſehen. “ Und ſetzt hinzu:
„Ich habe eine betraͤchtliche Anzahl dieſer
Art Diſſertationen geſammelt, die den we⸗
nigſten Gelehrten bekannt ſeyn werden;
auch kaum dem Namen nach. Es ſtehet
aber bisweilen in ſolchen kleinen Schriften
vieles, das man in großen umſonſt ſucht.“
Kuͤmmel (Bernhard Chriſtoph) Dres
diger 1801 zu Beſenrode im Hohnſtein⸗
ſchen, vorher Rektor zu Hedemuͤnden ſeit
1796, privatiſirte vorher als Kandidat der
Theologie beynahe ro Jahre lang zu Muͤhl⸗
haufen, von wo er unten verzeichnete Wer⸗
ke zum Drucfebeförderte. Ums J. 1796
war er einer der drey Kandidaten, weiche
der Stadtrarh zu Goͤttingen, nach dem Abs
Ichen des daſigen Kantors Ruhdorf, an
deſſen Stelle erwählte,deren jeder zur Pros
be über einerley Poeſie ein Kirchenſtuͤck nebft
einem 4ſtimmigen Choral fegen mußte:
Der Hr. Mufitdirektor Weimar zu Ers
furt, dem der Nach dieſe drey Probeftüce
zugeſchickt Hatte, um ihn ſein Gutachten dars
über füllen, und das Befte darunter wählen
zu faffen, erkannte zwar Zen. Rümmels
Kompofition für die vorzüglichfte ; befondes
ve Verhaͤltniſſe brachten es aber dennoch das
hin, daß er dieje Stelle nicht erhielt. Seine
gedruckten Sachen find: 1) Iſaak Maus
Gedichte mit Melodien fürs Elavier. Leipz.
3) VI Elavierfonaten für angehende und
fertige Spieler. Ebend. 1788. 3) Für Ges
: fang und Spiel. Caſſel, 1796. Enthält x Lo.
Lieder nnd ı Romanze mit 7 Variationen.
Im J. 1799 foller wieder eine Sammlung
Lieder angekündigt haben. 4) Muſikaliſche
Feierſtunden. ar Heft. 2: Heft wurde 1802
angekündigt.
Kuͤmmel (Idhann Valentin) ein In⸗
ſteumentaltemponſi bluͤhete zu Anfange |
des 18. Sahrhunderts, wahrſcheinlich zu
>
Hamburg. Nach dem Titel feines hier fols
genden Werks fcheint er bey feinem Leben
Mehreres herausgegeben zu haben; deun
bies folgte erft nach feinem Tode und war
betitelt: Neuer Muſikaliſcher Vorrath in
Suiten fuͤr Hoboen und Hörner. Hamburg,
1714. Walther. . .
Kürzinger (Ign. Franz Zar.) —
nenne fich auf folgendem Werkchen: Hochs
fuͤrſtl. Hoch⸗ und Teutſchmeiſteriſcher Ca⸗
pellmei⸗
>
148 Kui
pellmeifter zu Mergentheim in Braten: ..
Das Bud hat den Titel ; Getreuer Unters
richt zum Singen mis Manieren, und die
Vieolin zu fpielen. Augsburg, bey Joh. Jac.
Lotter, 1763.95
richt ing. Bon &. 1 — 53. handelt er in
Frag und Antwort von: der Singkunft.
- Dann von &.53 — 71. vom Violinſpie⸗
fen und liefert zugleich für beydes kurze Lies
bungsſtuͤcke. Den übrigen Raum von ©. .
72 — 95. füllen Erklaͤrungen der nöthigs
eiten ohne ben Varbes.
ften Kunitwörter. ſ. Grubers Beyträge,
" +
©1829. —
Kuͤrzing er (PauhSohn des vorher⸗
gehenden, gegenwaͤrtig(1807) Muſikdirek⸗
tor bey einer Erziehungsanſtalt zu Wien,
geb. zu Wuͤrzburg jms J. 1760, war von
ſeinem Vater fuͤr die Rechtsgelahrtheit be⸗
ſtimmt, welche er auch nach allen Theilen
abſolvirt Hatte. Da aher fein Water bey
deſſen vorzüglicher Anlage zur Muſik nicht
unterließ, ihn auch in dieſer Kunft gründs _
Sich zu unterrichten ; fo brachte es theils bie
Abe Megung des Sohnes, heile auch
die Aufinunterung vornehmer&ötner end⸗
lich dahin, daß er die Jurisprudenz aufs
gab, undfich gänzlich der Muſik widmete.
Er kam daraufnah München in basEhusf.
Baierifche Orcheſter, wo er bald ſolche Fort⸗
ſchritte machte, daß er noch im naͤmlichen
Jahre ſeiner Anſtellung ſchon eineOperette, fi
„die Graͤfin,“ mit fo vielen Beyfalle in Mu⸗
fie feßte, daß fie in kurzer Zeit mehrmals
nach einander gegeben wurde. Er wuͤnſchte
nun mit ſeinen erlangten Talenten ſeinem
Vaterlande zu dienen, und kam deswegen
wieder nach Wuͤrzburg zuruͤck. Neid und
Mißgunſt vereitelten aber bald dieſe gute
Abſicht, und noͤthigten ihn, fein Gluͤck in
Negensburg zu ſuchen, wo er auch fogleich
in der daſigen Sapelle als Hofmuſiker mit
einem angemeſſenen Gehalte augeſtellt
wurde. Durch ſeinen Fleiß und Dienſteifer
erwarb er ſich auch hier ſo viel Zutrauen bey
ſeinem Hofe, daß ihm die Kompoſition der
Muſik aufgetragen wurde, welche zur
Geyer der SegenwartKaifeeYofephs II.
zu Regensburg aufgeführt werden follte,
Auch diefes Auftrags entledigte er fich fo
ehrenvoll, daß ‚der Kaifer, diefer raffinirte
Kunſtkenner, nicht nur felbft mehrere
cke davon auf dem Klaviere dirigirte, ſon⸗
8
—
XKui Kunm246
berwißun auch eine augemeffene Gtrlle vers
ſprach, wenn er fih nad Wien wenden
wollte. Dies gefhah, under erhielt daſelbſt
obige Stelle, welcher ex feitdem mit vielen
Bleiße, zum Nutzen feiner Zöglinge, vorges
ftanden bat. Seine Kompofttionen follen
durchaus planmäßig geordnet, und mit eis
ner glücklichen Mifchung von Geniezügen
und kontrapunktiſchen Kuͤnſten bearbeitet
feyn. Mehrere trefflich gearbeitereKirchens
ſtuͤcke follen ſich darunter Befonders aus⸗
zeichnen. Von Opern werden ihm, außer
der oben genannten Graͤfin, noch in den
Theaterkalendern zugeſchrieben: 2) Die
Illuminazion; aufgef. zu Wien 1792. 3)
Roberi in Kalite Ebend. 1794, Außer -
diofen find von feiner Arbeit, nach den Vers
zeichniſſen den Mufiverleger,- geftochen:
4) VI Lieder für das Klavier, Wien, bey
Kurzbeck, 1789., 5) XII deutfche Taͤnze
fürs Klav. welche im Redoutenfaale zu
Bien aufgeführt worden. Wienund Darme
ftadt; 2792. re
Kuͤtte I(Caſpar) von Waſſertruͤdingen
im Anſpachiſchen gebuͤrtig, lebte um die J.
1574 bis 1586, und war der erſte Profeſſor
. der Muſik und zugleich Kantor und Muſik⸗
direktor bey der Akademie zu Altdorf. Mach
der Zeit wurde er Diakonus zu Woͤhrd, wels |
ches Amt er aber freywillig verliefen und
ch nad Augsburg begeben haben fol.
SeineGeſchichte iftin tiefes Dunkel gehuͤllt,
and wird ſelbſt in Wille Nürnberg. gel,
Ler. ziemlich verworren erzähle.
Kummer “..) eindagottiſt aus Dres⸗
den, ließ fih 1799 gu Leipzig hören, und
wurde wegen ſeiner Fertigkeit und feines ans
genehmen Tones unter die vorzüglichiten
Meeifter- diefes Inſtruments gerechnet. ſ.
Muf.Zeit.1799.©.428. Von ihm find bey
Kühnel verlegt: 12 Pieoea p. 3 Bassons.
O8. ıı. . u
Kunftmann (I. ©.) Kaufmann it
Chemnis. Sein Eifer für die Tonkunſt,
feine Kenntniß der Kompofition und fein
braves Klavierfpiel zeichnen ihn Inter den
Kunſtfreunden ruͤhmlichſt aus. Eine Sins
fonie vom ihm wurde in Leipzig mit Beyfall
aufgeführt. Von ihm find 181 1 bey Breit⸗
kopf und Haͤrtel geflohen: 6 Quadrillen
Steh; für Orcheſter. |
Kuntel.. ) ein vortrefflicher Violiniſt,
geb.
—2—
—*
mn. “
[4 ⸗
147 —
geb. in Gohmen, lebte lange Zeit Ir Prag,
vı F N
Kun *
x
ton erfih beym Grafen Buquois in Diens
ften befand. Nach der Seit has er eine
Schulmeiſter⸗Stelle auf dem Lande erh
ten. Er hat mehrere Konzerte für fein Ins h
ument gefchrieben, welche feinem Ge⸗
chmacke und feiner Keuntniß Ehre machen,
von denen aber nie etwas gedruckt worden
iſt. ſ. Statift. v. Böhm, Heft XIL Die
| Zeit feiner Bluͤthe ſcheint indie Jahre von
“ 2750bis 70 gu fallen, |
Kun. f. Kunz |
Kunz. Vergl. Cunz. *
Kunz (Thomas Anton) — wird zu
Prag, wo er lebt und geboren iſt, bey feinen
‚ Talenten ald Komponiſt, auch unter die bes
ſten Klavierſpieler gezählt. Im J. 1799
führte er zu Prag die Kantate: „Die ihr des.
unermeßlichen Weltalle⸗ welche Mozart
fürs Klavier geſetzt hat, mis vollem Orche⸗
ſter, wozu erdie Stimmen ausgeſetzt hatte,
mit vielem Beyfalle auf. Mehr aber, als
durch dies alles, ſcheint er fich burch feine Er⸗
ſindung des Orcheſtrion einen Namen in der
Muſtkweit gemacht zu haben ; auch ſcheint
er. ſelbſt "einen vorgüglihen Werth auf
dles Werk zu legen. Dies Inftrument, wels
ches im Aeußerlichen einem Flügel gleiche,
nur daß der Kaſten ungleich Höher ift, ſoll
Ber Muſik eines vollen Drchefters ſehr nahe
kommen, das Erescendo und Decrescendo
auf eine hinreißende Art ausdruͤcken und
ein Meifterftä im Diechanismus u. in der
Zufammenfeßung feyn. Es hat 21 Regi⸗
ſter zu folgender Dispofition : 1) Fortepia⸗
novon I His. drengefir. a. 2) Lautenzug.
3) Hebel zur Dämpfung. 4) Koppeln zum
Flotenwerk. 5) Flöte + Fuß. 6) Dulcian
gedeckt 12 Fuß. 7) Salicet, gedeckt 2 Fuß.
8) Viola da Samba 8 Fuß. 9) Sifflör ges
deckt, 2 Fuß. 10) Flöte offen Fuß. 121)
Hohlfloͤte vom eingeftrichenen c bis dreyge⸗
frihena,8 Fuß. 12) Fagott 12 Juß. 13)
Waldhorn, 8 Fuß. 14) Klarinett ober Ho⸗
boe zum Einſetzen, 8 Fuß. ı 5) Pedal von
C, 16 Fuß, 25 Taften. 16) Lantenzug des
Pedals. 17) Pedalkoppel in die Lade des
Orgelwerks.
21) Sperrventil. Dies alles wird durch
wey Klaviere und Pedal in Bewegung ges
. feßt, wozu aber, wie er, ſelbſt geſteht, auch
8. 18) Sanfter Tremulant.
’ 19) Schweller. 20) Pedalverſtaͤrkung.
e . Kun... IT, 5
beybemfonft geſchickteſten Wictuofen, eine
befondere VBoräbung in dem Gebrauche und.
der Werbindung det Stimmen und dem
verschiedenen: dazu nöthigen Bortrage ges
drt. Die Erfindung diefes Inftruments
Schreibt fich vom Sabre 1791 her. . Seitdem
er aber dasjenige, was er Damals verferti⸗
get hatte, abgegeben hat, ift in den Jahren
von 1796 bis 98 wieder ein neues und uns
gleich volllommneres fertig geworden... So
glängend und uͤberraſchend aber auch uns
mer die Wirkung dieſes Inftruments ſeyn
mag ; fo bleibt es doch, wie alle übrigen mit
Dfeiffenwert verbundenen Fortepiano's,
ein mühfeliges C ſchaft für den Befiger,
es beſtaͤndig in hr :uchbarem Stande zu er⸗
Halten, wenn man bedenkt, daß ben jeder
veränderten Temperatur im Zimmer das
Baitenwert, ©. bey mehrerer Kälse, Im
Tone fteigt, indeß, aus der nämlichen Urfa⸗
che, das Pfeifenwert im Tone finkt; Ind
fo umgefehrt bey der Wärme. Eine auss
führlichere Beſchreibung biefes Inſtru⸗
ments giebt er ſeibſt, &. 88. des I. Jahrg.
der Leipz. muf. Zeit. Die wiederholten Ver⸗
fache im Inftrumentendaue brachten ihn
1799 auch aufdie Erfindung eines Bogen⸗
Plaviers oder Bogenfluͤgels, welcher aber
von den Vorfchlägen und ber Manier der
Hrn. Chladni and Meyer merklich
abweicht. Sein Inſtrument nämlich hat
65 Taften, vom Contra, bis zum drey⸗
geſtrichenen a. Diele Taten hrauchen
kaum berühre zu werben, um den Ton zur
Anfprache zubringen, deffen Stärke und
Schwäche uͤbrigens ganz. vom mehreren
odermindern Drucke des Fingers abhängt.
Auch die Mechanik und Bewegung bes Bos
genrahmens ift viel einfacher und leichter,
als an den Bisher befaunten Inſtrumenten
diefer Art. Seineeigene Befchreibung das
von findet man im aten Jahrg der Leipz.
muſ. Beit. ©.475. Sein Pygmalion iſt
1781 zu Praggedrudt worden. Seitdem -
Hat er noch herausgegeben: 2) III Geſaͤn⸗
ge. für das Clavier. Pras. 4. 3) XXIV
deutſche Lieder mit Klavierbegleltung. Leips _
gig, ben Breitkopt, 1799. Bey den vers
schiedenen Anfüßrungen diefer Lieder findet
manfeine Vornamen bald mie €. A., bald
mit L. A. und an einem dritten Orte, mit _
J. A. angebeutet, wodurch das a
| ey
a " =
149 Kun
beynahe um ein Dahr Artikel reicher ge⸗
wordenwäire. —- ‘un —
Kunze (C. H.) Muſtklehrer und In⸗
ſtrumentalkomponiſt zu Heilbronn, hat fol
gende Wette von feiner Arbeit. ftechen laſ⸗
fen: ı)XIlPiecesp. 3 Cors. 17393. 3)
VI Sammlungen von Tänzer f. Klav.
1793; mehrere aud) vollſtimmig. 3) III
Duos & 2.Flageolets. Liv.ı: 1796. 4)
VI Trios pour 8 Gors.Liv:2; Heilbronn,
2800. 5) II Quatuorsp.Gor,V.A, et
Ve. Op. 1. Ofſenbach, 28006: ©
Kun zen (Friedrich Ludwig Aemil) —
gegenwärtig Koͤnigl. Dänifcher Kapellmei⸗
fies zu Kopenhagen, geb. zu Luͤbeck ums.
1763, einer unferer vorteefflichften Kuͤnſt⸗
fer, feyes von Seiten. feinen Kompoſition,
feines Klavierſpiels, feiner Kunſtwiſſen⸗
"(haft oder ſeines Herzens; hat denndch mehr
rere Jahre mit einen widrigen Schickfale
gekaͤmpft, bis ſelbiges endlich, gleichſam
durch feine Verdienſte gewonnen, ihn auf
eine ſo ehrenvolle Weiſe belohnt hat. Mit
Freuden trete ich aber Diesmal zuruͤck um
einen Mann für mich'reden zu laſſen, bee
fi) bey feinem Leben ſo viel Anfprüche auf
die allgemeine Hochachtung erwarben hat,
ich meyne den Kapellmeifter & h ul; weis
cher mir kurz vor feinem Tode noch folgende
Biographifche Nachrichten von Hrn. K uns
zen eigenhändig entworfen und zugeſchickt
. bat. Ohne nun ein Wort in diefem Auflas
be, der dem Herzen feines Verfaſſers fo viel
Ehre macht, zuverändern, ſelbſt feine eiges
ne Perſon nicht, in der er erzaͤhlt, werde ich
feinen Auffag ohne einige Unterbrechunq
“mittheilen und dasjenige, was ich in meinem
bereits vorher verfaßten Artikel noch etwa
bemerfenswerthes finde, am Schluſſe der
Schulzifhen Nachrichten anhängen.
„Kunzgen, fät 1795 Kapellmeifter in
Kopenhagen, hat von der Zeit an mit ers
ftaunlichem Fleiße viele ſowohl theatraliſche
als geiſtliche Muſiken geſchrieben, die mei⸗ bey
ſterhaft ausgefuͤhrt und mit großem Bey⸗
fall aufgeführt worden find. — Er kann
jest ohngefaͤhr 36 Jahr alt ſeyn. Er ſtudirte
um 1784 in Kiel, und lebte viel mit dem
Prof. Cra mer, wo ich ihn perſonlich tens
nen lernte und. oft Gelegenheit hatte, fein
fertiges Klavierfpielen, fchnelles Notenle⸗
fen, brillantes und geſchmackvolles Zanta⸗
x
Kun 150
fire, feine grumdlichen Einſichten in Die‘
Kompefition, Die er ſich durch eignen Fleiß
erworben hatte, feine Ausarbeitungen man⸗
herley Art, mireinem Worte, fein großes
Genie zu bewundern. Bey nyeiner Ankunft
in. Kopenhagen 3787 fand ich ihn daſelbſt.
Es hatte ihm nicht gluͤcken wollen, die erſte
Aktompagniftens Stelle bey der Kapelle zu
erhalten, Er blieb bdeſſen ungeachter da, weil
ein angenehmer Zirket von Freunden, zu
denen ich auch gehörte, ihn an Kopenhagen
feſſelte. Er nutzte feine Zeit, ſich ims
mer mehr in der Kompefition feſtzuſetzen,
ſtudirte fleißig Partituren, und tomponirte
‚ verichiedene Selegenhettenkifiten, in denen
ein — age n — und Fleiß
örbar war, als man in Mrufiten
— zu ſuchen und zu finden —*
Sein erſter theatraliſcher Verſuch wer die
Oper Holger Danske vol Baggeſen,
die 1790 unter meiner Direktion auf dem’
Nationaltheater aufgefähret and mit gras
Sem Beyfall aufgenommen wiirde. In
biefer Oper; wo das Pathetiſche, das Ems
pfindungsvolle mit Dem hohen und niedrig
Komiſchen abwechfelt,legte Run zenichon
einen Beweis ab von feinem richtigen Ur⸗
theil und Gefuͤhl, von’ feiner Kenntniß des
Theatereffekts, und von feiner fruchtbaren
Erfindung. Ein folcher Verſuch ließ den’
finftigen Meiſter ahnden. Da ihm aber in
Kopenhagen die Ausfichten zu einer feſten
Stelle verfchloffen waren,und das Informi⸗
ven ihm ſehr laͤſtig ward; entfchloß et fich,
‚ fein Gluͤck in andern Gegenden zu verſu⸗
hen. Erging auf mein Anrathen nach Ber⸗
Im, wo Reichardeihn mit offuen Armen
aufnahm, und alles Mögliche chat, ihm den
dortigen Aufenthalt leicht. und nutzbar für
bie Kunſt zu machen. Seine Begierde zu
arbeiten war Urfache, daß er ein Singſtuͤck
von einens dortigen Akteur in Muſik feste,
das aber wegen des geringhaltigen Tertes
der Aufführung fein Gluͤck machte.
Kunzen fand bald nachher Gelegenheit,
als Muſikdirektor mit goo Gulden Schalt _
bey dem neuen ſtehenden Theater in Frank⸗
furt a. M. andeſtellt zu werden. Dieſe
Otelle gewährte ihm den Bortheil; daß er
aufs genauefte mitdem Genie Mozarts‘
in deffen Singſtucken bekannt ward, nik
den fich das feinise bald innig —
ie⸗
\ .
au Kun
Kun ase
Diefem Vorbllde arbeitete ernim mit fo Shenidfen,i790. 152 Seiten. gt. q. 4
gluͤcklichem Erfolge nach, daß, als dr esliche
Fahre nachher, ebenfalls als Muſikdirektor
Sy der Schauſpielergeſellſchaft in Prag,
fein „Binzerfeft‘” aufdas bortige Theater
brachte, das Prager Dublitum es mic dem
lauteſten Beyfalle aufnahm,ohngeachtet fols -
ches ſo fehr durch die MR o zart ſchen Sing⸗
ſtuͤcke verwoͤhnt war, daß in langer Zeit
= anderes dort hatte aufkommen koͤnnen.
Um dieſe Zeit ohngefaͤhr war es, als ich wer
gen Kraͤnklichkeit um meine Entlaſſung in
Kopenhagen anhalten mußte; und da der
König es mir auheimſtellte, einen Nachfol⸗
ger zu ernennen, flug ih Kungen vor,
: per nun der dortigen Kapellmeifterftelle zur
Satisfaktion des Hofes und des Kopenha⸗
gener Publitums mit Ehren vorfteht.
Schabe nur, dag die trefflichen Werte, die
er dort ausarbeitet, in Deutfchland nicht fo
bekannt werden, als Kers verdienen. Er ift
miteiner Zuch er in i, einer fehr brawen
Sängerin, verheyrachet, die ſowohl auf der
Frankfurter, als Prager Bühne als erſte
Sängerin engagirt war.“ So weit nach
Scäutzens Handſchrift. Der ng
Danske wurde zu Kopenhagen vom
bruar His zum Junius des 1789: Jahres
mit. immer gleichem Beyfalle angehört.
‚Zugleich arbeitete der Kapellm. Sch ulz,
‚durch deffen großmuͤthige Wemühungen
‚eben dies Stuͤck aufs dafige Theater gekom⸗
“men war, nnunterbtochen am, Sofe zu
Kunzens Beſten, um ihn für Kopenha⸗
gen zubehalten. Aber umſonſt; Zungen
fah fich gendthist,im Julius 1790 zu Ber⸗
fin fein Gluͤck zu ſuchen. Wie fehr auch hier
feine Talense geichägt wurden,und wie fehr
es ſich insbefondere der- Sr: Kapellm. Re is.
chardt angelegen feyu ließ, ſelbige an da⸗
figem Hofe geltend zu machen, bapon findet
maneine ruͤhrende Erzählung in der Ber⸗
Jin, muf. Monatsſchr. S. 33. Folgende
feiner theils gedruckten, theils noch unges
druckten Werke, unter welchen er. auf ein
Dratorium ſelbſt den größten Werth Iegt,
kann ich nun noch nennen :
a) Für den Sefang.:.ı) Holger
‚ Dansks , oder Oberon; eine baͤniſche
Oper in 3 At. Klavierausz. mit unterges
legter deutſcher Ueberſetzung herausgege⸗
ben von C. F. Cramer, Copenhagen, bey
3) Die Weinleſe. Oper in 3 Akten, fuͤr Prag
1793 geſchrieben. Fuͤrs Klav. geſtoche 798.
3) Hemmeligheden, (das Geheimniß)
Oper, fürKopenhagen: 796. 4) Lieder mit
Begleit. des Rlav. Zürich, 5. Nägeli,.794-
s) Hymne auf die Harmonie, Poef. von
Gerſtenberg, mit einer Bignette von
Lips, f. Klav. Ebend. 1794. 6) ..
erftehung, Oratorium von Thom..T ha ar
rup: zur Partitur aus dem Dänifchen
überfegt, von C. 5. Schmidt v. Phi
feldet, welche Ucberfegung im Junius⸗
ſtuͤck des deutſchen Magazins von 1796.
No: 7. ingerädtift. 7) Ein zweytes Dras
tortum von Thaarup, dänifh ; deſſen
Titel nochnicht bekannt ift. 8) Drageduk-
ken, dAnifhe Dper. 1797. 9) Iokeyen,
Dessl.1797. 10) Erik Ejegad, eine gros
he dänifche Oper, 1798. 11) Halleluja der
Schöpfungvon®aggefen, dänifh,und
von Shmidt v.Phifelde ins Deut⸗
{che überfegt. In Partitur gedruckt, Los
penhag. und Hamburg, 1798. 21 2Seiten.
Desgl. in Dartitye und auch fürs Klavier.
Zürich, 6. Naͤgeli, 1800. 12) Naturens
Röst, (Die®timmeder Natur.) Dänifche
Dper 1799. 13) Dfiiens Harfe; große
deutſche Operette, in 3 Alten, 1799. Noch
ungedeudkt, 14) Hymne auf Sott, von
Schmidt v. Phiſel dek; in Muſik ges
ſetzt von etc. Zürich, b. Nägeli,ı 800, iſt nur
fürs Klavier. Hymnea Dieu, paroles de
C. F. Schmidt etc. Paris, 6. Viguerie,
1800, 15) Trauerfantate auf Kapellm.
Schulze Tod, 1800 zu Kopenhagenim
. Konzerte für die Tonkunſtlerwittwen, (das
eben dem Verſtorbenen feine Entſtehung zu
verdanken batte,) aufgeführt; wobey bie
ſaͤmmtlichen Mitglieder der Koͤnigl. Ka⸗
pelle in Trauer erſchienen. 16) Cantate zu
Feyer des neuen Jahrhunderts, für die daͤ⸗
niſche Hofkirche, (für welche der. Kronprinz
ihm eine goldne Uhr verehrte) 1801. 17)
Die Heimkunft. Eine dänifche Oper zu Kos
penhagen 1802 zum erſtenmal aufgeführt.
:18) Dee Eroberer und der Friedensfürft,
Eine daͤniſche Kantate, aufgeführt 1802 zu
‚Kopenhagen ; für welche er vom Kronprins
gen eine goldne blau emaillirte Dofe zum,
Sefchent erhiet.
b) Für Degeker: en a.
®
‚
N
2
153 Kun Kur
dem Thema der Ouv. zur Bauberflöte No.
3. Leipzig bey Kühnel. —
c) Klavierfachen. x) VI Sona⸗
einen fürs Klavier. Berlin, 1792 gedrudt..
2) PDhantafie nebft Wariazionen über:
Ohne Lieb' und ohne Wein; fpiekte er mit
allgemeinem Beyfalle 1791 3u Berlin, im
Konzertfaale der Stadt Parts, ift aber nicht
‚gedruckt worden. Auch war er damals
Mitarbeiter an dem zur felbigenZeit erfchies
nenen muf. Wechenblatte. 3) II Klaviers
fonzerte mit dazu gehörigen Akkompagne⸗
ment, in ME. führt Tr ae g in feinem Ver⸗
zeichniffe an. Doch könnten dieſe auch von
Thom. Anton Kunz en ſeyn, da kein Vor⸗
name dabey bemerkt iſt.
Kunzen (Joham Paul — trat zu
Ende des 1747. Jahres noch als Mitglied
zu Misßlers muf. Societaͤt. ſ. Miss
ders Biblioth. B. IV. ©. 107. Erſt im
J. 1772 wurde er vom Schlage geruͤhrt,
worauf ee 1781 ſtarb. Vergl. Koͤnig s⸗
idw |
w.
Kußp her (Johann Georg) — Er iſt
ein Neffe und Lehrling von dem berühmten
Stein, und fand mit Schtedmeyer
zu gleicher Zeit zu Augsburg in der Lehre.
Er ift auch beſonders gefchickt, alte Flügel in
Fortepiano's umzumandeln und die fehlen⸗
den Taften daran bis zur fünften Oktave zu
erfegeh. Auch verfertigt er die fogenannte
Stand Stahl: Harmanila mit halben Tbs
nen von 4 Dftaven. Seine Arbeit ſteht
aber der feines Mitſchuͤlers weit nach.
von Kurzbed (Bräulein Magdale⸗
ne) eine junge Dilettantin gu Wien, wurde
ſchon 1796 dafelbft für die vortrefftichſte
und angenehmfte Klavierfpielerin gehalten.
Vermoͤge ihrer geoßen Fertigkeit in beyden
Haͤnden, weiß fie jede Paflage mit Deuts
lichkeit, Nettigkeit und Präcifion zu hoͤren
zu geben. Ueberdies lieſt ſie gut, und hat ſo
ein außerordentliches Gedaͤchtniß, daß ſie
Symphonien oder andere große Stuͤcke,
die ihr gefallen, nur ein paarmal braucht
gehört zu haben, um felbige fogleich auf dem
Fortepiano genau nachzuſpielen. in
op
thren Talenten hat aber auch Iof
Kur Kyh' ‚25%
Haydn gehufdiget, indem er ihr feine
große Klavierſonate, Oeuvre game, auf
dem Titel derfelben zugeeignet hat, Wiel⸗
leicht war es dirlelbe, durch Deren meiſter⸗
haften Vortrag fie fich 1799 fo großen Bey⸗
fall erwarb. Ueberdies erklärte fie auch. der
verftorbene Daube 1797 für eine ber
Wiener Komponiſtinnen.
Kurzweil C...) ein Inſtrumental⸗
fomponift um 1799, wahrfcheinlich zu
Wien. Bon ihm führt Traeg in feinem
Verzeichniſſe folgende Stuͤcke, alle in Mſt.
an: ı)eine Orcheſter⸗Sinfonie. 2) Ein
Eonzertino für obligate Violine und Elarie .
nette mit dem übrigen Orcheſter. 3) Ein
Biolinkonzert. 4) Ein Bratſchenkonzert.
5) Ein Violoncellkonzert. 6) Ein Terzent
für Clarinette, Viole und Fagott. Im J.
1806 war er nicht mehr am Leben.
Kuttnohorſky (Johann Nepomuk)
zuletzt Chorregent auf dem Prager Schloſſe
und in der Benedikts⸗Kirche auf dem Hrad⸗
ſchin zu Prag, geb. daſelbſt, war der Sohn
Veits Kuttnohorftky, weicher als einer
der vortrefflichfien Tenoxiften au der dafls
gen Metropolitanficche im J. 1771 ſtarb.
Diefer hielt ſelbſt ven Sohn zur Muſik an,
welcher anfangs an der Dietropolitantirche
und bey Mariade Victoria Tenoriſt wurde
und hierauf obige. Stellen erhielt. Er ſtarb
aber ſchon 2781 am hitzigen Fieber. Unter
feinen hinterlaffenen Kompofitionen were
den IL Meffen und VIIE Sinfonien anges
führt, welche man mit Beyfall aufgeno
men hat. f. Statift.v. Böhm. Heft XII.
Kuzzi (Anton Joſeph) ein Komponiſt,
1796 zu Petersburg, iſt ein Schuͤler von
dem verſterbenen yon Ditters dorf,
bey dem er, auf Koſten des Grafen Sobe
‚aus Koſchentin, die Kompoſition ſtudirte,
und es darin ſehr weit gebracht haben ſoll.
Er hat Sinfonien und Konzerte für alle
Inſtrumente nicht nur, fondern auch einige
Dpern, al ;, ont und Konſtanze,“
und mehrere deutſche und itallaͤniſche Arien
Tomponirt, e
Krhm iur) F. Kbym.
235
. 2 , —
* .
La adens (...) Biefer franzöfifche
Tonkuͤnſtler hat gegen das J. 1797 heraus⸗
gegeben: Nouvelle methode pour ap-
prendre a jouer du Violon et a lire la
Musique. No. f. Meyns Muſikverz.
No. 1. ©. 109. wenn der Name nicht das
ſelbſt verdruckt iſt.
Labharre(L. L.) Violiniſt im Orche⸗
ſter der großen Oper zu Paris ums Jahr
1800, iſt ein Schuͤler von Viotti, und
hat von feiner Arbeit bekannt gemacht: III
Duos conc. p. 2 Violons. Op. 1. Liv.
1. Paris, 1800. III detgl. Liv. 2. und
ID dergl. Liv. 3.1802.
La Barre(Trille) ein Suitarrift zu
Maris und Komponift für ſein Inſtrument,
‘ nennt ſich Professeur et Compositeur
de Musique auf feinen Werten, deren er
feit 1790 jhon: mehrere durch den Stich
befannt gemacht hat. Bolgende können das
Yon genanut werden: ı) Nouvelle Me-
thode pour la Guitarre, à l’usage des
‚personnos,qui veulent apprendre sans:
maitre. Oe.7. à Parin, 1793. Vielleicht
das ausfuͤhrlichſte Werk über dieſen Gegen⸗
fans. Seine Stimmung der Guitarre iſt
e:h.g.d.a. 2) Recueil pour la Guitar-
“ re,oulegoris graduelles faciles pour
erfectionner les Ecoliers, qui ne
- ohantent pas. Oe. 8. à Paris, 1794. 3)
Etrennes de Guitarre, ou recueil des
plus jolies romanc. et couplets qui
sient parı dans l’annde 1787, suivis
d’uneSonate avecViölon oblige, etau-
tres pittes, par etc. Op. a. Paris, b.
v Baillen, 1788. 2
:Labat.(...) wahrſcheinlich ein jetzt
lebender Tonkünftler zu Paris, von deſſen
Arbeit III Bislinquartetten erft zu Paris
bey Imbault, und darauf 1793 zu Dffens
bach geſtochen worden find, als Op. ı. -
Labes (..) Violiniſt beym National⸗
theater⸗Orcheſter zu Berlin, iſt ein Bruder
von Chr. Franz Labes, Tenorfänger bey
eben dieſem Theater, und ſoll 1798 bereits
viele und mitunter ſehr gute Violinduo's,
Trio s und Auadro’s u. dergl. geſchrieben
haben.
4
La Borde, f. Borde.
Lacher (Joſeph) Kapellmeifter im
Reichsſtift Kempten,und Virtuoſe auf dem
engliſchen Horne, geb. zu Hauſtetten bey _
Augsburggm 5. Nov. 31739, war von feis
nem Vater, einem Dorfmufitauten, der die
Hoboe und Klarinekte zwar nur nach dem
Gehoͤre, aber dennoch gut blies, ſchon vom
7ten Jahre an zu gleicher Beſchaftigung
angehalten. Mit der Violin wurde der An⸗
fang gemacht, welcher bey zunehmenden
Jahren noch die Hoboe beygefuͤgt wurde;
und auf.benben Inſtrumenten brachte es
.
.
auch der Sohn bald fo weit, daß er den Bas
ter bey. allen feinen Aufwartungen kraͤftig
unterftügen konnte. Dies Sefchäft fchien-
aber dem jungen Lach er in die. Länge für
feine Kräfte zu geringe. Er wuͤnſchte in der
Kunft weiter zu kommen, und faufte ſich
deswegen einen Auszug aus Mozarts
Violiuſchule, woraud er bie Erempel unab⸗
laͤßig übte. Und ba er fi) nach gerade auf
der Violine mächtiger fühlte ; fo hielt er fich
num zum Stadtmuflfanten in Augsburg.
Auch kaufte er fich ein Fagott, und übte dies
Inſtrument fo fleißig, daß er es bald mehr
als nur mittelmäßig fpielen konnte. Hier⸗
auf trat er ale Baffonift in Dienfte des
Kaiſerl. Migazziſchen Infanterieregiments
zu Inſpruck, wo er das Gluͤck hatte, an ei⸗
nem daſigen Arzte und geſchickten Dilettan⸗
ten, Namens Gerſtner, welcher die
Kompoſition beym Kapellmeiſter Cams
merloch er zu —*8* ſtudirt hatte,
nicht nur einen Fremd, ſondern ſogar einen
Lehrer in denGrundregeln zur Kompoſition
zu finden. Drey Jahre darnach verließ er
den Regimentsdienſt und begab ſich wieder
nad) Augsburg, wo ihm Giulini eine
Stelle im dafigen Domkapitel⸗Orcheſter
- verfchafte. Nach zwey Jahren unternahm
er eine Birtuofens Reife in Dortiger Gegend
herum, bis Otrasburg und Bafel, und fand
zuletzt in der Kapelle des Grafen von Koͤ⸗
nigeegg zu Aulendorf Dienfte. Diefe vers
wechlelte er aber nach 3 Jahren mit Ahnlis
hen beym Feldmarſchall zu Atſchhauſen,
wo er aber nach 3 Jahren nebſt den übris
= . v gen
m
187 Lee ,
gen Gliedern der Kapelle entlaffen wurde.
Da nım eben im Stifte Kempten eine mus
ſchaliſche Feyer vorflel ; ſo trug er feineDiens
ſte an, weiche auch fogleih angenommen
wurden, und die er im. 1790 bereits 11
Jahre lang zur Zufriedenheit feines duͤrſt⸗
abts, unter oben gemeldeten Charakter, ver«
fehen Hatte. Außer feinem Studium des
engliſchen Horns, weiches er mit Fagott
griffen als Dleifter zu fpielen weiß, außer
feinen Gemähungen , feine theoretiſchen
Kenntniſſe durch die Schriften eines Ries
pel, Marpurg md Vogler zu etweis
seen, und außer den Lehrftumiden, welche er
‚auf des Abts Befehl an 7 Knaben auf
Blasinftrumenten geben mußte, hatte er
ſich auch fehr viel mit der Kompofition bes
ſchaͤftiget, und viel fuͤr Inſtrumente gefchries
Ken, befonders Konzerte für den Fagott,
die Hoboe, das englifche Horn, die Klari⸗
netteund Violine, besgleihen Quartet⸗
sen, Quintetten und Oktetten für befagte
Inſtrumente. Ueberdies hat er auch „Ems
ma und Edgar,“ ein Duodrama, fuͤr den
Geſang in Muſſk geſetzt. Bon allen dieſen
äft aber bisher nach nichts gedruckt worden,
ſ. Maſ. Korrefpond. Auguft, 1799. ©. 45.
Lachnith (Anton) — Diefer fleißige
Komponift iftein Prager von Geburt, und
hatte feinen erften Aufenthalt in Zweybruͤ⸗
‚den wahrfcheinlich Schon genen 1780 mit
Maris vertaufcht, wo er noch gegenwärtig
(1799) mit Recht als Kuͤnſtler in vorzüglis
dger Achtung fteht. In feiner Jugend war
er ein ſeltener Klarinift. Nichts deſto wenis
ger wurde er auch) unter die guten Violin⸗
und Kiwsierfpieler gezaͤhlt. Dem Klavier
ſcheint er ich auch weiterhin zu Paris ganz
ausichließend gewidmet r haben. San
neuerlich Kat ermit 2. Adam gemein,
ſchaftlich ein Werk über Die Klavier Appiis
katur gefehrieben und daſelbſt herausgege⸗
hen, dem man im daſigen Konſervatoire den
Vorzug zuerkannt hat, daß die Zoͤglinge in
ſelbigem darnach unterrichtet werden ſoll⸗
ten. Der Titel und zugleich Inhalt deſſel⸗
ben iſt folgender: Nouvelle methode,
ou Principe gendral du doigte pour le -
nen suivie d’une oollection
oomplette detous les traits possibles
avec ledoigte, en commen qant par les 4.
difichles,ter-
plus aises jusqu’sux plus
Lae 258
minde par uh dictionnaife de passageb
aussi doigtes,tires des guteurs les plus
celebres, par L. Adam et Lach-
nit.h. aParis, 1798. Seine praftifchen '
Berte hatten gegen, dieſes Jahr ſchon die
15. Rum. erreicht, wovon bier VI Vioſin⸗
qnartette, Op. 75 VI Kiavierfongerte,
Op- 9.undıo; Vl große Sinfonien, Op.
ız. and 12; XIl konzertirende Klavier⸗
trio's mit Wiolin, Op. 14.und 15, alle zu
Paris geftochen,nur angeführt werben Eine
nen. Ungleich größer iſt aber bie Anzahl
feiner fürs Klavier arrangirten ımb zum
Stich beförderten Sinfonien, Duvertären
— a = Kompeoniften.
y Kühnel in Leipzig find geſtochen:
a) Premitres Lecons et. 38 Pieoes
agröables (Handſtuͤcke mit Applikatur)
de tout genre par gradation, le tout
‚doigte, p. Pf. & l’usage des eleves du
Conservatoire de Musique, p. Adam
etLachnith. b)Airs de Danses de,
diverses: natione: Turque, Ausse, |
Espaguole, Hongroise, Allemandes et
Anglaise, p. Pf.comp. p.Lachnith,,
. Da übrigens auf mehrern feiner Werke dae
Y’ains feinem Namen angehängt ik; fa
giebt es wahrfcheinlich-noc einen fangen
Tonkünftier dieſes Namens, vielleicht einen
Sohn von ihm zu Paris. Es laͤßt ſich alſo
auch nicht geradezu beſtimmem ob der aͤltere
oder der juͤngere Lach nith es iſt, welcher
gegenwärtig auch für die Pariſer Theater
arbeitet. Wahrſcheinlich niages ber letztere
feyn. "Unser dieſem Mamen ift naͤmlich anf
bem Theatre Montansiex zu Paris, ges -
gen 1799 die Operette aufgefüher worden :
Lefils denature. Auch F— die aus Moos,
zarts — ‚dem Figaro, D. Juan
und der Clemenza di Tito zuſammenge⸗
ſtoppelten und 1301 zu Paris aufgeführten
Les Mystöres d’Isis fein Werk, Man, .
war aber zu Paris mit dieſem Llickwerke
nichts weniger als zufrieden, nannte die
Opera nichs Operation, und den Tie,
tel: - miseresd’ici. ſ. Statiſt.v. Böhm.
LawEmann (Ad. Heinrich) hat gefchries
ben ;. Gedanken über das bey Tondern ges
funbene goldene Korn. Hamburg, 1735. ,
Bohl nur antiquarifchen Anhalt.
von Lackner (C. R.) wahrſcheiulich
—
ein
‘
Ebend. 1802. -
a5 Jseaco Lae
ein Dilettant, hat als feine Arbeit in ben
Druck gegeben; VI Lieder. Hamburg,
1797. . | 2
1a combe (Taques) ein ehemaliger
Buchhandler zu Paris, geb. dafelbft ı 794,
Hat folgende zum Theil hieher gehörige
Werke herausgegeben: 1) Dietionnaire
portatif des Beaux-Arts, ou — de
cequi eoncernel’Architecture, laScul-
. pture, la Peinture, la Gravure, la Po&-
‚sie et la Musique, avec la definition
de ces Arts, Pexplication des Termes
- etdes ohoses qui leur appartiennent,
ensembleles noms, la date de la nais-
sance, etdela mort, les circonstances
les plus. remarquables de la vie, et le
geure particuſier des talens des per:
sonnes quisesont distinguds dans ces
differens Arts parmiles Anciens etles
Modernes en France et dans les Pais
ötrangers. Paris, 1752. 1753. 1759-3.
Die zwente diefer Ausgaben wurde 1758
ins Italiänifche überfegt. Hr. Dr. For⸗
. gel merkt dabey an: daß dies Werk, bey.
aller&eichtigkeit, doch Sulzern die Ber⸗
anlaffıng zu feinem Wörterbuche gegeben
habe. 2) Spectacle des beaux. Arts, ou
- considerations teuchant leur nature,
leurs objets, leurs effets, etleursrögles
. principales. Paris, 1761.1765.2 Bäns
de in 12. Iſt in fehr feichten Gefprächen
abgefaßt. we
Lacroix. f. Croix.
: Ladorner($.) ein je&t lebender
Tonkuͤnſtler zu Paris, ſcheint faſt, den Ans
fangsbuchftaben feines Vornamens abge⸗
gechnet, der folgende zu ſeyn. Indeſſen finde
ich ihn im Tourn. de la Liitter. deFr. An.
‚VI. p. 137. fo ausgedrückt und zwar vor
_ folgendem feiner geftochenen Werke: EI
and. Sonates, aveolachargede cava-
Pie, p- Clay, Oe. 4. Daris, 1798. -
Ladurner (I.) ein Parifer Tons
kaͤnſtler hat für daſige Theater gefchrieben:
1) Les vieux Foux, Operette. 2) Ven-
zei’ ou le Magistrat du peuple, 1794.
Ferner geflohen: 3) III Sonat, p. le
Clav.av. V. et Vc. Op. i. Parie, 1793.
4)10 Sonat. pP le Clav. AV, V. Op. 5.
Laelius OD. Daniel) ein Lauteniſt
zu Anfange des a7. Jahrhunderte, gab her⸗
FL
u
| L AO e L a 8
ans: Tertado Spiritualis. Frankfurt,
160
1616.4, Dies Werk enthielt die Lobwaſ⸗
ferfchen Pfalmen nach den franzoͤſiſchen
Melodien für die Laute. Walther.
Laͤmmerhirt (G.) lebte 1797 ale
Kofmeifter beym Grafen von Erbach zu
Erbach, von wo er von feiner Kompofition
durch den Stich bekannt machen ließ: 1)
Gr. Sonat. p. le ie av. V. Op. 1. Offens
bady,1797. 2) 1LSonat. facil, a4 mains
p. le Clav. Op. 2. Ebend. 17798.
Laͤßer (Johanu) ſ. Leßer.
Laetius (Iacobus) ein Gelehrter
aus einem ungewiſſen Zeitalter, von Löwen
gebürtig, har eine Rede unter dem Titel
herausgegeben: Encomium Musices.
Maſtricht, 16**.f. Swertii Ath. Belg.
und Valer, Andreae Bibl. Belg.
Laetus (Georgius) Archigrammas
teus zu Augsburg im. 1545, hat einige
Jahre früher eine Commentario musices
herausgegeben. ſ. Salblinger 8 Debic.
Bor. f«Concent, 4 —.8 voc.. Augsburg,
1545. 4 ze '
Lafond (...) ein hoffuungsvoller
Violiniſt undZoͤgling des berühmten Ro de,
ließ fi 1800 zu Paris, und zwar fchon in
feinem 15. Jahre mit dem lauseften Pey⸗
falle über: fein vorrreffliches Spiel Hören,
Er darf alfo nicht mit dem folgenden vers
wechfelt werden. " J
Lafont(...) ein wegen feines ferti⸗
gen, reiten, netten und empfindungsvollen
Vortrages beruͤhmter junger Virtuoſe auf
der Violine, kam 1792 mit Hrn. Ders
thaume, feinem Lehrer, aus Frankreich
nad) Deutichland, wo er zu Hamburg allges .
meine Bewunderung erregte. Er follnach
der Zeit jeinem Lehrer nach Lübeck gefolgt
feyn und fich noch 1795 daſelbſt aufgcehals -
"ten haben.
Lagarde (...) — (im a. Ler. f.
Garde) lebte noch 1788 zu Paris als Sur-
intendant de la Musique des Grafen
d'Artoi s, auch Maitre de Musique der
Enfans deF'rance. Zu feinen dramatiſchen
Merken gehört auch noch die Oper, Egle.
. -Lagtner(Daniel)Irganijt zutosdorp
zu Anfange. des 17. Jahrhunderts, geb. zu
Marchpurginder Steyermark, war zulege
Komponift dee Grafen von Lofenftein,
und hat von feinen Werken herausgegeben:
' 3 1) Mo
161 Lag La =
1) Melodia funebris 6 vocum. Vien-
nae, 1601. Jol. 2)Soboles Musica, i.e.
Cantiones Sacrae4 — 8 vocum. 1602.
Enthaͤlt 28 lateinifche Geſange. 3) Flo-
rum lessaeorum semina vocibus qua-
tuor per musicos numeros dissemina-
ta, per etc. Noribergae, 1607. 4. |.
Draud. Bibl. Cl. 4) Neume teutfche
Lieder mit «Stimmen. Nuͤrnberg, 1606. 4.
La go(Giovanni del) ein®enetianer,
bluͤhete als Tonkuͤnſtler gegen die Mitte des
16. Jahrhunderts, und hat geſchrieben:
Breve iutroduzzione alla Musica mi-
surata. Venezia, 1340. 8. Alberici
im Catal. degl illustri' Scrittori Venet.
‚p Ss. ruͤhmt dies Werkchen.
. Laharpel(l.F,) — Diefer beruhm⸗
te und noch zu Paris blühende Gelehrte ift
auch der Berfaffer des Lycde, ou Cours
de Litterature ancienne et moderne,
par etc. Tom, I KIT. Paris, 1801.
gr. 8. In deſſen Tome XII, Chap. 6. et
7. handelt er von allen Arten der Oper,auch
von ber italiaͤniſchen. Ueberdies unterſucht
er die Neuerungen in der jetzigen franzoͤſi⸗
fchen Muſik, und in einem Supplemente
befondersdie Memoires sur la musique
par Gretry.
Lahoussaye(;..) Chef des Ors
cheſters ans Theater Lyrique de Feydenũ
zu Paris, wurde fhon 1796 vom Ken,
Ranonikus Meyer unter die erſten dafir
‚gen Tonkünftler und Violiniſten geähft.
Ein gleiches Lob wiberfähre ihm in dem
Pariſer Indicatenr Dramatique 1798,
wegen feiner anßerordentlichen Tafertte zur
Direktion.
Laiolle (Franc. de). Von bieſem
Komponiſten des 16. Jahrhunderts kom⸗
men Melodien vor ineiner 15 30 bis 40 in
laͤngl. 8. gedrudten ®amminng von Geſaͤn⸗
gen in verſchiedenen Oprachen, welche ſich
noch auf ber Zwickauer Bibliothet befindet.
Laire (Mr. de) oder Delaire, ein
franzoͤſiſcher Tonkuͤnſtler, hat geſchrieben:
Traito d’Accompagnement. Paris,
1700. Nahbes Rousseau Diction,
war er ber erfte, welcher die Röglo de PO-
ctave, oder bie Hatmonie auf den durch die
Tonleiter auf: und niederfteigendenBaßnos
ten (unter den Franzoſen) befannt machte.
Lais(.. .) erfter Tenorift bey ber geos
Ler.d. Tonkünftter. II. m F
Lal‘ Lam 168
Gen Oper zu Paris. im J. 17798, zog ſchon
1780 die allgemtine Achtung der daſigen
Liebhaber durch ſeine volle und angenehme
Stimme und durch’feinen geſchmackvollen
Vortrag auf ſich. Hr. Rapellm. Res
‚Hardt fand, daß erden berühmten Dis
vid im Ausdrucke noch übertraf.
'*Lalande (Michael Richard de)
— Ausführlihe Nachrichten von feinens .
Beben finder man im a. er. f. Lande. Zur
Probe von feiner Arbeit findet man, in Er⸗
mangelung einer wichtigern: Kompofitien,
fein beruͤhmtes Nosl: Or nous dites, in
der Berlin. muf. Zeit. 1793 ©. 192. Sei⸗
ne hinterlaffenen Motetienbuͤcher kaufte dee
König von Frankreich von deffen hinterlaſ⸗
fener Wittwe für 40000 Livr. f: Gaz.
franc, d’Amsterd, 1726: No. 53. und
1728. No.89.
Lalemi (...) ein Stämper in der
Kompoſi tion, und dabey ein eingebildeter
Menſch, gab durch feine Sudeleyen die
Veranlaſſung zu dem Sprüchmorte: Es
gehet auf einkami aus. Und nachdem Pau.
Manutius wurden zu feingrZeit fchleche
te Sefänge gewöhnlih Lalemi s Gefänge
genennt. f. Garzoni Piazza univ.
Dise. 0. ⸗
*Lalouette(Iean Franc ) — ik
auch der Komponift eines Diotettenwerks,
weiches in Boivins Catal. 1729 p.
14 angefuͤhrt wird.
Lamaniere. ſ. Maniere.
Lamaria.f. Maria -..
Lamark(...) ein feanzöfffcher Ge⸗
tehrter und Akuſtiker, iſt ein Mitglied des
NarionakAInftitues zu Paris, und zwar vor
ber Klaſſe der mathematifchen und phyſi⸗
ſchen Wiſſenſchaften. Er befchäftigte fi
1799 mitder Materie des Tons, und übers
gab dem Inſtitute eine Memoire, in weis
cher er feine mancherlen Beobachtungen
über dieſen Gegenſtand aufgefammelt hatte.
f. Iourn. de la litter.de Fr. An. II. p.88.
Lamarre. f. Marre.
Lambardo (Francesco) ein neapo⸗
fitanifcher Komponiſt, welcher in des Ca-
ccio Forastiero, Giornatal. p. 7. ge⸗
ruͤhmt wird.
Lambert(.. ) ein noch mbefannter
Komponiſt zu Parts; von deſſen Arbeit.
N 179 ein Rondeau dedie &
Plan-
163 m Dam:
Plautade im Stiche herausgab. Ei if
für den Gefang und das Klavier. ſ. Leipz.
muf. Zeit. Jahrg. III. G. 249.
Lambert (Johann Heinrich) — Seis
ne im J. 1774 in der Akademie zu Berlin
vorgelefene Abhandlung : Remarques sur
le temperament en.Musique, wurde
nicht, wie im. a. Ler. gefagt ift, 2 Jahre jpäs
ter, ſondern in dem nänlichen Jahre in die
‚ Memoires der Berliner Akademie einge⸗
ruͤckt. Ueberdies gehören noch folgende treff⸗
liche akuftifhe Abhandlungen, diefes Dias
thematiters hieher: 2) Observatiohssur
les Tons des Flutes, ein jehr intereflanter,
Auffag in den Memoir, de l’Acad. de
‚ Berl.ı775. 3) Sur leson des corps ela-
stiques, inden Nov. Act. Helvet. Tom,
I. p. 48. 4) Surla vitesse du Son,inden
Mem. de l!’Ac. deBerl. 1768. 5) Sur
en Va instrumens acoustiques, it
den Mem. de VAcad. de Berl. 176 3,wels
che vortreffliche Abhandlung auch vom
Prof. Huch zu Frankfurt a. d. O. ins
Deutfche äberfegt,mit Anmerkungen, 1796
erfhienenift. . |
Lambert(Michel deSeint) on
feinem Leben giebt das a. 2er. hinlängliche
Nachricht. Seine Werke find: 1) Traite
del’accompagnement du Clavecin, de
J’orgue, et des autres Instruments. Pas
ris, 1680 und 1707. 8. 9 Bogen ſtark.
“ 3) Principes du Clavecin. Paris, 1702.
9 Bogen. 3) Trio's für verfchiedene In⸗
ftrumente. er
‚Lambertini(Giov. Tomaso) ein
Komponiſt / bluͤhete zu Venedig um die Mit⸗
te des 16. Jahrhunderts, und hat daſelbſt
1569 die fieben Buß⸗Pſalmen a 4 voci
drucken laſſen. ſ. Drau .d. Bibl. Class. p-
1649. Auch befinden ſich noch auf derChurf.
Bibliothek zu Muͤnchan von ihm: Madri-
gali-a 4 voci. Venez. 1560. .
Lambertu:s, zweyter Abt des Des
nediktinerkloſters St, Laurenz zu Luͤttich, in
der eriten Hälftedes 13. Jahrhunderts, hat
das Leben des heil. Heribert, Erzbiſchofs
von Coͤln, beichrieben. und einen in Muſik
geſetzten Lobgeſang auf felbigen angehängt.
j. Reiner, de claris Scriptorib. dieſes
Kloftere, C. L lib, Lin Bern. Pezii
Thesauro Anecdot, aovisp Tom.IV.
P. Li. j . |
1537.27 Bogen in.8. an. |. Hawkins,
Lam 164
- Lamiras, ein Poet und berühmter
Tonkuͤnſtler des alten Sriechenlandes aus
Thracien gebürtig, blühete noch vor dem
Homer, und folnihenur die Do,r i ſche
Tonart erfunden haben, fondern aud) der
Erſte geweien feyn, welcher zugleich die
Harfe zu feinem Gefange gefpielt hat. f.
Hist. delaMus. T.I.p.e23. .
Lamotte (...) Im Orcheſter des
Theatre Lyrique zu Paris befindet fi
1798 ein Biolinijt diefeg Namens. Ob es
aber derjelbige ift, von dem das a. Ler. meh⸗
rere Nachrichten giebt, oder ein anderer,
davon fehlen die Nachrichten. .
Lampadarius (loanunes)einTons
fünitler, blühete ums J. 1300 als zweyter
Sänger zu Konftantinopel. Inder dafigen
Patriarhallirche, waren naͤmlich Damals
vier Sänger angeſtellt, zwey zur rechten
und zwey zur linfen. Der erfte zur rechten
hieß mit, feinens griechifchen Namen dei
Principalſaͤnger, u. der zweptelamp adas
r ius, welches alſo wahrſcheinlich der Amts⸗
name unſeres Lampadarius war. Er
hat de Musica recentiorum Graecorum
geſchrieben, welchen Traktat der Abt Mar⸗
tiniin MIR. unter dem Titel: Teyvoloyie
vg uaowng reyvns, befaß. Ueberdies hats
te Burney inder Koͤnigl. Bibliothek zu
Turin ein griechiſches DIR. aus dem 15.
Jahrhunderte gefunden, worin mehrere
Hymnen und Lobgeſaͤnge vorkamen, wor⸗
über Lampadarius als Kemponiſt ders
felben angezeigt war. : Burney Vol. II.
p- 48. ne ——
Lampadius (...) ein Kantor zu
Lüneburg in der erften Hälfte des 16. Jahr⸗
hunderte, hat nachſtehendes Werkchen hers
ausgegeben : CompendiumMusices;tam
figuretiquamplanicantus, ad formaın.
dialogi, in usum. ingenuae pubis ex
erulitissimis Musicarum Scriptis ac-
curate cöngestum, qualeantebacnun-
quam visum, .et iam recens publica-
tuın. . Adjectis etiam regulis concor--
dantiarunı et componendi cantus,arti-
ficio ; summatim omnia Musices pfae-
cepta pulcherzimis Exemplis illustra-
ta, succincte et. simpliciter comple-
cetens, Bernae, 1539. 8. Walther
führe eine Auflage diefes Traktats, Bern,
Val.
—
Ändern -
165 Lam
Vol. I. 408. welche leßtere ſich auch noch |
auf der Münchner Churf. Bibliothek bes
. Lamparelli — .) wahrſcheinlich
ein jetzt zu Paris lebender italiaͤniſcher Ton⸗
kuͤnſtler, von dem nachſtehende Kleinigkei⸗
ten für den Geſang geſtochen worden: 1)
Romances, tirees duroman de Paulis-
ka,av. acc. deFp. Paris 1798 bey Na:
dermann.'ste Samml. 2) VI nouv.Ro- |
mances, av. ago. de Fp. ııte Samml.
Ebend. 1799 bey Lobey. Wozu noch ale
Bier nicht verzeichneten Numern gehören.
3) Le Diable emporte !’amour, Ro--
mance. Ehend.1799. 4) Le Chien dela
Seine. Romance. Ebend. 1799.
Lampe (Friedrich Adolph) — zuletzt
Daftor an S. Ansgarii und Prof. der Theo:
logie zu Bremen, war geb. zu Detmold am
19. Fehr. 1683, und fludirte auͤf dem Gym⸗
nafium zu Bremen,wo er auch feinen Trab;
tat de Cymbalis ausarbeitete. Wiewohl
dies Werkchen alfo unter feine jugendlichen
Arbeiten gezaͤhlet werden muß; fo wurde es
Boch fo. gut aufgenpmmen, daß esniche nur
in Holland wieder aufgelegt, fondern auch
inU goliniThes. ant. sacr. T. 32. p-
867. mit eingeruͤckt wurde. Der völlige
Titel heißt: De Cymbalıs veterum Li-
bri III. in quibus quaecundgue ad eo»
zum aomina, differentiam, originem,
historiam, ministros, ritus pertinent,
elucidantur. Traj.ad Rhen. apud Guil.
a Pdolsum, 1703.18 Bogen inız. Yes
vberdies findet man imCatal. Bibl. Fabric.
. track.
P. III. p. a5. No. 429. eine Delineatio
de Cymbalis veterum angezeigt.
Außer diefer gehöret noch unter. feinen
Schriften hieher: Exercitationum sa-
crarumDodecas,quibusPsalmus XLV.
perpetuo Commentario explanatur,
immistis vahiis ad sensum S. Scriptu-
rae hieroglyphieum stantiquitates sa-
‚srasspectantibus. Uns %.1720. Hans
deltp. 21. von den levitifhen Sängern.
*Lampe (Johann Friedrih) — Nah
Burney’s Geſchichte, Vol.IV. p. 672.
verließ er 1749 London, und hielt ſich 2
Jahre zu Dublinauf. Hierauf wandte er
ſich 1750 nach) Edinburg, mo er ſich eben fo
ſehr zu feinem, als der Muſikliebhaber Bes
ften niederließ,alsfchon im Juli 1751 ein.
+:
Lan
Fieber fein Leben im 59. Jahre abkuͤrz⸗
te. Man hat fein Bildniß fehr fchön in
ſchwarzer Kunft, wo er im Komponiren bes
griffen, neben einer Orgel ſitzend, vorgeſtellt
wird. Der Driginaltitel feines im a; 2er.
angeführten Werks lauter: A plain and
compendious method ofteachingTho-
Lam
rough-bass after the most rational
‚manner, with properrules for practi-
se. London, 1737. 4. Nach diefem hat
166
er noch herauggegebenz The Art of Mu-
sic. London, 1740, .
Lam pe (Johann oder GeorgFriedrich)
—fommt im Gothaiſchen Theater: Kalender
von 1796 ©. 149. und 221. unter beyden
Namen vor. Er iſt geb. zu Wolfenbuͤttel
1744, betrat zu Hamburg 1779 das Thea⸗
ter zum erjten Male, fam um\1788 nach
Schwedt an das dafige Hoftheater, und folk
ſich feit der Trenriung deffelben als privatis
firender Tonkünfkler nah Düffeldorf ger
wandt haben, wo er noch gegenwärtig im
Klavierfpielen und im Geſange Unterriche
geben foll. Außer jeinen im a. er. anges
führten Kompofitionen hat er noch in Mus -
fit geſetzt: Liebe, ein Prolog, und die
Trauermufit zu Salora,
Lampugnani (Giov. Battista)
— befand ſich 1744 aud) zu London, wo ex
feine Opern. aufführte, welche zwar niche
eben in einem großen Style gefchrieben wa⸗
ven, aber angenehme und müntere Melos
dien und Sefängeenthielten. Es waren die
Dpern Alfonso 1744, und Siroe 1755,
außer einigen einzelnen Arien zu Pa ſt i c⸗
ci o's. Beyde ſind im a, ler. noch nicht ang
geführt. ſ. Burney Vol. IV.
Lance(Mr.leChevalier dela) ges
genwärtig (1802) zu Verdun, war vor
1790 Dfficier bey der Königl. Franz. Gars
de, verließ während der Revolution Dienite
und Vaterland, und hielt ſich eine Zeitlang
I Franffurt a, M. auf, wo er gezwun⸗
en war, fih vom Klaviersiinterricht_ zus
ernähren. Dach der Zeit hat er ſich nach
Schleſien gewandt, wo er 1797 auf den
Guͤtern eines Edelmanns lebte, deſſen Torch:
ter er im Klaviere unterwies. Nachftehen:
de feiner. Kompofitionen hat er durch den
Stich befannt gemacht: 1) Romances et
autres Chants de Zilla. Paris. 2) III
Sonat.p. le Clav. av. V. Ebend. Op. 2.
a. — 3)
4
7 Lan
VI Airs var. p. le Clav. Ebend. 9 3.
». 4. iſt nicht bekannt. 4) Sonate bril-
ite p. leClav. Ebend. Op.5. 5) TU
nat.p. le Clav. et V. Op. 6. Ebend.
3. 7. tft wicht bekannt. -6) III Sonat. p.
Clav. av. V. et B. Offenbach. Op. 8.
93. 7)Grand Concert. p. le Clav.
3. 9. Frankfutt, 1794. 8) III Trios p.
Clav. V. etB. Op. ı0. Offenb. 1795.
Plainte deVenus surlaMort d'Ado-
s, Cantate av. Acc. dePf. aV. A. et
Maing, 1795. 10) RecueildesAlle--
ındes, Angloises etc. p. leClav. Bien,
98. 11) Themeav. ı2 Variat. p. le
av. 1801, 12) Air Russe av. 7 Va-
ıt,p.leClav. 13) Quart. p. le Clav.
. 2V. et Ve. Op. 13. ı4)B gr. Trios
Clav. V. et Vc. oblig; Op. 11. Auges
rg, 1802. Schon 1788 war ein Pro-
sseur de Violon, Namens Lalance,
ı Theat. Frang. engagirt zu‘ Paris. f.
ten Lances. en
Lancetta (Salvatore) — blühete
zen unfere Zeitgu Turin, und war wahrs
einfi der nehmliche, weicher im a. 2er.
ter Lanzettinoch einmal vorkommt,
*Laancez(...)Professeur:.de Vio-
n, wie er unter feinem Bildniffe genannt
ed, ftand im J. 1788 bey der erften Bios,
e des großen Opern⸗Orcheſters zu Paris,
d zwar ald der vierte in ber Reihe:
Lande. f. Lalande.
Landgraff (Johann Friedrich) ein
ißiger Kirchenkomponiſt und Organijt an
e Rauffmannstirche zu Erfurt, geb. zu
chloß⸗Vippach, einer zu diefer Stadt ges
rigen Amtsflecken, am 21. May 1683,
nte das Klavier bey feinem Vorfahren
‚Amte, Namens Surgefell, und ers
ft 1705 deffen Stelle, wobey er zugleich
llaborator andafiger Schule wurde. Er
ir der einzige, weicher fih um 1730 zu
furt als Kirchentomponift hervorthat,
d wurde, nashdem er feine Aemter 42°
ihre lang verwaltet hatte, am 4. April
44 mit einer Parentation begraben.
Landi (Steffano) ein Komponift,
te ums J. 1619 als Kapellmeiſter des‘
ſchofs zu Padua, nach der Zeit um 1634
zu Nom, als Mitglied der Paͤbſtlichen
pelle. Bon’ folgenden feiner gedruckten
erfe finder man noch Nachricht: 2)
=
Lan
Madrigali. Benebig, 1619. 2) LaMor-
te d’Orfeo, Ebend. 3) 11 S. Alessio,
Dramma Musicale, in Partitur gedruckt.
Rom, 1634. Sin der langen Vorrede, welche
erdiefem Werke vorgeſetzt hat, fagt er: daß"
die Ritornelle zudiefem Drama für 3 Vio⸗
linen gefchrieben wären, wozu indeb dann
und warn ein Baß kaͤme, weicher ſich öfters,
um des ſchoͤnen Effekts willen, mit einer
dieſer 3 Stimmen in Oktaven oder Quin⸗
ten fortbewegte. f: Burneny Geſch. Vol.
IV. p- 97. . j *
- Landinus (Franciscus) ein bes-
rähmter blinder Philofoph und Aftrolog,
bluͤhete zu Florenz ums J. 1380 und war
zugleich Virtuofe auf vielen Snftrumenten,
weswegen ihn der König von CHpern und
der Herzog von Venedig mit dem Lorbeers
franze beehrten. Er hat verfchiedene feiner-
Kompofttionen Berausgegeben. f. Poc-
ciantii Catal. Scriptor. Florent,
268
68. 3
‘Landriano (Carlo Antonio) —
As Sopranift, wird er in Picinelli
Aten.dei L,etterati Milan. p. 106. gum
Wunderwerke erhoben. Am meiften trium⸗
phirte er als Sänger bey den Feſten, welche
bey Gelegenheit des Beylagers des Herzogs
von Parma, Od oardo Farnefe, ans
geftelle wurden, die ihm große Sefchenfe
. einbrachten. Er erhielt darauf zu Mailand
die Organiſten⸗Stelle an St. Raffadl, wor
bey er zugleich am Bafigen Dome als Sins
ger angeftellt wurde, ftarb aber ſchon im 33.
Jahre feines Alters. Won feiner Arbeit,
find gedruckt worden : Motetti a Voce so-
la. Mailand, 1655. Dieſem nach möchte
er wohl ſchwerlich noch 1680 gelebt Haben,
wie im a.Ler. nad dem Laborde gemels
det wird, s
Landrin (Den.) eine Nichte des
Ken. Duport;, zeichnete fih 1785 im
Eoncert fpirituel zu Paris, als Kind von 9
Jahren, durch eine feltene Geſchicklichkeit
aufdem Fortepians.aus,ohne im getingiten
die Schwäche oder Kälte. der Kindheit in
ihrem Vortrage bemerken ji taffen, jo, daß
Dem. Bertbeau, ihre Lehrerin auf dem
Flügel, viele Ehre von Ihr eindentete. ſ.
Eramers Magazin der Diuf. Jahrg. IE
&.919. Man vergleiche mit diefem Arti⸗
kel den obigen :-Gruerrin. Ä
wo. ‚Lan-
169
N
U pin
La nfranco (Giovan. Maria) da
‚Terentio Parmegiano, einer unferer Als
eſten Tonlehrer and muſikaliſchen Schrift,
ſteller, lebte zu Aufange des 16. Jahrhun⸗
derts, Und war, nach des Hrn. Dr. Fors
kels Vermuthung, Kantor oder Kapells
meifter am Dom zu Brefeia.. Sein Werk,
weiches wegen feines gelehrten Inhalte
von feinen Zeitverwandten ſehr geſchaͤtzt
‚wurde, führe den Titel : Scintille di Mu-
sica, che mostrano a leggere il Canto
$ermo efigurato, gli accidenti delleno-
ı temisurate, le proportioni, i tuoni, il
Contrapunto, e la divisione del Mo-
„ıochordo, con la accordatura de varii
instrumenti, della quale nasce un mo-
do,ondeciascun per se stesso impara«
ze potrale vocidila,sol, fa, mi, re, ut,
“ In Brescia, per Ludovico Britannico,
1533. 142 Seitening. Dies Bud) ift ſo
ſelten, daß keiner unferer ausländifchen ers
ften Literatoren, weder Labor de, noch
Hawkinsund Burney, ja ſelbſt nicht
einmal Pat. Martini, ein Exemplar
davon ſcheinen gekannt zu haben. Nur in
Deutſchland iſt es noch zu finden, und zwar
auf der Hetzogl. Bibliothek zu Gotha, wo⸗
durch der Hr. Dr. For kel in Stand geſetzt
worden iſt, uns nicht nur den bisher noch
unbekannten vollſtaͤndigen Titel dieſes
Werks, ſondern auch noch verſchiedene an⸗
dere intereſſante Nachrichten von der Ein⸗
richtung und demInhalte deſſelben, S. 277.
und 278. feiner Literat. dee Muſik, zu ſchen⸗
Ben. Indeſſen ift es fonderbar, daß von die⸗
fem geichägten Werke weder Engländer,
noch Franzofen und Jtaliäner eine andere
Ausgabe angeben können,als eben dieſe von.
1533. Denn wenn Burney die Jahrs
zahl 1538 angiebt; fo liege offenbar ein
Schreibefehler in feinen Nachrichten dabey
zum Grunde, indem er binzufeßt: daß es
von den nachfolgenden Schriftftellern haus
fig.und mit großem Lobe citirt worden waͤ⸗
re, wie 5.8. vom Vanneo, im Recane-
tum di Musica ‚aurea. Rom, 1538.
‚Schwerlich aber möchte ein Vuch, in jenem
Zeitalter, in dem nämlichen Jahre feiner
‚Erfcheinung in.einem andern Werke citirt
‚wordenfepn. —
Lang (Zrany) ſ. Langius unten.
*Lang (Hyacrinthus) ſ. das a. Lex.
— j
"
&
. Ä _
Lan.
s i. J
Eimuß Hie ronymus Georgheißen,
— ——
und gehoͤrt alſo das, was daſelbſt geſagt
wird, zu dem weiter unten folgenden Artl⸗
tel Langius, ſ. S.785. im a. Lex. Einen
Hyacinthus giebt es gar nicht.
Langhbaine (Gerard) Dr. ber
Theol. und Praͤpoſitus zu Oxford im Eolles
gio Neginä, geb. bey Barton Kirkein Weſt⸗
morland 1607, war ein gelehrter Mann
und in mehreren Wiffenfchaften erfahren,
wie feine Schriften ausweifen, und ftarb-
‚amıo. Febr. 1658. Bon feinen Schriften
sehört hieher : Account ofEnglish Dra- -
mas and dramatic Poets. London,
16912, Da dieſe Ausgabe lange nach feinem .
Todesjahre faͤllt; fo ift es wahrſcheinlich
die,wie Joͤcher meldet, von Charl. Gil⸗
‚don umgearbeitete Ausgabe diefes Werks.
-, Langdon (Richard) — Bon feinen
geſtochenen Werken babe ich noch gefuns _
deu: 1) Songs, 2 Books. London, bey
Preſton. 2) Canzonets. Op. 7. Ebend.
3) Divine Harmony, Book I, enthält
beynahe 60 Pſalmen in Partitur, mit einer
Fagott⸗ oder Violoncellſtimme. Derfelben
zweytes Buch ; enthält die folgenden An-
thems etc. £ondon, bey Blaud. 4) XII
Glees. Ebend.
Lan ge ) Lektor und Lehrer dar Be⸗ ——
redſamkeit zu Braunſchweig, mahrſchein⸗
lich um 1784, iſt der Verfuſſer folgender
Druckſchrift: Attiſche Unterhaltungen,
oder die Vereinigung der Poeſie und Ton⸗
kunſt. Eine Vorleſung, in deutſcher und
engliſcher Sprache, die auf Befehl des re⸗
gierenden Herzogs von Braunſchweig im
Fuͤrſtl. großen Opernhauſe daſelbſt gehal⸗
ten worden, von u. ſ. w. | "
*Lange oder Langius (Hierony⸗
mus Seorgius) — war geb. zu. Havelberg
im Brandendurgifchen und hat herausge⸗
geben: 1) Cantiones Sacrae4, 5, 6 et
8 vocParsI. Nürnberg, 1980. 2) Der:
felben zweyter Theil. Ebend. 1594. Beyde
Thetle find dem Mathe zu®reslan dedicirt;
ben welcher Gelegenheit er meldet, daß ihn
‚ein unverhofftes Unglück feinen Dienft aufs.
zugeben genöthiger habe. Won feinem trans
‚eigen Ende giebt [don das a, Ler. ‚unter -
‚Langins Nachricht. 3) Neuw gezierte .
..Tricinia. Erfurt, 1618. 4.
Lang e (Johann) blühete als Say:
m
/
170.
J Lan .
niſt ums JAG6 51, wo er in Zeſe ns dich ⸗
teriſchen Liebes⸗Flammen“ verſchiedene
Melodien verfertiget hat. Walther.
Lange (Johann) ein Benediktiner⸗
moͤnch zuSt. Gallen im 15. oder 16. Jahr⸗
ee iſt ein vorteefflicher Muſikus ges
weſen, und hat viele Melodien über feiner
und anderer Irdensbrüder Sequenzen vers
fertigct. [.Todoci Mezleri de Vi-
ris illustr. Monaster. 8. Gall. lib. 1;
C. 4.
Lange (Johann) ein Orgelbauer, hat
in der Kunigundenkirche zu Rochlitz ein
“ı9ı
Bert von 26 Stimmen erbauet, welches.
1732 von ©, Doͤlzſchen renovirt wor⸗
den iſt.
Lange (Joh. Caſpar) Kantor‘ zu Hil⸗
desheim in der zweyten Hälfte des 7. Jahr⸗
hunderts, hat herausgegeben: Methodus
nova et perspicua in artem musicam,
d. i. recht gründliche Anweiſung wie die edle
Mufit mit allen zugehörigen Städten aufs
allerleichtefte und gewifiefte nach heutiger
neueften Art fähigen Subjectis in kurzer
Beitbenzubringenfey. Nebſt einemAnhans
ge der jego gebräuchlichften muſikaliſchen
Wörter, wie auch zur Uebung nuͤtz licher Fu⸗
‚gen und zum Texte dienender Erempel.
Hildesheim, 1688. 64 Seiten in 8. In
Fragen und Antworten. Er fcheint der
nämliche zu feyn, welcher im a. Ler. als
Komponift unter dem Namen Lafpar
Lang angeführt wird.
“Lange (Sofeph) Schaufpieler am
Wiener Nationaltheater und Dramatifcher
Komponift, nicht ohne Talent und Kennt⸗
niffe, geb. zu Würzburg 1752, fam 1770
zuerftaufs Theater, verband fich darauf mit
der folgenden beruͤhmten Saͤngerin, Maria
Antonia Weber, und fchrieb gegen 1796
die Muſik zu der Operette, „Adelheit von
Ponthien,” welche auf mehreren deutfchen
Theatern gegeben worden iſt. Außer den
beyden Bildniſſen, die man in Kupfer von
ihm hat, Hänge er auch als Hamlet gemalt
in der Gallerie des Nat. Theat, zu Wien.
Lan ge(Luiſe) — dieGattin des vorhers
gehenden und Schweſter der Mad. Mor
zart, iſt nicht in Wien, fondern zu Manns
heimgeboren. Sie berrat 1779 das Thea⸗
. ter zum erften Male, Bam hierouf nach Wien
und murde bafelbft 2791, nach mehreren
Lan '178
Reifen, zum zweyten Wale für bie geoße
Dper mit 400 Dukaten jährli engagirt.
Um 1795 privatifirte fie daſelbſt bloß, enges
girte fich aber im folgenden Jahre als erfte
Sängerin beym Schröderfchen Theater zus
Hamburg, von wo fie Dftern 1798 zum
neuen deutſchen OpernsTheater nah Am⸗
fterdam mit 800 Dukaten Gehalt, freyer
Wohnung und 2 Venefizen abging. Der
Verf. des Jahrbuchs der Tonk. von Wien
entwirft einzu veigendes Gemälde von die⸗
‚fer Sängerin, als daß ich es dem Lefer Bier
vorenthalten dürfte, wenner fagt: „Wol
dem Kompoflteur, deſſen Werke fie vorzus
tragen hat! er wird überichwenglich dabey
gewinnen. Ihr Gefühl wird dem feinigen
zuvortommen, wird ihn überrafchen. Wer
ſchoͤpft ſolche Toͤne aus feinem Herzen, wie
fie? und weſſen Töne bemeiſtern ſich unſe⸗
rer Herzen ſo unwiderſtehlich, wie die ihri⸗
gen? Welche: Klarheit des Tons, welches
ſchwebende Wachfen und Verloͤſchen, Welche
-Schattirung, welche ſchmelzende Uebergaͤn⸗
ge durch die Molltoͤne, welche perlirten Trio⸗
len und Laͤufe, welche reine deutliche Triller
vom entſtehenden Piano bis zum ſtaͤrkſten
Forte und wieder zuräc zum fterbenden
Piano, welches Recitativ voll Nachdruck,
Wärme, Wahrheit, lebendiger Aeſthetik!
u.ſ. w.“ Am Manchner Theater hat ſie
nie geſtanden.
Lange (Katharina) Hofſaͤngerin und
Schauſpielerin zu Muͤnchen, geb. zu Mann⸗
beim 1774, iſt eine Schuͤlerin der Mad.
Wendling zu Mannheim, und betrat
1792 das Theater zum erften Male. Auch
diefe wird wegen ihrer muf. Kennmiffe, we⸗
gen ihrer hellen und reinen Stimme von
betraͤchtlichem Umfange, und wegen ihres
geſchmackvollen Vortrages geruͤhmt, und
ſoll im Adagio und Allegro gleich ſtark ſeyn.
ImJ. 1793 that ſie in Geſellſchaft ihres
Vaters eine Reiſe nach Italien. ſ. Berlin.
muſ. Zeit. von 1793. S. 30. Eigentlich
gab es ums J. 1790 zwey Saͤngerinnen
dieſe⸗ Namens auf der Minchner Bühne,
die eine war eine geb. Boudet, und die
andere eine geborne Stamik, Sattindes
Hrn. Lang, Korniften in der Münchner
Kapelle, eines braven Orcheſter⸗Muſikus,
wozu auch fein Bruder, Franz Lang,
gleichfalls Horniſt, gerechnet werden en
e
U
73 Lan-
Die beyden Lang in Muͤnchen haben aber
fett der Zeit den Geſang aufgegeben und find
nunvertreffliche Schaufpielerinnen.
Langius (Franciscus) ein Sjefuit
und Romponift des 17. Jahrhunderts, hat
inden Druck gegeben: Theatrum Soli-
tudinis Ascaticag,sive Doctrinae Mo-
zales per Considerationes Melodicas
adnormanı sacrorum Exercitiorum 8.
P. Ignatii, a & voc. et Iristrument.
Augsburg, bey Lotter, 1717. 4. Befindet
fich noch auf der Churf. Bibliothek zu Muͤn⸗
den. Vergleiche oben Delaman.
' Langius (Hier. Georg.) f. Lange.
*" Langl6(H.F.)(f.ima. er. Anglo)
—_ Profeffor der Singfehule am National
Inſtitute der Künfte zu Paris feit 1795,
iſt nach der Verficherung des verewigten
Tarrſchmidt, zu Monaco in Jtalien
geboren, und beißt mit dem Vornamen
Onorato. Im J.796 genoß er die Ehre,
daß fein Name, auf Befehl des Direftos
rinms, umter den Komponiften des 2ten
Rangs zu Paris öffentlich mit ausgerufen’
- wurde, Ueberhaupt jchreibe inan ihm bar
felbft große Einfichten und Kenntmiffe, for
wohl in der Theorie, als Praxis zu. In
letzterer ſoll er auch bereits ehrenwolle Pros
den, in mehreren fleißig gearbeiteten Kirs
chenſtuͤcken abgelegt haben, welche aber
durch die. Revohıtion unbrauchbar gewor⸗
den find. Nach derfelben hat er zwar auch
- noch verfchiedene Feftgefänge undOperetten
ausgearbeitet ; Auch fcheint er fich mehr mit
Der theoretiſchen Schriftftellerey zu beſchaͤf⸗
tigen, mie folgende Werke beweiten, in wels
che er noch mehr über andere Gegenſtaͤnde
herauszugeben verfpricht. Außerdem, was
das a. Lex. von feinen Werken angiebt, koͤn⸗
nen nun noch weiter angezeigt werden: 1).
Traite d’Harmonie et de Modulation.
Paris, 1797. Fol. Bey der Ankündigung
bes folgenden Werke, ſ. Iourn. de la Lit-
terat. de Franc. 1798. p. 226. wurde
amar bemerkt: daß die Deutichen, weiche
gute Richter in dieſer Sache wären, geeilt
hätten, Dies Wert inihre Sprache überzus
tragen. Es muß aber dennoch damit fo has
ſtig nicht zugegangen feyn ; denn fchongeht
648 1799. Jahrzu Ende, ohne daß fich ir⸗
gendwo eine Nachricht von diefer Ueberſe⸗
Bung gefunden hätte, Auch möchte fie wohl
x
“ Lan : 196 |
Aberftůͤßig ſeyn, ba es uns nicht an gruͤndli /
chen deutſchen Werken uͤber die Harmonie
fehlt. 2) Traite de la Basse sous le
chant, pr&ced6 de toutes les regles de
la Gompesition. Paris,b. Nadermann,
- 1798. Möchte vielleicht noch eher einer Mies
berfeßung werth ſeyn. 3) Corisandre ow
les fous par enchantement, Opera Bal-
let. Paris, b. Le Due, 1791. 4) Roman-
cesur la Libertâo des hommes de cou-
leur. In der Müs. a -l’Usage des Ft.
nat, eingerüct. Endlich 5) Nouvelle
‘ Methode pour chiffrer les accords, par
H.E.M.Langle, ancien premier mai-
‚tre du Conservatoire dela Pieta a Na-
ples, et Bibliothecaire. du Conservat,
de Franc. Paris, 1801. 8. 25 Seiten
Ters imd 9 Kupfertaf. Er arbeitet auch an
einem Compendium für die Singſchule.
f. aüch den Artikel Yriartı. Diefer brave
Künstler ftarb am 30. Sept. 1807 auf feis
nem Landgute bey Paris, als Bibliothekar
desKonjervasoriums, Unter feinen berauds
gegebenen Werfen nannte man auch einen
„Traktat von der Fuge.“ Er war noch ein
Schüler des großen Leon. Leo»
*Langlois (Francois) ein Buch⸗
und Rupferftich- Händler zu Paris ums J.
1630, wurde fehr gerühme, wegen feines“
kunſtvollen Spiels auf der Musette (ffeis
nen Sachpfeife) und auf mehrern Inſtru⸗
menten. Sein Bildniß iſt von den beyden
beruͤhmten van Dykund Pefue in gr.
Folio verfertigt. DEN
- Langmafius (Gottfried) ein Kompos
nift, zulegt Kammer⸗Verwalter und Baß⸗
fänger am Hofe zu Eifenach, geb. zu Guben
am 3. April 1684, hielt fid) 6 Jahre auf
der Akademie zu Leipzig auf, wurde 1710
nach Eifenach zu obigen Stellen berufen,
woriner 1732 noch lebte. Er hat mehreres
für die Kirche und Kammer geſetzt. Wal⸗
ther. —
——— e (Nicol) — Er war.2568
in Stalien geboren, und brachte, nebft- dem
Eoperario, das ſo eben erfundene Reci⸗
tativ aus feinem Baterlande mit nach Engs
land. Hawkins führt 2 Dperetten oder -
fogenannte Masquen an, welche er um
2614 fürs Theater in Muſik gefege hat,
Von der einen, von GenYonfon’ 6 Poer
fie, wird ausdruͤcklich gefagt, daB fie 1617
. >. i von
#75
vom Laniere im Stilo recitativo ſey
geſetzt worden. ‚Seinvon ihm felbft gemals
⸗
Lan Lap
tes Bildniß hänge noch in der Muſikſchule
zu Drford. ſ. Hawkıns und Bur-
.ney’s Histor.
deLanis (Franc. Tert.) ein under
kannter Gelehrter des 17. Jahrhunderts,
hat gefchrieben : Magisterium naturae et
artis, Opus physico-mathemat. Bri-
xiae, 1648. Tom. L. V. Fol. Das rote
. Such, des II. Tom, handelt de Sono. ſ.
Forkels Literasur.
de Lannoy (Mad. la Comtesse)
Pr Comtesse de Lo o 2, wahrfcheinlich
“eine emigrirte Dilettantin, welche füch ges
genwärtig in Deutſchland befindet, hat in
Muſik gefegt 1) II Romanc. frang. av.
acc. de Pf. Berlin, 5. Hummel, 1798.
Die zweyte davon it durch alle Strophen
variirt, und beyde werden gerühmt. 2) LIE
Sonat. p. le Clav. av.acc. d’un V. et Vc.
Ebend. 1798. f. Leipz. muſ. Zeit. Jahrg. I.
S. 108. 3) Romances acc. de Pf. ou de
la Harpe. Part. 2. Desgleihen derjelben
"Part. 3.1801.
“ Lanusse, ‚Äls (...) Unter diefem
Namen find 1800 zu Paris geftochen wor;
ten: VI Romanc. av. acc. de Pf.
b. Sieber.
*Lanz (I. M.) hat fich in unferm Zeit:
alter Durch verfchiedene Slaviers und Sing:
ſachen bekahnt gemacht; als: 1) Logen⸗
Lieder. Dresden, 1788. 2)-VI Sonat. p.
le Clav. d'une Exécut. facil. Op. 3.
Braunſchw. 1795. 3) XXI Variationen -
über : God save the King. f. Klav. Op.
4. Ebend. 1795. 4) Sonate a 4 mains.
‚Op. 5.Ebend. 1796. 5) VIII Variat. f.
Klav. über: Freut euch bes Lebens. Hans
- ‚nad. 1796..
: Lan za (Giuseppe) Birtuofe auf der
Guitarre, wahrſcheinlich zu Neapel, hat das
ſelbſt 1792 ſtechen laſſen: VI Arienottur-
neo con recitativo con accomp. di Chi-
tarza-francese e V. a piacer.
ı Lapicida (Erasmus) ein Kompos
if zu Anfange des 16. Jahrhunderts, def: \
fen Ornithoparchus lib. 1. C. 8. feines
Microlog. ruͤhmlichſt erwähnt. Auch fin⸗
det man noch von feiner Arbeit. Melodien
ineiner um 1548 gedruckten Sammlung
weltlicher Lieder a 4, welche fich noch aufder
Zwickauiſchen ——— befindet. .
Paris, '
Lap i
Lapis(Santo) — war zu. Bologna |
Las 176 |
geboren und wird vom La Borde uner .
die guten Komponiſten gerechnet,
Lappi (Pietro) ein Geiſtlicher und
Komponift geb. zu Florenz, biühete zu Ans
fange des 17. Jahrhunder ts als Kapellmeis
fter an Ot. Mariä Sratiarum zu Brescia,
uud dat feit 1602 eine Menge von Kirchene
‚Sachen in den Druck gegeben, wovon aber
nur folgende genannt werden koͤnnen: 1)
Litanie della Madonna a 45 6, 7 et 8
voci. e) Salmiconcertati à Svoci. 3)
Misse a 3,4 e 6.Chori, Venet. 1616.
find 1794 auf dem Schloſſe zu Kopenhes
gen mit verbrannt. 4) Sacrae Melodiae °
1,2,3 — 6 voc. decantandae, una cum
Symphoniis et B. ad Orgapum, Frankf.
1621.4. s) Compieta ä a5 et 4 Chori,
Op. 16. Venedig, 1626. 6) Rosarium
musicale. Venedig, 1629. Dies Verf
enthält eine Missa, Salmi, Mägnificat,
Litanie, TeDeum, von 2 und 3 Ehören.
Larba(Giov. Leonardo) ein Konıs
poniftdes 16. Jahrhunderts hat von feiner
.. Arbeit drucken laffen: Canzonette Na-
a Venedig, 1565.[. Drau-
i i Bibl. cl.
Laroon (Marcellus) zuletzt Kapi⸗
tain und Dilettant zu Oxford, war ein ge⸗
übter Violoncelliſt, und hat mehrereSolo's
„Für fein Inſtrument gefchrieben. Er ſtarb
zu Orford 1772. SeinVater war ein Mas
ler gewefen. |. Hawkins Hist. Vol, V.
pag. 126. Not.
Larrivde (Henri) — f. Arriyde
im a. Lex. Er ſtarb zu Paris am y. Aug.
1803, ungefähr 69 Jahre alt, ald Kuͤnſtler
und ale Menich gleich gefhägt.
Lasalette(...) Mitglied der So-
ciete des Scienc.et des „Arts zu Greno⸗
ble, las 1799 in einer Sitzung des daſigen
Lycee eine Abhandlung vor: Ueber eine
neue Art von Noten, befondersfür Kompos
niſten bequem zu gebrauchen. ſ. Tournal.de
laLitter. Fr. An. Il. oder 1799, p. 309.
Naͤhere Nachrichten von der Befchaffens
‚heit diefer Noten hat man nicht erhalten.
r
"Sn einer zweyten Borlefung dafelbft 1802,
handelt er:
2WWeber den Urſprung dee Geſanges der
Leyer und der Floͤte.
Laſt a (Franz) einer der beſten Organ
Dr 7}
1) Ueber den muſ. Rhythmus.
t
277 Las
ſten Böhmens, geb. zu Chorenſchitz 1750,
lebte 1788 zu Mokarzow als Erbenediktts
ner. ſ. Statift. v, Böhm. Heft XIL.
Laſtka (Joſeph) ein Inftrumentmacher
zu Drag um die Jahre 1788 bie 1796, vers
fertigte Lauten, Violinen und Harfen von
yorzüglicher Güte. ſ. Statiſt. v. Böhm.
Heft VII
La Ber (Johann Baptift) Churf. Hof⸗
und Kammerſanger zu München, geb. zu
Steinkirchen im UntersDefterreichifchen,
ſtand vorher ums J. 1790 als Tenorfänger
und Schaufpieler am Theater zu Graͤtz, und
hat nicht nur als Schriftſteller und Kompo⸗
nift Proben feines. Zleißes und feiner Tas
„Iente abgelegt, fondern auch an ſeinem Soh⸗
ze einen vorzüglihen Klavierſpieler erzo⸗
gen, welcher ſich fchon In feinem 14. Jahre
in einer Öffentlichen Alademie zu Wien
1794 mit Beyfalle Hören laſſen Eonnee,
Bon den Werten des Vaters können, nad)
dem Gothaiſch. Theat. Kalend. von 1791,
folgende Dperetten angeführt werden: 1)
Das wüthende Heer, mit ftarten Finalen.
3) Die glückliche Diaskerade. 3) Der Kas
- yellmeifter. 4) Die kluge Wittwe. 5) Die
unruhige Nacht. 6) DieMarchande des
. Modes. . 7) Der Jude. 8) Die Huldigung
der Treue, Vorſpiel 179 1, wozu wahrfcheins
lich nach ber Zeit noch mehrere gekommen
find. Auch für die Kirche hat er mehrere
Meſſen, dach, wie.man fagt, mit minderm
Gluͤcke, geſchrieben. Durch den Drud iſt
aber nur folgendes bekannt geworden:
Vollſtaͤndige Anleitung zur Singkunſt for
wohl fürden Sopran, ald auch.für den Alt.
Diünchen, 1798. 4.
von Laßo oder Laßus (Ferdinand)
zuletzt Oberkapellmeiſter des Herzogs M a:
ximilian von Bayern zu München, war
ein. Sohn vom großen Orlando de Laf
fo, und befand fi anfangs, ums J. 1588,
als Kanellmeifter in Dienften des Grafen
von Hohenzollern und Sigmaringen. Nah
einem Werke, welches er. im J. 1604 ders
ausgab, befand er fich fchpn in dieſem Jahre
zu München in oben genannter, Stelle, weL
he er auch wahrfcheinlich. dis an feinen Tod
bekleidet Hat; denn noch auf einem Werte,
weiches er 1622 zu München herausgab,
ent. er ſich Kapellmeüter bes Herzogs
Diazimilian. Außer der Ausgabe ber
.« |
Las.
gemeinfchaftlich veranſtaltete, hat er auch
folgendeeigene Werke herausgegeben: 1)
Cantiones Sacrae 6 vocum cum in-
strum. Craig in Steyermark, 1588. 4, '
befinden fih auf der Münchner Bibliothek.
2) Apparatus Musicus $voculn, varias
easque sacras et divinis ofhciis aptas
complectens odas, concinnatus a Fer-
dinando di Lasso, Sereniss, Maximi-
liani utriusque Bavariae Principis su-
premo Musices Praefecto. Monachii,
1622. 4. |
- *Lasso(Orlando de, eigentlih Ro⸗
land von) — Hier noch einige intereffante
Umftände aus dem Alter der Bläche und der
Bildung diefes’großen Kuͤnſtlers, welche
wir größtentheils dem Thuanus zu danten
haben. Sowie Laffo im Alter die Welt
mit feinen Kompofitionen in Verwunde⸗
zung feßte; fo bezauberte er ſchon in feiner
Jugend die Zuhörer mit feiner Himmlifch
fhönen Stimme. Daher fam es, daß er
noch) im Knabenalter feinen Eltern dreymal
entführt wurde. Doch geihah dies das
letztemal mit ihrer Bewilligung ;indemihn
.Gerdinando Sonzaga, damaliger
Kayſerl. General und Vicekoͤnig von Sici⸗
lien, nach geendigter Campagne freywillig,
im 12. Jahre ſeines Alters, mit nach May⸗
land und Sicilien nahm. Nachdem er aber
im 18. Jahre ſeine Stimme verloren hatte ;
fo folgte er dem Conftantino Caſtri o⸗
to nad) Neapel und hielt ſich daſelbſt unge⸗
faͤhr 3 Jahre beym Marquis de fa Terz a
auf, Er hatte nun etwa das 20. Jahr ers
reicht, ald er fich nach Rem zum Erzbifchof '-
von Florenz wandte und daſelbſt fo lange den
Mufitmeifter machte, bis er nach 6 Dronas
ten als Kapellmeifter bey St. Johann Las
teran angeftellt wurde. „Diefem Poften
hatte er 2 Jahre lang vorgeftanden, als er
dem Verlangen feiner alten Eltern, ihn zu
ſehen, nicht länger widerftehen konnte, und
eine Reife in fein Vaterland, aber vergebs
lich, that, indem er fie nicht mehr am Leben
‚fand. Nun unternahm er, in Geſellſchaft
bes Julio Caͤſare Brancatio, eine Reife
nach Frankreich und England, und blieb zu⸗
letzt einige Jahre in Antwerpen, wo er ſich
viele Achtung erwarb. Hier war es, wo er
1569,
J
178
Werke ſeines Vaters, welche er 1604 zu u
Muͤnchen nebft feinem Bruder Rudolph -
—
/
179 | Las a Las . ı80
1569, ober wahrfcheinlicher 15 57,den Ruf lich ben geraden und ungeraben Takt, redu⸗
zurOberkapellmeiſter⸗Stelle nah München cirte, und fich zur Beitimmung der Bewer
erhielt, in welcher er ſich bis am feinen Tod gung bloß der noch Üblichen Wörter, Alle-
fo außerordentlihen Ruhm erworben hat. gro, Adagiou.f. w. bediente. Die Menge
Denn Car!l IX. König von Frankreich, feiner Werke, welche ſeit 1555 mit fateinis
lud ihn zwarein, nach Paris zu kommen ſchen, deutſchen, italtänifchen und franzdfts
und das Direktorium ſeiner Kapelle zu übers fihen Terten, zu Venedig, Paris, Lyon,
‚nehmen. AlleinLaffo famniedahin, ins Antwerpen, Löwen, Münden und Nürns
dem ihn fchon auf dem halden Wege die uns berg gedruckt worden find, iſt kein Literator
vermuthete Nachricht vom Tode des Ko⸗ mehr imStande aufzuzählen. Die meiften
nigs wieder zur Ruͤckkehr bewog. Man fuͤhrt noch Laborde unter folgenden abr
fagt, der König fey wegen der ſchrecklichen gekuͤrzten Titeln an: 1) Theatrum mu-
Bluthochzeit, ander er felbft chätigen Ans sicun; =) Patrociniummusarum; 3)
theil genommen hatte, Tag und Nacht von .” Motetorum et Madrigalium Libri; 4)
feinem Gewiſſen gequält worden. Als gros Liber Missarim; 5) La Fleur des
Ger Liebhaber der. Muſik und als geuͤbter chansons, wovon man im Artikel Goudi-
Sänger fand er an feinem Muſikchor das mel ausführlichere Nachricht findet, und
- Einzige, wasihm in dieſem troftlofen Zus 6) fein von feinen Söhnen 1604 nad) feis
ftande Linderung verfchaffen fonnte, und nem Tode zum Drucke befördertes Mag-
man feßte alle Hoffnung aufdie großexunft: numÜOpus musicum (ſ. das a. Lex. im Art.
des Or lando, der, wie Hawkins glaubt, Laſſo) welches allein 7 Bücher ſtark war.
die Bußpſalmen und einige Stellen aus Das was nun von allen dieſen durch
dem Hiob, zu diefem Zwecke in Muſik ge neuern Stich in Partitur noch in unfern
fest hat. Herzog Wilhelm, der Sohn Händen ift, beſtehet in folgenden: 1) Moö-
- und Nachfolger Alb erts, feines vorigen tetta: Dixit autem Maris etc, &6 voci,
Kern und Goͤnners, ſetzte ihn fogleich nach nach einem Abdrucke von 1576.f. Labors
feiner Wiederkunft in München in feine be Vol. II. p. 96. 2)Motetta: In con-
vorigen Ehrenftellen wieder ein. Der 3. wertendo etc.a 8 voci, nad) einemAbdrus-
Junius wird zwar allgemein für feinen cke von 1576. Ebend.p. 98. 3)Motetta,
Sterbetag angegeben. Deftoverfhiedener f. Paolucci Arte pratica. Venez.
aber it die Angabe feines Tobesjahrs, ins 1765. 4) Madrigal: O d’amarissime
dem einige 1593, andere 594 und Haw⸗ - etc. a5 voci. f. Hamkfins Vol. II. p.
kins 1595, angeben. So viel ift gewiß, 301 — 505. 5) Cantio: Alma.Nemes
daß er 1593 noch lebte, indem man noch etc.a4 voci.f.BurnenVol.llEp.317.
‚fein in diefem Jahre In SHofz gefchnittenes Draudiusaberfihrtin feiner Biblioth.
Bildniß hat, in deffen Unterſchrift Gott Class. folgende wirklich gedruckte Werke
. um die Verlaͤngerung bes Lebens dieſes an, woraus man ſiehet, daß vor 200 Jahren
wuͤrdigen alten Mannes gebeten wird. Au⸗ der Notenhandel auch nicht ſchlecht gegan⸗
fer der allgemeinen Liebe und dem Euthu⸗
fiasmus, welche Laſfo durch feine Mei⸗
ſterwerke fuͤr die Kunſt erwedkte, it felbige
ihm noch für manche weientfiche Verbeſſe⸗
rungen und Vervollkommungen vielen Dank
ſchuldig. Er war es z. B. wie Burney,
verſichert, welcher die erſten chromatiſchen
Paſſagen einzufuͤhren wagte, und dadurch
die Monotonie in der Modulation um Vie⸗
les verbeſſerte. Ungleich groͤßer aber war
ei Verdlenſt umden Takt, indem er, wie
erfmeifter meldet, den Wuſt von
mehr als achtzigeriey damals beftehenden
Tattzeichen und Taftarten auf zwey, naͤm⸗
r
gen ſeyn muß: 6) Musica nova omnis
generis cantion. 3 voc. München,1545..
4. wenn in diefe Jahrzahl ſich nicht etwa
ein Druckfehler eingefhlihen hat. 7)
Madrigsa!.Lib. 14. Rom, 1563. 8) Can-
tiones ad 2 voc. Münden, 1564. 9)
Madrigalium, Lib. II. 5 voc. Venedig,
1565. 10) Madrigal. 4 voc. Lib, III.
Ital. Ebend. 1565. 11) Patrocinii Mu-
sices Passio 5 voc. et lectiones matuti- _
nae de nativitate Christi, 4, 5 voc.
Pars IV. Münden, 1965. Fol. regal.
12) Libri Il Motettorum 4,5 10 vo-
cum. Paris, 1566, .13) LectionewIX
| ex
183 Las
ex Hiob 4 voc. Nürnberg, 1567. 14)
Motettae, 4 — 6 voc. Ebend.1568. 15)
Selectissimae Cantiones. Ebend. 1565,
in 6 Büchern oder Stimmen. 16) LiberI
. sacrarum cantionum. Lov. 1569. in
4 Bädern oder Stimmen. Diefe beyden
NMumern 15 und 16 find 1794 zu Kopens
Hagen mitverdrannt. 17) SagrarumCan-
tionum Liber, 4, 5— 8 voc. Benedig,
2569. 18).Magnihicat 8 tonorum.
Nürnberg, 1567 und 1572. 19) Cantio-
nes 5 voc- München, 1569. 20) Can-
tion. sacrar. Fasciculus 5 voc. cum III
‘Dialog. 8 voo. Ebend. 1570, 21) Libr.
IV Cantionum Gallic, 4 et 5 voc. 285
wen, 1570, worunter mehrere von Ey:
priani de Rore. 22) Modulorum 5
:voc. Libri III, Ebend. 1571. 23) Li-
'bermodulorum quinis vocibus. Paris,
1571, in 6 Büchern, iſt zu Kopenhagen mit
verbrannt. 24) Livr. V de Chansons
'nouvelles 45 part. avec II Dialogues.
Löwen, 1572. 25) Fascicul. Caatio-
num sacr: 5 voc. Ehend. 1572. 26)
Cantionum German. Pars Il. 5 voc.
Münden, 1572. 27) CantionesVl 4,
voc. Latinae'et totidem German, Ital.
Gall. adjuncto singulis dialogo 8 voc.
Löwen, 1573. 28) Mutetarum, Opus
noyum V Tomis digestum, quorum 1.
2.3.et4.in lucemprodieruntgrandissi-
mis pro choro notis, Münden, 1573.
gr.royal Fol. 29) Liber Motetarum 3
voc. Ebend. 1575. 30) Cantiones Ger-
man. Pars I. Ehend. 1576. 31x) Cant.
German. Pars II, er III. Ebend. 1576.
32) Livr. [de Meslanges des Pseaum.
et Cantig. A 5 part, 1577. 8. 33) IX
Lectiones ex historia lob, 4 voc, Lu-
dun. 1566. Lowen, 1572. Benedig, 1575
und oben Num. ı3. 34) Patrocinii mu-
sices pars 5 ; continens Magnificat ali-
qnot 4,5 et voc. München, 1576. Fol.
royal. 35) Motetas 6 et plurium voc.
Nuͤrnberg, 1579. 36) Cantiones sact.
5 voc. Ebend. 1575 und Muͤnchen, 1582.
37) Cantiones aliquot, 2 voc. Muͤnchen,
1577. 38) Theatrum music. cum alio-
rum sacr. Cant. 3 et plur. voc. 1580. 4
39) Gantiones 6 voc. selectaein usum
Academiae, Strasburg, 1590. 8. 40).
Liber Missarum 4 et 5 voc. Nürnberg,
-
Las’ isge
1581. 41) Fasciculus aliquot sacre-
rum cantionum4— 8 voo. Ebend 1582.
43) Etliche außerleſene kurtze, gute, geiſtli⸗
che vnd weltliche Liedlein, mit 4 Stimmen,
fo zuvor in Sranzöfifcher Spraach außgan⸗
sen, jegund aber mit Teutſchen Texten,
vnd mit des Authors Bewilligung in Truck
gegeben, durch Johann Buhl er von
Shwandorff. Münden, 1582. 4
43) Cantiones sacr. et.profana® 4voc.
Ebendi1582. 44) Cantianes: German, .
5voc. in uno opere. Murnberg, 1533:
45) Missae cum CanticoB.M:8modis -
musicis variato. Paris, 1,583. Fol. 46)
Cantica sacra, 6 et 8 yoc. Münden,
1583. 479Psalmi poenit: cumPpsalmo:
LaaudateDomin. de cdelis,5 voc. Ebend.
1584. 4. 48)Cantica varia. Ebend. 1585.
49) Theatrum Hieremias lamentatio-
nes et aliae piaeCantiones 5voc. Ebend.
1585.4. auchöranffurt. 50) Magnificat |
4, 5et6voc. Mündien, 1598. Fol. 51)
Lectiones Hiob cum Cant. sacris 4, 5
et 5 voc. cum quibusdam piis Ferdi-
nandi Lassi oantilenis.Müruberg,ı 588.
52) Srijtliche Pfalmen mit 3 Stimmen,
weiche nicht allein lieblich zu fingen, ſondern
auffalleriey Inſtrum. zu gebrauchen, vom
Authpre vnd feinem Sohn Rudolph
componirt. München, 1588, und Zürich,
1594.4. 53) Psalmi sapri 5 voc. Mäüns
hen, 1588. 54) Teutſche und Franzoͤſiſche
Sefäng mit6 Stimmen. Münden, 1591:
4. 55) Cantiones German, et Galliae
6 voc. Münden, 1591. 36) Flores
Cantionum Gall. et German. 6 voc.
Ebend. 1591. Diefe legten drey Numern
find wahrfcheinlih ein und das naͤmliche,
nur unterverjchiedenenTitein. 57) Libri
Motetarum 6.voc, Muͤnchen, 19991. 58)
Cantionesltal, 4, 5, 6 et 8 voc. Antwers
pefl, 1593. 4. 59) Motettae 6 voc.
Graͤtz, 1594.4. 60) Tresor de Musi-
que conten. de Chansons Franc. Ital.
Carmes à 4, 5, 6 part. Cöln, 1594. 4,
61) Tresor de Musique, conten. 7
Chansons 2 4.5.6 part. 1576. 8.und
Venedig, 1594. 4. 62) Cantiones sacr.
6 voc. Graͤtz, 1594. 4. 63) Thesaurus
musicus Cantion. Gall. Ital. Latin, A,
5.6v0c.1595. 64) Cinquanteo Pseau-
mesde David aveola Musiqueä 5 part.
| Vingt
/
3 Las
%
ıw-dıvers. Muticiens Heidelberg, 15 97.
45) Cantiones sacr. Lib. II. Orlan-
et Cyprianı de Rore. Lwen, 1599.
‚)Prophetige Sibyllarum 4 votibus
romatico more oontectae, et per Ru-
lphum, eius fillum typis datae.
igsburg, 1600. 8. Man erinnere ſich
dieſem Werke an das, was ich oben von
nem erften Gebrauche der Chromatik be⸗
vtt habe. 67) Magnum Opus musi-
m. München, 1602, in 17 $oliobänden,
rin auch Horazen$Dden für s Stim⸗
n mit vorkommen. &o beichreibt dies
erk Hr. v. Ar et in in feinen Deukmaͤh⸗
n * Buchdruckerk. in Baiern. ©. 33.
issae posthumae hactenus inedi-
„et omnium Quas edidit lectissimae,
lgatae denuo studio superstitis filii
ıdolphi de L,asso. Münden, 1611.
50. 69) Iubilus B. V. hoc est:
ntum Magnificat 4, 5, 6, 7,8 —- 10
c.composita. München, ı&2r. Noch
folgende Sammlungen von feinen Ma⸗
zalen ohne Jahrzadl gedruckt worden,
leicht aug dem nämlichen Grunde, wes⸗
ven man jegtnoch auf den Muſikwerken
Jahr der Ausgabe anzuzeigen untere.
t. 70)Madrigali4, 5, 6 voc. Frank
,b. &tein. 71) Madrigali V, a voce
a. Hamburg. 72) Musica nova, do-
si contengono Madrigali, Sonetti,
nzoni, Villanelleed altri Composi-
ni d’Orlandı diLasso, à 3 Voci no-
nente da esse composte, München.
ß noch ein großer Theil diefer Werke,
igſtens die Originalabdruͤcke Davon, auf
Churf. Bibliothek zu München aufbes
en werden, ift bey dem hohen Werthe,
hen der Münchner Hof damals und mit
ht auf feine Kompofitionen legte, leicht
achten. Vielleicht aber finden jich unser.
bafigen 76 Bänden Handihriften noch
iche nicht minder wichtige, ja vieleicht
ıde. diejenigen feiner Werke, auf deren
nigen Beſitz der Hof Damals. beitand,
wegen fie auch nicht Durch den Druck ges.
a gemacht werden durften. Schon feine
ußpfalmen, Codex B, geben hinlängs
n Grund zu diefer Vermuthung. Dies
egen felgen hier auch noch die Nlumern
Handſchriften, welche Laſſo's Koms
inet autres Pseaumes a 5.et 6.part.
Las ag
.
poſitionen, theils allein, unh cheils mit den
Stuͤcken anderer Komponiſten vermifcht,
enthalten.. Diefe find: Lit.B. Die 7Bußs
pfalmen. Die ausführliche Beſchreibung
dieſes Prachtwerks hernach. Codex ı1.
Missae. 5 et 6 voc. von Laffe und
Senfl. Cod, ı4. Motetti von Laſſo,
Bojfe und Rud. Laſſo. Cod. 17. Mis-
sae & et 6.voc. von Laffo, Gabrie,
Vento und Florio. Cod. ai. Motet-
taea4—6voc.vonkaffo allein. Cod.
22. Motettae &4 —6 voc. von Laffo,
Dafer und DiantenmäMer. Cod.
23. Motettae von Laffo allein. Cod.
94. Motetta« Desgl, Cod. 48. Missae
desgl. Cod. 49. Klissae dessl. Cod. 50.
Missae desgl. Cod. 51. Missae von
Laffo, Losdenburg und Courtois.
Cod. 54. Mi:sse vonLaſſo, Gabriel, '
Dalmarts und Locdenburg. Cod.
55. Missaa non Laſſo allein. Cod. 56.
Magnificat desgl. Diefen jeinen Werken -
‘hat manin allen Schriften, wo ihrer nur
gedacht worden, und in den unzähligen auf
ihn verfertigeen Lobgedichten das. verdiens
tefte Lob und ‚volle Gerechtigkeit widerfah⸗
ren laſſen. Eins derſelben aber fcheine ſich
fein Herr, der. gute Herzog Albert von
Bayern,befonders zugeeignet zu haben, um
es als NationalsKunftwert zu ehren, und
als einen Beweis der großen Fortfchritte, -
welche die Kunft durch feine Beguͤnſtigung
an feinem Hofe gemacht hat, dem Andenken
aufzubewahren, Dies find die 7 Bußpſal⸗
men, auf Pergament gefchrieben, welche
noch gegenwärtigauf der Churf. Bibliothek
zu Münden aufbehalten werden. Um der
Nachwelt nicht den geringftenZweifel übrig
zu laffen, daß man den höchiten Werth auf
dies Kunftwerk gelegt habe, hat man es mit,
ben Abbildungen alles deffen, was nur der
Nation achtungswuͤrdig, ehrenwerth und
heilig war, dekorirt. Und ſchon die Pracht .
des Aenßern macht den Blick auf den Werth
des Innern aufmerkſam. Ich glaube bey
mauchem Leſer Dank zu verdienen, wenn
ich ihn hier mit dem Innern und Aeußern
dieſer merkwuͤrdigen Seltenheit naͤher be⸗
kannt mache, woruͤber man nie eine befrie⸗
digende —— hat. Auch ich
wuͤrde es noch bey ber im a. Lex. gegebenen
kurzen Nachricht haben. bewenden laffen
muͤſſen,
1
135 - |‘ Las
möüffen, wäre ich nicht durch die gültige Wie⸗
sheilung einer ausführlichen Beſchreibung
vom Hrn. Rapellmeifter Weber zu Ders
fin in Stand gefegt worden, ein Mehreres
Davon zu ſagen. Nach felbiger nimmt das
J
Ganze 4 Foliobaͤnde ein, alle in rothenGaf⸗
fian gebunden und mit emaillirtem u, ſtark
vergolderem Silber befchlageri, fo daB auf
jeden Band 6-45. diefes Metalls ‚gerechnet
werden. Jede der 4E ken, zu beydeaSeiten
der Bände, ift mir ſehr fehön gem-ziteten
Loöwenkoͤpfen/ und die Mitte der Tafeln mit
dem alten Bayerifchen Wappen geziert,
Seden Band verwahren 2 filberne und vers
goldete Schlöffer, wozu 4 fülberne und vers
Idete Schlüffel gehören. Der erſte der
den großen Bände, deren jeder 3 Span⸗
nen hoch und über 3 Spannen breit ift, und
welche das Notenwerk ſelbſt enshalten,zeigt.
behm Aufſchlagen, Seite x. den mit gro⸗
Ben rothen und Blauen Buchſtaben geſchrie⸗
benen Titel: Septem Paalmi poeniten-
tiales auspiciis illustriss. Principis Al-
bettiCom. Pal. Rhenintriusque Bausa-
rise Ducis sacris imaginibus cum tex-
to congruentibus copiosissime exor-
nati et in duos tomos divisi, Anno
MDLXV. S. 2. Der Herzog. Albert,
als Ritter vom goldnen Flies in ganzer Bis
gur, umgeben von verfchiedenen Sinnbik
dern, als der Weisheit, Maͤßigkeit, Gerech⸗
tigkeit, Barmherzigkeit u. ſ. w. herrlich ges
"malt. ©. 3. Das Bayeriſche Wappen, um⸗
seben von allen Wappen der. Bayeriſchen
‚ Klöfter, Praͤlaturen und Stifter, 86 an der
Zahl; ferner den Weppen der Sraffchaften,
35 an dar Zahl; ferner den Wappen der
großen und Heinen Städte, 34 an der Jaͤhl
und endlich von 79 Marktflecken. ©.4.
Eine prächtig gemalte Borftellung, wie der
Herzog den auswärtigen Sefandten Aus
dienz ertheilt. Um ihn herum flchen eine
Menge Ritter und Mache, deren Köpfe
meiftens mit vielem Ausdrucke gemalt find.
©. 5. Der Inhalt diefes erften Bandes,
oder die Anfangsworte der erften 4 Buß:
Pfalmen, worauf das Notenwerk ſelbſt folgt,
bis S. 221. ©. 222. oben. Die Minerva
und unter ihrem Schutze die Muſik und die
Malerey. Unter dieſen Bildern ſteht eine
große Lobſchrift auf die Kunſtliebe des Her⸗
zogs Albert, in lateiniſcher Sprache,
aller Kuͤnſte und Wiſſenſchaft
Las ' ‚186
worin unter anbern gefagt wich, daB er
zwar ein graßer Befchüger und Beförderer
en fen, daß
aber inöbefondere die Mufif und Malerey
fich ſeines Schutzes zu erfreuen hätten. Zu -
beyden Seiten biefer Schrift find die beys
den Bruftbilder angebracht, 1) des Orlanf_
do de Laffo mit der Umfchrift: In cor-
deprudentisrequiescit sapientiz.et in-
doctos quoque eradit.- Proverbior.
XIV. 2) Des Malers Iohannes Musli-
chii, mit der Umſchrift: SoliDeo honoe
oet Gloria, cujus bonitati haec quae re-
ctaa meinventa sunt adscribo omnia,
$ı quid erratum invenitut, error meug
sit, non aliorum, Iudicium salvum ma-
neatecchesiae. ©. 223. fieht Ianus bi-
Srons. Ueber feinem indas Werk gekehrten
Geſchichte ftehet: Unus ego finem librä
monstro. Ueber dem auswärts gekehrten
Sefichte ſtehet: Alterius ego initium
preenuncio. Hiermit endigt ſich der erfte
Cmb. Der 2te Band von gleicher Größe,
enthäftauf 189 Seiten die übrigen 3 Pfals
men in nachfolgender Ordnung. Auf der
- ©. 1. der nämliche Ianus bifrons, mif der
Weberfchrift: Janus Bifrons uti primi
tomi finem monstravi sic secundi Tomi
totius hujus operis initium praenun-
cio. —— est autem hic setundus -
Tomus die lunae post Iacobi, Anno
MDLXV. ©, 2. Der naͤnniche Titel, wie
aufder 1. Seitedes erften Bandes. ©. 3.
Der Herzog figend. Um ihn herum ſtehen
feine Prinzen und Miniſter, alle nach dent
Leben gemalt. ©. 4. Des Herzogs Mutter
nebſt ſeiner Gemahlin figend. Um ſie herum
die Prinzeſſimen. S.5. Das Baperifihe
Wappen, mit den Wappen der damaligen
16 Zaridflände umgeben. &. 6. 6i69. Alle
Wappenſchiſde des damals forirenden
Baheriſchen Adels. ©. 10. Das Inhalts
Berzeichniß diefes zweyten Bandes, an defs
fen einer Seite der Pabft mie mehreren
Kardindien und Biſchoͤfen knieend abgebils
det ift, mit der Unterſchrift: Ta_supplex
ora, Gegenäber am Rande knieen Kaifer,
Könige und Fuͤrſten im Harntfch, mit der
Unterſchrift: Tu protege. Untenam Rans
de pfiägt ein Ackeremann, mit ber Unters
fohrift: Tu quoque Jabora. ©. 11. Iſt
der AnfangdesNotenwerf®. "9.185. Iſt
die:
- u | e_— [| 0-0 --
.
st ’
N
187. Las,
die Hofkapelle vorgeſtellt, waͤhrend die
Predigt gehalten wird. S. 186. gegen
uͤber: die naͤmliche Kirche, waͤhrend
Meſſe darin gehalten wird. Man ſieht
mehrere Prieiter in.gottesdienftlichen Vers
richtungen, und in der Mitte ſtehen viele
Männer und Knaben, vermuthlich die Hof⸗
ſaͤnger, welche zu ſingen foheinen. Auf eis:
nem Pulte mit rothem Tuche behangen,
ſteht: Et non impedias Musicam. Ec-
clesiastic. XXII. S. 187. Ein großer
Saal, ſchoͤn dekorirt, in welchem ein voll⸗
fländiges Kongertgehalten wird. Die Ins
firumente, die dabey gebraucht werden, find
eigen, Floͤten, Fagotte, Poſaunen, Lau⸗
ten und Baͤſſe mits Saiten. Auch ſitzt eine
Perſon an einer Artvon Klaviere (vielleicht
einem Regal), dabey ftehen Singknaben.
Die mehreften der Mitſpielenden, wahrs
fcheinlich die damalige ganze Hofkapelle,
tragen Ehrenzeichen an Bändern auf der
Bruft. Darüber ftehet: Sicut in fabrica-
tione aurisignum est SmaragJi, sie nu-
merusMusicorum in jucundo et mode-
ratovino. Sirach. C. XXII. v. 8.9. Und
unter dem (Gemälde fteht folgendes Vers
niß: Auctores musices praecipui
etexcellentissimi: ı)lacobusObrech.
e)losquinus Prat. 3) loannes Matt-
lot, 4}Adrianus Willaert. 5)'Clemens.
Tannequin. 6)CiprianusRore, 7) Leo
Papa. 8) Certon Werdelot. 9) Nico-
laus Gombert.. 10) lohann Richefort.
11) Thomas Crequillon.. 12) loban-
nesOckenheim. ı3)Ludovicus Sen-
fel. ı4)Antonius Brunel. ı5) Tho-
mas Holzer. 16) Sandrin. ı7) Henri-
cus Isaac, ı8)PetrüsdelaPue. 19)
Christoph Moralis. 20) Petrus Man-
cieourt. 21) LupusLupi. 22) lohann
Courtoys. 23)Schecconius Episc. 24)
Clemens non papa. 25) Claudin le
jeune. 26) ErasmusRoterodamus. 27)
Orlando deLassus. Dies waren aljo vor
drittehalbhündert Jahren die Lieblings;
komponiſten, oder wenigſtens diejenigen,
deren Werke am Deünchner Hofe am meis
ſten gefielen und aufgeführt wurden. Vom
größten Theile derfelben findet man in dies
ſem Werke und theils ſchon im a. Lex. meh;
rere Auskunft sauch vom WB erdelot,nur
muß man ihn unter Verdelot fügen.
Less ı88
Nur einige dieſer Namen werden bem Lefer
mit mir hier zum erjien Diale vorfommen ;
als: Joh. Mattlot, Leo Papa, Thom.
Holzer, Sandrin und Scheccos
nins Episc., von denen weder unfere
alten noch neuern Literatoren etwas wiſſen
wollen. Wo aber der Name Erasmus Ro⸗
terodam us unter dieſe Komponiften der
eriten Klaffe kommt, bleibe mir ein Raͤth⸗
fel. Nah unferer Befchreibung heißt es
nun weiter, fiehet man auf der ©. 188.
den Orlandus in ganzer Figur. In der
rechten Hand hält er ein zufammengerolls
tes Papier zum Taftfchlagen, und in der
Linken feinen Huth und die Handſchuhe. Er
hat ein Goldſtuͤck an einem weißen Bande
um den Hals hängen, mit der Leberfchrift:
Leal jusque.a la.mort, Unter ihm fteht :
Imago excellentissimi Musici-Orlan«
do di Lassus suae aetatis &o anno. ©,
189. Das Brujtbild des: Malers diefes
Werks noch einmal, mis.der Umſchrift:
Efhigies lohannes Muelichii Pictoris
monacensis aetatis suse LV. Ao.
MDLXVI. Unten ſteht noch ein Lob auf
den Herzog und den Orlando di Laffo,
worin die Warte vorfommen: Apud se
‘fovebat audiebatque coleberrimum per
Europannı Musicum Orlandum de
Lasso. Die beyden noch übrigen Bände,
welche nur in Mein Folio, übrigens gleich
prachtvoll eingebunden und auf Pergament
gefchrieben find, enthalten bloß die Beſchrei⸗
bungen undEitlärungen aller in ben heyden
großen Bänden -vorfommenden Gemälde
und Materien. Auch in diefen kommen noch
folgende Bildniffe vor: am Ende des ıften
biefer Bände: 1) ein Bildniß mit einer
goldnen Kette, welche zweymal um den Hals
reicht, woran ein Goldſtuͤck haͤngt, mit der
Umſchrift: Samuel Aquickeberg Belga,
banc Psalmorum declarationem fecit.
2) Das Bildniß Matthias Frishams
mer,des Schreibers. Und am Ende des
zweyten Bandes dieſer Erflärungen ſiehet
man 4 Bruſtbilder, als: 1). Casparus
Lindelius, lur. utrg. Doctor suae
celsitudinisa.consiliis etsecretis. Er
hatte die Aufficht über das ganze Werk. 2)
MathiasFrishammer Monacen. in
membranis totum hod opus propria
manu excipsit, (jo ſteht im Originale)
i | Au
333 1 L as
Auch diefe Heyden haben ein Golbſtuͤck an
einer weißen Schnur um den Hals haͤngen.
3) Das Bruſtbild des Goldſchmidts, der
diefe Bände beſchlagen hat:. George
Seghkein. Ungarus Aurifaber clau-
‚ strisexornavit. 4) Casparus Ritter, '
das Bildniß des Buchbinders, Sey es
num, daß man diefen ganzen Apparat von
Prunkgemaͤlden diefenn Werke bepgefügt
bat, um den Laffo defiomehr zu ehren,
oder hat man vielleicht feine Bildniſſe die;
fem Kunftwerke angefchloffen, um vermit⸗
telſt deſſelben der Vergeſſenheit entriffen zu
werden und fein Andenken auf die Nach⸗
welt zu beingen, was gleichwohl nun 250
Jahre gelungen waͤre; ſo macht es der Ton⸗
kunſt in beyden Faͤllen Ehre. Wahrſchein⸗
lich aber wird dies treuherzige und naive
Ehrendenkmal der Kunſt das einzige in ſei⸗
ner Artbleiben. |
Lass o ( Rudolph von) der ältereSchn
dea vorhergehenden, geb. zu München, war
Organiſt Herpgs Marimilian von
Bayern, und fcheint, nach der Anzahl feiner
gedruckten Werke, mehreren Beyfall gefuns
den zu haben, als fein jüngerer Bruder
Zerdinand. Folgende ſeinerWerke koͤn⸗
nen noch genannt werden: 1) Cantiones
4vocum.. Münden, 1606. 2) Circus
Symphoniacus. Augsburg, 1611. 3)
Modi Sacriad Convivium,sacrum, à 2,
3—6voc. Münden, 1614. 4) Virgi-
nalia Eucharistica 2,3 »—7 voc. 1615.
Walther vermuthet, daß dies mit dem
ee einerley Werk fey. |.
Draud. Bibl. Class. p. 1612. 1623.
5) Alphabetum Marianum tripliciCan-
tionus serie admultifariam 2, 3, 4 vo-
cum.harmoniam. Muͤnchen, 162 1. Dies
Wert enthält 57 Stücke, und ift dem Bir
ſchof von Sreyfingen Veit Adam zuge
ſchrieben. Wahrſcheinlich Harte er auch den
größten Antheil an der Sorge für das
Sammlen und Ordnen der lateinifchen
‚ . Werke feines Vaters, welche nad) deflen
Tode von beyden Brüdern unter dem Titel
herausgegeben wurden: Magnum opus
misiceum Orlandi de Lasso,Ca-
pellaa. Bavaricae quondam Magistri,
complectens ompes cantiones, quas
Motetas vulgo vocant, tam antea edi-
tas, quam hactopus nondum publica-
8
Lau 190
tas, a 8— 12 voc. 4 Ferdinando.
Serenissimi Bavariae Ducis Maximi-
liani MusicorumPraefecto,etRud.ol-
Pho, eidem Principiab organis ; au-
ı thoris filiis summo studio collectum,
et impensis eorundem typis manda-
tum. Monschii, 1604. Sol. —
Lasus, ein altgriechiſcher Poet und
Muſtkus, geb. zu Hermione in Achaia, ge⸗
gen die 5 8ſte Olympiade, oder 548 Jahre
vor C. G.iſt der erſte geweſen, welcher ein
.
Bud) über die Muſik gefchrieben hat. Er _
war nicht nur Theoretifer, ſondern auch ein
vorzüglicher Praktiker und der Grfinder dee
Ditdyramben ; wenigitens führte er fie in
der Poeſie und Mufit ein, wie Pluturch
verfichert, Auch vermehrte er die Töne der
Floͤte. Ueberhaupt, fagt Diogenes
Laertius,verdiente er unter die Zahl der |
fieben Weifen gefegt zu werden.
Latonnier(...) hat zu fondon bep |
⸗
Broderip um 1780 ftechen laſſen: Airs for
the Pedal Harp.- ° |
.
Latour (...) unter diefem Damen |
find geflohen worden: XII Rondeauxp.
le Clav. Offendad, 1795.
L atour(Dem.) erfte Sängerin am .
- Parifer Operntheater, kam 1796 an die
Stelle der Maillard. Cie befigt eine
ſchoͤne volltönige und biegfame Stimme.
deLatre(Tean)genanntpetitlean,
ein Komponift des 16. Jahrhunderts, hat
von feiner Arbeit in den Druck gegeben;
Motetti a 5,6 e7 voci. Düffelderff,
1566.4. Walther. |
Lattobe(Fr.) ein junger Klavieriſt
undguter Komponift für fin Inſtrument
aus England, befand fi 1793 zu Siena,
ſcheint fich aber nad) der Zeit nad) London -
gervandt zu haben. Bon feiner Arbeit find
gedruckt: 1) XII Variationen fürs Klav.
£eipg. 1794. 2)Sonate p. la Llav. av.
V. oblig. Ebend, 3) Ill Sonate p. le
Clav. Op. 3. £onden, 1792. |
de Latti(...)unter diefem Namen
befand fih 1798 ein Fagottkonzert in Mſt.
bey Traeg zu Wien. Ebendafelsft fand
1793 am ital. Operntheater ein Tenorift
diefes Namens. - - SERIE
Lau (Carl) — lebte 1796 als Drofeffor
der Muſik an der jekaterinoslawschen
Univerfität und als Kapellmeiſter der Jagds
mufie
L
⁊
191 ‚La w
gleich bey der Ismailovſchen Sarde und der
Sarde zu Pferde, zu Petersburg, und gehds
ret unter die dafigen vorzüglichften und vers
dienſtvollſten Tonkuͤnſtler, indem er ganz bes
ſondern Antheil an der Befoͤrderung der
‘
Vervolllommung der dafigen Jagdmuſik
bat. Er mar ſchon um 1784 bey der Jagd⸗
mufit des - Feldmarfchalls von Rafus
momsLi als Kapellmeijter angeftellt, und
da diefer das ganze Chor dem Fürften ‘P os
tem kin überließ, kam auch er mit in defs
fen Dienfte. Mit dieſem Chure, welches
aus 36 unzertrennten Perfonen beftand,
hatte er die Gnade, 2787 fi in der Krim
vor Kaiſer Jo ſep h II. und der Kaiferin
Katharina hoͤren zu laſſen, bey welcher
Gelegenheit er vom Kaiſer reichlich be⸗
ſchenkt wurde. |. Hinrichs v. der Ruß.
Sagdmuf.
*L,aubanus (Melchior) zuletzt
Rektor zn Brieg, geb. zu Sprottau in
Schlefienam 10. Der. 1567, war anfangs
Rektor dafelbft, Hierauf Konrektor zu Gold⸗
derg, dann Profeflor. der griech. und Tat. .
Spraheam Gymnaſium zu‘ Danzig, mors
auf er obige Stelle erhielt, in welcher er
am 1. May 1653 ſtarb. Alftedins har
ein von ihm verfertigtes Schema, die prae-
- cepta musica betreffend, in feinem Ele-
ıhentalimusico, p. 312. eingeruͤckt.
Laube (Anton) — war zu Brür in
- Böhmen geb., kam dann nad) Prag, wo er
anfangs den Chor bey der Sallusficche und .
darauf bey St. Veitin Dom dirigirte, und
ſtarb gegen 1784. Er hat vieles gefchrieben,
mas aber wegen Mangels an reinem Sage
eben in keinem hohen Werthe gehalten wird.“
Statiſt. v. Böhm. H. XI. Das Oracul, ein
Singſpiel von La ube, ſcheint ihm zu ges
dren.
Lauch er (Joſehh Anton) Musices
Director Dilingae ad Danubium glo-
riosissimae Domus Austriacae, hat in
unferm Zeitalter folgendefeiner Werke dru⸗
cken laſſen: 1) XVII Befper Hymnen mit
4 gewoͤhnl. Singſtimmen, a Viol. Orgel,
Violon und 2 Waldhoͤrnern, mit ange ängs
tem vollftimmigen Te Deum und Veni
Sancteetc. 1786. 2) Sacriiicium Mor-
tuorum seu III Missae Solennes, bre-
ves tamen, de Requiem, oocasione ex-
⸗
muſtt bey dem Kaiſerl. Jaͤgerkorpe und sus
Lau 198
equiarum felicissimae Memoriae Iose-
phi II. Leopoldi H.,Romanorum Im-
peratorum etElisabethae Imperatricis,
in insigni Ecclesia collegiata D. Petri
ibidem rite persolutarum decantatae,
nunc vero in lucem publicam editae &
vocib. ordin. concinnentibus, 2 Vio-
linis, Alto-Viola et Organo necessa-
riis, 2 Cornibus vere, @ Clarinettis vel
Obois et Violone partim obligätis,
partim non obligatis. ‘Op. IE; Speyer,
Bey Boßler, 1792. in Stimmen.
Laudus (Victorius) Kapellmeifter
ander Kathebraltirche zu Meſſina ums J.
1597. geb. zu Alcar in Sicilien, hat von feis
ner Arbeit in den Druck gegeben: Il primo
libro de Madrigali ä 5 voci, con Dialo-
go à 8 voci. Dalermo, 1597.4.[.Mon-
gitor. Bibl Sicul. T. II. p. 272.
LaueMag. Johann Gottfried) zuletzt
Paſtor an St. Bonifacii zu Dirfurt, geb.
zu Ermsleden im Quedlinburgifchen, am
20. Dec. 1633, ſtudirte zu Merſeburg und
"Leipzig, wurde 1708 Konrektor zu Qued⸗
findurg, 1710 Hofdiakonus zu Ditfure,
woraufer 1715 in obige Stelle ruͤckte, in
weiber ram 30.May 1721 flarb. Uns
‚ter anderh größern Werken hat er gefchries
ben: Q.D.B. V. Quaestionem an Tur-
xium et Campanarum usus in Repu-
“ blicachristiana Deodispliceat tum ex -
Gen. XI. et Numer. X. tum ex princi-
piis politicis modeste decidit, atque
indultu amplissimae facultatis philo-
sophicae in Academia Lipsiensi ad
diem VIIL April MDCCIV. suam sen-
tentiam publice defendet M. Ioh. G.
Laue, Quedlimburgens. Sax.respon-
dente lobanne Gansauge, Tanger-
münd. March. Lipsiae. Lit, Branden-
burgerianis. 4. 24 Seiten.
2auer( J. F. L.) zu Gotha, hat heraus⸗
gegeben: Klavierliederſammlung. Eiſen:
1786. Fol. geſtochen. | Ä
Laura (Dominico)6lühete nad) dem
Cerreto als-einer ber vodjuͤglichſten
Komponiften in Stafien ums 9. 1600.
Lauremberg (Dr. Beer) — Er fl.
zu Roſtock am ı3. May 1659. Auf dem
Titeleiner sten Ausgabe derMusomathia
von 1642 nennt erfich den erften Verfaſſer
berfefßin. 2
ü La us
295 _ Lau.
Leurencinioder Lorenzind(;..)
— ein großer Lautenift zu Rom, qui pror
ter insignemtestudinis experientiam
ques auratus Romae fieri promeruit,
wie Befardus in der Vorrede feines
Thesauri Harmonici meldet. Diefer
Bi i war des Befardus Leh⸗
zer, und blühete gegen das Ende des 16.
Jahrhunderts. Und foweit' hätte es mit
diefem Artikel im a. er. feine Richtigkeit.
Wenn aber dafelbit noch dem Laborde
\
nachgefagt wird, Daß er 1603 einen The-
saurum harmonicum herausgegeben has“
be; fo hat fih Laborde geirrt, indem
Beſardus der Verf. diefes Werks ift, in
welchem er und eben Obiges von feinem Leh⸗
ver mitgetheilt hat.
Lau rent i (Laurentius) — ſtarb 1723,
SeineLieder führen den Titel: Euangelis
melodica, d. i. Geiſtliche Lieder und Lob⸗
geſaͤnge nach dem Sinn der ordentlichen
Sonn⸗ und Feſttags⸗Evangelien und. be⸗
kannten Melodien eingerichtet. Bremen,
1700.12. Als Muſikus ſcheint er aber bey
— Werke wenig oder nichts gethan zu
en. z
- Laurentii(Filiberto) ein Kompos
nift non unbekannter Zeit, hat Motetti a
Voce sola heransgegchen. Ä
. Laurentii(Girolamo) ein Geiftlis
cher von Bologna, blühere als einer der ers
ften Bioliniften Italiens ums J. 1720, wo
‚er aber ſchon bey Jahren war. Won feiner
Arbeit find geitochen worden : VI Concer-.
tà à 3V. A. Vc. e Organo. ſ. LeCone
Catal. |
- de Laurentio (Marianus) ein
Mriefter und Kanonikus zu Noti in Sicis
llen, bluͤhete als Komponift und Herausge⸗
ber vieler feiner Werke ums J. 1620, von
denen man aber nur noch folgende angezeigt
findet: 1) Primo libro di Madrigali a5
Voci,con unDialogo a 8. Benedig,1602.
4. 2) Salmi, Magnificat, Falsi bordo-
ni,eMesgaa 4 Voci con B. continuo
per ’Organo. Op. 5. Palermo, 1624. 4.
f. Rocchi Pirri Eccles. Syriac. p.
‚a2o.und Mongitor Bibl. Sicul. T.
LD. p. 43.
Laurentius (losephus) ein ita⸗
Hiänifcher Gelehrter zu Lucca, HatCollectio
de Praeconibus, Citharoedis, Fistulis
Bey. 9. Tontunſtiet. M.⁊q.
Lau 194
& Tintionabulis geſchrieben, welche in
Gronov.äi Thes. antiquit. graec. T.
VDI. p. 1458. 3 Zolioblätter einnimmt.
T.IX. ebend. kommt auch ein Traftas vor
de Conyiviis, Hospitalitäte, tesseris.et
- strenis, von demſelben Verfaffer, in deffen
10. Kap. die Namen verfchiedener alten '
. Lieder. erlärt werden. Der erfte Traktat ift
auhinUgolini Thes. ant. sacr. Tom,
XXXII. p. 1111. eingeruckt.
Lauruùs (Dominicua) Kapellmeiſter
zu Mantua, geb. zu Padua, bluͤhete um
25 50, und hat ſehr viele Werke von feiner -
Arbeit herausgegeben. ſ. Bernh. Scar-
deonius Antiquit..-Patav. Lib. IE.
p- 263. &
. Lausfa (Franz) Ehurf. Pfalzbayers
fer Kammermuſikus, einer der fertigften
und gefhmadvolleiten Klavierfpieler, iſt
feit mehreren Jahren auffReifen. Im J.
—
1794 befand er ſich wahrſcheinlich das gane
je Jahr hindurch zu Hamburg, von wo auch
zuerſt feine Verdienſte im übrigen Deutſch⸗
lande bekannt wurden. Nach der Zeit aͤrn⸗
tete er zu Kopenhagen nicht weniger Bey⸗
fall ein. Gegenwärtig, 1799, befindet er
ſich zu Berlin, wo ef ein Klavierkonzert für
den Druck ausarbeitete. ©eine bisher ganz
Aare erſchienenen Klavierfachen beftehen
in folgenden: 1) Grande Sonate p. le
Clav. Op. 1. Samburg, ı 795. 2)1X
deutſche Lieder und Variationen fürs Klas
vier. Op. 2. Hamburg, 1792. Zweyte Aufl.
Königsberg, 1797. 3)Rondo p, leClav.
Op. 3. Hamburg, 1795. 4) Rondo p. lo
Clav. p. les Dames. Op. 4. Muͤnchen,
1797. 5—8)IV Klavierfonaten, jede
einzeln, ale Op. 4. Op. 6. Op. 7. und Op«
8. alle zu Hamburg, 1797. 9) Der Greis
und fein Stab, f. Klav. Koͤnigsberg, 1797,
ı0) VIIl Var. p. le Clav. sur; Ich kuͤſſe
dich, oOchleier, von Re ich ar dt. Münden,
6. Falter, 1799. 11. 12) U Grand. So-
nates p. le Clav. (jede einzeln) Op. 9. und
Op. 10. Hamburg, b. Böhm. f. Leipz. muſ.
Zeit. Jahr. IIIIS. 120, 13) TI pet.Ron-.
deaux p. Pf. Berlin, 6. Groͤbenſchuͤtz und
Seiler.
Folgende feiner Werke find bey Kuͤhnel
erſchienen: 14)Six Variat. p. Pf. 15)
Sonate p. Pf. Oo. 20. 16) ILL petits
Rondeaux p. Pf. Do. 23. 17) Gr. So-
& - nate
1
295° Lau Lav
ziate p Pf. Oe. 24. 18) Polonoise p.
Pf. Oe. 25. 19)Gr, Sonate p. Pf Oe.
26. 20) Capriccio p. Pf. Oe. 33. 21)
Angenehme und nicht ſchwere Tonſtuͤcke mit
Applikatur f. d. Pianoferte; 33. W. 1. Heft.
Um d. J. 1804 reiſte er nach Wien, um bey
dem beruͤhmten Albr echt ber ger Kon:
trapunkt zu ſtudiren. Seitdem lebt er in
Berlin als einer der beſten und geſchaͤtzte⸗
ſten Lehrer des Fortepiano.
e2Lauterbach(Johann) zuletzt Rektor
and gekroͤnter Poet zu Heilbronn, geb. zu
Liebau in der Oberlauſit am 16. Juni
1531, ſtudirte unter Melanchthon zu
Wittenberg, und kam, nachdem er zuvor
Hofmeiſterbeym Grafen Hohenktoheges
weſen war, erſt 1553 in obige Stelle, in
welcher er vor Bekuͤmmerniß über ſeine tro⸗
ckene poetiſche Ader am ı1.DEt.1593 ſtarb.
Hr. Dr. Borkelhat ihn wegen folgender
Schriften unter die muſ. Schriftſteller auf⸗
genommen: De Carminibus veterum
BGermanorum. Dĩatertationes Il. Ienae,
1696. 1698. 4. Seinem Todesjahre nach,
muͤßten dies neue Auflagen ſeyn.
Lauxmin ($igismund) ein polnis
ſcher Jeſuit, aus Samogitien, war Rektor,
serfchiedener Kollegien und endlich, Vice⸗
Drevinctalvon Lirchauen, in welher&telle
er zu Wilna am 11. Sept. 1670 im 71.
| oder nad) andern, im 74. Jahre feines Als
ters farb. Er hät unter andern gefchries
ben: Ars et Praxis musica. Wilna,
4664. 4.
'.Lavenu (L.) wahrſcheinlich ein
Tonkuͤnſtler zu London, bar dafelbft ums
J. 1795 eine Notenſtecherey errichtet und
nennt ſich feitdem Muſikhaͤndler des Prins
gen von Wales auf feinen Muſikverzeich⸗
niffen, von denen das für6 J. 1800 bereits
einen Meinen Bogen anfüllte.
. Lavigna(Vincenzo) ein Tonkünfts
fer ans Meapel, welhen Daefiello 2802
der dafigen Theater » Direktion als einen
noch jungen Komponiften empfohlen hatte,
fchrieb in felbigem Jahre für das Theater
alla Scala die Opera huffa: Lal\luta per
Amore, ‚ossia: Il Medico per forza,
weiche bey der erften Auffuͤhrung fo ausges
zeichneten Beyfall erhielt, daB er am Ende
derſelben heransgerufen wurde, um Öffents.
lich Dank zu empfangen.
04
_
Lar Law . 196
“ de Lävinetta (Bernhardus) ein
fehr gelehrter Mönch, ums J. 1523, har
“ Cos:pendiosa explicatio,artis Lullia-
-nae gefchrieben, worin er auch in 9 Kapis
tein von muf. Gegenfänden handelt. Den -
Inhalt derfelben f. in Forkels Literat.
" Lavocat (Pierre) ein Komponiſt,
lebte um 1700 zu Bourgogne und iſt durch
folgendes Werk bekannt geworden: Con-
cert des Dieux pour le Mariage de S.
A.$.Mgr.misen Musique panP. L =
vocat,wonon aber nur der Tertvon De-
requeleyne, zu Difon in 8. gedruckt wor⸗
den ift. f. Adelungs fortgef. Jocher. B.
I.8.665. -' Bere
Lamwäst...)hatkieder beyni Klavier.
Altona, 1790. Bol. herausgegeben. ſ.
Blankenburgẽ Zuf.;. Sulzer. B.IL
S. 305. 2
*Lawes(Henry) — war ein Shäs
fec vom Toperario und erhielt 1625
. feine Stelle in der Koͤnigl. Kapelle. Waͤh⸗
vend der Nebellion fürchte er fihdurh Uns -
terrichtgeben in vornehmen Käufern zů er⸗
halten, kam aber ſogleich wieder an jeine,
vorige Stelle, fobald Carl II. den Thron
beſtieg. Ex ſchrieb noch zu diefer Feyerlich⸗
keit das KrönungssAnshem, ftarb aber bald
barauf,am 21. Oft. 1662. Auch dem ® u r⸗
nen machtes Muͤhe, den Grund zu deffen
großem Ruhme in deſſen Werken zu finden,
und er vermuthet daher, er muͤßte viel Em⸗
pfehlendes in ſeinem Umgange gehabt ha⸗
ben, das alle großen und ſchoͤnen Geiſter das
maliger Zeit auf ſeine Seite gebracht habe.
Sein Bildniß, welches zwey Engel mit Lor⸗
beeren kroͤnen, befinder fich vor dem ıfln
Theile feiner Arien, Folgende ſeiner Werke
bat er herausgegeben: +) Melodien zu
Sanbyss Pfaimen. London, 1638. in Fol.
Zweyte Auflage. Ebend. 1676. 8. 2)
Choice Psalmesput into Musick for 3
Voices, by HenryandWilliam Lawes,
Brotliers and Servants to his majestie.
London, 1648. Mit verſchiedenen von ſei⸗
nen Freunden aufden Tod desWill. a we 8
in Muſik geſetzten Elegten und 9 Kantons f.
4u.5 Stimmen. von Will. Lawes. Ein
Paar gefaͤllige Melodien von Heinr i chs
Kompofition aus dieſer Sanımlung findet
manin Burney’sHist.Vo), IIT. p.406.
3)AyresandDialoguesfor I, a and 3
= s V o y-
'
- Bruder des vorhergehenden,
Rede!‘ .I
*
197° Law ' Lea
Voyces. London, 1653. — Lib. If.
Ebend. 1655. — Lib. III. Ebend. 1658.
—ð
3) Coronation Anthem, in®it. 5) Ein⸗
zeine Geſaͤnge in mehtern vermiſchten
Sammlungen. Sein Comus iſt, der Mu⸗
ſik nach, zwar nie gedruckt worden, doch fin⸗
detmanim Hawkins, Vol. IV. p. 53.
die Arie: Sweet Echo, und noch zwey an⸗
dere im Burney, Vol. Ul. p. 388. und
397. baraus. . a
Law es (William) — war ber ältere
n zu Salis⸗
bury, und erhielt den muſikaliſchen Unter⸗
richt ebenfalls vom Cop erarin. Anfangs
war er. im Chore zu Ehicheiter angeſtellt,
wurde aber von da bald nach London beru⸗
fe, worer 1602 indie Königl. Kapelle kam.
Diefe Stelle legte er aber 1611 wieder nies
der, als er zum Koͤnigl. Kammermufitus
ernannt wurde. Seine Kompofitionen,.
welche in Kirchenſachen, Theatergefängen,
beſonders aber in Fantasias fürBiolen und
andere Inſtrumente beftanden,jind groͤßten⸗
theils in gedruckten vermiſchten Sammlun⸗
gen mit eingeruͤckt worden. Eine ſeiner
Pſalm⸗Melodien giebt uns Burne y noch
Vol.IL.pa05. 0000,
Layolle(Aleman) Organiffzu Lyon
in der Mine des 16. Jahrhunderts, hat her⸗
ausgegeben: Chansons et Voix de Ville
a 4 voices. &yon,d. SGimonGorlier, 1561.
£ VerdierBib,. _,. .
ws.
Lays.j. Lais. "7 . —
Lazari(...) ein Geiſtſicher und Kom⸗
poniſt, aus Bologna gebuͤrtig, bluͤhete 1730
zu Venedig als Kapellmeiſter an der Kirche
Li Frati, alſo Hundert Jahre ſpaͤter, als der
im 2er. angeführte. ſ. Nemeitz Nachr.
v. Ital. S. 57.
Leach(...)— von feiner Kompoſi⸗
tion find .noch gegen ı800 gejtochen wor⸗
den: 2) Hymn and Psalm Tunes, fot
"the Use of Churches,Chapels andSun-
day Schools. Book ıst and 2d. London,
$, Prefton. 3) Collection of Hymn Tu-
nes and Anthems, adapted for a full
Choir, publishingin Numbers. Ebend. |
Lea (Miguel) einCiſtercienſermoͤnch
amd guter Romponift, geb. zu Liſſabon, trat
1645 zu Alcobaga in feinen Orden. Unter
feinen hinterlaffenen K ‚mpofltionen zeich⸗
net ich beſonders eine Missa a nove Co-
\
I i \
‘
-
N
Lea "Lea. 298
ros aus, die ſehr geſchaͤtzt worben iſt. Er’ u
wurde zufegt Prior eines Kloſters zu Lilfaz” -
bot.f.Machado Bibl.Lus. Toy. II.
p. 474. PR — a
Leander(,..) zwey Brüder und
Waldhorniſten dieſeẽ tamens zu London,
ums J. 1 802, ſchatzte man daſeldſt als vor⸗
zůgliche Virtuoſen auf ihrem Inſtrumente.
Lear (...) Herr und Madame, er als
Virtuoſe auf dem Waldhorne und als KLonie
poniſt fuͤr bies Inſtrument, und fleals ges
ſchmack⸗ und kunſtoblle Sängerin, kamen
1798 von Nußland nach Deutſchland, und
lteßen ſich zu Hamburg, Leipzig, Breslau u.
an andern Orten nicht ohne Beyfall hoͤren
Er fpielte Konzerte und Quartetten von ſei⸗
ner eignen Kompäfttipn, und wußte das Ge⸗
heimniß, aus feinem Inſtrumente zwey bis
drey Töne zugleich herauszubringen. .—
Sie berriet durch Anfkand und Betragen
eine vornehme Geburt und Eigiehung, und
fpielte zugleich da3 Fortepiano mit vtelem
Ausdrude und großer, Fertigkeit. Ueber
alle diefe Vorzuͤge wird S. 91. der Leipz«
m, Zeit.von 1798 gusführlicher gehandelt,
Leblanc(...) Opern: und Pantos
mimen⸗Komponiſt am Theatre d’Emula.
tion zu Paris 1798, hat in felbigem Jahre
dafelbft nicht ohne Beyfall aufgeführt: 7)
La fausse mere, ou une faute d’aiour, .
Operette. 2) Rannucig. Pantom, in .
Akten. f. Indicat.Dramat. Van VI.
Leblanc(Hubert) f. Blanc , .
Lebreton. f. Beton.
"Lebrun. f. Brun. °. ne
Lebsdeff.(...) ein ruſſiſcher Tons
fünftler, welcher 1798 mit der legten Flotte
von Indien’ nach London gelommen war,
hatte im Werke, wie man,vpn daher ſchrieb,
eine Sammlung won Arien in Hindoftants .
her und Bengalifher Manier herauszu⸗
geben. Daer der Sprachen —— des,
muſikaliſchen Ausdrucks völlig maͤchtig wars
fo erwartete man von ihm die Erläuterung‘
und Darſtellung der. bis jetzt noch nicht vällig
bekannten neuen orientalifchen Muſik. Die
Arien find nad) dem Urtheife der Kenner
fehr melodifh und pathetiſch / und halten das
Mittel zwiſchen italiänifcher und fchortifcher :
- f. Hamburg. Kotreſpond. 1799
0. «
Leccio Scozzese(Agostinodi)
&a. ein
N
⸗
4
9 “.. Leo BE
Komponiſt des 26. Jahrhunderts von.
Ten Arbeit noch aufder Dränchner Biblios.
ek gedruckt aufbewahrt werden : Ganzo-,
tte Neapolitane à 3, 4, 5 voci.Venes.
79.4 j oo. : oo.
Lechner (Leonhard) zuletzt, ums Jahr
94 Farſtl. WärtembergiſcherKomponiſt/
b. im Etſchlande, nannte ſich vorher, um,
82, auf einem ſeiner Werte: Archie Mu⸗
us der Republik Irnberg, und har viele
erke herausgegeben, von denen folgende.
nannt werden koͤnnen, welche zum. Theil
ch auf der Muͤnchner Bibliothek aufbe⸗
ahrt werden: .7) Motectae Sacrag 4.
et 6 vocum, ita compositae, ut DON
lum viva voce commodissime.canta-
‚sedetiam ad omnis generis instru-
enta optime ädbiberi possint. Au-
reLeonh.Lechnero. Addita est‘
‚fine Motecta octo vᷣocum, ad duos
horos, sodem Autore. Noribergae,
57$. 9.4. 2) Sactarum Cantionum 5
‘6 vocum. Lib. Let 1f. Noribergae,
81. 94.4. 3) Epithalamium 24 vo-
ui, auf eines. Augsburgiſchen Patriciers
ochzeit. Ebend. 1582. 4) Harmonia
Ineryrica, illuatz. Principi .Anhaldi-
), 12° imo Ernestp, 6 vocib. com-
‚sita etoblata. Norib. 1582. Fol. 5)
armoniae miscellae, Ebend. 1583.. 6),
tiifen für 5 und 6 Stimmen, nebſt ein⸗
n aufdie vornehmften Seite von Advent
8 Trinitatis gebrändlichen Introitus.”
bend. 1584. q. 4. 7) Regnardi —
nebſt beutſchen Villanellen von 3 Stim⸗
en; in Theilen. Ebend 1586. 8) Buß⸗
ſalmen für 6 Stimmen. Eben. 1587.
, Die PaffionssHifterie nach dem alten.
teinifchen Pa mit + Stims.
en componirt. Nürnberg, 1594. Sol. ſ.
raud, Bibl. Class. -
Leclero (I. B.) Deputirter ‚von
taines und Loire s Departement beym
ırps legisintif zu Parisi 796, war ſchon
eher Konwents⸗Mitglird, und mußte, um
r Achtserklaͤrung und der Gefangenfchaft
entgehen, von Paris flüchtig werden.
zaͤhrend diefer Entfernung. von oͤffentli⸗
en Befchäften machte erben Entwurf zu
sem geoßen muſikalichen Werke, arbeitete
er 1795 nur, wieer meldete, den mornlis
en Theil deſſelben ang, und abergab ihn
4
F
2,7
Led.
’
dem Ausſchuſſe des öffentlichen Unterrichts.
Da aber diejer weder von denen im Trakta⸗
te. gegebenen Vorfchlägen Gebrauch machte,
noch auch ihn nur erwähnte , fa gab ihn der
Verfaffer vermehrt und verbeflert unger
dem Titel in den Druck: Essai sur la pro-.
N
208
‚pagationdela Musique en France, va
Conservation et ses zapports avec le
gouvernempnt. A Paris.del’imprimerie
‚nationale, chez lausen, place du Mu-
aaum, 1796. 66Seiten in 8. Dieſer Trak⸗
tat hebt mit einer kurzen Geſchichte der Mu⸗
fit Heyden Chineſen, Aegyptern, Griechen
und übrigen beruͤhmten Wölfern an, bey ber.
nen fie als Stuͤtze der Religion und der Sit⸗
ten angefehenworden it. Hierauf gehet er
zudem Einfluffe äber,welchen fie auf neuere
Völker gehabt hat, bey welcher Gelegenheit
er unter andern behauptet: „Daß Glucks
Muſik zu Parisden Grund zur Revolution,
ſo wie das Entbehren der Kirchengeſaͤnge die
Selegenheit zum Vendee⸗Kriege in den
Semüthern gegeben habe. ”’ Zugleich fucht
er das Beduͤrfniß derjelben für Die Franzo⸗
fen zu erweiſen, unser andern aud Durch die
fogenannten Notierer in Nieder⸗ Poitou,
deren einziges Geſchaͤft iſt, während die Och⸗
fen den Pflug ziehen, unaufhoͤrlich dabey zu
fingen. Nun betveift er ferner durch mehrer.
re Beyſpiele, daß es das Werk der Muſik
fen, uns duch Vergnügen zım Ausübung
aller öffentlichen und befondern Tugenden‘
zu führen; daß fleaber auch daher allerdiugs
ein Gegenſtand dee Aufmerkjamfeit ber
Obrigkeit ſey, welche deren Gebrauch, und:
Mißbrauch durch nöthige Geſetze einzus -
ſchraͤnken habe. Hierauf unterſucht er noch,
in wiefern die gegenwaͤrtig beſtehenden
Opern und andere oͤffentlichen Muſiken in
Frankreich dem Ideale als Befoͤrderungs⸗
mittel zur Vollkommenheit der Sitten
gleich kommen, oder es verfehlen moͤchten.
Da dieſe Schrift ſchwerlich in vieler Deuts
fhen Hände kommen möchte; fo war es noͤ⸗
thig, hier eine kurze Weberficht des Inhalts
derſelben beyzubringen. Sie enthält aber
fo merkwürdige Ancfdoten, fo richtige Raͤ⸗
fonnements und reine Srundfäge, daß fie‘
wohl verdiente, allgemeiner befannt zu ſeyn.
Lederer (Joſeph) regulirter Chorherr,
Auguſtinerordens in dem St. Michaelis⸗
kloſter in den Wengen zu Ulm, und Profeſſor
= der
zo. Led
der Theologie, geb. zu Ziemetshaufen in
Schwaben, 1733, hat, außer mehrern Er⸗
bauungss und andern Buͤchern, auch folgens
de mujikalliche theoretifche und praktiſche
Werke herausgegeben: .ı) Neue und ers
leichterte Art zufolmificen. Ulm, 1756. 4.
Zweyte Auflage unter tem Titel: Neue und
erfeichterte Art zu folmifiren, nebſt andern
Vortheilen, die Singkunſt in kurzer Zeit zu
eriesnen. Ulm, bey Wohler, 1796.4. 2)
Ein Sſang auf den frohen Liebesbund.: 3)
VI Meffen, kurz, leicht und ſangbar, haupt⸗
ſaͤchlich zum Gebrauch der Choͤre auf dem’
Lande und ber Frauenkloͤſter aufgeſetzt.
Augsburg, 1775. Fol. Zweyte Auflage.
Ebend. 1781. 4) Etwas aus China; Oper
verte in 3 Akten: Ulm, 1777, in 8. zwar ohne
Muſik gedruckt, von welcher er aber ebens
falls der Verfaſſer it. 5) V Veſpern, ſammt
Vandern Pſalmen, welche das Jahr hin⸗
durch vorkommen, einem beſondern Mags
niſicat, und einem Stabat Water, kurz,
leicht, ſingbar. Ulm, 1780. Fol. 6) Muſi⸗
kaliſcher Vorrath, beſtehend aus 18 Verſen,
17 Praeambulen, Menuetten, Trio, 3 So⸗
naten uhd eine Arie in Partitur. Augsburg,
1781. Fol. 7) Die jungen Rekruten, eine
komiſche Operette in 3 Akten. Der Text.
Ulm, 1781.8. Beydes, Text und Muſik
von ihm. . 8) Kantate, ſ. Schlözers
Staatsang. Heft 10 ;wozu er auch die Mu⸗
fit gemacht hat. f. Me ufels gel. Teutſch⸗
land. Diefer wuͤrdige Geiftliche und Grave
Kuͤnſtler farb im Okt. 1796. - —
Lederz3(Paulus) ein Buchhaͤndler zu
Straßburg, hat herausgegeben: Kirchen⸗
geſangbuch, darinne die fuͤrnehmſten und
beſten, auch gebraͤuchlichſten Lieder und Ge⸗
ſaͤnge zu finden. Straßburg, 1616. Das
Werk iſt5 Finger dich, und die fünf Linten
zu den Noten ftehen fait. Finger breit von
einander, fodaß die Semibreves wie Wär?
fel ausfallen. . Adlungs muf. Gel.
S. 669. |
- Leduct...)— ber jüngere; (f.im a.
Ler. Art. Due) gehörte 1798 zu den ſtaͤrk⸗
fien Notenverlegern, Mufits und Inſtru⸗
menten⸗Haͤndlern zu Paris, nach Maasga⸗
be der anſehnlichen gedruckten Verzeichniſſe
ſeiner Niederlage. OR RD
Ledwich(E.) ein irlaͤndiſcher Ge⸗
lehrter unferer Zeit, hat geſchrieben: Anta
J
'
— Lee . Leaf 202
quities olkeland. Dublin andLondon,
1790. 4. 592 ®eiten. No.X, handelt ee
in diefem Werke: Ueber die Muſik der alten
‚Iren; wie fie von ihren Barden cultivirt
ward. Hier fagt er unter andern: daß die
Muſik der alten Einwohner Irlands blos
in dem Sefange ihrer Gedichte und Lieder
- gerifche Iufteument
"der Harmonie geuiäf,
beftanden habe, was. fie Pbeateath oder
Peiteagh, d. i. erzählende Muſtk, genaunt
hätten Weiterhin lernten fie auch Blas⸗
inſtrumente kennen, die fie Stuio oder Stoo
kannten. Kits berjelden war die Goll-
trompo, oder die ausländifhe Trompete,
Dies war das eherne Horn, deſſen ſich die
Daͤnen, Normaͤnner und Englaͤnder be⸗
dienten. 2) Die Trompa, welche der
neuern Trompete ei dies wardas Pries
und Normaͤnner. 3) Piobamala, die Sack⸗
pfeife. Ihr einziges Saiteninſtrument
war die Claresch, oder die Harfe, nach dem
Verf. teutoniſchen oder fegthiichen rs’
fprungs. Früher fannten fig vielleicht ſchon
bie Tiompan oder Trommel und den Cro-
talin. Ihre Alteften berühmten Harfner
ums J. 1330 waren D’Earrol uud
Eruife, welde wahrfcheinlid von dee
Hriftlichen Kleriſey ihre Harfen nach den
acht diatoniſchen Tönen, den Gruudſaͤtzen
ſchon hatten ſtim⸗
men lernen.
Lee-(...)einengflichrr Komponiſt uns
feres Zeitalters, Kat ums J. 1795 ſtechen
laffen : Progressive Lessons for the P£.
London, bey Reife. r
Lefsbure da 'Wely (Antoine)
ein jeht lebender 'Komponift und Profes-
scur zu Paris, genoß daſelbſt 1796 die Eh⸗
re, daß fein Name, auf Befehl des Direkto⸗
riums, mit unter den Komponiſten des zwey⸗
er Sachſen, Franken
>»
ten Rangs Öffentlich ausgerufen wurde.
Von feinen Werten koͤnnen genanne wer⸗
den: ı)NowveauSolfege. A Venise et
a Paris, 1780.98. 23 Seiten. Er zeiget
Barin einen nähern Weg zur Solmifation.
2) IV Sonat. p. le Claw O
3) 1er, ame et gmeRecueild’Airsp.Pf.
Op. 3. 45. Ebend. 4) Am 2. Der. 180r
las er in einer öffentlichen Sitzung des dafls
gen National⸗Inſtitues vor: Abhandlung,
‚ Über die Wirkungen der Muſtk auf die Ner⸗
ven bey dan Krankheiten des Gefühls, zu
— — deren
Op. 2. Patris.
=
205 . Ne Leg ’
beren Unterſuchung Sabatier ‚und
Ch.ärles ernannt wurden.
efevre
=) Drganift r Saint
Louis jun Paris ums 3. 1769, führte im dar,
figen Concert spirit. mehrere feiner Mo⸗
fetten auf, wovon ein Quam bonus, Con-
| serva me und Coronate geftochen find,
Lefev r.e Qacob) f. Febre.
‚ Lefevre (Tacques) war Königl.
Kammermuſikus zu Paris ums I. 1613.
Um ſelbige Zeit hat er piele 35, 44, 55 und 75
ſtimmige Werke geſetzt, aus welchen La
Bor de zwey Airs im. aten Bande einge⸗
ruͤckt hat.
Lo fevr e(Xavier) Virtuoſe auf der
= Klarinette und Komponift für fein Inſtru⸗
ent, ſteget im J. 1798 als erſter Klarinets ,
tiſt in dem Orcheſter der großen Oper zuPas
ris, und hat eine Dienge von Staͤcken aller
. Art für ſein Inſtrument durch den Stich
bekanut gemacht, wovon aber nur folgende
enannt werden können: 1) Konzertirende
uo's fuͤr 2 Klarinetten: Op. 1. 3. 4 10.
Op. A.ündB. Petits Duos facil: Liv. Le
et 3. jedes Werk zu & Stuͤcken, alle zu Das
ris von 1791 bie 1798, 2) Trio's für 2
larinetten und Fagott. Op: 5. und 9. jedes
k 6 Stuͤcken. Paris, 1793 und 97. 3)
ecueilde Marches et Pas redoubles
euivi d’une Marche religieuse deGos-
. sec. Paris, 1793. 4)Siufon. concert. à
Clarinette et Fagot. Paris. 5) V Con-
gerts a Clarinette. Ebend. von 1793 bis
1799. No.2.2. 3.4 5. einzeln jedes. Mit
No. 5. gewann ber Eleve, welcher es 1799
im Natibnal⸗Inſtituſe bües den Preis auf
der Klarinette. 6) Méthodo deClarinet-
te, par A. Lefevre, edopiee parleCon-
gervatoire, Paris, ı 803. Ob dies A, als
. Borname, wieder cinen andern Bere vre
anzeigt, iſt nicht bekannt.
Lefe vre (Madame).f. Du Gazon.
. Leffloch (Johann Matthias) — war.
eigentlihOrganift zu Nürnberg. Zu feinen
. ima. Ser. angeführten geftochenen Werten
gehoͤren noch: 1) Sonate und Zuge fürs
Klav. Nürnberg. 2 Bog. Fol. 2) Diver-
timento musicale,consistentei in ı Par-
tita da Cembalo. Ebend.
‚Legat de Furoi. — (. das a.
der.) bat noch herausgegeben: Seconds
— avec ——— nr
Leg . 80%
des Jagons dans tous. les genres, des
duos et des ariettes avec paroles. Pas
ris, 1790. Er war zur ſelben Zeit Organiſt
zu Saint⸗Croit de la Bretonnerie zu Paris.
Legkner (Daniel) ſ. Lagkner, oben.
Legrand. f. Grand.
Legrenzi (Giovanni) — ‚qulogt
Kapellmeifter an St. Marcund am Konz .
fervatorio de Mendicanti zu Venedig, geb.
zu Cluſone, im Gebiete von. Bergamd, war
— der beruͤhmteſten Meiſter der alten
Schule. Schon obige beyde Aemner bewei⸗
ſen dies, welche von jeher nur den verdienſt⸗
volleſten Meiſtern zu Theil wurden. Er
hat beynahe ein halbes Jahrhundert in ſte⸗
ter Thaͤtigkeit für die Kunſt zugebracht, und
eine Menge Meifterwerke, befonders für
die Kicche ,. herausgegeben. Seine erite
Laufbahn, als Kuͤnſtler, trat er ald Organiſt
an St. Diaria Maggiore zu Bergamo an.
Von hier wurde er nach. Ferrara zur Kapelle
meiſter⸗GStelle an der Kirche nello Spirito
fanto berufen, wo er ſich noch im 3.1664
befand. Endlich erhielt er obige Ehrenſtel⸗
len, in welhen ihn J. Ph. Krieger ſchon
1672 zu Venedig antraf, Für das dafige
Theater harte er ſchon feit 1664 gearbeitet.
Ueberdies hat.er feinen Ruhm durch die Er⸗
ziehung der bepben großen Meiſter, des Ant.
Lotti unddes Franc. Sasphrini, nicht-
wenig vermehrt, welche beyde, um feinen
Unterricht zugenießen, in dem Jahre 1684
zu Venedig in feinem Hauſe wohnten. Bon "
feinen Werfen tönnen 0 angegeben:
werden: ⸗
J. Fuͤr die Kir de: : 1) Concertodi
Messs, e Salmi à 3,4 voci oon V. Vene⸗
dig, 1654. 2) Motetti a 2,3 e 4 voci.
Ebend. 1655. 3) Una Muta di —
Ebend. 1657. 4) Una Muta di Mot
Ebend. 1660. 5) Compiste, Eitanie,
Antifone à 5 voci.Ebend.1662. 6)Sen-
timentidewoti i aget5voci. Ebend, 7)
Motetti sacri a.voce sola con 3 Stro-
menti; Op. 17. Venedig, 1692. Dies
legte feiner Werte ift nach feinem Tode here
ausgefommen,ber alfo wahrſcheinlich in das
3.1691 faͤllt.
M. Für die Theater zu Benes
"dig die Opern: ı)Achillein Sciro,
1664. 3) Zenobia e Radamista, 1065.
» sg 1668. 4) Eteocle e Poli-
= nice,
\
—J
>
—
Leh
5) Adone in Cipre, 1676.
7) Totila.
200
nice, 1673.
4) Germanico sul Reno.
La Divisione del Mondo.
ziamato da Alessandro. io Antioco il
grande, 1681. ı1)Pausania. 12) Ot-
‚. aviano Cesare Augusto, 1682. 13)
Creso,. 14) I due Cesari. 15) Anar-
chia dell’ Imperio, 1683. 16) Pertina-
c0,1684, |. La Borde.
"II An Kammer » Kantaten
und Inſtrumentalſtücken. 1)
Suonato per Chiesa. Venedig, gedruckt
1655. 2) Suonate da Chieſa et Came-
raätre. Ebend. 1656. 3) Una Muts di
‘ Suonate. Ebend. 1664. 4) La Cetera,
eonsecrata alnome immortale della S.
= R.M.di Leopoldo I. in Sonate à
——— Op. 10. Venedig, 1673.
Cantate avoce sola.Lib. 1. Venus
24 1674. 6) Echi di Rivexenza etc.in
XIV Cantate& Voce sola. Op. ı4. Lib.
2. Venedig, bey Giuſ. Sala, 1679.4. 7)
Buonate ae V. pYVc. Venedig, 1677.
Eine feiner Opern⸗ Arien bat Burney,
Yol.V. pP. 157. im Rlavierauszuge eiyges
ruͤckt. ſ. Walther, Hawkins, La
Borde md Burney.
Lehmann«..) Snftrumentmacher zu
Berlin ums J. 1786, verfertigte Flöten,
Hoboen, Zagotte, Klarinetten u. ſ. w.
Lehmann (Anton) ein Orgelbauer des
16. Jahrhunderts zu Bautzen, verfertigte
1549 bie Orgel in der Pfarrkirche zu Dans
zig von 31 Stimmen. [, Wied t Handleit.
4. Generalb. S. 165.
Lehmann (Blaue) einOrgelbauer zu
Bausen im naͤmlichen Zeitalter, bauete im
J. 1543 eine Orgel in der Marienkirche
ne M.Tob. Schmidt Chron.
Cygn.©. 59. .
* 2 ehm : A n (Chriſtiam) ein Bruder
des. unten folgenden Immanuel Leh⸗
mann, war zuletzt Dr. der Theologie und
Superinterdent zu Freyberg, und verbient -
als Dilettant,-und befonders wegen feiner
Talente in.der Kompofition und feiner Bes
mühungen zum Beſten der Kirchenmuſik
bier eine Stelle. Er war geb. zu Scheibens
berg in Meißen am 2. Dec. 1643, legt
aufder Schule auch den Grund in der Mu⸗
fid, fo daß, als fein Water 1658 in der Leip⸗
ger Thomas / Ochule vergeblich eine Stelle
8).
y)Lisimaco.
Leh 206
vom Rektor für ihn erbat, ihm dennoch der
Kantor dazu verhalf, weil er bey ihm im
Bingen wohl beſtanden hatte. Er folgte auf
diefer Schule feiner Neigung zur Mufit
ganz, fudirte nicht nur mit Fleiß den Ges
fang und verſchiedene Inſtrumente, fondern
ſchrieb auch mehrere Arien und Motetten,
da er ſich zu einer Kantor⸗Stelle gefickt
madyen wollte. Er ging nun 1663 auf die
dafige Akademie, und dann 1665 nad) Wits
tenberg, wo er im folgenden Jahre Magix
fier wurde. Nachdem er, die Univerfitde
verlaffen hatte, wurde er feinem Vater, dem
Paſtor in Scheibenberg, ſubſtituirt. Hier
ſuchte er die Muße, welche ihm ‚bey. der
Amtsführung, der damals fein Vater noch
ſelbſt vorftehen konnte, uͤbrig blieb,außer der
Wiederhohlung feiner Koflegien und Hefte,
noch zur Verbeſſerung der Kirchenmuſik in
- Scheibenberganzumenden. Er ſetzte des⸗
wegen mehrere Arien auf Gens
un Seflr
‚tage in Muſik, welche fodann unter feinen
Augen aufgeführt wurden. Im J. 1685
wurde cr Superinsendehtzu Annaberg,und
1697 gu Freyberg, wo er im 3.1723 ſtarb.
Bey feinem mäßigen und ordentlichen Les
ben war immer fein Pofitiv und ſeine Berg⸗
‚either fein täglicher und liebfter Zeitvertrieb.
—
f. Ranffts Leben und Schrift. aller |
Saͤchſ. Gottesgel. &. 530.
Lehmann (Gottheif David) Inſtru⸗
mentmacher zu Dresden, geb. zu Serfewig -
bey Dresden 1764, wurde, da er von Ju⸗
gend auf große Lift zu dieſer Kunſt bezeigte,
non feinem Water bey dem berühmen
Maignerauf6SJahrein diekchregegeben.
Nachdem er fh nun hier hinlängliche Terz
tigfeit und Kenntniſſe erworben, etablirte er
ſich 1790 felbft, and baut feitdem Klaviere
und $ortepiano's, fowohlintügel als Kias
vierform, mit 4 bis 6 Zägen, worunter bie
Harmonika befindlich ift, Fortepiano's *
100 — 150, und Klaviere für 26 — 30
Thir. Im J. 1796 arbeitete er bereits am
soften Inſtrumente. |. Klaͤbe, gel. Dresd.
x Lehmann (Immanuel) Bruder vom
obigen Chriſt i an, geb. zu Scheibenberg,
war Magiſter und Rektor zu Annaberg,
und ſchrieb als ſolcher: Pro ma ad
Actum valedictorium, de usic®, Im
Monat May 1675.
ER Dehann u. —
N
.“
—
[3
. 207
\
| Leh .
—Seitdem id) die Berlinet Singchoͤre
ſelbſt zu hoͤren Gelegenheit gehabt habe,
‚muß ich zur Steuer der Wahrheit geſtehen,
hdaß ſie alles leiſten, was je von einem ſolchen
vermiſchten Haufen junger Leute und Kna⸗
ben gefodert werden kann. Sie fangendas,
was ih 1793 und 1797 von ihnen gehoͤrt
habe, rein, richtig und promt. Da aber Herr
Lehmann zugleich Sangmeifter bey den
oͤren der großen Oper ift; fo kann wiels
leicht einmal ein zufälliger Umftand eben
diefe Chorfänger aufdem Theater in Unords
nung gebracht. haben, was dann einen Kris
titer zu dem Ausfalle auf-den hieran uns,
jchuldigen Hrn: Lehmann mag Gelegen⸗
heit gegeben haben, worauf im a. Ler. am
Ende feines Artikels gezielt wird:
‚von Lehmann (äriedrid Adolph)
Legationsrarh zu Deflau, ums J. 1801,
vorher Lieutenant bey der Churſ. Infantes
vie, yysar nur Liebhaber, hat aber in feis
nen gedruckten Ausarbäitungen bewiefen,
daß er es nicht nur in der Kunſt das Klavier
‚zu fplelen zu nicht gemeiner Fertigkeit ges
bracht, fondern auch ſich gute Bekanntſchaft
mit dem Kontrapunkte und den Regeln des
reinen Satzzes erworben hat. Folgende find
bisher davon gedruckt worden s 1) Gefänge
am Klavier, in Muſik gefest:c. Deſſan, 6.
Menge, etwaumı793. 2) Des Mädchens
Klagevon Schil ler, fürd Klavier in Mu⸗
fit gef. bey Breitfopf und Härtel,ı 801. :3)
Xl Variat. p. le Pf. Augsburg, b. Gom⸗
"hart, 18027 4) Sefänge am Klavier. Leips
jig, 1802.94. Fol. 5) Kleine Gefänge, m.
Klav. 4. W. beyKuͤhnel. 6) SixMarches,
qui peuvent s’executer aussi bien en
Entr’actes a plein orch., qu’en har-
ınoniep. J:instr. à veut, Eben. 7) Six
Marchesp. Pf. &tend. ı °
* hmke (Chriſtian) Herzogl. Meklenb.
weriniſcher Kammerſaͤnger zuLudwigs⸗
luft, geb. zu Schwerin 177 1; ſtudirte zuerſt
in Roſtock dieTheologte. Sein Talent aber,
das ſich im mulfitatiichen Fache immer vor⸗
. züglich auszeichnete,bewog ihn, fich der Wu⸗
ſik gänzlich zu widmen, Der meifterhafte
Gebrauch feiner vollen und angenehmen
Baßſtimme, bey feiner Fertigkeit in Paſſa⸗
den und bey feinem -vortrefflichen Porta⸗
mento im fließenden Gefange, machen ihm
ben Nang eines verdienſtvollen Sängers
nicht ſtreitig. x
“
ı
- geb. zu Buͤcken in der Graffhaft Hayn,
Leh Lei. aoh
Le hm ke (Chriſtine Wilhelmine Katha⸗
eine) geb. Stotte, des vorhergehenden
Sattin, geb. zu Preußiſch⸗Minden ums
$.1774, wurde ihrer großen Talente wes
gen 1796 vom Herzoge von Mecklenburg⸗
Schwerin zur Hofſaͤngerin angenonmen.
Sie verheyrashere fih 1798 mit dem vor⸗
hergehenden, und if feitdem mit Necht dei
Stolz und die Zierde der daſigen Kapelle.
Dertimfang ihrer himmliſch ſchoͤnen Stim⸗
me iſt vom ungeſtrichenen gbis zum dreyge⸗
ſtrichenen g, mit der groͤßten Annehmlidhs
keit und Präcifion. Ihr fhmelzender Vor⸗
trag ded Adagio und ihre zur Bemwundes _
rung hinreißende Bravour im Allegro ges
ben ihr das Recht zu einer der eriten Stellen
unter den Sängerinnen unferes Zeitalters.
Außerdem fpielt fie das Klavier fehr gut, unb
beſitzt die erforderlichen Kunſtkenntniſſe eis
ner Birtuofin. Zugleich-fpielt fie, mebft ih⸗
rem Ehegatten, die ſtaͤrkſten und ſchwerſten
Nollen in allen Opern und Schaufpielen
auf dem daſigen gefellfchaftlichen Hofthea⸗
ter, wo ſie ſich beyde den ungetheilteſten
Beyfall, auch hierin erworben haben. Die
Nachrichten von dieſem wuͤrdigen Ehepaa⸗
re, welche hier woͤrtlich beybehalten worden
ſind, haben die Leſer der Guͤte und der Feder
des jüngern Hrn. Mar purg zu Ludwigs⸗
Iuft zu banken. on
Lehneis (Karl Matthaͤus) — it wahrs
ſcheinlich ſchon lange nicht mehr am Leben,
da er ſchon 1729, als ſiebenter Violiniſt, in
der Dresdner Kapelle ſtand. Auch ſein
Sohn, Anton Lehneis, gehörte noch
1732 zu den. braven Kipliniften biefer
Kapelle.
»Leibnitz (Gottfried Wilhelm, Gas
ron von) — Auch in feinen Epistolis ad
diversos kommen verfchiedene Bemerkun⸗
gen über die Theorie der Töne vor, befons
ders im 1-5 4ften Briefe des ıflen Bandes,
anGold bach, vom ı7. Aprilı7ı2, von
dem uns Hr. C.L. Sch uͤbler einen weit
laͤuftigen Auszug mit Anmerkungen, in
0.23. der Speyeriſchen muſ. Korreſpond.
1791, von S. 177. bis 189. mitgethei⸗
let hat. | ne 7
vLeiding (Georg Dieprich‘) ehemaliger
Organiſt an den Kirchen ©. Ulrich, S. Bla⸗
ſius und ©. Magnus zu Braunſchweig,
am
5
21
209 Lei
am 23. Wehe. 1664, war der Sohn eined
Nittmeiſters der franzöftichen Leibgarde,
weicher ſich im 3ojährigen Kriege, unter
Herzog Bernhard von Weimar, fehr
mwohlgehalten haste. Da er ſchon im zar⸗
ten Alter befondere Talente zur Muſik an
ſich bemerken ließ ; fo übergab ihn der Water
im 15. Jahre dem Unterrichte des Drganis
ſten Jacob Boͤlſchen zu Braunfhmweig,
den er von 1679 au, 5 Jahre lang, mit vie⸗
lem Fleiße genoß. Hierauf that er 1684
eine Reife nad) Hamburg, um die damals
beruͤhmten dafigen Kuͤnſtier auf der Orgel,
Reinde und Burtehude, zu hir
ven’ Während feines daſigen Aufenthaltes
erhielt er einen Brief von feinem Lehrer,
worin diefer ihn bat, nah Braunfchweig zu⸗
ruͤckzukommen, um ihn bey feiner Krank⸗
heit zu unterſtuͤtzen. Er folgte ſogleich, und
da Hr. Boͤlſche noch im ſelbigen Jahre,
ſtarb, erhielt er deffen beybe Stellen an Gt.
Weich und Blaſius. Hierauf fludirte er noch
die Kompofitionbeym Kapellmeifter Theis-
le, und erhielt auch die Organiftenftelle an
der Magnuskirche. Diefe dreyfache Bes
dienung hat er bis an feinen Tod Cer ſtarb
amıo. May 1710) rühmlichft verwaltet,
und viele Klavier- und Orgelſtuͤcke gefebt.
Sein Sohn, Otto Anton Leid ing, folgte
ibm in den beyden erften Aemtern, ift aber
auch ſchon am 16. May 1740 geftorben.
Walther.
Lejeune(...) ein Parifer Kompo⸗
nift, hat fh ums J. 1793 durch ein Ro
cueil deRomances et Chansons, Op. 1.
Paris, bekannt gemacht. a
Leighton (William) — Der eis
gentlihe Tirel feiner Sammlung, welche
die vorzüglichften engliſchen Geſaͤnge dama⸗
liger Zeit enthielt, war: The Teares or
Lamentations of a Sorrowful Soule;
omposet with musical Ayres and
Songs, both for Voices and divers In-
straments. London, 1614. Bol. Die
E Lei
ſelbſt haite mehrete Melodien dazu gefchrie⸗
ben. ſ Bura o y Hier. Vol. FIT. p. 136.
: Lejover(.. .)ein Abbe yuParis, hat
bafelöft 1797 feine Kompofition der Oper
Paul et Virgiriie aufs. Theater gebracht;
fo berichtet der Mailändiiche Theaters Als
ı -
10
manach fürı 792. Da aber im nämlichen -
Jahre Kreutz ers Kompofittön dieſer
Dper zu Paris mit Beyfall aufgenommen
Leisring (Volckmar) — Er war geb.
zu Gebſtaͤdt bey Buttſtaͤdt in Thüringen,
ftudirte zu Jena und ward ums J. 1617
Rektor zu Schfölen bey Naumburg. Im
‚worden ift; ſo mag Lejo ver vieleicht der -
Dichter diefer Oper ſeyn. —
— wurde er Pfarrer zu Nohra bey
eimar, und endlich 1626 Pfarrer zu
Buchfarth, wo er auch, laut bes daſigen
Kirchenbuchs, 1637 ftarb. Indeſſen wird
er auf feinen 1628 zu Erfurt gedruckten
Strenophoniis noch Rektor zu Schkoͤeen
genannt. Vieleicht iſt dies aber ein fpäteter
Nachdruck. Seine praktifhen Werke find,
wie Balther berichtet: x) Brautlied
aus dem 26. Cap. Syrachs. Jena, 1609.‘
2) Cymbslum Davidicum 4, 5.6 et 8
vocum, in lateiniſchen und deutſchen Lie⸗
dein. Jena, 1611. 3) Taedae Nuptia-
les, in 16 latein. und deutſchen Hochzeitge⸗
ſaͤngen von 4, 5 und 8 Stimmen. Erfurt,
1624. 4)Strenophonise, in 21 latein.
und dentſchen Neujahrs⸗Geſaͤngen. Erfurt,
1628. u
8 | )
Le iſter (Joachim Friedrich) verdienfts
voller Gelehrter und kenntnißreicher Dilet⸗
tant zu Hamburg, geb. zu Wittſtock ums
J. 1740, war ſeit 1770 Redakteur des
Hamburgiſchen unparchepifch. Correipons
denten und Verfaffer vieler darin ſtehenden
gründlichen muſikaliſchen Recenſionen. Aus
Ber diefem war er auchein fertiger und
ſchmackvoller Klavierfpieler, einfichtsnoller
Beurtheiler muſikaliſcher Kunſtwerke und
liebenswärdiger Dann, dem ber Kapellm.
Komponiften diefer Arim waren: Will. "Wach bey feinen Lebzeiten nicht nur mit
Bird, Dr.Bull, Or. Gibbons,
Dowland, Reb. Iohnson, For-
de, Hooper, Kindersley, Nat,
“ Gyles, Coperario, Pilking
ton, Lupo,Peirson,Iones, Alf.
Ferrabosco, Ward, Weelkes,
Wilbyewd Miltonsen. Aud er
ganzer Breundfchaft zugethan war, ſondern
deffen Urtheil auch beym ganzen Hambur⸗
giſchen Publikum von jeher von Gewicht
war und wahrſcheinlich noch iſt. Dieſer
wuͤrdige Mann klagte mir aber ſchon 1793,
daß das unablaͤßige Sitzen bey ſeiner Zei⸗
tungs⸗ Arbeit nicht nur ſeine Geſund it
gung
Ken nicht wenigen Rahm erlangt
I
Len Les ; _
pofitionen ſich, nach bein Ausſpruche des
Korrefpondenten, Seit, Kunft und Ge⸗
ſchmack auszeichneten, fo daß fie den Bey⸗
fall der Kenner volllommen erhielten. -
Paris bat er, viele Sachen ſtechen laſſe
von denen überhaupt folgende genannt wers
denönnen: 1) III Concerts p. lo Clav.
No, 1.2. 3. davon das ıfleOp. 3. und das
dritte Op. 7. überfchrieben ift. Alle zu Das,
eis um 1787. 2) IX Ulaviertrio's. Op. 5.
mit ®. Op. s8, mit V. und B. und 9. mit B.
Op. zu Sonaten, alle zu Paris, letz⸗
teres auch zu Offenbach, 1793 und 94. 3)
Airs varies p. le Clav. No. 70. Paris,
1792. 4) TU Klaviertrio's.Lonbon, 1795,
Die beyden erften, Op: ır. mit Floͤte, und
die zte einzeln, mit Biolin. 5) VI deutſche
Lieder beym Klavier. Hamburg, 1796.
Sein erftes Werk ift ſchon im a. Lex. ange⸗
geigt. 6) Preludes ſor the Pf. London, bey
Broderip um 1794. 7) Airvarie: Oma
tendre Musette, p. Pf᷑. Oe. 12. Leipzig,
bey Kuͤhnel. | a
- > Lenzi (Carlo) bisheriger Kapellmei⸗
.
fter zu Bergamo, foll als Künftter in Ita⸗
*
wurde aber 1803, wahrſcheinlich Alters
wegen, in Ruhe⸗Stand verfeßt. —
*Laeo II., Pabſt zu Rom, war am 15.
Aug. 682 erwaͤhlt und ſtarb am 24. May
683. Als kunſterfahrner Dilettant that er
in tiefer kurzen Zeit fehr viel zur Verbeſſe⸗
rung der Kirchenmuſik. Er verfentigte ſelbſt
eine Pſalmodie, und verſah mehrere latei⸗
niſche Hymnen mit beſſern Melodien. ſ.
Bäle i Catal.$cript. illustr,.maj.Britt,
cent.1.p.77. —
Leg (Ftanciscus) ein unbekannter
Gelehrter des 17. Jaͤhrhunderts, hat ges
un : Sapientiaeuniversitatis stu-
ium, contoxtus sapieutiag bumanae.
Maris, 1656. Koi. deſſen zter Tit. de Mu-
sica handelt.
Lro ¶ Johann Chriſtoph) der Water, Or⸗
gelbauer zu Augsburg um das J. 1685,
mächte fih nicht mu durch Berfertigung
mehrerer Orgeln, fondern auch alleriey Ars
ten von Kiavierinfteumenten bekannt. ſ.
Stertens K. Geſch. 5. 160.
Leo (Johann Ehr
Churf. Mainzifher und Marfgräf. Ans
ſpachiſcher Hoforgelbauer, geb. zu Augs⸗
218
.
ph) der Sohn,“
Ey
I Leo. gı6
hurg, war nichts werigen aföTitnfer, indem
ex fhon im jugendlichen Alter mehrere gro⸗
Ge Werke im Mainzifchen, Sambergifchen,
Zu Anfpachifchen, in der Schweiß und andern
Segenden erbauet Batte. In den Anſpach⸗
ſchen Landen harte er Überdies‘ die Aufſiche
über alle daſelbſt befindlichen Orgeln. Ends
lich wendete ex fich wieder nach feiner Bas
terftadt, und bauete daſelbſt 172 1 das Werk
in der Mrichskirche. Ueberdies waren auch
ſeine Klaviere, Pantaleons, Glockenſpiele
u. ſ. w. zur ſelben Zeit beliebt. ſ. Stet⸗
tens K. Geſch. 160. —
"*®L eo (Leonardo) — mar nicht nur
Kapellmeifter am Konfervatorio St. Ono⸗
frio, ſondern auch Principal⸗Organiſt au
der Königl. Kapelle zu Neapel. Daß feine
Lebenszeit in-die erften 40 Jahre des 18,
Jahrhunderts fälle, ift außer Zweifel. Deſto
unbejlimmeer aber ift der Anfang und das
Ende derfelben. Nach dem Piecini war
er 1701 geboren, ſtarb aber ſchon 1743 eis
nes ſchnellen Todes, im 42. Jahre feines
Alters. Burney Bingegen läßt ihn ss
Jahre alt werden, und 1742, an einem ung
geſchickt behandelten Geſchwuͤre im Nacken
ſterben. Das a. Ler. folgt noch einer drit⸗
ten Meynung. Die Wahrhelt wird auch
diesmal in der Mitte ſtehn, und ich hätte
num große Luſt, dem Lefer Piccinesð
Angabe als die fücherfteund wahrſcheinlich⸗
ſte zu empfehlen. Wichtiger aber ſcheint mir
die Schilderung von dem Charakter und der
Manier, wodurch ſich die Werke des Leo
unterſcheiden, welche uns der wuͤrdige Pics
ein i in Neapel und Sicilien gefchenkt har.
- Und ich glaube den Leſer mir zu verbinden,
wenn ich ihm diefe Schilderung hier woͤrt⸗
lich wiedergebe. Piccini druͤckt ſich alfo
aus: „Leonarde Leo übertrafalle ſei⸗
ne Meiſter, und fan, weil er alle Arten
von Muſik vereinigt beſaß, mit Recht für.den
groͤßten Meiſter in ſeiner Kunſt gehalten
werden, den Italien je hervorgebracht hat.
Gleich ſtark und angenehm in Kompoſition
und Geſang, gelang ihm das Große und
das Schreckliche, fo wie er gegentheils die
fanfteften und zaͤrtlichſten Gefühle darzu⸗
ſtellen wußte. Sein Misero Pargoletto,
im Demofoonte es Metaftafio, wird
ſtets für ein Muſter vom Geſang uud Aus⸗
druck gelten muͤſſen. Noch brachte —
oms
=;
Leo. 418
Komponiſt in kuͤnſtlichen Begleicungen, die, ven, woraus Sr. Reich ardet das 47
gleichen feſten Schritt. mit einem :Sefang
Iten, deſſen Gegenſtand das Gemälde dir
wegungen des Waſſers, oder eines an⸗
‚ bern ſich durch verfchiedene Veränderungen
fortdauernd Außernden®eräufches darftellt,
fo weit, ald Leo. Dieſe Art des Geſangs
nenntman Aria d’Ostinazione, detgleis
‚en im Apoftolo Zeno das Stüd: Ombra
diletta del caro sposoetc. if. DerZwerf
des Komponiften iſt: Erſtaunen uud Ger
ſtuͤrzung dadürch zu erwecken, und dies vers
ftand £ do unnachahmlich. Alle Werke dies
ſes großen Mannes find, voll von Stuͤcken,
die Bewunderung verdienen ; auch gelten ſie
wirklich ae für Meifterftücke, Die von den.
italiänifhen Tonkuͤnſtlern mie Ehrfurcht
md Erflaunen genannt werden. Ungeach⸗
set de o vorzüglich Geſchmack für erhabene
und ruͤhrende Stuͤcke hatte, ſo gelang ihm
doch auch das Scherzhafte, und unter ſeine
ſchoͤnſten Opern diefer Art — die unter
ben Titel: Il Cioe, auf deutſch: das heißt.
Der Gegenſtand diefes Meinen Stuͤcks iſt
‚ein Menſch, der die Gewohnheit hat, zu jes
Rem Worte: das heiße, hinzuzufegen, und
der, um alles verftändlich zu machen, gerade
befto mehr Dunkelheit ſagt.“ Es wird den
Leſer nicht gereuen,wenn er mit dieſer Schil⸗
berung diejenige vergleicht, weiche. der Hr.
Sapelim. Heichardtinder muß Monats⸗
ſchrift ©.98. von eben diefem großen Kunſt⸗
ler macht. Er wird unter andern darin fin,
den, daß Le.o fich fhon der Form der Ron⸗
8073, doch nur in der fomifchen Oper, bes
1172.13 1
. Zu feinen im a. Ler. angeführten Werken
Einnfe ich nun noch folgende Nachrichten
und Zufäge beyfuͤgen. Einen Theil davon
Binichdem Burnen ſchuldig. Aber die
größte und ſchoͤnſte Nachleſe Habe ich dem
Geneidenswerthen Reichthume des Ken.
Kapellm. Reiharde am Werken des
Leo zudanfen. Alles zufammen an Neuig⸗
keiten beftehetin folgenden :: 1) —
di Musica, o poiseguono i Solfeggi di
Caflarg. ſ. Traegs Mufilvergeihniß.
. Wien, 1798, wo aber nicht angegeigt-ift, 06
gedruckt oder nur geſchrieben. J
TI. Kirchenſachen, wovon das a. Lex.
ſchon 2 Oratorien angiebt: 3) Miserere
alla Capella für z Singſtimmen in a Choͤ⸗
Ebend. 9) Credo, à 4 voci, mit
Cor mundum crea, in ſeinem Kunſt: Ma⸗
gazine eingeruͤckt hat. Dies Werk iſt nicht
nur zu Berlin; fondern auch 278 1 im Pan⸗
theon zu Londan, durch 40 Sänger unter .
Anführumg bes An fan i, zwar nicht fehler⸗
frey, doch zur Bewunderung der Kenner:
aufgeführt worden. WerLuſt hat, zu erfah⸗
ven, wie Hr. Heinfe nad) feiner Manier
ſich über dies Kunſtwerk ausläßt, kann ©.
149 — 156. des ıften Bandes feiner
Hildegard von Hohenthal,“ nachleſen.
Die Partitur dieſes Werks iſt noch hey
Rellſtab in Mſt. zu haben. 4) Motetta: -
eu nos miseros etc. alla capella à 5.
voci. Reichardt. 5)Missa a 2 Sopr.
A. T. e B. mit Begleitung von Saitenin⸗
ſtrumenten. Ebend. 6) I Misse a 4 vocĩ
mit vollſtaͤndigemOrcheſter von Saiten⸗ und
Blatinſtrumenten. Ebend, 7) III Dixit,
worunter eins a 5 voci mit ſtarker Orche⸗
ſterbegl. und eins für = vierftimmige Chöre,
mit 2 verfchiedenen Orcheſtern. Ebend. 8)
Te.Deum & 4, mit großem. Se
— IE Begl
von Saiteninſtr. Ebend. 10) Mognificat
a5 voci, mit Begl von Saiteninſtr. Ebend.
11) Magnificat à 4 voci oon s V. o B.
Ebend. 12) Cautata per il Glorioso S.
Vincenso Ferreri o sia motetto à 5 voc#
con Strom. mit vollftändigem Ordjefter.
Ebend. 13) Cantata per il miracolo del
Glorioso S. Gennarp 45 voci e grande
Orchest. Ebend. 14) Motetta : Iam sur»
rexit dies gloriosa, & 5 voci und für ein
großes Drchefter. Ebend. alle in Mft. mans
che von Le 0’ s eigener Hand. 15) Misere-
re mei, à 4 Voci soli col Baaso in Mſt. iſt
im Copenhagener Mufis Archive mit vers
brannt. TEEN
MAnOp ern, deren das a. Lex. 8
anführt: 9) Sofonisba, 1718 zu Neapel,
nach Burney deſſen erſte Oper. 10)
Artaserse, worans aber Burney nur
eine Arie hatte kennen lernen. Ferner aus
Hrn. Reichardts Sammlung: 11)
Arianne e Teseo. 12) Olimpiade, wors
in das Duett: Neigiorni tuoi felici, und
die Arie: No sb donde viene, vorzüglich
bewundert. 13)Demofoonte. ı4) An-
dromacha. ı5) Achille in Sirin. ,6)
Ciro ricanesciute, 37)LeNoze di —
— | —
8F
99 Leo
che con Amore.‘ ı8) Festo teatrale
1739. 19) Setenata perSpagna, Il Par--
te. 20) Componimento pastorale, IF
Parte. 21) Serenata, in eigenhändiger:
Partitur, aber noch unvollendet. 22) La
Zingarstta, Intermezzo, 1731, ünd noch
eine Mengeeingelner Arien. Noch kommt
hierzu 23) Il Cioe, Opera buffa, wovon
oben die Rede geweſen iſt. Ueberdies kanr
te Burney auch Frios ag V. et B. von‘
der reinften Harmonie von diefem Meiſter.
Leonaccinil...)geb. zu Modena,
wird om Pirein i unter die vorzäglichen
Meiſter der Tonkunſt gezählt, und feine Le⸗
benszeit indie Jahre von’1600 bis 1650
geſeht. ſ. Neapel u. Sieilin.' -—
Leonardi Se ein Koͤmponiſt
" gu Anfange des 16. Jahrhunderts, don deis‘
fen Arbeit man noch Melodien in einer in
[, 4. 0m 1548 gedruckten Sammlung welt?
licher Lieder für 4 Stimmen finder. Ein
Eremplar davon befinder ſich noch auf der
Zwickauiſchen Otbliothel. -" "7
Leone '(Erasio)
Mönch des gegertwärtigen Zeitalters,mahrs
ſcheinlich gu Turin, Hat Herausgegeben : Die
Klag⸗Lieder Jeremiä, dem Geſchmacke der
Sralienifchen Poeſle angepaßt und In Mu⸗
fit gefegt. Turih, 1798. f. Liter. Amzeig.
1798. 8. 10808s.
Leoni (Leo) — Walther führr
noch von ihm an: Salari a 8 voci. Venedig,
1623. Er’ nantıte ſich auch Academich,
Olimpico. | __ 2
L eonetti(Giov. Battista) einitas
lianiſcher Komponift der vorigen Jahrhun⸗
dertehat herausgegeben: Litanie a4, 5
6,7 et g voci. Walther. -
Leonora, f. Bäroni hier in dieſem
Werke, was auch ima. 2er. bey dieſem Na⸗
men anzütnerfen Ift, da dort der. Art. Das
roni aus Verfehen des Setzers gänzlich
fehit. Be iR
. Leopold I.— Die befondere Auf⸗
munterung undUnteeftügung, durch welche
blefer Kaifer die Tonkunſt, befonders zu‘
Wien, zur ſchoͤnſten Bluͤthe brachte, verdies
nen, daß ich hier nod) eins und das andere
die Muſik betreffend aus der ten verrmehrs
ten Auflage ivon. „„Leopolds des Gros
gen Rom. Kaifers wundernswuͤrbiges Le⸗
ben und Thaten, aus geheimen Nachrichten
ein Karmeliter⸗
| Fr gethan Hatte.
. .„Leb 229
esfingt:” Leipgtg, i709. 8. aus zugsweiſe,
feinem Andeitkeh zu Ehren, mittheile. Eine
gute Muſik zog er allen Luſtbarkeiten vor,
In ſedem der vier Palaͤſte, welche er jaͤhrlich
nach einander zu bewohnen pflegte, befand
fich Ein koſtbares Spinet in einem feiner
Zimmer, worauf er feine mäßigen Stunden
"zubrachte Bey feinem Ableben ı705 ber
ftand feine Kabelle, aus ı Kapellmeiſter, r
Direfapelmeifter, y Sopraniften, 8 Altis
ften, ro Tennöriften, 9 Baſſiſten, 3 Kompos
niſten, 5 Organiften, 2 Theorbiſten, 14
Rioliniften, z Sambilter, 3 Violoncelliſten,
2 Biofiniften, 3 Tornetiften, 4 Hoboiſten,
8 Poſauniſten, 5 muſtkaliſchen Trompeten
und einem Sautenmacher. Hierzugehörten
noch eine Anzahl italiaͤniſcherSaͤngerinnen
und mehrerefogenannte.ordingire Violons.
Diefe alle waren, vor der Annahme, vom’
Kaifer felbft eraminiet worden, wobey feine
Gunſt, fondern bloß Verdienſte galten.
„Bann alle Collegia,“ ſagt der Verf.„in
Wien auf ſolche Art beſetzt worden, fo iſt
fein Zweifel, Wien wäre ein Paradies auf
Erden.’ Diefe feine Kapelle wurde auch
Damals für die vollkommenſte in der Welt
gehalten. Viele der Kapelliften waren Bas
rons, and erhielten Hinlängtich, um ſtandes⸗
mäßig leben zu konnen. Der Kaifer war :
nicht nur Renner der Muſik, und konnte
verichiedene Inſtrumente, unter welchen er
aber das Klavier am hoͤchſten Hielt, kunſt⸗
mäßig fpielen, fordern wetteiferte and, mit.
jedem Künftlerifeiner Zeit in der Kommpofls
tion. Keine Oper wurde in Wien gefpielt,wos
zu er nicht eine oder mehrere Arien geſetzt
‚hatte. Waͤhrend der Auffuͤhrung verwendete
er kein Auge von der Partitur, die er in der
Hand' hätte, und wenn ihm eine Stelle ber’
fonder® gefiel, fo drückte er beyde Augen zu.
Dagegen bemerkte er aber auch bey jedem
Fehlſtriche unter So denjenigen, weicher
Ganz anders benahm
ich die Kaiferin, feine erfte Gemahlin, eine
bigorte fpanifche Prinzeffin, während der
Dper, indem fie fich gewöhnlich ihren Naͤh⸗
rahm in die Loge nachtragen ließ, md fo
emfig an ihrer Stickerey arbeitere, daf fie -
auch während ber ganzen Borftellung keinen
Blick dem Theater zumandte. Seine zwey⸗
te Gemahlin, Claudia Felicitas, hin⸗
gegem, die durch ihre Klugheit manche ante
i Ord⸗
gar Leo Kep |
Ordnung am Kaiferl. Hofe einführte, wußte
ſelbſt diefe feine Vorliebe zur Oper zu ihren
guten Abſtchten zu nugen, indein fie manche
gute Erinnerumg an den Hof,an ſchicklichen
Stellen der Opern, einfchalten fieß, und for
gar eine ganze Oper unter dem Title La
Lanterna di Diogene, angab, morin
Diogenes dem ganzen Hofe feine Fehler
vorrücte, und dem Kaifer ſelbſt, in der
Mole Aleranders des Großen,
fagte : „daß er aus allzu milder Gnade, nicht
« ohne Schaben.desgemeinen Weſens, Diekas
ſter nicht genug beſtrafte.“ So weit der
ungenannte Verf. Diefe Opern, unter weis
chen ihm Pomog d’oro allein auf 100000
‚ hir. zu ftehen fan, mußten alle itafiänifch
ſeyn. Und es ift fein Zweifel, daß wir die
noch nach — als hundett Jahren beſte⸗
hende Gewohnheit an deutſchen Höfen,
feine andere große Opet, als italiänifche
. aufführen zulaffen, einzig und allein dieſer
Liebhaberen LeopoTds am. Itaͤlianiſchen
zu danken haben. Leo pold en, der Ge⸗
ſchmack und Kenntniſſe von Muſik hatte,
war dies zu verzeihen, da dentſche Sänger
im 3.1666 noch in gar keine Vergleihung
mit den italiänifchen kamen, und in Italien‘
damalsdie Oper ſchon ein Haldes Jahrhun⸗
dert geblüher Hatte. Dia aber feit 1760 ſo
mancher deutfche Sänger, ſelbſt auf den
eiften Theater Italiens, Bewunderung
erregt hat; fo fällt jet diefer Grund ganz
weg. — Nach dem Quadrid hat Leo⸗
pold auch viele Madrigale in Muſik geſetzt.
Die in ſeinem Artik. im a. Lex. erzaͤhlte Anek⸗
dote gehoͤrte in den Artik. Ca el VL, deffen
- Kapellmeifter Fu war.
Geſchichte der Muſik. Stendal, 1780. 8.
=
zu Leimbach am 17. Okt. 1755, hat heraus⸗
gegeben: Gedanken und Conjecturen zur
39 Seiten. Man ſieht es dieſer Schrift an,
daß ſie zu den jugendlichen Verſuchen ge⸗
oͤret 3
Leopold (Johann Chriſtian) Kunſt⸗
verleger zu Augsburg, ſetzte wahrſcheinlich
daſelbſt 1740 die Lotterſche Notenſtecherey
fort, fo daß er 1741 ſchon 29 Werke von gu⸗
ten Meiftern in deutlichem Stiche geliefert
atte.
Lepin (..) Unter dieſem Damen
wurde 1794 zu Paris ein Concerto p. lo
4
Lep‘ Les 228
'Clav.av. 2 VA. etB. No. 0. geſtochen.
Acys ot Öslathee. Operette, gab’ er 1787
aufs Theater. 2
" Lepreux. ſ. Peu.
" Leroi(...) wahrſcheinlich ein jetzt zu
Parie lebender Klavieriſt, hatte daſelbſt Hey
Le Due 1798 ſchon vier Werke Klavier⸗
fonaten ſtechen laſſen. —
Lesccot (...) ein Tonkuͤnſtler beym
Thsatre Italien zu Paris 1738, iſt der
Komponiſt det geſtochenen Operette: La
Sgresse. I At. Parie,1789.
Lesdop (Heinrich) ein Orgelmache
und Kupferſtecher zu Paris, lebte ums J.
1720. Was er als Orgelmacher geleifter
bat, til nicht befanne, wohlaber, daß er des
Julien Orgelfahen geftohen fat.
Lesgu (...) ein franz ‚Kompdonifk
lebte ums J. 1678, f. Merc; Gal. Diefes
Sapre DB. 45.un 20
effEICB. 8.) ein jegt zu Wien lebens
der Tonfünftier, bat dafelbft bekannt ge⸗
macht: Ariettd p.le Clav. av. Var. bey
Artrarta, 1797, desgl.Braunfchweig. Noch
führt Traeg in Mit. von ifman: VIE.
Polonoizes p. le Clav.
»Leſ find (Sorehofd Ephraim) zuletzt
Btaunſchweig⸗Wolfenbuͤrtelſcher Hofrath
und Bibliothekar, geb. zu Paſewalk in
Pommern 1729, war zwar nie Kenner
’
=
r
der Muſik, Harte aber vermöge feines
Scharfſinns und feiner Gelehrſamkeit ſich
fo tiefe Einſichten in das Weſen des Schds . u
nen überhaupt erworben, daß er felöft den
Tonkuͤnſtletn die vortrefflichſten Regen
.
und Winfe Aber den Gebrauch und die Ans
| .. „wendung ihrer Kunſt geben konnte. Die
Leopold (Georg Auguſt Julind) geb.
Beweife hiervon finder man In, folgenden
vonjeinen Schriften: 1) Ueber die Regeln
der Biffenfhaften zum Vergnügen, befons
ders der Poeſie und Muſik. Ein Bruchſtuͤck
‚eines Lehrgedichts, in feinen Heinen Schrif⸗
ten. Berlin, 1753 — 1756. 12. 2) Ueber
die muſtkaliſchen Zwiſchenſpiele bey Schaus
-fpielen. 1767. In defien Hamburg. Dra⸗
maturgie. 1769. 8. G. 201 — 216. 3)
Scriptores rerum Bruusvicensium..
Hannover, 1770. II Vol. Bol. Iſt hiſto⸗
riſch. Erftarbim J.178:1.
‚Lesuear (1. F.) — Nah neuen
Nachrichten iſt ey nicht zu Paris geboren,
fondern der Sohn ee
a Abbe⸗
[4
4
225 La
Abbeville, wo er auch von fruͤheſter Kindheit
an fuͤr Muſik erzogen wurde. Darauf aber
erhielt er ſeine wiſſenſchaftliche Bildung zu
Amiens. Noch immer gehoͤrt er zu den brav⸗
ſten franzoͤſiſchen Komponiſten, deſſen Ta⸗
lenten auch ſchon das a. Lex. im Artikel
Sueur Gerechtigkeit wibetfahren laͤßt. Er
verlor waͤhrend der Revolution nicht nur
* Abbeo⸗Titel, ſondern auch, was
ſch
limmer war, feine Kapellmeiſter⸗Stelle,
da. alle. Kirchen, alſo auch die ſeinige, ges
ſchloſſen wurden. Er arbeitete nun; nach⸗
dem er beyeinigen Freunden der Tonkunſt
Ünnterftügung gefunden hatte, für die Nas
tionalsfefte, beſonders aber fürs Thearer,
und dies mit fovielem Gluͤcke, daß man ihn
nicht nur, nach der Erfcheinung feiner, Ca-
verne.und feings noch unter Sachini's
Leitung gefchriebenen Telemaque, zu Pas
ris allgemein unter die Lieblingefomponis
Wen zählte, ſondern ihn auch im. Jahre
2795, bey Errichtung des Nationalinjtis
quts,aufChenier’s Vorſchlag, zum Pros
feſſor der Muſik bey dieſem Inſtitute ernann⸗
te. Er arbeitete nun auch in dieſer neuen
Stelle mit ſolchem Eifer fort, daß fein Nas
me ſchon 1796 am Seite ber Republik zum -
erſten Male, und daraufam Neujahrsfefte
1798 auf Nachſuchen feines Präfidenten,
Baudip zum zweyten Male, oͤffentlich
unter den Kompohiften „des zweyten Ran⸗
ges ausgerufen wurde, welche durch ihre
Kunſt zur Verfchönerung der Nationalfeſte
in diefen Jahren zu Parisdas ihrige beuges
tragen hatten. Seine Caverne, womit er
“1798 zam zweyten Male als Theaterkom⸗
ponift auftras, fand man zu Paris ehr aus⸗
drucksvoll, gelehrt und vol ſchoͤner Stel⸗
fen, nur zu diel Gülle des Orcheſters. Ein,
Fehler, der ihm, der füch gendthigt fah, um
die Sunft des Publikums zu buhlen, gar
wohl zu überfehen war, da die Ohren der”
Parifer nun einmal an dies unaufhörliche
Blafen, Pauken, Trampeten und Pofaus
nen durch feine Vorgänger gewöhnt worden
waren. Gegenwärtig Scheint dieſer dem
Ausdeude fo nachtheilige Mißbrauch als
ein allgemeiner Behler unferer Komponis
ſten gwar unter und auch an mehrern Orten
zur Sprache zu fommen, aber noch immer
ohne Erfolg. Doc wird man endlich der
gefunden Vernunft wieder folgen mälfen,
, . ,
‚Les ı- j 224
und es wate wohl ber Mäfe werth, daranf
zu achten, weicher von unſern Koniponiſten
fich am erſten dazu bequemen wird, den Ges
brauch der Blasinftrumense Bloß auf befons
dere Effekte einzufchränten. Billig wäre
diesdie Sache eines Mannes, welcher fich
bereits im vollen Befige des Zutrauens und
Beyfalls des Publikums befinde. Von
allen geruhmten Feſtmuſiken dest efueur
ift aber in Deutſchland nichte bekannt ges
"worden, Deſtomehr aber find es feine
Opern; als: 1) LaCaverne du les Vo-
leurs. Dram. Iyriq. en 5 Act. Paris in
Partitur geftochen und dafelbft 1793 zum
erſten Male aufgeführt, Seit 1798 giebt
man fie auch auf deutſchen Theatern, unter
dem Titel: Die Raͤuber⸗Hoͤhle. 2) Tele-
zmaque dans l’Isle de Calypso. Trag.
lyriq. en 3 Act.represent. pour la pre-
miere fois sur le Theatre Feydeau,
(weilihre Aufführung aufdem Theater des
Arts durch Kabalen hintertrieben worden
var) le 11. Mai 1796. In Partitur ger
ſtochen. Paris, 6. Nadermann, 1797, auf
400 Seiten. 3) Paul et Jirgine ou le
Triomphe da laVertu. Drame lyriq. en
3 Act. Paris. geffochen 1798. 4) Große
Trauer⸗Muſik, dey der Beſtattung der Ges
beine des Marfhalle Turenne,für 2 Or⸗
chefter, am 18. Sept. 1800 in ber Kirche
der Invaliden zu Paris, unter eigener
Hauptdirektion und dem Benftande Ches
rubin!’s und Kreußers aufgeführt.
f. Leipz. muf, Zeit. Jahrg. II. ©. aı7,
Seit diefem Jahre ſteht er auch dem Natio⸗
nal⸗Inſtitute zu Paris ale einer der 5 ers
siannten Öberauffeher por. Als folcher
hielt erdafelöft, an dem am 8. May 1801
zum Andenfen des Nic. Piccini ange⸗
felgen Trauerfefte, vor einer großen Vers
fättmlung eine Gedaͤchtnißrede aufden Ver:
ftordenen, in welcher er die Grundfäge dies
ſes großen Meifters über die theatealifche
Muſik jo lehrreich auseinander feßte, da
fie jedermann, als eine vorsreffliche Theorie
über diefe Muſikart, gedruckt zu befisen
wuͤnſchte. Er Bandelte aber darin 1) von
des Piccini Muſik überhaupt, dann
2) von der wefentliden Verfchiedenheit der
Mittel, welche bey der Deklamation in der
Rede, und im Befange auf dem Theater
anzuwenden wären, endlid 3) von abe
* | en
1
—
4
285 x Les
Verſchiedenheit, welche in der Dautomfme
‚eines Schaufpieleds und eines Saͤngers
Statt finden follte. Seine zunächft darauf
folgende Arbeit beftand in der Kompofition
der großen Oper 5).La Mort d’Adam,
von Buillard nah Klopſtock bears
beitet, deren Aufführung aber durch die Kas
balendes Sarette hintertrieben wurde.
Diesgab zum Drucke des folgenden Briefs
dieBeranlaflung: 6)Lettreen reponseä à
Guillard sur l’opera de la mort d’Adam,
dont le tour de mise arrive pour la troi-
sieme fois autheatre des Arts, et sur
plusieurs points d’utilite relatjfs aux
arts, etaux lettres, par Lesueur Paris,
b. Baudouin, 1802. Diefe Schrift bezieht
ſich durchans auf die Streitigkeiten, welche
fich zwifchen ihm unddem Sarette, dem
damaligen Direktor oder vielmehr Despoten
Des Parifer Muſik⸗Konſervatoriums, ents
fppnnen harten. Diefe nahmen aber mit
Huͤlfe der Macht. und Lit des Sarette
eine fo fchlimme Wendung: für den Les
„fu eur, den einzigen unter den Vorgefeten
dieſes Inſtituts, welcher Energie und viel⸗
leicht auch Wiſſenſchaft genug hatte, um ſich
den eigenmaͤchtigen und eigennuͤtzigen Un⸗
ternehmungen des Sarette widerſetzen
"zu koͤnnen, daß er, nach mehreren erlittenen
SHerabwürdigungen, endlih gar feines
. Amts entfeßt wurde. "Zur Mämlichen Zeit
erſchien aber, und wahrfchrinlich nicht ohne
feine Mitwirkung, eine Schrift unter dem
Zitelr 7) Mdmoirepour LF. Lesueur
—ouconseiller d’etat, charge de la Di-
rection etc. de P’Instruction publique
‚etc. contenant en outre quelgues vues
“d’ameliorations et d’eflermissement
dontle Conservatoire parait susceptj-
ble— par C. P. Ducantel, defenssur
oficieux et ami de Lesueur — à Paris,
de Pimprimerie deGoujon fils. An. XI.
2803, in welcher des Sarette unrecht⸗
maͤßiges und des Lefueur vechtmräßiges
Verfahren berichtet und aktenmäpig belegt
wurde. Dies wirkte fo viel, daß fich ſelbſt
Bona par te der Sache aunahm und den
Frieden im Konſervatorium dadurch wieder
herſtellte, daß er den Sarette feines
Amts entließ und hingegen den Leſueur
mit Ehren wieder in ſeine Stelle einſetzte.
Umſtaͤndlicher ſindet man dieſe für das Pa⸗
Bex. d. Tontunſtier. M. Th.
1
* — in !
3 i
2 N
Let- Leu sseb
nfer National⸗Inſtitut fo wichtigen Vor⸗
fälle, die es ſogar nahe bis zur Aufldſung ge⸗
bracht hatten, im V. Jahrg. der Leipz. muf.
Zeit. ©. 345. angeführt. Noch gehöre zu
feinen neueſten Werfen: 8) Drjian oder
‚die Barden, eine große Oper, welche eben⸗
falls Bisher unterdruͤckt und zurückgehalten
worden war, nun aber, fo wie fein ‚Tod
Adams,“ naͤchſtens aufs Theater zes
bracht werden fol. 9) Airs détachés
d’Ossian ou les Bardes No, ı. cheg
Kühnel, 10) Marche favorite da Cou- °
ronnement del’Emp. Napoleon, p. P£,
Edend, Im. 1804 ernannte ihn endlich
Bonaparte fosar zu jeinem Kapellmei⸗
fer, nachdem Patjieltoßyrz vorher dies
fe Stelle niedergelzgt hatte, um wieder nach
Italien zu wandern.
bhetterio(Marino) ein Sajtruımens
taliſt, wahrſcheinlich aus Italien, har ſich
vor kurzem zu Paris bekannt gemacht durch
feine VI Duos faciles et progiess, p. 3
"Hautbois. Op. 2: Paris, b. Freres, 1801. _
Leubner (. .) ein Orgelmasıer, bat
das Werk zu Leubniz bey Dresden erba:et.
»Leuckfeld (Joh. Serrge) zuletzt Pi⸗
ſtor primar. zu Groͤningen, geb. zu Herin⸗
gen in Thuͤringen am 4. Juli 1663, ſtudirte
s Jahre zu Leipzig, wurde dann 1700 bey
der Aebtiſſin von Gandersheim Proponent
in der Hofkapelle und geheimer Sekretaͤr,
erhielt aber ſchon 1702 den Ruf zu obiger
Stelle, wo er auch am 24. April 1726 ſtarb.
Unter feinen vielen hiſtoriſchen Werken ges
hören die Scriptores rerum germanica- .
rum collecti a Toa.Mic.Heineccio etI.
Geo. Leuckfeldo. Franff. 1702. II Vol.
in ol. wegen der darin befindlichen Nach⸗
richten von dev muf. Literatur des Mittel⸗
alters,wie dr. D. Forke lanmerkt,hicher.
Leuthard (Johann Daniel) zulege
Kammerdiener des Erbpringen von Rudols
ftadt, geb. zu Heilsberg bey Nirdolftadt. am
14. Juni 1706, fernte 12723 bey dem bes
ruhmten Koforganiften J ogler das Kla⸗
vier, und 1727 bey dem Konzeremeijter
Graff zu Rubolftade die Violine und
Kompofition. Hierauf kam er 1730 als
Notiſt in Herzogl. Weimariſche Dienfte,
wo er auch ſchon verſchiedenes fuͤr die daſige
Hofbande zu fegen anfing, bis er 1735 oͤbi⸗
ge Stelle zu Rudolſtadt erhielt. Von feiner
9 Arbeit
‚227
Arbeit find geftschen worden: 1) VT Klar‘.
2 l . %.
Leu Ler-
‚ wierfonaten, Op. 1. 2) VI Arien und VI
‚ bort lebenden
R
ſchieden zu ſeyn.
(Johann Gottfried) ein
ſehr berühmter Blechinftiumentmacher in
Menuetten fürs ‚Klavier. 2 Theile. 4- ſ.
Walcher,und Adlungs muſ. Gelahrth.
©. 716. Er ſcheint von dem im a. Lex. ver⸗
Leutholdt
ESachſen, deffen Trompeten, Poſaunen und
Körner bekannt genag find, ſtarb ums Jahr
1 80.
z evasseur(, ..)mwahrfcheinlich ber
Profeſſor des‘ Violoncells am Nationab
Inſtitute und bey der großen Oper zuParis,
ein noch junger Mann, unter deſſen Namen
1796 geſtochen worden: Air de Marlbo-.
-zongh avec 1,4 Var. p.le Clav. |
_ L’Evegue (Johann Wilhelm) Kb:
nigl. Kongertmeifter zu Hannover, geb. zu
Ein am Rhein 1759, verließ ſchon int drits
ten Jahre feines Alters feinen Geburtsort,
indem ich damals feine Eltern nach Paris
wandten, wo er fih. den Studien widmen
ſollte, um in der Folge Die Präbende ſeines
Ontelö.echälten zu können.
Zum Vergnügen lernte er nun auch daſelbſt
die Violine ſpielen. Je mehrere Fortſchritte er
—
: aber tm dieſer Kunſt that, deſto mehr wuchs
feine Leidenſchaft dafür ; fo daß er endlich
beſchloß, ſich ganz der Muſik zu widmen, und
deswegen das vwäterliche Haus verließ. Sein
erftes Engagement fand er nun bey dem ter
gierenden Fuͤrſten von Dettinge nal
ĩ erſt e in als Konzertmeiſter, darauf in
gleicher Eigenſchaft bey dem vorteefflichen
gä
aber der feanzöfiffhe Revolutionskrieg Dies
fen Fürften noͤthigte, feine Kapelle aus eins
ander gehen zulaffen; fo that er eine Reife
in die Schweig, wo er 2 Jahre lang privas
tiſirte. Hierauf durchreiſete erOeſtreich und
"Ungarn, und kam von da wieder zuruͤck nach
Baffau, wo ihn der Fuͤrſt⸗ Biſchof zu feinem
Konzertmeifter ernannte. Nachdem er Dies
fe Stelle 3 Jahre lang bekleibet Hatte, wurs
deihm non Hannover aus bie Konzertmei⸗
ſterſtelle angetragen, die er auch fofort ans
nahm, und wo er ſich 1801 auch noch be⸗
fand. Seine Kompoſitibnen an Solos,
Duetts, Trio's, Quartetts und Konzerten
ſind in den Haͤnden guter Freunde an den
Orten, wo er ſich biher aufgehalten hat.
‘rante, Scatlatti, Hasse,
eften von Naffaus Weilburg. Da
Lev Lew ms
'beveridge (Richard) - Erwag
geb. 1670, und ſtarb nach fihern Nachrich⸗
ten 1758, alt 88 Sahe. In der Oper Is-
land Princess hatte er alle Arien feiner
Rolle ſelbſt komponirt, und die Dper *
mus and Thysbe 1716 gang: Er iſt
zweymal fehr ſchoͤn zeſtochen. —
Levesyue(...) ein Tonkuͤnſtler zu
Paris gegen 1790, hat mit Beſch gemein⸗
ſchaftlich herausgegeben? Solfeges d’Ite-
lie avec la Basse chiffree par Leo, Du-
N orpora etc, .
«ieme Edit. Paris. Wahrſcheinlich find
es diefelben, weiche um 1785 zu Wien bey,
Hohenleiter ing. Sol. herauskamen.
Levett (...) ein jegt lebender enge
liſcher Kirchenkomponiſt, hat bey Prefton
zu London nachſtehende Werke durch den
Stich bekannt gemacht: 1) Introductory
Lessons onSinging, particulary Psal-
mody, to which are annexed several
Psalm Tunes, in 4 Parts, proper for
Practice. 2)New Year’s Authem. 3)
Hymn for Easter Day. 4) Hymn for.
Christmas Day. 5) Hymn for Whit-
sun Day, ° —
Levi (Steffano) gewefener Organiſt
an der Blaſiuskirche zu Codogno im, Mai⸗
mi.Milan0, 1644JJ.—
Leeviez(...)Drgeldauer in Holland
zu Anfange des 17. — hat zu
der in der Nieuwezyds⸗Capel zu Amſter⸗
dam befindlichen Orgel von 8 Stimmen fuͤr
ı Manual noch ein Obermanual mit 9 -
Stimmen verfertigt. . J
Levis (Antonio) ein Tonkuͤnſtler,/
welcher in dem Maitändifchen Indice de
Spettac. noch 1791 unter die Opernkom⸗
poniften gezählt wird, befand ſich 1788 Zu .
Novi in Itallen, und brachte auf das dafige
Theater von feiner Kompofition: 1) La
Contadina in Corte, Opera buffa. 2).
Isabella e Rodrigo. Op. buſſa. beyde
1788. . | Er j
*J,owis (Miss) Ob Sängerin oder -
Dilertantin, iſt ungewiß. Sie lebte aber
ums J. 1754511 London, um welche Zeit fie -
zweymal fehr ſchoͤn nach dem Echen in Sur
laͤndiſchen, hat inden Druck gegeben: Sal» -
pfer geſtochen worden iſt, und zwar in einem
mit Spigen beſetzten Rocke und =
: .? 6 —
PR /
1 x /
[|
} D
— *
ag ' Ley‘ Lib
NMotenblatte in der Sand. f. Bro
Catal. of Britisb Ports.‘ .
von Leykam (Chriſtoph Franziscus
Ambroſius, Baron) ein Dilettant, geb. zu
Wien 1777, verdient nicht nur als gleich
fertiger Biolins, Bratſchen⸗ und Biolontell;
fpieler, fondern auch wegen feiner nicht ges
meinen Einfichten und ‚Kenntniffe in der.
Mufit und Segkunit, wovon er bereits in
verichiedenen ital. Arien und Klavierfachen
ruͤhmliche Proben abgelegt hat,hier bemerkt
gu werden, Dabey iſt er im Zeichnen und
Miniatur: Malen ſehr gefchickt. Und da er
ſich ſchon einige Fahre in Neapel am Koͤ⸗
nigl. Hofe aufhält, fo wird feine Lieblingss
Neizung für beyde daſelbſt blühende Küns
fie Hinsängliche Nahrung undlnterhaltung -
‚finden. (Nah Hrn.v. Imhoffs fehrift.
mley’
Lib Lie ao
gm Ehrenſtellen zu Rom handelt das a. 2er. .
Ber den dort ſchon angeführten Werken
hat er noch gefthrieben: Lettfra sopre un
seguito di Quinte. Nom, 1635, worin
er einen Auintengang in Cor.ellitg drit⸗
ter Sonate, Op. 2, fehr un zureichend vers
theidigt. Desgl.: Epitomo della Mou-
sica. Mſt. No. 1797 della Libr. Cligia-
ne, welches La Borde ſehr ruͤhmt. Er
war einSchuͤler des D ragio Bene volt.
Liberati(...) Cembaliſt im Iperns
Orcheſter zu Drag im J. 1800, fol als rin
noch junger Dann verſchiedene ziemlich ges
lungene Verſuche in einzelnen Arien fürs
Theater gemache haben - Mit feinen Kies _
henfompofisionen hingegen fall, er bis das -
Din weniger. glücßlich gewefen ſeyn.
Libler (Joh.) Unter diefem Namen:
Aind-gegen 1796 zu Hamburg gettochen -
wordens LI Lieder fürs Klapier. No. 1a,
38 Heft. u
Libulka, Gibulka, aud Zi-
Nachr.) Nach Nachrichten aus Neapel
von 1805 (ſ. Zeipg.muf. Zeit. Jahrg. VIL
©.566.)murde er damals fchon daſelbſt un⸗
ter die vorzuͤglichſten Komponiften gezählt, -
und feine Werke wurden von Staliänern. bulka.f. Cihulka,
fehr gefucht und geliebt. - Lihtenberg (Ludwig Chriſtian) Het⸗
Le pfer (SeorgSiegmund) Orgelbauer zogl. Gothaiſcher wirklicher —
zu Rothenburg an der Tauber gegen das geb. zu Oberamſtadt bey Darmſtadtn 738,:
war vorher geheimer Sekretaͤr und erſter
geheim. Archivar zu Gotha, bis el,ı732
obige Stelle erhielt. Daß erunter:dfe eins -
ſichtsvollen Dilettanten gehoͤrte hat er
durch mehrere Aufſaͤtze in Killers muſ.
Nachrichten bewieſen. Wahrſcheinlich ge⸗
hören ihm auch die Nachrichien van den itas
liänifhen Opern des Benda zu. Er ſtarb
ums J. 1802. u
Ende des 17. Jahrhunderts, war. vorher
bloßer Schreinergefelle,und arbeitete 1688
als Sehälfe unter Dr. einlein zu Ros
thenburg, bey welcher Gelegenheit er ſich
‚aber fo viel Kunſtkenntniſſe erwarb, daß er
2691 die SchalderOrgel zu Nürnberg nicht
nur von Grund ausrepariren, fondern auch
eine neue Art von Stimme hinzuthun konn⸗
e, welche aus einem doppelten Negifter bes
fand, und der er den Namen
beylegte. ſ. Sponfels Orgelhifter.
L’hoyer(A.) vormals Mitglied der
franzoͤſiſchen Schauſpielergeſellſchaft des
Preinſen Heinrich zu Rheinsberg, feit
‚1800 aber Guitarriſt zu Hamburg, hat da⸗
ſelbſt herausgegeben: 1) IV Adagio’s p.
la Quitarre av,acc. d'un Violon oblig®.
1797. 2) Grande Sonate p. la Guit.
1799. 3) VI Romances p. la Guit. Op.
14.1799. Die übrigen Werte find nicht.
bekannt. u:
*Liberati(Antimo) — Er war
geb. zu Foglino, und in feiner-Jugend zu
x Wien inden Kapellen der Kaiſer Ferdis
nandlIE und Leopold, das heißt ums
J. 1650 angeftellt. Won feinen nachmalis-
-
-
arfonett .
miſt in der Kapelle des Landgrafen Carls
zu Caſſel in den Jahren von 1696 bisızıg. _.
Mit ihm werteiferte in feiner Runit der bes
rühmte Sylv. Weiß in den nämlıchen
Dienften, der fie aber nach viniger Beie
verließ. :
‚von Lichtenſtein auf Lahm und
Heiligersdorf (Freyherr), vormaliger Ins
tendant bes Hoftheaters und Kammerherr
des Fuͤrſten von Deſſau, hat als dramati⸗
ſcher Dichter, Komponiſt und zugleichSaͤn⸗
ger einen hohen Rang unter unſern gegen⸗
waͤrtigen Dilettanten Deutſchlands einge⸗
nommen. Schon als Student zu Gottin⸗
gen trat er im daſigen For kel ſchen Kon⸗
zerte — aufderBiolineauf. Nach
2 DR
Lichtenfleigerl.. .Jein braverfauter ”
50 | Dia
| der Zeit wurde er Konigl. Großbritanniſcher
und Churhamoͤveriſcher Kammerjunfer,
als welcher er die erſte der unten folgenden
Odyern 1795 zn Bamberg dichtete, in Mus
ſik fegee und ſelbſt mit aufführee. Gegen
1798 trat er in Fuͤrſtl. Deſſauiſche Dienſte
in obige Stelle, wo er ſogleich nicht nur das
daſige Orcheſter mit mehreren braven Ton⸗
kauͤnſtlern faſt fuͤr alle Inſtrumente vermehr⸗
te, und neue Inſtrumente für fie beſorgte,
ſondern auch eine augerwaͤhlte Zahl muſika⸗
iiſcher Schaufpieler und Schauſpielerinnen
zuſammenberief. Unterdeſſen hatte er die
Dper‘„„Bathmendi‘” in Duft gefegt, mit
weicher am 26. Det. 1798 das neu erbaues
te daſige Theater eingeweihet wurde. In ſei⸗
+ her darauf folgenden Oper, „ber ſteinernen
Braut,’ führte er nebſt feiner Gemahlin
die beyden Hauptrollen mit allgemeinen
Beyfalle ſelbſt auf. Mehreres findet man
hieruͤber in den Leipz. muſ. Zeit. 1799.
No. 33. angeführt. Durch raſtloſe Thaͤtig⸗
keit hatte er nun das Perſonale des Deſſaui⸗
ſchen Theaters in der Vorſtellungskunſt ſelbſt
der ſchwerſten und verwickelteſten Finalen in
den Opern ſo vervollkommnet, daß man in
Leipzig nicht wenig davon überrafcht wur⸗
be, als er zu Anfange des 1800. on die
Geſellſchaft dahin führte und eine Seitlang
daſelbſt fpielenließ. Deſſen ungeachtei legte
er noch im Auguſt diefee Jahres zu Deflau
ſeine Intendanten⸗Stelle nieder, und ging,
nachdem er vorher noch daſelbſt feine Kom⸗
pojtionen des Liederfpiels : Mitgefühl, und
der Operette : Ende sut alles gut, beyde zum
erften Male aufgeführt hatte, nach Wien,
Lie . De
durch fie, an Intereſſe außerordentlich ges
wonnen haben joll. 3) Die jteinerne Braut.
Iper zu Deſſau 1799. Im erften Jahr⸗
gange der Leipz. muſ. Zeit. Beplage No. X.
findet man einen Sejang aus feiner Bachs
mendi eingeruͤckt. 4) Mitgefühl,ein Lieder⸗
ſpiel nach beliebten Dichtern und nach Art
des Reichardtiſchen, wozu er aber die Melo⸗
dien geſchrieben hat, 1800 zu Deſſau zum
eritenmal aufgeführt. 5) Ende gut, alles
gut. Dperette, ebend. aufgef. 1800.
Lichnowsky (®raf) ein Düets
tat zu Wien, ließ daſelbſt 1798 unter feis
nemItamer ftechen:: VII Varistions p. le
Pf. surl’air: Nel corpiu nonetc.
IJ. 1796 gehörte auch eine Fürftin-birfes
— zu den erſten Klavierſpielerinnen
ens.
Lichtenthal (Peter) — Ä
ein Mediciner zu Wien, Bat gan) neuerlich
herausgegeben: Der muſikaliſche Arzt oder
Abhandlung von dem Einfluffe der Muſik
auf den Körper und ihrer Anwendung is
gewilfen Krankheiten. Nebſt einigen Wins
ten zur Anhörung einer guten Muſik. Wien,
1807, bey Zwazler und Bed.
Licino(Agostino) ein Kontrapunk⸗
tift des 16. Jahrhunderts in Italien, von
deffen Arbeit noch aufder Churf. Bibliothek
zu München. aufbehalten werden: Duo
cromatici, libri If. Venet. 2545 und
1546.44. ’
Lickl (F. Seorge) ein jegt lebender Ton⸗
kuͤnſtler zu Wien, den man nach der Anzahl
feiner, herausgegebenen Werke wahl zu den
beliebten zählen kann. Folgende können
wo ihm der Sr. Baron von Braun bie” aber nurdavonangeführtwerben: 1) Der
Direktion der dafigen Hoftheater und deren
Orcheſter ganz überließ und fih bloß das
“Stonomifche Fach davon vorbehielt. Und
noch 1802 bekleidete er dieſe Stelle: Seine
bekannten Werte find: 1) Knall und Fall,
Dperette in 2 Alten. Poefle und Muſik,
1795 zu Bamberg, erft privarim pom Adel,
und bann öffentlich zum Beſten des Inflis
tuts für kranke Dienſtboten aufgeführt. 2)
Bathmendi, Oper zu Deſſau 1793 qufges
führt. Diefe wurde aber im folgenden Jah⸗
ke fo ganz von ihm umgearbeitet, daß nun⸗
miehro nicht nur alle Worte, ſondern auch
Inhalt und Geſchichte ganz neu ſind, und
nichts als der Name uͤbrig geblieben iſt, wos
J
Zauberpfeil, Operette fuͤr das Schikaneder⸗
ſche Theater zn Wien 1792, iſt ſehr oft wie⸗
berholt worden. 2) III:Quatuors à 2 V.
A. et B: Op.i. Offenbad); 1797. 3) IE
Sonat.p.le Clav.av. V.et Vo. No.- 1.2.
3.bey Koʒeluch. 2) VI Variat. p. leClay.
sur: Sort erhalte Franz ıc. Bien, 1798.
5) Cassatio p. Oboa, Clarinetto, Fag. o
Corno.ien. 6) XII Var. p. il Comb.
sopra: Mein Steffel iſt ja ein x. Wien.
TPMIII Quat. p. Fl. V. A. et Ve. Op. 5
Wien, 1798. 8)IX Variat. p. il Cemb.
Wien. 9) IIISonat.p.le Pf. Wien,1799.
10) II Duos p.s Fl. No, IV.®ien. ı1)
IU Tersetti a Clar. Corn. e Feg4 Mſt.
J bey
—
*
>
j
\
—
ass
"Lid Lie
bey Traeg. 1a) ITE Trios-p.V: A. e B.
"Op. 17. Augeburg, 1800. Ein Rezenſent
inter muf. Zeit. 1799. G. 90. räth Hrn.
Lich}, das Sderausgeben feiner Werke, wes
gen ihres“ nichtsfagenden Inhalts, licher
ganz und gar einzufiellen. Ein anderer
traut ihm wenigftens.gute Bekanntſchaft
mitden Blasinſtrumenten und deren eigens
thämlihen Schönheiten gu. |
gidIlAnton)— D. Burney nennt
ihn im sten Bande feiner Geſchichte einen
kunſt⸗ und geſchmackvollen Vioſdagambi⸗
ſten, zaͤhlt ihn aber 1789 ſchon unter die
Todten.
Liebert (..) — (ſ im a. ker. Li⸗
Bere) iſt Konzertmeiſter in der Kapelle des
Fürften von Thurn und Taris zu Repenss
burg um 1796, und ein Schäler von dem
braden Rie pel, auch ein guter Komponiſt.
Lieb es kind (Johann Heinrich) wahr⸗
ſcheinlich ein Sohn des ehemaligen beruͤhm⸗
ten Floͤteniſten zu Anſpach, lebt 1807 ju
Baus als Dr. ber Rechte und König.
aiericher oberſter Juſtizrath. Er üteiner
der Dilettanten, dergleichen unferer Kunft
recht viele zu wuͤnſchen wären, dein. esnicht
blos deswegen um Unterhaltung mit Muſik
zu thun ift, weil fie feinen Empfindungen
wohlthut, fondern auch well er dabey feinen
Verſtand zum Beſten der Kunſt beſchaͤftigen
kann, und der mit der Kunſt⸗Literatur eben
ſo vertraut; als mit der Natur und Beſchaf⸗
fenheit feines Lieblingsinſtruments iſt. Eis
nen überzeugenden Beweis Hiervon ‚hat er
1807 und 1808, im X. Jahrgange ber
Reipz: muf. Zeit. No.7.u. f. und No. 47
u. f. bdesgleichen im IX. Jahrgange, No.
6. und 7. diefer Zeitſchrift, durch eine
ſcharfſinnige, gelehrte und gehaftoolle Abs
handlung über die Natur der Floͤten⸗Toͤne
unser dem Titel gegeben: Bruchſtuͤcke aus
einem noch ungedruckten philpfophifchspraßs
Lig Lin. 03%
"ging nach Jena, um die Medicin zu ſtudi⸗
ten, wandte ſich aber nach Verlauf eines
Jahres nad) Dresden, wo er ſich gänzlich
der Muſik widmete, woßen ihm feine ſchoͤne
Tenoritimme zu itatten am, Im J. 1695
erhielter darauf zu Schlaig im Voigtlande
erft die Stelle eines Amtsſchreibers, darauf
aber obige Stellen, in weldjen er am 1. Juni
1727 ſtarb. Man bat unter andern
fen von ihm in Mſt.: 1) einen Jahrgang
über die Evangelien, für ı Sinsftimme, 2
Violinen, 2 Violen und G. B. 2) eines,
dergleichen Jahrgang, für 4 Singitims
ı men mit verfchiedenen Inſtrumenten.
Walther. |
Light(E.)einenglifgier Tonkünftier, _
batherausgegeben: The Art ofplaying
the Guittar;towbich is annexed aSe-
lection ofthe most familiar Lessons,
Divertiments, Songs, Airs etc. ſ. Pre⸗
ons Katal. London, 1795.
von Ligne (Prinz Karl) zu Wien, hat
von ſeiner KRompofition herausgegeben :
Recveil 1. 2. 3. des 6Airs frangois pour °
le Clavecin. Wien, bey Irtariaum 1791.
Ligori (Pyrrho) ein Maler von
Neapel, welcher aber mehr die Baukunſt
trieb, und 1586 ftarb,. hat unter ändern
+ Werken herausgegeben: Libro de Circi, _
Theatri et Aniphitheatri. In Venetis,
15533. |
de Lilien (Baroneſſe Antoinette).
eine Dilettantin zuWien, deren Kompofitios
nen wegen ihrer Eräftigen Ausfuͤhrung und
Sicherheit in der Anlage gerühmt werden,
hat im Jahr 1799 ftehen laflen: ı)
‚VIII Variations p. le Pf. sur Je Theme
‘du Trio; pria ch’io Pimpegno, Wien.
3) VII Var. suruntheme dans le Ballet
d’Alcine. Op 2. Ebend. 6. Eder. 3)IX
Var.p.lePf. Ebend. i
de Lilien (Varonefie Iosephine)
7
„ Schreiber, geb. zu Fraukenberg in Meißen,
fſuchte darauf die Schule zu Bautzen, und
vwahrſcheinlich die Schweſter der. vorherges
henden, hat ebenfalls herausgegeben : 1)
X Variat. p.le Clav. sur une Romance, .
tifhen Verſuche über die Natur und das
Tonſpiel der deutfchen Floͤte.
Lieb ich (Gottfried Siegmund) zuletzt
Kapelidirektor bey der gräfl. Reuß⸗Hlaui⸗ Wien, 1800. 2)X Variat. p. le Clav.
ſchen Kapelle und geheimer Kammer⸗ sur air: La Rachelina. Op. 2. Ebend.
bey Eder.
de Lille. ſ. Rouget.
Limidi (Giov. Steflano) ein Ton⸗
kuͤnſtler und dabey Geſchichtskundiger, hat
verſchiedene Werke von feiner Kompofition
| m 2 zu
am 22. Juli 1672, legte gleich anfangs eis
nen guten Grund in der Muſik bey feinem
Barer, weldger Kantor des Orts war, bes
i P2
}
su
a)
255 "Lin
zu Mailand, ſeinem Aufenthalte, drucken
laſſen. |. Picinelli-Aten, dei Letto-
rati Milanesi, p. 330.
Ling oder Link (Wenjzel) ein Mitar⸗
beiter D. Sut hers an der Meformation,
gebe zu Tolbigums. 1483, war anfangs‘
Auguſtinerin duch im Weihniſchen Kloſter
Waldoheim, wurde darauf, wegen jeiner Bes
kanntjſchaft mit der h. Schrift, im 28ſten
Yahır, zu Wittenberg’ Prediger, und ends
lb um 1512 Profeſſor. Von hier wurde
er 1518 nach Nürnberg erſt als Mönd,
und dann ı 525 als erſter lutheriſcher Geiſt⸗
+ cher, als Paſtor am Spital berufen, wo er
auch am ı2. März 1547 ftarb. Unter ſei⸗
‚nen vielen Schriften gehöret hieher: Die
‘
letzten 3 Pfahmen von Orgeln, Paufen,
Glocken und dergleichen aͤußerlichen Got⸗
besdienſt, ob und wie Gott darinnen gelobet
wird, verteutſcht durch W. Link, Eccleſ. zu
Altenburgk. Zwickau, 1523. “ſ. Wilis
Nuaͤrnb. Gel. Ber.
Lindemann (Hohann) Kantor zu
Sotha zu Ende des 16. Jahrhunderts, hat⸗
te ſeinem Seren, dem Herzoge, 1598 [chen
27 Jahr ient, ſtarb aber erft 1630. Er
ift derjeitige, ‚weicher den beyden artigen:
Balladen des Saftoldi, wovon oben in
deffen Artiteldie Rede wär, die Kirchenge⸗
"fänge, „Jeſu wollt uns weifen,” und „An
dil iſt Freude,” untergelegt, und in feiner
zten Dekade von 1598 durch den Druck,
. ih Deutfchland bekannt gemacht hat. Sel⸗
bige führen den Titel: Decades Amorum
-Filii Dei.1594, 1596 und 1598. Erfurt.
4. Die letztere ift stimmig. |
'Lindenbrog(Erpold) zulegt No⸗
„tarins und Kanonilus zu Hamburg, geb.
im Bremifchen ı 540, ſchrieb unter andern
hiſtoriſchen Werken auch: Scriptores zo»
rum germanicarum septentrionalium.
Sranff. 1629. Idl. Edit. loan. Alb. F a-
bricii, Hemburgi. Fol., worin ſich, nach
‚Ken. D. Forkel, auch verſchiedenes von
der Literatur der Muſik befinden ſoll, und
far am 20. Juni 1616.
- Lindenbrog (Heinrich) hat Anmers
Zungen äßer den Ceusorinus de Die
Natali verfertigt, worin se auch hin und
wieder von Muſik handelt. Er ftarb ale
Holſtein⸗Gottorpiſcher Bibliothekar 1647,
und war ein Hamburger von Geburt.
"Lindner (Eid) — Außer feiner
. "Li in ..236
Kunft auf der Orgel war er auch ein guter
Mathematikus und Mechanikus, wie das
vortreffliche Werk von 45 Stimmen im da⸗
figen Donie beweiſt, deffen Anlage und
Einrichtung einzigund allein von ihm der⸗
rühren. |. Adlun g6 mus. mechan. 1
.a2B.-
Lind ner (Friedrich) zuletzt Kantor an
St. Aegidi zu Nuͤrnberg, geb. zu Liegnig in
Schleſien, kam in feinerJugend,wahricdeins
lich wegen feiner (hönen®tinme,in die Ka⸗
pelle des Churfürften Auguft nach Dress
den, der ihn dann auf feine Köften erſt auf
die SchulsPforte und vonda auf die Akade /
mie nach Leipzig ſchickte. Nachdem er
diefetbe verlaffen hatte, kam er nu
zum Markgrafen Georg Friedri
nach Anſpach, in deffen Dieniten er 10
Jahre geftanden hatte, alderıs74ben Ruf:
nach Nürnberg gu obiger Stelle erhielt. Er
hat viele eigene und noch mehr fremde Roms
pofitionen in den Drud gegeben, vie aus
folgendem Verzeichniſſe ſeiner Werke exs
hellet: 2) Cantiones Sacrae. Nürnberg,
1585. 2). Pars CantiönumSacrarum,
Ehend. 1588. 3) Missae 5 vocum.
Nürnberg, 1591. 4.. Ebenfalls von vers-
ſchiedenen Komponiften. 4) Geuma mu-”
sicalis. iſter Theil. Nürnberg, 1588..in
längl: 4. Enthält 64 italiäntfche Madrigar
‚le, unter andern auch von folgenden Kom⸗
poniſten: Lelio Bartanı, Iona de
Macque, Iaches Werth, Ioan. Mar.
Nanino, Joan. Baptist Mascog,
Franc. Soriano, -Annibal Zoilo,
Gianettoda Palestrina, Alfonso.
Ferabosco, Cypriano de Rore,.
Baldassaro Don ato,Huberto Wa el-
rant, -
ben zr Theil. Ebend. 1590. in längl. 4.
7) Corollarium cantipnum sacrgr. 5 6, ;
7,8 etplurium voc, de festis pra ecipuis
j anni, yearum antea a praestautissirmis
nostrae aetatis musicis Isslia- Separa-
tim editas sunt,quaedam vero uperri-
meconginnatae nec uspiam typis ex-.
cusae, at nunc in unum quasi corpus
reductae, studio et ‘Opera Friderici -
Lindneri. Norimbergae, bey Gelap,
1598,- Unter andern findet man folgender
Bun Arbeiten. darunter: Mav-,
cus
+
5) Derfelben ar Theil. Ebend.
1589, von ähnlichem Inhalte. 6) Derfels
pen _— . umtttn an u, — — En
a
'eus Anton Ingignerius, Bervard
!
lin.
Klingenstein, Jacob Gorsini,
Iacobus Florus, Orlandus de Las-
60, AnnibalStabilis, Ant. Scan-
delli, Oratius Columbanys, Ju-
lianas Cartarius. $)Corollarium,
Fortſetzung. Diefe enthält 56 lateinifche
Geſaͤnge, worunter man,außer jenen Roms
poiltionen, noch die Arbeit folgender Kon⸗
erapunttiften findet: Constantius P or-:
ta, DonFerdinand de las Infantas,
Vecetius Ruffus, Nicolaus Par-
. ma, Iul. Caes. Gabutius, lacobus
\
‘wo er auch im J. 1790
AntCardilli, Felix Anori us.
Lindner or Joſ. Friede.) —
wurde von König Friedrich Wilhelm
‚U.beym Antrisse feinerRegierung als Cme⸗
ritus erklaͤrt, — die Erlaubniß, ſei⸗
ne Denflon in. — verzehren,
rben iſt.
Lindsaey (...) Unter dieſem Namen
führt Broderip in feinem Katal. 1799
an: A Scheme shewing theDistance of
Intervals. London. Ob dies aber von der
Lady Lindfey,(f. das a. Ler.)oder von eis
nem Tonkuͤnſtler biefes Namens verfaßt iſt,
kann nicht entichieden werden. '
. Ling (W.) ein Tonkuͤnſtler zu Lon⸗
bon,um 1790, hat herausgegeben: 1) II
Sonat. for the Pf. with a Fl. oblig. to
-one,and a with a V. Accomp. London,
b. Rolfe. Op. ı. 2) Duets for the Ger-
man Fl. Op. 2. &benb. 5. Broderip. 3)
The rising of the Lark, witk Varıat.
"for the Pf, Ebend. b. Rolfe. 4) Grand
March, inscribed tathe Gentlemen of
the London L,oyal Association, Ebend.
. Liugfe(Mog. Joh. Theodor) Supers
intendent zu Torgau, ein Mann von feltes
nen Kenritmiffen, felbft in vielen heteroge⸗
nen Wiſſenſchaften, befißt, außer feiner vors
zuͤglichen Stärke in der oriental. Literatur,
nicht wenig Einfiche und Befanntfchaft in
der Tonkunft, welche er fogar durch die Ers
. - findung eines neuen Inſtruments, das
Stahlſpiel genannt, bereichere hat. Am ı3.
Dee. 1795 feierte dieſer Greis fein Amtst
‚jubelfeft. ſ. &iterar. Anzeig. 1797. ©. 487.
Linike(Joh. G.) Singkomponift und
gugleich Virtuoſe auf der Violine‘ und vors
zuͤglicher Orcheſter⸗Anfuͤhrer, erlernte die
Kompafition bey dem berühmten Fa
. Theile zu Berlin, trat darauf ald Kam⸗
4
Lin ——
mernunſtkus in bie dafige Kapelle, wo er Bey
Selegenheit einer Trauermuſif, in Abwe⸗
fenheit des Kapellmeifters, deffen Stelle
verfehen. und fülbige aufführen mußte. Im
J. 1713 wurde er ale Ronzertmeifter am
den Weigenfelfiichen Hof berufen, von wo
er mis Erlaubniß des Herzogs eine Reife
nach England thar und füch 3 Jahre daſelbſt
aufhielt. Nach der Zeit kam er als Vorſpieler
um 1725 in das Opernorcheſter nach Ham⸗
burg, wo er verfchiedene eine Seide fürs
Theater, und mehrere Inſtrumental⸗Kon⸗
zerte ſchrieb. So weit veichen nur die Nach⸗
richten von ihm ſ.Mattheſons Crit,
’
mus. T. II. p. 250. wo auch ein Brief defs -
felben im Auszuge eingeruͤckt ift. Von ſei⸗
nen Kommpofitionen Lonnen folgende. ges
nennt werden: 1) Ein muß Prolog, fürs
Hamb. Dperntheater,1735. 2) Der Wett⸗
ſtreit der Poeſie, Muſik und Malerey. Ein,
Ptolog. Ebend. 3Cantata: Lungidame
pensier etc. aSopr. 2 V. Vigla e Com-
hal, Dit. in Breitkopfs Samml. 4) Can-
tata: Ho una pena intorno al Core, à
Sopr. 2 V. Viola e B. Ebend. Wit. 5)
Cantata : CrudoAmore, aSopr.eComb.
Mſt. Ebend. Ich beſitze eine Sinfonie vor
ihm.
’ *I,inley (.. Rein Tonkänftler gutons
don und geborner Engländer, blühere um
die Jahre 1793 —96 Hiche nur ale Violons
cellſpieler von vortrefflichem Ton und außers
ordentlicher Fertigkeit, ſondern auch als eis
ner der belichteften daſigen dramatiſchen
Komponiften, Wahrſcheinlich ift es der
naͤmliche Thomas Linley, von dem im
a. Ler.fchon die Rede iſt, und der als 1 4jaͤh⸗
riger Knabe zu Florenz mit dem jungen
Mozart, von gleihem Alter, fo eine
zärtliche Freundſchaft fliftete. Von fernen
Kompofitionen koͤnnen folgenbe genannt
werden: 1) Harlegain captive, or tlıe
magic Fire. Pantomime. London, 1796.
2) The Vortiger, für das naͤmliche Theas
ter, 1796, beydes ſehr beliebte Stuͤcke. 3)
Klavierforiate. No. 40. London. 4) Dus
vertuᷣre. No. 49. Ebend. 5) XXX Tanii-
liar Airsfor 2 Fl, intended as a Supple-
ment to Bind with the Tutors, publi-
shed for that Instrument, to which are
added remarks on the Utility of’ this
Work. 6) Sammlung von Präludien,
x
x
Pr
ı %
— — ee RT, z
— —
oe - —
[}
.
— ie | -
+
er. ı
4
m’
235 Liu
Bugen X. fuͤr die Orgel. Op. 6. London,
1795. 7) Introduction to the Organ.
Lon on, 6.Roife. 8) Strangers at Home.
Opera. Klavierauszug.Ebend. b. Clementi.
9) Tomlours Opera fürs Xlav. gerioch.
Ebend. 10) Duenna. Opera fürs lav. .
geſtoch. 6. Groderip. 11) Solos for the
Gertnan Fl. Ebene. ı2) 11 Duos pour
8 Vc. Op. 27. ſ. Intellig. Bl. der Leipz.
muf. Zeit. Jahrg. IV. ©. 32. wo er aber
R.Eindley genannt wird, Ueberhaupt
findet ſich in diefem Artikel mandjes, wors
aus fich nicht mie Unrecht noch auf einen
zweyten Komponüten diejes Namens gu:
London ſchiießen ließe, der an den hier vers
zeichneten Werken einigen Antheil haben
Fönnte. Auch der folıende Artikel beweift
die Exiſtenz einer ganzen muſikaliſchen Bas
milie dieſes Namens zu London. Nach
neuern Nachrichten aus London vom 5.
1866 wurde Linley zwar noch immer
als Bioloncellift bewundert, aber nicht als
Komponiftjeiner Konzerte, in denen feine
gänzliche Unwiſſenheit inder Kunft des reis
nen Babes ehr merkbar it. Da man ihm
überdies auch Mangel an Feuer und Ems
pfindung im Vortrage vorwirft, ohne auch
nur im geringiten einer Singtompofition
zu gedenken; fo iſt es wohl ausgemacht, daß
die hier verzeichneten dramatifchen Werke
nicht dem Violoncelliſten, fondern einem
andern Linley angehören.
*Linley —E ſtarb als Tonkuͤnſt⸗
lerin oder Sängerin zu London im J. 1784.
"Daß fie nicht ohne Verdienite in ihrer Kunſt
geweſen war, beweift ihr Bildniß, welches
T. Ro de r noch im folgenden Jahre dafelbft
geſtochen hat. ſ. Brom hey Catal.of en-
grav. British Portraits.
*Linus, ein Dichter bes alten Gries’
henlandes aus Chalcis gebürtig, gehoͤret, fo
wie ſeine ganze Sefchichte, zu den Fabeleyen
der Griechen. Nach jochen foller Apollo's
Sohn gewefen feyn, die Verſe und den Bes
fang derfelben erfunden haben, nnd dietyra,
welche er vom Apollo erhielt, taorauf aber
nur 3 Saiten vondlachs: Garn gezogen Mas
x ven, mit 3 Darmijaiten verfehen haben, wess
wesen ihn Apollo im Zorn getöbter habe.
- Mach Andern jchlug ihn Herkules, fein Deus
ſikſchuͤler, todt, weiler ihn beym Unterrichte
gefchlagen Haste. Herkules bediente ſich zu
bn
Lio Lip ste
diefer Operation des Plektrume. Des Lie
mus Lebenszeitwird ums Jahr der Wels -
27 20 oder vor C. G. 1280 geießt.
des L,ions(lean)eininden Kichens
gebräuchen des Mattelalters beſonders ers
fahıner Theologe, geb. zu Pontoife 1615,
jchrieb unter andern : Critique d’un Do-
.cteur de Sorbonne sur lesdeux lettres
de Messieurs Deslyons et de are
loagne touchant la Symphonie et les
instruments, qu’on a voulu introduire
dans leur &glise aux Lecons de ten&-
bres. 1689. 4. und ſtarb 1700. ſ. Jo her.
Lipawsky (Jofeph) Klaviermeiſter
und Komponiſt zu Wien ums J. 1796, hat
ſich ſchon einige Jahre vorher ruͤhmlichſt
durch ſeine Kompoſitionen bekannt gemacht,
wovon folgende genannt werden koͤnnen:
1) Die Silberquelle, eine Operette, fuͤr das
Theater auf den Wieden zu Wien, fand vier
len Beyfall. 2) XII Variaz. p. il Com-
bal. dedicate al S. Mozart. Op. ı Bien,
bey Hofmeiſter, 1791. 3) EX Variat. p.
le Clav.aur l'air: Eine Rofe hold und rein.
Wien, 1798. 4) X Variat. p. le Clav.
Wien, bey Eder, 1799. Noch findet man
bey Traeg zu Wien: 5) III Klavierſona⸗
ten mit Violin, 6) IX Variat. p le Clav.
surl’air: die Milch ift gefünder. b. Koges’
luch. 7) Variations p. le Clar. sur le
Ballet la Fille retrouvge. Wien, b. Koze⸗
luch. 8) VI Variat. p.le Clav. sur: Gott
erhalte Franz Op. 4. Ebend: 9) VIIEVa-
riat. p. le Clav. sur un Danse Russe,
Op. 5. Ebend. 10) XII Variat.p.leClav.
‚sul Terzetto diCamila. Wien, b. Artas
ria, 1800. ır)IX Variat. sur une Po-
lon. del’Op. Liodoiska. ı802. ı2) Gr.
Sonatep. leClav.av.V.Op.g. 13) Gr.
Sonate p.leClav.V. et Vc.Op. to. 14)
Eittedergl. Op. 12. ı5) VI Polonoises
.le Clav. Op. 15. 1805. :16) Variat. p
e Clav. surl’airdeCherubini: Guide
mes pas. Op. 14. 17) Mina, Gedichtmis -
‚Klavierbegleit. Op. ı5. 18) III Roman-
oes ou Andantep. le Clav. Op. 19. 19)
XI Var. p. leClav. sur l'sir de Dalay-
rac!i La Tour de Neustadt. Op. 20%
Wien, 1803. 20)GrandeSonatepathe-
tique p. le Pf. comp. et dedide a Mr;
Aut. Salieri,par etc. Oe. 27. A Leeipsic,
ches Breitkopfet Härtel, Die Lejer po
S
Lip ı Sue
bie treffenden und ſcharfſinnigen Sebanken
aufmerkſam ju machen, weldye ein braver
Rezenſent auf Veranlaſſung diefes Kunſt⸗
werks in die Leipz. muſ. Zeit. Jahrg. VII.
©. 88. eingeruͤckt hat, beſtimmen mich, Dies
fe Sonate hier noch anzuführen. .
Lipenius (Mart.) ein Philolog,
geb. zu Goͤritz im Brandenburgiſchen,
1630, wurde: zuleßt, nach Öfterm Wechſel
der Derter und feiner Aemter, 1676 Kons
„Ay
eektor zu Luͤbeck, und ſtarb dafelbft am 6.
Nov. 1692. Zu feinen vielen Schriften ges
Hört auch folgende, worin das Verzeichniß
der muſikaliſchen Schriften eine beſondere
und anſehnliche Klaſſe ausmacht: Biblio-
thæeca realis philosophica omnium ma-
teriärum, rerum et titulorum. Francof.
1682. Hol .
. Lipparino (Guilielmo) ein Augu⸗
ſtiner⸗Moͤnch und fleißiger Kirchenkompo⸗
nift, geb. zu Bologna , blühete zu Anfange
des 17. Jahrhunderts als Muſſkdirektor
am Dom zu Como, und hat nachftehende
feiner «Werke in den Druck gegeben: ı)
Madırigali a 5 voci, Benedig, 1614. 2)
Misse,agegvoci con Te Deum lau-
damus & 8 voci. 3) Motetti. Venedig,
‚1635. 4)Salmi-ag voci. Ebend. 1637.
) Concerti eLitanie de B. Virgine &
1,2e3voci, 6) Litanieaz —8 voci.
Venedig.
Lipprand (Johann) der Organiſten⸗
kunſt ergeben, hat im J. 1669 eine Trauer⸗
Ode für 4 Stimmen in Muſik geſetzt, welche
der Leichenpredigt auf Scharffs Soͤhnlein,
Rudolſtadt 1669. 4. beygebruckt iſ.
Lippert (Beiedrich Carl) ein braver
Tenoriſt auf deutſchen Theatern, geb. zu
Neuburg ander Donau 1758, kam 1783
zuerſt aufs Theater, wahrfcheinlich zu Wien,
darauf 1788 nad) Berlin auf das National⸗
theater, welches er aber 1796 wieder ver⸗
ließ und ſich nach Wien begab. Er hat noch
das Verdienſt, an ſeiner G
Lippert, einer gebornen Werner aus
Berlin, eine brauchbare Saͤngerin fuͤr das
Theater erzogen zu haben. Selbige kam
1796 auf das Hamburger, und im folgens
dem Jahre aufdas Altonaer Theater.
*Lippius(loannes) — Nach Hrn.
von Blankenburg, in den Zufägen zu
Sulzers Ari. Muſik, find die im alt.
ttin, Karoline
Lir -Lis 242
Lex. angefuͤhrten Themata musica, Ien,
1620. 4.nichts anders als die brey muſika⸗
lifchen Disputationen, welche er 1609 im -
Juni, im September beffelben Jahres und
11610 den 27. Okt. zu Wittenberg gehalten
bat. Seine übrigen bieher gehörigen
‚ Schriften, über deren Ausgaben man im⸗
mer noch nicht ganz einig ift, find folgende: -
2) Synopsis musicae novae Omnino
verae atque Methodicae universae, in
omnisSophiae Praegustum nagepyug
inventae disputatae et propositae.
omnibus Philomusis. Zuerſt 1592, dann
Straßburg, 1612. 8. 9 Bogen, und ends
lich unter dem Titel: Philosophiae verae
sc sincerae ı) Praepatratio per Musi- _
cam Diam ; 2) Perfectio interior rea-
lis per Metaphysicam, rationalis per.
. Logicam, exteriorrealis per,Ethicam,
rationalis per Rhetoricam, etc. acces- '
‘
sit in fine ejusdem Compen iolum Oe-
conomicae, zu Straßburg 1612; 8. und
zu Erfurt, 1614 in ı2. herausgekommen.
Dieſer Traktat beträgt ein Alphabet, wovon
die Abhandlung von der Muſik nur 5 Bo;
gen einnimmt. Das. Ganze befaß Kr. J.
G. G. Huͤ b ſch in Mſt. als einCollegium,
welches 1612 Zu Jena vorgeleſen worden.
Ueberdies noch zwey Differtationen von eis - "
nem Jahre und einerley Inhalte; als: .3)
Breviculum errorum musicorn vete-
rum etrecentiorum.Sena,imAprilık Tr.
4.und 3) V’hbemata fontem omnium er«
rantium Musirarum aperientia,- etc.
Jena, im Juni 1611. 4.
de Lirou (le Chevalier) ein noch
unbefannter franzöjiicher : Schriftfteller,
hat herausgegeben: Explication du Sy-
steme del/Harmonie pour abreger l'ééñ
tude de la composition, et accorder 1a
pratique aveclatlıdorie. Parie,r785.8. ,
.v. Blankenburgs Zufäge zu Sub, -
zers Art. Harmonie. Lirou arbeis
tete 1788 noch an einem Elementarwerke
zur Kompoſition. 0
Liſt (...) ein Kandidat des Predigts
amts, kündigte 1797 auf einem gedruckten:
halben Bogen die Ausgabe eines Ehorals :
buche zu dem nenen Luther s Heflens
Schaumburgifchen Geſangbuche an,
ches ») die Afkorde vollftändig ausgefchries
ben, 3) die Zwifchenfpieje, 3) bis 26 neue, ..
. vo
RIFF FE
‘
Aa48
Werth
— Lis.
von ihm: feßfE verfertigte Melodien, 4)
‚ Mehrere Abweichungen, 5) eine kurze Ans
feitung zumSeneralbaffe, und 6) eine furs
‚ze Abhandlung über das Choralſpielen
anthalten follte.
Like (Anton) Klavierift and Kompo⸗
nift, geb. zu Hildesheim 1774, ſtudirte zu
Bienuner Mozart und-Albrechtss
Berger, itand dann als Muſiklehrer bey
der Graͤfl. Weftpbaffchen Familie, und
privatiſirte 1 304 zu Heidelberg, von wo aus
er mit feinen erften gedruckten zwey Klavier⸗
fonaten, im gten Heft von Na gelis Re-
pertoire des Clavicinistes, ſogleich als
ein außerordentlicher Klavierſpieler debuͤ⸗
tirte. Nach dem Urtheile mehrerer Kenner
gehoͤren ſeine neuern Klavierwerke ſowohl
- in Hinſicht des originellen und richtigen
SGatzes, als des anziehenden Otyls zu den
vorzuͤglichſten. en Tr
- Listenius(Nicolaus) ein Tonleh-
ver zu Anfange des 16. Jahrhunderts, deſ⸗
fen Werkchen zur Anleitung der Mufit in
go Jahren die. für ein muſikaliſches Buch
unerhoͤrte Anzahl von 17 Auflagen erlebt
»hat, ohne diejenigen, von denen mir die
Machrichten fehlen. Ein Beweis, welchen
man auf deſſen Güte und Mutzbar⸗
Bett gelegt hat. Und dennoch iſt die. undanks
. bare Gleichguͤltigkeit feiner Zeitgenoſſen ges
‚gen ihn fo weit gegangen, daß alles, was
wir noch gegenwärtig von ihm willen, bloß
indem beſteht, daß er ein Brandenburger
war, was er zufälliger Weiſe in der Debis
Batienan Johann Georgen, den Erb;
Prinzen des Churfuͤrſten Joachim IL
von Brandenburg, bat einfließen laffen.
Sobald fein Büchelchen ‚gedruckt war, fas
henes die Buchhändler als ihr Eigenchum
an, druckten es fort und fort, fo oft fie ihre
Rechnung dabey fanden, ohne ſich weiter
um den Verfafler zu bekuͤmmern. Sa niit
‘einmal die Ehre ließen fie ihm, daß fle die
wohlgefchriebeneBorrede des Dr. Bugen⸗
Hagen inden folgenden Auflagen wieder
mit abgedruckt hätten. Aber was befchwere
ich mich denn über die Undankbarkeit des
16. Jahrhunderts, als 06 ich nicht, während
der Ausarbeitung des Lexikons, aus dem.
13. Yahrhunderse Fälle genug von der
Gleichguͤltigkeint des Publikums gegen die
_
-
⸗
Lit Lob 44
Exiſtenz ihrer wohlthaͤtigſten und näglich-
fien Scheiftiieller gefunden harte? Ich
varhe ale "Männern von Berdieniten, bey
vorfallenden Sclegenheiten das Noͤthigſte
von ihremkcbenfelbft bepzubringen und ſich
an ein Naſenruͤmpfen des Neides zu keh⸗
ven. Gewiß werden fie dann noch, wo nicht
unter ihren Zeitverwandten, bach unter ben
Nachkommen dafür Dank verdienen. Die
erfte Ausgabe des Liſſt en i us erfchien uns
ter folgendem Titel: Rudimenta Musi-
ae in gratiam studiosae iuventutis di
ligenter comportata. Bittenberg,.1533.
und 1537.83. Cine neue Ausgabe folgte
mit ben Zufgge aufdem Titel: Ab autore
denuo recognita, multisque nouis re
guliset exemplis adaucta. Wittenberg,
1542. 1544. und 1554, alle bey Rhau.
Ferner wurde es gedruckt, Leipzig, ben Dich.
"Blum. 1543. 1546. und'ı553. Auch zu
Frankfurt a.d.D. ohne Jahrzahl, und gu
Breßlau 1573. Und endlich zu Nürnberg,
bey Joh. Petreio, 1540. 1548. 1553-
1$77.1588. und 1600. mit dem Zuſatze:
ac correctius quam antea edita. Dies
letztere ift wahrfcheinlich auch die letzte Aus⸗
gabe, indem zu Anfange des 17. Jahrhun⸗
deres Die darin enthaltenen Materien zum
Theil anfingen unbrauchbar zu werden.
Uebrigens find alle Ausgaben 6 Bogen in
8. doch ift meine von 1546 mehr in 12.
Litherland (Deter) Uhrmacher zu
Liverpool 1803, hat dafelhft ein neues Mit⸗
tel erfunden, muſikaliſche Saiteninftrus
mente inreiner Stimmung zu erhalten und
das Reißen der Saiten zu verhüten,. auch
ſich bereits ein Patent. darüber erkauft. ſ.
Leipz. muf. Zeit. Jahrg. IV. S. 700.
*Lobkowitz (Ioannes Cara
muel) — (ſ. das a. 2er. unter Garamıuel.)
Erwardestaurentii Caramuelis,
eines Lurendurgifchen Edelmanns Sohn,
und ftudirte in feiner Jugend befondere
Mathematik, Poefie, die orientaliſchen
Sprachen, und vorzuͤglich das Chinefifche,
und wurde anfangs zu Loͤwen Doktor, kam
aber darauf 1648 nach Böhmen, von mo er
dann nach Rom berufen wurde. Im a. ter,
werden die Ehrenftellen fchon gemeldet,
welche er hierauf in Stalien bekleidete, wo
er auch 1683 ſtarb. Von feinen Werfen ges
hoͤret noch hicher: Mathesis audax.Lor.
u ‘ 1 642
I
345 | Lob ‘Loc
- 1642. 4; worin Erklaͤrungen verfchiebener
- Srumpfäge in der Muſik vorkommen. Seis
ne Arte nuova fam zu Rom 1669, und
unter dem Titel: Ut, re, mi, fa, sol, Ip,
"nova Musica zu Wien 1645 in 4. heraus.
Merkwuͤrdi it, daß auch er ſchon um biefe
" Zeit mit überzeugenden Gründen auf bie
‚ Aufnahme der ten Sylbe, ni, beftand, und
guͤgleich die 3 Schluͤſſel für überflüßig ers '
klaͤrte, indem ein einziger hinreichend fey.
Lobkowitz (Fuͤrſt von) war einer'ver
erſten und kenntnißreichſten Dilettanten zu
Bien: Schon im J. 1745 befand er ſich in
/
Los 46
gebürtig, hat lateiniſche Motetten geſetzt. ſ.
Histoire de Mus. T. IV. p. 103,
- *Lochon (Charles) — ftchet noch
1798 als erſter Wiolinift bey der großen
Dper zu Paris. Auffeinem Bildniffe wird,
er Professeur de Violon genannt.
*Lock(Matthew) — Er war, nad
Burn ey,ber erfte unter den Englaͤndern,
‚in deffen Theatergefängen ſich einiger Zuns
ten von Genie zeigte. Er ging zulegt zur
kafholiſchen Religion über, und ftarb. ale:
Organiſt der Koͤnigin Catharina, 1677;
Von ſeinen gedruckten Werken waͤren noch
———
Geſellſchaft des Grafen Daint Ger main
zu London, und beſuchte die daſigen Opern⸗
haͤuſer und Konzertſale aufs fleißigſte. Von
‘feinen Kompoſitionen iſt zwar nichts bes
nachzubofen: 1) Macbeth and the’Tem-
pest, um 1672 zu London ‘aufgeführt. Es
fand diefe Muſik vielen Beyfall, und Ty ts
lerfagt im Bragar, 8. Ill. S. 150:
kannt. Daß er aber vorzägliche Talente in
diejer Kunft beſeſſen Habe,beweijet noch eine
Sinfanie unter Ph. Eman. B a ch 8 Nach⸗
laſſe, wozuder Fuͤrſt und Bach einen Taft
um den andern, aus Dem Stegreif, geſchrie⸗
ben harten. & Burney Vol: IV. und.
Bachs uf. Nachlaß. ©. 65.
‘ Lobo (Duarte) ſ. Lopez. _
*Lobſinger (Hans) — war geb:
: 22510, und wurde ſchon im 29. Jahreı 539
zu Nürnberg in Kupfer geſtochen.
Lochner (Joachim) ein Komponift des
16. Jahrhunderts, hat inden Druck geges
ben :'Magnificar’s, von 4 Stimmen, über
die 8. Kirchentöne gerichtet. Nürnberg,
1578.4. ſ. Draud. Bibl. Cl. p. 163.
Lochner (Karlh) war Violonselift am
Marmheimer Orchefter, ftarb aber au den
Folgen eines Blutſturzes, im. 1795, als
er eben anfing, gute Fortſchritte in der Kom⸗
poſition zu zeigen. Hr. Kapellm. Reis
ch ar dt ſetzt aber in feinem Almanach das
Ziel dieſer Fortſchritte noch ziemlich weit zu⸗
ruͤck. Von ihm find geſtochen: 1) XH:
Lieder, mit J. Ant. Andre‘ gemeinfchaftl.
Dffenb, 1793. 2) VI Lieder, ıfte Samnıl.
Mannheim, 2793. 3) VI dergleichen. ate
Samml. Ehend. 1793. 4)Lieder von J.
B. Reck. zte Samml. Heilbron, 1794.
5) Zechlied von Ned. Ebend. 6) Lieder.
Aate Samnıl. Mannheim, 1795. Auch das
. Melodrama Orpheus hat er in Muſik ges
etzt. |
Lochon(.. .)einfeangöfifher Koms
ponif des 27. Jahrhunderte, von Tours
N
daß ſelbige noch heut zu Tage, wegen des
Ausdrucks der Worte, beſonders im erſten
Recitative „Speak,sister, speak!“ und.
wegen derdeyerlichkeit u. Pieblichkeit der Lie⸗
ber u. der Fuͤlle der Choͤre, fuͤr ſchͤne Kompo⸗
ſition gelten koͤnne. Fuͤrs Klav. geſtochen zu
London. 2) Psyche, eine Oper des Qu i⸗
nault, ins Engliſche uͤberſetzt und 1672
aufgefuͤhrt. Beyde Stuͤcke wurden hierauf
zuſammen gedruckt, unter dem Titel: "The
English Opers, or the vocal Musick in
Psyche, with the instrumental therein
intermix’d. To which is adjoynedtke,
instrumental Music in the Tempest,
By Matthew Lock, composer in ordi-
nary to his Majesty, and Organist to
the
The original music of Macbeth, arran-:
ged fortheFortePiauo bylacobs.Lon-
on. .3) Little Consort of 3 Parts for
Viols orViolins.Lond. 1657. 4) Hymns.
Vol. I. et II.ſ. Preſtons Katal. 1797.
5) Melothesia. London, 1673. längl. 4.
ſoll die erfte Anweifung zum Generalbaſſe
in England feyn. 6) Observations upon,
alato book entitled an Essaytothead- -
vancement of Alasic etc. Zonbon, 1672.
Da felbiges anfing ein- Ladenhüter zu wer⸗
den, jo feßte.der Buchhändler folgenden
neuen Titel davor: The present practioe
of Music vindicoted against the ax- -
cöptions and new way.of attaining
music,latelypublishedbyTh.Salmon, .
Queen. Lond.1675. Desgleihen:
x
witb a Duellum musjcum, written. by,
by John Phillip, and a Letter from
Iohu
Loc ' Love
| "Lose V
J
n Playford. to Mr. Th. Balmon, by drittenmal verbeffert, 1 775: gum vierten
of confutation of his Essay oto.
1d.1673.8. 4
‚ockmann(lohann) ein engliſcher
hter um die Mitte des 13. Jahrhun⸗
8, hatgefchrieben : Some Reflexions
cerniagÖperas etc. preixed to Ro-
nda, a musical Drama. 1749. 4
belt vom Urfprunge und Fortgange der
räberhaupt. Das a. Lex. giebt mehrere
hrichten von dieſem würdigen Dilets
2 F
0 da Demetrio) ein Camaldulenſer⸗
neh, geb, zu Varona, bluͤhete als Kir⸗
sand Inſtrumentalkomponiſt, zu An⸗
e des 17. Jahrhunderts. Von dreyen
r Werke für die Kirche, kennt man nur
legte, unter dem TDitel: Conaoni o
ate concertato par Chiosa, à 1,2%
‚ci. Ein anderes Sonatens Berk von
iſt zu Venedig 1623 gedrudt worden.
0d i (Giov. Luigi) genannt Stev;
wie auf einem feiner Werte fteht, wurs
ns 41798 in Dentfchland als ein feus
Klavierkomponiſt befanne. Zuweilen
nt er ſich aber von dieſem Feuer zu ſehr
ͤrtreißen gu laſſen, wie ein Rezenſent
nuſ. Zeit. 179% ©. 28. behanptet.
ae Werke, mitderen- Zählung es wohl
fo gar richtig nicht zugegangen feyn
‚find bis 1799 folgente: ı)Sonate p.
lav. Op.9. Angsb.1796. 2) Grand
certp.le Clav. à 14. Op. 20. Ebend.
7. 3) Capriccio p. ıl P£. Op. 16.
jig,1798. 4)Sonatep. le Clav. Op.
1
Male, 178 1 5 zum fünften Dale, umgeazs
beiter und vermehrt von J. G. Witt⸗
Hauer, 1797. . Seine ‚Anweifung zum
Violinſpielen erfchien zum erften Male,
1774; zum jwenten Wale, 1781; und
zum dritten Male, mit Berbefferungen und
Zufägen, auch mit 12 Balletſt
Oper „Brenno“ vermehrt, herausgegeben
von J. Fr. Reichardt, 1797.
Loehner (Carh ſ. Lochne.
.: Löhner(Yohann) ein beliebterKompo⸗
niſt, ee Organiſt an St. Lorens zu
Nürnberg, geb. daſelbſt am 21. Dec. 1645,
war ein Zwilling, und ward ſchon im gten
Jahre durch den Tod feines Vaters, und im
ı sten durch den Mod feiner Mutter zum -
üden aus der
Maifen. Hierauf nahm ſich ſein Schwager,
der berühmte Weck er, ſeiner an, und un⸗
terrichtete ihn in der Muſik, indeß er unter
dem Rektor Sresmann die lateinifche
ereine Neije nach Wien, ließ fid) auf bem
Heimwege am Salzburgifchen Hofe hören,
bey welcher Gelegenheit ihn der Erzbiſchof
mit einem ſchoͤnen Gnadenpfennige beſchenk⸗
te. Von da ging er nach Leipzig, um die be⸗
Ebend. 2798. 5) La MortediMo-
. Sinfon, p. le Clav. Op. 27. Leipʒig.
je No.4. iſt von Woelfl. ſ. Leip. muſ.
Intell. Bl. Jahrg. IE &.40.
oͤb er (Johann Ernſt) Stadt⸗Organiſt
zeimar, ums J. 1730, geb. zu Erfurt,
n den Druck gegeben: Hochzeit⸗Con⸗
von 2 Stimmen und General Baß.
rt, 1632. Walther.
groͤn (Anton) ein Schwede, war
ondent bey einer akademiſchen Zeit⸗
ft, welche unter dem Titel gedruckt wor:
ft: De Basso fundamentali. Upfal,
g.
zih le in (Seorg Simon) — Der er⸗
heil feiner Klavierſchule von 1765. 4.
sieder aufgelegt worden 2773; zum
!
ruͤhmten Männer Sachſens fennen zu lers
nen. Nach feiner Zuruͤckkunft in Nuͤrnberg,
wurde ihm zuerſt die Organiſtenſtelle am
Chor zu Unſer Lieben Frauen, dann zum H.
Geiſt, und endlich nah Lundsdärffens
Abfterben, zu St. Lorenz übergeben. Hier
lebte er unverheirathet bis gegen fein 6oſtes
Sahr, woer, nach gweniähriger Abnahme
feiner Kräfte, am Sontitage Latare 1705,
fehr matt aus der Kirche geführet werden
mußte,woraufer nach 8 Tagen,am 2.April,
entfchlief. |. Ehrenpforte.- Seine gedruckten
Werke find: 1) Auserlefene Kirch⸗ und
Tafel⸗Muſik. Nürnberg, 1682. 2.
1697. Fol. 3) Suavissimae canonum
musicalium delitiae, oder : Muſicaliſche
Luſtbarkeiten lieblich lautender Ton: Hebuns
gen ꝛc. von 3,4,5 — 8 Stimmen. Ebend.
“ Sprache gründlich erfernte, Hierauf chat
X
2).—
Trauungs⸗Luſt, oder Erden⸗Freude. Ebend.
1700. 4. 4) Chr. Ad. Negeleins Ate
Zions⸗Harſfe, 165 3, in Melodien gebracht,
Neume iſter de Poet. germ. p. 73,
fagt Hiervon: sono — simpligi,
vem tamen modulis suis musicıs
emendavit lol, Löhne.
v
gihr
”
.
— — — a
21
Ay L oo |
Lbhner (Martin) ein Naͤrnberger
Brunnenmeifter, geb. am 15. Febr. 1636,
hat bey Gelegenheit einer kuͤnſtlichen Vor⸗
ftellung des Parnaͤſſes auch eine Waſſer⸗
Orgel daran angebracht, welche verſchiedene
Stuͤcke ſpielte, und ftatb am 2. Okt. 1707.
Mehrere dergleichen Waſſerorgeln finder
man noch im Thiergarten zu Bruͤſſel, von
9 zinnernen Pfeifen; in Stuttgard; gu Tis
voli bey Rom in einer Grotte; ens
heim bey Potsdam, ehemals die beſte und
vollſtaͤndigſte. Gegenwaͤrtig aber wird ſie
wahrſcheinlich durch die in der Pansgrotte,
auf dem Karlsberge bey Caſſel noch uͤber⸗
troffen, weiche, bey einer nicht kleinen Ans
zahl von Seimmen,ı2 Stuͤcke vollſtinimig
ſpielt.
” L oeillet (lean Baptiste) Inſtru
mentalkoniponiſt und Virtuoſe auf dem
Klavier und der Floͤte, geb. zu Gent / bluͤhete
‚zu London ums J. 1710. Er ſpielte daſelbſt
nicht nur im Opernorcheſter, ſondern hielt
auch wöchentlich ein Liebhaberkonzert in feis
ner Wohnung, wo die Eorellifigen Konzerte
zuerſt inEngland aufgeführet wurden. Dies, -
mit feinem Freiße beym Unterrichten, hatte
ihm zu einem Bermögen von 16000 Pf.
Sterl. verholfen, welches man vorfand, als
er 1728, ſtarb. Geine gedruckten Werfe
find: 1) VI Lessons for the Harpsi-
‚„ chord. London, b. Walſch. 2) VISonatas
for variety öfInstruments, viz. Flutes,
Nautboys, German flätes, and V. Op.ı.
Ebend. 3) X Sonatas for V. German
Autes,andcommon flutes Op. 2. Ebend.
MXII Solos for a German Äflute, com-
‚mon flute,and V. Op. 3. Ebend. ſ. Ha w⸗
?ins,Vol. V.p. 273. 5) XII Sonat. p.
Fl. trav. etB.oont.Op.4. 6) VI Sonat.
p.Fl.etB. et VISonat. p.2Fl. Op. 5.
Amſterdam, b. Roger.
828o0 eſcher (Caſpar) — praͤſidirte nur
bey dieſer Disputation, welche 1705 ſchon
zum dritten Male gedruckt wurde. Der ei⸗
gentliche Verf. derſelben war der M. Pi⸗
ping: ſ. den Art. deſſelben im a. Ler.
2L23we (Dorothea Ffiederike Lonife
Amalie) eine Tochter des noch immer be⸗
ltebten komiſchen Schauſpielers Joh. Karl
Löwe, für welchen, als er ſich noch 1767
beym Kochiſchen Theater befand, Hiller
f ’ N
L — eaſa
ſchrieb; dieſe feine Tochter, geb. zu Schwedt
1779, ſtand 1798 als erſte Saͤngerin bey
der Tylliſchen Schauſpielergeſellſchaft zu
Braunſchweig, wo ſie wegen ihrer Kunſt
vieles Lob einarntete.
Löwe (Friedrich Auguſt Leopold) der
aͤltere Bruder der vorhergehenden, geb. ju
‚Schwedt 1777, ſtand zu gleicher Zeit als ers
ſter Tenoriſt bey dieſer Geſeilſchaft, wo er
ſich nicht nur durch feinen geſchmack. und
ausdrucksvollen Vortrag, fondernauch ale -
Komponiſt viele Achtung und Beyfall ers
warb, Bon feiner Kompoſition iſt bisher
bekannt geworden: Die Inſel der
sung, Operette,jum erftenmalaufgefährt zu
Braunſchweig am 2. Juni 1797, Er ers
hielt dabey als Komponüt und Saͤn⸗
ger vielen Beyfall. Dies nämliche Stuͤck
tft unter'dem Titel: Rinaldo und Alcinn,
auch von Hr. Andre und von Fl, Das -
zadtess in Muſik geſetzt. Verſchiedene
Arien von Ld wen Koinpofition ſind zu
Braunſchweig im Klavierauszuge nebſt der
Ouverturo geſtochen worden.
Löwe (J. Heinrich) Inſtrumentalkeom⸗
poniſt und Virtuoſe auf der Violin, ber
Bratſche und dem Klaviere, gegenwaͤrtig zu
Bremen, geb. zu Berlin, 1766, bildete fi
daſelbſt unter der Leitung des berühmten
Konzertmeiſters Ha ack, kam darauf in die
Dienſte des Markgrafen von Schwedt, pri⸗
vatiſirte hernach einige Zeit zu Hamburg
und wandte ſich dann 1791 nach Bremen,
wo ihm in dem vom Hrn. Dr. Schätte
errichteten Liebhaberkonzerte die Stelle des
Vorſpielers übertragen wurde, welche er ge⸗
genwaͤrtig, 1799, noch immer ruͤhmlichſt
bekleidet. Man ruͤhmt ſeine Sicherheit im
Vorſpielen eben ſo ſehr, als ſeine Fertigkeit
bey Ueberwindung der Schwierigkeiten im
Konzertfpielen.. Befonders aber foll er mit
Sluͤck in den Seiſt der Haydnſchen Quar⸗
tetten, bey derſelben Vortrage, einzudringen
wiſſen. Bey Allen dieſen glaͤnzenden Vorzuͤ⸗
gen ruͤhmt man noch die Diskretion, mit
welcher er eine Klavierfonate zu begleiten
pflegt. Geſchrieben hatte er ſchon 1794:
1) Die Pfarrers⸗Tochter von Taubenheim
fürs Klavier ; 2) verichtebene Klavierſona⸗
ı ten; 3) Biolin und Fagottkon zerte und ans
‚dere Kleinigkeiten mit Variationen. Nich
feine Töffel und andere komifche Gingvollen: ber Zeit find. von feiner Arbeit geflohen
. wor
7
—
Sr BR | Lose . Log- Lei ps
_ weörben: 1) Concert,‚p. le V. Op. 1. . welter zu Sul;bach, geb. am 20. Juli 2756,
Dffenbah, :795. 2) III große Sonaten " zeichnet. ſich als Dilettant,- durch eigenes
für das Pianofort mie Begl. einer 8. und fleißiges Studium, nicht nur auf dem Kla⸗
eines Vc. Op. 2. Ebend. 1798. 3) Con- viere und.befonders auf der Bratiche aus,
cert p.le V.Op. 3. Ebend. 1798. die er als Lieblinge⸗Inſtrument mie Reinigs
*2öme (Johann Jacob) ein zu feiner keit und Geſchmack ſpielt, fondern hat fich
Zeit gegßer und berühmter Künftier, geb. zu auch mitder Theorie der Muſik bekannt ges
Eiſenach, bildete ſich untee den erſten Vir⸗ macht und bereitsmehrere Sinfonien, Yus
tuofen zu Wien und dann in Italien unser vertäcen, einige Kirchenſtuͤcke, desgleichen
verſchiedenen Kapellmeiftern in ‚der Koms verichiebene Menuetten und Tänze gefchries
pofition. Mach der Zeit fand er um beu. Geſtochen iind von feinen Verſuchen
1660 als Kapellmeifter am Braunſchweigi⸗ in ber. Kompofition: XII Bariationen in
fehen, und einige Jahre darnach am Her⸗ D, fürs. Pianoforte. Nürnberg, bey Wins
gogl. Zeisifhen Hofe. Von feinen gedruck⸗ terſchmidt, 1801. Fl.
ten Werken können noch genannt werden: Logroscino (Nicolo) nicht aber
- 3)Sinfonien,Intraden,Sagliarden, Arien, Logrorgino, noch weniger Loproscine,
-. . Valletten, Couranten und®arabanden mit‘ wie er zweymal und beydemal fall nach -
3 oder 5 Anftrumenten. Bremen, 1657. untichtiaen. Quellen aufgenommen we: den.
Fol. 2) XII Neue geiſtliche Eoncerten mit . Bas im erften diejer Artikel im a. Ler. ges
1,3,3 Stimmen zu fingen und 2 Violinen ſaut wird, Bat feine vollkommene Richtigs
nebft der Srundftimme für die Orgel. Welfs - keit. Man vergleiche noch hiermit, was von
fenbuͤttel, 1660.4 3)Canones, ı,2,3, ihm im Artikel Piccini. f. im a. er. B. IL.
45is stimmig, cheils für Infteumente und? &.135.gefagt mird Deſto unrichtiger iſt
theils für Sänger, cheils leicht und-theild der ArtitelLoproscino.
ſchwer, über M. Mart. Kempens Arien: -*Lohelius(%ohann) ſ. Oelſchlege
1664. Mit einer Dedikation an ſeinen Lobe t (Simon Hoforganiſt zu Stutt⸗
Herrn, den Herzog Moritz, und einer gard um 1600, Von feiner Arbeit finder,
WVorrede, worin er ſich uͤber die viele Arbeit man noch 24 Fugen, an Johann Wol tz's
beſchwert, tvelche ihm dieſe Kanous gekoſtet Tabulatux. Music. Organ. 1617. ans
haͤtten. Der wurdige Heinr. Sch uͤß ver⸗ gehangt.
- fertigte ein Gutachten aͤber dies Werk, wr⸗ Lohmann (...) warorganiſt gu Oſte⸗
in ee den Verfaſſer deſſelben: Edler, Veſter, rode, wahr cheinlich ums J. 1740. Ich bes °
Sinnreicher, infonders und als Sohn viel fiße noch ein Klayierkonzert ohne Begleis -
geliebter Breund, titultkte. Sein Bildniß tung und eine Klavierſuite von feiner Atbeit,
in 4. befand ſich noch unter des verftorbenen doch beydes nur in Mſt. —
Major von Wagners Sammlung. Lohr l Michael) Kantor zu Dresden in
von Löwenftern (Matthaͤus Apel⸗ der erſten Hälftedes 17. Jahrhunderts, war
tes) ein Tonkuͤnſtler, geb. zu Polniſch⸗/Neu⸗ zu Martenburg geboren, und gab von feiner
ſtadt in Schlefien,am 20. April 1594, war Arbeitin den Druck: Neue Teutſche und
anfangs, 2625, .‚fürfl. Bernſtaͤdtiſcher Lateiniſche Kirchen: Sefänge und Eoncerten
Nentmeifter und Muſikdirektor / dann 626 in funfjehn 7 und gſtimmigen Motetten.
Präfes der dafigen Schule und hierauf Erſter Theil. Dreöden, 1637.4.. -
Kammerdirektor. Darauffamerin Din . Lokkenburg (Ioannes a) ein.
ſte derKaiſer Gerd inand des IL und des Kontrapunktiſt des 16. Jahrhunderte, von/
JIT., welcher fegtere ihn in den Adelſtan ders deſſen Arbeit ſich noch auf der Muͤnchner
hob. Endlich wurde er StaatsRath beym Bibliothek Cod. 51. und 54. zwey Miffen
Herzoge zu Oels, wo er 2648 ſtarb, nach⸗ befinden ˖hat auch wie Walther beriche
dem ſer einen neuen Beweis hinterlaſſen tet, in den Druck gegeben: Missaa 5 voc. .
hatte, daß ein Tonkuͤnſtler auch jeden ans Lolli oder Loll.y (Antonio) —
dern Geſchaͤfte gewachſen ſeyn kann. |. We⸗Hier noch einige Beytraͤge von dem unſte⸗
hels Lieder⸗Hiſtor. P. II, p. 84. . ten Leben dieſes merkwuͤrdigen Virtuoſen,
Lofeier GJoſeph Zriedrich) Bauver⸗groͤßtentheils aus den Nachrichten —
+ ; Tr 19%
/
“
4538 Lvl
Ungenannten, im ıftenJahrgange ber Leipe
. giger muf. Zeit. ©. 578. 609. und 6895.
Nach diefen ſchrieb er fih Lolly und war
ein Venetianer, geb. ums J. 1740. Alser
1763 nah Stuttgardt in Dienfte Fam,
fand er den Nardini daſelbſt, der ihn
weitübertraf. Er bat Darauf den Herzog
um ein Jahr Urlaub, hielt fi auf einem
einfamen Dorfe auf, und ſtudirte Tag und
Nacht fein Inſtrument. Nach einemSsahre
kam er von feiner vereinten Reije wisber
zuruͤck, und erregte durch fein Spiel eis
falch allgemeines Erflaunen, daß Narbis
ni die Segel ftrich und wieder nach Ita⸗
lien ging... Sein Engagement zu Peteres
hurg ſcheintum die Jahre 1775 bis 73 zu
fallen. Er hielt ſich daſelbſt aber nur 3 Jah⸗
se auf, erbat ſich dann von der Kaiferin ein
Jahr Urlaub, zu einer Reife, auf welcher er
dem Hrn. von Dittersdorf in Jo⸗
hannisberg gefland : daß es ihm in Rußland
nicht laͤnger mehr geflele, daß er nie wieder
dahin zurückkehren würde, und bad er ſich
snie Hülfe eines Arztes, durch ein Zeugniß
über feine damals noch angeblich‘ ſchwache
Bruſt, einen honorabeln Abfchied yon der
Kaiferin ju erhalten ſuchen würde, daß er
ferner noch eine Reife über die größten
Städte Europens machen, das daſelbſt vers
biente zu den bereits gefammelten 10,000
Gulden legen, dies zuſammen einer Staats⸗
bank übergeben und von den Intereſſen ru⸗
hig leben wolle. Im J. 1788 befand er ſich
noch als Ruſſiſch⸗Kaiſerl. Konzertmeiſter in
Italien, und gab zu ©. Pier d Arena Kon⸗
zert. Im J. 1791: war er, nad) oͤffentli⸗
hen Nachrichten, nebft feinem Sohne, eis
nem Bjährigen Knaben, zu Berlin, wo leßs
terer wegen feiner Fertigkeit und feines ans
genehmen Spiels auf dem Violoncelle vom
Könige 100 Eriedriched’or erhielt. Au
zu Kopenhagen ließ fich diefer junge Virtuo⸗
ſenoch im naͤmlichen Jahre hören. Aber
von feinem diefer Derter wurde des Spiels
‚bes Vaters Erwäßnung gethan. Im Jahr
1794 befanden ſich Vater und Sohn zu
Bien, wo fi erfterer Konzertmeiſter des
Königs von RNeapel nannte, wo fich aber auch
nur der Sohn in oͤffentlichen Akademien
auf dem Bioloncell hören ließ. Im Jahr
1796 fand ihn noch Hr, Nemberg sen.
zu Neapel, wo er ihm auch noch vorſpielte,
IN
A Lo! ee. :
wo aber u Rombergsgroßem Erftaus .
nen auch nicht eine Spur mehr von allem
dem Lobenswerthen zu hören war, was die -
Bama fonft von Lolly’ 6 Spiele verküns
digt hatte. .Lolly war ein alter, fchwacher
Mann, der nichts mebr vermodte. Sic ..
tramsit gloria mundi! — Daß er aber
wirklich ein großer Künftler auf der Geige -
gewefen it, bezeuget noch ber verewigte -
&&ulz infeinenmir uͤberſchickten Bey⸗
trägen. Lelly legte naͤmlich, in Schuls
zens und Kirnbergers Gegenwart, .
‚eimauffallendes Beyſpiel vor,_wie fehr er
feinen Bogen ingeiner Gewalt Habe, indens
er ibn, wenn er ihm bey einem lang auszus
haktenden Tone, zu kurz wurde, zu ihrer
beyder Exftaunen, fo nefchickt zu wenden
wußte, daß fie mit der größten Aufmerkſam⸗
keit nicht im Stande waren, nur den leiſe⸗
ften Ruck des Tons dabey zu vernehmen, .
Dittersdorfmeldernocd in feiner Bias
graphie : Lolly fen von ſchoͤnem Wuchs,
ein vollfommener Weltmann und ein feiner,
artiger und jovialer Sefellfchafter gerufen.
Er ſtarb endlich nad) einer langwierigen
Krankheit zu Neapel im J. 1802, gu Ans
fange des Herbſtes, wiein öffentlichen Blaͤt⸗
teen von Mailand aus gemeldet wurde.
Bon feinen geftochenen Werfen, von denen
er nie mehr, als die Oberftimme nieder⸗
fchrieb, und dann den Baß, oder die Äbrigen
begleitenden Snftrumente von einem feiner
Freunde dazu fegen lieh, giebt das a. Ber. .
ſchon vollftändige Nachricht. Die daſelbſt
angezeigten drey Sammlungen ‚Sslo’s .
find bey Hummel in Berlin, Op. 1.2. und -
3. gefbochen. Auch zu Wien find zwey Halbe
Dugende feiner Solo's, Op. 9. und 10. der -
flohen. Von feiner ‚Ecol& p. le Violon
bat man noch Ausgaben von ‘Paris, Op. .
ıı.und Offenbach, 1794. XII Var. p. il.
Yc.e Viola. Wien, 1801, find vielleicht
vom Sohne.
Lolli (wahrſcheinlich Filippo) der -
Sohn des vorhergehenden, ließ fich 1792
Als Knabe von 8 Jahren, zu Berlin. und
Kopenhagen aufdem Violoncell Hören;dess
gleichen auch 1794 zu Wien. Hier erfchies
nen 1799 bey Artaria XIL Variat. p. il
Ve. con Acc. del Basso. Op. 2. welche
‚ wahrfcheinlich dieſem jungen Virtuoſen
angehoͤren.
Lem '
ix
255 Lom Lon
_ Lombardo(Girolemo) ein beruhm⸗
ter Kontrapunktiſt, bluͤhete in Sicilien ums
J.1600, und gab unter andern heraus:
IV Misse a4 e 5 voci, col B. contin. ſ.
Mo oongitorBibl, Sic. T. J. p. 28:.
Londicer(Ernst Tohanu)Drgarijt
2730 ander Marien⸗Magdalenenkirche zu
Stockholm, geb. datslbis 1717, gehört zu
den früh reifenden Serlies, deren wir in um
ferm gegenwärtigen Zeitalter fo manche has
ben kennenlernen. Ein Dfficier bey einem
ſchwediſch⸗deutſchen Regimente, brachte ihn
nämlich durch feinen Unterricht fo weit, daß
er ſchon als achiehalbjähriger Knabe dem -
Hofmarſchalle von D üben ein von ihm ges
ſetztes 4itimmiges Praludium, nebſt einer
Menuet, dediciren konnte, nachdem er ſich
ſchon ein Jahr zuvor, waͤhrend eines bey
eben dieſem Herrn angeſtellten und durch
den Königl. Kapellmeiſter Rohmann dis
rigirten Konzerte, nicht nur eine Zeitlang
mit vielen kuͤnſtlichen Sachen auf sem las
viere hatte hören laffen, fondern auch der
Mad. Reinkin eine Arie mirdem Genes
ralbaffe Hegleiter Hatte, Auch in dem folgen,
den 1724. und 25. Jahre erregte er die all⸗
gemeine Bewunderung derZuhoͤrer, ſo wohl
Sen Hofe, als in der Jakobskirche, durch den
Vortrag ſeines Chorals und ſeiner Vorſpie⸗
le. iUeberdies führte er ander Königin Na⸗
menstage ein Konzertauf. Hierauf wurde
. erdie beyden folgenden Jahre nach Eaffel
geſchickt. Nach Verlaufdiejer Zeit kam er
1730 wieder zuruͤck in feine Baterftadt, wo
er ineinem Alter von 13 Jahren: die. Bes
ftaflungen als Organiftder Marien Mags
dalenen⸗ und ber Hofkirche erhiell. Er
feyerte darauf am Befte Allerheiligen den
Antritt feines Amts mit der Aufführung eis
ner von ihm hierzu ‚nen gefegten Muſik.
Weiter geben von diefem jungen Wirtuofen
die Nachrichten nicht.»f. Hiſtor. Kern, od,
kurze Chronica der merkwuͤrdigſt. Begeben⸗
heiten des 5. 1726, Januar, ©. 33. desgl.
No. 96. ver Livpſtaͤdter Zeitung, 1730.
Long hi (Leopoldo) ein Tonkuͤnſtler
aus Neapel, wurde im mailaͤndiſchen Iudi-
ge de’ Spectac. Teatr. von 1790 unter
die Opernkomponiſten gezählt.
LongmannundBroderip,jwey
u London in Verbindung fehende Miufiks
- ! Bändler, ſchon ums J. 3790 mb früßer,
=
| Lop
durch ihren "großen und ansgebreiteten
'Loo
Kunſtverlag fowohl ducch ganz England,
als im Auslande bekannt, fahren noch ims
mer. fort, duch Ausgaben muſikaliſcher
Werte aller Art, für die Beduͤrfniſſe der
Liebhaber zu forgen.
2096 (Johann) — Er war Schuldi⸗
reftor und Organiſt gu Tuchomierzitz bey
Prag 1768, und har verfchirdeneÖpesctien
und Meſſen gefihrieben, war aber im Jahr
1788 nicht mehr am Leben. ſ. Statiſt. v.
Böhmen, Heft 12. :
Loosemore (...) ein vorzäglicher
Orgelbauer jit Ereter in England, lebte uns
das J. 1680.[.Buruey’s Hist. Tom,
I1,p.435. - DR
Looseimore(Henry) — hat meh⸗
rere Kirchenſachen in Muſik geſetzt.
LOpes oder Lobo,auh Lupus
(Eduardus) Beneficiarius u, Kapellmeiz
fter an derDomtirche zu Liſſabon um ı 600,
hat folgende Werke herausgegeben: 1)
Natalitigenoctis Iresponsoria, 4 — 8
voc.: 2) Missa ejusdem noctis, 8 voo.
3) B. Muriae Vırginis Antiphonse, 8
vocum. 4)B. Mariae Virginis Sa've,
für ı 1 Stimmen in 3. Chören. 4) B.Ma-
riae Canticum : Magnificat 4 voc. Ant⸗
‚werpen, 1605.90. Bel.f. Anton ii Bibl.
Hispaa. Alle 5 Numern-in einem Werte.
6) Canticum Magnificat 4 vocibus,
Antwerpiae oflcina Plautiniana Bal+
thasaris Moreti, 1605. gr. Fol. Enthaͤlt
36 Magniſicat aus verfhiedenen Töne.
:7)Missae 3; 5, Get 8 voc. Antwerpeii,
1621.90. Fol. 8) Missae 4, Het voc.
Antwerp.-1639. gr. Bol. 9) Ofkcium
Defunctorum em canto chaö, Lisboa
por Pedr. Crasbeeck, 1603. 4, 10) Li«
ber Processionum, et Stationum eccle-
siae Olyssiponeusis in meliorem for.
manı.redactus. Lisbon apud P. Cras-
beeck, 1607. Lı) Dez Psalmios de Ves-
peras de diversas Vozes, ft. No. g14.
12) Ginco Missas a 4. Ligoens de De-
funtos, e aSequenciada Missa à 4.6,
8, y9 oe mais Vozes. Mſt. No. 806. ı3)
Motetes de Defuntos. No.Kıo. ı%)
-DousVilhancicosac Santissimi mo Sa«
cramento. Mſt. No. 703. Gegen das
Ende feines Lebens, das bisauf 103 Jahre
veichte, wurde er Rektor des
n
—
L
257 Lop Lor
hen Seminariums.: Sein Lehren im der
Muſik war Manoel Mendes aus Evora,
und ſeiner muſikaliſ. Wiſſenſchaft wurden
von ſeinen Landsleuten große Lobſpruͤche
beygelegt. Sin des Ioa. Soar.deP orito
TheatroLus.litter. wird er artis musicae
itissimus .genammt. ſ. Machado
Bihl. Lus. Vol.I. p. 733.
. Loproscino, fol Logroscina oder
Logrorgino heißen. >
Lorber (Johann Chriſtoph) Kaiſerl.
gekroͤnter Poet und Hofadvokat zu Weimar,
geb. am 19. April 1645, ſcheint ein ſehr
warmer und zugleich kenntnißreicher Lieb⸗
haber der Muſik geweſen zu ſeyn. Er ſtarb
am 16. April 1722, nachdem er folgende
beyde Werkchen gefchrieben hatte: 1) Lob
der edlen Mufit. Weimar, 1696. 1123 Geis
ten in 8. Es immt in Verfen nur 66 Sei⸗
gen ein, den übrigen Raum füllen Erklaͤrun⸗
gen der darin vorfommenden Wörter und
Redensarten, bie nicht ohne Intereſſe find.
3) Vertheidigung der edlen Muſik, wiber
einen angemaßten Diufitverächter ausges
fertigt. Weimar, 1697. 26 Seiten in 8.
Iſt wider- Vocke ro de, deſſen lateiniſches
Programm nebſt einem Auczuge der med:
reſten Stellen zum Lobe der Muſik aus
Luthers Werten angehängt ift.
Loreili(...)Bater und Sohn, beys
de Tonkimſtler zu Neapel im % 17917,
fegten im nämlichen Jahre füe das bafige
ater bad Ballet in Mufif: Ruggiero
e Bradamante, ſ. Iidice de’ Spettac.
geatzal. 1791. ;
Lörente(Audrea) — Er war Orga⸗
nift an der Hauptkirche zu Alcale, feinem
Geburtsorte. Auch er gebrauchte fchon aus
Gerden Guidoniſchen 6. Sylben noch eine
fiebente, nämlich bi. Sein Werk enchält
zugleich eine Menge finnreiger 35,45 und 55
ſtimmiger Kiechengefänge und Motetten,
ineinemerbabenen Styk. [. Kamin s
und Forkels Literat.
Lorenz (A. W.) Lehrer an der Königl.
Realſchule in Berlin 1798, ein geſchmack⸗
voller und mit der Harmonie vertrauter Dis
lettant, hatheransgegeben: Esinhasd und
Emma, eine Ballade von Langbein,
durchaus in Muſik gefegt. Berlin, 6. Rell⸗
fiab,1799. Außer diefem hat er noch her⸗
ausgegeben: 2) Dde an die Nachtigall von
Sad. centunia. M. cb. |
.
u \ ®
| Lor
Rofegarten. Ebend. 1798, 3) Sinne
und Selmar, eine Romanze von Kofer.
garten. Ebend. 1798. Ob aber auch die
XII Lieder von verſchiedenen Dichtern,
1792. 4. welche ohne Vornamen heraus⸗
gekommen find, ihm, oder den folgenden
Lorenz zukommen, ift nicht befannt. 4)
Der Sieg der Unfchuld, eine Ballade, in
Muſik. Berlin, 1301. Eine Piece, wie
mannichttorhponiren muß, fagt Davon die '
Leip. muf. Zeit.
Loren; (J. F.) wahrſcheinlich ein Or⸗
ganiſt zu Halle, hat herausgegeben: VII
Choralvorſpiele. Halle, bey Renger, 1796.
Loveonz ani (Paolo) ein Komponiſt,
zuletzt in Koͤnigl. Franzoͤſiſchen Dienſten,
geb. zu Rom, ſtudirte ſeine Kunſt unter dem
beruͤhmten Orazio Benevoli, wurde
dann Muſikdirektor an der Jeſuiter⸗Kirche
zu Rom, dann an der Kathedralkirche zu
Meſſina in Sicilien, worauf er an den, Ko⸗
nigl. Franzoͤſiſchen Hof fan. Man fand
hier ſo vielen Geſchmack an ſeinen Kompo⸗
ſitionen, daß er, wahrſcheinlich auf feinen
Antrieb, um felbige noch.beffer vortragen zu
hören, aufe ud wigs XIV, Befehl wieder
nach Italien nach guten Sängern geſchickt
wurde, von wo er dann im Jahr 1679 fuͤnf
derſelben mitbrachte. Wen ſeiner Arbeit
find gedruckt: Motetti. Lib. 1. Paris,
Lorenziti (Bernard) ſchon ſeit
laͤnger als 10 Jahren Violiniſt im Orche⸗
ſter der großen Oper zu Paris, hat mehrere
Werke an Inſtrumentalſtuͤcken zu Paris
ſtechenlaſſen. Nur möchte es bey der leidigen
Gewohnheit der Muſikhaͤndler, die Vorna⸗
men in ihren Verzeichniſſen wegzulaffen,
ſchwer werden, ihm das Seine zukom⸗
men zu laſſen, da ein gleichzeitiger Antonio .
Lorenziti(f. das a. 2er.) mit ihm um dis
Wette Werke gleicher Art ſtechen laͤßt. In⸗
deſſen will ich verſuchen, Bernarde
Werke hier unvermifcht anzugeben: 1)
VI Trios p. a Violons et B. Parié1 730.
wahrſcheinlich fein erſtes Wert. 2) VE
Duos 4 Violon et A. Op. 3. London, 1792,
und Offenbach. 3) VI Trios à 2 Violons
et B. — 4) VI Duos ı 2V.
Op: 5, Ebend. 5) VI Quatuors Concert.
aAaV.A.etB. Paris. 6) Airs varies à
V,av. 2d Violon, Ebend, 1798.. 7) Pre-
——u p 8. Ebend. 1797.
8)Prin-
3
-
ö i —*
259 Lor Los | . Lor a260
8) Principes, ou nouvelle méthdde de bieſes Werks erſchien mit ber Veraͤnderung
_ musique pour apprendte& jouer faci- auf dem Titel, nad) dem Worte cruce: Ad
lement du violon, suivies desz Duos ecclesiarum et Scholarum usum dili-
‚progressifs. ‘Paris, 1798,und 1800. 9) genter olim collecta,‘et breuibus ac
VI Duos a2 V. d’une dificult6 pro- piisScholiis illustrata. Nunc autem re»
gressive. ‘Paris, 1798. . . cens accurata diligentia et fide reco-
Lorenso(...)unter diefem Namen gnita, otmultis ueilibus ac piis cantio-
find einige italiänifche Arien mit Akkompag⸗ nibus aucta per Luc. Lossium, cum
nementgeitochen worden. f. Weſtphalſs Praefstione P. Melanchthonis, Wite-
Verzeichniß. 1793. Julins. ©.5. bergae, lob. Schwertelius excudebat,
Loritus. f. Glareanus, 1569. Ohne Regifter und Vorreden 720
Loſcheck (...) — ſpielt das Klavier Seiten in 4. Dies Eremplar beflke ich
meirterhaft und die Orgel fehr gut, und it ſelbſt. Es enthaͤlt in 4 Theilen 438 Geſaͤn⸗
ein Schiller von dem berühmten ®eeger. ge mit ihren Melodien in Noten, worunter
Im 3.1796 lebte er noch zu Drag. f. Lo- fid) aber nur 9 deutſche befinden. Alle uͤbri⸗
sek unten. gen find lateiniſch. Der erfte Sefang eines
- Lossins(Liucas) in die so Jahre jeden Beftes ift mit einem Holzſchnitte ges
verdienter Rektor zu Lüneburg, geb. zu ziert. Eine dritte Ausgabe deſſelben ers
Rache in Keflen, am 18. Okt. 1508, hat ſchien nur mit wenigen Veränderungen auf
bbey aller feiner Schularbeit nicht nur eine dem Titel: Vitebergae excud. Ant
vollſtaͤndige Achte Pſalmodie, fo wie fie Lu⸗ Schoen, 1579. 4. 2)Erotemata Müsi-
'threr bey jeinem Tode hinterließ, gefams <ae practicae, ex probatissimis hujus
melt, und vielleicht als das einzige Maffiihe dulcissimae artis scriptoribusaccurate
Werk in feiner Art, mi Melanchthons etbreviter selecta, et exemplis puerili
- Rob aufdieMufit überhaupt umd deſſen Auf⸗ institutioni accommodis illustrata, jam
"munterung zu ähnlichen Bemühungen zur primum adusumScholae ——
Befoͤrderung des Geſanges an der Spitze, sis etaliarum puerilium in lucem ıta.
herausgegeben ; fondern auch noch in einem Item melodine sex generum carminuni
befondern Werkchen für die Erlernung des Usitatiorum imprimis suaves in gra-
Geſangs geſorgt. Er ſtarb allgemein geach⸗ tiam puererum aolectae ot editae. uns
tee am 8. Juli 1582. “Die Titel feiner berg, 1563. Dann mit dem Zufage: et
Werke heißen: ı) Psalmodia, hoc est, iam demuorecopnita.Noribergae,ı565.
Canticasacra yeteris’ectlesiaeselecta. Sierauf mit einigen Veränderungen und
Quo ordine,et melodiis per totius arini Zufägenvom damaligen Kantor an der Jo⸗
curriculum cantari usitate solent in hannis: Schule zu Lüneburg, Chriſtoph
‘ templis de Deo, et de filio ejus Iesu Prätorius,zumDrudbefördert, 15705
Christo, deregno-ipsius, doctrina, vi- ſerner 1579, 1590. 23 Bogen in 8. Kr:
ta, passione, resurreclione, et ascen- Kammermuf. Schidrring beſitzt noch
sione, et deSpiritu Sancto. Item de eine Ausgabe deffelben: \Witebergae,
sanctis, eteorum in Christum fide et 3674. in4. ET CARE
cruce. Iam primum ad ecclesiarum, er °_ Loth (Urbanus) ein Kirchenkomponiſt
scholarum usum diligenter collecta, zu Anfange des 17. Sahrhumndertt, hat
et brevibus ac piis scholiis illustrata, drucken laſſen: Musica Melica,oder 15, 25
. per Lucam Lossium Luneburgensem. und z3ſtimmige Feſt-Concerten. :Paflan,
Cum praefatione Philippi Melanch- 12616. 4 f. Draud. Bibl. Class. p.
thonis. Noribergae. Apnd Gabrielem 1643... — + —
Haytı, Ioh. Petrei generum, 1553. Fol. Lotherus(Melchior) ein deutſcher
Alfo war bie erfte Ausgabe in Folio, und Komponiſt zu Anfange des 16. Jahrhun⸗
ſchon in dieſer Mela ncht h ons Vorrede, derts hat in den Dtuck gegeben: Respon-
wasr um fo weniger Zweifein unterworfen soria. Leipſig, zsan. Walther.
ift, da fih Melanchehen fhon 1550 -Lorihin MJacob) ein noch unbekann⸗
unterſchrieben hat. Eind zwiepte Ausgabe . ser Gelehrten, aber wahricheinlich an der
ö * alten
Tot Lou
alten berühmten Hanauiſchen Familie, hat
geſchrieben: Oratio de Musica. Dorpati
‚Livdnorwn, '1640.4. &ie befindet ſich
in Hrn. Schidrringsbücherfammlung.
Lorter (Jacob) der Vater, Buchdru⸗
cker zu Augsburg um 1740, bemuͤhete ſich
ſchon, den Notendruck bey der Ausgabe ſei⸗
ner muſikaliſchen Verlagswerke zu verſchoͤ⸗
nern.
| 86:
Lot ter (Johann Jacob), deſſen Sphn,
Duchdrucker zu Augsburg um 1779, brach⸗
te den Notendruck zu einer ungleich größern
Schönheit und Nichtigkeit als fein Waser.
Auch er iſt der Verleger mancher nicht uns
wichtigen muſ. Werke. [.Stetten sKunfts
geſch. ©. 43°
Lotti(Antonio) — war ein Schäfer
des berühmten Sion. Legrenzi, in deſſen
Hauſe er ſich im. 1684 zu Venedig, um
den Kontrapuntt zu udiren, aufhielt. Er
einen Bened. Di arcello,einn®alups
pi undeinen Peſcetti. Er lebte noch in
Jahr 1731 bis 32 zu Venedig, wie man
aus ſeinen Briefen an die muſ. Akademie zu
London von dieſen Jahren erweiſen kann.
Wenn nun nicht Walther unter den ans
geführten 18 Madrigalen dies nämliche
Merk gemeynt hat; fo wäre nun noch von
deffen gedruckten Werken anzuzeigen:
Duetti, Terzettie Madriga)i. Venedig,
1705,demKaifer&eop old dedicirt, wor
für er eine goldne Kette mit einem Gnaden⸗
pfennige erhielt. In eben diefem Werke bes.
findet ſich das berüchtigte Madrigal: In
uns Siepe ombrosa, welches den Bo:
noncini zu London um Ehre und Gluͤck
brachte. Lotti hat übrigens auch mehrere
gute Kantaten geſchtieben. Eine Messa’a
8 vocisolecol B,in Mſt. ift im Königl.
Muſik⸗Archive zu Kopenhagen mit ver:
brannt. =
Lottin (D.)ein Tonkuͤnſtler, machte
fih 1803 durdyden Stich ſeiner VI Duos
conc..p. 2 V. Op. 2. als Komponift ber
Tanne. Dann folgten noch im nämlichen
Jahre defjen Principes &lömentaires de
musique et de Violon, & l’usage des
&bmmengans, Paris/ im eignen Verlage.
.. Louyetoder Louvo(Alexandre)
ein jetzt lchender Komponift und Klavieriſt E
zu Damit, dat ſich ohngefaͤhr 1796 daſelbſt
erzog dagegen wieder zur Ehre ſeiner Kunſt
‚Wien, 1799.
zu
Lou_ 2689
herausgegeben: ı) Instruction⸗ theori-
Queset pratigues sur l’acord du piano-
forte,ouvragequiapprend entrös-peu
" de tems aux personnes les moins exer-
cees à accorder parfaitement cetinstru-
ment, ı Vol. in 8. von 63. Seiten, mit Rue
pfertafeln. Paris, 1798. 2) Amelie,
"Opera en 3 Act. aufgef. zu Parisaufdem
tom. Dperntheater 1798 zum erſten Wale.
Von der Muſik wurde gefage: Sie fey mehr -
kuͤnſtlich aldangenehm. 3) III Sonat. p. .
le Clav. av. V. Op. 1. 2. 3. 4. alle zu Das
ris von 1794 bis 1796. 4)1V Sonat. p-
le Clav.av. V.Op. 5. Paris, 1796.
Louette(...)einDilettanr zu Pas -
ris ums I. 1786, hat, außer andern Sa;
- Henfür die Kammer, auch für das damalis
geital. Theater die Operette in Muſik ges
fegt: La double Clef, ou Colomhine
Commissaire.
Loouette. ſ. Lalouatte, s
Louis Ferdinand. f. $erbinand.
Louis (Ph.) unter dieſem Namen fins
bet man in Tracegs Muſikhandlung zu
Wien folgende Kunftanweifungen in der.
Handſchrift, angezeigt: 1) Non der Fins
gerfeßung, Den Manieren und dem Seifte
des Vortrags auf dem Klaviere. Mſt. 2)
Grundriß zum Lehrbegriffe des Accompaz
gnements. Mfl. |. Traegs Verzeichn.
©.232. . |
L ouis(Mad.) unter dieſem Namen,
welcher vieleicht einer Pariſer Dilettantin
gehört, find von 1795 bis 96 geſtochen wors
den: z)VISonat,p. le Clav. seul. Pas
vis. 2)Recueil d’Ariattes choisis, av.
acc. de Clav. Ebend. 3) Fleur d’Epine.
Operetit,wor ſchon 1776 auf dem Theatre
ital.
Loulie Se ein Tonkünftler
zu Paris, ein finnreiher Kopf, ſcheint
die erſte Idee zum, Taktmeffer gegeben
Haben, wie jein unten folgendes Werk
beweiſt, weiches Früher erfchien, als alle
übrigen Verfuche in diefer Sache. Wie ſei⸗
ne neue. Art zu ſtimmen befchaffen geivefen,
wovon er in feinem andern Werke handelt,
iſt wegen Mangels deſſelben nun nicht. mehe
auszumachen, Er farb zu Paris 1702.
Die Titel feiner beyden Schriften find: 1)
lẽmens ou:pfirrcipesdeMüsique.Mis
dau⸗ gu nouvel okdie’tiös-clair, trös-
2 £acile,
\
abz Lou . Low
facile, ettr&s-court et divises en trois
perties. La premiere pour les.Eufans.
"La seconde pour les personnes plus
avancds en age. La troisitme pour
ceux qui sont capables de raisonner
surles principes de la Musique. Avec
l’Estampe,la Description et l’usage du
Chronometre, Parie,1696, und Anıfters
bam, bey Roger, 1698. 8. 110 Seiten.
Doch eine frühere Ausgabe hat Hr. Dr.
Fodrkel davon unter demTitel : Elemens
ou principes de Musique, avec la ma-
:niere du Chant, aber ohne Jahrzahl, ges
funden, 2) Nouveau Systeme de Mu-
sique, avec la description du Sonome-
tre, instrument à cordes d’une nouvel-
Je invention pour apprendre & accor-
der le Clavecin. Paris, 1698. 3) HI
. * Duoscon„pA. etViolon. Op. 2. Pas
ris, 1800. i
Louviere (Anton) wahrſcheinlich
ein Buchdrucker zu Paris hat daſelbſt ı 300
‚für feine Erfindung zur Verbeſſerung des
Motendrucks ein Patent auf 15 Jahre ers
‘ alten. Worin aber diefe Berbeilerung ber
‚ fliehen, iſt nicht gemeldet worden. |. Lit. Zeit.
ı80l. No. 118.©. 951.
. Louys (Maitre Isan) ein franzöfis
ſcher Kontrapunteift des 16. Jahrhunderts,
von deffen Arbeit noch auf der Churf. Bi;
bliothek zu Muͤnchen aufbehadten werden:
Psıeaumes 505. de David. . Anvers,
1555. 4 |
' *Low(Edward) Profeffor der Deus
ne und Organift ander Königl. Kapelle zu
Drford, um bie Mitte des 17. Jahrhuns
derts, geb. zu Salisburp, war im bafigen
Chore, unter Anführung des 3. Holm s,
Drsaniften an der Kathedralkirche, in der
Muſik unterrichtet, folgte darauf dem Dr.
Btonard.ı630 in der Organiftenftelle
ander Chriftfirde gu Orford,und als 166 r
Dr. Bilfon die Akademie verließ,murde
"er an deſſen Start Profeſſor, deilen Ber
ſchaͤfte er bereits mehrere Jahre a
hatte. Ohne jemals eine Würde hey der Fa⸗
Bultär erhalten zu haben, genoß er dennoch
als Mann von Berſtand und Kennmifien
viele Achtung. Er ſtarb zu Orford am ır.
Suli 1632. Er iſt der Verfaſſer von folgen,
dem Werke: Some short Directions for
. the performance. of Cathedral Service,
«+
in Dienften des Königs von
‚Low Lie 264
Oxon. 1661. Ein zweyter Abdruck folgte
unter dem Ti
: AReriew ofsomeshort
Directions formerly printed, for the
performance of Cathedral Service,
_ with many useful additions according
tothe Common Prayer-book, as it is
now established. Published for the
information ofsuch as are ignorant in
.the performance of that service, and
shall be called to ofhciate in Cathedral»
. or Collegiate-Churches ; orany other,
that religiously desiretobe are a Part
in that service. Oxon. 1664, 12, Mit
des Verf. Bildnif.
*Low (Richard) ein engl. Tonkuͤnſt⸗
ler, welcher ung zwar unbefannt geblieben.
ift, der aber dennoch nicht ohne Verdienft
kann geweien feyn, da er im größten Folio⸗
Format, in ganzer Figur, ums 9. 1702 von
36. Becket nach Hays, aufs prächtigfte
geftochen worden ift. Der geftochene Dfalm :
HMearmyPrayer, (f.CJjementi’sXatai.)
Scheint von feiner Arbeit zu ſeyn.
Loyseau(...)ein franz. Komponiſt,
bluͤhete ums J. 1679 als Organiſt an der
Martinskirche zu Tours in Frankreich..
Mercur. Gal. lanuar. 1679.p.49.
Loyset.'f, Pieton.
Lozek ber ältere (...) Organiſt zu
Prag ums J. 1800, wird als einer der
gruͤndlichſten Theoretifer in der Muſtk, ale
ein vworzäglicher Lehrer im Klavierſpielen
und als eintrefflicher Orgeifpieler befchries
ben. Mitdiefen Kunfttalenten foll er eine
nicht gemeine Kenntniß der alten roͤmiſchen
Literatur verbinden, fo daß er den Ta cir
tus, Horaz und Cicer o fogus, als un⸗
fern Haydn und Mozart kennen fol,
Und fo nach verdient er hier allerdings ſei⸗
nen Platz, ob ich gleich fein Verzeichniß feir
ner Werte anbängen kann, Vergl. Lo⸗
The weiter oben. |
Lubi(Mariane) wahrſcheinlich eine
Dilettantin, Hat von ihrer Arbeit ſtechen
laſſen: 1) XII Leder fürd Klavier. 1801.
Dann 2) XI neue deutſche Lieder f. Klav.
1803. —
St. Euc (Mr. de) ein großerLauteniſt
——
im J. 1700 auf ſeiner Reiſe nach Wien
auch nach Berlin, wo er fo vielen Beyfall
hielt, daß man ihn bis zum Sn
s, * a Ve a be
1
a63 Luo =.
Erhpringen von Heſſen⸗ Caſſel mit der Prin⸗
zeſſin des Churfuͤrſten aufhielt, bey weicher
Gelegenheit er nicht nur die Muſtken übers
haupt mit verſchoͤnern heffen, ſondern auch
ben der Mittagstafel am 6, Juli Die Herr⸗
äften ganz allein mit feiner Theorbe,
aute und Suitarre unterhalten mußte.
Er hat zwey Bücher Lautenſtuͤcke, mit Bes
leitung einer Fiöte oder Hoboe und des dafs
—* Amſterdam bey Roger ſtechen laſſen.
de LDuoa (Severo) ein romiſcher
Komponiſt/bluͤhere ums J. 1700, in wel⸗
qem Jahre er fein Oraterium: il Mortirio
di S. Erasmo, in der Kirche della Pieta zu
Rom zum erſtenmal auffährte. f. Ci⸗
Aelli Bibl. Volant, Scans. XV.
- Zucas(.. JIm:3.1796 wurden unter
diefem Namen verkchiedene Biolinkonzerte
für große Orchefter in Mſt. bekannt. ſ.
Meftphals Werzeichn. April 1796.
©. 17. Br X
atello (Giov. Battista) gehörs
te nach dem &err eto unter die berühmten
Romponiften Stalient zu Ausgaͤnge des
26. Jahrhunderts. Won feiner Arbeit fins
det man noch in des Fab. Constant:
ni Selectae Gantiones excellentiss.
Auctorum & 8. Rom,ı 614. 4; Verſchiede⸗
nes eingerädt. u.
Lucohesi(Andrea)— feine Oper
:Ademira wurde ju Venedig um 2775 aufs.
gefüher. BR Ä u
Lucchasi(l. M.) hat ſich fett kur⸗
‚gem durch-folgende Infrumentalfühte Ser
'Letterati Milan. p.2ı2.
Lue Lud 268.
1604. 8. ſ. Draud. Bibl. class. p.
1641. und Lipenii Bibl. Philos.
Luchesi. f. Luschesi. |
. Lucinda (Francesco) Kapellmei⸗
ſter des Königs von Sicilien, geb. in dieſem
Lande, jepte im 3.1692 die OperGelidau-
ra für das Theater zu Venedig. ſ. Bur⸗
ne p Vol. IV. p.7y. a
"Lucini (Francesco)— Walther
nenntihn einen Baßfänger, und giede fols
gendes Werk von ihm: an: Concerti di-
versi, 22,3 04, conPartitura. Mailand,
1616. und den Anhang zu dieſem Werke,
ebend. 1617. ſ. Picinelli Ateneodei
. Lucie(Francesco)f. Luzso,
‚ "Lucio. f. Fonseca.
Lu ftädel.. Jein Inſtrumentmacher
zu Berlin 1793, machte ſehr gute Klaviere.
f. Berl. muf. Zeit. 1793. ©. 175.,
"Lucretius(Titus Carus) ein ro⸗
mifcher Dichter, ‚blähete vor. C. G. in den
Jahren zmifchen 97 bis 5 3 und farb ſchon
in feinem 43. Jahre, Er ſchrieb: De re-
ram natura, libri VE. in deren stem Bus
che er, nicht weit vom Ende, vom Urfpruns
ge der Muſik Handelt. Er iſt es, der zuerſt
Fannt gemacht; als: 1) III Duos aaV..
Op. x. Wien, 1794. 2) Ul dergl. Op.
Augsburg, 1796. Wan finder auch VI
DaosasV. Op. 3. Bafel, 1795, welches
wahrſcheinlich dieſelben find. 3) VI Sona-
‚tines.p. le Clav. dont 3 av. V. Op. 3.
2796. >
Lucohini
hete im J. 2730 gu Venedig, als eiher der
erften Komponiſten für daſige Theater. ſ
Burnep Vol. IV.pı 538. Ein Konzerts
. violinift diefes Namens zu Mailand war
um 1750 berühmt. £ Dittersborfs
Biographie. ©. 108. | |
Lucetburger oder Lucelburgius
(Andreas) Bon ihm ift weiter nichts bes
fannt, als daß er der Verfaſſer ift von Mu-
(Autonio Maris) Siäs
sicae practicae lib» Il. Coburg und Jena,
I}
⸗
die Meinung aufgebracht hat, als ob die
Menſchen die Muſik von don Vogeln haͤtten
koͤnnen erlernt haben. |
. Ludenius (Laurentius) sukgt Dr. _
und Profeſſor der Rechte, ber Beredſamkeit
und der Dichtkunſt, auch Bibliothekar zu
Doͤrpt in Liefland, geb. zu Ecklenfort im
Solfteinfchen, lehrte anfäriglih in die 17
Sahre zu Greiffswalde die Poeſie, Ges.
fhichte, und hernach Mathematik und Phi⸗
loſophie, bis er zu obigen Stellen nach
Doͤrpt berufen wurde, wo er am 21. April
1654, im 62. Jahre, farb. Unter andern
bat er auch eine Oratie de Musica ge:
fhrieben.. Wittenii Diar. Biogr.
‚*budolfsderfeurhoif-flobusob.
Hiob) privatiſirte zulegt zu Frankfurt a. M.
als Churſaͤchſ. Rath und Nefidene, und war
geb. zu Erfurtden 15. Juni 1624. Er legs
te den Grund zu den Wiſſenſchaften, und
bildete ſich dann weiter auf feinen zjährigen
Reiſen durch faſt ganz Europa, bißer 16532
in Herzogl. Gothaiſche Dienfte trat, mit -
welchem Hofe er auch Bey allem folgenden
Wechſet feiner Stellen beftändig, in ri Ä
I —J
!
=
7° Lüd_- Lui
bindung dfieb, Bis er u Brankfure am 3.
April 1704 ftarb. Er war ein großer Kay
ner ſowohl der lebenden al6 der todten
Sprachen, und fchrigb unter andern: Hi-.
storia Aethiopica. Frankfurt, 1681. Fol.
worin er Lib, III. c.6. Lib. II.c. 18. und
Lib. I. c. 14. von Muſik und dahin gehöris
gen Materien in Aethiopien und Habeſſi⸗
nien nicht nur handelt; ſondern auch einige
Melodien dieſer Nationen in Noten giebt,
Ludovici(...)ein guter Altiſt und
Staliäner von Geburt, befand fih um
. 1690 in Herzogl. Wuͤrtembergiſchen Diens
. und aß ſie mit größtem Appetit. Ob aber.
ſten, und bat fich, gleich dem berühmten
Filtz gu Mannheim, durch feinen befons
dern Appetit nach Spinnen merkwürdig
gemacht. Keinedurfte fich vor ihm blicken
Jaffen, fo hatte er ffe. auch erwiſcht und in
\ )
' Lui n68
"Lübe E(Vincent) ein wackerer und bes
ruͤhmter Organiſt, zulegt an der Nikoldkics
che zu Hamburg, geb. zu Pobingbüttel im
Bremiſchen 1654, erhielt ſeine muſikaliſche
Erziehung von feinem. würdigen Vater zu
Flensburg, wo derſelbe Organiſt an bes
Marienliche war. Nachdem der junge
Lub eck mir feiner Kunft hinlaͤnglich ver«
treut war, erhielt er 1674 die Organiftens
Stelle an der Cosmas und Damianskirche
zu Stade, der er 28 Jahre ruͤhmlichſt vors
fand. Endlich erhielt er 1702 den Ruf
nach Hamburg aniobige Stelle, zu weicher
ge nach ruͤhmlichſt abgelegter Probe einnär.
thig erwaͤhlt wurde, und Die er auch beybe⸗
hielt, Bis er am 9. Febr. 1740, Im 86. Jah⸗
re ſtarb. Von ihm und feinem Spiele zu ler⸗
nen, wurden inanche Meilen von jungen
feine Schachtel verwahrt. Hatte er nun. zu Kuͤnſtl
fingen ; fo ſteckte er eine oder 2 in den Diund,
fein Leben eben fo kurz geweſen ift, als jenes
des Filtz, iſt nicht bekannt. ſ. Prinz
Satyr. Kompon. P. III. p. 226.
Ludovici(Gottfr.)f. &udwig im
a. ker.
Ludov ii Jakob Friedrich) (fl das‘
a 2er.) war im J. 1671 geboren.
Lud avi ci(THomas) ein Kontrapunk⸗
tift des 16. Jahrhundertsgfcheint fich in
Italien aufgehalten zu haben, wo won feis
ner Arbeit gedruckt worden find: Hymni
' totiusanni4 voc. unacum IV Psalmis
praecipuis festivitatibus 8 voc. Ro-
mae, 1591, fol. m. reg. f. Draudii
Bibl. class, ;
Lu bwig, oder nach franz. Schreibert:.
Loudivig(I.)wahrfceinlich ein deut⸗
ſcher Tonkünfkter zu Paris, von deflen Ars
29, No. 1. geftochen wurde. No. 4. folgte
1800 von Offenbach, um welche Zeit er zu
Mainz privatifirte. a
. 2ud.wig, Doktor zuLeipzig gegen 1740,
ſchrieb: Verſuch eines Beweiſes, daß ein
Singſpiel oder eine Oper nicht gut ſeyn koͤn⸗
ne. Im sten St. der Beyer. zur krit. His
ſtor. der benefch. Sprache, ©. 648 — 661,
und daraus in Mitzler s muf. Bibl. B.
1.8.1 — 37. mit Anmerkungen. _
Luja(C.P,) ein Tonkuͤnſtler zu Pas
ris, ließ im J. 1792 von feiner Arbeit ſte⸗
chen: III Sonates p.leVc. Op. ı. Paris.
ern gereift. —
Ladetke (Chriſtoph Wilhelm) Dr. der
Theol., erfter Paſtor und Venfiger des
Konfikoriumg bey der deutfihen Gemeine
zu Stockholm, geb. zu Schönberg in ber,
Altmark am 3. Mär; 1737, ein würdigen
Gelehrter, war 1.758 Stifter einer hırheris
ſchen Kirchen: und Schulanſtalt zu Suupes'
na and Paftor dabey; hierauf 1768 Paitor.
an der Katharinenticche zu. Magdeburg,
von woer 1775 nach Stockholm zu obigen
Ehrenftellen berufen wurde. Man hat von
ihm: Rede und Predigt bey Einweihung
einer neuen Orgel in Gegenwart bes Kbs
nigs von Schweden. Stockholm, 1781. 8.
und Leipgig, bey Junius. Auch erinnere ich
mich, irgendwo gefunden zu haben, daß ſein
ſeit 1781 zu Leipzig herausgegebenes „All
‚gemeines Schwediſches Gelehrſamkeitsar⸗
chiv“ auch die „Literatur der Muſik von
Schweden in ſich enthaͤlt.
beit daſelbſt um 1792 ein Klarinett⸗Konzert
Luͤders (..) ein ſehr guter Soloſpie⸗
ler auf der Violine, war anfangs in Dien⸗
ſten des Prinzen Ferdinand von Preu⸗
Ben zu Berlin, wandte ſich aber um 1785
nad, Moskau, und nachdem er etwa 5 Jah⸗
re dafeldft verlebt hatte, war er um 1791
auf Reiſen, und wollte nach feiner Zuruͤck⸗
kunft nach Moskau eine Muſik/ und Ins
firumentenhandlung dafelbft anlegen.
Luigi(...)ein ital, Tonkänftler uns
ſeres Zeitalter, von befien KRompofition
1782 die Opera buffa; L’Albergatrice
vivace, ju Dresben aufgeführt —
t⸗
J
Li
9 Lei Kal
edegere(8. 3). ein Tonkänftler zu
Kamburg, hat folgendes von feiner Arbeit
ſtechen laffen: 1) XII deutfche Lieder am
- Klavier zu fingen, in Muſik geſetzt. Ham⸗
burg, 1797. 2) VI Variat. sur Pair:
Contreles.chagrins de layie, p, le Pf.
Op.2.Ebend. 1798. Auch iſt er der Her⸗
ausgeber von folgender vermiſchten Samm⸗
lung, deren gute Auswahl geruͤhmt wird:
3) Mufikalifches Journal, aus den neues,
ften deutfchen und franz, Opern ausgezogen
und fürs Klavier eingerichtet. Exiter Jahr⸗
gang, in ı2 Monatsheften, jeder a4 Dos.
‚gen. Hamburg, bey Meyn, 1798. Auch
unter dem Titel: Tournal de Musique
etc, wird fortgefegt. 4) VIII Var. sur:
Juͤngſt ſprach mein Kerr. Hamburg,ı 301.
Lůuttich (Johann) ein Tonkuͤnſtler des:
zJeit mit Dankbarkeit erinnerte.
17. Jahrhunderts aus Plauen gebuͤrtig,
hat herausgegeben: Venusgloͤcklein, oder
neue weltliche Geſaͤnge. Jena, 1610, wel⸗
che ſich noch auf der Königl. Biblische zu
“ Berlin befinden.
Luiz (Francisco) ein Portugieſiſcher
- Prediger Mind und Kapellmeifter an der
Kathedralkirche zu Liſſabon, geb. daſelbſt,
ſtarb am 27. Sept. 169 eben ſo ſehr ge⸗
ſchaͤtzt wegen feiner theoretiſchen Kenntniſſe,
' mayor, a 4 Vozes. 2) Psalmos e Vil-
. hancicos a diversas Vozes.
\
als wegen feiner praktiſchen Talente. Er
hat hinterlaſſen: ı) Texto da Paixao
de Dominga de Ramos, ede sesta feira
Beyde in
Mfi.f.Machado Bibl. Lus Tom. IL
177.
x Lullo (Antonio) ein muf. Schrift:
ftelfer, welcher zu denZeitendesZ ar lino,
d. i. ums J. 15 50 lebte, war aus einer der
Baleariſchen Inſeln gebuͤrtig, und hatte ei⸗
nen Traktat: L'arte intiera dellaMusica;
geicheieben. Daaberdatiino’s Bemuͤ⸗
hungen, dies Werk zu erhalten, durchaus
vergeblich gewefen find ; fo zweifelter, daß
esje gedruckt worden ift.f. Zar. VolIIL
Lib. 6.p. 266. und 268.
*Lully(Iean Baptiste) — Bon feis
nenmbeben und feinen Werfen ließe ſich leicht
ein ganzes Buch fchreiben, mad auch wohl in
Frankreich zum Theil ſchon geſchehen ift.
Ich begnuͤge mich, Bier nur noch die noͤthi⸗
gen Notizen bepzubringen, welche von einem
Lexikon gefodert werden konnen, und welche,
Lu]
befanders vonbeffen Jugendjahren, noch im
Walther zuruͤck geblieben waren. Er
it 1633 geboren, und nicht 1733, wie ein
Druckfehler im a. Lex. angiebt. Als der Ries
ter von Guiſe 1644 eine Reife nach
Italien vorhatte, bat ihn Mademoiſelle,
des Könige Brudertochter, beym Abſchiede,
ihr einen huͤbſchen italiaͤniſchenKnaben mit⸗
zubringen. Der Ritter fand zu Florenz an
dem ı2 bis a 3jährigen Lu lly eine gewiſſe
Lebhaftigkeit und Zeichen des Verſtandes,
erbot ſich ihn mit nach Frankreich zu nehr
men, woreinder arme Knabe gern willigte. :
Seine ganze Kunſt erſtreckte ſich damals
nicht weiter, als daß er ein wenig auf der
Guitarre fpielen konnte, welches ihm «in
Franciskanermoͤnch gelehret hatte, deflen ex -
270
ſich auch noch in feiner glänzenden Lebens;
‚Im
nun nach Sranfreich, wurde von ber Drins-
zeſſin zwar angenommen, da fie aber Das
nicht an. ihm fand, worauf fie ſich Rechnung
gemacht hatse, oder ihr Überhaupt feine Ser -
ſtalt misfiel; fo gab fie ihn indie Küche, um
daſelbſt den Küchenjungen zu machen. Hier
wurde er von ungefähr. einer Violine habs
haft ; aufdiefem gang fchlechten Inſtrumen⸗
te kratzte er fo lange und fo fleißig, wenn er.
allein war, bis er bie ihm befannten Lieder.
und Sefänge darauf herausbringen konnte.
Der Graf von Nogent, der ihm bey-
einer dieſer Uebungen im Vorbeygehen zu⸗
gemarthatte, ruͤhmte nun gegen die Prin⸗
zeſſin die große Geſchicklichkeit ihres Kuͤchen⸗
jungen zur Muſik, wodurch fie bewogen
wurde, ihn aus der Kuͤche zu nehmen und
einem beſondern Meiſter zu uͤbergeben, der
ihn zum Violiniſten bilden ſollte. Lully
brachte es nun in kurzer Zeit ſo weit, daß er
unter die 24 ſogenannten Violons des Koͤ⸗
nigs aufgenommen wurde. Er feßte nun
allerhand Lieder. und Stuͤcke, wovon einige
dem Köntge zu Ohren famen und ihm fo
wohl gefielen, daß er dem Lu liy zu Gefal⸗
. fen eine ganz neue &efellichaft von Tonkuͤnſt⸗
fern errichtete, felbige les petits violous
nannte, und den u li y zum Anfuͤhrer der⸗
feiben feßte. Dieſe Heine Geſellſchaft übers
traf im kurzen die große berühmte ber
249er. Und dba um felbige Zeit der- König
viele Feſtins anſtellte, wozu Lu 11y die Mu⸗
ſiken komponiren mußte; ſo wußte er *
RR Lu}
' J ie ‚
bey biefen Aufträgen fo gut gu Benehmen,
daß ihm endlich der’ König nicht nur zum
Dberauffeher(Surintendant) feiner Muſik
‚ernannte, fondern ihn auch in ben Adelftand
erhob. —
"en J. 1672, in ber Zeit’ feiner hoͤchſten
Blaͤthe/ Abergab ihm zugleich der König auch
das ganze Dpernwefen. Lully war.das
mals 39 Jahr alt, von fehr lebhaften Anfes
hen, dabey aber weder ſchoͤn, noch edel, und
ſchwarz von Farbe. Dabey hatte er kleine
9291
7. Augen, eine große Nafe,einen großen Mund
underhabene Lippen, und war Burzfichtig.
Sein Herz aberfchlen gut; er wußte von
feinem Betruge, von Seinem heimlichen
Grolle und von feinem GStolge.
hielt mit dem geringften Muſikus gute
Freundſchaft, doch ohne füc gemein zu mas
chen, war fehr gefällig und blieb ſich in jeis.
nem Betragen immer gleich. Zu denDpern
ließ er die Worte gierft machen. Bey den.
Balletten hingegen fegte er zuerft die Melo⸗
dien, dann erſt gab er den Poeten die Mares
rien zu den dazu gehörigen Worten. Sein
erfter Poet. war Philipp Quinault.
Diefer mußte ihm verfchiedene Materien zu
Dpern ausſuchen, weiche Lully dann dem
Könige zur Wahlvorlegte. Haste der Ko⸗
nig gewählt, fo mußte Auinault den
Plan zum Sräde entwerfen. Diefen ers
hielt dann Lully und ordnete die Tänze
und Dekorationen barin. Dann erſt arbei⸗
tee Quinault die Scenen aus, um)
“ übergab fie der frangöfifchen Akademie zur
Beurtheilung. Nun unterfuchte Lu liy
das Städt Wort für Wort aufs neue, dns
derte noch wohl die Hälfte daran, und wider
diefe feine Kritik fand keine Appellation
ſtatt. Im Phaeton hatte erdem Anis
nault ganze Scenen wohl zwanzigmal
wieder zuruͤckgeſandt, um felbige anders zu
machen, ob fle gleich von der Akademie ber
reits gut geheißen worden waren. Ja feinen
zweyten Poeten, den Deter Corneille,
Brachte er bey Selegenheit ber Oper „Bel⸗
ferophon,” beynahe zur Verzweifelung ; ins
dem derfelbe, ehe dies 5 bis 600 Verſe ſtarke
Stücke zu Stande kam, wohl uͤber 2000
Verfe dazu machen mußte. War nun das
Sedichtfertig, jo uͤberlas er es ſo lange, bis
‚er ed ganz auswendig wußte, Nun ſetzte er:
fich andas Klavier, die Schnupftabacktdoſe
ſ. Draud. Bibl.
Lur Län =
‚daneben, welche er fo fleißig Seasichte, daß
alle Taſten mit Taback dick uͤberzogen, und
immer vom friſchen damit beſtreuet wurden.
Merkte er nun, daß ihm die Arbeit nicht
⸗
- von ſtatten gehen wollte, fo ging er davon.
Dagegen ſtieg er oft in ber Nacht auf und
feste fih and Klavier, wenn Ihm ein guter -
Einfall beyfam. Nun fang und fplelte er
die Melodie fo lange, bis fie nach ſeinem
Sinne war, danntießer den Talouette .
‚ode den Colaſſeherbeykommen, denen
er alles fingend und fpielend in die Feder
diktirte. Er ſelbſt aber ſetzte Leine an, es
muͤßte denn in Fugen geweſen ſeyn, wo er
nur den Eintritt des Satzes an dem Orte
Er bemerkte, wo er ihn haben wollte. Auf fols
che Art arbeitete er drey Wiertel Jahre am
jeder Oper. Bar fie'nun fertig, fd bekuͤm⸗
merte er fich nicht weiter darum. Bey dem
Proben zerfihmetterte Luliy mehrmals
denjenigen die Geige auf dem Rücken, bie
fie nicht nach feinem Sinne fpieleen. Nach
der Drobe aber pfleste er diefe armen Suͤn⸗
der zu ſich zu rufen und fie ben fi) zu Gaſte
zu behalten, wobey er ihnen ihre Violine
doppelt wieder bezahlte, Das übrige feiner
Selsichte wird man im a. Ler. finden. Won
feinen Werken befiet Hr. Kapellm. Reis
ch ar d t noch geftochene Trio's.f. Ehrens
pforte,und Vies des Artiates. Heft 2.
Paris, 1786. - Sa
Luily(Louis de) — Dies war ber
ältefte an des vorhergehenden. Auf feis
ner Oper Orphee, welche füch noch im Rös
nigl. muſ. Archive zu Kopenhagen befand,
ftand ben feinem Namen : l’aine, Ä
Lumbardus (loannes Beptista).
ein roͤm. Kirchentomponift des 16. Jahr⸗
hunderts, hat in den Druck gegeben : Pars I,
Canticorum B. Virginis. Rom, 1587. 4 '
Class. p. 1631.
Lunati(Carlo Ambrosio) genannt
NGobbo della Regina, einer der größten
‚ Bioliniften zu Ende des 17. Jahrhunderts,
geb. zu Mailand, befand fih im 3. 1687
nebſt dom berühmten Sifacein England.
ſ. Hawkins, Vol. V.p. 131.
Lundius (Chriſtian Ernſt) Königl.
Daͤniſcher Konſiſtorialrath, Probſt des
Amts Flensburg und der Landſchaft Bred⸗
ſtedt, und Paſtor zu St. Johann in Flens⸗
burg, geb. in dem Kirchſpiel m.
8.
4
s
—
sitis boniCantoris,quae sunt 1) puoecg,
T
i -
‚73° Lun Lup Lup Lus
N
Giackchurgiſchen, * 13. Dir; 1683,. in Salblinger Concentus 45 6et,
findirte gu Wittenberg Theologie, wurde 8 voc. Augsburg, 1545. 4. fe auch Dan. -
dann 1709 zum stenLehrer an der Schule Federmatn ⸗ Niederlands —
zu Flensburg, dann 1712 zum Diakonus S. 46.
daſelbſt, und feit 1724 zu den übrigen oben Lopi "(loanines) und
benannten Stellen erwählt, in welchen er:
sen, hinterließ er auch: Oratio de requi- zumerten.
guae Cantorem format, 2) uadnoss,‘ sto)einumıs 50 lebender Komponifk, hat
quae instruit, 3) aoxnasg, quae perfi- herausgegeben: 'Madrigali a4 voci. Ve⸗
f. Draud.Bibl. class. p.
cit ; in introductione loh. Georgii F e- nedig, 1546.
LuppachinifBämardino del V *
licii, Cantoris, 1739. d. 3. Novemb.
„habita. f. Nachr. v. berühmt. Niederſachſ
Leuten. B. II. ©. 39.
Luneau de Boisjermain, iſt
der Herausgeber des Almanac. musical
pour les annees 1783, 178e et 1783,‘
1629. Desgi. Mädrigali a5 voci. Ve-.
ne2.1547.5. Beyde Werte befinden ſich
noch aufber Münchner Bibliothek.
‘Lupus. f. Lupi.
Lupus Eduardo) ſ. Lopen..
‘*Luscinius eigentlich Nachtis
4 Partiesin ı2.a Par, Ergiebt von allen gall (Ortomarus) ein fehrgelehrter Bes
Nachricht, was den Tonkünftler intereffivt. nediktiner Moͤnch, geb. zu Straßburg, ſtu⸗
Lunßendöoͤrffer (Albrecht Martin) dirte erft in feiner Vaterſtadt, — zu
'Lupino (Franc.) Auch Bf I .
am 21. Jan. 1767 ſtarb. Unter vielen an Wa Itherinfein Exemplar, als Tonkuͤnſt⸗
dern gedruckten und ungedruckten Schrif⸗ ler, beygefchrieben, ohne etwas badey ans.
Muſikdirektor und Organiſt zu Nürnberg Wien, wo er mit außerordentlichem Beys -
um bie Mitte des 17. Jahrhunderts, hat zu. falle und Zulaufe zuerft als Lehrer der Mus
Arnſchwangers 16599. herausgegebe⸗
nen geiſtlichen Gedichten einige Melodien &
Voce solae Contin. gefeßt. Auch im a. ker.
‚wird feiner ſchon erwähnt. l daf. Lun ß⸗
dorffer.
Eupacchina f. Lappadhini..
. Lupi(Didier)ein franz. Kontrapunk⸗
tiſt des 16. Jahrhunderts, von deſſen Wer⸗
ken noch folgende genannt werden können;
ı)Chansons spirituelles. 1548 ſ. Bur⸗
ney, Vol. IV. p. aba. 2) Chansons Spi-
rituelles a4, Paris, 1571.8.f. Hyde
Catal.Bibl. Bodlejan. 3) Paalmes 30.
de David a4 voix.Lyon, 1549. 4. find.
noch auf der Mündner Bibliothek.
L upi (Lupus)ein Kontrapunktiſt aus
ben Niederlanden, blähete um das J.15 50,
wo feiner. an mehreren 3. B. aud) in
der Lifte dererften ——— dieſes Zeit⸗
alters gedacht wird, welche in den praͤchtig
dekorirten Bußpſalmen bes Orl. de Laſſo
aufder Bibliothek zu Muͤnchen eiugeruͤckt
if. Auch Herm. Find erwähnt feiner uns
ter den Muftern(f. deſſen Artik. ima. Ler.)
Dennoch finder man nirgends mehr ein.
ganzes Werk von ihm angezeigt, wohl aber
hin und wieder einzelne Moterten und Ger
fänge in vermiſchten Sammlungeh, B.
‚ne auftrat; Bierauf wurde er zu Augsburg
Prediger an der Moritzkirche umd zugleid)
Lektor der griechifchen Sprache in gs dafis
gen Benediktinerkloſter St. Weich und
Afea, von hier wurde er nach Bafel, und
endlich wieder in feine Seburtsſtadt als Ka⸗
nonifusan die Stephanskirche berufen, wo .
ernahdem Le Long im. 1535 geftors
ben fepn fol, was aber von Vielen bezweifelt
wird. Von ſeiner Gelehrſamkeit zeuget ſo⸗
wohl feine deutſche als feine lareinifchellchers
ſetzung des Pſalters aus bem Grundterte u.
den 70 Dolmerfchern, mit Anmerkungen ;
feine Ueberſetzungen der Sympofiafa des
Plutarchs und der Neden des Iſo⸗
?rates, und nach viele andere gelehrte
Werke. Auch ftand cr in Bekanntſchaft und
Verbindung mit den damaligen erften Lich⸗
tern ber gelehrten Welt. So war er anfangs
ein großer Freund vom Erasmus,wurde
‚aber nachher deſſen heftigſter Gegner. Auch
indie Streitigkeiten mit dem berüchtigten.
Ulrih von Hutten war er mit vers
wickelt/ dem er mit ſolchen fürchterlichen
Schmãah⸗Verſen zufehte, daß endlich DM er,
landhthon in einen an Nahtigalt
gerichteten Epigramme ‚betheuerte: Er
koͤnne unmoͤglich Nachtigall, er. muͤſſe
‚vie men
-
|
'dieſe, fo wie das ganze Werk, für. und nach , ſieh darein sc. 7) Es iſt gewißlich an der
beynahe 300 Jahren fo gut als verloren;
276
amt zu
.
L us |
vielmehr Beyer heißen. ‚Der Wißkegies
vige ſindet in Stra bels Miacell. Literar.
Inhalts. Samml. IV. 1780: Lu ſcini
Lut
| Lebensbeſchreibung, ein Verſuch, von Chr.
Karl Amende, 3
Mann insbefondere merfwärdig macht, ift ha
Was uns aber biefen
nicht nur fein vähmliches muſſkaliſcheskehr⸗
von ihm hinterlaffene. mufital. Schriften:
2) Musicas institutiones Othmari
Nachtgall. Argentor. 1515, ſcheint er.
von Wien ans in ben Druck gegeben zu has
ben, wenn Dies nicht etwa ſchon ein Nach⸗
druck geweſen ift. ſ. Frankıı Catal.
Libr; Append, p. 490 .Num. 24098,
2) Musurgia, seu Praxis musicae..
Straßburg, 1536 und 1542. q. 4. in 2
Tpeilen,z4 Bogen zufammen. Das Inter⸗
eflantefte darin: iſt die genaue Abbildung
aller der damals gebräuchlich gewejenen
muftfalifhen Inſtrumente. Freylich waͤren
haͤtte nicht zum Gluͤck Hawkins, Vol. IL,
p.441. u. f. ſeiner Geſchichte, ſaubere und
genaue Abbildungen von allen dieſen In⸗
ſtrumenten eingeruͤckt, deren Zahl ſich auf
49 erſtreckt, woraus man aber auch ſiehet,
daß es damals mit den muſik. Verſamm⸗
lungen ſchlecht beſtellt geweſen ſeyn muß.
*
Lus imi (Giuliano) aus Florenz, der
Anfuͤhrer einer Geſellſchaft reiſender italiaͤ⸗
niſcher Sänger, befand ſich mit ihr im J.
1792 in Caſſel, wo er eine wohlgearbeitete
Motette auffuͤhrte, welche, wie er vorgab,
er felbft geſetzt hatte. Mad. Luſini, feine
Frau, prima Donna bey dieferSefellichaft,
fang mit Gertigfeit und Geſchmack. Er hat
auch Opern gefchrieben, 3. ©. Alciade ©
Telesia, welche Genfallfand.
. Lusitano (Vincentino) — ein
Bert führt den Titel: Introduzione fa-
cilissima et novissima di Ganto.fermo
e figurato contrapunto semplice. Ro-
ma,1553. Venez.12358.1561.4.
Lustrini (Abbate) bluͤhete ums
J. 1755 zuRom als einer der erften bafigen
Kupellmeifter, wie Hr. retcy in feinem
Berfuche erzählt. & *
2Luthert (Dr. Martin) — Diejenis
gen, welche die Altern muſikaliſchen Schrifs
ten nicht bey der Hand haben, die Dr. Lu⸗
Wian, fondern vornehulich folgende.
Luoe 276
de von und
thers Gedanken und Urtheile
über Muſik enthalten, finden felhige auch
zum Theil in der Berlin. muf. Monats⸗
fhrift, ©. 119, und 166, gefammelt und
eingerüdt. Seine Lobrede auf die Muſik
tnun auch Hr. Dr. Forke l im 2. Bande
feiner Geſchichte der Muſik, ©. 76. aufge⸗
nommen. Daß er auch mehrere Choralme⸗
lodien geſchrieben hat, iſt ſchon im a. ker.
angemerkt worden. Hier folgt noch den
Freunden des Kirchengeſanges zu Gefallen
ein vom Hrn. Muſikd. Tuͤ r k in den Pflich⸗
ten eines Organiſten,“ ©. 42. gegebenes
Verzeichniß einiger Melodien, welche Lu⸗
the tr entweder ganz fomponirt, oder nur
verbeflert haben ſoll. Diefefind: ı) Wir
släuben all’. an einen Sottıc. -2) Jeſaia
dem Propheten das ıc. 3) Ein’ vefte Burg
it unfer Sortic. 4) Erhalt uns Herr bey
beinem Wort . 5) Es wolf’ uns Gott ges
nädig feyn ꝛc. 6) Adı Sort vom himmel -
Zeitic. 8) Dies find die heilgen zehn Gebot
ꝛ⁊c. 9) Run bitten wir den heilgen Geiſt ıc.
10) Gelobet ſeyſt du Jeſu Chriſt ıc. 11)
Vom Himmel hoch da komm ich her ꝛc. 12)
Komm, heiliger Geiſt, Herre Bottic. - 13)
Mitten wir im Leben find ꝛc. 14) Gott der
Vater wohn uns bey ıc. 15) Vater unfer
im Himmelreich ic. 16) Chriſt unfer Kerr
zum Jerdan ;xc. Die Melodien zu den Mus
mern 1, 2, 3, 4, 5, 6 koͤnnen ihm wohl ficher
zugeſchrieben werden, insbeſondere der ſo⸗
genannte große Glaube, No. 1. woruͤber
ſchon das a. Lex. in ſeinem Artikel Einiges
bemerkt hat, auch No. 2. Jeſaia dem Pro⸗
pheten, wopon Johann Walther in ſei⸗
ner Epiftel ausdruͤcklich ruͤhmt: „wie Lu⸗
ther alle Noten auff den Text, nach dem
rechten accent vnn concent fo meiſterlich
vnd wol gerichtet habe.“ Hingegen waren
die Melodien zu den Numern 7, 8,9, 10,
11, 12, 13, 14, lange vor Luther und
vielleicht ſchon im 14. Jahrhunderte ge⸗
braͤuchlich, zu welchen uralten Melodien
man noch rechnen kann: Ein Kindelein ſo
löbelihic., In dalci Iubilo ote., Chriſt
fuhr gen Himmel ꝛc., Erſtanden iſt der
heilge vw. u.a. m. Won allen biefen ur⸗
ſproͤnglich lateiniſchen Geſaͤngen behielt
Lutheer, bey derleberſetzung ins Deutſche,
die alten ſchoͤnen Melodien bey. Bey No.
*
⸗⸗ /
- a
1 4.
*
977 Lut E
14. bin ich indeffen noch ungewiß, ob biefe
alte Litaney an Sort und alle Heiligen
sicht gleih vom Anfange ein deutſcher
Gefang gerosfen if. Daß aber die Dies
Iodie ſchon vor Zurher da war, iſt ges
wiß. Ehen fo wenig gehöret No. 15.
° Water unfer imıc. Luthern zu. Sie war
eine. fogenannte Bergkreyen Weis:
d.h, eine Melodie, deren man ſich bey Abs
fingung gereimter und in Strophen g.brachs
ter Sefchichten bediente, etwa wie bie heus
tigen Romanen. Es gab. aber vor viertes
halbhundert Jahren ſowohl geiftliche, als
weltliche Bergkreyen. So hat ein gewifler
Rotenbacher, in feiner 155 1gedruckten
Sammlung von Bergkreyen, auch folgende
Geſaͤnge aus Luthers erſten Geſangbuͤ⸗
chern mit aufgenommen-s:&ie iſt mir lieb
die werthe Magd, und : Ein neues Lied wir:
hebenan. Daß man vor dreyhundert Jah⸗
ven keinen Anjtand nahm, auch eine weltiis
che beliebte Melodie in der Kicche aufzuneh⸗
‚men, jehen wir an Joh. Iſa als Dielodie
zu: Infprud ich muß dich laſſen ze. weiche
anfangs mit den Teste: O Welt ich muß
dichtaflen, in die Krrche gebracht wurde und
nad) der Zeit durch das bekannte „Nun ru⸗
hen alle Wälder,’ allgemeiner. geworden
if. Andere Beyſpiele diefer Art geben bie
Balletti de$ Gastoldi, Viver lieto
oglio etc. nd A lieta vita Amor ci etc.
(f. deflen Artikel) welche der Kantor Zins
"dem ann mitden Texten : In bir ift Fren⸗
de etc. und : Jeſu wollft uns weifen ic. indie
Kirche brachte. Die Melodie aber zu No.
16. Ehrift, unfer Herr zum rc, ift durchaus
nächte von Luther, jondern von Wolf
Heinz, unter deſſen Namen fie auch 1544
zul Wittenberg duch Georg Rham ges
druckt worden ift. Vieleicht haben wir auch
Luthers Breunden, ven Joh. Walther
und Ludw. Sen fl, manche Melodie zu den
Lutherſchen Liedern zu danken. Der Ans
fang, welchen Luther mit feinem Ges
ſangbuche machte,war überhaupt fehr Klein,
indem es 1524 nicht fiärker als auf drey
Bogen erfchien, welche obendrein nur eins
zeln inden Druck famen.- Diefe 3 Bogen
enthielten 8 Liedeg, aber nur 5 Melodien,
Davon werden noch gegenwärtig geſungen:
No, 1. Nun freue euch lichen Ehriften x.
aber fehr verändert, und: Es ift das Heil
uns fommen her, die Melodie dei 11.
„Buk.s- 1478
Palmg: Salram me fac ote. eben fo, wie
ſie noch gegenwärtig in unfern Choralbüs
dern vorkommt. Mach dieſer Melodie
mußten in dieſer erften Lieder Sammlung
auch: Ach Gott von Himmel fich ıc., Es
fpricht der Unweilen Mund wol ıc. und:
Aus tiefer Noch ſchrey ichzudir, gefungen
werden. Nach der Zeit aber vermehrte fich.
die Zahl diefer Geſaͤnge mie jedem Jahre,
indem Luther bis 30 Lieder nicht nur
ſelbſt dazu verfertigte, fondern aud) anderer
"Theologen Gefänge mit aufnahm. Die
eriten Ausgaben dieſes vermehrten Ges
fangbuchs wurden dann bir Georg
Rhaw, Joh. Walther und Bapft in
Leipzig veranftaltet, wovon. man in ihren -
Artikeln mehrere Nachrichten fikden wird..
Hier nun noch einige fpätere Ausgaben im
16. Sahrbunderte: x) SefangbuchChriftlis
her Palmen und Kicchenliever D. Matt.
Lutheri end anderer frommer Chriften,.
allefampt mit den Noten und ihren rechten
Melodeyen, deßgleihen etliche mit 4 Stim⸗
men fünftlich abgelegt. Dreßden, 1593. 4.
3) Geyſtliche Lieder, mit einer newen Vor⸗
rede D. M.Lucher. Nuͤrnberg, durch
Gabr. Heye 1558. 3). Außerleſene Pſal
men vnnd Geiſtliche Lieder. Pommern, bey
Barth, 1593. 8. 4) Teutſch Pfalmen und
Geſangbuch D. Lu t her i mit 4 Otimmen. |
componirt, und auffden vblichen Choral ges-
richtet. Eißleben, 1498.89. Wie ſehr Lu⸗
ther aber auch zugleich den: Figuralgefang:
geliebt und za befördern geſücht habe, bewei⸗
fet noch eine in der Churf. Bibliothek zu
München befindliche gedruckte Sammlung
von Motetten mit feiner Vorrede, welche
Ed
letztere wohl werth wäre, durch eine unſerer
muſikaliſchen Zeitfchriften in extenso’ ber -
kannt gemacht zumerden. Das Werk fuͤhrt
ben Titel ; Symphoniae jucundae 4 vo-
cum,seuNlotettae 52, cum praefatione:
-Mart, Lutheri. Viteberg. apud, .
Georg. Rhaw, 15 33. 4. Noch eine Zus,
fammenftellung von Luthers intereffantes.
ften Gedanken über Muſik und Kunft übers,
haupt findet man im VI. Jahrg. der Leipz.
muf. Zeit. ©. 497. desgleichen feinen
merkwürdigen Brief an Ludw. Senfel,
aus dem Lateinifchen ſchoͤn ins Deutſche
überfegt. f Ebend. Jahrg. XII. S. 35.
Lutkemannus (Pauſ) ein Kontra;
‚ punktiſt
—
en ME u , "U 0 SO Da. 3
Pr
‚
er 5 Lut 2 Luy
E dpunktiſt aus Colberg gebuͤrtig, febte ums.
1600, und gab verfchiedene feiner deutſchen
und lateinijchen inehrfiimmigen Gefänge
anfangs einzein herqus, weiche Bann nach
feinen Tode gefommelt und unter dem Tis
tel zuſammen gedruckt worden find: Neue
anßerlefene Kirchen⸗Geſaͤnge auff Die Sons
tag vnnd vornembfteet durchs gantze Jahr
mit 4,5 vnd 6 Stimmen. Sranffurt an der.
F Oder, 2616. 4. »; *
Lutt ichius (ea) ein deutfcher
Komponiſt zu Anfange des 17. Jahrhun⸗
oerts, hat in den Druck gegeben: Sales
Venora Mysicales ,. öder dewe teutſche
Politiſche Geſange mit 4vnd 5 Stimmen,
auch luſtige Intraden ır, mie 5 Stimmen.
Leipzig, 610.4.
Lu gCEharlotte) ein talentvolles Frauen⸗
gimmer, aus Heilbronn ee
tig (1802) inder Bluͤthe i
net ſich insbeſondere durch ihre —8
keit im Klavierſpielen und im Geſange aus.
Auch muß ſie ſchon ſehr fruͤhe Verſuche in
der. Kompoſition gemacht haben, dveyn fhon 9°
1796 wurden non ihr geflochen :VlVar.p..
Heil dem Gebieter im,
le Clav. sur:
Orient. Hellbronn.
Luve} (Mad. de) eine unbefannte
Branzöfin, Hat, »803 zu Paris in eigenem
Verlage herausgegeben: Les adieux de
Clarisse Harlove, musique et ascomp.
de Harpe p. M. de Luvel.
Lurdorph (B.W .) ein unbekannter
. Gelehrter, defien Bildniß von &. Haas
nah G. Fuch s geſtochen iſt ſchrieb Musi-
ca vocalis, Carmen.
\Luyton (Carolus) Hoforganiſt Kais
"fer Rudolph 6 II. ums J.1600, hat von
. feiner Arbeit in, den Druck gegeben: 1)
Cantipnes Sacrae 5 voc. Prag, 1603.
2) Opus Musicum ih Lamentationes
Teremiae. Ebend. 3) Missae 7 vocum.
Ebend. 1609, und Frankfurt a. M; z6rı.
gr. Fol. f. Draud.Bibl. Class. p. 1637.
1636. %) Lib. 1. FADEN. Srankfurt,
—
——— Los Lyk ' @80.
16.1. $) Madrigali, a 5. Venedig. 4,
1582, find noch auf der Münchner Dis‘,
bliothek.
LuszaschioberLuzzäsco—Erfoß
ber größte Organiſt Italiens zundchft dem
Claudio Merula geweien feyn, und
gehört zu den vieren, welche Sallilei
vorzugsweife Tonkünftler nennt. Außer
ben ima. ker. angeführten Werken hat er
herausgegeben: : Madrigalı. Jteapel,ı576,
welche in Stalien allgemeine Bewunderung
erregten, Er war zu Ferrara geboren, und
anfangs des daſigen Herzogs Alphons II.
KofsKotizertmeifter und darauf Organiſt,
ſtarb Im 62. Jahre ſeines Alters und wurde
in der Carmeliter⸗Kirche begraben. ſ. Su-
erbi Apparato degli Huomini il-
ustr. della Citta di are. p. 131,
Aufder Münchner Bibliothek werden auch
noch von ihm aufbehalten: ug a5
voci. Venez.1576.
Luzs»0(Franceseo) — Auch fär bie
Kirche hater gefchrieben und davon heraus⸗
gegeben »Motetti cpncertatia 2e 3 vo-
ci. Venedig, 3650. Unter dieſem Titel und
dem Namen Lucio befanden fi ſich dieſelben
in Kopenhagen als Op. 1. 1694.
Lychov.(Samuel) wahrſcheinlich ein
banſhe Gelehrter hat geſchrieben: Dis-.
putatio de Intendendis Sonis. Haf-
niasec, 1693. 8. Hr. Kammermuſ. Schi o r⸗
ring beſitzt fi ſie.
L:ydio (Antonio) ein beruͤhmter
Tonkuͤnſtler, geb. zu Padua, findirte zu Pas
risinsbefondre die Muſik, von weicher er
wahrſcheinlich auch Schriftfteller ift, und
farb in feiner Vaterſtadt im J. 1385, wa
feiner Talente in einer ehrenvollen Grabe:
ſchrift, bey den Eremiten im Porticibus,
noch gedahtwird.f.Scardeon.de Ahı-
tig. urbis Patav. lib. 2. Class. 12. P.
ehe.
Lykoangti, Mit⸗ ed des Kaiferl. |
gelehrten Tribunals und Staateminiſter
in China, war mufltalifcher Schriftftellef,
f. das a. Ser. in At; Amiot. wi
SE a6 (Dohann Gebhard Ehrenreid)
Luſt bejeigten /Unterricht auf der Thenrhey
Magiſter und feit 1797 auch Profeffor der , der Laute, ber Viole und in der Kompoſition
Philoſophie zu Halle, geb. zu Krottorf im
Salberftädtiihen am 26. Febr. 1766, hat,
außer vielen andern Werken und Aufſaͤtzen,
auch folgendes für unfere Literatur gefchrier
ben: 1) Ueber die Inftrumensalmuftt: in
der Nenen Bibl. der ſchoͤn. Wiſſenſch. ©.
. 48.1792. G. 1 — 40. 2) Zuſatz zu dem
Artik. Accent, im Sulzer, in Hinſicht auf
- die Muſik. In den Nachtraͤg. zu Sulgers
Theor. der fh. W., auch unter dem Titel:
Charaktere der vornehmſten Dichter aller
Dat. von einer Geſellſch. v. Gel. B. II.
©t. 2. Leipzig, 1793. Er beantwortet die
FJrage darin: Durch welhe Mittel in der
Muſik der oratorifche und pathetifche Acs
cent ausgedruckt werden inne? ° .
Maaß (Nicolaus) einer von ben Alter
ſten und noch bekannten Orgelbaumeiftern,
zulegt in Dienften des Königs. von Dänes
mark, bauete im J. 1543 zu Stralfund ein
Wert von 43 Stimmen, für 3 Manusle
und Pedal,deffen Dispofition uns Prao
tgrius Syat. T.II.p.267. noch aufber.
Halten ne | .
de Mably(Bonnot) ein franz, Abt
und Mitglied der Akademie zu Lyon, geb. zu
Grenoble, hat, ohne fich aber zu nennen,ges
ſchrieben: Lettres sur l’Opera, Paris,
‘1752. 12. Be
Maoari (Giacomo) — Seine uͤbri⸗
den Opern find, wie fa Borde meldet:
2) Aristide,1735."3) OttsvianoTrion-
fante diMarc Autonio,Op.bufla. 1735.
4) Fondazione di Venetia, 1756. Op.
buffa: 5) Lucrezia in Constantinopo-
11,1743, und 6) la Contessina.
*Mace (Thomas) — Er war geb, im
5.1613, und zur Zeit ber Ausgabe feines
" Werks, 1676, ein Klerifus am Trinitatiss
Eollegium zu Cambridge. Im Jahr 1690
kam er noch ineinem Alter von 77 Jahren
nach London, bot daſelbſt vermittelft eines
Avertiſſements verfchiedene Inftrumente
und Muſikalien feil;und machte zugleich Des
kannt, daß er während feines Aufenthaltes
dan 4 Monaten denjenigen, welche dazu
/
geben wollte. Er ftarb 1709 im Alter von
90 Fahren. Sm eriten Theile ſeines Werks
Handelt. ex von Pfahmenfingen; im aten?
von der noble Lute, und im Zten:-, von
der Viole und ihrem Sebrauche, wobey er
verfchiebene gute Nachrichten von ben, Mu⸗
fitverlammlungen oder Konzerten. feine
. Zeit giebt, weiche gewöhnlich mit einem -
geiftlichen Sefange oder Chore, mit Begleis
tung der Orgel oder Theorhe, beſchloſſen
wurden. Hawk in s hat auch ein Lauten⸗
ſtuͤck von defien Arbeit in feiner Hlist. mit
einzeruͤuͤtkt.
Machado GBarbosa Diogo) ein gee
lehrter Portugieſe aus Liſſabon, und Abt an
ber Pfarrkirche St. Adriani daſelbſt um die
Mitte des 18. Jahrhunderts, Hat gefchries
ben: Bibliotheca Lusitana Historica,
"Critica eCronologica, na qualse cam-
prebendea Noticia dos Authores Pore
tuguezes, e das obras, que compus»
zano desde otempo da promulgac, an-
no daLay da Graci ot& o tempo pie»
zente. Lisboa, 1741 — 47..in 4 Folians
ten. Enthält auch ein fehr ausführliches
Verzeihniß von portugiefifchen muſikali⸗
"Shen Schriftftelleen und Komponiſten,
nebſt ihren gedruckten und ungebruckten
Werken. —
Machadp (Manoel) lebte uns J.
1610 als Mitglied der Koͤnigſ. Kapelle zu
Liſſabon, geb. daſelbſt, und war 4
bes beruͤhmten Duarte Lobo. Won ſei⸗
nen Kompoſitionen werben noch folgende in
der Königl. muſ. Bibliothek zu Liſſabon in
Mit. aufbewahrt: 1) Cogitavit Domi-
nus,a& voc. 2)SalveRegina, à Svoc.
'und- 3) Vilbancicos varioa.f.Macha-
do Bibl.Lus. T.ILp.300. ° °- ;
Macharini (Stefano) ein rim.
Patricier und Dilettantums 3.1720, hat
—— : XII Sonato à V. solo @
ontinuo. Op.. er
Machaut (Guillaume de) — ges
hört zu den aͤlteſten Kontrapunkuſten, ins
7:
dem feine debenszeit um das J. 13 50 fälle.
‘ £BurneyHist: Vol.Il.p. 195.
’Mao
Macherini oder Maler (Sgre)
von deutfchen Eltern geboren, aber in Mais
Sand erzogen, blühete ims J. 1776 alseine
der erften Sähgerinnen Italiens. Darauf
kam fie 1787 auch nad} London, wo fie aber
weniger Benfall fand. Ö
+ +Machicourt(P
etrus de) witd yon
Herm.Z in rs 56 unter die vorzuͤglichſten
‚Kontrapunttiften ‚feiner Zeit gerechnet.
Mehrere Nachrichten von ihm findet man
weiter unten, unter dem Artikel Mau-
- khbiooart, wahrſcheinlich feinem rechten
Namen. |
Macholdt (J. H. C) Organiſt zu Lu⸗
neburg, hat herausgegeben: Arien und Lie⸗
der in Muſ. geſetzt. Rinteln, 1793, wo⸗
durch er aber ſeinen Talenten eben kein
ehrenvolles Denkmal geſetzt hat. ſ. Berlin.
niuſ. Zeit. 1793..©. 183. BZ
Macholdus (loannes) ein Kontra⸗
punktiſt des 16. Jahrhunderts, wahrfcheins
lich aus Thuͤringen, hat herausgegeben: 1)
Die Hiſtoria vom Leiden vnd Sterben
Chriſti mit s Stimmen componirt. Erfurt,
1593. 4. 2) V Motetten auf die Tuͤrken⸗
Gefahr gerichtet. Erfurt, 1595.
Mad (Hinrich) Kapellmeiſter zuStutt⸗
ard, und braver Komponiſt, bluͤhete ums
1670. ſ. Mattheſons Ehrenpf.
.148. —*
MAGGY (Isacl.) ein ſchwediſcher
Gelehrter, hat geſchrieben: Diss. Orche-
atra, sive de Saltationibus Veter. Up-
sala, 1685. 8. SER
. diMacque (Giovanni) Kontra
punetiſt und Organiſt beym Vice Könige zu
Neapel um die. Mitte des 16. Jahrhun⸗
derte, hat herausgegeben: 1) Cansonet-
tealla Napolifana: 1555. 2) Madrige-
letti à 6 voci. -Antwerpen, 1600, 4, ſ.
Burnoy Hist, Vol. IIL p. 214. Vet.
und Draudii Bibl.cl. =
Macrobius (Ambrosius. Aure-
lius Theodosius) ein Sau: Officiant des
Kaiſers Theo nofius,der ihm fehr werth
ar war ein Ausländer, und biöhete ums
.C. 420. Unter feinen Schriften aehdr
ren zur muſ. Literanır: Commentario-
rum in Somnium Scipionlis a Cicerone
“ desoriptum Iyib: F. weriner im 6:Kap.
Mad Mas 484
des ıflen Buchs, und im. ıflen, aten, zten
, und 4ten des zweyten, nach pythagoriſchen
Lehrfägen, von der Muſik der Sphären
handelt. — a ——
Madin(..) — Unter dieſem Namen
— Traeg in feinem Muſik⸗Verzeichn.
ien, 1799) ein Werk unter dem abge⸗
kurjten Titel an: Traitd du Cohtrepoint
simple. Wahrſcheinlich iſt der. Verfaſſer
davon derſelbe, von dem ſchon das a. Ler.
bandek.. \
Madre de Deos (Antonio da)
ein Carmeliters Mönch aus Liſſabon, lernte
die Duff Hey den beyden berühmten portus -
gieſtſchen Komponilten Duarte Lobo
und Manuel Cardoſo, und wurde
nachher Chorvikar in feinem Kloſter zu Liſ⸗
fabon, wo er auch 1690 ſtarb. Er bar viele
Palmen, Motetten, Refponforien und ars
dere Kirchenſachen fomponirt, welche theils
unter den Liebhabern zerftreut find, «heile
auch inder Koͤnigl. muf. Bibliothek zu Liſ⸗
ſabon aufbewahrt und ſehr geſchaͤtzt werden.
ſ MachadoBibl.Lus. Vol.I. p. 316.
Madre deDeos(Fr.Filippe da)
“ein Ordensgeiftlicher und Komponift, geb.
zu Eiffabon, febtegegen das J. 1620, war
Königs Alphons VI. von Portugal
Kammermuſikus und der Muſtklehrer des
in der Kunft nachmals fo erfahrenen Koͤ⸗
nigs Joh ann IV. Erhatviele muſikali⸗
ſche Werke in Mſt. hinterlaſſen, welche
ſaͤmmtlich in der Koͤnigl. muſ. Biblioth. zu
Liſſabon aufbewahrt werden. ſ. Mache-
do Bibl. Lus. Tom.Il,p.75.
Maͤlze! (..) ein geſchickter Mechani⸗
kus und erfindungsreicher Kopf, geb. gu
Regensburg ums J. 1776, der in.derfeipg.
muf. Zeit. auch Maͤtz | gen mnttwird, hielt
fich im 3. 1900 zu Wien auf. Hier hatte
> er ein Inſtrument zu Stande gebracht,wels
ches vermittelft einer Durch ein Gewicht ger
triebenen Walze eine türfifche Muft von
Flöten; Pfeifen, 4 Trompeten, Geden,
einem Triangel und einer großen Trommel
jum Wirbel. und zu den Paukenſchlaͤgen
hören ließ. Ein doppelter Blasbalg gab den
“ dazugehörigen Vind. Am meiften warden
die Trompetenftöße bewundert, welche
durch gewöhnliche Trompetenſtuͤcke mit eis
ner Kraft angegeben wurden, welche kein
Teompe en konnte. ——
te die
.
*
| ' Mag
te dies Inſtrument noch in dem naͤmlichen
Jahre an einen ungarifchen Edelmann für
3000 Sulden. Seiten war er unablaͤßig
befchäffigt, diefer Art mechaniſcher Kunſt⸗
unddas Dinfitchor nach durch > Klarinet⸗
ten und wo möglich auch durch Geigenin⸗
ſtrumente zu verſtaͤrken. Diefe lertern aber
würden, wegen bes dftern Verſtimmens
-_
. werte bie hoͤchſte Vollkommenheit zugeben, _
. Mae‘ Mag us
-Maertens Cl...) waheſcheinlich ein
Dilertant, hat gegen 1790 zu Dresden her⸗
ausgegeben : An die Sonne beym Aufgan⸗
ge, mit Begleitung des Klaviers.
Maestrino. f. Mestrino.
Maͤtz l. ſ. Maͤlzel.
Maffei(Giov. Camillo) ein neapos
litaniſcher Gelehrter von Solofra gebürtig,
und Springens der Saiten, gewiß alles
wieder Sein zweytes Inſtru⸗
ment dieſer Art, weiches ee Panharm o⸗
niton nannte, verkaufte er darauf, wie
man verfichert, für 25000 Thl. nach Paris.
Endlich brachte er 1808 zu Wien einen ganz -
neu erfundenen Automat zu ®tande, weis
cher, wo möglich, noch mehr Vergnuͤgen und
Bewunderung erregte, als feine vorigen
Erfindungen. Von Manchen aus, no er
ihn 1809 erft vor dem Hofe, und dann auf
öffentlichemTiheater mit außerordentliche
Beyfalle hatte ſehen und hören laffen, ruͤck⸗
te man folgende Vefchreibung davon im
Journal den Moden, 1809. ©. ası. ein:
„Aus einen Zelteführte Hr. Mälzel ei
nefchöne, männlich martialifche Seftalt, in
Trempeteruniform bes Öfterreichifchen Kuͤ⸗
raſſier⸗Regiments Alber t,mitderTroms
pete am Munde, auf die Vorderbuͤhne.
Nach einem Drucke aufderen linke Schul
ter blies der Automat nicht nur den oͤſter⸗
‚ reichifchen Kavallerie Diarfch, nebft allen
Maändvers@ignalen dieſer Armee, fondern
auch einen Marſch und ein Allegro von
‚£Burney Bist. Vol. II. p. 213. Mot.
Weigl, mit Begleitung des ganzen Or⸗
Automats, innerhalb des Zelites, in bie
franzoͤſiſche Dragonergarberliniform umges
ändert worden war, blies diefer Trompeter
den franz. Kavallerie⸗Marſch, nebft allen
Oignalen der Kavallerie⸗Monoͤvers, nnd
aulegt einen Mari von Duffet und ein
Alleges von Pieyel, mit Begleitung des
"ganzen Orchefterd. Der Ton dieſer Troms
pete iſt forein und angenehm, wie ihn der
die der Reinheit ber Töne nachtheilig find. aber
le de älzel Pe
nur zweymal auf, und dies geſchah an der‘
linfen Säfte.” ſ. Leipz. muf. Zeit Jahrg.
- gefchieftefte Virtuoſe dieſes Inſtruments
nicht hervorzubringen
Hauch Feuchtigkeiten in. demſelben ſammelt,
I. GS. 414,md 784.
⸗⸗
s
vermag, weil ber‘
cheſters. Nachdem darauf die Kleidımg des
hat außer andern Schriften
ben: Discorso Filosofico della Voce, &
del Modo .d’imparare. di Cantar, dä
Garganta, raccolto daD. Valerio de’
Paoli di Limosinano, Napoli. 1563. 8.
*Maffei(Scipione) — Sein Aufe
fag führt den Titel: Nuova invensione
d’un Gravecembalo col piano e forte;
aggiusite alcune considerazioni sopra
hstrumenti musicali. Die deutfche. Les
berfegung von König finder man is
Marthefons Critic mus. TA. p.
‚335: Auch folgende Schrift von ihm wird,
von einigen indie muf. Literatur aufgenoms
men: A complet History ofthe ancient
Amphitheatres. Made English from
the Italian Original by Alex, Gordon.
the sec. Edit. London, weiches eine: Les
berfegung feier Schrift: Degli Anfitea-
tri, e singolarmente del Veronese.Li-
bri 2, Ver. 1728. 12. zu feyn ſcheint.
* *Ma’ffoli (Vincenzo) einer der ers
fien Tenorfänger unferes Zeitalters in Ita⸗
lien, deſſen Geſtalt, Aktion und Stimme
gleich angenehm find, verbindes mic dieſen
Talenten große Gicherheit und Leichtigkeie
und viel Feuer und Empfindung im Vor⸗
trage. Im J. 1787 ſamg er auf dem Thea⸗
ter Aliberti zu Rom, wo die Iuhörer. doll
Bewunbderung und ihm ent⸗
gegen riefen: Mafolo! Maffolissimo!
Auch noch 1790 und 92 fanger zu Reggio,
Siena and Turino. Kurz darauf aber wur⸗
wo er, nachdem fie aßgeftellt worden war,
bie um 1793 Die ernſthaſten Stollen is der
Opera bufa fang; Seit 1794 fiyeint er
aber Wien wieber verlaffen zu haben. ſ.
Berlin. muf. Seit. 1793. ©. 138.- wo er
zuletzt
genannd
Magalhaens'(Filippe de)
Königt, Kapelle:
Azeitaht, eittchl Botfe von
ausgeges
m Eiffeben, geb. gu.
in Patrinscheh
de er nad) Wien zuk großen Oper berufen,
-
- Te,
397- ‘Mag.
Liſſabon, hatte den Manoel. M ende s zum
Lehrer in der Muſik, aus defien Schule er.
fo mohlunterrichtet kam, daß er bald nachs
her Königl. Kapellmeiſter wurde, Er wird
unter die vorzuͤglichſten Komponiften feines
Waterlandes gerechnet, und hat hinterlaſ⸗
1) Cantica Beatissimae Virginis.
0
AIyupono apud Laurantium Cras-
Peck, 1636. Fol. grand. 2) Missae 4
5 et 6 vocibus conatantes. Ibid. per
eund. 1656. Fol. grand. 3) Cantus ec:
clesiastious commendandianimas cor-
poraque sepeliendidefunctorum ; Mis-
sa et Stationes juxta Ritum Bacrosan-
ctae Romanae EcciesiaeBreviarii Mis-
salisque Romani Clementis VIIL et
-Urbani VIIL recognitionem ordinata.
Ulyssipöne, apud P. Crasbeeck, 1614.
. 4, etibid, apud Anton Alvares, i 64 2.4.
et Anutuerpiae,apud Henric.Äertssens,
1691. 4. Außer diefen finder fih noch in
der König. muf. Bibliorh. zu Liſſabon No.
‚809. eine beträchtliche Sammlung von
Miffen, Motetten ic. f. Machado Bibl.
Lus. T. V. p.75. |
. Magdeburg (IJoachim) — war gu
Gardeleben geboren. Seine Tiſchgeſange
Sefinden fich noch aufder Churf. Bibliothek
zu Muͤnchen.
du Mage(...)Drganift anY.Duens
tin gu Paris ums J. 1710, has eine Suite
über den ıften Kirchens Ton für die Orgel,
Libr. 1.herausgegeben, nah Walther.
Magenfupp (...) ein Tafteninftrus
mentmacher zu Berlin, lebte ums J. 1786.
ſNicol ai Beſchr.v. Berlin.
" Magerxius(SteBanus) ein Kompo-
iſt zu Ende
des 16. Jahrhunderts, hat M.
9, Scherters Symbolum in Mufit
geſetzt und zu Nürnberg 1569 oder 1599
- gonift gu
. in 4. drucken laſſen. ſ. Gasnor.
Bib!.
Maggbiel s(Iean) ein franz. Koms
finge des 17. Jahrhunderts,
hat herausgegeben :. Chansons a4,5et6
vom Douay, 1600. 4. |. Draudii
BRibl. Class. . |
*Maggi(Nat. Tho | ) ein Tonkuͤnſt⸗
ler, ſtarb 1787 zuLondon, gewiß nicht ru
los in ſeiner Kunſt, indem ſein Bildniß der
gesße Bartolo zz i im darauf folgenden
— geſtochen hat.ſ. Bromley Cotal.
. Santo Mäggini (Pjeuo) cin
14
Mag! . .288
. Biolinmacher aus Brefcis, deffen Kontra⸗
baͤſſe in Italien allen- andern vorgezogen
‚werden, lebte ums 3.1690. f. Berlin. muf.
Monatsſch. S. 169.
MagielIus Dominicus) ein Kon-
trapunktiſt des 16. Jahrhunderts, hat her/⸗
ausgegeben: Madrigali à 5 voci.libro 1.
Venedig, 1567. Gesner. Dann noch:
igalia 5 voci.libro 2. Venez.1568.
4. Beyde Werke befinden fih noch auf der
Churf. Bibliothet zu München. . Er war
aus Valeggio gebuͤrtig. ne
Magini(...) ein Singtomponift aus
der guten ital. Schule, bluͤhete ums 3.1700,
Bon feiner Arbeit befinden ſich noch folgens
de Solokantaten in. Mſt. in dem hiefigen
Fuͤrſtl. Muſik⸗Archive. (f. oben den Arritef‘
Alueri) 2)Cantata: Io nonso, quando
vimiro, aSopr. e Cemb, 2) Cantata :
Vo mi negate amore, a Sopr. e Cemb,
3) Cantata: Da che viddo ilduo etc. a
Sr: 3 V.eCembalo, ne
agirus (Samuel) war Profeſſor
“ der Muſik auf der Akademie zu Tübingen,
und ein Sohn des D. Johann, weicher
um 1588 gu Stuttgard lebte. ſ. Freher
Theätr. p, 1486. und bas a. Lex.
Magius (Franciscus) ein firiliants
ſcher Komponift, geb. zu Caſtro Vetrane,
Bat herausgegeben: ‚Sacra Armonis, e
musicali concentia 2,3,4e 5 voci, con
una MNiessa à 5 concertata. Milano,
1670. 4. ſ. Mongitor, Bibl. Sicul,
Tom. I. P. 217. . j
agius oder Maggi (Hierony«
. mus) ein Rechtsgelehrter und Mathemati⸗
ter, geb. zn Anghiari im Tofcanifchen,iward
ı vom Rathe zu Venedig zum Richter zu Fa⸗
magufta in Eypern ernannt, wo er, ale ein
Suter Ingenieur, den Türken, während fie
diefen Platz belagerten, durch mancher⸗
fey neu erfundene Feuer-Mafchinen vielen .
Schaden zufügte. Als aber 1571 der Dre
dennoch Nberging, gerieth er indie Sklave⸗
rey, wurde nach Conſtantinopel gefchleppt,
in einem Sefängniffe daſelbſt fehr hart ges
haften und endlih gar am 27. Dayıs7a
hm⸗ oder 73 firangulirt. Während diefer Ge⸗
fangenſchafi, in welcher er aller Bücher und
literariſchen Huͤlfsmittel beraubt war, hat
er, nebſt einem andern Traktate, deEquu-
leo, eines Materie, bie damals feinen Zur
Be j .ſtande
*
—W
Y
a89 Mag
ſtande nur zu ſehr angemeſſen war, auch bol⸗
genden auffllalifchen geſchrieben: 1) De
Tintianabulis, liber posthumus, cum
notis Franc. Sweertii, Fil.[.A.H. de
Salengre Thes. ant. rom. Tom. II.
p. 1157. Einzelne Ausgaben davon hat
man : Hanoviae, 1608. kl. 8. und Amſter⸗
‚dam, 1664. und 1689. ı2. Die beyden
erften derſelben befige ich ſelbſt. Den Am⸗
ſterdamer Ausgaben iſt auch der Traktat de
. Equuleo mit angedruckt. Das Werkchen
de Tintinnabulis Hält 150. Seiten. 2)
Miscellanea sive variae lectiönes, Bes
. nedig, 1564. Vom Verf., als er noch frey
gear, jelbfi heransgegeden, handelt Lib. I.
c.13. von den Flöten der Alten, und Lib.
IV. 0.33. von der Gewalt der Muſik auf
den, Menfchen, aufanımen auf 3 Oktap⸗
blaͤttern.
Magnasc 0 (E,odovico da Santa
Kiora) bluͤhete um 15 50 als Komponiſt
und Sänger in’ der paͤbſtlichen Kapelle,
wurde aber hernah Biſchof von Aſſiſi.
fBurney, Vol. IH. p. i181.
Magni (Beyedetto) ein fruchtbarer
ital. Komponift zu Anfange des 17. Jahr⸗
hunderts, hat herausgegeben: 1) Motet-
ti. Venedig, 1636, :2) Messe concertate
a8 voci. Ebend. 3) Concertia 1,2,3—
8 voci. Op. 1.2.03. Ebend. Walther.
: Magni (Giuseppe) Kapellmeifter
am der Suthebralticche zu Fofigno, geb. das
ſelbſt, gehbrte unter die guten KLompeniſten
ſetner Zeit,d. h, ums J. 170m Er harunter,
andernin Muſik geſetzt: 1) Decio in Fo-
ligoo, Melodrama, ii daſiger Kirche 1697
aufgeführt. 2) Teuzzone, zu Mailand,
1706.: Laborde und Cinelli Be
Volante Scans: XV.
: Magnus, Fuͤrſt zu Anpattgeröf zur
lebt DomsProb ‚zu Mägbeburg, ein Dir
lettant, fertiger Chorfänger und guter Orr’
gelfpieler feiner Zeit, trug, als er noch in
Zerbſt refldirte, nicht nur ein Anfehntiches
zudem 1489 in daſiger Bartholom dikirche
vorgensmmenen Orgelbaue mit bey, fon
dern ſetzte auch ſchon vorher, 1484, ein Ge⸗
wiſſes zu einer jaͤhrlichen Organiſten⸗Be⸗
ſoldung aus. Nach dieſer Zeit unternahm
er in den Jahren 1506, 1508 und 1509
drey Mallfahrten nah Rom, worauf er -
1516 als Dompeobft aa a
Rep. d. Tonfünßter, IIL 3..
—— Canons ; a5, 4 5 voix,
j Mag -Mai-
ſetzt wurde. Hier predigte er nun nicht nur
fleißig, ſondern pflegte auch oͤfters, wenn ges
ofen Orgel.
fungen wurde, ſelbſt auf der gro
im Stifte — des Gottesdienſtes zu
ſpielen. Er ſtarb am 31. Oft. 1524. ſ.
Becmanns Anhalt. Hiſtor. Th. V..
B. IE C 7° f. 208.
"Magnus (.. 9) fol ein Schäfer von
Joſeph Haydn ſeyn. Im J. 1792 hat
er bey Hummel in Berlin ſtechen laſſen: III
Triosa2V.etB.Op. 1.
Magnus (Reichardus) ein KLompo⸗
niſt zu Anfande des 17. Jahrhunderts, von
deſſen Arbeit gedruckt worden iſt: Canti-
cum Canticorum Salomonis in allen
Tonis mit 4, 5 bis 8 Stimmen. Frankfurt,
bey Stein, ums I. 1615. ſ. Dreu dii x
Bibl. Cl.
Mahler (Lucas oder Eau) ein be⸗
ruͤhmter Lautenmacher, lebte, wie Baron
meldet, ums J. 1415 zu Bologna: -
Madre (Johann Andreas) Hofmecha⸗
nikus zu Wiebaden, ſchon feit 1783 wegen
feiner KlavierInftrumente beruͤhmt, are
beitet feit einiger Zeit mit feinem Bi uder
gemeinſchaftlich. Außer den gewoͤhnlichen
Arten von Inſtrumenten verfertigt er and
ſogenannte Cavi⸗Mandors zu 12 bis 36
Garolinen. In Hamburg fand ich 1793
bey einem Freunde ein Piancfortein: Klar.
viersFormatfür 80 Thlr., weiches im Tone
und Traktamente nichts zu wunſchen äbrig
ließ. Eins feiner Meiſterſtuͤcke, einen Fluͤ⸗
gel, befaß der Baron von D innwal®
zu Mainzim J. 1788. —
Mah u (Stephan) ein braver —
Kontrapunktiſt, lebte ums 3. 1330. Vor
feiner Arbeit finder man noch Choralmeloa
dien in Jans Walthers Cantionale,
Auch finder man noch weltliche Lieder-von-
ihm in einer zu Nürnberg 1544 gedruckten
LiederSammlung, aus welcher Hr. Dr,
Forkel im zen Bande feiner Geſchichte
der Muſ. S. 636 — 691. den Sitimmigen
Sefang garız eingerädt hat: Es wolt ein
alt Man auf die Bulfchaft gan, da legt er
feine befte Kleider an. Auch aufder Muͤnch⸗
ner Bibliothek findet man noch Oſfficia,
Cod. 43. in Mſt. von ihm.
de Maiche(...) wahrfcheinlid ein
jeßt zu Paris lebender Guitarrift, Hat her⸗
ayvos
290
2834
Mai,
| avec aceomp- de Liyre ou de Goittare,
— par etc. Paris, bey Piepel,
18
Mai elbeck (Franz Anton) —
Bon feinen gedruckten Werken find noch an⸗
zuzeigen: VL pompeuſe, ſchoͤne, leichte und
auf den neueſten Italiaͤniſchen Stylam für
alle Chöre dienliche Miſſen. Freyburg im
Breißgau, bey Schall, 1739.
Maiier(Simon) ſ. Mayer.
“Maier (Catharine) geb. Schiatti,
‚Scheint als Komponiftin im Fleiße mit Mad.
Aurnhammer wetteifern zu wollen,
indem fie von 1795 bis 1798 bereits 11
Mertefür das Klavier von ihrer Kompofis
sion hat ftechen laſſen, weiche in Fantaſien,
Klaviertrio's und Variationen uͤ
te Sefänge beftehen. Sie fcheintin Peters⸗
burg zu leben, wo auch alle ihre Werte ges
Kochen worden find»
Maier (Gregerius) ein Komponiſt
aim die Mitte des 16. Jahrhunderts, von
deflen Arbeit Jacob P a ir in feinen Fugen,
Zauingen, 1587, verfchiedene Stuͤcke einge⸗
ruͤckt hat.
Maifeld (Ludwig) hat herausgege⸗
ben: XXX Lieder. Leipzig, 1793.4. ſ. von
Blankenburgs Zuſaͤtze z. Sulzer.
: *Mailandus (Iac.) fr im a. er.
Meiland ud,
. Mailta(P Ioseph Anna Maria de
Moryac de} .ein Jeſuit, welcher 45 Yahre
als Miffionaiz zu Pekin in China gelcht hat
und daſelbſt 1748 geftorben ift, hat heraus⸗
gegeben : Histoire göndrale delaChine,
ou Annalesde cetempire, traduites du
Tong-Kien-Kang-Mou, es publiees
par ’AbbeGrosior. A Paris, 1777 —
1778. 6 Bande in 4.
Sect. 186. vom Muſikbuche der Chineſen.
ſ. “ - u es Kunſt/ Journal. B. VI.
"m sim. ard (Dem.) — befand ſich
noch 1798 als erfte Sängerin am großen
Dperntheater zu Paris. Ihre koloſſaliſche
Bigur hat eben fo vielen Umfang an Breite
und Größe, als ihre gewaltige Stimme,
welche fie überdied noch durch brüllende
Deklamation mißbraucht. ſ. Kanonik.
Meyers Reife,
er ein Kompenift zu
o
belieb⸗
Sect. 128. bis 148,
handelt auch vonder chineſiſchen Muſik, und
Mai
"ion, gegen das Ende des 16. Jehrhun⸗
derts, geb. zu Terwanen in Flaudern, hat
ſehr vieles geichrieben, wovon aber nur ale
gebruckt bekannt geworden it: La Musir
que,. conienant plusieurs Chausona
Francoises à 4, 5 et 6.parties. ion, dep
en de Tournes, 1581. ſ. Verdier
ib
Ma illard(Tohann) sin®onrepund
tiſt des 16. Jahrhunderts, won deſſen ge:
druckten Werken ſich noch verſchiedene auf
der Churf. Bibliothek zu Münden beſin⸗
den, worunter auch :Missa 5 voc. Lutet.
1557.
Maillard (Petrus) — ift der nam⸗
292.
liche; welcher ſchon im a. Lex. als Magliard,
und im Walther boppelt, einmal als
Maillard und darnach ats.Maillartius, ans
gerührt worden iſt. Was in allen diefen bes
« fondern Artikeln von ihm gemeldet wird,
beſtehet in folgendem: Er war ein Jeſuit,
geb. zu Ypern am 9. Bebr. ‚1585, und us
dirte gebft den übrigen Wiſſenſchaften auch
inebefondere die Musik, weswegen cr auch.
dem Seorsius de la Hele nah Spar
nien folgte, als diefer von Philipp IL
zum Kapellmeilter nach Madrit berufen
wurde, um unter felbigem die Wu noch
weiter zu fludiren. Hierauf ging er wieder
zuruͤck nach Dornick, mo er vorher ſchon al
Sänger an der Kathedralkirche geſtanden
Batte, und wurde dann erſt Domherr und
Borfänger, darauf Rektor zu Herzogen⸗
buſch, wo er auch am 12. Dion. 1640 ſtarb.
Bein Traktat de tonıs musicis, in französ
fifcher Sprache, foll zwar gedruckt ſeyn,
ift bisher aber nur noch durch dem Titel
bekannt, welcher alio lautet :.L.es Tons,
ou Discours aur les Modes deMusique,,
et les Toris de }’Eglise, et la Distin-
ction entre .eux. lournay, 1610. 4. f.
v. Blanfenburgs Zufäge } Sutzer.
B. III. G. 218.
Maillerie (Mr. dela) ein um 1710
— franz. Tonkuͤnſtler hat bey Roger
n Amſterdam ſtechen laſſen: Pieces en
Tri io pour toutes sortes d’Iustruments,
Desgl. V1Sonates ; aaFleB.C
*Mainberger(J. E) Kapelimeifter ;
in Nürnberg, geb. 1759, ift als folcher
1798 von J. H. Heſſel in. Kupfer geftos
‚chen worden, Er wäre alle. Gruber s
Nach
‚
a 5
235 Mii’
Nachfolger in dieſem Amte. Er fol aber
weder Komponiſt noch Sangmeiſter ſeyn,
auch außer der Orgel, welche er bey Sris.
ber erlernt dat, fein Anſtrumeni weiter
ſpielen.
. Maindroite — ) ein franz. Ton⸗
kuͤnſtler, hat von ſeiner Kampoſition durch
den Stich bekannt gemacht: Chansons li»
bres aveo accomp.dePf. Paris, 18006.
Mainwaring'(...) #t dee unge
nannte Berfaffer von dem Life of Handal,
welches nachmals Matchefon 1761, ins
Dentſche ͤberſetzt und vermehrt, mit Haͤ n⸗
dels Bildniſſe ins. herausgegeben hat.
Mainze r ( Friedrich) ein guter Violi⸗
niſt, ſtand 1 799 zu Neuſtrelitz in der daſigen
Herzoglichen Kapelle. Wahrſcheinlich iſt
dies aber der chen im a. Lex. angeführte
Llarinettiſt, det aber auch nicht mehr in
Serelitz, fondern ums J. 1806 in Muͤn⸗
chen lebte.
di Majo (Francesco oder Ciccio)
—— DurchdieMachrichten, weiche der würdi«
He Veteran iccint in ‚Neapel undSici⸗
lien, vom M aj o gegeben hat, finde ich mich
im Stande, demkeſer gegenwaͤrtig beſtimm⸗
tere Auskunft von dem Leben dieſes geiſtrei⸗
chen. Tonfegers mitzuthellen. Piceint
ſchreibt ale: „Cicciv di Majo war
Her Sohn eines wenig befannten Tonkuͤnſt⸗
ters, harte ſich in feiner Jugend der Nechts⸗
gelehrſamkeit gewidmet, und fing erft im;
20. Jahre an, Muſik zu lernen. Auch er
begab fich nach Bolognik, um den Padre
Martini zuhören; und.dusch den Rath’
biefes Eugen Theoretifers, vorzüglich aber
durch die Werke Jomelli’s, den er ſtets
vor Augen hatte, ſaumte Ciecio Mar
Jo niche, Ay Auhm zu erwerben. Man bes
rief ihn nach Rom, wo er.die Muſik zur:
x
Dper Demofoonte ſchrieb, in welcher vers
ſchiedene Arten volleuers und Nachdrucke
Bewunderung erregten; als z. B. Sono in,
mar, non veggo sponde eto., und Perlei
fra l’armi dove guerriero, vorzüglich
aber im dritten Aft der Monolog des Ti⸗
mantes, welcher ſich mit misero me etc.:
anfängt. Er bearbeitete in der: Folge für.
Turin die Oper Montezuma, die bewun⸗
dernswärdigen Befall erhielt ;' beſonders
aber die Arie: A morir se mi condannae-
: «to; erregte die Thraͤnen allerZuſchauer. Nie
\ e
0. Mai 234
— ſein alle zeit erhabener und veißeniden:
Geſang der Begleitung der Inſtrumente
aufgeopfert. Nachher ging er nach Neapel
zurück, wo er verfchledene Opern und unfer
andern Hippermestra- ſchrieb; allein nur
‚wenigen Beyfall fand ee in feinen Vatert
Iande, und ſtarb bafelbt, im J. 1773. ie
Alfo nicht 1776, wie.im a, 2er. gemelder
wird. Nun noch ein Meiner Nachtrag zu
deſſen Werken, welcher theils aus obiger
Nachricht und theils aus der Hildegard
von Hohenthal“ genommen iſt. Vielleicht
iſt es manchem Leſer angenehm, Herrn
Hein ſe über die einzelnen Schönheiten,
verfchiedener Werke des Ma jo plaudern
zu hören, zu welchem Ende fie hier die dazu
gehörigen Nachweiſungen finden.: Den:
Alessandro. nell’ Indie, weichen das a.
2er. als’feine vierte Oper angiebt, wei
aber ſchon 1764 zu Mannheim aufgeführg
worden üb, zergliedert Heinfe im tet
Bahde, ©. 198. der Hibdegdrd. Die Übris
gen betannten Werke des Majo für Kir⸗
he und Theater ſind nun noch? s)Werko-
foonte, zu Rom, eine feiner erſten Opern;
ſ.Hildegard B. II. G. 213..6)Mon-
tezuma;zu Turin. ſyMi lde gard. U: IE
©.166. 7) MHigenia in Tauride, iſt ſchon
1762. zü Mannheim aufgeführt worden
ſ. noch Hildegard, B.1.©.256: )
Hippermesträ, zu Neapel, öine feiner letz⸗
ten Opern, um 1770: 9) Salve Regine;
ſ. Hildegard. B. I.S. 172. 10) Dix
xit Dominus. Domino moo. f. une
gard. B. U. S. 197,
*Majoragius (Marc. Ant). —*
Bon feinen'2 5 Reden hat man folgende Auss
gaben : Orationes, Venet.:1582, (die
ich ſelbſt befige) und außer dieſer, Ameto-
lodemi, 3696, 8.
*Mafran (Iean Jacques d’Ortous)
tar geb. zu. Befiers 1678 und ſtarb zu
Maris 1770;: Sein Discours sur la Pro-
pagation du :Son dans les diff6rents
Tons qui modifient, findet man/Wie ſchon
im a. Lex. bemerkt worden, in den Mem.de .
V’acad. des Sciano, de Pan. 1737. peg.
1— 20. Gleich: darauf folgen deſſen
Echaircissementssur le Discours pre-
cödent. Eine deutſche Lcherfegung Def;
den findet man in den Phyſiſchen Abhanb⸗
lungen dieſer Akademie, aberſetzt von
Ka Ste in⸗
a5 ‚Mai-- Mak-
Ä Steinwehr. Breslau, 1748. im zäten:
Bande. ©.209., und von ber Geſchwindig⸗
‚keit des Schalles, Ebend. S. 410,
‘ Maire. f. Lemaire. "
' Moairobert (Mattb. Franc., Pi-
domsat de) ein Pariſer Gelehrter um
1750, war der erſte, welcher ſich der alten
‚franz. Dper, gegen den Petit Pfophete
unſeres Grimm, annahm: indem er ges
gen jelbigen ſchrieb: Propheties du grand
Monet. Par, 1752.8.f.von Blanken⸗
kur 98 -Zufäge 3. Sulzer. B. II. S. 477.
Mairue. f. Lemaire, .
von Mai ſac (Udalſchalk) welcher im.
11236 Abt an St. Ulrich zu Augsburg
wurde, war ein eben fo guter Tonkuͤnſtler
als Dichter, indem er mehrere Hymnen zu
ihren des H. Ulrichs und der H. Afra ges
ſchrieben und die Melodien dazu verfertigt
Bat, welche noch heut zu Tage daſelbſt in
diefer Kirche‘ gefungen werben. ſ. von
Srercens Kunſt Beſchichte. ©. 522.
Maistre. ſ. Meistre,
- Miiizier (Earl Biihelm) Doct. Med.
zu; Barg bey Magdeburg, ein Dilertant,
hat dey Breitkopf Herausgegeben: Muſika⸗
ke Bagatell
en fuͤrs Klavier. Erſtes Heft.
Leipzig, 1797. Eine Rezenſion berfelben
fadet man in ber Eeipz, uf. Zeit. Jahrg. l.
©. 851.
Maju : (lohann Burchard) war zu
Anfange des 18. Jahrhunderts Profeſſor.
der Geſchichte und
und ſchrieb ein Programm unter dem: Tis
tel: Prorector et Senatns. Academise
Kiloniensisad Sacra Christi .Natalitia
zeligioso <antu pariter ac pietateanimi
eoncelebranda ciwesacademicos serie
invitaat ac bortantur. Kiel,1702. 3 Bos
gen in4. worin er einige nene Kirchenge⸗
Enge eritiſch unterſucht, und beyher hiſtori⸗
ſche Machtichten vom Kirchengeſange übers
— beybringt. Furkeis Literat.
"Mater (Dem.) ſ. Macherini.
' Matomweczty (.. ) = nannte ſich
1590 zu Hamburg, wo er ſich mehrmals.
mit großem Beyfalle auf · dem Horne Hören
ließ: Kammermuſckus der Königin von
Preußen, Er it ein Böhme von Geburt,
— ig Arbeit 1802 ſtechen laſ⸗
; x)Duop.Car et Viole, 2) Qua-
F —2* — .tB ER eeifiig-
-
t \
“
poniſten en fcheint.
ſamkeit zu Kicl, p
x
*
Mal 296
-"Malanuzi (Carlo) ein ttalfänifcher
Komponiſt des 17. Jahrhunderte, deſſen
praktiſche Werke unter der Verlaſſenſchaft
des Stadtrichters Hertzog zu Merſe⸗
burg erwaͤhnt werden. In dem naͤmlichen
Verzeichntſſe von DIE, finder man auch den
Namen: Milanugi,welcherdenfelben Roms
alcolm (Alexander) ein ſchott⸗
laͤndiſchet Ede lmann und gelehrter Muſik⸗
verſtandiger zu Anfange des 18. Jahrhun⸗
derts, welſchen Walther auch Milcolum-
bus will genannt wiſſen; has für fein Zeit⸗
Alter folgendes ſehr gute Bud) gefchrieben:
A Treatise of Music, 8 peculative, pra-
oticaland historical: Edinburgh,1721.
g. Ein Auszug aus diefem Werke, aber in.
‚ganz verfchiedener Folge der Waterien, iſt
1779 zu London herausgefommen, Den
Inhalt findet manin D. Forfeis Literat.
Der Verf. Bricht den Alten die bloße Ins
ſtrumentalmuſik ohne Geſang gänzlich ab.
‚de Maletti(Isan)ein frang. Kom⸗
poniſt des 16. Jahrhunderte, geb. zu ©.
Marimin in Provence,hat herausgegeben:
Amovrs du Ronsard & 8 parties. Paris,
bey Adrian le Roy und Rob. Ballard, 1578.
ſ. Verdier Bibl.
"de Maltot (...) berühmter Theore
biſt an dem Parifer Opernorcheſter, und
Vorgaͤnger des Campion an dieſer Stel⸗
le, hat die Theorbe verbeſſert. ſ. —
ion‘Trait6 d' accompp.
.Malzat (Johann Michel) —
Traegs Muſikverzeichn. (Wien, >
findet man noch eine Menge geſchriebener
Wetke dieſes Komponiſten angezeigt, wel⸗
che groͤßtentheils fuͤr das obligate engliſche
Horn, oder fuͤr die Hoboe geſchrieben ſind⸗
als: III conzertirende Sinfon. ; V Con⸗
zerte für Hoboe; IL dergl. für das engf..
Dora; Ildergi. fürden Fagett; L dergl.
fuͤrs Violoncell; I Septetto fürd engl.
Horn;. III ‚Sestetti für Hobee; IV
—— theils für Hoboe und theils für
Floͤte; XI Quartetti, fin welchen das
Hauptinſtrument bald Floͤre, bald Hoboe,
ein engl, Horn oder Fagott it; U Doppel⸗
konzerte fuͤr Hoboe und Fagott, und andere.
Sachen mehr. Aber alles in Mſt. Dem
Vornamen nach ſcheint es zwey Komponi⸗
ſten dieſes — au geben. ſ. das a. ir
ze
N
Manara — ein wortreff⸗
de. und fruchtbarer Kirchenkomponiſt,
blaͤhete ums J. 15 30 in Dienſten des Her⸗
zogs zu Ferrara, und ſtarb im hohen Alter,
f. Superbi Apparato delli hupm.
ällust, della Cittä di Fetraga,p. 130. Auf
ber Minchner Bibliothel befinden fich noch
von ihm: Madrigali a 4 voci.’Venex.
1555.
: Manara (Giacomo) ein Komponiſt,
hat unter andern auch Motetti a Voce spla
srfheichen, Walther.
Manchicourt(Pierre)—om
geb. A Bethune in Attois, und lebte um
15 2 zu Dornick als Muſikdirektoͤr an der
daſigen Kathedralkirche. Von ſeinen Wer⸗
Ben ſind nicht ur ganze Sammlungen —
Pierre Haignant zu Paris, fondern au
viele einzelne uͤcke in vermiſchten Samm⸗
lungen aus jenem Zeitalter, gedruckt war⸗
den. Seine Manier beſchreibt Burney
dry und clumay. Auf der Muͤnchner Bis
bliothek befinden ſich och von ihn: Can-
tiones musicae. Paris, 1939. 4. ..
Maucin elli(Dom.)— Bon feiner
Arbeit find auch. VI Notturni & Fl, e V.
und bey Hummel in Berlin VIII Trios à
aFl.eB. geſtochen worden.
: Mancini(Cuctio) wird 1603 vom
Kerreto unter die: vorzüglichften Ton⸗
tünjeler. Italiens gezahlt.
— Mancini(Francssco) ein neapsli
taniſcher Komponiſt, hielefich im 3. 1700
zu Nom auf, und hat bis ohngefaͤhr 1733
noch manche Oper und manches Intermez⸗
30 fürdie Schaubähnengefchrieben. Ob er
aber gleich vom Seminiani und, Haſſe
ſchr vorgezogen worden iſt, fo fand Boch
Burney deſſen Muſik zur Oper Hiyda-
spes weit unter der Arbeit eined Sea us
latti, Gaſparini oder Buononci⸗
nt Von feinen Werfen können noch ge⸗
nannt werden: 1)l’-Amor divino-tziore. .
ı faute nellamorte di Christo, aufgef. zu
Rom, 1700. 2) Hydaspes, aufgef. zu
Sonden 1710, bieerfie, welche ganz italids
niſch dafelbft gehöret wurde. 3) Il Cava-
liere Bretong,2731.[, Walther, Burs
ney u. Labor be. 4) 1l-Gantate : Udi-
ssalme dolenti, à Sopr. e Comb. und
Astri, permefieri, A. o Comb, befan⸗
den ſich in ME; noch inj Breittopfs
Man
Sammlung. Mod IV Berglethen boſin⸗
ben ſich im Zürftl. Sondershauſiſchen Mu⸗
ſik⸗Archive. ſ. Alteri.
Maneini {Giov. Batt) — Sch
erk uͤber den Geſang ift zum zwepten Dias
‚Kin einer neuen franzäfifchen Ueberfetzung,
und zwar unser dem Titel erfchienen: Be» -
fexions pratiques aur le Chant figure,
grad, de l’ltalien. Paris, bey P. Dupont, .
1796. 230 Seiten tu 8. Man giebt als
Ueberſetzer einen ehedem im politifchen Bas -
he gebrauchten Mann an, der fich unter
Robespierre s Herrichaft indie Ein⸗
ſamkeit begab. und fich vorzüglich mit Dex
Mufitbefchäftigte., Wahrfcheinlich iſt das
mit obiger Leciere gemeynt. Maneis
ni ſtarb zu Wien am 4. Januar 1890, als·
K. penſionirter Hofßngmeiſter, im gaſten
Jahre ſeines Alters.
" *Mancinus (Thomas) ein. Medi
fenburger.geb. 15 5a, war zuletzt ums Jahr
3591. Bilchöflih Halberſtaͤdtiſcher und
Fuͤrſtl. Oraunfchweigifcher Kapefimeifter.
Vor dem erftenfeiner unten folgenden Wers
ke iſt er 15835 in ſeinem 35flen Jahre noch
bloß als Braunſchweigiſcher Kapelimeiſter,
in feinem Holzſchnitte abgebildet. Im J.
E37
1596 half cr noch die Gruͤningiſche Orgel... '
mit eraminiren, wobener in der Reihe der
goſte Examinatorwar,. Er war auch eis
nee Kapellmeiſters Sohn, (wirlleicht des
‚ Sräningifgen,) feht Balder hinzn.
Bon feinen gedruckten Kompofitionen koͤn⸗
nen noch genannt werden: 1) Newe lufkis
ge und höffliche weltliche Lieder mit und 5
Stimmen won ꝛtc. Helmſtaͤdt, gedruckt durch
Jac. Lueium, 1488, 4. 2) Hochzeit⸗Lieb
van 5 Stunmen, Genrgio Burchar do
son der Lippen, Biſchoͤffl. Halberſtaͤdiſch.
und Zürftt. Braunſchweig. Eammer,Ser-
cretafio als Braͤutigam ꝛc. zu Ehren.
Helmſtaͤdt, dep Lucium, 1591.
*Manderſcheide (Nicoh) ein bes
ruͤhmter Orgelmacher zu Nuͤrnberg, geb.
ꝓ Trier am 2. April 1580, bauete im I.
265730 Nürnberg, als daſiger Raths⸗Or⸗
gelmacher, die zweyte Orgel in deu Sebals
berficche son +3 Stimmen, für god fl. Im
J. 1654 wurde er von Walch, mit einer
Orgelpfeife in der Hand, in Kupfer geſtochen,
und ſtarb am 2. April 1662.
Mandinmi(..) ein in Italien ſehr ge⸗
wife, ſbahtter
289 AM an
. Shäster Bänger, fand im J. 1790 in der.
‚Opera‘ buffa zu Paris nicht menigern
Beyfall. =
- Manehou. f. Menehaun. |
. „Manelli (Carlo) ein Violiniſt und
Komponiſt zu Rom, geb. zu Pijtoja, hat
im J. 1692 zu Rem ein Wert Biolimonas
‚tenheramsgegeben. Walıher.
Moanenti(Giov. Pietro) wird vom
Cerreto im I. 1601 unter die vorzuͤg⸗
lichſten Tonkuͤnſtler Itallens gezäßlt.
'*Manes oder Manichaeus,ecin
Phildſoph in Perfien ums J. €. 270, wels
cher ber Sekte dr Manichder den Nas
“men gegeben hat, war- zugleich ein guter
Mathematiker, Aſtronom, Maler und
Bildſchnitzer. Von ihm ſagt Ibn Sch a dr
max⸗ein arabiſcher Schriftſteller, daß derſel⸗
be nicht nur ein philoſophiſches Lehrgebaͤude
geſechrieben, ſondern auch ein muſ. Inſtru⸗
ment erfunden habe, welches man bey den
Arabern Oud, auf Latéiniſch Testudo,
Chelin, dand auf Deutſch, eine La u te nen⸗
ne. Um die Derivation dieſes Worts zu des
ſtimmen, braucht man alſo nur den arabi⸗
ſchen Artikel Al vor Oud zu ſetzen. ſ. Bas
rons Beytr. zur Geſch. der Laute, in
Marpurgs Beytraͤgen. B. I. S. 73.
» Manfredi (Lodovico) ein Mino⸗
wit undKirchenkomponiſt des 17. Jahrhun⸗
derts in Italien, hat Herausgegeben: x)
Motetti. Venedig, 1638. 2) Concerti
“5 voci. Libro 17.2. 3. 4.[- Par ſtor ſ⸗
fer Katal. ' j
Manfredi(Mutio) ein ital. Ko
poniſt gerianne: il Formo-Acadamico,
lebte zu Anfange des 17. Jahrhunderts,
Von ˖ feiner Arbeit find gedruckt wordent
- Madrigalf, Benedig,1606. 12.f.Drau-
dii-Bibl. Glass, 2
Manfredinil...) ein unbefannter
italiänifcher Tonkünftler Hat bey Roger zu
Auniſterdam Qumtettia2aV.A.eB.C.
ſſttechen laſſen. Walther.
Manfredini (Vino.) — der vell⸗
ſtaͤndige Titel ſeines Traktats heißt: Ro-
gole armoniche © siena Præcetti ra-
re per apprendere i Principi della
‚Musica, il portamento della mano, e
-PAccpompsgnamento del Basso sopra
li Stromenti da Tasto, come l'organa,
' ji Cembaloetc. Venezia, 177%. 27. Sei⸗
en in «. Den Inhalt ſ. For kels Literat.
J M ä n. os —
Manfredus (Sebastiants) ein
Mriefter, und ungemeiner Künftler auf der
Orgel, ch. zu Caſtel Leone, blühere zu Ve⸗
nedig ſeit 1558 viele Jahre lang. ſ. Ari-
‚sii Cremona literata, p. 451,
Mangoni(Antonio) ein Komponiſt
des 17. Jahrhunderts, geb. zu Caravag⸗
gio, hat herausgegeben; Missa e Salmi,
Mailand, 1623. Walther.
“de la Maniere (Exupere) ein
Lehrer der Harfe umd des Geſangs zu Pas
vis, hat ums 5. 1786: bey Imbault ſein
V Ime Recueil des airs var. p. la Harpe
herausgegeben. Das VII. Recueil. er⸗
ſhien 1787. Defien Ier Rec. de 8 Pre
ud, 5 Chaus, et Rom. acc: de harpe,
paröl. et mus. dumeme.Op.9. erichien
1785.
Manini (...) ein ital. Opernkompo⸗
nit, ſchrieb ums J. 1733 zu Rom für die
baftgen Büdnen.-f. Berl. muf. Monats⸗
hr. ©, 99. ae :
"Mänkell(.. )ein jegt lebender Tons
kuͤnſtler, iſt durch Folgende geſtochene Inſtru⸗
mentalwerke bekannt geworden: 1) Sere-
nata à 20larimott. à Cors et a Bassous,-
1799, und 2) VIpetitgg Pidoes tres fa-
cil. p. 2 Cları a Cors; 'ı Basson etıTl,
adhbit. 1799, 3) Divert, a 2 Glar. 4
Gors et2 Fag. Part. ı. Hamburg, 1800."
. Manni (Doniinieus Maria) ein Ges
lehrter zu Anfange des 18. Jahrhunderts
aus Florenz, hatgefchrieben: De Flören?
tinis Inventis Gommentarius. Ferra-
rise, 273 1, worin er auch Nachrichten von
dem Antheile giebt, welchen Florenz an bee
Erfindung der Oper hat. For ke ĩs Liter.
.Manoir (Guillaune du) ein bes
ruhmter Violiniſt in Dienjten König Lu bs
wigs XIII.wurde von demſelben, nach dem
Tode des Violiniſten Conſtant in, im J.
16303um Roi des Violons, Maitre des
Menetriers, oder zum Könige der Geiger,
ernannt, Vermoͤge dieſes Pateuts konnte
er, gegen Erlegung von: 10 Livres, auch An⸗
dern wieder Meiſterſchafts⸗Briefe erthet⸗
en, um in den Provinzen bes Reihe Mue
ſik⸗Geſellſchaften zu errichten und anzufuͤhl
ven. Laborde, Er has herhusgegeben:
Le mariage de la Musique ot de ladan»
se,eto. Paris, 1664.13. :: .
Mausaro (Dom.del:lo) ar‘
ni
x
308
Man. Mar
‚nif des 16. Jahrhunderts; von deſſen Wer⸗
en Verſchiedenes in des de Antiquis,
Primo libro a2 V.oci de diversi Autori
di Bari. Venedig, 158 5) eingeruͤckt iſt.
Manzid(Luigide) Tonfünjtier und
Komponift in Churs Pfälzifhen Dienften
zu Duͤſſeldorf um 1650, hat Verſchiedeues
Yefeßt, wovon ſich einige Stuͤcke noch unter
der Verlaſſenſchaft des Stadtrichters Ders
zog zu Merſeburg befanden.
Mappe s (Peter) Koͤnigl. Buchhalter
beym Aceisdepartement zu Berlin 1798,
gehört’ als Dilertant-unter die gefchickten
Bioliniſten und Klanierfpieler, und hat um
17838 herausgegeben : II Sonaten file das
Klavier zum Beiten der Armen. Berlin.
Sie find im Bachiſchen Geſchmacke ger
fchrieben.
“Mara (Gertrud Eliſabeth) — In
der Sefchichte diefer erſten der Sängerins
. nen, des Stolzes und der Zierde unferer
Kunſt, fahre ich nun da fort, mo ich im a.
2er. ©. 864. gefchloffen habe. ı
Alles, Kenner und Nichtkenner, Hohe
and Niedere, freueren fi nun in Deutſch⸗
land aufihre Wiederkunft und auf den fo
lange entbehrten Genuß ihrer göttlichen
Töne und ihresherrlichen Sefanges. Und
"man hatte Urſache dazu; denn, wie Kerr
RMeich ardt verſichert, der fie damals.
1790 hörte, hatteihre Stimme, welche zu
Berlin ſchon den Höchften Grad der Voll
tommenheit an Stärke und Klarheit, an
Reinheit und Sefchmeidigkeit erreicht hats
te,nım über alles dies noch an Würde, Groͤ⸗
Be und Fülle ded Tons ganz unbeſchreiblich
gewonnen. Eben biefer, dem wahrfchein
lich Berlindie füße Hoffnung, fie wieder zu
befigen, insbefondere zu verdanken hatte,
war fo feft von ihrer Zuruͤckkunft überzeugt,
daß er die Hauptrolle feiner neuen Oper bes
reits durchaus ihrer großen Stimme uud
großen Fähigkeit gemäß eingerichter hats
te; ja Mad. Mara felbft ſchickte ſich im
September 1790 fihen zu ihrer nenen
Meife nach Deutfchland an, als ein unvor⸗
bergefehener Umſtand beym Londoner
Opern⸗ Theater die ganzeSache ruͤckgaͤngig
machte. Zu eben derfelben Zeit wurde naͤm⸗
Sich zu London der zwiſchen den beyden Dis
rektoren Der dafigen großen Oper, dem Ken.
- Ball ini und OReil ly laufende Pro⸗
—32
— — — — — — — —
‚Mar
I
zeß dahin entſchieden, daß letzterem die
Direktion zuerkannt wurde. Sogleich klag⸗
te dieſer einen Brief gegen Mad. Mare
ein, durch welchen fie ſich im vori zen Jahre,
von Italien aus; verbindlich gemacht hatte,
wenn er feinen Prozeß gewinnen jollte, den
bevorſteheuden Winter auf feinem Operns
theater zu fingen.. Mad. Mar a, weiche
von dem Fortgange dieſes Projeſſes nicht
unterrichtet geweſen war, hatte alfo auch
verfäumer, By Hrn, D:Reilly anzufras
gen, ehe fie fich in Berlin engagirthatte, 06
er noch auffierechne, und konnte nun alfe
gegen beffen Klage nichts Guͤltiges vorbrins
gen. Dies machte es ihr unmoͤglich, die fro⸗
hen Erwartungen ihrer freunde in Deutſch⸗
land zu befriedigen. Gtädlicher war dage⸗
gen Benedigin feinen Wünfchen, wohinfie
im December 1791 abging,nachdem fie zus
vor Ihrem Engagement, 3 Abende auf dem
DrurpfanesTheater zu London zu finaen,
ein Genuͤge gechen, und für jeden Abend
80 Pf. Sterl. oder 306 Thlr. erhalten hats
te. Im. 3793 fhrieb man aus London,
wohin fie wieder zurück gekehrt war, in den
Berliner muf. Zeit. ©.81: „Wer gern
wiffen will, wie die M ara jet fingt,(dehr
was fie fingen fann, iſt bekannt,) der muß
nad) London kommen und fie hören. Shre
Stimme hat, ohne an Stärke zu verlieren,
merklich an Anmuch gewonnen. Ihr Um⸗
fang ift vom ungeftrichenen B, bis zum
dreymal gefteichenen F. (In Leipzig habe
id) 1768 das ungeftrichene A mehrmals
rein und in voller Kraft von ihr angeben
hören.) In diefem Umfange, fährt der Lon⸗
doner Korreſpondent fort, find alle ihre
Töne fo rein, glei, veigend und ohne
Zwang, wie eine [höne Harmonika. Ih
Geſchmack ift der richtige Mittelpunkt zwi⸗
fihen der alten zu flachen Manier und ders
jenigen neuen, bie in Stalien fo fehr gemiß⸗
Braucht wird, und bie man dem Mar dyes
fin i beylegt. Was ihren Vortrag im Eins
zeinen, ben Charakter, denihre Arien durch
fie Haben, die Modififation ihrer Stimme,
ihr Tempo rubata (wovon fle nur felten
Gebrauch macht), ihre Uchergänge in den
Rondeau's, ihre Kadenzen, Fermaten u,
dergl. betrifft, darin iſt fie, fo viel ich weiß,
ein göttliche, unnahahmliches Mufter, das
in feiner Eigenheit ſchwerlich feines *
*
‚502
“+
_ a4
308 Mar’ a
chen dat.” Eben fo hieß es auch im en
den 17 94ften Fahre von daher, wo ſie noch
immer in dem einzigen großen Salomon⸗
ſchen Konzerte aufzutreten pflegte. Im fols
genden 1795. Jahre aber ftdrte, nach
dffentlihen Nachrichten, die. ungluͤckliche
Gemuͤthsart ihres Mannes abermals ihre
Häusliche Gluͤckſeligkeit, und zwar ſo, daß es
zwiſchen ihnen zur Trennung kam, weswe⸗
gen fie geraume Zeit Anſtand nahm, vor
- dem Publikum zum erfcheinen. Nachdem
es aber ihrem vorteefflichen Kerzen geluns
gen war, über dic Launen ihres Mannes zu
fiegen, und die Bande wieder anzufmüpfen,
welche fie bisher mit fo vielBewiffenhaftigs
keit, Sorgfalt und Duldſamkeit feft zu ers
halten gefucht harte, fang fie am 9. März
3796 zum erſten Male öffentlich wieder auf
dem Eoventgardens Theater, wo. eine Aus⸗
waahl von Haͤndelſchen geiſtlichen Muſiken
aufgefuͤhrt wurde. Der engliſche Poͤbel
behauptete auch diesmal ſeine Rechte, indem
einige fie mit Geziſche empfingen, als fie ers
ſchien; aber faum hatte fie eine Bravour⸗
Arie gefüngen; fo ertönte das ganze Haus,
wie bezaubert, von einen epremvollendt eu⸗
dengeklatſche.
Das der Muſik Aberhaupt fo ungänftige
1799. Jahr ſcheint ſich auch gegen ihre
Ruhe und Zufriedenheit feindſelig bewieſen
zu haben. Kraͤnkungen zu Hauſe und Kraͤn⸗
kungen vom Londoner Publikum brachten
es damals ſo welt, daß fie endlich ſich doch
noch von ihrem Manne trennte, indem fie
ihn mit. einer Summe Geldes zur Reife
entließ. An den undankbaren Engländeen
aber kounte fie fich nicht beiler rächen, als
dadurch, daß fie inkondon nie wieder oͤffent⸗
lich auftrat. Gluͤcklicher Weiſe follen aber
ihre Unsiände fo beſchaffen ſeyn, daß fie den
Gunſt dieſes ſich immer ungleihen Publi⸗
kums nicht mehr bedarf, und vollkommen
unabhängigvon ihm auf einen guten Fuͤß
leben fann. Und wohl ihr! Könıite nur
das Bewußtfeyn ihrer ruhigen: und glügflis
. den Tage ihren Bewunderern auch ihren
Verluſt erfegen! Leider aber werden wir
nie eine Mara wiederhören! Um fo bes
reitwilliger, aber mit ſchwerem Herzen wies
berhole ich bier, was ein Dichter am Ende
ihrer Biographie inden Engliſchen
gern ſagt:
7 Mar 304
„Rar ſchwaches on %
füs
r Sedachtul,
Und keucht RR . "Fuge nad.
— „WBerbarse ſind ihre (ib
Be,
Rein Nachhbirn — ach — —
ihrer GSeetle eh
Bleibe Hinter Ihe suche! “
Doch Etwas, das Einzige, was menſch⸗
licher Kunſt möglich iſt, Haben uns die Enge
laͤnder von ihr aufbehalten: ſie haben uns
naͤmlich ein Denkmal ihrer Zuͤge in einem
dem Originale ſehr nahe kommenden Bilde
in Kupfer gegeben, von deſſen Aehnlichkeit
ſogar in der kleinen Kopie, im Gothaiſchen
Theaterkalender von 1797, noch Etwas
übrig geblieben iſt. Die ſchoͤnen Erinnerun⸗
gen an Eliſabeth Mara, welche uns
ſeitdem der Hr. Hofrath Roch litz im W.
Jahrg. der Leipz. muſ. Zeit. S. 465. ge⸗
ſchenkt hat, haben mich noch auf Verſchiede⸗
nes gebracht, deſſen Mittheilung dem Leſer
hoffenuich nicht unangenehm, ſeyn möchte,
Wie mir vor kurzem Hr. Mara felbit vers
ſichert bar, war ihr erftes Inftrument, das
fie in ihren Kinderjahren fpielte, nicht die
Violine, ſondern die gewöhnjiche Zitser mie
Drathſaiten. Dies iſt um fo wahrſcheinli⸗
cher, da zu dieſem Inſtrumente gewoͤhnlich
geſungen werden muß; da ſich auf ſolche
Weiſe ihr ſchoͤnes Stimmorgan ſchon früh
hat entwickeln koͤnnen, und da man cher
wegen des Vortrages ihrer Liederchen ihren
Vater aufgemuntert hat, auf die weitere
Ausbildung ihrer Stimme bedacht zu ſeyn.
Späterhin,( ob zu Berlin oder inLonden,ift
mir wieder entfallen,) fette fie mit einem
ſolchen fo ganz ungekünftelten Liedchen, wos
zu fie fi) mit einer eben ſolchen Zitter bes
gleitete, eine ganze Geſellſchaft van großen
Komponiften und Wiufißverftändigen außer
fid) vor Entzuͤcken; fo Daß feiner der Anwe⸗
enden dieſen Genuß um den Genuß ciner
großen Oper hätte vertaufchen mögen. In
Beipjig pflegte fie gern Arien vonO dw ans
Berger zu fingen, und ich koͤnnte aus den
bajigen Konzertzettelnvon 1768 darthun,
daß fic faft einmal ums andere im Konzerte
eine Schwanbergerſche Arie gab. Häufige.
u. anhaltende Daflagen famen zwar nicht in
ſeinen Arien vor, allein feine Melodie hatte
etwas Neues, Nettes und Geputztes, beys
nahe mehr für das Klavier, als für die Ging⸗
ſtimme geeignet, und war deswegen um
deſto
Por
X
N
‚305 Mar
deſto ſchwerer jufingen. Dies ales mit der.
moͤglichſten Leichtigkeit, eund und nett wies
der zu. geben, ſchien ihr eben Werguägen zu
machen. In den Bravourarien, devem fie
dann u. wann einevon Waffe, Traetta,
oder andern Italiaͤnern gab, war fie es, wel⸗
che das Orcheſter zuſammenraffte, ſtatt daß
ſich andere Saͤnger vom Orcheſter na
ſchleppen laſſen. In ihrem Abſchieds⸗Kon⸗
zerte, das ſie, nach fuͤnfjaͤhrigem Aufenthalte.
gu Leipzig, am 24. März 1771 gab, fang
fienoch 4 Arien, deren. erſte ebenfalls von
Schwanbaerg er war, die Übrigen wa⸗
ven von Traetta, Sarti und Picci⸗
ni. Wem ſie in Leipzig den Konzertiſten
dicjchigen Daflagen gern nachfang, die ih⸗
nen aufihren Snftrumenten gelungen was
xen ; fo war Dies der Fall auch umgekehrt,
dad nämlich die Inſtrumentaliſten ihre Ka⸗
denzen nachzuahmen fuchten, und um fo
‚ begieriger auf ihre Ideen mertten, je mehr
es ihnen öfters an guten Erfindungen fehlte.
Indeſſen thaten fie auch mit unter Mißgrif ⸗
fe, wie das den Nachahmern mehrmals bes
gegnet. Wenn z. B. die Mar a zu Zeiten
in ihren Kadenzen von einem hohen ausge⸗
haltenen Tone einen Salto mortale von
mehr als 2 Oktaven machte, und. die Feſtig⸗
keit, mit der fie dieſen tiefen Ton augenblick⸗
lich faßte, nieihre Wirkung, die beynahe on
Schrecken grenzte, verfehlte ;fo vergaßen
die Inſtrumentaliften nicht, alsbald non
dieſem Kunſtſtuͤcke auch Gebrauch, ja es
ſelbſt zur Modeſchoͤnheit in ihren Kadenzen
zu machen, ohne ſich einfallen zu laſſen, wie
wenig Verdienſt fie dabey Haben konnten,
wenn fie mit dem Bogen eine oder zwey
‚Saiten überfprungen, cter den Binger auf
eine andere Stelle gefegt Hatten. .
Meoch eine merkwürdige Anekdote trug
ſich in Berlin zu, als fie fich einmal in der
Sefellfhaftvon Kirnberger, Sulzer
und mehreren andern. der bafigen erften
Kontrapunttiften und Harmonieverſtaͤndi⸗
gen befand. Hier warfman die Frage auf:
Ob es wohleinem Sänger möglich ſey, durch
eine Tonleiter von lauter ganzen Toͤnen
die Oktave ihres erfien Grundtons gu finden
mb rein zu intoniven? Kirnberger
wettete gegen verfehiedene aubere, Mad.
Mara könne dies. Und fogleich gab fie
den Beweis, inden fig nach der Angabe dex
[4
Mar 306
"Töne: 0, d, ‚fe; gis, ais, bie Okeave €,
rein wie Bold, zur großen Bewunderung
der Geſellſchaft hören lieh. Doc geftund
fie datrnach, fie Habe während des Singens
den vorleßten Tan nis, in Gedanken. in b
verwandelt. Mach den neueften Machrich⸗
ten von ihr, eridartete man fie wieder in
ds Berlin. Äuch hatte fie London.ı 802 wirks
lich verlaffen, und befand fich im Oeptem⸗
ber diefes Jahres zu Paris. Sie hielt 1 803
wirklich Wort, und hefuchte ihr Vaterland
noch einmal. Ahr erftes Konzert, ober wiels
mehr ihren’ erſten Triumph biele fie zu
Frankfurt a. M. Darauf befuchte fie am
20, Jan. Gotha, wo fie aber bloß vor dem
Hofe ſang. Gluͤcklicher war Weimar, wo
die Herrſchaft auch Has Publikum an ihrem
Zaubermahle Theil nehmen lieh, indem ihr
Kouzert am 21. Yan. im dafigen großen
"Saale veranftaltet wurde, worauf fie
Abends noch insbeſondere bey der verwirt?
‚weten Herzogin in einem kleinen Zirkel
Mehreres in hoͤchſter Simplicitaͤt, aber
deswegen nicht minder groß, vortrug. Won
da wandte Re fich nach Leipzig, wo fie eher
mals mehrere glückliche Jahre verlebt und
nicht wenig an ihrer Bildung gewonnen
hatte. M
glänzenden Reife findet man im V. Jahrg.
der Leipz. muſ. Zeit. ©. 322. Sie kam
darauf im Maͤrz nach Berlin, fo eben zur
rechten Zeit, um die jährlichen Konzerte
zuin Beften des Inſtituts der Witwen ber
Königl. Muſiker mit verherrlichen zu koͤn⸗
nen. Auch-übernafm. fie aus Gefaͤlligkeit
x
e Nachrichten won diefer -
für Hen.Lchmann ben deſſen Auffähr
rung des, Graunſchen Todes Aefr’‘ in der
Nikolgilicche die erfte Sopranpartie, wo⸗
bey die Kirche von 3000 Zuhörern ange⸗
füllt wurde, Endlich kam fie ald allgemein
gefeyerte Gottin des Geſanges auch wieder
nach Wien. Und es it wert), das Unheil
eines Kenners aus dieſer an ſchoͤzem Ge⸗
fange fo weichen Stade Bier beyzufuͤgen.
Diefer ſagt: „Es iſt unmöglich, mehr
Schmelyund’Zauber durch die Menfchens
ſtimme hervorzubringen, als diefc auf der
Höchiten Stufe der Mollenbung fichende
Künstlerin herverzubringen vermag. Das.
Gleichmaß ihrer Töne, ihr ſilberreiner Ge⸗
fang u. ſ. w. iſt unuͤbertreffbat. Med,
Mara giebt einen ſprechenden Beweis,
| wie
\
507 | Mar
Meſcht dd wietich Schone aberal ent %
ZJaͤcket. Auch zu Wien murde ‚fie von dem
des Publikuus all⸗
—— —
Un e ar⸗
aufnach Petersburg —— em
wieder zuruͤck nach England zu ge
achte, am vielleicht daſelbſt ihre n — *
gen Lebenstage, auf ihren Lorbeern ruhend,
zuzubringen. Im J. 1808 befand fie ſich
aber noch gu Moscau, mo fie, nach dem
traurigen. Ende ihres herumfch
weifenden
Gatten, wie äffentliche Nachrichten meldes
een, ihre Hand ihrem bisherigen getreuen
Gefahrien, Hru. Flor ie; gab, und fich
mit ihm auf einem — ige in Polen nies
derließ.
Mar a(Ionaj) er war gi Tentfch⸗
brod in Boͤhnmen geboren; wo er auch feine
erſte muſikaliſche Bildung erhielt.
Mara (Johann) —
Sohn. Die Nachricht von ſei⸗
nem Tode, welche das alte Lexikon mit
heilt, war eine der ſogannten Schiffer⸗
Nachrichten. Er lebe noch, fo gut es ſich
in ſeinen Umftänden leben laͤßt, und hielt
ſich zu Ende des 1799ſten Jahres eine
ang zu Berlin und in den umliegenden
nden, aber in dürftigen Umſtaͤnden
auf. Dies iſt bey feinem herannahenden
Alter für ihn um fo Heflagenswürbiger, da
‚er, nach dem Urtheile ſachverſtaͤndiger und
rechtſchaffener Männer, „als Violoncell⸗
ſpieler nicht nur an ſeiner Kunſt verloren,
ſondern Überhaupt auch vorher lange noch
nicht die Stufe der Vortrefflichkeit erreicht
haben ſoll, weiche ihm das a. Ler. durch
eg Lobſpruche getänfcht, angewie⸗
fen hat. Bo von feiner Kunſt verlaſſen,
bliebe ihm feine Zuflucht, ale das Mitleiden
Anderer übrig, mas aber an ihm, als einem
unordentlichen und dem Trunke ergebenen.
WMenſchen, wenig feuchten koͤnne“ &o
ſtrenge därfen-aber nur Berliner uͤbes ihn
richten, welche in feiner Abwefenheit durch
das Spiel der Hrn. Duport undanberet
Meiſter nur zu fehrverwöhnt worden And,
und — nicht zu vergeffen, denen er eher
malseine Mara und-mit ihr den haben
Genuß ihres gottlichen Befanges auf im
| . mer entelß. Seitdem habe Ich ihn 1801
Bierin&onbershaufen ſelbſt fennen fernen,
wo er fein Adagio noch immer fü Lian vor⸗
des Vorherge⸗
Mar 503
grug, daß fi gewiß kein Orcheſter feines
Spiels ſchamen darf. Und wenn ihm ja um
Allegro ein ober ber andese Ton mislang;
fo war, dies nicht die Schuld feiner Hand,
sondern des.fchlechten und unteinen Bezugt
& auffeinem Inſtrumente, der fo eben hier
nicht beſſer zu Haben war, Mehr noch waͤ⸗
ren vielleicht feine vorgetragenen Stüde zu
tadeln geweſen, welche durchaus im Ge⸗
ſchmacke um 40 Jahre zuruͤck zu ſeyn ſchie⸗
nen. Uebrigens hetrug ex füch während feis
mes Hierſeyns durchaus als ein foliber,
gebildeter
. ennmißreicher und volllommen
Mann, und ließ auch nicht das kleinſte Merk⸗
peihenvon jenem Hange zur Unmiäßigkeit
an fich bemerken. Aber in därftigen Um⸗
ſtaͤnden war er. Und jo wäre denn freylich
feine edelmüthige Battin für das. von ihm
. eelistene Ungemach ſchrecklich gerochen.
Deſſen ungeachtet ſoll er noch von ihr von
Zeit zu Zeit mit anfehnlihen Geldſummen
unterſtuͤtzt werden. Sein wahres Geburts⸗
jahr iſt 1744. Inder Folge wandte er ſich
nach Holland, wo aber fein unfeliger Hang
zur Trunkenheit jo überhand nahm, daß er>
nachdem er alles Ehrgefühl fchien verloren
zu haben, Tag und Nacht in Matroſen⸗
— und elenden Bierhaͤuſern zum
Tanze aufſpielte, bis ihn endlich ber Tod,
Im Sommer 1808,30 Schiedam bey Ross
terdam, von dieſem elenden Leben befreiete.
Dies. war das Ende eines talentuollen und
wahrhaft gebildeten Menſchen von großer.
Welts und Menichenfennmig. Ein abs
ſchreckendes Beyſpiel für junge Künstler !
. Mara (KRajetan) Bruder vor. obigen
Ignaz, cin Komponiſt und ſehr guter Drs
ganiſt, zuletzt Prieſter ans dem Auguſtiner⸗
Orden und Muſikdirektor an St. Wenzel
in des Neuſtadt⸗Prag, geb. zu Teutſchbrod
in Böhmen am 4. Sept. 1719, trat nach
geendigtem philofopbiichen Kurſe 17.39 In
ben Orden, in welchem er nach wenigen
Jahren Priefter wurde. Dabey war er
aber als Tonkuͤnſtler nicht muͤßig, indem ex
erſtlich in feiner Vaterſtadt ben der Ordens⸗
kirche ale Muſikdirektor angeftellt,und dann
nad 13 Jahren zu der naͤmlichen Stelle
an St. Wenzel nah Drag berufen wurde.
Hier war eg unermüber im Studiren der
Partituren großer Meiſter, von deuen er
nur allein 300 eſſen eigenhändig abge⸗
ſchrieben
’ ar
fett. Zugleich erzog er viele
309
ſcheieben
Schuller Verf. u und ſetzte vieles :5
felöft far Kirche umd Katumer. Sein draus
der Ig naz war ihnmisicht wenig befoͤrder⸗
Kid), feine Sammiung von Wruftiäten zu
vorm Auf diefe Weiſe Harte diefer
fleißige Mann feine Zeit 19 Jahre: zuge⸗
bracht, als das Auguſtiner⸗Kloſter zu Prag
aufgehoben wurde, und er ſich gendthigt fi
ſich wieder nach ſeiner Vaterſtadt zu bege⸗
‚sen. Hier traf ihn 1788 der wuͤrdige Ge⸗
lehrte, Dlabacz, von einem heftige
Schlagfluſſe gelaͤhmt an, bey welcher Ge⸗
legenheit ex dieſe Nachrichten aus deſſen eis
genem Munde vernahm, wobey er bedauer⸗
te, daß ihn die Lebenskraͤfte ſo geſchwind
verlaſſen Hätten, und er Daher unfähig fen,
feinen Schöpfer ferner auf der Orgel. Ioben
zu koͤnnen. f Starift. v. Böhm. Heft XII.
*Maraice(Martin) f. Marsis.
' Marain(.. .) Birtuoſe auf der Biolin
und Harfe, ımd Komponiſt zu London ums
J. 1802. Sein ausgejeidmeter leiden,
fchaftficher Charakter ſoll cher fo ſtarken
‘Einfluß auf ſeinen Vortrag, als auf feine
Kompofitionen haben, tuelche-heftig, zus
weilen wäft und wild, aber voller Geiſt und
Drisinalität feyn follen.. Beſonders ruͤ —
man darunter feine Concertänte für
fe und Pianoforte, als vielletche das Vene,
was man in diefer Art habe. ſ. zei. muf-
Zeit. Jahrg. V.©. 199. --
*Marais (Marin) — Von feinen: ge⸗
— Werken find noch anzumerken ?
ı) Pieces en Trio, pour les F}. Violon'
et Dessus de Viole. Paris, 1692.8. 2)
Das ste Bud) feiner Violdigamben⸗Otuͤ⸗
de. Paris, 1715. , Einige Jahre vor. ſei⸗
stem Tode bezog er ein kleines Haus in der
Vorſtadt, in deſſen Garten er ſich aueſchlie⸗
ee mit Abwartung der Pflanzen, bes
Mar nis oland) — Außer dem im
a. ker. angeführten Werke hat er verſchie⸗
dene Rantaten und Gambenſtuͤcke geſchrie⸗
ben, von. denen aber 1732 noch aichts ge⸗
deruckt war.
M’arastoni(Antonio)ein Waftäni
(her Örganift und Komponiſt gu Illaſt zu
Anfange des 17. Jahrhunderts/ hat heraus⸗
gegeben: Motetti. Venedig, 1625.
‚Mara —
rich VIII.
‚Max 820
vom po bey Trat uu Ma inf. zu
aben: VkQuatasV.VielaaB. -
Mar bach (Ghriſtian) Mag. und Pfar⸗
rer zuMerfhät, hacgef geſchrieben: Epange⸗
liſche Singe⸗Schule, darinnen diejenigen
Dinge deutlich gelehrt und wiederholt wer⸗
den, welche uͤberhaupt allen evangeliſchen
Chriſten zur Erbauuug und Beſorderung
der Gott wohlgefaͤlligen Singe⸗Andacht zu
wiſſen nöthig.und natlich find. Darslan
und deisyig, 1716; 216 Seiten ing. |
‚Marbeck(lohn). Dattanureus vr,
. u: Organiſt an berKapelle Gt. cars
ve zu Windfos in England ums J. 1544, ,
ein Mann von guten Kenntniffen atich aue
Ger feiner Kunſt, Batte den Einfall; in Ge⸗
ſellſchaft noch dreyer Andere an ber katholi⸗
ſchen Religion: zu teformiren, waͤre aber
beynahe zum Martyrer beffelben geworden,
Der er kam nämlich. hinter ihr Vor⸗
haben, und fchiiderte dem Könige Hei u⸗
ihre Zuſammenkuͤnfte als ges
Heigl daß er fogleich den Auftrag ers .
biefem.eerüjchen Unternehmen ein".
iel zufeben. Man überfiel alfo' diefe Ne⸗
formatoren missen in ihrem Geſchaͤfte, und
warf fie in Gefangniß, um ſie naͤchſter Tage
zu verbrennen. Bey ber Unterſuchung
wurde Marbed s Sache badnech nicht j
wenig verkhlimmert, daß man einen von
feiner Hand gefihrichenen Brief des Cal⸗
vin.unb eine von ihm ſelbſt entworfene
Kontordarz fand, Die ſchon bis zum Buch⸗
Raben I; fortgeruͤckt war: Vr ſuchte fich
zwar damit zu entfchulbigen, daß er, als ein
armer Maun, bie neu. gebsurfte Engliſche
Vibel,mit Oosen var Matt he w s, nicht
im Seanbe geweſen wäre zu bezahlen, wes⸗
wegen er ſich m Hätte, einen
Auszug darans abzufchreiben. Nur feine
Talente und Kenntniſſe retteten chn; den
die uͤbrigen drey wurden ohne Barmherzig⸗
keit gehangen. Nachdem er dieſer Gefahr
entronnen war, wendete er allen Fleiß duf
die uff, wurde 1549 Bakkalanreus zu
Dsferd; uub brachte alle Gebete und Hym⸗
nen, und was fonft noch beym bffentlichen
Gottesdienſte pflegte gefungen zu werden,
in Noten, und gab es unten dem Titel her⸗
aus: The Booke of Common Praier,
noted. 1530. Imprinted by Richard
Grafion, welches Bert Bur ney gegens
7 sWwärtig
nardini.
« x \
9
: € . 5 ⸗
311 Marxr Mar 312
wartig fuͤr hochſt ſAten erklare. Er eutchait Ben. gegebenen Nachtichten, in ber. Muſtk
‚ aber: bloß den einikimmigen Prieſter⸗ Be⸗gearbeitet und geleiſtet hat: fo war er den⸗
fang in großen Noten von dreyerley Art. woch fuͤr dos Defie der Republik nichte wer
Außer dieſem hat er auch Verſchiedenes für _ iger ala mäßig denn anfangs begleitete er
Die Ricche geſetzt, woron uns Hamfin 6, mehrere Jahre hindurch das wichtige Amt
Vol. M. p.:246. ſeiner Geſchichte, eine eines Richteys unter den Vierzigern.. Hier⸗
Hymn, A Virgineand Motheg, a5 voi- auf wurde er Proveditor. zu Pola, und
‚os, aufbehalten har; —endlich wurde er als Kanzler oder Schatz⸗
Mar cà (Leonhard) ein Barfuißer⸗ meiller nach Breſcia verfcht, wo er ſich bis
Moͤnch, und Orgelbauer zu Nuͤrnberg ia an feinen Tod, weicher 17 39, nicht 1729.
der 2ten Haͤlfte des 153. Jahrhunderts, re⸗ erfolgte, in allgemeiner Achtung erhielt. Ja
parirte 1479 bie große Orgel in der daflgen eben dieſem feinen vornehmen Stande und
©. Lorenzkleche von 1200 Pfelfen, weuon - ſeinem großer Einſluſſe bey feinen wichtigen.
Die guößte 39 Fuß lang war, miteinem Per Staateaͤwtern ſchreibt Barney einen
ſitiv von 454 Pfeifen... Dies Werk blieb großen Theil feines anßerordentlichen
nach dev. Zeit ungebraucht fichen, weilman Ruhmsinder Muſik zu, wozu vielleicht die
fügte, es ſpiele allezeit weltliche Meiedien fremden Geſandten zu Venedig, weiche feine
unter bie geitlichen Lieber; fo daß man ends Gunſt ungen zu koͤnnen glaubten, nicht we⸗
lich 152 5die Orgel aus det PredigersKies nig mögen bepgetragen haben, In Rom
che dahin beachte, und zum Gebrauche über z. ©. veneriste man ihn ſo ſehr, daß der
die Kanzel ſetzte. — Kardinal Ottoboni daſelbſt in jeder ſei⸗
Maroellg di Capua. f. Ber- ner Muſik⸗Akademien einen Pſalm von
— —— Marcello auffuͤhren ließ, was dieſen
*Marceilo (Alessandro) — mar endlich bewog, zur Gegengefälligkeis Ins
ber ältere Bruder des fogleich folgenden ftrummentalpartien zu foinen ſaͤmmtlichen
Benedetto. Er war feinem vornehmen - Palmen, zum Gebrauch dieſer Akademien,
Stande gemäß erzogen iind in Kuͤuſten und zu fegen, wovon in England noch gegenwaͤr⸗
Biffenfchaften unterrichtet, von denen er tigcine Kopie aufbehalten wird. In Ruß⸗
“aber befonders Philofophie, Mathematik Land legte man feinen Pſalmen eine rnſſiſche
und Duft ſtudirte. Er wohnte beftäntig Leberfesungunter, und in England brachte
‚gu Venedig, ms er wöchentlich eine mufllas man nicht nur, eine engfifche Ueberſetzung
liſche Akademie zu halten pflegse, woninfaft unter feine Muſik zuden Pfahmen, fondern
ausſchließend nurfeine eigenen Kompoſitio⸗ ließ fie ſagar noch. einmal mit dieſer Ueberſe⸗
nen aufgefuͤhrt wurden. Sein Haus mar tzung in Kupfer ſtechen, Selpit der Kaiſerl.
jedem ſich aus zeichnenden Fremden offen. Hof zu Wien bediente ſich 1725, bey Gele⸗
Won ſeinen. Sompofittonen koͤnnen bier, genheit eines Feſtes feiner Muſe immd Kem⸗
außer den im a. Lex. angefuͤhrten/ imoch fel⸗ poſttien zu einer Serenate. So viel aber
gende angegeben werden, welche aber. durcht auch immer die Politik Antheil an dieſer
ehends unter feinem Akademiſchen Na⸗ allgemeinen Aufmerkſamkeit auf feine Tas
men, Eterio Stinfalico, gedruckt warden lente haben mochte; ſo war fie es doch ſicher⸗
ſind: 3) Cantats da Camera — lich nicht allein, welche ſelbige bewirkte.
la, Venedig, 1715. 4) VI Goncerti & a Man laſſe ſich nur von einem braven Baß⸗
Fl. trav, o V. principali, 9 V. ripteni, . ſanger den von Hawkins eingeruͤckten
Viola 6 Vc. oblig.:e Cembalo. Augs⸗ Pſalm vorfingen, um von Marcello’ 6
burg, 38. s) La Cetera, Concerti di ebier Simplieitaͤt und Erhabenheis in der
Eter. Stinfalico, Academion Argade, ‚Echreibart.Äberzeuge zu werden. Sa ich
Parte prima,Oboe 1.6 Trawersiere col beſinne mich, noch 2767 im keinjiger Konz
V. prinoipale, publicati da Gio. Chri- gerte ‚mehrere von deſſen Pſalmen von
stiano Leopold. Augsburg, 1738. - Mad. Schröter mit vielem Beyfalle vor⸗
®»Matoello (Benedetta) — &o tragen gehört. zu haben. ‚Seine audführs
viel auch immer dieſer merkwürdige Dilet⸗ liche Biographie, nebſt einem vollſtaͤndigen
tant, nach den hier ſowohl, ale ſchon im 9. . Wergeimifie feiner Werke, hat Bahr os
| eo b ee nins
⸗
313 Mar
nius (ſ. oben deſſen Xrtißel) heransgends gende,
ben. In Ermanselung deffefben kann ich
- aber nur noch folgende Anzeige feiner Wer⸗
ke vorlegen, diejenigen ungerechnet, weiche
Das a. 2er. ſchon nabmhaftmaht!
EL An. Schriften. ı) Lettera fa-
migliare d’un academich Filarmonico
od Arcade disoorsiva sopra an Kbro di
, Duetti; Terzetti eMadr gel e piu’vo-
ci,stampatain Venezia de Ant. Barto-
li, 1705. Ueber Ant. Loret’s Duetsens
wert. Dan weiß aber nicht mehr, wenn
und wo dieſer Brief gedruckt worden iſt.
Nach feinem Tode hat er noch in Mt. hin⸗
terlaffens 2) Teorica Musicale orilina-
ta alla moderna pratica. Si tratte de’
‚ priscipjfondamentali del Canto,esuo-
no in particolare d’Organo, e il Gravi-
cembalo, edel comporre. uti-
lissima tanto ogli studenti, quanto à
‚Maestri per il buon metodo d’inseg-
N narli. 1707. Det. Man weiß aber nicht,
in weſſen Haͤnden fich diefer Traftat noch
befindet. 3) Alcuni Avvertimenti al
VenetoGiovanatto Patrizio di Ben«-
detto Marcello, per istruzione del Ni-
pote dilui LorenzoAlessandro d' Ales-
sandıo. Mit. . j
DB. Ser die Kirche. 1) Misss,
für Die’ Kirche Se Maria delle Teleftine..
3) Lamentazioni di lerenria. 3) Mise-
rers. 4)Salve Regina. Alle für die So⸗
phienfirche. 5) Giuditte, " Oraterium,-
1710, beydes der Poeſie und Muſik nad)
von ihm. Alle aber ungedruckt.
. Bl Süns Theater. 1) Psyche.
Oper 1711. 2)Serenate für den Wiener
Sof 1725. Beydes Muſik und Poeflevon
feiner Feder. Gedichtet hat er noch mehres
re Opern, davon Ruggieri die Arato in
Sparta in Mufik ſetzte und 1700 zu Veur⸗
dig aufs Theater brachte. SE
IV. Sür die Kammer. ı) VI
Sonatea Vc. solo e B. C. Op. 1. Amſter⸗
dam, 2) XIISonate a Fl, solo e B. C.
Op. s. Ebend. 3) VI Sonate & 3, due
Ve.o2 Viole da Gamba e Vo. o B.C. ger
nanut Op. 2. 4) II Klaviers®uisen, Der
nedig. Sie befinden fich in Mſt. noch unter
meiner Sammlung, ſcheinen aber urfprängs
lich gedruckt geweſen zu ſeyn. Von allen die⸗
fen Stuͤcken möchten ſich aber aur noch fol⸗
[4
Mar 54
in ſteueren gedruckten Werken einge⸗
ruckte, in imſern Haͤnden befinden: ı) Ein
Geſang in Paoluceiꝰe Arte pratũga. Ve-
nes. 21765. P.I. 2) Duetto: 1 Signor,
fürd Klav. in Ne iſch a r d ts Kunſi⸗ Ma⸗
gaz. Heft V. 3) Der 42. Malm a Basso
aolo. ſ. Ha wkine Val. V. p.239 —
237. Endlich iſt auch noch eine pweyte kuss‘
gabe erſchienen vondem 4) Eatto poeti-
60-armonico Parafrasi sopra li primä:
.XXV Salmi,Poesia dı GiralomeAscan;
Giustiniaki, Musica diBenedetto
Marcello, Patric) Veneti. Venezia,
»803 ; presso Seb: Valle, (da cui furo=.
nodisegnati i Caratteri Musicali, ed
ieisidal PonsonistaSig.Luig, Fra _
sine, Direttoredella Getteria Zatta.)
8 Tomi in ge. Fol. jeder Band einen Ve⸗
netianifchen: Dukaten. Der erſte diefer
Bände enthält, außer einer langen Worten
de, über die Abficht dieſes Werke, und einem
Briefe des Maſreel lo an den Safparis.
ni und deſſen Antwort, auch des Marcel
Io Bildniß und Lebensbefchreibung, nach.
dem Rateinifchen des P.D. Franc. Fonta-»
na, im IX, Tom. der Vitae Italorum ex-
cell. auctore Fabronio. Marcello
batte überdies auch, Schälerinnen im Ger
fange, die ihm Ehre gemacht haben. Die
eine war. die berühmte Bauitina Bor dos
ni, nadymalige Haſſe, welche er zuVene⸗
dig, auf Erſuchen feiner Freundin, der Ste:
Ynora Lombri, unterrichtete. Indeſſen
ſcheint fie in der Folge feine fimple Manier
mitder kuͤnſtlichern des erna ch i vers
taufche zu huben. Die zweyte war feine,
Gattin ſelbſt, Da fein Haus am großen.
Kanale lag, wo fich gewöhnlich in den Som⸗
mersNächten die in den Sonden Voruͤber⸗
fahrenden mit Singen beluſtigen; fo fiel:
ihm immer eine Stimme unterallen übris
gen, mögen ihrer Stärke umd Lieblichkeit,
ganzbefonders auf, Er forfchte nad, wer -
dieſe Saͤngerin fey, und erfuhr, fie heiße
RoſaScolfi, fey von ganz gemeinen
und. niedriger Geburt, ımd wife durchaus
wichts von Muſik. Benedetto nahm
ſich darauf ihrer an, unterrichtete fie ſeibſt
und heirathete fte endlich, jedoch heimlich,
indem er ſie bey ihrer Mutter ließ. Nichte⸗
beftoweniger liebte ſie ihn zaͤrtlich, ſang auch
wie, als auf Verlangen ihres m.
= geachtet
215 ur |
geachtet ſte nieiſterhaſt fang. — Mach feir:
Mar,
em Tode, weichen Fabroni auf das J.
+
-
1732,30 Breſcia im 52. Jahre feines "Als
ters, am richtigſten fcheint angegeben zu *
ben, ließ ſie ihm eine einfache,aber ſeht dr
‚ste Grabſchrift ſetzen.
Marcess o (Bartolomeo) ein ital.
Komponiſt des 17. Jahrhunderts, hat von
feiner Arbeit in den Druck.gegeben ; Motet«.
tia2 e 3 voci, unter dem Xitel:-Sacra
Corona: Benedig,1656. -
March. f. Marsh... ° .
"des Marchais(...):einfranz. Ries
ter, deffen Reifen der P.Labat in 4 Ok⸗
tavbaͤnden, unter folgendem Titel herauege⸗
geben hat: Voyage du Chevalier des
Marchais en Guinede,isles voisines et a.
Cayenne, faiten1725,26 et a7.A Am-
sterdam, 1731, worin ſich aud).eine Ber -
ſchreibung nebſt Abbildungen der in dieſen
Ländern üblichen muflfaliichen, oder viel⸗
mehr unmufitalifchen Inftrumente befins
der: Beydes, Beſchreibung umd Abbildung,
hat Miz ler im sten Bande feiner muf.
Diblioth. G. 571. bis 377. eingeruͤckt.
“ Märchal oder Marechiäl (P. A.)
. — iſt wahrſcheinlich ein Deurfiher. Er:
lebt und ſchreibt immer fort zu Paris. Um
.3795 hat er daſelbſt ein Magazin de Mu-
sique herauszugeben angefangen, wovon
bey Imbault von 1796 bis 97 folgende.
Numern geftochen wurden: ı)Segadilla
del’Opera dela Cosa rara,avec variat.
Pp. P£.Op.9. 2) VI Rondos p. le Clav.
av. Ace: de Fl. ouViolon. Op:to. 3)
Marlborough en Variat. p. Pf. Op. ıı.
4) Simate favorite arrang&epour Pf: et
Violon.Op. »2. 5)Duo concertant p.
leFp.etViolon, Op. 13. —
‚Marohal(Frangois) Chef, de Mu-
siquedu ı3e Reg. d’lnf.!&gere, hat bep.
Kuͤhnel in Leipzig herausgegeben: -#)Marv.
che fundbre exdc. al’oceaston de ’en-
tert, du General Macon, p. Pf. :2) Pas
redonblös franguis et Walses, p: P£.. x
" MarchandeH.) Bürft. Thurn und:
Taxiſcher Ktaviermeifter, lieb ſich 1798 zu
Hamburg öffentlich Hören, woman ihn uns
ter die galanten und brillanten: Spieler
zählte. Wahrſcheinlich ift er auch der Kom⸗
ponift folgender geſtochener Piecen: ı)X
Varist. p. le Clay. sur un Theme de
F Ma r 3 ı6
‚Haydn, Op. ı. Mqaͤnchen, 1800. 2)
Marche des: Marseillois varide p. le
Glav. Op. 2, Ehmd.1802.. -
.*Marohand(lean Louis) — Sei-⸗
ne geftochenen Werke beſtehen in U Livz..:
Pibces p. le Clay. Paris, bey Ballard,
1718.94. ‚Dann. noch, IL Vuͤcher dergl.
und, XII Son, A une Fi. tra vers. etB.C..
- Masrchand(Dem.)— julegt Mad.
Danzi, Hof und Theatrefängerin zu
München, war die Tochter des dafigen
Schaufpiefdirektors, bey deſſen Sefellichafe
fie ſchon un zarteſten Alter Rinderrollen mit:
Beyfall fpielte. Als darauf ihres Waters
(nd fe Saft —
nd ft immer r Ge it
zur Ausbildung ihrer Talente, ſo daß ſie
ſchon als junges Maͤdchen ſowohl durch ih⸗
ren Geſang, als durch ihre Fertigkeit auf
dem Klaviere, Aufmerkſamkeitbey Kennern
erregte, wie noch der Brief eines Reiſenden
im Cramerſchen Magaz. der Muſik von
1788. S. 55. beweiſen kann. Im Jahr
2787 betratfiein Abweſenheit per beruͤhm⸗
ten. Lebrun zum erfienmal das große
Muͤnchner Dperntheater iu der Voglerſchen
Oper: Castor.e Polluce, worauf fie als
Hofſaͤngerin angenommen wurde; Im 3.
1796 heyrathete fie darauf den Bruder
biefer Sängerin,den nunmehrigen Kapell⸗
meter Danzi, ſang 1792 bey beritafiäs
niſchen Dper in Drag, und 1795 zu Flo⸗
venz, worauf fie 2796. zu München zur
deutſchen Oper trat. Noch ftand fie dem
äußern Anfehen nach in voller Bfücheihrer-
Geſundheit; indefien fühlte ſie doch immer
mehr. die Abnahme ihrer Kräfte in der
Bruſt, eine Folge der allzugroßen Anſtren⸗
gung in Prag und Florenz, wo ſie taͤglich
hatte: auftreten muͤſſen, bis fie endlich zu.
Manchen am 11. Jun. 1800, im 32ften
Jahre ihres Alters, an der Auszehrung
ſtarb. Ahr Geſang war voll Anmuth und
Empfmönng, ihre Deflamation und ihr
Geberdenfpiel allegeit ihrer Rolle ange⸗
: meffen, auch wußte fie fih mit Geſchmack
zu Heiden. Ihre vorzuͤglichſte Rolle war die
Nina in der itafiänifchen. Oper diefes Na⸗
mens. Sie war eine gute Sattin und Mut⸗
ter, und durch ihre Belefenheit und geſam⸗
meiten Erfahrungen auf Reifen auch eine
angenehme Geſellſchafterin. Was auch
— ereits
—
317 - Mazrı
bereits als Komponiſtin leiftere, daven mor
gen folgende ihrer geſtochenen Werke zeu⸗
gen: 1) IH Sonates p-lo Clav. av. V.
obligo. Op.i. Muͤnchen, bey Falter, 1 802.
2) Andante av. Variat. p. le Clav. einer
Klavierſonate ihres Mannes angehängt,
Ehmd.ısoı.
.leMarchand(...) — Dieler hat
nach der. Zeit noch herausgegeben :-Priuci-
ꝓos du Galoubet, ou F}. de Tambeu-
Tin. Paris, bey Desiauriers, 1787. °
Marchesi (Berardo) ein ttaliänis
ſcher Komponiſt aus eintm unbekannten
Zeitalter; hat herausgegeben: Mysas bre-
wiconcertate Aßvoc,.
'*Marohesi(Luigi) — Er befand
ſich 1789 noch zu Landen, wo er mit unſe⸗
rer Mar a in der ital. Oper zu gleicher
Zeit ſang. Im März 1792 folke er, nach
mehreren Nachrichten, zu Mailand geſtor⸗
Den feyn. Bey diefen Nachrichten blieb e6
auch, bis Hr. D. Chladni meldete, er
Habe ihn noch 3798: 5u Wien in der Oper
Pirro gehört, wo er auch 1 80x in der Oper
Genevra di Scocia wieder auftrat. Matt
macht ihmden Vorwurf, daß er der Urhe⸗
ber der jegt gewöhnlichen gekuͤnſtelten und.
verkünitelren Manier im Geſange if, ins
dem fich viele Sänger beſtreben, es ihm in
der Menges angebrachter Schnoͤrkeleyen
geich zu shun, ohne Boch fein Talent
- vielleicht auch feinen Geſchmack und feine
Beurtheilangstraft zu haben, Auch feine
Aktion ſoll etwas gefünftelrausfallen: In⸗
beffen vergiebt man einem großen Sänger
fo etwas nocheher. Sein Bildniß iſt 1790
zu Londen geftochen worden, we er ſich auch
durch feine geftochenen Ariettes.
‚andll, London, bey Clementi, ald Kompo⸗
niſt gezeigt hat. —
*Marchetti (Sgra) ſ. Fantossi,
mdima. 2er. Marchetti. .
Marc hi (Giov. Franc.) — Von ihm
führt Traeg in Wien noch an: Litanie
A 4 Voei,a Capella.ı7ı1. Alſo möchte
feine Lebenszeit cher in den Aufang, als in
die Mitte des 18. Jahrhunderts fallen.
‘Marcou(..,) vormals. Kammermu⸗
ſikus des Königs von Frankreich, nach’ der
Revolution aber, um 1798, einer der ers
fen Bioliniften am Orchefter des Theatre
: Lyrique gu Paris, Has berausgegeben :
I | .
⸗
6
Mar sıg
I — ..
Elömeis theoriques et pratigues de’
Musique.. A Londres 'et.a Paris, ober,
la Veuve Ballard, 1781. 12. ſ. Journ,
de Par. 1782. No. 121. ee
Marcu s(loachim) eindentfcher
trapunktiſt des 16. Jahrhunderte, har hers
audgegeben : Sacrae Cantiones 6. 6.:7..
8. 9 et plusium vocum. Stettin. Dann
noch eine zweyte Ausgabe: Leipzig, 1608,
nach Waither.—
'Saint-Mard (Toussaint Ray-
mond de)— war zu Paris 1683 geboren,
‚und ftacb dafelhfk 1757. Der Origtwaltiseh:
feiner Abhandlung if: Reflexion sun.
Y’Opera. Daag,ı 741,0. fie befindet ſich in
feinen ReflexionssurlaPoäsisen gend=,
zaletc. welche 1749 zu Amſterdam aufs
neue aufgelegt worden find. Bu
Mareau(F.) ein Orgelbauer in den: _
Niederlanden zu Anfange des 23. Jahr⸗
hunderte, hat das in ber großen Kirche zu:
Briel befindliche Werk von 13 Stimmen
für 3 Manuale und angehängses Pedal im
3.1722 verbeflert.f. Hess Dispes,
Marechal. ſ. Marchal. . . . -;
MarenziooderMaronza (Lu«
ca) — von feinen Zeitwerwandten: il piu
dolce Cigno und der göttliche Komponiſt
genannt, deſſen Geſangegeſetzt zu Haben fig
ſelbſt die Muſen micht ſchaͤmen dürften, war '
eines armen Mannes Schn, geboren zu
Coccaglio unweit Brefcin, mo er von einem
Erz Priefter, Andrea Mie ſetto, erzo⸗
gen und inden erſten Schulwiſſenſchaften
unterrichtet wurbe. Machdem er: aber eine
ſchoͤne Stimme und befondere Anlage zur
Muſik zeigte, wurde er dem Giovatint
1 Con tini, einem damals fruchtbaren und
beliebten Komponiſten, zur muſikaliſchen
Bildung Abergeben, unter deſſen Leitung
er es auch im kurzen fo weit brachte, daß er
ſich nicht nur als Sänger reichlich ernähren
konnte, fonbern auch weiterhin das Muften
aller Madrigal⸗Komponiſten und auf ſolche
Weiſe der allgemeine Liebling der ers
lebenden ihönen Welt wurde, da zu Ende
des 16. Jahrhunderts die einzige muſikali⸗
ſche Unterhaltang in Geſellſchaften in
Madrigalen undVillanellen veſtand. Hier⸗
auf kam er in Dienſte des Könige von Por
lem, welche ex aber wegen des rauhen Kli⸗
mas bafb wieder verlieh, ob ex fich glei +
e
®
Pi"
319 Mar
kp jahrlich auf 1000 Seui geſtanden
aben ſoil. Nach ſeiner Zuruͤckkunft in ſein
aterland wendete er ſich gerade nach
Raom, wo er ums J. 1581 als Kapellmei⸗
ſter beym Kardinal d Eſt e, dann beym Kar⸗
dinal Cintio Ald ob ran dino angeſtellt
war, worauf er endlich als Mitglied in die
Paͤbſtliche Kapelle kam. Und noch ſtand er
in der beſten Bluͤthe ſeiner Jahre, als er am
22. Aug. 1599 ſtarb. Er wurde darauf in
die St. Lorenzkirche begraben. Beine zahl⸗
reichen Werke, weiche alle erſt zu Wenedig
und dann.zu Autwerpen gedruckt morden
find, und von denen nod) außerdem 2 Buͤ⸗
cher Madrigaleund niehrere einzelne Stäs
de inder Musica Transelpina, mit eng
liſchem Terte, 1589 zuLondon bey Watſon,
desgleichen mehrere einzelne Stuͤcke in des
Fabio Eontkantini sftimmigen Pſal⸗
men ic. Rom 1614 gedruckt worden find,
erfchienen anfangs in felgenden Original⸗
‚Ausgaben: IX Libri di Madrigali & 5
voci. In Venetia stampati per Angelo
Gardano, gl’anni 1580. 1583. 15834
1584. 1585. 1586. 1587. 3594. Ri-
stampati in corpo da Pietro Phalesio,
Anversa,1$93. Vi Libri di Madrigali
a6 voci. Ebend. 15821584. 1585:
1587. 1591. 2609. Co zzando und
Cal vi geben die Jahre 1584.93. 94-95
- "umd.1600 an, dies findaber die Antwerper:
Ausgaben. Madrigali a3 voci, stampati.
in Venetia per Aless. Vincanti alla Pi-
a. Madrigali & 5 voci. Ebend. Ma-
igeli à 4 vosi.Ebend.1608. Madrigali‘
6 vooi. Ebend. durch Aleſſ. Vincenti.
Motettia & voci. Lib. 1. auf alle Feſte
im Jahre. Ebend. 1588. VI Canzaonette
ril Liuto, Ebend. 15—. ‚Canzenette
& 5 voci, Venet, per Gardano. Sacri
Concenti 5, 6 et 7 voo, herausgegeben
von Sion. Maria Piccioni. Venedig,
1616. V Libri di Villanelle alla Na-
politana. Venedig, 1584. 1586. 1592.
1600. Berfchiedene diefer Werke find noch
. aufder Münchner. Biblioth. Completo-
finm et Antiphonise a 6. voc. Venedig,
"13595. Ungeachtetder Menge diefer feiner
. Werte möchte es« dem Wißbegierigen in
unſern Zeiten fchwer genug fallen, Etwas
Davon zu erhalten und ſich mit feiner. Ma⸗
nier bekannt zu, machen; wenn und wicht
4 Mae -320
Hawkins und Buarne y ein Paar Ma⸗
drigale von ihm aufbehalten haͤtten. Es
find folgende: Madrigale: Abi tu mel
neghi eto. à5 voci. ſ. BurneyVol. ILL.
295.208. Madrigale: Disseal’a-
mata eto.ä 4.[.Hamwfins. Vol, IT. p.
2198 — 201, Mehrere geſchickte Federn
weten nach feinem Tode mie Srabfchriften
undLshgedichten auf ihn beſchaͤſtigt. WB als
ther dat 2 derfelben eingerächt, auch in
Phil.Labbe Thesauro Epitaphio-
zum. P. VIE p. 302. findet man noch eine
- vom Jeſuiten Sualfrednccto, worin
er bis zu den Sternen erhoben wird. Noch
find gedruckt worden :. Staliänifche drey⸗
ſtimmige Villanellen und Neapolitanen
mit teutſchen Texten geziert, von Valentin
Haußmann. Nuͤrnberg, 1606. 4.
*Mare ſch (Johann Anton) Virtuoſe
auf dem Waldhorne und Erſinder der Ruſſi⸗
ſchen Jagdmuſik, zuletzt Ruſſiſch / Kaiſerli⸗
cher Kapellmeiſter derſelben, war geb. zu
Chotieborz in Böhmen 1729, we er auch
bey feiner außerordentlichen Neigung zur
Muſil in der fruͤheſten Jugend im Kloſter
Anleitung zum Geſange erhlelt. Er wählte
Darauf das Horn zu feinem Hauptinſtru⸗
mente; und da er infeiner Vaterſtadt weder
für feine Wißbegierde in der Kunſt, noch
auch fuͤr fein Gluͤck guͤnſtige Ausſichten ers
warten durfte, fo beſuchte er verſchiedene
Fuͤrſtenhoͤſe, hielt ſich aber beſonders in:
Dresden eine geraume Zeit auf, wo er noch
ben Unterricht Des verdienftwollen Ha m⸗
pel, des Erfinders der Inventionshörner,
genoß, mit dem er bis ins Alter Briefe wech⸗
felte, und dem er feine Dankbarkeit auf alle
Weife zu erkennen zn geben ſuchte. Bon
hier reiſte er um 1746 nach-Verfin, wo das
mals die Mufitunter $ra und und Franz
Benda's: Direktion in ihrer hoͤchſten
Bluͤthe fand. Unter der großen Anzahl
von Sängern und Virtuofen,. die ihn hier
bezauberten, hielt er ſich insbefondere zu dem
berühmten Violoncelliſten 3 i kka, und nahm
foͤrmlichen ˖ Unterricht auf dem Violoncell
von ihm, um bey der Muſik nicht muͤßig
bleiben zu duͤrfen, im Fall ihn in Zukunft
ein Umſtand an der Fortſetzung ſeines Lieb⸗
lingsinſtruments hindern moͤchte. So nuͤtz⸗
lich hatte er ſeine Zeit zu Berlin angewandt,
als ihn im J. 3748 der Sohn des Groß⸗
kanz⸗
—
\
»
%
52L1- . Mar. —
kanzlert, Grafen von Be fi u chef bewog,
in die Dienite feines, Vaters nacy Peters⸗
burg zu gehen. Hier, wo cr eine ſehr gute
Aufnahmefand, war fein Geſchaͤft, beyden
oͤftern großen Konzerten, welche fein Herr
gab, fih Hören zu laſſen, und junge Lehrlins -
ge zu bilden. Als num einft Die Kaiferin
Elifabech das Mittags mahl beym Groß⸗
kanzlet einnahm, mußte er bey der Tafel
auch ein Konzert blaſen. Der ſanfte Ton,
den er ſeinem Inſtrumente zu geben wußte,
wovon man damals in Rußland nur rauhe
Toͤne zu hoͤren gewohnt war, und die Leich⸗
uigkeit, mit der er es behandelte, verſchafften
ihm die Gnade, nach der Tafel nicht nur zum
Handkuſſe gelaſſen, ſondern auch als Kaͤl⸗
ſerlicher Kammermuſikus in Dienſte aufge⸗
nomnien zu werden. Hier kam er unter die
Aufſicht des Hofmarſchalls Nar iſchkin,
der ihn ſo lieb gewann, daß er ihm in ſeinem
Hauſe freye Wohnung gab. Bey den haͤn⸗
figen Unterredungen mit dieſem großen
Liebhaber und Befoͤrderer ber Muſik, kam
auch die Rede auf die Moͤglichkeit einer
zweckmaͤßigern Verbeſſerung und Anwen⸗
dung der bis dahin uͤblichen rohen Jagdhoͤr⸗
1
ner. Er beachte hierauf ums J. 1751 na
- vieler amewandten Muͤhe, theild bey der
Stimmung und Berfertigung der Hoͤrner,
theils beym Unterricht der dazudnoͤthigen
Anzahl junger der Muſſk ganz unkundigen
Jagerburſche, diejenige Jagdmuſik znStans
de, welche ſeitdem zu einer unglaublichen
Vollkommenheit gebracht worden iſt, und⸗
von der noch gegenwaͤrtig in Rußland
mehrere Herrſchaften, auch außer dem
Kaiſerlichen Hofe, ganze Choͤre halten.
Die nähere Beſchreihung derſelben findet
man fchon im a. Ler. unter dem Artikel
Nariſchkin. Eine ganz ausführliche
Geſchichte aber von der Entitehung diefer
Hoͤrner, von ker Artihrer Tonzeidyen, von
ben Stücken, die damit vorgetragen torrs : '
den, finder man in Hinrichs Traktat
fiber diefen Segenftand. f. deffen Artikel.
Er wurde nun zwar zum Kapellmeifter dies
fer Jagdmuſik ernannt, erhielt fonft noch
manchen fhmeichelhaften Beweis des Bey⸗
. falls feiner Obern, für feine Bemühungen ;
Dagegen war aber auch feine Arbeit dabey
ohne Grenzen. Entweder [rich oder ar⸗
sangirte er Stücke für fein. Char, gber Abte
Rp. 1. Tontünpier, iu. ⁊b.
Mar
pelle. Dennod) that er dies alles mir vem
größten Eifer, da er feine Schüler fehr liche
te; Als aber jein biöheriger Goͤnner, der -
Dberjägermeijter Nar iſch fin,geftorben
war; wurde ihm durch die der Muit uns,
kundigen Nachfolger deffelben fein Leben :.
oft fehr verbittert, indem man ihm feine bes
ſten, ausgelernten - Schäler nahm und zu
andern Verrichtungen anſtellte. Dieſe wiee⸗
derholten Kraͤnkungen und die daraus ent⸗
ſtehenden immer fortdanernden Arbeiten
waren es ohnſtreitig, welche ihm am-31. -
Juli 1789 zu Zarskoje⸗Selo einen Schlags
ſluß zuzogen. Man brachte ihn nun krank
nach Petersburg, wo ihm 14 Tage darauf
ein zweyter Schlag ned) Die Zunge und den
rechten Arm lähmte. Schon ſeit ꝛo Jahren
hatte er, nad) dem Berlufte eines Wordere
zahns, das. Hornblajen aufgeben mälfen, -
und bloß das ste Violoncell in der Kapelle
gefpielt. Nun aber war erauch dies niche
mehr im Stande, Jedoch erhielt er jeine
700 Rubel als Waldhorniſt, und oo Rubel
vom Jaͤgerkorps vor wie nach fort, bis an
ſeinen Tod, welcher am 30. May 1794, im
7 3ſten Jahre, aber bey noch geſundem Ver⸗
ſtande und vollkommenen Oinnen, erfolgte.
Sein Biograph, Hr. Hintiche, hat auch
ſein Bildniß ſtechen laſſen, und mit mehre⸗
ren Exemplaren feines Traktats herausge⸗
geben. Wie weit es heut zu Tage dieſe ruſſi⸗
ſchen Horn⸗Choͤre in der Ausführung ges
bracht haben, welche nicht nur große Haydni⸗
ſche Sinfonien, Fugen und ganze Operete
ten, ſondern auch alle moͤglichen Laufer,
Harpeggiaturen,
Triller, Vorſchlaͤge und
Nachſchlaͤge mit groͤßter Genauigkeit vor⸗
tragen, findet man in Koch 8 Journal dee
Tonfunft, 8.196, am ausführlichften aber
tate.
boren zu Rom. Schon damals, als er ſich um
1770 zu Venedig aufhielt, hatte er daſelbſt
einen eigenen Verlag von geſtochenen Mu⸗
ſikalien errichtet. Zwanzig Jahre ſpaͤter,
um 1790, hatte er ſich zu dem naͤmlichen
Zwede in Neapel niebergelaffen, wo man,
außer den gefiochenen Werken, auch alle
Dpern und Operetten, welche daſelbſt felt,
_ co Jahren anfgefähtt worden was
in dem angeführten Hinrichsiſchen Trak⸗
Marescatchi(Luigi) — iſt ges"
\
BE \: VE
21
=
Ha2...
ſelbiges, oder war im Dienfte bey der Ka⸗
\
+‘
333 Mar
» ven, in vollftändig gefchriebenen Partitu⸗
ren bepihm haben konnte. Folgende feiner
‚eigenen Opern können noch genannt wers
den: 3) Andromeda ePerseo. Op. se-
ria, zu Rom 1784. 4) Le rivoluzioni
del Seraglio. Ballet, zu Neapel, 1788.
3) Ginlietta e Romeo. Ballet, neu für
Nom gefchrieben 1789. |
: Mareschallus ($Sam.) ſ. Marı
ſchall. ge
"Maresse(l.P.) Unter diefen Na⸗
men find um 1796 zu Paris Petita airs &
4 malns geſtochen worden. Dann noch:
Symphon, p.leClay.av.V. etB. Maris,
1800.
Maret (...) wahrſcheinlich ein Mit⸗
glied der Geſellſchaft der ſchͤnen Wiſſen⸗
chaften zu Difon, hat daſelbſt vorgeleſen
und dann in den Druck gegeben: Eloge hi-
storiquede Mr. Rameau. 1767.
Margherita Bella, f. Salicola
im a. ter. *
Marggraff (Andreas) Kantor an
der Schule zu Schwandorff im 16. Jahr⸗
hunderte, geb. zu Eger, hat von ſeiner Ar⸗
ðLeit den 128. Pſalin Davids für 5 Stim⸗
men, Amberg, 1586.4. herausgegeben.
detla Maria (Domenico) ein jun⸗
ger neapolitaniſcher Komponiſt und Schds
fer des beliebten Paifiello, 1799 fran⸗
zoͤfiſcher Bürger zu Paris, ſuchte, während
der Kriegs; Unruhen, welche in den letern
Jahren fein Vaterland dräckten, fein Gluͤck
u Paris, und ſchien es, nach dem warnen
ode, weiches die daſigen Kunftrichter feis
nen dramatifchen Werken beylegten, auch
dafetbft gefunden zu haben. So wurde im
“ Indicateur dramatique feine Kompoſi⸗
tion des Vieux chateau eifte jolie musi-
que genannt, welche den:Zuhörer für das
Alttägliche des Stuͤcks hinlänglich entſchaͤ⸗
digte. Won feinem Prisonnier hieß es das
rel; La musiqueest fraiche, harmo-
nieuse, savante, et fait honneur au ta-
lent pr&cieux de son auteur qui tous
les jours par son travailet ses succös
‚marche sur les traces de son maltre.
Mit feinergefälligen Manier ſchien er zus
gleich eine befondere Leichtigkeit im Schreis
ben und Fruchtbarkeit am Ideen zu verbins
ben, indem et 1798, in dem erſten Jahre-
‚ feiner öffentlichen Erfcheinung, nicht wenig
ger als 4 Stuͤcke aufe Parifer Theater.
Mar 346
brachte. Was und wie viel er vorher in
Italien geſchrieben hatte, iſt nicht bekannt;
deſto bekannter aber find feine Pariſer Wer⸗
ke, indem ſchon zwey davon, noch in dem
naͤmlichen Jahre ihrer Entſtehung, nicht
nur fuͤr deutſche Theater uͤberſetzt, ſondern
auch zugleich im Klavierauszuge zu Leipzig
gedruckt morden find. Alle gufammen ber
fichen, foviel man bisher erfahren hat, in
folgenden: ı) Le vieux chateau ou la
Rencontre. ı Aote, fürs Theatre Lyri-
quo zu Paris, 1798. 2) L’Opera comi-
que. ı Acte, für die dafige Opera com.
1798. Zugleich ind Deutſche Äberfege und
im Klavierauszuge ben Breitlopf 1798 ges
druckt. 3) Le Prisonnier-ou.la ressem-
blance, für das nämliche Theater 1798,
wo man fich richt fatt daran fehen konnte.
Für deutſche Theater überfegt, und im Kla⸗
vierauszuge voein Meuſikdirektor Sch wenr
ke, gedruckt, zu Leipzig. Auch iſt bey Kuͤhnel
geſtochen: Le Prisonnier (der Gefange⸗
ne) Opera arrang. en Quint. p. s V. a
A.Ve.par Wach. 4) Iaquot ou l’E-
coledes Mèeres. Ebenfalls für die Barifer
Opera comique 1798. s)L’Oncle va-
let. "Operette. Der Klavieranszug ift bey
Kahnel geſtochen: L’Oncle -Valet (der
Kerr u. Diener.) Mit franz. und deutſchem
Terte. 6) Le Cabriolet jaune, Öperetre,
z At, von wenig Werth, 1799. 7) Le
General suedois, 1799. 3) La fausso
duegne. Operette, erfl 1802 aufgeführt,
Seine Froͤhlichkeit und- feine Talente hat⸗
ten ihn fchon fange zu Paris zum Lieblinge
‚der gebildeten Sefellfchaften gemacht. Eine
derfelben, wo man es wohlmeynend an ihn
gebrtacht hatte, mehr ftarfen Wein gu trins
fen, als er gewohnt war, wobey fich zugleich
mehrere fchöne Weiber mie ihm auf eine
leichte Weife befchäftige hatten, verließ er,
erhigtvon Wein und Liebe, und nahm feine
Zuflucht zu einem‘ Wrädchen, das Beſuche
annahm, — flarb aber hier plöhlich in der
Blürhe feiner Jahre, unter den entfeglichs :
fien Umftänden. Dies geſchah zu Paris im
April 1860. Diefer traurine Vorfall ere
regte daſelbſt allgemeines Mitleiden und
lautes Bedancın. So lafen bald darauf
Hecqnet und Framer y in Sekdäfigen
Societephbilotechnique, dern Mitglied
er geweſen war, in einer Bffenflichen Si⸗
. . . a vra®, Kung .
Mar
Bungvor : Une notice surle müsicien
della Maria. Auch in La Decade pbi-
losophiqueè, litteraire et polit. Num:
XIX. 7. wurde eine Notice 'sur Della
Maria eingerädt. Selig Montigny
drückte ſich Über deflen Tod folgendermas
Ben. aus:
Nunc ubi exit ı
325
ihi dulce melos modula-
j men? alumnum .
Absrulkt, hen! Lethi lex properäta nimis.
Nachdem fich aber diefe Trauer gelegt
Hatte und. der vorige Enchuflasmus zum .
Theil verſchwunden war, wie dies in Paris
der Fall bald ſeyn mochte, wurde man auch
über feine Fehler laut. Man klagte nun bey
feinen Kompoſitionen über die oͤftern Wie⸗
derholungen ſowohl ſeiner ſelbſt als auch
anderer, über ſuͤßliche Liedereyen und über
Mangel an Driginalttät, an Tiefe und ins:
nerm Feuer. So entftandund verſchwund
dies glängende Meteor am mufifalifdyen
Horizonte gleich plößlich, ohne von feinem
Daſeyn viel mehreres zu hinterlaffen, als
_ eine traurige Warnung für junge, beliebte:
Künftler, welche leider den empdrenden Lei⸗
Denfchaften mehr ausgefegt zu ſeyn ſchei⸗
nen, als die gensöhnlichen Alltagsmenfchen.
ı Maria(D. Ioaõ de St.) ein portugier -
fifcher Kandnikus des Auguſtiner⸗Ordens,
und Kapellmeifter zu St. Vicente in Liſſa⸗
bon, geb. zu Terena, in der Probinz Trans
fingana, ſtarb zu. Grijo, in dem Kloſter St.
Salvador, am t2. März 1654, und hat
hinterlaſſen: Tres livros de Contrapon-
to, dem Könige Johann IV. zugeeignet,
in deffen Bibliothek fie auch noch befindblich
find: ſ. Machado Bibl, Lus. T. U,
691. ee en
Ma ria(Thom. a. St.) f. Thomas.
"Marin (Ed: de)unter diefem Namen -
find 1798 zu Hamburg erfihienen: Re-
cyeil de XH Romances p. la Harpe.
Liv. 1.2.2 und : Le voyage, romance
p. le Pf. Es ift dies noch ein junger, aber
hoffnungsvoller Konponiſt. Man hat auch
Duo p.Harpe et V. von ihm.
Marin (Fabrice) ein franzöfifiher
Komponiſt des 16. Jahrhunderts, hat eini⸗
ge Poeflen bes Ronfard, Baif, Jar
min und- Defportes 4ftiimmig in Mu⸗
fit gefeßt, und zu Paris, bey Adr. le Roy,
1578 drucken iaſſen. f. VerdierBibl -
J |
Spettac. teatr.
FMarinmi (Alessandro) Canondcug,
M er 386
| Ma rinelli(P. Giulio Cesare) da
monteCicardoServita,lebte in der zwey⸗
: ‚ten Haͤlfte des 17. Jahrhunderts und
khrigb:. Via retta della Voce. Corale,
ovvero oaservarionidel Canto fermo.
Bologna,1671.8. BonontiniP.H.
C. a1. del Musico Pratt. fagt : daß man
im zten und aten Theile dieſes Werts ges
_nauere Nachrichten von den Tönen des
Cantofermo finden würde. - --
Marinelli(Gaetano)ein dramatis
fher Komponift aus Neapel, gegen 1796
zu München in Churfuͤrſtl. Bayeriſchen
Dieniten, von dem in Mſt. mehrere Arien,
and Scenen unter den, Liebhabern befanne
find, hat geſetzt: 1) Li tre Rivali, ossia
il Matrimonio inaspettato. Op. bufla..
zu Rom 1784. und 2)-Gli Uccellatori.
Op: buffa. zu Florenz 1785. ſ. Indice det
.
Lateranensis und Komponift, blüdete zu
Venedig ums J. 556, wo er mehrere Wer⸗
ke herausgab, von welchen aber nur noch an⸗
gefuͤhrt werden koͤnnen: 1) Veſper⸗Pſal⸗
men für 4O0timmen. Venedig, 1587, u. 2)
Motetti a G voci. Ebend. 1588.4.[. Al-
bericı Catal. de gli Scorittori Venet,
u. Dr aud. Bibl. Class. p. 1618. 1653.
Marini(Biagio) Kirchen, und Sams
merkomponiſt iind zugleich Birtuofe auf der
Bioline, geb. zu Breſcia, wor anfangs: Ka⸗
pellmeifter- am Dom zu Bicenza, dann um
1620 Kapellmeiſter zu Breſcia; hierauf‘
kam er nad) Deutfchland, und bekleidete
1624 die naͤmliche Stelle beym Pfalz: Sras
fen Wolfgang Wilhelm, Neuburgis
ſcher Zinis, der ihm auch den Titel eines
Kavaliers beylegte. Wie bald ober fpät er
ſich von Hier wieder in fein Vaterland ges
wendet hat, iſt nicht bekannt. Nur fo viek
weiß manaus bed Cozzando Libra-
—
rin Brescians, daß er ums J. 1660 zu _
Padua geftorden ſeh. Außer feinen Talen⸗
ten als Komponiſt, fptelte er mehrere Ins
J—— aber die Violine. Co z⸗
an do führt folgende Werke von ihm an?
1) Arie, Madrigalie Correnti a i, 2e 3
voci. Venedig, 1620. 2) Salmi à 4M voci,
stampati in Venet. dal Gardano. 8)
Musiche da Càmera, à 2, 3 e4 voci. 4)
Misereroà 8,3 64vucicon V, )C-
.: 83 posi-
- 397 a:
positioni varie, Madrigali a 5,4,509
er
—
Ma r
vöci, con V. In Venet. p.Aless, Vincen-
ti. 6) Madrigalisinfonieäs,3e4. 73
Arie à 1, 2, 5. Musichea 1, 2, 3, 2e 6.
Lb.4.5:7. 8)Sonate, Cansoni, Pas-
semezri, Balletti, Correnti,Gagliarde,
' Ritornelli ar, 2, 5,4, 5 e 6, stäinpati
presso Bartol. Magni, nella stamparir
Gardana. i |
- MarinilCarlo Antonio) ein Violi⸗
nit und Komponiſt fuͤr fein Inſtrument an
der Kirche ©. Maria Maggiore zu .
mo, geb. daſelbſt, blaͤhte zu Ausgange
17. Jahrhunderts, und gab 3 Werke her⸗
aus, von denen noch folgende angefuͤhrt wer⸗
den koͤnnen: 1) XII Sonato. Op. 3. vor
tenen die 8 erften für æ V. Be. und Gen. B.
und die Übrigen fuͤr 6 Inftr: geſetzt ſind. 2)
Balletti a la Francesea 3. Op. 5. Vene⸗
big,1699. 3) XII Sonate. Op. 6. davon.
\ 632 V,Ve,eCont. md 6anV. A. Vo:
eCont. 4) XII Sonate a e V. Vc. e
Cont.0p.7. 5) XII Sonate à V.soloe-
Cont.Op.8 - - - ee
Marini(Giosefo) Kapellmeifter. zu
ordenone im Verietianifchen zu Anfange
des 17. Jahrhunderts, gab von feiner Ars
beit in den Druck: Madrigali. Venedig,
Marinmi (P.1.yein jest lebender Ton⸗
kuͤnſtler, wahrſcheinlich zu Paris, hat da⸗
ſelbſt um}. 1797 ſtechen laſſen: Roman-
ces av. accomp. de Fp. Oeuv. 1.
de Marinis (Giovanni) ein Roms
poniftdes ı 6. Jahrhunderts, von deſſen Ar⸗
beit man noch Proben in des de Anti-
quãs Primo lib. à a voci dediv. Auto-
‚ xidiBari, Venedig, 1585, findet.
deMarino (Aegidius)ein&omper
nift, deſſen Posserinus, -Bibl. Se-
lect. p. 223. gedenkt. 2
*Marıino (Giov. Battista) Ritter
des Lazarus⸗ und Mauritius⸗Ordens und
berüßmter Does, geb. zu Menpel am 18.
Dit. 1569, lebte eine Zeitlang zu Rem,
dann zn Turin, Paris, und wieder in Rom,
und ftarb endlich zu Neapel am 16. Diärz
1625. Unter mehreren andern Werken
bat er auch geſchrieben: DicerieSacre tre.
Turin, 16128 und 1620, deren zweyte
ben Titelführt : La Musica sopra le set-
te parole dette daChriste in Crocs.
%
h
fi =
I
Mar- 528
Mario (...) Moötetti-del Dottor
Mario.libri 6. Venet. 1649. Inter dies
fem Titel befand fich ein gedrucktes Werk in
dem Königl. Muf. Archiv gu Kopenhagen,
das aber 1794, beym Schloßbrande, mit
im Beuer aufgegangen iſt. ge
', Mariottellus(Fulvius) ein Ges
lehrter zu Anfange des 17. Jahrhunderts,
geb. zu Perugia, hat geſchrieben: Neopae-
die, Rom, 1624. 4. Dies iſt eine Einleis
tung zu allen Wiſſenſchaften, und folglich
: auch zur Muſik.
Mariottini(...)Churf, Kammer⸗
fänger zu Dresden, hat daſelbſt herausgege⸗
ben: XII Lieder yon Blumauer beym
Klavier und in Muſ. gefebt. Dresden, bey -
Hilſchet, 1790. Eine Probe davon findet
man im 24. Notenblatte zur muf. Korres
fpondenz.2790, Auch Batman VILI Duet-
tini p. 2Soprani von ihm. —
Maris sal (Antonius) ein Bacca-
Isureus Iuris. Pontificii zu Anfauge
des 17. Jahrhunderts, geb, zu Dovay, hat
ig den Druck gegeben : Flores melodici,
:Dousy, 1611. -
- de Marle(Nicol.) ein Kontrapunts -
tiſt des 16. Jahrhunderts, von deſſen Arz -
beit ſich noch auf der Churf. Bibliothek zu
Muͤnchen beſindet: Missa 4 voc. Lutet.
oder Paris, 1335. ..
*Marmontel (Iean Frangpis) —
beſtaͤndiger Sekretär der ehemaligen Aca-
: demie I'rangoise, Witglicd des National⸗
Inſtituts und des Raths der Alten, geb,in
dem Städtchen. Bort in Limouſin 1719,
wurde 1794 durch die Dievolution gends
thigt, von Paris mit Weib und Kindern in
das Dorf Abbeville zu flüchten, mo er feine
übrigen Tage in beftändiger geiehrter Ar⸗
beit, aber kuͤmmerlich zubrachte, bis er am
30. Dee. 1799 daſelbſt im 8oſten Jahre
ſeines Alters ſtarb. Er hat, außer dem im
a. Lex. angefuͤhrten, noch folgendes hieher
gehoͤriges geſchtieben: 2) Poctique frm-
goise. Paris, 1763.2 Bände ing, , indes
ven ıften Bandes ıfem Kapitel niche nur -
viel Gutes über die Aehnlichkeit der Poeſte
mit der Malerey und Muſik, und vomVer⸗
falle der muſ. Poeſie geſagt wird, ſondern
worin auch des an Bandes 46 Kap.: Ueber
die Oper, ganz hieher gehöre. Man findet
ſelbiges ins Deutſche uͤberſehzt in Hiller s
| woͤchentl.
329. Mar
wöchentf. Nachr. Jahrg. V. S. 347. 3)
De l’air on Musique ; article extrait de
"V’Encyclopedie par ordre de matiäres.
Im Iourn. Enc. Dec. 1783. p. 812 —
324. _ —
Maroni(Giovanni) zulettt Kapell⸗
meiſter an der Kathedralkirche zu Lodi, wo
er noch im J. 16 20 als fleißiger Komponiſt
bluͤhete, war zu Ferrara geboren und ſtand
. anfänglich einige Jahre lang als Kapellmei⸗
ſter am dafigen Dome, worauf er obige
Stelle erhielt. Er har eine Menge Mabris
gale und Motetten u. f. w. gefchrieben, ſ.
Su P erbiAppar. de gli Huom.illustri -
della Cittä di Ferrare, allecarte 133.
. Marotta (Erasmus) Jeſuit und Rek⸗
. tor des Colleg. Menensis und zugleich
Ernnmißreicher Tonkuͤnſtler und Komponiſt
in der erflen Haͤlfte des 17. Jahrhunderts,
geb. zu Randazzo, einer Stadt in Oicilien,
murde 1612 Jeſuit, wobey er'obige Stelle
. erhielt, und ſtarb zn Palermo am 6. Oft.
‚1641, nachdem er herausgegchen hatte:
1) Cantus pii musicismodulis expres-
ai, und 2) Aminta, Pastorale, oder des
Torquato Tasso Aminte, mit Muſik. ſ.
AlegambeBibl. Seriptor. Soc. Ies.
‚und Mongitor Bibl. Sicul. T. Ep.
| 84. - en: 5
de Marpalu (...) Diefen Namen
eines unbekannten frangöffchen Gelehrten
des 17. Jahrhunderts findet man am Ende
folgender benden guten Abhandlungen ums
tergeihnet: Traites de Yorigina de
PHarmonie,et de ceux qui l’ontinven-
tée, de son usage et de ses efiete. fi
Da lie du Mercure Galant,
. Iuillet, 1680. Tom. XI. p. 240 — 275.
Oct. 1680. Tom, XIL p. 56 — 76. und
3112 $ I Pe J
Marpurg (Breietri Wilheim) —
Auch er iſt nicht mehr + Diefer verehrungs⸗
"Wwärdige Veteran unter den Literatoren der
Tonkunß! Welche Tranerfcenen bereitete
das letzte Jahrzehend bes 18. Jahrhunderts
den Drufen nicht. zu1 Kems dieſer Jahre
verging, ohne bie Muſen in neuen Trauer
for gehälte zu Himterlaffen. Die unfeligen
Wirkungen des Kriege auf mehrere des
ruͤhmte deutſche Fuͤrſten⸗Kapellen übergehe
Id hier um ſo mehr, da ich in meiner „Ser
ſchichte der Muſtk des Jahres 1724” (f:
M ar ‚530
Annalen Tentſchlanbs des 3.1794. Chem⸗
nis, b. Hofmann, O. 379.) leider nur zu
viel Materie gefunden habe, mich daruͤber
auszulaſſen. Der Tod raubte ung auch uns
fern erſten Literator und. Tonlehrer in uns
fern arpurg,und geradegueiner
Zeit, als er freywillig, mit warmerLiebe zur
Kunft und mit einer mehr als sofährigen
— ausgeruͤſtet, die fo wuͤnſchena⸗
werthe „Geſchichte der Orgel” nach feiner
Art, d. i. gründlich, vollftändig und mit
Ordnung ausarbeitete. Ein Unternehnien, “
wozu ich vielleicht etwas beygetragen haben
mochte. Es war im November 1793, ale
ich 5 Wochen lang zu Berlin verweilte, wo
ich in feinem Haufe faſt täglich die feeunds :
fhaftlicfte und gefälligfte Aufnahme few.
Noch immer zeigte er die muntere, ſcherz⸗
hafte und wigige Laune eines Jünglings,
war dabey korpulent, aß und trank gif, und
bluͤhete gleichſam von Geſundheit. Mur:
einmal /als er fo chen aus feiner Lotterie⸗Er⸗
pedition zuruͤckgekommen war, fand ich ihn
in ſich gekehrt und niebergefchlagen. Freund,
ſagte er, wir (bey der dotterie) haben heute
einen ungluͤcklichen Tag gehabt und viel
verloren! Dieſen einzigen Fall ausgenom⸗
men, fand ich ihn zu jeder Tages⸗Stunde
beiter. . Söntte er mehrere Geſellſchaft, fo
war er bie Seele derfelben; waren wir
allein, fo plauberten wir über alte und neue
Kunft, todte und lebende. Kuͤnſtler. Es was
ven göttliche Stunden, die ich fo bey ihm
verkchte. In einer berfeiben erzaͤhlte er mir
feine vollftändige Lebensgeſchichte. Allein
bas Vergnuͤgen beym Genuſſe feiner Ge⸗
ſellſchaft, f wie die manniihfaltigen ange⸗
‚nehmen Zerfirenungen und immer neuen
Gegenſtaͤnde, die ſich mir in dem ſchoͤnen
und gaſtfreyen Berlin zu gleicher Zeit auf⸗
— ließen ntir eben fo wenig Zeit, da⸗
Gehörte meinem Gedaͤchtniſſe hinlaͤnglich
einprägen;als es nicberfchreiben zu können.
Sur ſo viel erinnere ich mich noch, daß er
im J. 1.21 8 geboren war, daß er nach feiner
Zurucktunft aus Fraukreich eine Zeitlang.
als Sekretair bey einem Minifter zu Bers
kin in Dienften geſtanden, und fih fpäter
auch einige Zeit in Hamburg aufgehalten
Hatte, worauf ihm weiterhin die Dircktion .
ber Zahlenlotterie übertragen worden war.
Da ich auf der in feinem Zimmer aufgeſtell⸗
‚sen
1
—— a5 Mar
ten langen 'Speifetafel gewoͤhnlich eitte
Menge zerftreuter Bücher u. einzelner No⸗
tenblätter fand, was ich für einen Beweis
annahın, Daß er noch immer über Muſik
dachte und ſchrieb; fa foberte ich ihn eines
Tages auf, die Feder nicht fo lange ruhen zu
laffen, ſondern ſie einmal wieder zum Beſten
unſerer Literatur zu ergreifen. Das hann
geſchehen, erwiederte er, bald werde ich ei⸗
nen zweyten Band von Legenden liefern
koͤnnen. Ich bezeigte ihm meine Dankbar⸗
keit; bat aber doch, die Schwaͤchen der
Kunſtler zu ſchonen und ihre Bloͤßen lieber
zu bedecken, als fie der Welt Preis zu geben.
Er fchien darauf zu merken, und erwähnte
die Sache nie wieder. Am Tage meines
Abſchieds noͤthigte er’ feine liebenswuͤrdige
Tochter, damals ein Frauenzimmer von 15
bis 16 Jahren, and Klavier. Sie ſpielte
die meifterhafte, giaße Sonate vom Ka⸗
yellm. Schulz, aus Es dur, miteimm
Ausdrucke und einer Fertigkeit, welche nichts
weniger / als eine weibliche Hand verriethen.
Nach ihrer Entfernung holte der wuͤrdige
Mann das gebundene Exemplar des 2ten
Thells feiner Ehordie und Fugen, ſpielte
mir ſelbſt einen Choral und einen Theil eis
ner Fuge mit feinen für das Beſte der Kunſt
fo lange thätig geweſenen Händen vor,
ſchrieb ein Paar filr mich ſchmeichelhafte
Zeilen unter den Titel, und übergab fie mir
zum Andenken. Sich fchied Damals mit ins
‚ nigft gerührtem Herzen, voller Liebe, Ach⸗
tung und Dankbarkeit von ihm. Nicht
Iangedarauf hörte ic von nreinen Berliner.
Freunden, wie er ſich eifrig mit der Ausars
beitung einer Orgel⸗Geſchichte Befchäftige,
weiche noch) zu Oſtern 1795 erfcheinen folls
te. Was haͤtten wir indiefem Fache von eis
nem Marpurg nicht erwarten fönnen;
wenn ed ber Borficht gefallen haͤtte, uns fein
Leben nur noch ein Jahr zu feiften! Allein
balderhielt ich die niederſchlagende Nach⸗
richt, daß er zuſehends an Kräften abnehme
und wahrſcheinlich an der Schwindſucht
leide. Dies Uebel zehrte ſeine noch vor kurs
zem fo blühenden Lebensträfte fo geſchwind
auf, daß er fhonam 22. May 1795 ſtarb.
Bahrfcheinlih war esauf feine Verau⸗
laſſung, daß nach feinem Tode Mad. Mars
purg, feine vorteeffliche und feiner Bere
dienfte wuͤrdige Gattin, den ſaͤmmtlichen
Mar | 352 -
Vorrath ber zu diefem Werke hinterlaſſenen
Kandichriften und Zeichnungen mir zum
- Andenten zuichiette. Dies feat mich in
Stand, auch dem Leſer hier von diefem letze⸗
ten Uinternehmen diefes wuͤrdigen Mannes
"nähere Anzeige zugeben. Vollendet iſt roch
feiner der zum Ganzen diefer Geſchichte ge⸗
börigen Theile, aber injedem find ſchon bes
teächtliche Fortſchritte gefhehen. Die Abs
handlung über die Hy dr aulen der Grie⸗
hen, ohnitreitig der gelehrtefte Theil des
Werks,iit am weiteften fortgeruͤckt und mie
dem dent fel. Verf. eigenen Scharfjinne, .
verbunden mit feiner außerorbentlichen Bes
lefenheit, behandelt. In der Abhandlung
von den erften Windorgeln des Mittelaſters
habe ich mehrere neue und intereſſante Be⸗
merkungen und Nachrichten gefunden.
Bey der Geſchichte der Orgeln nenerer Zei⸗
ten hat er ſich insbeſondere bemuͤhet, die
Bauart und die Otimmen der franzöfifchen
Drgeln zu erfiären und bekannt gu machen,
wobey er das große Werk des Bedos de
Celles ſcheint benutzt zu Haben. Die Hefte,
nebft vielen einzeln eingelegten Blättern
und Bogen in Folio, fämmtlich von feiner
Hand gefchrieben, Haben folgende Aufſchrif⸗
ten: 1) Verzeichniß einiger Drgelbauer,
bie fich befonders In Deutſchland Durch gute
große und ‚Meine Werke befannt gemachte
haben. Nebſt einem Vorzeichniſſe einiger
großen Orgelwerke, beſonders in Deutſch⸗
land. 2) Anzahl der Orgeltoͤne und deren
Eintheilung nach Oktaven und Füßen. 3)
Eintheilung und Befchreidung der Orgel⸗
flimmen. 4) Weber die Verbindungen bee
Stimmen oder Regifter. 5) Beſchreibung
"der in den franzbfifchen Orgelwerken ges
bräuchlihen Stimmen. 6) Soloͤcismen,
Barbarismen und andere Fehler in der
deutſchen Nomenclatur der Orgelregifter.
7) Unteefchied der deutſchen und franzöfie
fhen Orgeln in Anfehung der Dispoſition
ihrer Stimmen, deren Miſchung und Bes
handlung im Spielen. 8) Le Begue und
Boivins, auh Arm. Kaufmanns Vorſchlaͤ⸗
ge zur Regiſtrirung. 9) Anmerkungen über
das neue Elavier, oder vielmehr Taftatut,
des Hrn. Daftor Rohleder. 10) Preis
fe der Orgelſtimmen nach der Berechnung
bes Bedos. 11) Anleitungzu Orgeldis⸗
poſitionen. 12) Ueber die Waſſerorgeln,
vieles
355 B: Mar |
: vieles auch zum Theil nach dem Bitruv
und Voſſius. 1 3) Excerpta und Mas
terialien aus lateiniſchen Scribenten der
erſten Jahrhunderte und des Mittelalters,
zur Geſchichte der Waflers und Windorgeln
und ihrerBerfchiedenheit. Alles zufammens
genommen wohl bis 30 Buch Wſt.
Zur Ergänzung des im a. 2er. beſindli⸗
hen Verzeichniffes feiner Werke wäre nun
‚noch folgendes beyzufuͤgen: 25) Neue
Methode, allerley Arten von Temperaturen
dem Claviere aufs bequemſte mitzutheilen,
auf Veranlaſſung einer vondem Hrn. Bas
zon von Wie ſe zu Dresden vorgefchlas
genen neuen Stimmungsart entworfen.
Berlin, 6. Lange, 1790. 4. 40.Beiten.
26) Sefchichte der Drgel,1795 in Mſt. uns
vollendet. — Von neuen Auflagen,auchlies
berfegungen feiner Werke können noch fol⸗
gende angegeben werden: 27) Die Kunft
das Klavier zu fpielen. Erfter Theil. Zweyte
‚Auflage. 1751.4. 28) Derfelben zweyter
Theil, Zweyte Auflage. Berlin, 1761.4.
29) Anleitung zum Klavierfpielen u. f. w.
gi verbeflerte Auflage. Berlin, 1765.
. Ins Holländifche Überfeut unter dem
Titel: Aanleiding tot het Clavior-
‚Speelen, vplgens de hedendaagsche
lussterryker Manier van Vitvvering;
‚opgestelt door den beroemden Friedr.
‚Wilh. Marpurg, Musiekkundige en
Componist te Berlyn. Miet zeven
‚Nooten-Tabula’s. Vit het Hoogduit-
sche vertaalt en met — By-
voegselen voorzien door Iacob Wil-
"helm Lustig, Organist van de groote
Kerkte Groningen. Te Amsterdam, by
‚1.1. Hummel, 1760. 30) Der zweyte
Theil feiner Abhandlung von der Zuge.
Nebſt 60 Kupfertafeln und einem vollſtaͤn⸗
digen Regifter über beyde Theile, erſchien:
Berlin, bey Haude, 1754. 20 Bogen in
4. Der franzoͤſiſche Titel diefes Werks iſt:
Traite de la Fugue etdu Contrepoint
divis6en deux parties, accompagnd de
ı28 planches, 4. Berlin, 1756. 31)
Vom erften Theile feines Handbuchs ers
ſchien eine zweyte verbeflerte Auflage. Bers
lin, 1762. 4. Und ber Anhang zum Hands
buche wurde Berlin, 1760, 9 Bogen in 4.
‚mit 8 Kupfertafeln wieder aufgelegt. Ins
Schwediſche auszugsweiſe überfegt ers
Mar 331
ſchien dies Handbuch unter dem Titel:
Kort Begrep omGenoral-Basen. Stock⸗
holm, 1782.4. mit Kupfern. 32) Verſuch
in figurirten Choraͤlen ſowohl für die Orgel
als für das Clavichord. Berlin, b. Hummel.
Fol. Enthaͤlt 20 dreys und vierſtimmige
Choräle. 33) Zweyter Berfuch in figurirs
ten Chorälen und Fugen fowohl für Die Or⸗
gel als für das Cavichord. Berlin, 6. Hum⸗
mel, 1793. Bol. Enthält 8 Fugen und 7
figurivee Choraͤle. 34) Abhandlung von
der Fuge, nach ben Srundfägen und Erems
peln der beften beutfchen und ausländiichen
Meifter. Nebſt Erempeln in 62 und 60 Ku⸗
pfertafein. Neue, verbefferte Ausgabe .
Leipzig, bey Kuͤhnel, 1806. BB
Marpurg (Johann Friedrich) — ber
Sohn des Vorhergehenden, geb. zu Ham⸗
burg 1766, gegenwaͤrtig Kammermuſikus
bes Herzogs von Meklenburg zu. Ludwigs⸗
luſt, und Direktor der daſigen Muſikhand⸗
lung, war zur Zeit der Ausgabe des a. Ler.
nicht bloß Dilertant, fondern wirklich Tons
kuͤnſtler und Virtuoſe auf der Wioline, wo⸗
von auch fchon im felbigen Zeugniffe beyge⸗
bracht werden. Als folher war er anfangs
im Orchefter des deutſchen Theaters zu
Berlin, hierauf beym Markgrafen von
Schwedt angeftellt, worauf er erſt um 1790
in Herzogl. Meklenburgiſche Dieufte trat.
Und noch im Way 1791 ließ er ſich zu
Hamburg mit verfdiebenen Konzerten und
Diversiffements hören. Bald darauf ſcheint
er aber das Soloſpielen aufgegeben zu has
ben, wie fein wärdiger Vater 1793 ſelbſt
gegen mich geſtand. Wahrfcheinlich raub⸗
ten ihm bie mis feiner Uebernahme einer
weitläuftigen Muſikhandlung verbundenen
Geſchaͤfte die nöthige Zeig zur Uebung fels
nes Inſtruments. Indeſſen iſt nicht zu
zweifeln, daßer, al6 Kenner, auch auf diefe
Art der Kunft merklichen Nutzen ftiften
wird. >
WMarquardt (GeorgoderFerbinand)
Koͤnigl. Preußiſcher Kapelliſt und ſehr gu⸗
ter Sekund⸗Horniſt, iſt ein Neffe des Kon⸗
zertmeiſters Marquardt * Hildes⸗
heim, und hat ſein Juſtrument bey dem be⸗
ruͤhmten Carl Tuͤrrſchmidt ſtudirt.
Er bluͤhete um 1798.
Marque(Auguete) ein Tonkuͤnſtler
und wahrſcheinlich Klavierſpieler zu Paris
um
835 - Mar
um 1798, hat daſelbſt bey Nadermann fies
chen laſſen: 1) L'Absence, Romance.
2)L’Origine dela troisiomeGraee. 3)
VI Airs et-Romances: av. acc. de Pf.
: 4) L’Amant trahi, romance av. Clav.
2802.
de Marque(Ioannes) war Königl..
Neapolitaniſcher Kapellmeifter ums Jahr
1616,und ein Niederländer von Geburt. ſ.
"Lion. Nicodem.o Addizioni alla
Bibl. Napol. delD, Nic, Topp;, alle
“carte 72. Aufden erſten Anblick jcheint er
- mit obigem Macgue eine Perſon zu
feyn ; der große Zwifchenraum ihrerfchengs
zeit ſtreitet aber dawidtr. |
Marquet(F.N.)— Dr. der Arze⸗
"neylunftzu Nancy, gab feinen Traite du
"mouvcment du coeur et des arleres,-
worin er die Bewegungen des Pulſes durch
Muſik⸗Noten ausbutekt, zum erften Vale
um 1750 heraus. |. Mizlers Bibl, B.
IV. S. 128.
Mearquesz (Antonio Lesbio) Kö-
nigl. Kapellmeiſter zuLiſſabon, geb. daſelbſt,
wird nicht nur fuͤr einen der groͤßten Kon⸗
trapunktiſten gehalten, ſondern hat auch
durch die Ausgabe vieler Oratorien, Ge⸗
dichte und anderer Werke feine vorzuͤglichen
Kenntniſſe auch außer der Muſik, in der
Dichtkunſt und beſonders in Sprachen, be⸗
wieſen. Ex erhielt im 3.1698 ſein Kapell⸗
. meifter Amt, in weichem er am 21. Nov.
1709 ftarb. Won jeinen Kompofitionen ift
-alfein gedruckt: Vilkancicos que se can-
taraõ na Igreja de N. Senhora de Na-.
“zareth das Religiosas Descalcas. de S.
Bernardo eın as. Matinas e Festa do
glorioso S. Gongalo.. Lisboa por Mi-
guellManescal.1708.8. Eine große Ans
zahlanderer Werke, als Miſſen, Magnifl
cas, Miferere, Reſponſorien ıc. find unges
druckt inder Königl. Biblioth. zu Liſſabon
be⸗ndlich und ſehr geſchaͤtzt. Antonio d 086
Reys Has ihn in folgenden Verfen befuns
sen, in Enthus. Poet.n. ı4. |
" Lesbius ille Chori sacri möderator
oloris
„ Moze oadens numeris Mariae dum verba
: 0uoxi⸗a
Aptat Apollinea disponens arte figuras,
Non sibi de laure patirur ooNnectere musas
Serta, renidentem siellatz in sede coronam
Gertus habeze, f.
T. L. ꝑ. 581.
Machbado Bibl. Lus.
Mar ‚536
" "LaMarre (...) glängte ums Jahr
1800 zu Paris als eriter Konzert Biolons
celliſt. „Es kann auf diefem Inſtrumente
nichts Sanfteres, nichts Vollendeteres ges
ben,als feinen Vortrag; auch feing anmuthi⸗
gen; geiſtreichen, fo ſehr wohlthuenden
Kompoſitionen find mit Recht ſehr Beliebt,’
ſagt ein Pariſer Korreſpondent in der Leipz.
muſ. Zeit. Jahrg. UI.S. 732.
Marſchall (Samuel) geb. zu Dor⸗
nie in Flandern 1557, war zuleßt Nota-
rius Publ, Univerfitäts Muſſkus und Ors
ganift zu Bafel,wo er auch nochr627,beym
Ableben ſeiner Gattin, im 7often Jahre feis
nes Alters lebte. Er hat in den Druck gege⸗
ben: 2) Der gantze Pſalter H. Ambroſii
Lobwaffers, mit 4 Stimmen. Leipzig,
1594. Danıı noch, Baſel, 6. König,ı606.
.ı2. 2) PDfalmen Davids, Kirhengefäng
und Geiſtliche Lieder von Dr. M. Luthers
und anderer Sortesgelehrten Maͤnrern ges
ftelkt, mit 4 Stimmen, verfertiget durch 2c. _
Baſel, bey König, 1606. 12.f. Draud,
Bibl. Class.und ®alther.
.St. Mars(lean Paul Andrede) ein
gegen unfer Zeitalter lebender franz. Ges
lehrter, hat gefehrieben: Reflexions sur
YO pera, in feinen Oeuvres. Paris, 1778.
Marsh (...)einengl. Doktor, welcher
zulegt als Biſchof im 9. 1713 geftorben iſt,
hat gefchrichen: Discourse on Acou-
stiks., Hawkins Vol. IV. p. 443.
. ‚Marsh (I.) Unter dieſem Namen fins
der man geftochen: XIV Voluntaries
for the Orgau. London, r792. und
Synıphony for Violins. No. ı. Ebend.
bey Preften. Außer diefen finder man in
B lands Verzeichniſſe, London 1789, noch
von einem Ritter, J. Marsh, alſo einem
Dilettanten, ein Paar einzelne geitochene
Sefänge, The Dream und Sonnet to
Memory, angezeigt; ob nun derfelbe das
mit gemeynt fey, iſt nicht auszumachen.
Doch fheinen obige Voluntaries. eher
die Arbeit eines Dilettanten,, als eines
mit der Harmonie vertrauten Organiiten
zu feyn. Noch finder man unter diefem Pas
men: s)Ouvertures et Sonatinas for
the Pf, London, 6. Clementi. 6) A grand
Symphony, à 13 Parts. Ebend. 6.Roffe.
7) Ouverture, and VI Pieces for the’
Organ. Ebend. 6. Preſton, um 1800. 8)
irst
9
3 —
- First Book of eighteen Easy Volante- -
—— —— —
Aar —
ries, chiefly intended for the Use of
young Practitioners; towhich is pre»
fAixedan Explanation of thie different
Stops.ofthe Organ,and ofthe several
Combinations * may be made the-
; xeof, with a few Thoughts on Stile,
‚ extempore Playing, Modulation, etc.
- Ebend. bey Preiton, 1800. 9) Second’
Set, dittroetc. —
‚Marsolo (Pietro Maria) wird vom
Cerreto 1600 als einer der vorzüglich:
hielt fich zu Ferrara auf. |
- Marsmannl...)f. Maßmann.
Marsyas, {
noch nicht einig find, ober bloß Im Gehirne
der Dichter,oder wirklich exiſtirt habe, wird
für den Sohn des Hiagnis, eines guten
Elötenfpielers ausgegeben, und fol nicht nur
die Rohrpfeifen ımd Flöten. von Erz, fons
dern auch die Phrygiſchen Dielodten und
Doppelflöten erfunden haben. Als er in
dem Sefolge der Cybele nach Nyſa kam,
fanderden Apollo, als den erſten Meis
fter der Kunſt daſelbſt. Er lich fihnunmit
ihmineinen Wettſtreit ein,und fchon mach⸗
tedas Neue feines Floͤtenſpiels, daß fich die
Myſaͤer auf feine Seiteneigten; ale Apol⸗
Lo anhub, mit feinem Spiele aufder Eicher
auch feinen Geſang zu vereinigen, worauf ,
ihnm ſogleich der Preis zuerfannt wurde,
Marfyas proteftirte zwar gegen diefen
Ausfpruch, indem er behauptete, Apollo -
habe, außerden Händen, au den Mund
zum Singen gebraucht. Apollo erwies
derte aber, auh Marſyas habe den
Mind bey feinem Floͤtenſpielen gebraucht.
Auf ſolche Weiſe war und blieb Mar fyas
überwunden und wurde obendrein, unges
wis, ob. wegen einer zuvor gefchloffenen
Uebereinkunft, oder wegen ansgeftoßener
Schmaͤh⸗Worte gegen den Apollo, von
dieſem lebendig geſchunden. Wenn Denk⸗
maͤler in Gemaͤlden, in Stein und in Ge⸗
dichten die Wahrheit einer Sache bekraͤf⸗
tigen koͤnnten; ſo fehlte es dieſer Geſchichte
nicht an Beweiſen. Außer dieſem wird noch
von ihm erzaͤhlt, er habe ſich die Floͤte zuge⸗
eignet, welche die Min er va einſt im Zor⸗
ne von ſich geworfen habe. =
Moarte (Matthaeus le) ein Kontra⸗
-
über den die Gelehrten
ten und ungedruckten Werken koͤnnen
x
Mar
.. ass
punkt bes 16. Ichrhunderte von deſſen
Arbeit gedruckt worden find :XBeiftliche und
weltliche Sefäng niit 4 vnd 5 Stimmen.
Wittenberg, 1560. 4. ſ. Dr a u di ĩ. Bibl.
Class. Man vergl. unten den Artikel
Marti, RE
Martelli (...) Kapellmeiſter gu
Muͤnſter ums 9.1790, feßte gegen diefe
Zeit die Operetten in Muſik: 1) Die-Meis
fenden nach Holland. 2) Der Tempel ber
Dankbarkeit. 3) Der König Nabe. ſ. den
. Sothaifchen t. Kalend. von 1791.
‚Ken Tonkünftter Italiens angefuͤhrt. Er ba <
artenne (Edauuind) — Sein
-Trait6 de l’ancienne discipline etc.
— Paris, 1719. 8. heraus.
Marti(..)ain Komponiſt, hat Ma⸗
drigalen in Muſik geſetzt. ſ. Go o ne r Par-
tit. univ.lib. VII. tit. 5. Bergt.leMarte,
Martin(...) der juͤngere, ein franz
Tonkuͤnſtler, welcher mehrere Chausons _
geſetzt hat, bluͤhete ums J. 1678 ale Kla⸗
4
vieriſt, Violdagambiſt und Violiniſt.
Merc.Gal. April 1678. p. 46.
Martin (Nicolas) ein Tonfünftler,
geb. zu Morienne in Savoyen,hat mehrere
franzöftfche nnd ſavoyiſche Geſaͤnge von der
Geburt Ehriftt in Muſik geſetzt und unter
dem Titel heransgegeben: Patoyes. Lion,
‚1566,8.1. Verdier Bibl. £
*Martin (Vincenzo) — Ruffifchs
KRaiferlicher Hofrath, Kapellmeifter und
Komponift am Ruſſiſchen Theater zu
Metersburg, that fich ſchon um 1783 In
Sstalien durch verſchiedene Opern, befons
ders aber durch feine vortrefflichen Kompo⸗
ftionen mehrerer Ballette hervor, wie
Arteaga ruͤhmt. Hierauf. kam er nad
Bien, wo er um 1785 feinen Burbero
ſchrieb, welcher befonders von Kennern ges
fhägt wurde. Aügemeiner aber. gefielen
feine hierauf folgende Cosa rara und feine _
Arboredi Diana, legtere bey Gelegenheit
der Bermählang dee Prinzen Anton von
Sachſen zum erſtenmal aufgeführt. Hier⸗
auf ginger 1788 nach Petersburg, wo er
wegen feiner leichten und gefälligen Ma⸗
nier fogleich als Kapellmeifter undKampos
niſt bey der Ruſſiſchen Oper angeftellt wur⸗
de, wobey er zugleich Unterricht in der Mu⸗
fit gab. Im J. 1798 ernannte ihn der
Raifer zum Hofrath. Bon feinen gedrutke⸗
nun
noch
8
—
Mar
——— —* N aka ——
Wien, bey Artarla, Dieſelbe deutſch
les. von —— r, zu Mannheim.
Deigl. zu Berlin bey Reuͤſtab. Diefelbe
als. Klaviertrio's mit einer Violine, Offens
bach, bey Andre‘. Dieſelbe als Wiplinguars
terten, Wien, bey Artaria. Diefelbe für 2
Floͤten ausgeſetzt ven Eßrenfried,
Mainz. Die Ouvert 8 volitimmig, zu
Paris, fürd Klavier, O bad: Geſchrie⸗
ben kann man dieſe Oper zu Wien als Duet⸗
sen. für faſt alle Biasinſtrumente den.
Auch ale Sibtenquartesten gef, zu Wien.
5) L’Arbore di Diana, gu Wien aufgef.
1787. geſtochen: 1) Staliduifch fürs Klac
vier Wien, bey Artaria. 2), Der Baum
der Diana, mit deütfchem und italidnifches
Tert, fürs Klon. auegeſetzt von Nerfe.
Bonn, bey Simrod 1796. Desgl. Bers
lin, ben Reliſtab. Desgl. als Violinquar⸗
tetten geſtochen. 6) Gli Sposi in Con-
trasto. Davon geftochen ; Ouverture et
- Ariedel’Opera Gli Sposi. ete. pour lo
Clav. Wien, bey Artqria, 1794. .7) N
Sogno,Cantata à 3 Voci. zu Wien ger
ſchrieben. Gedruckt: Der Traum, eine
Kantate für 3 Singftimmen für das Kla⸗
vier ausgeſetzt mit deutſchem und italiänis
ſchem Tert von J. G. Schicht. Leipzig,
1793. 8) XIIArietteo Italiane, con Ac-
comp. di’Cemb. 0 Arpa,. o Chitarra,
Wien,bey Artaria. 9) XII Canbni per
Cembalo. Ebend. Wahrfheinlich befand
er ſich, ehe er nach Wien kam, ju Turin, wo
folgende Stuͤcke non ihm aufgeführt wor⸗
den find:. 10) La Dora festezgiante.
Prologo serio, zu Turin 3783. 11)
L’AccortaCameriera.Op. buffa. Ebend.
. 4783. Auch wurde nach ſeiner Kompofition
im I. 1799 zu Frankfurt am Main aufs
geführt: 13) Die gehefferte Eigenfinnige,
geſtochen bey Simrok, 1800. IR eine‘
‚Ueberfegung feinerOper : Liacapricciosa
5 ‚corretta.
*MartinellilVinceneo) — Dr.
der Rechte, hielt fih um 1750 mehrere .
Jahre zu London auf, wandte ſich aber nach
ber Zeit nach Paris, wo erum 12762 Vers
fchiedenes in die daſigen patriotiſchen
Schriften einruͤckte. Seine hieher gehoͤri⸗
gen Aufſaͤtze im Originale find; 1) Let-
Mar 340
‚ ‚tere,fazsiliarie critiche, Londra, ı 758.
8. worunter Lett. 27: Al MiladyNew-
‚digetea Arbury, invitandola a venire
a Landra perweder 1’Opera del Siroe.
Lett, 28. Alla Sgra Coniers, sopra la
di leiapplicasione al Suono della Ce-
tra. Lett, 50. Sopra una commissione
data all' Autorstoccantel . Lett.
Zu Sopra.il non avetre l’Autore ancor
"pubblicata la sua istoria della musica.
Lett. 56. Sulla'origine delle Opere in
‚musica, Lett. 55. Sppra laragiono del
Canto, e sus Gomposizione. Lett.56.
Della ragione del Sueno. æ) Liettre
sur Ja Musique italienne. Im erften
Stuck des Amateur. Paris, 1762.13.
‚Martinengi(Gabriele) ein zu eis
ner unbekannten Zeit lebender italianiſcher
Komponiſt, hat Madrigali a 4 voci zu
Venedigdeuden laffen. Dr aud.Bibl
Class. p. 1629.
Martinez (Fräulein Mariane oder
Manette. von) — Zur Uuterhaltung und
._. r Kunft hielt fie 1796 fchon feit
mehreren Jahren nicht nur alleSonnabens
de eine Mufikafademie in ihrem Haufe,
welche jedem Fremden offen ftand, fondern
auch eine eigene Singſchule, worin fie ſchon
manche vortreffliheSängerin gchildet hat.
Zu ihren merkwürdigen Kompoſitionen
gehoͤret auch noch ein großes Oratorium.
Martinez de: Viscarqui
(Gundisalvus) f. Viscargui, |
Martini(Christoph)einolländer,
lebte in der Mitte des 17. Jahrhunderts
und ſchrieb: Handbook van den waren
Loop derToonen. ‚Amsterdauı,ı64r. 4.
. Martini (Claudius) Colchensis.
f.ima. er. Martin (Claude).
*Martini (Giambattista) — Er
war geb. zu Bologna am 25. April 1706,
und trat ſchon im ı 5. Jahre als Mönch in
den MinoritensOrden, wobey er fich in den
Muſikſchulen, welche diefe Geſellſchaft in
mehreren Städten Italiens errichtet hat,
durch Lehre und Unterricht fehr thaͤtig bes
wies. Er flug die angebotene Kapellmeis
fterftelle an. St. Peter zu Rom, um feines
Bebärftigern Mitwerbers willen, großmuͤ⸗
thig aus. Ebendeswegen ließ er keine feis
ner Kirchenmuſiken anderswo, als in ben
enge feines Ordens,aufführen, um nicht
andern
°
“
PT Max 5
andern Konwoniſten durih ſeine Ueberle⸗
genheit nachtheilig zu werden. Aus ſeinen
hinterlaſſenen Papieren erhellet, daß man
ihn in allen kultivirten Laͤndern zum
Schiedsrichter uͤber wichtige Fragen in der
Muſik anerkannte, und in allen angefchez
nen Städten Staliens war er es, welcher
über die Wahlen bey Befegung der Kapell⸗
meifterftellen entfchied. Ueberhaupt moͤch⸗
ec die Geſchichte ſchwerlich einen Tonkuͤnſt⸗
. ler aufzuweifen haben,der aͤhnliche Achtung
und Ehrerbietung von feinen Zeitverwand;
ten genoſſen haͤtte. Deſſen ungeachtet wur⸗
de er eines Tages von zweyen ſeiner geweſe⸗
nen Schuͤler mit, Dolchen in ſeiner Zelle
überfallen, und nur fein kaltes Blut und.
feine Standhaftigkeit, womit er fie erinners
te, daß eranallen Höfen Europens feine .
Beſchuͤtzer und Raͤcher habe, konnten ihm
das Leben retten. Zuletzt fiel er, bey feinem
anhaltenden Studiren, in .eine Art von
Schlafſucht, in der er zu Zeiten bis 30
Stunden zubrachte. Dieim a. Ler. bemerk⸗
te Lobichriftdes D. della Balle ift in.
den Giornale de’ Letterati, Tom. LVII.
von 1785 abgedruckt, und aus diefem in
die muſ. Korreſpondenz, No.28.v0n1791,
vom Hrn. Pf. Chr iſt m ann ins Deutſche
uͤberſetzt, eingeruͤckt, woraus auch die hier
befindlichen Nachtraͤge ˖ zu feinem Artikel
im a. £er. ... find. Dies war aber
nieht die einzige Lobſchrift auf ihn. Schon
vorher hatfe Dacia udi, wie er in der
muf. Korrefp. 1791. ©. 248. genannt
wird, eine ähnliche zu Bologna aufihn vers
fertiger, wo außerdem auch ihm zu Ehren
eine Denkmuͤnze geprägt wurde. Seine
Schriften hater dem P. Mattei, feinem
Schüler und Nachfolger im Kapellmeiſter⸗
Amte, überlaffen. Von theorerifchen ges
druckten Schriften von feiner Feder können
nun, außer den im a. Ler. ſchon angeführr
ten, noch folgende angezeigt werden: 5)
Attestati in difesa del Sigr. D. Jacop6
Antonio Arrighi, Maestro di Capella
della Cattedrale di Cremona. In Bo-
logna, per Lelio della Volpe, 1747. 6)
Giudizio d’Apollo. Naßoli, presso il
Cesari. 1761. 4. 7)Compendio della
Teoria de’ Numeri, per uso del Musi-
co. 1769. 8)Regola per gli Organisti
per accompagnare il Canto fermo.Ibid,
‚inMusiea. $m 5: |
mentarj dell’ Acad. dell’ Istituso.diBo--
logna, im aten Th. ©, 3724 Fdolgende
Mar: g
9}De nn, progtessionig, zeam
Im sen Sande
Auffäge hat man noch außer dieſen vor
feiner Feder, ſ. muſ. Korreſpond. 1791.
©. 313. o0b 'aber gedruckt, und wo⸗
wird nicht angezeigt. 10). Ragior
del P. Martini sopra la Hisolüzior
ne del Ganone di Giov, Animuccia.
11) Giudizie. ragionato sopra il Con»
et Gloria 848 voci del
Kamano. 1%) AltroGiudizio per nuo-
vo concorso allaCapella del dettoDuo*
‚corso di varj Maestri alla Cspella im- .
pexiale di S.Mariadella Scala di Mile» .
nQ.. ı2) Altro Giudizip nel Concorso ° .
‚della Capella del Duomo.di Milano. -
ı3)Approvazione ragionata delKyrie- --
ui Ballabene
—*
metPicae: :
u.
mo. 15)Sentimento sopra JaSalvelie-
gina del Sgr. Ficrini. 16) Commercio
letterarıo sopra diverse questioni del)’ '
‘ Arte. 17) Giudizio di unnuoyosiste>
ma diSolfegpio. Seinen Saggio fon-
damentale dı Contrapunto, &
ney,und zwar nicht ohne wichtige Gruͤn⸗
de, allen Übrigen Werken deſſelben por. Von
24
—
ſeinen praktiſchen Werken haben ſich noch
folgende gedruckte gefunden: ı)Litania6 .
atque Antiplionae finales B. Virgimis
Mariae 4 vocibus cum Organo et In-
strum. adlibit. Bononiae apüd Lelium
aVulpe,2734.4. 2) Suonate d’Inta-
volatura per l’Organo @ Cembalo, per
No: 30 '.
feinerSchriften im a. Lex.) ziehet Dr-B ug -:
le stainpe in Rame di Michele LeCe-
ne. Amsterdam, 1738. $ol. 3) Sonate
perl’Orgauo eil Cembalo di Fra. Gio,
Battista Martini Minor Gonventuale.
Bologna perLelio della Volpe, 1747.
Iſt wahrfcheinlich das im a. 2er. ſchon ans
geführte Sanatens Wert, Noch gehören
zu feinen Schriften: 18) Lettere del
Sigr: fr, M, Zauotti, del P. Giaemb.
Martini, del P.Giovenale Sacchi,nelle
quali si propongono erisolrong alcu-
ni dubbj appartenenti al trattato;.
Della divisione del tempo nella musi-
ca, nel ballo enella possia, pubblicato
in Milano }’anna 1770, e all’ altro:
Delle quinte sucoessive ne) contrap-
punto, edette regole degli accompa-
— — | gna-
1782. No. 33. F
—
35. Mär.
Pamenti, pubb]. Panno 1780.4. Mi-
ns, 1782. ſ. Efom. lett. di Roma,
"San Magti ni(Giuseppe) kam
im J. 1727 hnach London, und erregte das
ſelbſt durch fein kanſcwolles Spiel anf der
Hoboe allgemeine Bewunderung; und das
um fg mehr, indem damals dies Inſtrument
in England noch wenig bekannt, wenigftend
in der Vollkommenheit, wie es Martimi
behandelte, noch nie gehoͤrt worden war.
Er fand ſogleich Engagement beym Opern⸗
Orcheſter, kam aber nach der Zeit als Mu⸗
ſikdirektor beym Prinzen Feiedrich
von Wales in Dienſten, während wel
her er, außer vielen Inſtrumentalſtuͤcken
und Sonaten, auchein Geburtstags⸗Dra⸗
ma und eine musival solemnity fehrieb
and öffentlich auffährte, und endlich k740
ſtarb. So fehr man auch immer feinen fon;
cerapunktiſchen Kenntniffen und ſeinen Wer⸗
ken nach feinem Tode Hat Gerechtigkeit
widerfahren laffen; ſo ſehr wurde ihm doch
bey ſeinem Leben die Ausgabe derſelben ers
ſchwert, fo daß er einſt in einem Anfalle von
Unwillen yiche-nur- ale’ bereite fertigen
‚Supferpfatten ımbrauchbar machte, fons
- dern auch alle feine zur Ausgabe entworfe⸗
nen Handſchriften zexriß. Nach der Zeit
LT
fander jedoch mehrere Aufmunterung, fo
daß er noch bid u 2 Werke fir Infteumente
herausgab, ohne das, was nach ſeinem To⸗
be erſchien. Haw kins.
Martinl Gohann) — ©eit:1795
Inspecteur daConservatoire am großen
Natltonal⸗Inſtitute der Künfte zu Paris,
hat fich feit Ber Ausgabe des a. Ber. nicht
nur in Frankreich, wo er auch während ber
Revolution als Buͤrger geblichen ift, ſon⸗
dern auch in Deutſchland, feinem Vaterlan⸗
De, durch feine Talente mit jeders Jahre
mehrere Achtung und geößern Beyfall ers
worben. Dies wurdebefonders in den Jah⸗
ren 1796 und 1798 bemerkbar, als fein
Name auf Befehl des Direktoriums zu
Paris von einem Herolde im ganzen Tirs
eus herum, nebſt noch einigen Tonkuͤnſtlern,
welche ſich in dem vorhergegangenen Jahre
in ihrer Kunſt beſonders ausgezeichnet hat⸗
ten, oͤſſentlich ausgerufen wurde. Von ſei⸗
nen im a. L. angegebenen Werken iſt No. 2.
„der Liebhaber von 23 Jahren” von@uf.
. Quart. p.s V. A, et B. Op. 5.
pins ins Deueſche überfeht und 1789 3u
Mainz und auf andern Theatern aufs
geführt worden. Desgleichen wird auch
‘No 3. fein „Herren⸗Recht“ in der eberſe⸗
tzung ins Deutſche gegeben. Von feinen Äbris
gen neuern dramatiſchen Werken koͤnnen
nun noch folgende angegeben werden: 5)
Le Cadi dupe, wird auch deutſch: der
- gefoppte Kadi, aufgeführt.” 6) Annette
et Lubin, 1789. vom neuen in Muſik
gefegt und zu Paris aufgeführt. Kerr
M artinimardamals Wufltdireltor des
Grafen Artois. Diefe Kompoſition ift auch
in Partitur su Paris geftochen worden, wo
fie vielen Beyfall gefimden bat. Auch hat
er ſich unterdefiew Durch folgende Werke als
Schriftfteller gezeigt: 1) Melopéo mo-
derne, out'art du chantreduiten prin-
cipe.&yon, 1792. in 2 Theilen, deren er⸗
fter die Anleitung, und ber zweyte die Bey⸗
fpiele dazu enchält, =) Partition pour
accorder le Fp. Paris, 1793. Nach
Weſtphals Katal. Noch hat er für die
Kammer herausgegeben: 3) Airs de
Chant,av.acc.de Fp. 1.2, 3. 4. 5, 6
Recueil von 1791 bis 1798. Paris, das
von mehrere Rec. aus verfchtedenen Theis
ten beftehen. 4) Allegretto con 5. Vai
riaz.p.ılCemb. 5) VII Var. p. 1. Fp.
sur l’Air: Mon coeur est fidele. 6)
Differentes pet. Pi&ces p.le Gläv. 7)
Sappho, Operette. 8) Zimeo. Oper in 3
Akten 2801 zu Paris aufgeführt. 9) TE
| Voun,
1803, brave Arbeit. Sein Name iſt aber
darauf in Martinn verdrudt. 10)
Ecole d’Orgue, divisee en trois par-
.ties, rosumé d’apres les ouvrages des
plus 'eslebres organistes de l’Allema-
gue,parMartini, à Paris, chea Imbault,
1804. 9 Thlr. Sein neueſtes Werk, auf
deſſen Ausarbeitung er um fo mehrernFleiß
hat wenden koͤnnen, da, bey dem Hervor⸗
drängen junger Komponiſten, feine feitro
bis 12 Jahren fürs Theater verfertigten
Werke unbenugt in feinem Pulte liegen.
geblichen find. Wehr davon findet man in
Reichardtsmuſ. Zeit. Jahrg. I. No.
21. Martini iſt aus Baiern gebfrtig..
Martinil.. Jein Orgel⸗ und Inſtru⸗
mentmacher zu Friedrichsſtadt bey Dress
den, wo er noch im 5. 2740 lebte, hatte
FE ne vers
349 J
‚des 18. Jahrhunderts, gab her
*
x
Mar
verfihiedene kleine Werke auf dem Lande ers
bauet, ſich aber vorzüglich durch feine guten
SKiaviereherähmtgemaht. .» -
Martini (Martin) einrancislaners
Monch und Kicchentomponift zu —
aus: 1
⸗
LXII eins und zweyſtimmige Arien auf
alle Sefte im Sehr, mit 2 Inſtrum. und
Gen. Baß. Augsburg, beyLotter 2) Vier⸗
flimmige Befpern de B. V. Maria, etSan-
ctis Apostolis. hend. 3) Litaneyen und
Salve Regina, mit 2%. und. Gen. Gap.
Ebend. 1717. ——
Martini peu dargent Mit
Biefem Beynamen jtehen im Kataloge des
Konigl. Muſik/Archivo zu Kopenhagen: V
Bücher Sacrae cantiones. Düffeldorf,
2555, weiche aber beym Schloßbrande
2794 mit im Feuer aufgegangen find. Viel
leicht war. Claude Martin (f. das a. Lex.)
oder der unten folgende Orat. di Martino
damit gemeynt.
Martinius(Matthias)zuiegeProf.
der Theofog. und Rektor am Gymnaſium
— Mar a6
que haödegaber cantar; & a que mais.
se uza em toda aChristandade. Vay
“ em cada huma das. regras seuexemplo
apontado com as entoagoens. Coim-
bra por Manuel de Araujo, 1603.89.
Desgleipen ebend. per Nicolao Carval-
—
hoImpressor da Universidade, 1613, :
8. Und zum dritten Wale verbeflert und
vermeßre von Antonio Cordeiro.
Ebend. 1625. 8. f. Machado Bib!.
Lus 7 II. pP 69 %. > Zu
Martins (Francisco) Kapelimeifter
zu Elvas in Portugal, geb: zn Evora, wo
er ale Knabe, im J. 1629 ins muſ. Semi⸗
narium gechan wurde, machte darin fo gute
Fortſchritte, daß er bald feine Lehrer über .
fehen konnte und obige Stelle erhielt. Gei⸗
ne hinterlafienen Diften, Dfalmen, Hume
nen, Refponforien und Motetten werben
ſehr gefchäge.. Auch führt Mahadonch
einen muf. Kunftitreit, als Beweis von der
vorzuͤglichen muſikaliſchen Geſchicklichkeit
deſſelben, mit dem’ Kapellmeiſter Nemir
gio zu Badajoz an. Bibl, Lus. T. IV.
zu Bremen, geb. zu Sreyenhagen, war an⸗p. 138
fangs Profeſſor am Gymnaſtum gu Her⸗
Born, dann Paſtor zu Embden, worauf. er
in obige Stellen trat, in welchen er 1630 im
538. Jahre feines Alters farb. Er ſchrieb:
Lexicon philologicum etc, Bremen,
1623. Hol. und dann mit vielen Zuſatzen:
* Arsfterdein, 1704. 2 Bände in Fol., wors
in viele muf. Kunſtwoͤrter aus griechifchen
Schriftſtellern erklaͤrt werden:
Martino(D.) war ein vortrefflicher
Kanſtler auf der ſpaniſchen Guitarre, von
deſſen Kompofifion Merſenne, p- 30.
iner Harmonicorum Instrumensor.
Ki I. zwey Geſange eingeruͤckt hat.
Martino (Orat. di) ein Kompanift
des 16, Jahrhunderts, von deſſen Arbeit
man Einiges in des De Antiquis
primo Libro & a Voci de diversi Au-
tori di Barı. Benedig 1585, findet.
Martins (loao) it. wahrſcheinlich
‚ ber fhon ima, Ler. vorfommende Iohaun
Martinez, deſſen Werk man ins Dortugies
ſiſche überfegt und unter dem Titel heraus⸗
gegeben hat: Artedo Canto Ghaöposta
e reducida em sus enteira perfeigao
segundo a practicadelle muito noces-
saria para todo o Sanerdote, o pessoas,
. bes 3ten Jahrgangs
1358... A Se er
Martius (Jakob Friedrich) Organiſt
ander Hauptkirche zu Erlangen, grb. da⸗
ſelbſt 1760, iſt einer der wenigen braven
Kunfiverwandten, welche fih unaufgefos
dert um die Berihtigung und Ergänzung ,
des a. Per. durch Einſchickung ihrer ſchrift⸗
lichen Bemerkungen verdient gemacht has
Yen. Seine Thätigfeie zum Beten der .
Kirchenmuſik ſowohl, ale der Liebhaber, ers
hellet aus folgendem Verzeichniſſe feiner
gedruckten Werte: 1) Sammlung vers
mifchter Klavierſtuͤcke. rſter, arer Jahrg.
Nürnberg, bey Schmidt, 1782. 4. und -
erſter Theil. Wie weit
ſie ſeitdem fortgeſetzt worden find, iſt nicht
bekannt. 2) Der Klavieraus zug der Oper:
die drey Paͤchter von Deſaides. Ebend.
4. Fol. 3) Taſchenbuch der Duft. 2Stuͤ⸗
cke. Ebend. 1786 — 89, in 8. fehr niedlich
geitohen. Es enthält dies Taſchenbuch,
nad) einem fehr zweckmaͤßigen Plane zur
Unterhaltung der Liebhaber, nicht nur klei⸗
ne Kiavierftäcte von beliebten Komponiften
und dem Herausgeber ſelbſt, fondern auch
kurze Biographien, z. B. Haͤndels und
&rauns, und verſchiedene muſ. Raͤchſel.
—
| Sahre alt. f.Scardaonius de Antiq.
347 ‚-Mar
Klavier ausgeſetzt, mit Begleit. einer Wos
din und eines Violonc. Speler, bey Boßler.
5) Sammlung von Religionsgeſaͤngen,
Chören und Duetten, als Terte zu Kirchen⸗
muflfen. Erlangen, 1792. 8. Man findet
darin : 1) Terte auf die hohen Sefte; 2)
Terte mit untermiſchten Chorälen; 3)
:. Einige PAfalmen ; 4) Ehöte und‘ Duette
_ -perfehiedenen Inhalts; 5) Terre aus Stel⸗
len der heil. Schrift; 6) Chöre und viers
fimmige. Arien für bloße Singftimmen
mit untermifchten Choraͤlen; 7) Lieder.
Der. Anhang enthält: einige Oden von
-Rlopftod, das Magnificat, das Te
- Deum von verfhiedenen Berfaffern, Laza⸗
rus von Niemeyer und einen Ofterges
“jangvon Seiler, wobey zu jeden eine
Anzeige derienigenKompofitionen zu finden
iſt, mit welchen fie aufgeführt werden koͤn⸗
‚nen. Inder Vorrede verwirft Hr. Mar:
eins die Recitative in der Kirche, bey un⸗
fern gewöhnlichen Chorſchuͤlern mit Recht.
Maptorolli (Antonio) einKompo⸗
niſt des 16.Jährdundertövon aleroibents
lichen Talenten, deſſen Madrigale, unge
| achtet feines noch jugendlichen Alters, Alles
üubertrafen, was zu feiner Zeit fuͤr ſchoͤn ger
alten wurde, weswegen. man ſowohl in’!
rer als in Sstalien, einen Hohen
Werth darauf ſetzte . Er. war zu Padua
tz. 531 geboren, Bam ſehr jung nach Rimini,
og er ſich Dusch Unterrichtgeben int der Dins
fit bald allgemein beliebt machte ; ſtarb aber
baſelbſt ſchon am 13. Sept. 1556, erſt 25
urbis Patavin. Lib. II, Class. 12. p.
s63.
[artoretta.(Gian Dominico)
| ein Rontrapunftift des 16. Jahrhunderts,
von deſſen Arbeit ſich noch auf der Muͤnch⸗
ner Bibliothek befinden: Madrigali & 4
>cis Vengz. 4 . j A j :
= artyn(Bendall)&ektetäir bep dee
Kommiſſion der Acciſe zu. Fondon ums J.
1710, jpielte, als Dilettant, nicht nur die
Violine, ſondern ſchrieb auch XIV Sonatas
forthe V. welche aber erſt 15 Jahre nach
feinem Tode zu London geflohen wurden.
£Hawkins, Vol. V.p. 126. Not.
*Martyi (Petrus) ſ. im a. Lex.
Vermilius. Me
de Märville(ViguedS) and) Nh-
“4
kung der Mufit auf Thiere, be
MarxMad. Sabine) ſ. Steffani.
ſeine Kunſt mit vieler Waͤrme.
\
Mar "Mas. 348
‚talis Argonensis, war Abvokat zu Paris
zu Ende des 17. Jahrhimderts,wmurdenach
der Zeit Karthaͤuſermoͤnch im Klofter Sail:
Ion im Bisthum Ronen, woerden Namen
Bonaven tur aerhielt und 1705 ſtarb.
Außer verſchiedenen gelehrten Werken über
Kirchenſachen hat er auch herausgegeben:
Melange d’bistoire et de literature,
worin fich eine Abhandlung: Heber die Wir⸗
nden fol,
: Mary (Fr.) Orgelbauer zu Beriin ums
J. 1800, hat eine kleine Schrift über das
vom. Hrn. Abt Vogler an der daſigen
MariensDrgel angewandte Simplifica⸗
tionsꝛSyſtem, unter dem Titel: Flugblaͤt⸗
ser, gegen dies Verfahren drucken laffen,
und diefe darauf im Intell. Bl. No. VI.
zum IV. Jahrg. der Leipz. muf. Zeit. vers
theidigt, fich aber in beyden Auffäßen, in fo
fern fie von feiner Feder find, als denkender
Kuͤnſtler erwiefen. een
‘du Mas, f. ima. ter. Dumas. "
Miascara odterMaschera(Fio .
renzo) ein vortrefflcher Drganifb, welcher
gegen das Ende des 16. Jahrhunderts in
die go Jahte zu Breſcia gebluͤhet hat, wur⸗
de von der mehreſten Städten Italiens zu
hören verlangt. Dabey war er zugleich
Birruofe auf der Violine und ber erfte, wel⸗
derCanzotii Francese, auf die Orgeffegs
te. In Johann Wolgens Tabulatu-
rae MusicesÖrgamicae von 1617, findet -
man noch X Canzoni Francese von dies
- Sem Komponiften; aber unter dem Namen
Maſch er a, eingeruͤckt. ſ. Le on. Cox.
2 a n do Libraria Bresciana p. 113.
Ma fch ek Paul) Komponiſt und Mas
viermeiſter zu Wien, ums J. 1796, ſpielt,
außer verſchiedenen andern Inſtrumenten,
auch die Harmonika, und uͤbt uͤberhaupt
Außer
mehreren guten Motetten und Quartetten,
welche von ſeiner Arbeit in Mſt. bekannt
geworden, ſind auch folgende im Stiche er⸗
ſchienen: 1) VIPetits Rondos facil. et
agreabl. p.leFp. a l’usage des Com-
menGans. 1798. 2) Das allgemeine
Wiener: Aufgebot, eine charakteriſtiſche
"Sonate fürs Fortepiano mit Berl. einer
Violine und eines Violoncells. Wien, bey
* Artarla, 798. 3) XII Länderfche fürs
Klav.
_
J
349 Mas
KAKlas. Ebend. 4) Sammlung aller Sths
„te, welche bey Gelegenheit des Wiener Aufs
gebors erſchienen find, für 2 V. oder 281.
Wien, bey Artaria, 1800. : 7
Maſchek (Vincen) Biellelcht wol:
se den ernſthaften Reiſenden zu Berlin bie’
lebhafte Manier des damals noch jungen
- fearigen Böhmen nicht behagen. Vielleicht
fände er, nach dem, was man feit biefem
Zeitraum von 11 Jahren von Ken. Mas
ſcheks Kompoſttionen Gutes erfahren‘
hat, Usfache, das dort gefällte Urcheil ger
genwaͤrtig zuruͤckzunehmen. Br. Dar
ſchek, Muſikdirektor an der Nikolskirche
za Prag ſchon ums J. 1795; legte den.
Grund zur Muſtk und zum Kavierſpielen
unter Anfuͤhrung des beruͤhmten D uſchek,
und ſtuditte Dann den Kontrapunkt bey dem,
würdigen Seger. Erift einer. der Erfins
der der Taftatur an der Harmonika, welche
er meiſterlich fpielen fol. Als Muſttiehrer
befißt er eine beſondere Gabe fich mitzuchels
len, vermittelft welcher es ihm gelungen ift,
fuͤr Prag cine betraͤchtliche Anzahl vortreff⸗
licher Schiller zu ziehen. Bon feinen Kom⸗
poſitidnen koͤnnen aber nur folgende anges
geben werden: 1) XXV Lieder ürKinder
‚von Spielmann. Mit 3. Du ſchet ger
meinfchaftlich gefegt und in den Druck ger:
geben, 1792. 4. 2) Die Spiegekritter,
Operette von Koͤtzebue. Aufgef. 1795.
3) Boͤhmens Dankgefuͤhl, eine Kantate
von Meißner, aufgef.'zu Prag 1796,
nach dem Siege des Erzherzogs Earl,
wofür, er ſowohl, als der Dichter, vom
Kaifer einegoldne,; mit Sr. Mafeftät
Bilbniſſe gegierte Tabatiere erhtelt. Aus
fer Ar erhielten fle ſogleich nach der ers:
en Aı
n Boͤhmiſchen Ständen. 4) Concerti-
nöp.leClav. à 4mains, 2 Clar. 2 Fl.
2C.2B. Leipzig, 1802. 5)Sonate p.le
Clav.& 4 mains. Ebend. 1802. 6) Gr.
‚Son. p» Pf. av, V. in Es. Bey Kuͤhnel.
An DIR. finder man noch von deſſen Arbeit
bey Traeg zu Wien: I Klavierkonzert aus
Es mit ftarfer Begleitung und Il Concer-
tini für ro bis 11 Bogens und Blasinſtru⸗
mente, Ob aber auch die daſelbſt angeführs
ten VIH ſtark beſetzten Orcheſter⸗ Sinfonien
und ein Konzert fuͤt 3 Fluͤgel mit 2 Hoͤrn.
und 2 Fagotten von dieſem ſind, oder noch
zum vorigen Artikel gehoͤren, kann nicht bes
—X
ung ein jeder 0 Dukaten von
beſonders auszeichrieten. . Won feiner Ar⸗
beit wurde 1788 zu Rom zum erften Wale
die Opera buffa : Lo Sposalizio per puns
es Mas so
ſtimmt werden. Daß äbrigens bleſe beyden
Kovieriften: im Jahrbuche det Tonkimſt
von Wien unb Prag als 2 verſchiedene Ders
fonen angeführt werden, wuͤrde noch fein zur
reichender Grund geweſen ſeyn ſelbigen auch
hier 2 beſondere Artikel zu widmen, indes‘
auch der Abt Selinek, als eine doppelte
an bepden Orten lebende Perfon,in diefem:
Buche angeführt wich, hätten mich nicht:
obige geſtochene Werke dazu vermocht, wo
ausdruͤcktich der. Name Pan I vorgeſetzt
iſt. Vincenz hat auch eine Hoynmmi
bie Gottheit als Kantqte um r goo bear⸗
beitet, fle iſt aber noch imgedrukht.
Maſchek (Mad.) des chen genannten
Gattin · Virtuoſin auf der Harmonika, hat
eine fuͤr ſie ſehr ruhmvolle Kuͤnſtlerreiſe
nach Daͤnemark gethan. Sim Sommer
1791 befand ſie ſich mit ihrem Gatten tm‘
Karlabade, wo fie Duetten auf der Harmvb⸗
nika und dem Pianofopte öffentlich fpielten.
" Masciti(Michele) — Seine ſbri⸗
gen Werke ſind: Op.ı. VI Sonate a V.
solo col B. C. e VISonst. a 4 V. Vc. o
an
x
Cont. Op.2.XV Son.aV.eVe.oB.G,
Op.3.X11Son. àV. solo e Cont. *
4. VI Scli à V. e B.e VI Son. a V. · Vc.
Op.5. XII Som. à V. solo eB. Das bi
fima.2er. Op. 7. Concerti à Vetc.
Mas e ta (August) wird vom Herrn:
Senior Heer wagen unter die geiftfle
chen Liederfomponiftengezähle. Mafer a
war ein Itailäner. ee
Ma sı (Giovannı) Kapellmeiſter zu —
Nom ums J. 1793, iiſt in dem Drailändte”
ſchen Indice de’ Spettacoli ſchon ſeit
1783 unter die Opernkompomſten gezaͤhlt
worden. Man ruͤhmt ihn als einen guten
Harmonie⸗Verſtaͤndigen, deſſen Choͤre ſich
tiglio, aufgefuͤhrt.
"Masow
York und Driffieid, auch Kapellan bes Ko⸗
nigs, einer der laffiihen Dichter und eins .
fihtsvollen muflfafifchenSchriftfteller@nge ' -
lands, geb. zu Hull 1726, mo fein Water :
Vikar war, genoß in feiner Vaterſtadt den
erſten Unterricht in den Wiſſenſchaften, ſtu⸗
bitte darauf im Sr. John's⸗Kollegium zu
.
feines
Ir
niam) Kanonikug zu :
*
Cambridge, zorauf er Durch Vermitselung -
Tu 3 } — — ne6-
33* M as-
Mas
feines Obnners, des Grafen von. Hol. angeführtwerden: 1) Concentus 5 voc.
derneß, Kapellan des Königs, Pfarrer
zu Afton, auch Kanonikus und Präcentor -
der Dorkifchen Kathedrale wurde. Dies.
Eeßtere Amt gab zu unten folgendem fehr
Iehiveichen Werke Über die Kirchenmuſik
‚die Gelegenheit, welches Dr..Burney
: den Kirchenkomponiſten zu wiederholtens
malen zum aufmerkſamen Durchjefen an⸗
preift. Unter allen feinen übrigen vielen,
Gedichten und politischen Schriften, fo vie⸗
len Ruhm fie immer dem Verf. mögen ers
worben haben, möchte Hier mohl weiter
nichts intereflicen, ale fein Melodram:
oand Phaon, worin er mit Drys
deu und Metaſt aſi o wetteifern woll⸗
te, das aber unvollendet geblieben Zu ſeyn
ſcheint. Er war bis wenige Tage vor ſei⸗
nem Tode qußerordentlich munter anGeiſt
und Körper, und vernachlaͤßigte daher eine
Beine Bunde am Fuß, die er ſich beym Ein⸗
ſteigen am Kutſchtritte geſtoßen hatte, zu
welcher aber plöglich der Brand ſchlug, der:
nach 48 Stunden, am 4 April 1797 zu
Alton,im72.Jahre,feinteben endigte. Sein
et den Titel: Essay on Church- .
Music: A copious Collection of those
Partions. of the Psalms of David, Bi-.
ble,and Liturgy, which have been set
to Music, ands
Cathedraland Collegiste Chnxches of
land. — Published for tbe Use of
er Chürch at York; to which is prefi-
xed a Critical and Historical Essay on
Cathedral Music. Yyık, 1733. Ob die .
6 Violoncell⸗Duetten, weiche gegen.1792_
zu London unter dem Namen M a fon ges
ſtochen worden, auch ihm, oder einem Ans
dern zugehoͤren, ift nicht befannt. ,
Masorelli (Paolo). f. im a. Lex.
Masenelli. Eerreto nennt ihn Ma-
sorelli, 3 X
Massainus(Tiburtius) ein Augu-⸗
ſtinermduch und jehr- fruchtbarer Kirchen⸗
kemponiſt, — I. 1592 zu Prag,
an Kaiſer Rudoiphs IL. Hofe, geb. zit
Eremona, hielt ſich anfangs viele Jahre zu
Pinsenza auf, wurde darauf Kapellmeifter -
an der- Kirhe ©. Maria dei. Popolo zu
Kom, woraufer erſt nach Prag kam. Bon
der Menge ſeiner gedruckten Werke, deren
Anjahl ſich Aber 30 beläuft, Eönnen, mis
Sülfe des Draudihe, nuͤr folgende
®
as Anthems in the
in unjversos Psalmos in Vesperis om-
nium Festorum per totum annum fre-
quentatos,cum tribus Magnificat,quo- °
rum uitimum 9 vocum modulatione
copulatur. Venetiis anno.ı576.4. 2)
Sacri inodulorum concentus, qui 6 —
so et 12 Vocibus, in duos tresve Cho-
ros coalescentesconcini possunt. Ve-
net. 1867 et 1592. 3) Missae 5etb Vo-
cum ı)Rorate coeli, 5voc. 2) Nun-
cium vobis, 6 voc. 3)Omnes gentes, 6
voc.Luber I. Venet. 1578.4.- 4) Can-
tion. sacrae, 5 voc. Venedig, 1580. 4.
5) Saccarum Cantionum 7 vocibus
Liber1. Venet. 1607. 4. als fein 3 3ſtes
Wert. Arifins, indeffen Cremon.lite- -
rat. p. 454. ſich obige Nachrichten vom
»Maſſa in o befinden, ſetzt hinzu, er ſelbſt
beſitze noch folgendes von deſſen Arbeit: 6)
D quarto Libro de’ Madrigali à 5vocie
Venet. 1594. 7) Musica super Thre-
nos Ieremiae Prophetae 5 vocibus, Ve-
net. 1599, Ueberdies befänden ſich in der
Syımphonia Angelica. Amurgos 1583
von Hubert Baefrand herausgegeben,
‚noch viele Stifevom Maffaino. Ma-
drigalia4 voci. Ven. 1569.4. und Mo-
tettae 5 etbivoc. Venet. 1576. 4. find
noch auf der Münchner Bibliothek. Desgl.
Missa 8 voc. Venet. 1606, |
.Massanio (Tiburtio). fo. nennt
Cerreto ben. Vorhergehenden. j
Massard(...) Don feiner Kompoſt⸗
tion finder man ein Air serieux in dem
Recueild’Airs ser. et äboire, p. l’an-
nee 730, 4 Paris, eingerüdt. .
Massentius (Daminicus) ein
Komponift, bluͤhete zu Nom ums J. 1632,
folgende Werfeheraitsygegeben hat: 1) Mo-
tettiaVoce sola, Fol. 2) Motettia due,
e piu voci.4. 3) Salmı à otto voci. 4.
4) Canzonette à una, epiu voci. 4.
Massenns(Petrus) Kaiſers Karl
V. Kapeflmeifter zu Brüffel, geb. zn Gent,
Hlühere um die Mitte des 26. Jahrhunderts
und gab. heraus: Declarationss oratio-
Zeit.
352
wo er nach des Allatii Apes Urbanae
nis dominicao et salutationis angeli-.
cae. Öräffel, 1559. Auh Fin ckerwaͤhnt
. feines unter den guten Komponiften feiner
M | i
0 v —
.. + * Fr
" Massi(Francesco Maria) ein Minb-
855
Massi. f. Masi.
rit, bluͤhete ums J. 1096 Ald Kapellmeiſter
und Komponiſt in Itulien. Er hat des Gra⸗
fen Nicolo Monte Mellini Un pec-
cator pentito al Biambino Giesu nella
notte di Natale (Perügia, 1696. 8.) in |
Muſik geſetzt a Vocesola, und felbige den
Academici Oscuri zu Lucca debicirt. f.
Einelli' Bibl. Volante Scans. XIV.
Maßmann (Alexander) Organiſt im
Kneiphoff zu Koͤnigsberg in Preußen ums
AI. 1720, von deſfen Arbeit geſtochen iſt:
‘ surdes Paroles ; à compoſserù e, à 3,
ſorgt worden ſeyn.
Suite pour lo Clavecin. Amſterdam, bey
- Zeanne Roger;
_ Masson (C.) Muſikdirektor an der
Kathedralkirche zu Chalons in Champagne
and an der Jefuiterkicche des Heil. Ludwig -
du Anfange des 18. Jahrhunderts, Hat hers
ausgegeben : Trait& desregles de Com-
position dela Musique, par lequel.on
apprehd à faire facilement un Chaüt
et
a4 Parties, etc. et achiffrer la Basse
Continue, suivant l’usage des meil-
keurs :Auteurs. Ouvrage tres-utile a
ceux qui jouent de l’Orgue, du Clave-
cinet du Theorbe. Paris, 1705. 8. 93
Bogen. Eine quatriemeEdition, revüs
. et.corrigee, if zu Amſterdam, aꝛux depens
d’Estienne Roger, in gleiyem Format
gedruckt worden, wo es aufdentTitel Heißt:
. Nouveau Traite etc. Auch foll davon
2737 zu Hamburg in 4. eine Ausgabe bes
(Louis) ein belieb⸗
aA8sonneau
‚seränftrumentaltorhponift und braver Virs
moſe auf der Violin und Viol d' Amour, im
$. 1800 in der Kapelle des Fuͤrſten von
Deffeu, in einein Alter von ımgefähr 40
Jahren, ſtand im J. 1785, ale zu Taſſel
die Muſik zur hoͤchſten Bluͤthe gekommen
war, an daſiger Kapelle als einer der Ser
* tundeiolmiften, und zeichnete fi damals
ſchon durch feine Fertigkeit und Behendigs
keit in Führung des Bogens ruͤhmlich aus,
wovon ich ſelbſt JZeuge bin. Aber noch in dem
naͤmlichen Jahre trauerten die verwaiſten
3
Muſen über den Tod des Landgrafen, ihres
VBefchigers. Nicht nur das Perfonale der -
italiänifchen und franzoͤſiſchen Opern, fons
dern auch der vortrefflichen Kapelle,
den
& Ser d. Tonfünfter. M. &$, , nt
N . %
en .
Maas R
— z 2 te
.
pP] -
wo Mas - 346
einzigen wuͤrbigen Veteran, Nodemäls,
ausgenommen, wurde verabfchiedet, Hr.
Maffonneau ſah ſich alſo genärhige,
fein Unterkommen in Goͤttingen zu ſuchen,
wo er ſogleich. an dem daſelbſt unter Hrn,
Dr. Bortels Direktion beitehenden Konz .
zerte, als Vorſpieler, mit Freuden aufge⸗
nommen wide. Auch hatte er ſich hier, mit
Huͤlfe desjenigen, was ihm fein Unterricht
in der Muſtt einbrachte, bereits mehrere -
Jahre hindurch unterhalten, als er 1798
den Ruf als Konzertmeiſter an den Graͤft.
Detmoldſchen Hof erhielt, wo ſo eben eine
Kapelle errichtet werden ſollte. Hr. Maſ⸗
ſonne au verließ nun Goͤttingen zum em⸗
pfindlichen Verluſte der daſigen Liebhaber,
und trat ſeine Reiſe noch in ſelbigem Jahre
nach Detmold an. Da er aber eben nicht
den naͤchſten Weg dahin einfchlug, und ſich
an mehreren Orten durch feine Talente zu
beliebt machte,als daß man ihn fo bald harte
wieder abreifen laffen können : fo versogfih
feine Ankunft an dem Orte feiner Beſtim⸗
mung von,einer Woche zur andern. Ende ..
lich aber kam er an, und bie Umſtaͤnde hate
ten indeſſen daſelbſt ſo eine traurige Wen⸗ |
dung genommen, daß dar nicht der Falk
mehr fepn konnte, fernerhin an eine Kapels
IE zu denken. Dan entließ alſo Hrn. M af
fonneau feiner eingenangenen Verbins
dungen, und er fah fich genschige, der -
nömlihen Weg zurä nach Göttingen
zunehmen, wo er 1793 wieder feine vorige
Selle einnahm. Als darauf zu ——
am Main das daſelbſt 1795 errichtete neue
Theater aud) einen. guten Vorſpleler ins
Orcheſter nothwendig machte, fiel die Wahl
aufihn. And) trat er noch im naͤmlichen
Jahre daſelbſt die Stelle eines Korrepetis
tors an. Diefe®telle vertaufchte er darauf
1797 mit, ber naͤmlichen, an dem netten
Theater zu Altona,worauf er endlich 1799,
als Kr: von Lichtenſtein zu Deffaw.
das Perſonale für diedafelbft errichtete neue
Hofbuhne und das dazu gehörige Orcheſter
auswaͤhlte, von demfelben zu einem ber be⸗
beutenden Mitglieder in daſiger Fürftl.:
Kapelle aufgenommen wurde. Won feinen
Kompofitionen find Bisher. folgende geſto⸗
‚Ken worden: ı)VIDuos p.a Violons.
Amfterdam, bey Schmitt, 1791. Op. .
a)Ul Triospı a V; es Ve. Ebend. Op. a. .
. 558
-
⸗
. ‚quegä 4yart. L
ima. ter... .
Mat
Mas .
3) IE Sinfonien, Op. & Liv. 1..0t 9’
Difenbad), 1793. 3 iu Quat. p.2V.A,,
et Vc. Op. 4. Ebend. 5) I Sinfon, Le
Tempste et le Galme, Ehend, 1794
“Op. 5. 6) Cpnc. p. le V. tire d’un
Quart. de Pleyel. Ebend- 1794. Op.6.
3) XII Lieder mir Klav. Op. 7. Ebend.
1795. 8) VI Quat. p. 2 V. A. et Vc.
Op. 8, Amfterdam, 1797: 9) III Duos.
concert. p. Violon et Vc. Op. 9. Ham⸗
Hurg, 1798. zo) Mac) Trennung Wieder⸗
ſehen, von Lin dhe im er, für Geſang und,
Kiav. Hamburg. 11) 1er Recueil des
airs varies p. Violon et Viola. Op. 10.
12) Concert p. 2 Fl, av. acc. da gr.
Orch. Op. 12. Offenbach, 1902. In ebeit
diefem 12803. Jahre ift Hr. Maſſon⸗
ne a u unter DieSogrzpgl.Kapelle zuSchwe⸗
rin unter aunehmlichen Bedingungen, und
mit der Anwartſchaft zur Konzertmeiſter⸗ p
. Stelle, aufgenommen worden. Die Bios,
line hat er bey Herze, und die Kompoſi⸗
tiondey Rodewald fiudit. _
von Maſſow — war nahmals Hof⸗
marſchall des Kronprinzen, feit 1798, Kds
nigs von Preußen. ...
' #Mastins(Dem. des) |. Desmatins.
Masures (Louis des)Tournisien,
Ein Kontrapunktiſt des 26. Jahrhunderts,
von deffen Arbeit ſich noch auf der Churf. °
Bibtiochek zu Düren befinden : Canti-
yon. 1 564.4 ; X
. Matenschek(. ..)einfübe wahr⸗
ſcheinlich si Baum deſſen Komposition,
1803 ‚haelbit geſtochen morden ‚find: 4)
-H Kondeaux p.laClav. No,1,und No.
2. a)XIV Varjat,.p. la Fl. av. A. Op-5.
Mathieu (Leonard) ein franzdſi⸗
ſcher Profgsseur der, Muſit und des Forte⸗
piano, geb. 1752, ſtarb zu Angeuleme, alls,
‘gemein gefchägt wegen feiner Talente und
‚ yerfönlichen gusen Eigenfspufzen, ah dnfanr
ge des Augufts (le 26. £ruc Or) L80R,-
im 49. Jahre feines ebene. Wal ſchein⸗
ich gehörte er mit zu der ſchon im a. Ler aü⸗
geführten mufitalifchen Samilie der ar,
ehiewg. Er hat mehrere Romanzen mit
niedlichen Melodien verfehen, darunter ſich
die zu: Tentends sonner jetrepas,bejons,.
ders durch ihre. Harmonie (harmonie imi-
*
tive) auszeichnen fol, Auch war er der
\ %
wäßrteften Autoribus der Muſik zuſam⸗
J Mat 386
Erfinder einer neuen Art von muſikaliſcher
Seenichreibetunft, (Nouvelle methode
telegraphique musicale, ou langage,
exprime par lessons sans articulation.).
Man gefteht, dag ihm diefe Erfindung uns
endliche Muͤhe gefofter haben muͤſſe, weil
er die Sylben auf folche Weife zuſammen
füge, Daß ihre Vereinigung und die Zuſam⸗
menftellung ber Worte eine veine Melodie
bilde,deren Phrafen einer ordentlichen har⸗
monifchen Begleitung fähig wären. , Ich
fuͤrchte aber, der Lefer bleibe über diefe Ers
findung eben fo fehr im Dunkeln, als ich
ſelbſt, da dies alles it, was man daruͤber ers
. Härthat, u. da die Beſchreibung des Verfaſ⸗
fers zu mehrerer Einficht fo wenig aufzus
treiben iſt, daß ſelbſt der Titel davon im
Deusfhland noch nicht befannt geworden
it. f. Journ. de la Litt. Franc. 1801."
352. | — *
Matta(Fr.Ioaöda)ein Tonkünftfer
geb. zu Liſſabon 1716, ftudirte zu Coimbra
‚ bie Theologie, bekam aber einen Blutſturz,
woran er am 3. Junir738.in feinem 24.
Jahre ſtarb. Er hinterließ einige Motetten
und Miſſen von ſeiner Arbeit. ſ. Ma oh a-
do Bibl.Lus. T. II. p. 695..
‚Mattei(Camilla) — Sie fang ſchon
1760 zu Venedig ale gebildete Sängerin,
unddarauf 1762 zu Londen. x".
Mattei.($averio). — nicht Server
ris, hat auch herausgegeben : u del.
. Iommelli, a ais progresto
oesia
eMusica teatrale di Savurio Mattei,
prima Edizione, in Colle, 178 5, aus
welcher Schrift man. im II]. Jahrg. der
Leipz. mul.Zeit. ©. 610. eine-meitläuftige,
Stelle über die Geburt des. Dergolefi
angeführt findet. f. noch muſ. Zeit. Jahrg.
Da Er, ee
Matthäik...) ein Orgelbauer um
die. Mitte des 18. Jahrhunderts, hat im.
Hannoͤveriſchen verfchiedene ſchoͤne Werke
erbaut ee
2Mantthaͤ i (Conrad) ein Abvokat zu
Braunſchweig, geb. daſelbſt, ſtudirte um.
die Mitte des 17. Jahrhunderts zu Koͤnigs⸗
berg, wo ee. Dr. Iuri- wurde und den Trak⸗
tat ſchrieb: Kurtzer, doch ausführlicher Bes .
richt von den Modis musicis, weichen. aus
den beſten, Alteften, beruͤhmteſten und bes,
s
— —
4
2057 itae
mengetragen, anfden unbeweglichen Grund
der Meßkunſt gefegt und mir Beliebung der .
loͤblichen philoſophiſchen Facultaͤt Curf. Br.
Pr. Univerſitaͤt zu Koͤnigsberg, herausgeges
ben ıc. Königsberg, in Verlegung des Aus
tors, 1652. 124 ©eit.in 4. Nicht nur Hr.
. Dr. Forkel nennt dies Werk ein gutes
Buch, fondern auh Werkme iſte r mel⸗
der ſchon In feinem Wegweiſer, &. 127.
bad Marti gar fein von den Modis.
gehandelt habe. —
Matthae«is (Seinrich Auguſt) Kom⸗
poniſt und Konzert⸗Vibliniſt am Orcheſter
zu Leipzig, geb. in Dresden am 3. Ott. 1781,
widmete ſich der Tonkunſt mitkiebe von Ju⸗
gend an. Kein Wunder alſo, daß er bey
vorzäglichen Naturgaben bald mehrere In⸗
ſtrumente ſpielen konnte. Unter allen die⸗
ſen aber ſah er die Violine als ſein Hauptin⸗
ſtrument an, und machte darauf ſolche Fort⸗
fchritte, daß, als er 1804 auf einer Reife
nach Leipzig im dafigen Öffentlichen Kon⸗
zerte auftrat, erfogleich als willlommenes
Mitglied diefes Orcheſters aufgenommen
wurde. Seinen Kunfttalenten fowohl als
feinem Charakter macht es fehr viel Ehre,
baß ihn, kurz nach feinem Engagement,eine
Geteltfchaft von daflgen würdigen Freun⸗
ben der Tonkunſt, im May 1 804, mit einem
zureichenden Kapitale zu einer Reife nad)
Paris unterftägte,um fich ıntter berfeltung
des dafigen großen Violiniften, Kreußer,
noch weiter zu vervolllommnen,wie bamals
die Leipg. muf. Zeit. meldete. Diefer
ruͤhmlichen Abficht entfprach er auch fo voll,
kommen, daß er nach 18 monatlichen Aufs-
enthalte zu Paris beym erften Auftritte in
Leipzig mie allgemeinen Enthuflasmns
über feine erlangte Fertigkeit und vortrefflis
che Kunfiantbildung aufgenommen wurde.
Seit diefer feiner Zuruͤckkunft von Paris
Hat er auch ſchon mehrere gelungene Ver⸗
fuchein der Kompofition von Arierten, Bas
- siationen, Duetten und Konzerten für die
Violine gernacht, wovon bisher geftochen
find: 1) Sechs deutfche Arietten, mit Ber
gleit. des Pianof. oder der Buitarre. Leips
sig, bey Kähnel, 1807. 2) Conc. p. Vio-
lön, inE. Op: 2. Ebend. 1808. 3) III
Duos concert. p. 2 V. Op. 3. Ebenb.
1810. 4) Quatuor brillantp. 2 V. A.
Ve. Op. 6. Ebend. Daß es unter unfere
Ä Mat 7 W
vortrefflichſten Violiniſten gehöre, kann
nun felbjt bezeugen. —
„Matthaei (lohann) ein Poet det
16, Jahrhunderts aus dem Toscanifchen,,
hat einen Traftat gefhrieben : De rerum
ot artium inventoribus, deſſen erſte Aus⸗
‚gabe, Paris 5go, Augustinus Iusti«
ntanusbeforgte. Eine zweyte Ausgabe ers
ſchien darauf: Hamburg, 1613. 8. nie
des Sabellici Carmen de rerum ep ar
tiuminventoribus. Diefen Traßtat, weile. '\ "
her wahrſcheinlich auch Nachrichten von
muſikaliſchen Erfindungen enchält, zähle
Hr, Schibdrring zur muſ. Literatur.
Matthees (Carl Ludwig) — Erik
der Sohn eines Stadtmuſikus zu Berlin.
Als nach. dem Tode des Markgrafen, feines
bisherigen Herrn, bie ganze Kapelle ohne
Gnadengehalt entiaffen wurde, legte er aus
Berdruß feine Hoboe aufdie Seite und er⸗
richtete zu Ochwedt eine Puder; u. Staͤrke⸗
fabrik, aber mit ſo unguͤnſtigem Erfolge,
daß er ſich, nach 10 Jahren darauf verwand⸗
ter Sorgfalt, 1799 genodͤthigt fah, Schwedt
heimlich zu verlaſſen, nachdem er zuvor ſei⸗
ne Hoboe wieder hervorgeſucht und zu ſich
geſteckt hatte. Ein Paar Selo’s für die
Hobee von feiner Arbeit finder man in
„Bachs Vielerley“ eingeruͤckt.
Matthees (Johann Wilhelm) Altes
ver Bruder des vorhergehenden, Konzerte
meifter des verfiochenen Prinzen Deins
eich zu Mheinsberg, geboren 1748, ifE. .
ein fehr folider und fertiger Violiniſt aus
der Bendaiſchen Schule, der ich beſonders
durch einen ſchoͤnen und vollen Ton auf feis
nem Inſtrumente auszeichnet. Auch ges
höret er unter die vorzäglich braven Anfühe
rer. Ob er nach dem Tode feines Kerr
noch in Rheinsberg lebt, iſt nicht bekannt.
Matt heis Miclas) der ältere, Koms
ponift und. Virtuoſe aufder Violin nnd bee
Suitarte, am ums J. 1690 nach Loudon,
und erregte durch feinen Vortrag auf der
Violine, beſonders aber Durch die Leichtig⸗
keit, mit der er feinen Bogen zu führen
wußte, und durch feinen Trillo, eine fo all⸗
gemeine Bewunderung und Aufmerkſam⸗
fett auf dies Inſtrument, daß dadurch die
folange belichten Violen zuſehends in Abs
nahme kamen, und dagegen die Violin allger
mein als Eichlingeinkrument aufgenom⸗
)
a .
n .
353
4 —
—
.. ® *
M. at .
imen wurde. Anfangs machte fein Eigen⸗
finn, daß er nur in einem kleinen Zirkel von
- Kaufleuten und andern Liebhabern bekannt
Slieb. Diefe aber brachten es nach und nach
‚baß er fich fo weit uͤberwand, anch vor
‘dem Hofe. und in Öffentlichen Verſamm⸗
Aungen gu fpielen, wie dies noch. eine Öffents
Aiche Machricht von einem Konzerte beweiſt,
welches er 1698 zu London gegeben hat.
Bisher Hatte er auf Unkoſten feiner weni⸗
gen uten gelebt. Allein num entdeck⸗
4 ⸗ 4 >
A
Ä Mat 560
—
172 1und noch 1727, wie ums ſchon W als
22 er eine wahre Goldgrube für ſich, die ihn
in den Stand ſetzte, in den letzten Tagen ſei⸗
nes Lebens ein großes Haus zu machen und
auf einen glänjenden Fuß zu leben. Er
ſetzte nämlich Praludien, Allemanden, Sa⸗
rahauden, Giquen, Variationen und dergl.
Tür 2 Violinen, ließ fie auf ſeine Koſten ſau⸗
ber in Kupfer ſtechen, und verkaufte ſelbige
in Heften, in laͤngl. Oktav, niedlich einge⸗
bunden, an ſeine Schuͤler und andere Dilet⸗
tauten. Dieſe Hefte fanden um fo mehr
Bexfall, da dies die erſten in Kupfer geſto⸗
chenen Noten waren, die man in England
fah, ſo daß ihm manches. Heft mis 3,4 und
5 — wurde. Seine Schwel⸗
und Leben. Won feinen Werfen, weiche
Burney wegen der guten Melodie, wel,
che fie hiryuend wieder enthalten,noch ruͤhmt,
gerey brachte Ihn. aber bald um Geſundheit
konnen Folgende angeführt werben: x)
/ Muſik auf St. Eeritia’s Tag, aufyef, zu
vendon, 1596, 2) Ayres for fhe V. 1.
d. 3. 4. Book. laͤngl. 8. Sind obige.
De efir 2 Wolinen. 3) Lessons forthe
Guiter. London/geſtochen. 4)Eine Anweis
fung zur. Kompofition, zum Geſange und
. zum Generalbaffe, wovon aber gegenwärs
Sig ſelbſt in England kein Eremplar mehr.
übrigäft, 06 es gleich wirklich gedruckt wor⸗
Gurney, VoLIH. p.5ı5,
den ift.
ı Mattheis, Matteis oder Ma-
th ys(Nieola) der jüngere, ein Sohn des
vorhergehenden, ebenfalls, Birk:
der Biolin und Komponiſt für fein Inſtru⸗
mient, und dabep jügleich franz. Sprachmei⸗
ireuofe auf.
fter, erhielt von dev Wiege an Unterricht
auf der Violin von feinem Vater, und brach
te es aufdiefem Inſtrumente fü weit, Daß,
als er in der Folge einem Rufe nad) Wien d
Stuͤcks der Deyträge zur — Hiſto⸗
und Bes
folgte, er in der daſigen Kaiſerl. Kapelle
iter 23 Violiniſten die oberſte Stelle er⸗
hielt. Dieſe bekleidete er In den Jahren
x
Beytraͤg
sh er aus den Wiener Addreß⸗Kalendern
biefer Jahre berichtet. Er Lehrte darauf
wieder zurück nach England, wo ihn Bu rs
ney 1737 30 Shrewsbury als Violiniſten
und Sprachmeifter kennen lernte und vom
ihm auch zweyfachen Untersiht nahm.
Matthei s blieb an dieſemOrte bis an feis
nen Tod, welcher um das J. 1749 erfolgte.
Waͤhrend feines Aufenthalts in Deutſch⸗
land ſtudirte ſein Sohn zu Prag die Me⸗
dicin, wo er 1717 eine Rede von heil.
Kosmas und Damian hielt, und feinem
Vater zueignete. In der Zufchrift fagte ee
von feinem Vater. : Quoties te decantan-
teL,ondigi Angliae, Tripoli,Grechine,
Vieunge Austriae, Orphee divinissi-
‚me, Romano-Catholicae Majestatis
instrumentalis musicae Director me-
ritissime,quoties, ajo, tea discordante
concentu integerrimam concinnasse
memini harmoniam etc. Auch Burr
ney fagt, daß er die Corelliſchen So⸗
lo's mit einer unnachahmlichen Simplicis
tät und Zierlichleit ausgeführt habe. Won -
feinen Werfen nenne ung Walther:
Arie cantabileaV.solo,eVc.oaB.con-
tinuo. Op. 1.2: 3.4.5. Anfterdam, b.
Noger. Daß er auch zu den erßen 120:
lo's des Co relli neue Manieren gefege
babe, fagt Auanz, ©. 152. ſeines Ver⸗
8 . ‘ * .r Le
. *Matthefun (Johann) — Hier
noch einen Beptrag zum Verzeichniſſe feiner
Werke im a. %er.: 33) Georg Friedtich
HäAndels Lebensbeſchreibung, nebſt eie
nem Verzeichniffe feiner Ausuͤbungswerke
und deren Beurtheilung; überfegt, au
mit einigen Anmerkungen, abſonderlich
über ben Kamburgifchen Artikel, verfehen.
Hamburg, 1761. 10 Bogen it 3. mit
KHändelsunter allen-Äbrigen am beften
getroffgnem Bildniffe. 34) Beytrag ju
des Herrn Profeſſor Oelr ichs hiſtori⸗
ſchen Nachricht von den akademiſchen Wuͤr⸗
den in der Muftt, In den Hamburgiſchen
Nachrichten aus dem Reiche der Gelehr⸗
famteit, und aus Nefen in Marpurgs
Band IV. S. 407. 35) Ges
danken über ein Paar Artikel des asften -
vie dex deutſchen Sprache, Por
⁊
red
| rebſamkeit. In len naͤmlichen Beytraͤgen
—
361 Mar
B. VO. S.8 — 35. Widerlegt den Vor⸗
wurf, daß ale muſ. Schriften unordenstich
undunverftändlich geſchrieben wären, und
behauptet das Anfehn der Muſik bey den
Römern. 36) Sieben: bis achthundert
Schriftſtellen, diefich ausdruͤcklich auf die
Tonkunft beziehen. Hamburg, 1745. 8.
Ob fich gleich Die Kunſt von diefer fehr muͤh⸗
famen Arbeit wenigen Vortheil verfprechen
duͤrfte, fo war ſie doch um ihrentwillen un⸗
nommen. 37) Nachricht von einem in
eyberg aufgeführten Schulſingſpiele
In den Beytraͤgen zur Hiſtor. und Aufs
nahme des Theat. 48 Stuͤck. Stuttgard.
750. 8. 38) Lettre ecritea Mr. Mat-
theson parWeichmann. 1722, Matthe-
sons Roponse. Weihmannns Ans
merkungen Her Mt atthefon.d Antwort.
Andere Antwort auf Weichmanns
reiben von G. Biy vers. Sie beſin⸗
den ſich ſaͤmmtlich in des Hrn Kammermuſß.
Schibrring Buͤcherſammiung. Noch:
gehoͤret zu den nenen Ausgaben ſeiner
Werke: 39) De Eroditione musica,
Schediasma .epistolicum,. Accedung,
erusdem litterae, ad V. Ol. C. F.L. de-
eodem argumento acriptae. Edit: ab-
eunda.Hamburgi,1752. 30 Seiten in 8.
iſt dem Tre ſeſp ie l angehaͤngt. 40)Com-
plete Treatise on ThorougbB, Iſt uns
.. ter feinem Namen zu London gedruckt und
wahrfcheintih eine Ueberſetzung feiner
großen Generalbaß⸗Schule. ſ. Pre-
stons Catal. Lond. 1797. p. 10. Yes
ber dieſes befinden ſich noch auf der Ham⸗
burgiſchen Stadtbibliothek folgende Trak⸗
tate von ſeiner Feder, weiche er zum Drücke
‘
fertig hinterlaſſen hat: 43) Des befcheides
ne muftfalifche Dietator, miteinem Inter-
measo für den fogenannsen Menfihen.
WMſt. 42) .Eloquentia verticordia sor
nora. Dift.' 43) Die Thocheit in der Au⸗
genorgel, welche fih anjetzt von neuem res
get. Mſt. Franzoͤſiſch und deutſch. 44) des
griff von unverlohrnen Kühften. Wfl. 45)
Rechte marhematifche Form der. Tonkunft,
mit dem wohlbefteliten Pauckenſpiel. Mſt.
46) Nothwendige Berbefferung der Opra⸗
de und Keime in den gewöhnlichen Kir⸗
chenliedern. Mit. Nacht. von niederfähf.
E n F — mit B. Op. v. o. i. und 3"
——a Seh: 9. I
€
niß von der Kompoſition
Mat '. Mau
‘Mattkiäs. f. ‚de Meistte,, - :
58.
AMattho (...) Mitglied-der König.
Franzoͤſiſchen Kapelle zu Paris, hat daſeloſt
1715 die Oper Arion in Muſtk geſetzt. ſ.
Sejour de Par. C.XXV.p. 274. F
Matthius (Maurus) ein Serviter⸗
Mönd aus Florenz, bluhte noch im J.
1589 als Organiſt und Komponiſt, nach⸗
dem er ſchon 257 Kin noch jugendlichen Als
ter Madrigali à 4 voci zu Venedig: in den
Druck gegeben hatte. ſ. Pocciantik
Catal. Script. Florent. p. as. :
Mattinengi..f. Martinengi, ,
Mattioli &
Andrea) Sapellmeifte
bes Herzogs von Mantua und der Acca-
demia dello Spirito Santo. zu Ferrara:
um die Mitte des 17. Jahrhunderts, genoß
von feinen Zeitverwandten viel Achtung. :
und Beyfall, Bolgende feiner Werke koͤn⸗
nen noch angeführt werden: 7) Missa e -
Salmi. Venedig, gedruckt 1643. =) La,
Palma d’amore. Oper, aufgef. zu Ferrara, .
1650, 3)Il Ratto di Cofalo. Ebend.
1651. 4) Esilio d'amore. Ebend. 165 1r..
5) La Didone. Ebend. 1656. 6) 11 Per-
seo. Ehend. 1665. 7) Glisforzi del de»
siderio. Ebend. 1666. Laborbe. .
M audfch(Walentin) ein Orgelbauer,
7
hat bas in der Wittenberger Stadtkirche
befindliche Werk von 25 Stimmen verfers. -
tiget, welhes Brumen im. 1713 wie⸗
. der ausgebeffert hat. 5
Maucaurt(Louis Charles) — ge⸗
hört zu den denkenden Künftiern, wie der
Brief beweiſt, welchen ich vom-20. Jan⸗
‚2799, von feiner Feder, in Händen habe.
Seit der Ausgabe des a. Ler. hat et noch
folgende Werke durch den Stich bekannt
gemacht: 2) Concerto p. il V. miz ſtar⸗
fer Begleit. Darmſtadt, bey Boßler 27973.
\Op.2. 3)Concertop. il V.aus A. Op
3. Braunfchw. 1796. 4) Sonata p il V.
solo c. B. Op.4. Ebend. 1797. Wer.aber
ber Verfaſſer der zu Paris geflochenen Kla⸗
ter dem naͤmlichen Namen angeführt wer⸗
ben, iſt noch nicht ausgemacht; indem der
Vater des An. Mauco urt, ein Mater
zu Braunſchweig, hie die mindeite Kennes
gegen gehören ihm nach: IT. Violinſolos
Mg
bt hat. Das
vierſtuͤcke geweſen iſt, weiche ins a. Lex. un⸗
S65 Mau: A
»Mau4äuit(lacques) — Gein Aus
denken hat der berühmte Merfenne in
feiner Seconde Partie de l’Harmonie
universelle auf eine außgegeichnete Weis
fe rein indem er dafelbft im ten Buche
das ſchon geftochene Bildniß dieſes Künits _
lers nebſt einer Lobrede auf denſelben ein⸗
geruͤckt hat.
Maugardus. ſ. ben folgenden Artik.
NMaugara(...) — Die Ausgabe der
Ti æ. ivers,iworin fein Discours über:
die italiänifhe Muſtk vorfomint, hat nicht
er, fondern ein gewiffer SainteUſſans
1673 zu Paris beſorgt Maugars war
Übrigens nicht bloß denfender Dilertant
und Schriftiteller, fondern auch zuͤgleich ei,
ner der beräbmteften Virtuoſen auf dem
Violoneell, jo daß ihn dei König von Spas
nien und mehrere regierende Herren in Eu⸗
ropa zu hören gewänfht Haben, wie eben
diefer Saints fjans am Ende des
Discours von Waugars hirzufege.
Mauke (Chriſtian) — nicht Mauch,
wie ihn das a. Lex. nennt, war Virtuoſe auf
dem Violoncell und der Klarinette.
Maulgred über Maulgraeus
(Pierre) einKomponift zu Anfange des 17.
dahrhunderts, wahrſcheinlich in den Nies
— hat von ſeiner Arbeit in den
Drud gegeben: 1) Chansons honestes
a 4 et 6 part. Antwerpen. 2) Cantiones
Sacrae, 4, 5 — 8 voc. Ebend. 1604. 4. ſ.
DraudiiBibl. Class, p. 1612. 1618.
**Maupertuis (P.L.M.de) —
Die Literatur der Muſik nennt einey ©.
Baptifte Drovel de Maupertuis,geb.
ji Maris 1650, als den Verf. der Abhands
ng: Sur JaForme des Instrumens de
Musi uo, in den Mem, deTacad. roy.
des Scienc. 1724. p- 215. und von
BStetnwehr ins Deurfche überfege im
ten Bande der Phyfifchen Re
der Akad. der Wiſſenſch. ©. 440. Dies
wäre affo ein ganz anderer, als derjenige,
ben dasa.Ler. anführt. Der wahre Verf,
diefer Abhandlung mag indeffen feyn, wels
cher ed wolle ; fo fagter, nach der Verſiche⸗
rung des Sen. D. Chladni, viel unrich⸗
tiges, was, ihm nachzuſagen, ſich ſeit der
deit —— haben verleiten laſſen.
z le Naure(Dem.) — Diefe Sängers
rin, welche die Parifer Welt durch ihre
Mao 364
| Grimme fs allgemein bezaubeite, wor niche
im Stande, fuͤr ſich allein, den allerleichte⸗
— auer zu ſolmiſiren und ohne
nn wie bei Kriegerath
Marpurg
Mautrer(.. ) Bilinifin er Rbnigt.
Preuß. Kapelle zu Berlin im I. 1799,
fand ſchon ums J. 1735 als ein wärdiges
Mitglied, vor der Throndefteigung des Kös
nigs, in deffen Kapelle. Unter eben dieſem
Namen hat Hummel zu Berlin IIE
Klavierfonaten mit V. Op. ı. 1790, und
‚Illvergl. Op. 2. 1791, geftochen. Ob fels
bigenun — Violiniſten, oder dem ſchon
im a. bex. angeführten Muſtkdirektor
Maurer, oder noch einem Dritten diefes
Namens zuzufchreiben find, dies ift beym
Mangel der Vornamen bey allen dieſen
otizen: unmöglich zu beftimmen.
Maurer($. X.) zuletzt (1802) Hofs
Sänger zu Münden, war nach allen Nach⸗
richten einer der vorttefflichiten Baßſaͤnger
unferer Bühnen, geb. 1776. Er hatte das
Gluͤck, im Kriabenalter "zu "Wien in das
Haus des Hrn. Barous van Swieten
aufgenommen zu werden, und, auf Anord⸗
nung und unter den Augen biefed großen
Kenners und Gonners der Kanſte, nicht nur
den nöthigen Unterricht in allen, nüglichen
Wiſſenſchaften, fondern auch in der Rufe
und Kompofition gu «halten. : Hierin
machte er auch, in det ſo vieler Mei⸗
ſter, und beſonders fo guter — ſo —
gerordentliche Fotteſchritte, daß, als
kaum aus dem Knabenalter er
nicht nur ſchon in muf. Verſammlungen
durch ſeinen Geſang ſich allgemeinen Bey⸗
fall erwarb, ſondern auch mehrere gluͤckliche
Proben von ſeinen Talenten in der Kompo⸗
fition ablegte. Er hatte aber kaum fein
aotes Jahr zurückgelegt, als er am 9. Oft.
1796 auf dem Schikanederſchen Theater
zu Bien als Saraftro in der Zauber⸗
flöte zum erften Dale auftrat. Hohe und
Niedere hatten ſich diesmal Hinzugebrängt,
ſo daß das Haus um 6 Uhr bereits voll war,
und kaum zeigte er ſich, als ſchon das ganze
Heus vom Bravorufen und allgemeinen
Haͤndeklatſchen ertoͤnte. Ja, man ſchien
ihn, durch dreymaliges Abſetzen, ordentlich
ſalutiren zu wollen. Dieſe freudige Erwar⸗
tung der — erfuͤllte der junge
Kuͤnſtler
985 Man,
Künftler auch ganz, theils durch feine mei⸗
-erhafte Aktion und feinen unſchuldevollen
Anftand, und theils mısch feine angenehme,
melodiſche Stimme und feltene Tiefe, und
feine geſchinackvollen und wohl angebrachs
en Bersierungen. Exbefigtfo eine außer,
- ordentliche Tiefe, daB man ihn mehrmals
auf dein Theater das Contra C deutlich, ja
wohl HisB und A, Hat fingen Hören. Nur
Schade, daß ihn der Mangel an hohen Is
en nöthigt, ſich dloß auf einige wenige, feis
- nee Otimme angemeſſene Rollen einzu;
ſchraͤnken. Vielleicht war es eine Folge von
feiner wider feines EObnners Willen geirofi
fenen Wahl des Theaterlebens, daß er, uns
‚geachtet alles biefes glänzenden Beyfalls,
Wien dennoch nach eintgerZeit verließ; und
ich über Leipzig nach Frankfurt wandte, wo
er bis Ende des 1300. Jahres am Natio⸗
naltheater engagirt blieb. Von hiel kam er
unmittelbar nach München in obige Stelle,
woer nicht weniger Achtung und Bewun⸗
"derung, als in’ Wien, genoß. Aber auch
Munchen follte diefen ihm fo theuer und
verehrungswärdig gewordenen Künftier
wur kurze Zeichefigen. Es überflel ihn ein
Wieber, bad ſich roh aller ärztlichen Hoütfe
umd allgemeinen Theilnahme mit jedem
Tage verſchlimmerte, bis er endlich am 19.
Wpril 2803 in feinem 37. Jahre unterlies
gen mußte. Von feinen Kompofisionen
koͤnnen genannt werden: 1) Das Haus ift
u verkaufen. Operette, wozu er auch felbit
. die Profe nachdem Srangöfifchen bearbeitet
"Bat. 3) Teniers; ein dramatiſches Gemaͤl⸗
demit Geſang und Tanz. Auch hat man
folgendes unter feinem Namen geſtochen:
3) Der Ries und ſeinLiebchen; Romanze
mit Klav. Offenbach, 5800. 4) Aria: O
che miänina sitenera etc. für Baßſtim⸗
me mitvollem Orcheſter. Ebend. 1801. des
ren er mehrere, zu feinem eigenen Gebrau⸗
Me in Konzerten, gefeht hat. 5) Elifa’s
Abſchied mit Aiavierbegleit. 1802. _
Maurer Gvoh. Gottl.) vormaliger
Univerfitäts:Orgelbauer zu Leipzig, bauete
vom J. 1786 bis 88 zu Großenhayn bie
VNebenorgel von 30 Stimmen und 6 Ne⸗
Genzägen, worunter ein ſehr ſchoͤnes Eche
und Cornett befindlich, für 2 Manuale und
Pedal, mit s Odlgen, 4 Ellen lang und a
breit, and ging darauf nach Rußland, von
\
e Mac, |
woman feitbem nichts weiter von chin ge⸗
höre hat.
Meauritius (Auguſi) Landgraf von
Heſſen. — Während der Zeit ſeines Auf⸗
enthalts zu London hielt er ſich ſeine eigene
Kapelle, bey welcher er die Stelle des Orga⸗
niſten ſeibſt verſah. ‘Pe a ch a m, welcher ihn
in ſeinen Emblems, p. 10 1. wegen feiner
Vortrefflichkeit, nicht nur in der Misfit, ſon⸗
dern auch in allen: audern Wiſſenſchaſten,
"Aber alle Großen feiner Zeit eehebt, vers
-fichert, 8 bis 10 Bände Motetten von des
Landgrafen eigener Kompofitton geſehn zu
haben, welche er für Feſt⸗ und andere fos
-Ienne Tage geſchrieben und in diefer feiner
Kapelle aufgeführt Habe. Unter andern
Vorzuͤgen von deffen Renntniffen meldet.
er noch, daßfih der Landgraf zu Marburg
Bfters bey den äffentlichen Disputationets
-eingefunden, und gleichuiel, von weicher,
Materie die Rede gewefen ſey, mit den erſten
Profeſſoren, ex tempore, eine bis zwey
Stunden lang disputirt habe. Unter ſei⸗
366 ..
nem Namen find gedruckt worden: 1) D.
Ambrofit Lobwaffers Pfaimens
Such In Folio getruckt und hat Landgraf
Moritz zu Helfen die vbrige Pſalmen,
nicht eigene Melodias gehabt, mitandern
ließlichenMelodzis gejiert,und mit 40tim⸗
men romponirt; welche in der Kirche zu fins
gen und auff allerley· Inſtrumenten zu ges
brauchen. Laffel, bey Wild. Weſſel, 1608.
Sol. 2) Ehriftlih Sefangbuch, von aller
and Seiftlihen Pſalmen, Gefängen und
Liedern, von Hrn. D. M. Luthern feliger
vnnd andern Gottſeligen Maͤnnern, ans
fangs in den rechtglänbigen Reformirten
Kirchen zufingen verordnet: Jetzo von dem
Durchlauchten vnd Hochgehornen Fuͤrſten
vnnd Herrn, Herrn Moki hen, Landgra⸗
fen zu Heſſen ıc. mit 4 men, per
ötium componirt, vnd mit lieblichen Dies
lodeyen geziedet. Eaffel, 1612. Fol. bey .
Bild. Weflel. f. Draudii Bibl. olass.
gern, Auch werben noch gegenwärtig in. -
dem Muſeum zu Caſſel von feiner Arbeit. ,
mehrere fateinifche Motetten, beſonders
aber ein sftimmigesMagnificat, aufbehal⸗
ten, welches ihn allein on als Meifter der
Harmonie kennbar macht.
Mauro d'Alay oder Manurini,
ein Inſtrumentalkomponiſt ums J. 1710,
hat
⸗
367.
Hat bey Le Cene ftechen Iaffen : XII Con-
‚ certia V.princip. 8 V. A. Vo e Cemba-
Jo. Opa. Antterdam. |
‚ *Maurolyous
‚
. _ .
”
[ -
% ba u. ⸗
oder Marule
(@Franciscus) ein Mathematiker und Abt
gu St. Marien in Meflina, geb. daſelbſt
1494 am 16. Sept: hat mehreres geſchrie⸗
Ben, worunter feine Opuscula matheng-
tica (Menedin, 1575.4.) hieher gehören:
da in felbigen auch Musicae traditiones
oder Musica Elemänga, welche aus dem '
Boeth ius genommen find, vorkommen.
Sie nehmen 8 Quartblätter. ein. Der
Verfaſſer ſtarb am 21. Juli 1575.
..Maurus, ein Moͤnch des Kloftere ©.
WMabrtini de Scalis, geb. zu Palermo, bluͤ⸗
hete ald Komponift im 16. Jahrhunderte
uund gab heraus: Cantiones sacrae, Venes
dig, 1590. 4. für Singſtimmen und Inſtru⸗
mente.ſ. PoSs Se viĩ n i Appar. Sacr. T.
IL und Draud. Bibl. ci,
Mau Bi et @epnhard). — Dies war
| — Geigenmachers. ſ. das
Bar Tun! Fe —— SEEN
* 34 axwell (Franc. Kelly) D.D.
Kaplan andem Afylam und englifcher theos
retiſch/ muſit aliſcher Scheiftiteller, ſtarb im
J. 1782, hachdem er herausgegeben hatte:
‚Essai upon Tune, being an attempt to
. free the scale of Musik and the Tune
of. instraments. from imperfgction.
Edinbuͤrg, 1781. 8. mit 16 Kupfertafeln.
.: Mayer (...) Orgelbauer zu Pulfniz
"1.2796, hat mit Pfigner gemeinfhafts
lich die daſige Orgelverfertiget..
MaperC...)einSingkompenift,ftand
- ums $. 1790 ale Muſikdirektor bey der
Behmiſchen Schaufpielers®efellichaft,und
1795 gu Coͤln als Dom: Mufikus, wie in
den Gothaiſchen Theaters Kalendern ‚ges
melder wird. Ebendaſelbſt werben folgende
Dperetten von feiner Kompofition anges
führe: 2) Das Irrlicht. 2) Die Luftku⸗
gel. 3) Marlborough und 4) DieBeder,
* (die drey legten Itumern find nur Ballet⸗
te.) Dies iſt alles, was man von ihm finder.
_ Mayer (Friedrich Auguftvon) — f.
im a. ter. ohne Vornamen, und hier, weis
ter unten, unter Mi ey.er, wo er auch wohl
eigentlich hin gehören mag, wo er aber
Cart Andrsas heißen fol. ’ .
Me yer (&.) ein Kontrapunktiſt des
= j s
x .
-
. B
. rn
€ " “
M .
» 1
* v ‘
- 9
‚16. Jahrhimderts, von deffen Arbeit ges
druckt find: III Cantiones devotae. Te-
„gerusee, 1577. |. won Aretin Dents
‚mähler der Buchdruck. in Baiern. ©. 34
Mayer (Johann) — (ſ. im a. ter.
Mapr) Spaͤterhin hat er noch in den
Drud gegeben: Apophthegmata motri-
‘ca de moribus 4 vocibus expressa.
1601.4. bey Billersf. DraudiiBibl,
dass. ©. 00.0000
Maper (IJ. B.) einer der größten
Kuͤnſtler auf des Harfe in unſerm Zeitalter,
geb. in Deurfchland, lebt fchon feit 1792
- "and niefleicht noch lähger zu London, wo er
ſchon mehrere feiner Werke herausgegeben
‚bat, von denen hier aber nut folgende ange⸗
führt. werden fönnen: ı).Methöde de
Harpe,Op, 9. Paris, 1785.. 3) IL So-
nates p. la Harpe av. V. et Vc. Op: 64
8) 11l Grand. Sonatas,for the Pedal
Harp. London, 1797. Op. 7: II
dergl. Op. 8. London, b. Broderip. Er ift
der naͤmliche, weicher ſchon im a. der. S.
916. aber ohne Vornamen angeführt wird.
. sMaver (Johann Friedrich) — Noch
gehörer zu feinen hieher gehoͤrigen Schrife
ten: Dissertatio de Hymno: Erhaltung
Herr bep deinem Wort. Kiel, 1707.4. -
- Mayer (J. M.) Unter dieſem Namen
find gegen das Ende des 18. Jahrhunderte
geftochen worden: VIDuettiaaFl. _ .
Mayer (J. P.) ein Dilettant, hat bey
Schuͤtt, einem Verleger zuCarlsruhe, xo2
herausgegeben: XII Lieder in Muſik ges.
ſetzt, welche in der muf. Zeit. Jahrg. V. ©.
127. im Allgemeinen gelobt werden.
Manyer (Ludwig). Unter dieſem Mas
men ſind 1791 bey Boßler geſtochen wor⸗
den: Al Sonates p. il Gomp. c. V. abli-
gat. Vielleicht iſt dies der obige deutſche
Opernkomponiſt ohne Vornamen.
*Mapyer (Sjmon) ein wegen feiner
gefälligen Manier beliebter dramatiſcher
: Komponift,geb. zuSandersdorf in Bayern,
wie aus Italien gemeldet wurde, etwa ums
J. 1760, hat ſich ſeit 1798 wechſelsweiſe
zu Wien und Italien aufgehalten, und aller
Orten, beſonders aber in Italien, für die
Theater mit Gluͤck und Beyfall gearbeitet,
Im J. 1802 wurde er ſogar zu Bergamo
auf eine ehrenvolle Weiſe unter ug
Kompetenten an die Stelle des in. Ruhe
a er 7 werfehe
u . My
veyrſetzten bicherigen Kapellmeiſters an tar
ria Maggiore, Carlo een; i, ernannt,
und zwar /wie ein-Öffentlicher: Bericht ſich
barüber-ausbrüdte: por dgre aperta:te- .
stutiopianza della somma stima, in
cui tiene lo stesso, eccellente Maestro,
accogliendo con pienezza de’ voti la
‚dalui presa.determinazione di preferi-.
roquestg. soggiorno oe questo, porto a
qualunquoaltro piu ällgstre, cuia ra-
‚giane avrebbe potute aspirare. Er muß
ſich aber fehr bald. wieder nad) einem illis
ſtren Poſten geſehnt haken ; denn. fchen im
November deg naͤmlichen Jahres befand er
ſich wieder in Wien, und-fährte daſelbſt feis
nen Equivocoo auf. Von ſeinen Kompos
ſitionen kann ich nur folgende anfuͤhren; er
- äftaber ſehr wahrſcheinlich mit dem weiter
unten folgenden Job: Simon Mayr
«ineund diejelbe Perſon, und ihm gehören
alfo auch jene gedruckten Lieder zu, vielleicht
iſt er auch wohl gar der obige Muſikdirektor
Mayer 1794 bey der Boͤhmiſchen Schau⸗
ſpieler⸗ Geſellſchaft geweſen: 1) Sisara.
Oratorio, 1795zu Muͤnchen aufgeführt.
2) Aride. Op: ser. 1795. Ebend. 3) Un
Pazaore fa vehto. Op. buffa 1798. 4)
Lodoisca. Op. ser. 1798 zu Wien und
"Dresden. ;)I MisteriEleusini. Dram.
1802 34 Mailand. 6) Ginevra, Op. ser.
1802 zu Wien, f. Klav. geſtoch. 7) Der '
\ 3 1650, hat daſelbſt, außer andern Wer⸗
Eſſigkraͤmer. Oyerette,rgo2. 8) LKquĩ-
voeo. Op. buſſa. für Italien —ãù
und.ı 902 zu Wien aufgef. 9) Hercols in
ALidis. Heroiſche Oper, 1803 zu Wien mit
Beyfall. 10) Alonso e Cora. Oper, f.
Klav. geſtoch. zu Wien.
Mayer von Schauenfee. £ im
a. 2er. Schauenſee.
Mayerhofer (M.) wahrſcheinlich
ein Wiener Tonkuͤnſtler, von deſſen Arbeit
Traegs muſ. Verzeichn. Bien, 1799,
außer ein Paar Gammlungen von Tänzen,
auch ein Sestetto & 2 el. aV,A.eB. in
ME: arfuͤhrt.
Maynerius(Georgivs) ein unbe⸗
kaunter Gelehrter des 16. Jahrhunderts,
unser! deſſen Namen gedruckt worden. ft:
Chorese variarum nationum.. Venedig,
1576. Draudii Bib): class.
'„ Maynicfloannes) ein Kontrapunktiſt
bi 16, Sapräundeent, von a Arbeit
4 x.
⸗
| May, Mas 870
hedruckt worden find: Cantiones.sacrae,
53x00. Münden, 1567. 4, ſ. Dra ud,
Bibl, class.
Mayr Weyh. Simen) hat heraudgeger
dm: Lieder. beym Klavier zu furgen. Res
— 1786. q. Fol.
Mayr. (Rupert Ignatius) zuletzt Ka⸗
pellmeiſter des Biſchofs zu Freyſingen, geb.
zu Schardingen, ſtand ums I. 1681 als
HefMuſtkus des Biſchofs von Aichſtaͤdt
und Kaiſerl. Geſandten, Marquard,
zu Regensburg, kam hierauf als Kammer⸗
Muſtkus und Violiniſt an den Baieriſchen
Hof, worauf er 1706 obige Kapellmeiſter⸗
ſtelle erhielt. Er hat mehrere ſeiner Werke
in den Druck gegeben; als: 1) Paleſtra
musica, aus XIII Sonaten von a, 3 und
4 Stimmen, und einem Lamento von 5
Stimmen. Augfpurg, 1674. q. Fol. 2)
XXV Offartoris Dominicalia, oder Mo⸗
"fetten von-gumb 5 concertirenden Singſt.
2 V. 3. Pofaun. oder Violen und Gen,
Baß. 3) Sacri Concentus Psalmorum, -
Antiphonarum, piarum cantiohum,ex
sola voee et. diversis Instrumentis
compositi.. Negensburg, 1681.4. 4)
Psalmodia brevis ad Vesperas totius
ann, für 4 Singſt. 28, 3 Vlolen oder Po⸗
fannen und en. B. Augsburg. 1706. 4.
Mazak (Alberious) Eiftercienfer. und
Kantor im H. Creutz⸗Kloſter zu Bien ums
fen mehr, herausgegeden : 1) Cultus
Harmonicus Doo opt. max. exhibitus,
Enthält za Bücher Miffen, Wien, ı 650.
%.$0l. 2) Gulius Harmonicus conti-
nens Majora pro. Offertoriis Motetta
de praecipuis etsummis festivitatib us, j
4,5, et concertatis vocibus, cum in- .
strum, variis, 4,5, 6,7, 8 et Capellao
amoebaeis. Op. 3. Wien, 1653.44. '- -
Masi(Luigi) ein Komponiſt des 17,
Jahrhunderts am Hofe zu Ferrara, hat
Madrigalen und Pſalmen geſetzt. |. S.u-
perbi Apparato de gli Huom. illustrz
| FelleCita di Ferrara. p. 131.
Mazza(Angelo) Abt und Piofeffor
„ber griechiſchen Sprache zu Parma, ums
J. 3776, hat eine befondere Liebe zur Mus
fit gezeigt, indem er feine Talente zur Dicht⸗
kunſt ongewandt Hat, das Lob, die Reitze
nnd De m wohlthaͤtigen Ein esflben au
‘
„ efetti della Musiga
a — di Santa’Cecilia da’ Signori
Fila
J
er '
45 s:iM ar we
Sefingen. Ce Mar dies anfangs in 3 Oben,
welche er unter dem Titel herausgab: Gli
rmoniot. Parma, 2776. 8. Sechs⸗
zehn Jahre darnach that er zudiefen noch 3
neue Oden über eben biefen®egenftand hin⸗
zu, und gab fie alle 6 zuſammen unter fol⸗
gendem Titel heraus: Alli nobiliagimi
Bposi Marchese Antonio Anioriti e
Contessa Marianna'Ranuzzi per le lo-
re soclamatissime nozze. Parma, 1792.
‘47 Seiten in 4. f. Liter. Bei. 1795. No.
23.818
Maszafeorrata (Giov. Battista)
' war Käpellmtiiter Ber Academia della
Morte su $errara, und blähte in der zten
Halfte des 17. Jahrhunderts. Bon meh:
reren Werten, welche er in den Druck gege⸗
ben hat, koͤnnen nur folgende genannt wer⸗
den: 1) Cantateda camera a voce sole.
Bologna 1677. In diefem Werte bediens
te er fich ſchon aller der jegt gebräuchlichen
Qunftwötter; als: Adagio, Affettuoso,
. Allegro, Presto, Vivace, Dargo und Da
Capo, sepisoe.[.Surney, Vol. IV. p.
140. Mot.r. 3)Salmi concertati, 43 e
4 vocicon V.Op. 6. Venedig, 1634. 4
8*
Walthers Mi.
Mas za ferro (Giorgio) Unter dies .
fem Namen findet man indesFontäni-
ni Bibi, della Llog. Ital. 1753: 4,
Bd. II. p. 417. Anm. x. aber ohne Bes
ſtimmung des Druckorts und der Jahrs⸗
zahl, eine Schrift unter dem Titel ange⸗
jeigt: Discorso ꝛopra la Musica antica
emoderna, Sr. Dr. For kel fegt fle in
den Anfang des 17. Jahrhunderts.
"Mazzarensis f. Antonius von
Mazzara. u
Mezsinghbi (...) ein italiänifcher
Komponift und Singmeifter, hat ſich, fo
lange man Etwas von feiner Eriftenz bes
merkt hat, d. h. feit 1790 bis 1802, unun⸗
derbrochen inkLondon aufgehalten und Meh⸗
reres für das Thearer und Die Kammer ges
ſchrieben und durch den Stich bekannt ges
macht. Bon allen diefen Werken können
nur folgende nambaftgemacht werden: 1)
TIL Sonat. p. le Clav. et V. London,
Op. 2. 3) Ill Son. p. le Clav. Fl. V. et
‚A Op. 3. Ebenb. 3) IL Son. p. IaClav.
; solennizandosi
Mas. 973
V.etB.Op. $. London, Paris und Offen:
bach, 1793. Mach einer Anmerkung, wel⸗
Hei 1793 diefen Sonaten beygefchries
ben Babe, fegeinen fie mehr zufammenges
wörfelter Klingklang, ald Ausdruck von
Empfindungen zu ſeyn. Wie alle diefes Ge⸗
töne zu der Ehre gekommen iſt, an drey ver⸗
ſchiedenen Orten geſtochen zu werden, iſt
ſchwer zu erklaͤren. Vielleicht liefern feine
andern Werke ſolidere Arbeit. 4) Aria:
Ase piotà. in Partitur. London. 1795. 9)
‘Rondo de l’Opera Molinarella : Sono
amabili, in Stimmen. 1798. gef. 6)
L’Amour et P-'cbr.' Ballet im Aavier⸗
ansjuge. Londor, bey Longman, 1797.
7) La bella Arsene, führte er 5796 zu
London zum erften Male auf, wobey er auf
dern Flügel fpielte und € r am er die Violi⸗
‚nen anführıe: Dies Geſchaͤft hat er aber
fon 1788:;ar dem baſigen Haymarket⸗
—
Deater als Direktor getrieben.
Maa soeehi (Domonioo) einer der
altern würdigen Meiſter der roͤmiſchen
Schule aus der erſten Hälfte des 27. Jahr⸗
hunderts, trug vieles zur Verbeſſerung bes
damaligen Sthls bey. Beſonders ruͤhmt
Burney deſſen Madrigale von 1638,
wegen der neuen Verbindungen der Inter⸗
valle, der angebrachten Enharmonik und
wegen der neu erfundenen Zeichen zum
Ausdrucke des crescendo, diminnendo,
iano und forte, welche darin vorfommier.
n der Dedikation derſelben an dem Kardi⸗
nal Barbarini erklaͤr Mazzocchi
bie Diadrigale fürdie ſinnreichſten Kompo⸗
tionen, beklagt aber zugleich, daß deren wies
nige mehr gefchrieben und noch wenlgere in
Akademieen gefungen würden. Auch Ritz
Her rühmtdiefe Madrigale, T. I. p. 660.
feiner Musurgia, beſonders aber eins von
deflen pathetifchen Meritativen, welches er
die Thränen der Maria Magdalena nennt,
und welches man auch in Burwey’s
Geſch. Vol. IV. 9.96. abgedruckt finder.
Bon feinen gedruckten Werken finder man
noch folgende angeführt: 1) Catena d’A-
done, Benebig, 1626. 3)11Martirio de’
santi Abundio prete, Abbundsazio
Discono, Marsiano, e Giovanni sue
figliuole, Dramma, in Roma, t 63 1. und
mehrere dergl. Oratorien. 3) Madrigeli,
in Partitur, Roma, 1638; find diejenigen
2 yon
ı
873 an Mas. “
vondenen oben die diede war, 4) Dialoghi
'e Sonnetti, Rom,i688,führt Walther.
“an, iftaber ungewiß, ob bamit Bievorherger
henden Madrigaje gemeynt find. 5) Mu-
siche säore e morali à 1,2 e 3 voci.
Homs, 1666. ——
""Mazzocchi(Virgilio)warkapell
meifter an der Peterskirche im Vatikan zu
: Mom, ind Prof. des Kolleginms zur Erjies
bung junger Sänger file die Paͤbſtliche Ra⸗
pelle, zur Zeitdes Pabſtes Urban VILL.
das iſt, ums. 1636. Bontempi, der
ein Schuͤler deffelben var, macht im arten
Theile feiner Geſchichte eine umſtaͤndliche
Beſchreibung von diefer Schule, Die keinen
geringen: Begrif von ihrer zweckmaͤßlgen
Einrichtung hinterlaͤßt, wenn er fägt: „Ci
- ne Stunde des Tages wurde zur Uebung
ſchwerer Paffagen angewandt, eine. andere
zum Trillo, und’wiebtt eine aitbere Jam
Bingen vor dem Spiegel, in Gegenwart
"bes Meifters, ri fich gute Geberden und
Stellungen beym Sefänge anzugewähnen. Soptans
Nachmittags wurde eine. kurze Zeit dem
Studium der theoretiſchen Muß gewid⸗
met, indem man eine Stunde ſich beſchaͤf⸗
tigte/ zu einem Canto fermo einen Kon⸗
trapunkt zu fegen, und in einer andern bie
Erklärungen der Regeln des Kontrapunkts
ausdem Munde des Meifters —— und
ſie ſogleich mit der Feder in bung zu
bringen. In einer dritten Stunde beſchaͤf⸗
tigte man ſich mit Leſen. Die übrige Zeit
des Tages wurde zur Uebung auf dem Flaͤ⸗
gel oder zur Kompofition eines Pfahus, eis
ner Motette, Kanzonette oder eines Liches
angewandt, je nachdem bie Kräfte des Schuͤ⸗
ters weit reichten. An den Tagen, da’ es
den Schülern erlaubt war auszugehen,
pflegten fie außerhalb det Porta’angelica,
zunaͤchſt dem Monte mario, wo ein Echo
war, jufingen, wo ihnen das Echo ihre Feh⸗
ker wieder hören ließ. Zur andern Zeit fans
den ſie fich inden Kirchen ein, und hörten
entiveber die Muſtk mit an, oder wurden
baben mitangeftellt, worauf fie, nach ihrer
Zuruͤckkunft im Kollegium, ihrem Meifter
Rechenſchaft von dem geben mußten, mas
fie bemerkt hatten.’ Della Valle er⸗
zaͤhlt noch 1640 von einem jüngern Ma z⸗
Mas 314
von großer Kunſt, und nach: ben Zeit, in der
Peterskirche cine Diife oon.aa. dis 16
Chbren von feiner Arbeit aufgefuͤhret habe,
wovon das eine Chor als Echo auf die Spis
be der Kuppel geſtellt· gereſen ſey / welches
einen wundervollen Effekt hervorgekracht
.Wahrſcheinlich it mit dieſem Hinz
gern Mazzoe cht eben dieſer Kapellmei⸗
ſter Virgiliar gemeynt ."-.: ;
Maa 2zoni (Alfonep) Muſtkbirektor
an der Kathedraikirche des Sri. Geiſtes ju
' Berrara; hat Motetti, Benedig,a 640, dru⸗
den laſſen. Waltherr ai R
- Mazaoni.(Antonio) — mird in
dem Mailändifchen Indice de’ Spettac.
teatr, nach 789.unter ben lebendenOpern⸗
koinponiſten mit angeführt. Im Königl.
Muſik⸗Archive zu Kopenhagen find. von deſ⸗
ſen Arbeit eine Nossa ag, voci con Strom,
und ein Laudate pueri, a Canto solo,
con Strom. bepdes in Mſt. beym Schloß⸗
brande 1794 mit verzehrt worden. Die
Arie: Si amerd, saro costante
te 8 Inſtr. in Partitur , von einer ital.
Hand gefcheieben, mit dem Komponiſten⸗
Namen: ©. Mazzoni, befindet ih: unter
; meiner Sammlung. Der Disdulatiön
nach ift ſie um 2 740 bis so gefchrieben, hat
aber übrigensnichts aus zeichnendes.·
Maszoni (Giovanui) · Kapellmei⸗
ſter am Dome zu Lodi, bfühere gegen das - . |
3.1600 alseinerder vorzuͤglichſten Kon⸗
trapunktiſten. ſ. Rom. M icheli Musica
vaga. ?
-.Mazzuchelli(...)ein Tonkünſt⸗
ler zu Paris ums J. 1792, iſt wahrſchein⸗
lich Guitarriſt, indem er dafelbft hat ftechen
laffen: 1) Recueil des plus agreabl,
ariettes des Operasarrang. p. 2 Man.
dolines. Rec. 1.et2. Parid, 1792. 2)
Recuei) d’ariettes des Operas nou-
veaux, av.acc. deGuittarre, Hec. ı. 3,
3. Paris, 1793. —
- Mazzuchelli (Giammearia) ein
Sitaliäner gegen die Mitte des 18. Jahr⸗
hunderte, hat herausgegeben :-Gli Scrit-
tori d’Italia. Brescia, 1753 — 63. 6
Bände in Folie: ein alphabetifches Ver⸗
zeichniß aller ital. Schriftfteller, meiftene
mit ausführlichen Lebensbefchr. begleitet,
zocchi, daß er kurze Zeit vorber, am eds worunter fich auch viele muſikaliſche Sefins
miſchen Koleglum, Moterten für 6 Chöre,
den. Da aber Hr. von Blanfenbürg
noch
35 Mer 00 Mee’' Med 876
noch 1796 von biefens Wirte weiter nicht 1743, Wohuich der Sohn von Walsh
- als obtge 6 Baͤnde, welche nur erſt die Buch⸗ allein zum Beſitze des Notenhandels in
ſtaben A und Benthalten, anzugeben wuß⸗ London kam. Hawkins. Vel.V.
te; fo ſcheint ſelbiges nicht weiter fortze -Mechel(...) ein franz. Komponiſt
festzufenn. Auch Hr. D. dorkel kannte zu Anfangedes 18. Jahrhunderts, hat VIE
Davon nicht mehr. . Bücher Sonaten für die Violine Ben
:'#Mead (Richard) — war Dr. dee laſſen. f. Catal. gener. Par. 1729, p- 4
WMedicin zu endon, wo er im J. 17594 in ' Mechelin (I. H.) hat unter dem
. einem Alter. von 31 Jahren ‚farb, f. Vorſitze J. Bilmarks die Diſſertation
Bramloy’s Gatal. Mead tft richtigen ‚gehalten: Dewsu Musices morali. Abo,
als Meadi, wie ihn Walther is feinen 1763.. — Hiſtoriſt Afhandl.
ſchriftl. Nachtraͤgen, und nach dieſen das’ om Muſik. ©. 102.
0. Lex. genannt hat. ' Megtler (8.) wahrſcheinlich ein
.Mearos(Riochard) Inſtrumentma⸗ deutſcher Harfeniſt zu Paris, hat dafelbft
cheer und Muſikverleger gun London,ein ſinn ums. 1794 229 Imbault ſtechen laffen :
reicher, dabey aber eigenfinniger Mann, Pr t, airs connus varids pour Ja Harpe.
ı warder Sohn eines Inſtrumentmachers Ste ck (Joſeph) ein Vielinift, Rand ums
zu London, defien Lauten und Wiolen um J. 1730 in der Mainzer Kapelle: Von ſei⸗
1698 ſehr beliebt waren, und wurde zuder mer Arbeit jind geſtochen werden: ALL
naͤmlichen Kunft erzogen. In der Folge be⸗ Concertiper il V. a 5 6. Strom. Ans
zeigte er feinen Unwillen uͤber die ſchlechte ſterdam. ileberdies waren auch noch um
"und luͤderliche Art, womit Walsh und jenes Zeitalter verſchiedene Konzerte und
Save ihre Verlagswerke ſtechen Neßen; Soleti in Mſt, von ihm bekaunt.
auch mochte er vielleicht gern au dem Bes "Meder (Johan Gabriel) — Er ift
soinnfte Antheil nehmen wollen, ven fih der Sohn eines Schulmeiſters aus dem
dieſe Seren bey ihrem Gewerbe zu verſchaf⸗ Gothaiſchen. Von ſeiner Arbeit ſind nech
fen wußten. Er machte alſo bekannt: daß geſtochen worden: 4)Sinfonie p. 1'Or-
rum einen geringern Preis, als gewoͤpn⸗ chestre. Op. 4. Berlin, bey Hummel, 5)
lich, einen ungleich fchönern Stich, als die VIMarches p. 2 Clar. 2 Cors et Fag-
| bisher gebrauchten Zinnplatten zuließen, Ebend 1795. 6) L’Illusion du prin-
-" - Jiefeett wollte; md ließ zu diefem Zwecke tems, Sonatep. le Clay. av. V. er Ve.
1714 bie XII Snites pour le Clavecin Op. 6. Eend. 1797: 7) Priacipes de
unſeres Landemanns, Matthefon, auf Musique pour le Ghant avec XII Sol-
898 ſauberſte inKupfer ſtechen. Dieſer Aus⸗ foges et B.cont. Ebend. 800. Auch ſin⸗
"gabe fotsten einige Jahre daranf Haͤn⸗ detman unter feinem Nameun: 8) Ales-
des Klavierfuiten und deffen Oper Ra- ı saudronell’ Indie. Opera ser. Mit. bey
damistus, desgleichen des Attuio Cori- Breitkopf..
olanus. Hieraufunternahmer ven Stich *Medicis(H ippolytus de)sarbis
der Corelliſchen Werke, von benener bereits nal und Admiriſtrator des Erzbiathums von
4 Opera fertig hatte, als Walsh und Avignon, war ein natuͤrlicher Sohn Ju⸗
Ha re, durchErniedrigung der Preiſe ihrer lians von Medicis, und trieb bloß
Ausgaben von dieſen Werken, ihm das Muſik und Poefle, worin er es auch weit
Handwerk legten. Nichts beſtoweniger fuhr gebracht haben joll. Wenigſtens hat er ver⸗
er mit der Ausgabe des Op. 3. fort, ſing auch ſchiedene Proben feiner dichteriſchen Talen⸗
‚an, Corellis Konzerte zu ſtechen; konnte te gedruckt hinserfaffen. Seine muſikali⸗
es aber nicht ausführen, indem er fich gends ſchen Arbeiten find aber verloren gegangen,
thigt ſah, außer der ıften und aten Violi⸗ wenn deren noch-eriftirt haben: Er Sa
ne, alle übrigen Stimmen drucken zu laffen, am 13. Aug, 1535 zu Itri.
und das ziemlich ſchlecht. Mach verichiedes *MedicisCLaurentius de) Mad
nen vergeblich’ unternommenen Projeften, Ibchers Angabe, war er 1448 geboren,
‚füch wieber gu Heben, verließ er endlich feis ſtudirte fehr fleißig, und hatte ſtets einige
nen bitherigen Laden, und ſtarb ums Jahr — und Kuͤnſtler um ſich. Er =
N.
377 med
auch ber Gtifeer ber nach ſeht befichenten
Gerähmten Bibliothek, welche nach feinem
Dramen genenne wird,und fehlefteden Joh.
Lafcarem nach, Griechenland, um fie
mit Manufleipten zu bereichern, Auf fols
he Weiſe erwarb er ſich den Beynamen,
Vater der Gelehrſamkeit, und
ſtarb am 8. April 1492, welches im a. £er.
zu berichtigen if. Daß er auch Komponiſt
gewefen it, bezeuge Walther, welcher
Misse a 8 voci von deſſen Arbeit anführt.
. Weberbies find auch noch uhter feinem Na⸗
men gedruckt worden: Schoͤne außerleſene
Tricinia, hiebevor in Welfcher Sprady
außgangen,jegt mit luſtigen Teutſchen Tex⸗
ten erſetzt vnd in Truck verfertiget durch
Johann Jeep. Muͤrnberg, 1609. 4. Es
zeugt von großer Beharrlichkeit unſerer
Borfahren bey einer und derfelben Manier,
"oder wenn man will, vielleicht noch mehr-
yon ihrer Armuch anErfindung, wenn man
ihnen Gefänge, weiche um 1490 bekannt
gemacht worden Maren, 100 Jahre dars
nach wieder als neue Unterhaltungen aufs
tifchen konnte und durfte, wie hier Jee p
gerhan har. Es müßte denn gegen das Ens
de des 16. Jahrhunderts noch einen Los
renzo de Medices gegeben haben,
welcher ed inder Muſik bis zur Kompofition
gebrache Hütte. 0
Mederitfchoder Medritſeih(Io⸗
hann) genannt Gallus — ſ. im a. Lex.
Gallus; war im J. 1794 als Mufitdireks
tor am Theater zu Ofen in Ungarn engas
girt, ſcheint ſich aber nur kurze Zeit daſelbſt
aufgehalten zu haben, indem er 1796 ſchon
wieder zu Wien den ı len Akt der, Pyrami⸗
den von Babylon” ausarbeitete. Von feinen .
Dperetten, die durchaus zu Wien mit Bey⸗
fall aufgenommen worden, ſind noch fol⸗
gende anzumerken: ..2)Der Seefahrer.
Dperette. 3) Die Rekruten. Operette.”
Beyde ſchon vor 1794 aufgeführt. 4) Der
letzte Raufch. Operette in ꝛ Akten. 5) Mak⸗
beih, mit Geſang. 6) Chor der Banditen.
& 4 voci. 7) Chor der Tempelheren, a.4
voci, 2Fl. aClar. sFag.2 Tromboniet
Organo. 8) Der erfte Akt der Pyramiden
von Babplon, oder des. atenTheilsder Zaus
berſloͤte. Nebſt dem zweyten Alte von
Winters Kompofltion. im Klavierauszu⸗
ge geſtochen. Wien, 1798. Offenbach, bey
de
vos, uuncicciesiae GollegiatacOet
Mee' ‚Meg
Andre‘, und gedruckt, Leipzig, 1798. 7
‚gleichen: auch Braunſchweig. Zum er
Male wurde dies Stuͤck am 23. Oft. ı;
auf dem Schikanederſchen Theater
Wien aufgeführt. Ferner find noch fol
Inſtrumentalſtuͤcke von ihm befannı
worden. 9) II Son. p.le Clav. No. ı
2. Wien, 1791. 10) V Quintetti p
Clav. FI. V. A. o Vo. Ebend. 1791. o
zu Offenbach. 11) XXIV Variatio
auf den Baͤrentanz, fürs Klav. Eb
1792. 12) Ill Son.p. le Clav. av.
Ebend. bey Artaria, 1797. 13) VI \
p-.le Clav. Ebend, 1797. 24) VI\
sur le Theme de »V’introduction
’Ouverture del’Op. Babylons Pyra
den p.le Clav. Ebend. 1798. ı5)
Var. surl’air: Ein gutes Kind fagt o
Scheu, de ’Op. Babylons Pyramil
-Ebend. 1798. 16) II Sonates dial
p-le Clav. et V. Op. ı. Liv... 9
findet man in MR. in Traegs Ka
Wien 1799 angegeigt: a7)IV Concı
a Cembalo, mit flarfer Begleit. Mſt.
IV Son. a4 mani. Mit, 19) VI sei
Klavler⸗Sonaden. Dift. 30) Ill Trio:
3 Violons et Vc. Op. 12. Wien 1800
ſtochen bey Traeg. 21) II Caprices
cl. p.le Clav. av. V.obl, Wien, 6.0
lo, 1802. Späterhin habe ich auch folk
de Kitchenftüde von feiner Kompoſi
bey Tra eg in Wien angeführr gefund
33) $tabat mater, @ 4 voci con St
menti. Mſt. 24) Missa solennis in
a A.voci.conc. con Strom. Mſt.
NissainC, Kyrie eGlorig. _
Meeder. f Meer.
*Megerie (Abraham) Ranoni
bey &. Mar. ad Nives und@rzbifchäftii
Kapellmeifter zu Salzburg um die. M
des 17. Jahrhundents, gab von feiner :
beit in den Druck: Ara musica, seu (
fertoria ı — 10 voc. Tom. I. 17, III.
Inſtrumenten. Salgburg, 1647. Ur
feinem wohlgeſtochenen Bildniſſe fiel
noch folgenhe gute Nachrichten : Abrah
Megerle Wasserburgensis Bojus, M
surgus nostri aeviceleberrimus; ol
Gonstaptiensis Cathedralis, deir
Salisburgensis -Archiepiscopalis (
pellae Magister, et ibidem B. V.ad ]
4
\
379 AR Meh
artis peritiam a .Ferdinando-I}}. Rom.
Imperatore nobilitatis juretonatus. "
Meprfheidec...) ein deutſcher Mu⸗
ſikgelehrter unſeres Zeitalters zu Paris,
deſſen Werk unter folgendem Titel man
daſelbſt mit. Beyfall aufgenommen Bat;-
sique et de ’Harmonie; contenant co
ui est le plus essentiel a Observer
dans 1a Musique pour.ceux qui veu⸗
lenttravailler alaComposition, atranr
gee d’une maniere aisge pour que cha-
que Musicien puisse_ voir d’un seul'
coup d’oeil tout ce qu'il pent et doit
faire eoncernant Harmonie, Paris,
1780. ſ. Journ. de Paris. No.43.
. *Mehulc...) — deſſen Artikel im
M ch
Re zum Genuffe Diefer. Ehre Seygetzagen
haben. Weberhanpt beftehen die meiften
feiner bisher offentlich erfchtenenen Werke
in folgenden: ı) Euphrosine ou le Ty-
ran corrige. Op: en 3 Act. Paris. 1791,
in Partitur ynd Stimmen geftochen. Wird
Table raisonnfe des Prineipes de Mus . auch auf, deutſchen Theatern, theils unter
dem Tisel Euphrofine,undcheils, ber
Milzfächrige,gegeben. 2)Stratoni-
ce, Comed. heroigue en ı Aote, Paris,
:1992. geftoch. 3) Le joune sage et le
vieux fou. Op.en ı.Act, Paris, 1793.
geftoch. 4) Horatius Cocles, Op. Par.
1793. davon auch die Ouvert. in Stim⸗
men geftoch. 5) Doria. Op. Paris, 1795.
6).Duverture p. Instrum, à vent, und
Hymne patriotig. In der Musique a
l’Usage desFetes nationales Par.1795.
880
gan Veteria Canonicua: b auimĩam ned 6 andern Freyheite Homnen das mels
a.er. noch fo klein und unbedeutend ers 7)Chant duDepart, Desgl. Chant des
ſcheint, daß er faum zu findenift, glänzt. des Victoires. Hymne de Guerre. Päris,
genwärtig (1 800) gu an als Profeſſr 1796. 8) Melidor« et Phrosine. Op,
am National⸗Muſik⸗Inſtitute, als penſio⸗ Par. 1797 in Partitur. D 1. fürs Klav.
nirter.Xompenift an ber Opera comique, Ebend. 9) Ouverture de Timoldon &
und überhaupt al offietel exflärter Koms gr. Orch. weiche zu einem ganzen Setuͤcke
pontft vom erften Range. Es war befons dieſes Namens von feiner Kompsfition ges
ders feine Euphrosine, welche feine Ta⸗hoͤret, 1797. 10) Auguste compagne
jencex 7.92 zuerſt Öffentlich fo vortheilhaft -dusagaete. Hymne. Par. 1797. 11)
baſelbſt bekannt machte. Ein Korrefpons Ouvert. du jeune Henri chasse & gr.
dent von daher nennt ihn damals in dee Orch:füre Klav. geſtoch. Maris 1798, zu
Speieriſch. muf. Zeitung einen nech jungen feiner Operettediefed Namens. 12)Hyaw
Mann, und vermuthet, nach defientamen neAlaPaix. Par. 1798. 13) Le Pont
zu urtheilen, daß er judiſcher Abkunft ſey. de Lodi. homimage au rainqueur de
Diefer Oper fölgten dald mehrere, welche Y’italie. Par. 1798. 14) Romance do
mit nicht geringerm Beyfalle aufgenoms Falkland. Par.1798. 15) La naissen-
men wurden, woraufer 1795, bey Errich⸗ ce de. ion fils Gustave. Romance, Par,
ung des National⸗Inſtituts, auf Ches 1798.. 16)Ouvert. al’Usage militaire..
niers NWorfchlag, als Profeffor der Mus
sie dabey angeftelt wurde. Aufgemuntert:-
durch diefen Vorzug, arbeitete er nun mit
ſolchem Zieiße und mit ſolchem Beyfalle der
damaligen Machthaber an dieſer Stelle
fort, daß 1796, am Leſte der Republik, fein
Nalne unter den Komponiften des erſten
Range, welche im Yerfloffenem Jahre
‚ duch ihre Talente zur Verfeinerung. der
Nationalfeſte beygetragen harten, feyerlich
ansgeruifen wurde, Sein Chant du De-.
part, der, wie und Kr. Kanonik. Meyer‘
in feinen Gragmenten von Paris erzählt,
nuf eine ſehr erſchutternde Art auf dem das
ſigen Theater. vorgefteile wird, ſoll nebſt
N
No. 3..Par. 1798. 17) Ill Son. p. le
Clav. av. V.Oe. I. Liv. 2. Paris. 1791,
gehören zuden im a. ker. angezeigten ©os
naten. 18) Adrien. große Oper von 3 Abs
ten, 1799 zu Paris aufgef. Seit Glucks
Opern wollte man zu Daris feine fchönere
gehört haben, als dieſe. Man giebt ihn auch
für deſſen Schuͤler aus. 19) Ariodant.
Op.'com. fürs ital. Theat. Ebend. 1799.
In Partitur, fürs Klav. und für 2 Fl. oder
8. daſelbſt geftochen. 20) Timoldon, wos
vondie Ouvert. geftoch. 21) Bion. desgl.
22) Le Ballet do Paris. ebenfalls 1792.
23) Muſik zu den Chants anacrdonti-
ques, inben Fotes et Gourtisanes >
e.
*
+
38: Mei.
Grdes. Pit, 1801. 34) L’Ireto ou
PEmporte. Op.com. in. 2. Act. ‘Paris,
1801. iſt gang wider feine ihm fonft eigene
Art in der leichtem ital. Manier gefchrieben.
Auch kam dies Stuͤck anfangs. unter dem
Damen Fiorelli aufs Theater, um den.
Geſchmack des Publikums zu prüfen. Es
iR ſowohl in Partitur, als für Klav. auch
als Wiolinduo’s geftochen. Das Interef
fantefte von dieſem Stuͤcke findet man aber
inNeihardts 24ſtem Briefe aus Das 348
ris. .25) Une Folie. Op. com. Paris,
1803. wurde fehr geruͤhmt, und. ift mehr⸗
mals geſtochen. 26) Le Träsor suppo-.
ab, ou leDanger, d’ecouter aux portes.
Op. com. Paris, 1802. zu Wien geſtoch.
37) DI Son. p. le Clav. Violon ad lib.
Op. 2. Paris, bey Le Due, 1788. Dies
war fein zweytes öffentliches Wert, welches
aufdasim a. Lex. angeführte unmittelbar
folgte. Gerner noch an Opern: .28) Cora.
1791. 29)LaCaverne. 30) La Tau-
pe et le Papillon. 51) Helene. Oper,
. 1803 aufgef. auch in Wien geftochen. 32)
L Boucle de Cheveux. (die Haarlocke)
zu Wien f. Klav. geſtoch. 33) Joſeph und
feine Brüder. Oper in 3 Akten, 1808 zu
Maris, dann 1809 deutfch zu Wien und
Münden, aller Orten mit gleich großem
Beyfalle aufgeführt. 34) Ouvart.. de
l’Op. Les deux Aveugles de Toledo,
arr. à 4 m. p. Pf. Leipzig, bey Kühnel,
Me i (Girolamo) auch Hieronymus
Maeus, ein gelehrter Edelmann und Mu⸗
fik⸗Dilettant zu Florenz, deſſen Lebengzeit
Joͤcher ums J. 1545 ſetzt, hat, außer
einem-andern, nicht hieher gehörigen ges
druckten Werke, mehrere gründlich durchs, Bi
dachte Auffaͤhe über. muf., Segenftände in
RE. hinterlaſſen, von denen uns Dr..
Burney Vol. D,p. 173. in der Note
Nachricht giebt. Der merkwuͤrdigſte Trak⸗
tat darunter führt den Titel: De/Modis⸗
Muæiqis. Gedruckt hat man davon: Dis-
corro sopra la Musica antica e moder-
na, Bmedig, 1602.4. Man rechnet ihn
aud). unter die. Befoͤrderer der Erfindung
Mei (Orazio) gulegt Kapellmeiſter
und Organiſt an der Kathedralklirche zu
Piſa, war ein Schüler des beröhmten Claas
ri zu Piſa, und ſtarb zu Livorno ums Jahr
Veſchaffenheit und der Verſumlich
Mei 588
1798... Seine Kompofttien des Stahes
Mater zeichnete ſich fo fehr aus, daß fie der,
verftorbene Kapellm. Kraus bey feiner.
— zu Livorno fuͤr ein Meiſter⸗
ſtuͤck erklaͤrte und für ſich abſchreiben ließ.
Cewmbaliſt am Operntheater zu Pavia ums
J. 1783, wird in dem Mailaͤndiſchen In»
dico de’ Spattao. teatr. his 1789 unter,
die zn Opern⸗ Romponiften ges.
- Meibom (Heinrich) der ältere, hat
zuerſt Dr. Luthers Geſangbuch 1525,
werbeflert herausgegeben, wie Hr. Hoft.
r
Mei (Raimondo) Komponiſt und
Spa zier in feinen Gottesverehrungen
©. 247. berichten. Uebrigens ſchweigt J 8s
her gaͤnzlich von einem Belchrten. dieſes
Namens aus jenem Zeitalter, —
. Mei bom (Heinrich) der jüngere, Dr.
ber Medicin und zuletzt Herzogl. Wolffens
buͤttelſcher Leid, Medikus und Profeſſor zu,
Helmſtaͤdt, geb. zu Luͤbeck am 29. Junt,
1638, ging 1655 nach Helmſtaͤdt, chatvon, -
da aus große Reifen, erhielt nach feiner Zus
ruͤckkunft obige Aemter, wozu noch die Pros
feſſur der Geſchichte und Poefie fans, und,
ſtarb dafelbft am 26. März ı700, Wegen,
feines Werks: Soriptores rerum.ger-
manicarum, Helmstadii, 1688. Vol. I.
II. II. Sol. zaͤhlt ihn Hr. D. Forbes im,
‚feiner Literatur unter die mup Schriftſteller
‚ des Mittelalters. |
*Meibom(Marcys) — Seine gro⸗
Ben Berdienfte. um die muflkatifchen Alters.
thiimer. find ſchen im a. Rep. angezeigt. “
Dieſe machen mir ed nun, in Ermangelung
des Waltheriſchen Lexikons, zur Pflicht,
ier auch nach defien Beſchichte nachzuho⸗
len. Durch feinen Aufenthalt am Hofe. der
KöniginChriftine zu Stockholm wurde
er zuerſt bekannt, indem er ſich daſelbſt bey.
feinen Nachforſchungen in den Werken den,
Alten insbefondere mit der eigentlichen
gin, welche
feinen Enthuflagmus für yo Unterſuchun⸗
ſeiner Augabe, mehrere griechiſche muſ. In⸗
ſtrument⸗ m lieh, mas ihn denn.
—n nn Hofe in,
Gegenwart ber Königin m,
—
583 „Mei
ſches Konjert, von aftgriechifchen Komipofl
‚tionen durch griechiſche Inſtrumente ausge:
führt, anzuftelen. Er jelbft machte dabey
ben Sänger, als die Hauptperfon. Wahrs
ſcheinlich mochte ſchon der Apparat zu dies
fe: Konzerte und die Erwaͤrtung deffelden
ben Sof inmehrals gute Laune verfegt ha⸗
"ben. Als aber Meib om mit feiner elen⸗
den Stimme anfing, feine Briechifche Ode
herzukraͤhen, fo artete has Vergnügen auf
‚einmal in allgemeines lautes Gelaͤchter aus.
Meibom, hierdurch in heftigften Zorn ges
ſetzt, vergaß alle ſchuldige Achtung gegen die‘
Königin, fuhr auf den Liebling derfelben,
- demjungen Bourdelot, den er ungluͤck⸗
licher Weife für den Anfänger beffelben
hielt, zu, und verſetzte ihm eine— Ohrfeige.
Dies endigte auf einmal das Konzert und
zugleich ſeinen Aufenthalt in Schweden,
welches Land er von
mußte. Er ging Bieranfnach Kopenhagen,
wo er auch fogleich, erſt ais Profeflor zu
Sora, und dann zu Kopenhageh bey der
Koͤnigl. Bibliothek als Bibliorhelar ange:
fielle wurde. Man follte nieyrien, hier hätte:
er in ſeinem Elemente gelebt; fo daß beyde,
er ˖ ſowohl, als. die Bibliothek ſich dabey
wohl befunden haͤtten. Dies war aber bey
Meibom nicht der Fall, Er erfüllte als
Bibliothekar ſeine Pflichten niche nur
fehlecht,jondern brang auch fo lange und uns -
geſtuͤm in den König um die Zollbedienung
zu Helſingoͤr, daß ſelbiger, um Ruhe zu has
ben, ihm endlich dies Ami, ſelbſt wider dein
Rath des Miniſters, ertheilen mußte.
.Meibom fah nan Zwar feinen Wunſch
erfüllt; was aber deswegen kein beſſerer
Nechnungsführer, als er zuvor Bibliothe⸗
far gewefen war. Um nun fernern Unord⸗
nungen zu ſteuern, fah man fich gendthigt,
ihn bald darauf von diefem Dienfte wieder -
zu entfeßen. Nun wendete er fich nach am⸗
ſterdam wo er alsbald am Gymnaſinm -ald
Profeſſor angeſtellt wurde. Ungluͤcklichet
Weiſe orſuchte ihn aber ein daſiger Buͤrger⸗
meiſter, feinem Sohne Privatſtunden gJZu
greben, dem er antwortete: Ich bin gewohnt,
. Srubdenten, über keine Jungen, zu anter⸗
Fichten, Was ihn auf einmal wieder um ſeine
Stelle brachte. Von diefer Zeit an lebte er
als Schriftſteller in Armuth und Duͤrftig⸗
keit, ſchiag aber dennoch nicht nur die anges
‚borens Profeſſur der hebraͤiſchen Sptacht
x
tumd’ an verlaffen- "
2
‚Mei 324
zu Leyben ſonbern auch bie Summe von
10066 holländifchen "Gulden aus, ivelche
ihm der franzöfijche Gefaxde, Eonite
VAvaus, fürdas feltene Mit. Hiero-
nymi Comment. in Tobum, bot; "fo, -
daß feine Abrigen Tage im beftändigen
GStreite miedem Hunger und den Gelehr:
ten getheikt blieben, bis endlich im ſpaͤten
Alter der Tod 1711 ſeinem Leben ein Ende
machte. ſ. FG er. Diejenigen Leſer, des
nenes an Gelegenheit fehlen möchte, ihn
aus feinen durchaus lateinifhen und übers
bies felten geiwordenen Schriften kennen zu
fernen, finde gleich zu Anfange des ıflen
Bandes der Mitzlerſchen muf. Bibliothek
deſſen Vorrede zufeinen Antiquae Musi-
cae Auctörds ‚septem ins Deutiche
uͤberſezt. — — wo
" Meier f Meyer. |
*»Meitand oder Meyland (Jacob)
— Das Nothwendigſte von feinem Leben
findet man ſchon im a. Lex. In feiner Zus
gend war er in der Churf. Kaͤpelle zur Dress
den in der Muſik gebilder, char dann große
Reifen, und wandte dabey beſondern Fleiß
auf die Kompoſition, in der er es zu einer
geruͤhniten Hoͤhe brachte. Von dem Mark⸗
grafen, ſeinem Herrn, wurde er gegen 1575 -
in Gnaden, (clementer et honeste, wie
er ſich ſelbſt ausdrückt) in Ruheſtand vers
feßt, feit welcher Zeis er dann die mehreften
feiner Werke nicht nur in den Druck geges
den, fondern auch auf Anrathen des Dr.
Glauburgers und anderer, und mie
ihrer anfehnlichen Belohnung, das deutſche
Psalterium Lutheri indie Muſik, währs
ſcheinlich in 4 Stimmen, gebracht hat. Von
ſeinen gedruckten Werken können noch fol⸗
gende genannt werden: 1) XXXII Mo-⸗
tetten mit deutfchen, auch iateiniſchen Tert.
Branffurt, 1375. 27 XVI. weltliche teut⸗
[he Sefänge von 4 und s Stimmen.
Ebend.1575: 3) Cantiones Sacrae-5 et
6 voc. Nuͤrnberg, 1573. Sind 18 Stucke.
‘4: 4)Cantiones novae 5 voc. Frankf.
1% 76.4. 5) Harmaniae sacrae $voc. -
Erfurt, 1588-4. 6) Cigneae Cantiories
latinas et germanicae:Wittenberg;ts 90.
+f. Drawd, Bibl. Class. p. 1618.
1525. 1633. Unter feinem’ in Holz ges
ſchnittenen Bildniſſe weiches gegenwärtig
unter ———— |
385. Mei
’ .
Sol quod splendidns inter est Planetes, .
Sıellas Luna quod inter est mioantes
Meilandes ’oarus artifex canendi
Inter artifices id est canendi.
Abs ut öl recreat suo calore, '
Bes ur Luna fovet suo vigofer
Modestas sic levat artifex canore
ste, sic fover artifex senore. .
Suaves gui canit' arıifex sonores,
Duloes qui senat artifex canores,.
„Est, quod sol vigus inter ert Planetzs,
Stella Luna qued inter est mioantes.
1
Viele ſeinerWerke befinden ſich noch auf der
Churf. Biblioth. zu Muͤnchen.
Meinard (...) ein unbekannter,
wahrſcheinlich zu London lebender Ton⸗
kuͤnſtler, hat daſelbſt bey Preſton 1800 ſte⸗
chen laſſen: VI National Airs, with Va-
‚ ziations for theGermän Fl. (Querflöte.)
-Meinert(Johann Heinrich) ein bras
ver Orgelbauer aus Lähn um die Mitte bes
18. Jahrhunderts, bauete 1746 in der
evangel. Kirche vor Freyftadt ein Wert von
s3 Stimmen,mit 8 Bälgen, 2) ein dergl.
1748 ju Hermsdorff im Bethauſe, von
a6 Stimmen, 3) em dergl. 1753 zu
Sofdbergvon 36 Stimmen, 4) ein dergl.
zu Harpersdorff im Liegnitziſchen von 26
Stimmen. f. Breslauer Nachr. von Org.
©. 33. 41.45.47." Ä
Meinong (Paul) Ratheherr und
Dom⸗Organiſt zu Erfurt, geb. dajelbft am
18. Oft. 1659, ertvarb ſich den Ruhm, uns
ter die guten Kuͤnſtler und Komponiften ges
zählt zu werden, und ſtarb am 31. Oktober
1715. Walther. : u |
.. Meisner (Balthafar) Dr. und Prof.
der Theol. zu Wittenberg, geb. zu Dresden
am 3. Behr. 1587, Ichrieb unter mehrern
andern auch ein Werk unter dein Titel:
Philosophie, sobria s. consideratio
quaestionum philosophicarum in con-
troversiis theologicis, in 3 Bänden,
worin vieles von den theatraliſchen Spielen,
de Saltationibus, de Choreis etc. der.
Alten,’ vorfomnien fol. f. Trägard de
Choreis. Auch in feinem Collegium ,adia-
phoristicum Calvinianis oppositum,
Handelt‘ er. aueführli in Disp. XI. vom
rechtmäßigen Gebrauche der Vokal⸗ und
Inſtrumental⸗Muſik in der Kirche. Er
ftarb zu Wistenberg am 29. Dec. 1626.
.
Meißner (Auguſt Gottlieb) Pros
feſſor zu Prag, zuvor Churf. Oachſ. ges’
Bez. d. Tontunſtier. LEI SE.
Mei
heimer Archivs, Regifkrator zu Dresden,
geb. zu Bautzen 1753, iſt der Dichter der -
Kantate: Das Lob der Muſik, weicher, mit
des Hrn. Kapellm. S hufter Kompoſt⸗
tion verbunden, die Liebhaber in Konzerten
ſowoht, als an ihrem Klaviere zu Hauſe,
ſchon jo manches Verguuͤgen zu verdanken
haben. Ueberdies iſt er der Dichter, und
zum Theil Heberfeger der Opern: 1) Das -
Grab des Mufti; 2) Sophoniste; 3)
der Liebesteufel; "4 die willie Infel, nad
Meraftafio; eines Bandes Operetten
nad) dem Franjoͤſiſchen, u..a.m., weldye
alle gedrückt, auch größtentheils in Mufik
ii
geſetze und aufgerähre worden find. Weiters
hin hatten wir ihm noch zudanten : Bruchs
ſtuͤcke jur BiograpfleI.S.Naumianns, -
von A. G. Meißner. Erſter Theil. Prag, .
bey Barth, 2803, mit Naumanns Bilds
niffe. Swepter Theil. Ebend. 1805. 8. Ein
Werd, welches ich in diefem Fache der mu⸗
ſikaliſchen Literatur gar fehr auszeichnet,
- Auszüge davon finder man im V. Jahrg.
der Leipz. muſ. Zeit. S. 641. Desgl. in
Hm Kapellm. Reihardts muf. Zeit.
mit deſſen Anmerkungen. Er iſt vor einis-
gen Jahren zu Fulda geſtorben.
Meißner (Philtpp) Virtuofe aufder
Klarinette, Komponift für feinInftrument,
und großherzogl. Hof und Kammermuſiker
zu Würzburg, geb. zu Burgpreppach in
Franken, am 14. Sept: 1748, fam in ſei⸗
nem 7. Jahre auf die Schule nach Wuͤrz⸗
burg, wo er ſchon einen aufterordentlichen
Hang zur Muſik, beſonders aber zur Klari⸗
nette, bemerken ließ. Auch fand ſich endlich
ſein Vater, durch das Zureden des nachma⸗
ligen Reichshofraths von Rieffel bes
wogen, dem zmwölfjährigen Knaben nicht
nur ein gutes Inſtrument anzuſchaffen,
fondern ihn ſogar dem Hofklarinettiſten.
Heßler zum Unterrichte zu übergeben,
Diefe Guͤte feines Vaters erimunterte ihn
zu ſolchem Fleiße, daß er ſich ſchon in feinem“
16. Jahre vor dem damaligen Fuͤrſten von
Würzburg, Adam Friebrid, mitfo
vielem Beyfalle hören ließ, daß ihm Mefer‘
rieth, ſich gänzlich der Muſik zu widmen,
aber auf Reifen zu gehn, fremde Kuͤnſtler
zu hören, und ſich nach ihnen weiter zu bil
‚den. Vu dieſem Ende beſchenkte er ihn mie
me und obendrein
. an;
\
so
4
‘
/
. [4
m
307 Mei
mit einem ganz neuen und fehe guten In⸗
ſtrumente. Hr. Meißner verlieh alſo
die Schule und mat am 6. Way 1766 feine
Reiſe über Mainz, Mannheim und Bruch⸗
fal nad) Strasburg an. An allen biefen
Orten ließ er fi vor den regierenden
KVSuͤrſten hören, und erwarb ſich Beyfallund
Seſchenke. In Steasburg nahm ihn der
Kardinal, Prinz von Rohan, in feine
Dienfte, und bald darauf mit nach Paris,
Hier benußte der 1 zjährige Virtuos die gus
te Gelegenheit fih zu bilden mit ſolchem
Erfolge, daß er nach Verlauf von 3 Jahren
che nur feine bisherigen Dienite mit des
nen des Marquis von Branca bers
wechfeln konnte, fondern auch zugleich als
Klarinettift bey der großen Dper und bey
"der Königl. Noblegarde angeſtellt wurde.
Während diefer Zeit trat er auch Öfter6 im
Conoert spirituelet des Amateurs mit
ſo vielem Beyfalle auf, daß der Rufvon fe
- nen Talenten bis zum Koͤnigl. Hofe nach
WVerſailles drang. Er wurde dahin berufen,
und Arntete auch vom Hofe ungerheilten
Beyfall und anſehnliche Geſchenke ein. Ins
Beffen brachte ed der reiche polniſche Zürft,
Vincenz Porodi, durch Heberredung
und die Berficherung eines fehr guten Ge⸗
halts dahin, daß er in deſſen Dienite trat,
mitihm Paris verließ und nach Frankfurt
reifte. Seinem Vaterlande fo nahe, konnte
er ſich die Freude nicht verjagen, feine Gas
milie nach zo Jahren einmal wieder zu fes
ben, underbat fich dazu bey feinem neuen
Herrn auf einige Zeit Erlaubniß. Kaum
‚aber hatte fein Ffuͤrſt Meiß ner s Ankunft
im Vaterlande erfahren,alser vollBegierde,
deffen Kortfchritte in der Kunſt zu bemers
ken, ihn aufdas Luſtſchloß zu Veits hoͤchheim
einladen ließ. Hier wurde der gute Fuͤrſt
von den gluͤcklichen Folgen ſeines ehemali⸗
gen guten Raths ſo angenehm uͤberraſcht
und aufgeheitert, daß er dem jungen Virtuo⸗
fen auf der Stelle feine Dienfte anbot. Und
da diefer Würzburg, aus Dankbarkeit zu
feinem Fürften und aus Liebe zu feiner Far
milie und feinem Baterlanke, jedem andern
- Aufenthalte vorzog; fo wurde er noch an
dern nämliche Tage, am 7. May ı776, an
demervor zo Jahren Wuͤrzburg verlaffen
hatte, ale Hof⸗ und Kammermuſiker ange⸗
Reit, Weit entferut nun, is ‚feiner Kunft: Kapellmeiſter berufen, und ob er gleich erſt
[2 S L }
r
\
| Mei 568
ſtille gu ſtehn, ſtrebte er vlelmehr unaufhafts
ſam nach hoͤherer Vollkommenheit im Vor⸗
trage auf ſeinem Inſtrumente, und reicher
Beyfall lohnte dieſe Bemühungen auf ſei⸗
nen weitern Reiſen nach Muͤnchen, an die
ſaͤchſiſchen Hoͤfe, und ſpaͤterhin, durch die
Schweitz. Sein menſchenfreundlicher und
tineigennügiger Charakter ließ es ihm noch
andinterhaltungen.anderer Art nicht feh⸗
len, Eine Menge Schhier, denen es feine
Kunft ohneRuͤckhalt, oft ynentgeldlich, mit
theilte, befchäftigten ihn ohn Unterlag und
Befchäftigen ihn noch. Merkwuͤrdig find
darunter : der ZürftsLichtenfteinifche Hof⸗
klarinettiſt Schr in Wien, der Sachſen⸗
Meiningiihe Hofllarinettit Söpfere,
und die zwey Brüder Viernickel, großs
herzogl. Würzburg. Hofllarinettiften, von
denen der ältere die Fußtapfen feines wuͤr⸗
digen Meifters ganz betritt. Unter den ges
genwärtigen Zöglingen zeichnen fich noch
aus: Hr. Kleinheuß, zugleich ein wärs
diger Schüler des Hrn. Hoforganiſten
Weber im Klavierſpielen, und viele Ho⸗
boiſten beym vaterlaͤndiſchen Militair. Ein
zweytes Verdienſt um die Kunſt hat ſich Hr.
Meißner als Komponiſt fuͤr ſein Inſtru⸗
ment erworben. Durch viele Konzerte,
Quartetten, Duetten und eine Menge Va⸗
riationen, die er fuͤr die Klarinette zu einer
Zeit geſchrieben hat, als dies Inſtrument
den Tonſetzern groͤßtentheils noch fremd
war, erweiterte er die Sphaͤre des zu lei⸗
ſtenden auf dieſem Inſtrumente, beſtimmte
ſie feſter, und bildete auf ſolche Weiſe eine
vortreffliche Klarinettſchule, die noch lange
ſein ruͤhmliches Andenken erhalten und
fihern wird. Nah Hrn. v. Siebolds
— ſ. Fraͤnkiſche Chronik, 1807.
.643.
Me iſt er (Michaeh) Kantor zu Halle
in Sachſen zu Anfange des 17. Jahrhun⸗
derts, ſammelte verſchiedener Komponiſten
Tricinia und gab ſie unter dem Titel her⸗
aus: Crepundia Musica. 1621.
Meistre(Matthias de) oder Mai-
stre, ein Kontrapunfkift, aus den Jliedere .
landen gebürtig zu Anfange des 16. Jahr⸗
hunderts, wurde vomChurfuͤrſten Mori -
von Sachſen, nach des beruͤhmten Jahann
Walthers Tode, an deſſen Stelle zum
. 1533
N) ”. =
389 ‘Mel
1553, nach dem Tode deſſelben, in Dres⸗
den ankam, ſo behielt ihn dennoch der Nach⸗
folger deſſelben, Churfuͤrſt Aug uſt, bey,
und beſtaͤtigte ihn in ſeiner Wuͤrde. Er hat
von Dresden aus in den Druck gegeben:
1) Magnificat 8 Tonorum. Dresden,
1557. gr. Fol. 2) Motettiä 5 voc.Lib,
I. Ebend. 1570.4. 3)Oficium de Na-
. tivitateet Asceneione Christi, à 5 voc.
Ehend. 1574. 4) Teutſche und lateiniſche
Lieder von 3 Stimmen. Dresden, 1577.
Im Auslande nannte man ihn bloß Ma ts
bias, unter welchem Namen auch ein
vor feiner Ankunft in Dresden gedrudtes
Wert unter bern Titel erjchien: 5) Le
BatagliaTalisna composta daM.M at-
thias, Fiamengo, Maestro di Capella
del Domo di Milauo, con alcune
V. piacevole. In Venetia, 1552. 4.
woraus man fiehet, daß er zuvor Kapell⸗
meilter am Dome zu Mailand gewefen war.
Noch befinden fich von feinen Werken auf
der Münchner Biblioth. 6) Cathechesis
3 voc.composita. Norib, 1563.4. 7)
Geiſtliche und weltliche Sefänge mit 4 und
s Stimmen. Wittenberg,1566.4. Ferner
unter den Handſchriften: 8) Ofkicia die-
rum quadragesimalium. |, Cod. 20.9)
Ofhcia. ſ. Cod. 42, nebſt Crequil lons
Kompoſ. ro) Ofkcia. f. Cod. 43. nebſt
Mahn und Balthers Kompof.
Mel (Rinaldodel) ein niederländis
ſcher Kontrapunktiſt, welcher um das Jahr
1538 blühete, wird vom Haw kins für
den Lehrer des berühmten Paleftrina
gehalten. Bon ſeinen Werken Binnen noch
angeführt werden: Cantiones sacrae 5,
—ı8 voc. nebfteiner LitaniadeB.M.
.& 5 voc. Antwerpen, 1589. 4. ſ.
Draud. Bibl. Class. p. 1618. Fer⸗
ner noch auf der Münchner Bibliothek:
Madrigalia6'voc. Änvers, 1588. 4.
Melgaz oder Melgago (Diogo
Dias) ein portugiefifcher. Kirchen⸗Kompo⸗
niſt, geb. zu Kuba, am 11. April 1638,
wurde zu Evora Kapellmeiiter, wo er am
9. May ı700 farb. Er har eine Menge
Kirchenſachen hinterlaſſen, die ſammtlich
in der Kirche zu Evora aufbehalten werden.
Beſonders aber zeihnen fich darunter fols
gende Werke in 3 Büchern, auf Imperial⸗
Papier geſchrieben und dem Erzbiſchof zu
1 V. Pe u8.
. Srantreich feine Lauten rührt:
A
ı
M @ 1 — 390
Evora, D. Fr. Luiz da Silv a, im Jahr
1694 jugecignet, aus: Motetes da Qu--
rosma, Missa ferial 2.4, Motete do
Defuntos a4, und Gloria laus et ho-
nor, aß Vozes. Seine übrigen Werke be⸗
ſtehen in bielen Miſſen, Sequenzen, Las
mentationen, Miserere, Pſalmen, Re⸗
ſponſorien, Hymnen ꝛc. von mancherley
Art. ſ. Machado Bibl. Lu- Tum,;
M eli (PietroPaolo)einerder Kaiſerl.
Kapelliiten zu Wien, ums J. 1610, von
deffen Arbeit Befardus eine Gagliarde
für Die Laute arrangirt und in feinem No- :
vo Partu,P. III. p. 36. eingeruͤckt har.
_Melissa(Matteo) bluhete ale Orga⸗
nift und Romponiftander Jeſuiterkirche zu
Goritz in Frianl um die Mitte des 17.
Yahrhunderte, und gab von feiner Arbeit
inden Druck: Salmi concertati 28, 5,4
e5voci. Venedig, 1652. 4, ,
Melissus. |. Schedius, -
Mell(Davis) cin Uhrmacher aus Lon⸗
don, hielt ih ums J.1657 zu Orford auf, -
wo er ſo lange als der größte Violiniſt Engr
lands bewundert wurde, bis Thom. Ba ls
zar dahin fam und feinen Ruhm zu theie
len ſchien. Dennoch war man darin einig,
dag, wenn Balz ar mehrere Fertigkeit
befäße, Mell doch mit mehrerer Anmuch
fpiele. Man trauete damals, und vieleiche
noch 50 Jahre darnach, den Englaͤndern zu,
um,.!
J
I
daß ſie es aufder Violine unter den aͤbrigen
Nationen am mweiteften gebracht hätten,
nachdem alten Berfe:.
Wenn Italien Sultarre fpiett: Soanien
Caſtagnetten ſchlägt:
Irriand
darzu Harfen trägt:
Keutfäland dle Trompete Häh: ugs’
land Biorine ſtreicht
Schweiger Pfeiff, Holland ſich IäBE troms
mein bören, nicht? Ihm gleich
Melli (Domenico Maria) ein Roms .
poniftvon Reggio in Stalien, hat im Jahr
1609 su Venedig einWerk von feiner Roms
pofition drucken laffen. ER
Mellish(...) ein engl. Tonkuͤnſtler,
hat bey Clementi ums J. 1790 zu Loudon
von feiner Arbeit eine Sammlung vor
Glees ftechen laſſen.
Melonj (Annibale) — Er nannte
ſich gewöhnlich‘ Allemanno Benelli, wel⸗
Na | che
x
x?
\
498 Mel. Mem
che Börter feinen wahren Namen in vers
ſetzten Buchſtaben enthielten, mar aus Bo⸗
logna gebärtig und nicht nur Komponifl,
wie das a. Lex. meldet, ſondern auch theores
tiſcher Schriftſteller, wie folgende Streit⸗
ſchrift bezeuget, welche er gegen den Fran⸗
cefev Datricio unter dem Titel in den
Druck gab: Il Desiderio, ovvero de”
Concerti di varii Stromenti musicali,
Diealogo, nel quale anco siragiona del-
la participazione di essi Stromenti, ©
dimolte altre cose pertenenti alla Mu-
- sica, In Venezia, presso Ricciardo
Amadino. 1594.4.f. Haym’s notizia
‚ de’ libri rari. ER:
' MeltonoberdeMelitona(lQuil-
helmus) ein engl. Prediger Mönch und-
Kanzler zu York, blühere ums J. 1520,
und fchrieb, Außer. andern gelehrten Wer⸗
fen, auch eins de Musica coelesti. ſ.
Balei Cat. Script. Brit. Cent. 9. Ins
defien wollen feine gelehrten Landsleute,
Hawkins und Burney, vonihm, ale
rinem muſ. Sthriftiteller, nichts willen.
Melvio(Francesco Maria) Kapell⸗
meifter zu Caſtello in Italien ums J.1648,
hat von feiner Arbeit in den Druck gegeben:
8) Galatea. Venedig,1648. Vielleicht eine
Oper. 2) Cantiones sacrae 2 5 voc.
Ebend. 1650. Walther.
Melzel (Georg) Tonkanſtler und
Koinponiſt im. Prämonftratenfer-Gtifte
Strahofzu Prag,geb: zu Tein 1624, ſtu⸗
dirtenihenur Kichersund Schorts
Schriften mit Fleiß, fondern braͤchte es
auch noch weiter in ber Rompofitten, ſo daß
man ihn zu feiner Zeit unter die beften Ton⸗
kanſtler zählte, Er ſtarb in feinem Stifte
am 31, März 1693 im.69. Jahre, nach⸗
dem er mehrere Vesperas canonicas und
Saoras Cantiones geſchrieben Hatte, die
mit folhem Beyfalle aufgenommen wurs _
den, dab er fie an verſchiedene Höfe ſchicken
mußte, [. Cat. MS. Canon. Strahov. ab
an. i586 usque 1720.
M em brio (Damiano) ein Köıhpos
niſt, wahrfheinlich zu Anfange des 18.
Jahrhunderts, dat Missea 5, 4 e 8 voci
cB.cgnt. herausgegeben... , -
‚ Memmolus (Decins) ein Patris
zier zu Aire, geb. 2580, war Sekretair des
Pabſtes Paul V. und Kanonitus m der
“ v
t
— v
Men 398
Kirche des h. Liberius, und ſtarb 163, im
51. Jahre jeines Alters, nachdem er, außer
andern Werken, gefchrieben hatte: Dia-
loghi della Musica. |. WitteniiDiar.
Biogıaph.
Menage
(Aegidius) zulegt Deka⸗
nus zu St, Petri zu Angers in Sranfreich,
geb. dajelbfi 1613, war anfangs Parles,
ments⸗Advokat zu Paris, ehe er in Jeine
Vaterſtadt verfegt wurde,wo er? 692 ſtarb.
Eins feiner Werke gehöret hieher, wegen,
der vielen muf. Wörter, welche darin er:
Märt werden. Die erſte Ausgabe deſſelben
iſt nicht bekannt. Eine zweyte aber, von
ihm ſelbſt verbeſſert und vermehrt, er⸗
ſchien nach ſeinem Tode unter dem Titel:
Dictionnaire Etymologique de la Lan-
gue francoise. Paris, 1694. Fol.
Mendel (S. H.) wurde 1801 durch
bie Herausgabe von VI Liedern am Kla⸗
viere zu fingen, in 6 Heften, bekannt,
. Mendes (Manoel) ein portugiefis
ſcher Schrifefteller und Komponift, geb. zu
Evora, war anfangs Kapellmeifterzu Porz
salegre, und zulegt in feiner Vaterſtadt, wo
er 1605 ſtarb. Seine Kenntniſſe, ale Deus
ſikgelehrter, vermittelſt welher er mehrere
Brave Komponiſten bildete, und feine vieler
praftifchen Werke verfchafften ihm ein vors
zuͤglichee Anfehen unter den Kuͤnſtlern feie
nes Vaterlandes. Er hathinterlaffen: 1) .
Arte doCanto Chas, in Wit. 2) Missas
‚a4e5Vozes. Fol, 3) Magnificasä4 e
5 Vozes. Sol. 4) Varios Motetes a di-
versas Vozes. Und noch andere Werke,
welche in der König. mar. Bibl. zu Liſſabon
aufbehalten werden. ſ. Machado Bibi.
Lus. T. III. p.308. ER
*Menedemus, einTonkuͤnſtler des
alten Sriechenlandes, war,wie Plutarch
melder, cin Schäfer des Ariftorelee.
Menchou (Michel de)£hordireftor
(Maitre des Enfans du Choeur) an der
St. Mauri⸗Kirche zu Paris im 16. Jahr⸗
ne herausgegeben: Instruction
des Prec£ptes, ou fondemens.de Mu-
sique tant pleine que figurde. Paris,
157t.[, Verdier Bibl. BR
. *Menetrier (Claude-Francoisy
— ſ. im a. ter. Menestrier, Während
feines neehrjährigen Aufenthalts zu Lyon’:
kam Lud wig XIV. dahin, weichem er zur
ze Unters
Ex
'
395 Men
Unterhaltung ein Ballet verfertigte, deſſen
Erfindung und Dekorationen man ſehr be⸗
wundert. Auch zu Turin gab er bey Gele⸗
genheitder Wermählung des Herzogs von
Savoien ſehr glänzende Schaufpiele diefer
Art. Hierqus laͤßt fich erklären, wie diefer
zuletzt eifrige Prediger mehrere Traftate
über theatraliſche Vorſtellungen ſchreiben
konnte, wozu Labor de noch rechnet: Des
Remarques pour la conduite des Bal-
lets. Bon feinem außerordentlichen Ges
dächtniffe erzähle Hr. Dr. Forkel in der
Literatur eine Anekdote.
Mengelius(Geprgius) zuletzt Ka⸗
pellmeiſter des Biſchofs von Bamberg, geb.
daſelbſt, war anfangs Hauptmann unter
dem Chur⸗Baieriſchen Militair, ehe er jene
Stelle in feiner Vaterſtadt erhielt. Von ſei⸗
nen gedruckten Werken können noch ges
nannt werden: 1) Quinque limpidissi»
mi lapides Davidici cum funda, seu
Paalin· 51. cum Motetta centuplici va-
rietate. Wuͤrzburg, 1644. Fol. 2) Sacri
Concentus et Dialogi i, e, 3,4, 5 et 6
voc. cum Motetta # voc. et 2. Instru-
ment. Op. 4. Inſpruck, 1662. 4.
_ Mangoli (Pietro) Profeſſor der
Mechanik an dem Collegio Nobilium zu
"Bologna, geb. dafelbit 1626, lernte nebft
andern Wiffenfchaften, wie er felbft in ſei⸗
nem Werke berichtet, in feinem 9. Jahre
das Singen, fludirte aber, ald er das 18.
Jahr erreicht hatte, insbefondere die Theos
rie der Muſik mit ſolchem Eifer, daß er nach
Verlauf von 14 Jahren, d. h. 1658, nach⸗
dem er mehrere wichtige Entdeckungen in
der Akuſtik und Harmonie gemacht hatte,
nicht nur oͤffentliche Vorleſungen uͤber die
Muſik halten, ſondern auch ein nicht un⸗
wichtiges muſikaliſches Werk, außer mehre⸗
ren mathematiſchen, herausgeben konnte.
Er lebte noch 1678. Die eigentliche Zeit
feines Todes aber ift unbekannt. Sein
Berk, von demman in den Philosophical
Transact. Vol. VIII. N.C, p. 6194. und
in New ins Geſchichte Vol.IV.p. 229.
weitläuftige Auszüge findes, führt den Tis
“tel: Speculazioni di Musica. Bologna,
1670.4.
, Meongozzi(Bernardo) — Kapell⸗
meiſter möchte er nun wohl nicht gewefen
feyn, man müßte ihm denn bey eincr wars
dernden Operiften, Gefellfchafe diefen Titel
.. Me — 34
eine Zeilangbengelegt haben. Selbſt zu
Paris, wo er doch zuletzt mehrere ſeiner
Kompofitioneh aufs Theater brachte, war
davon weniger die Rede, als von feinen Tas
lenten ald Sänger, denen man aber im fo,
mehr Gerechtigkeit widerfahren ließ. Auch
trat er 1786 zu London nur als ſolcher
dffentlich auf. In dem folgenden Jahre
kam er nebft feiner Gattin, Anna Benini
Mengozzi, nadı Verſailles zuriner auss
eriefenen Geſellſchaft ital. Opernfänger,
welche vor dem daſigen Koͤnigl. Hofe fpiels
ten, von wo er auch zu Zeiten in Geſellſchaft
feiner Gattin Paris beſuchte und ſich in dem
Concert spirituel hoͤren ließ. Auch ruͤhm⸗
te man an beyden Orten feinen kunſt⸗ und
ausdrucksvollen Geſang, wobey auch ſeine
Gattin nicht vergeſſen wurde. Dies iſt aber
auch das letzte Wort, was man von ihr an⸗
gemerkt findet. Er dagegen, hat ſich die gan⸗
ze Revolutionezeit über zu Paris zu erhal⸗
ten gewußt; denn man findet, daß er fi
noch 1791 und 92 dafelbft und zwar als
&änger am Theatre de Monsieur befuus
Ben hat. Seit diefer Zeit aber fing er an,
ſich auch als dramatiſcher Komponift zu geis
gen, wovon unteh die Beweife folgen. Uns _
terdeffen fcheinen feine Werte eben nicht
Epoche gemacht zu haben; vielleicht führte
man fie gar nur wegen feiner übrigen Ver⸗
dienſte als Sänger auf, wenigftens findet
man niche,daß ihn die Pariſer duch ihr tb
zur Kompofition aufgemuntert hätten. Der
fto mehr Gutes aber hoffte man,bey Errich⸗
tung des Conservatoire de Musique gu
Paris, von feinen Einfichten umd feiner Erz
fahrung im Sefangsftudium. Auch Hatte
er wirklich fchon mit Cherubini und
Langle, Heyden auch Zöglingen italiänis
ſcher Konfervatorien, die Materialien gu
einem Elementarwerke ber Singkunſt sum
Gebrauche dieſes Inſtituts entworfen; als
1800 in den erſten Tagen des Februars und
in ſeinen beſten Jahren ganz unvermuthet
ſein Tod die Hoffnungen auf ſeinen fernern
Beyſtand vereitelte. Doch erſchien darauf
„das Bert fcanzöfifch in Paris und hernach
deutſch unter dem Titel: Geſanglehre des
Konſervatoriums der Muſik in Paris. Ver⸗
faßt von B. Mengozzi, Cherubini,
Sarat u.ſ. w. Leipzig, bey Kühnel. Bon
feinen Kompofitionen koͤnnen genannt wers
7 73
LS
395 Men Mer. :
: ıdens '1) Gli Schiavi .per Amore,
‚Op. bufla, woraus 1794 verſchiedene
Arien mit vollem Akkompagnement geitos
« chen worden find. >) Une faute .par
Amour..Op. en s Act. 1795 zu Paris
aufs Theater gebracht. 3) Brunet et
Caroline. Op. com. um bie naͤmliche
- . Zeit. 4) Les Habitans de Vaucluse.
Desgl. 5) Rondeau's und Arien, aus feis
nen eigenen Opern, oder zu andern gefegt,
mitwoller Begleitung. No.ı. 2. 3.4. Pas
ri8,1796 | ;
Menzeil,..) Konzertoiolinift in der
Keiferl. Kammerkapelle zu Wien 1796,
hat ſich Durch mehrere Kunftreifen gebildet,
und macht feit der Zeit feine Talente auch
durch Unterrichtgeben gemeinnäßig. ſ.
Sohrb.der Tonfunftv. Wien. 1796.
Menze! (Ignatz) ein kunſtvoller und
dabey rechtſchaffener Orgelbauer zu Bres⸗
lau, arbeitete zu Anfange des 18. Jahrhun⸗
derts gemeinſchaftlich mit ſeinem Sohne.
Won den vielen Werken, welche ihr Fleiß
hervorgebracht hat, können folgende ges
nannt werden: 1) zu Breslau in der
Frauenkirche vor derSGtadt 1712, ein Werk
yon 36 Stimmen mit 6 Baͤlgen, 2/dieOrgel
zu Corporis Chriſti dafelbft von 22 Stims
menmit4 Bälgen, 3) die zu St. Barbas
za daſelbſt, von s 1 Stimmen mit 4Bälgen,
4)die zu Liegnig in der Peter Paulkirche
- 2722,von 31 Stimmen mit4 Bälgen, 5)
die zu Nimtſch in Schlefien 1725, von 20
- Stimmen für 2 Dan. welche er noch beſſer
Heferte, als dev Kontrakt von ihm foderte,
und wofür er dennoch das angebotene
atmen Lob ausſchlug, 6) die zu Lands⸗
ut 1729, von47 Stimmen mit 4 Bälgen.
.Marpurgs Beyer. 8. II. ©. 539.
Merangoe (...) ein, jegt lebender
Komponift zu Paris, von deffen Arbeit ges
ſtochen iſt: Frodogilde, oule Demon fa-
milier, Drame & gr. spectacle, Paris,
1799. zer
»Mercator (Gerhard) welcher zu
Duisburg am 2. Der. 1594 als großer
en und Mathematiker, ſtarb, wird
vom Pat. Martini unter bie: muf.
Schriftfteller gezähler, und zwar wegen feis
ner Tabulasgeograph. Claudii Ptole-
maei resiitutacet emendatae, Er ſtu⸗
dirte mit folchem Eifer, daß er oft 24 Stun⸗
*
Mer 396
den über den Büchern zubrachte, ohne an
Eſſen, Trinken, oder Schlafen zu denken. _
Merchi (...) — Der. ausführliche
Titel feines Werts heißt: Traité des
Agremens de la Musique, ex&cutes sur
Ja Guitarre,contenant das instructions
claires, et des exemples demonstratifs
sur le pincer,le doigte, l’ar wage, la bat-
terie, VPaccompagnement, la chüte, la
tirade, le martellement, le trille,la glis-
sade et le son fild etc. Paris, 1777. 8.
. Ima.2er. mußes am Ende feines Artikels
Calascione heißen.
Mercyoder Merci(Lewis) Bits
tuofe auf der Flute a bec und Komponist
für dies Inſtrument zu London, ein gebors
ner Engländer, blühete gegen das 9.1730,
und wandte alle moͤgliche Mühe an, fein
Inſtrument gegen die um felbige Zeit allges
mein beliebt gewordene Auerflöte, oder
Deutfche Fidre, wie fie die Englänter
nennen, in Achtung zu erhalten. Er theilte
zu dem Ende dem jüngern Stanetby,
einem Floͤtenmacher, feine dee mit, die
Fiute a bec zu einem Konzert⸗Inſtrumen⸗
‚te gu erheben, indem derſelbe eine Schnabel⸗
floͤte verfertigen mußte, welche, ſtatt, wie
bisher, vom F, mit dem eingeſtrichenen C
ihre Tonleiter anhub, um der Transpoſitiou
entübrige zu ſeyn. Zugleich ließ er für dies
Inſtrument 12 Sonaten mit einer weits
läuftigen Vorrede ftcchen, in Welcher er
die Vorzüge diejes neuen Inſtruments vor
derQuerflöte zu beweifen fuchte. Aber ums
font! Sowohl die alte, als feine neu erfun⸗
dene Schnabelſtoͤte kamen aus der Acht und
wurden vergeſſen, obſchon nicht ſeine Kom⸗
poſitionen, die man unter die beſten fuͤr die
Flöte rechnete. Selbige find: x) VI So-
los for the Fluto abec. Op. ı. London.
Miteiner Vorrede, über die Befchichte der
Tonleiter und des Guido Reformation der:
felben. 2) VI dergl. Op. 2. Ebend. 3)
XII Solos, the first six for the Traver-
se-Flute, V. or English Fl. feine neu ers
fundene nämlich, mit oben angezeigter Vor⸗
rede zum Lobe derfelben. .Hawkins
Vol. V.p. 536%: |
. Mercier(...)ein franz. Tonkanſtler
zu Paris, in unferm Zeitalter, bat heraus⸗
gegeben: Methode pour apprendre &
lire sur toutes los Clefs, Paris, beym
3 , E U er 2
Rh. 2%
\
\\
397 ' Mer
Verf. 1788. Auch iſt ein Air variepour
le Violon, hey Hummel geftochen.
Mercker (Matthias )Graͤſt. Schaum⸗
burgiſcher Inſtrumental⸗Muſikus und
Komponiſt, geb. in den Niederlanden, bluͤh⸗
te zu Anfange des 17. Jahrhunderts und
gab von feiner Arbeit in den Druck: Con-
centas barmıonici 2, 3,4,5 et 6 vacum
et Instrimentorum variorum. Frank;
furt am Main, 16013. 4. ſ. Draud. Bibl.
Class. p. 1612. 2)Fantasine seu Can-
tiones Gallicae 4 voc. accommodatae
. Cymbaliset quibuscunguealäis instru»
ment. musica]. 1604. Fol. f. Ebend. desgl.
in deſſen Bibl. libror. german. 3) Newe
kuͤnſtliche muſ. Fugen, Pauanen, Galliar⸗
ben vnd Intraden, auff alleley Inſtrum.
aun gebrauchen, mit 2,3,4, 5 und 6 Stim⸗
men. Brankfurt, 1614. 4. 4) Instramen-
‚talia Musicı, fünitl. Fugen ıc. Ebend.
1614, fheintdas nämliche Werk zufepn.
‘ *Mercurius, ber im Jahre der
Beltzrız unter die Zahl der Götter fol
aufgenommen worden feyn, weil man ihm
die Eꝛ findung beynahe aller Kuͤnſte zufchrieb
und ihn für einen Sohn des Jupiter
hielt, diefer fol nicht nur die etſte Lyra aus
einer Schildkröte verfertiget und die einfas
che ‘Pfeife, Monaulus, fondern auch das
erfte Tetrachord e, f, g, a, erfunden haben,
wie Dolyd. Vergilius, Plinius,
Sabellicus u.a.m. bezeugen.
*Mereaux(Nicolaslean) — Dies
fer wuͤrdige Künftler ftand noch ums Jahr
1787 als Organiſt ander Kirche St. Saus
veur zu Paris, wurde aber nach der Revo⸗
Intion als Profeffor der Muſik beym dafls
gen National⸗Inſtitute angeftelt, in wel
cher Wuͤrde er aber ſchon 1797, im 52.
Jahre feines Lebens ſtarb. Außer meh⸗
rern Auffäßen über mufttalifche Materien,
welche er noch in der Handſchrift hinterlaſ⸗
ſen hat, koͤnnen von ſeinen dramatiſchen
Werken nun noch folgende angefuͤhrt wer⸗
den: 6) La Ressource comique, 1772
aufgeführt. 7) Le Retour de tendresse,
1774. 8) Domenon et Reauval, 1737.
9) Einige Arien zu des Paisiello Duel
comique,'und des Anfossi Inconnue,
alle noch vor 1787. 10) Oedipe et Ioca-
ste. ı7®. 11) Fabius, große Oper, ums
Jahr 1796 |
—
‘
2
Mer “= ‚898°
‚Meredith(Williem) ſtarb gu Or⸗
ford am 5. Jan. 1637, als Organiſt an ber .
Kirche des neuen Rollegiums, wo er in ſei⸗
ner Grabſchrift Vir faeultato aua peri-
tissimus genanttt wird. ſ. Ant; à Wood
Hist. Oxon. Lib. IL p. 157.
" Merelle(...)einjeßtiebender Ton⸗
kuͤnſtlerund wahrſcheinlich Virtuoſe aufder
Harfe zuLondon, hat herausgegeben: New
and complete Instruction for the Pax -
dal Harp, in 3 Books, containing all
the necessary rules with Eixercises,
preludes etc. Loodon, aBoo, . |
Merello(...)ein beruͤhmter Virtuo⸗
ſe auf der Theorbe, bluͤhete zu Anfange des
17. Jahrhunderts zu Genua.
Merieux(..) ein franz. Componiſt,
von deſſen Arbeit im Mercure Galant, im
Sept. 1628. p. 16. und im Febr. 1679,
p» 35. zwey Arien eingerüdt find,
Merk (Daniel) wurde Kantor zu
Augsburg ums. 1692, ohne fiheben,wie
Sr. von Stetten in feiner Kunſtge⸗
ſchichte bemerkt, Durch befondere Berdienfte .
auszuzeichnen, außer daß er herausgab:
Anweiſung zur Inſtrumentalmuſik. Auges
burg, 1695. Er ſtarb im J. 1713.
*Merk (Johann Cunrad) war Pros
feſſor dev Gefchichte, und Muſikdirektor gu
Ulm, wie unter feinem Bildniſſe angemerkt
iſt; weiter reichen die Machrichten nicht.
Nach der Lebensjeit der Liliane, von des
nen einer fein Bildniß — hat, muß
er ums J. 1640 gelebt haben. |
Merkel (Dankegott Immanuel) ein
wuͤrdiger und verdienſtvoller Gelehrter und
zugleich Muſikverſtaͤndiger, zuletzt in Dress
den, war geb. zu Schwarzenberg im Erzge⸗
buͤrge am 11. Juni 1765. Nachdem er
daſelbſt bis in fein 11. Jahr den nörhigen
Unterricht genoſſen hatte, ſchickte ihn ſein
Vater, ein Kaufmann, nach Zittau auf die
Schule. Bon hier ging er 1786 nach Leip⸗
zig, wo ee 37 Jahr ſtudirte und ſich dann
nach Dresden wandte. Hier trat er als
Hauslehrer beym Hofr. Pohl in Condie
tion, ließ ſich aber auch zugleich, um eine
Mredigerftelle zu erhalten, 1790.im Ober⸗
tonfifforium eraminieen. Da aber alle feis
ne Bemühungen um Befoͤrderung, unaes
achtet er in feinem Eramen wohl beftanden
hatte,vergeblich gun ſeyn fehienen ;-fo Rn
| Ä ne,
%
⸗
*
— —
— — — —
PO
⸗
— —
-599. ‚Mer
"feine Hofmeiſterſtelle, worin er ſich viele
Achtung erworben hatte, auf, um als pri⸗
vatiſtrender Gelehrter uud Schriftiteller
fein Gluͤck von irgend einer Eivil- Stelle zu
erwarten. : Aber auch diefe Hoffnung jchlug
ihm fehl, und ob er gleich ſeit 1793, ale er-
feine -Hofmeüterftelle aufgegeben hatte,
manches Wichtige. und Gemeinnuͤtzige im
Bache der Geſchichte und Erdbeſchreibung
herausgegeben hatte; ſo blieb er doch, was
er war, bis ihn am 4. Okt. 1798 der Tod,
in einem Alter von 33% Jahren abfoderte.
Die Stunden der Erholung fuͤllte er meiſt
mit der Muſik aus, fuͤr welche er von Ju⸗
gend auf außerordentliche Talente gezeigt
hatte, Er ſpielte das Klavier meiſterhaft,
und war mit den Grlindfaͤtzen des General⸗
baſſes voͤllig pertraut. Dennoch gab er ſich
‚niegern ‚die Mühe, Kompoſitionen aufzus
fesen, foudern phantafirte lieber auf dem
“ . Klaviere. Dabey befaß er eine ganz eigene
Gabe, außjeden Sogenftand ſogleich Knit⸗
telverſe zu machen, und ſie mit paſſenden
Kompoſitionen zu begleiten. Dies gab dann
zu manchem Scherze Gelegenheit, und man
ſah ihn nie gern vom Klaviere aufſtehen.
Und ob er gleich kein Fremdling in der rei⸗
nen Dichtkunſt war; ſo gab er ſich doch
nicht damit ab, fefbftda ihm die Kerausgas
he feines Kinderfreundes-die Gelegenheit
2 Verfertigung manches Liedes darbot.
-Dann pflegte er immer zu fagen: „En⸗
"gelbarde. (fein Freund und Mitarbei⸗
ter) mag wieder einmalfingen und ich will
dazuleiern.“ In der That iſt er auch der
Komponiſt der ſammilichen gefaͤlligen Me⸗
lodien, welche in den 12 Theilen ſeines
Nenen Kinderfreundes vorkommen. Au⸗
Gerdem, hat er noch beſonders von feiner
Arbeit ſtechen laſſen: Einige Kompoſitio⸗
nen fuͤr das Klavier und den Geſang. Dress,
den, bey Hilſcher, 1791. Seine ausfuͤhr⸗
liche und leſenswuͤtdigeLebensbeſchreibung,
woraus dieſe Data gezogen ſind, findet man
im Literar. ae 1799. Nu. 45 S.
441 — 448.
Merken ©. Jein Tontänftler zu Pas
zig, wahrfcheinlich ein Deutſcher, Tich das
—2* 1798 ſtechen: VI Romances av.
.sccomp. de Plano.
Merlin(...) ein großer Mechaniker
a London, - Ton u um 1770 eine —*
——
a J
‚Mer i 500
nannte Notiermafbine erfunden
und an den Fuͤrſt Sallizin nad) Peters⸗
burg uͤberſandt. Da aber das Entziffern
mehr Mühe koftete,als das Notenfchreiben,
fo hat er es boy dieſem erſten Verſuche bes
wenden laffen. ſ. Muſ. Korreſpondenz,
Speier, 1792. S. 398. Auch findet man
in Traegs Muſikverzeichn. von 1799.
S. 137 unter dem Namen Merlin III
Klavierfonaten mit V. und Ve. angeführt,
welche zu Offenbach geftochen feyn follen,
indeß man fie im Andreifchen Verzeichn.
ſelbſt vergebens ſucht.
Mormet (Bollioud de) — Seinen
Traktat gab er-nicht 1749, ſondern 3 Jah⸗
re früher, unter dem Titel heraus: De la
corruption du gout dans la Musique
frangoise.Ly0n,1746.8.Eb,bon Dieu,
rufe X a Bordeaus,qu "eüt-il dit, s’it
eüt ecrit denotretems! Vielleicht fagte
er, was Andere jet fagen. Es iſt an der
alten franzoͤſiſchen Muſik nicht viel verloren
gegangen! Die deutihen Ueberſetzungen
diefes Werkchens werben ſchon im a. Ser.
angeführt.
*Mersenne (Marin) — Er trieb
die Wiffenfchaften imKollegium la Fleche,
und ſtudirte darauf die Theologie in der
Sorbonne zu Parid. Zugleich nahm er
Unterricht in der hebräifchen Sprache, und
nahm den Orden an. Er war von Natur
fanft und gefällig, dennoch hatte er feine
Feinde, die ihm öffentlich die Urtheilskraft
‚abfprachen. Indeſſen enthalten feine Wer⸗
ke einen Schaß von Gelehrfamleit, worin
alle Kenntnifle vereinigt zu feyn fcheinen,
deren ſich Frankreich zu Anfange des 17.
Jahrhunderts ruͤhmen konnte. Won feinen
herausgegebenen Werken waͤren hier noch
nachzubolen: 4) Flarmonis universelle,
contenantla Theorie et la Pratique de
Musique, ou ilest trait6 des Conso-
'nances, des Dissonances, des Genres,
des Modes, de la Composition, de la
Voix, des Chants,et de toutes Sortes & -
Instrumens harmonigues. Par F. Ma-
rin Mersen.ne. A Paris par Pierre
Ballard, 2636, 501. Ein aͤußerſt reichhal⸗
tiges, dabey aber auch feltenes Werf.: Den
ausführlichen Inhalt ‚der verfchiedenen
Traktate, die es enthaͤlt, und welqe in die
1506 une füllen, findetman in re
r.
4
14
. \ -
J
or Mer
Dii$orkels Literatur. Noch finder man
befondere Ausgaben angezeigt von ſeinen
s) Harmonicorum instrumentörum
ib, IV..Parisiis, 1676. Nach der Aus;
gabe der Sulzeriſchen Theorie von 1786.
B. II.S. 540. aberfchon Lutet. 1636.
Fol. gedruckt: Dies find die legten 4 Buͤ⸗
cher feiner ſchon ima. Lex. andeführten XII
Bücher Harmonicorum, nur befonders
gedruckt. 6) Harmoniae theoreticae,
- -practicae et instrumentalis lib. IV.
Parisiis, 1644, nah dem La Borde,
find wahrfcheinlich biefelden Bücher.
Mertel oder Mertol (Elias) ein
Lauteniſt, welcher zu Anfange des 17. Jahr⸗
hunderts zu Strasburg bluͤhte, har heraus⸗
egeben: Hortus musicalis etc. Strass
urg, 1615. Fol. welches Lautenſtuͤcke ent⸗
hält..f. Draud. Bibl. Class. p. 1651.
Mer tz (Johann Conrad) ein erfahrner
Organiſt und Komponiſt, zuletzt ums Jahr
2655 dritter Schulkollege und Organiſt zu
Wenyden in der Oberpfalz, hatte vorher als
Muſikus in der Fuͤrſtl. Sachſen⸗Lauenbur⸗
giſchen Kapelle zu Schlackewehrt geſtanden.
fe Prinz Hiſtor, C. XV. $. 7. und
Marthefons Ehrenpf. ©.26r. -
Merula (il Cavgliere Tarquinio)
— zulegt ums J. 1639 Kapellmeifter und
Drganift am Dome zu Bergamo, ad) Ac-
cademico Filomuso zu Bologna, war
vorher Kapellmeifter an der Kathedralkir⸗
che und Organift ander St. Agatakirche zu
Cremona, wie er auf einem ſeiner Werke
von 1628 genannt wird. Uebrigens ſind
die Gelehrten wegen ſeiner Verdienſte nicht
ganz einig. Dr. Burr ney wenigſtens
will ihm keinen beſondern Vorzug vor ſei⸗
nen Zeitverwandten einräumen. Daß er
indeffen hichtohne Beyfall gearbeitet hat,
bemeifet die nicht unbeträchtliche Anzahl
ſeiner gedruckten Werke. Sein Hic, haec,
hoc muß gefallen haben; denn er hat außer
diefem noch ein ander ähnliches fugirtes
Madrigal über die Worte: Quis vel qui.
‚Nominativo, qui, quae, quod etc. ge;
macht, worin er das Spottern der Schul⸗
fnaben beym Herſagen deſſelben durch vers
ſchiedene Mouvements und burch Wieder:
holungen nachzuahmen gefücht hat. Als
Satyre auf die damals herrſchende ſinnzer⸗
ftörende Art, mit der die Komponiſten den
—
J
—
T-
=
A u Mer u: A408‘
Zert unterlegten, mepnt Burne y, wäre,
. biefer Einfall nicht Abel geweien. Wenn
Merula nurin feinen ernfthaften Str
. den den Tert befler, als jeine Zeltverwand⸗
ten,behandelt hätte. Da dies aber nicht ger
ſchehen ey; fo laͤge der Spaß blos in der
Wahl eines Tertes ohne Sinn. Von feinen
Merken tönnen noch folgende angeführe -
‚werden: 7) Lib. IT. Concerti Spiritua-
li, con alcune Sonate à 2, 3,4 e 5 voci.
Denedig, 1628. Die Zeit der Erſcheinung
bes erſten Buchs derfelben ift nicht bekannt.
2) Messe e Salmi a2, 3, 4 — 12 voci
con istfomenti, e senza, sipiäce. 3
Musiche coxcertate et altri Madrigali
asvoc. Venedia,1633. 4)Lib. II. del
le Musice concertate, con Ritornelli
a2V.eB. Venedig, 1635. Dies ſoll ſeyn
otesWerk gemefen feyn. 5) Pegaso mu-
sicale, Salımi, Motetti, Sonate, Litanie |
della B.V.ag—5voci. 6)Canzoni,
overo Sonate concertate per Chiesa a -
Uamera, a2e 3 Stromenti. Lib. 4. 2.
3.04. Walther giebt Venedig 1637 -.
als das Druckjahr diefer Sonaten an. ' 7)
Curtio Precipitato,Cantata hurlesque,
a B. voce. Venedig, 1638. In diefer Kans
tate bemerkt Burney zuerſt gleichſam cis
ne Linie, zwiſchen Recitativ und Arie gezo⸗
‘ge. 8) Messa e Salmi ae 4 voci, con
V.esenza (wird im Par ſt or ffer i ſchen
Muſtikverzeichniſſe für deſſen 1 gtes Werk
ausgegeben.) Er ſcheint auch alſo laͤnger als
bis zum J. 1640 gelebt zu haben.
*Meru lo (Claudio) — Herr von
Blankenburg zaͤhlt ihn, in ſeinen
Nachtraͤgen zum Sulzer, unter die erſten
Opernkomponiſten: indem ſchon im Jahr
1574 eine Oper, unter dem einfachen Tür
tel: Tragedia, auf dem Saale des großen
Raths zu Venedig, dem Könige von Franks '
veich, Heinrich III. zu Ehren, von des
Merulo Kompofition aufgeführer mor⸗
den fey, wovon man die Mufit zur Bewun⸗
derung fhön gefunden habe. In der Haupt⸗
ſache hat Hr. v. Blankenburg aller
‚dings Recht, nur nicht darin, daß es eine
Oper war. Vielleicht war es nur eine große
Serenate, wo nicht eine Haupts u. Staates
Aktion, mit untermifchten Madrigalen und‘
‚Chören; denn erft 20 Jahr ſpaͤter wurde
‚ber gu einesOper nöthige Stilo rappresame
Da re Zr ‚tative,
’
1
403 Mes
tativo, ober bas Necitatin, zu Florenz ers
funden. Mattheſon in feinem voll
kommenen Kapellmeiſter, &. 89. rühme
— gefonders beffen Talente im Fantaſiren auf
dem Klaviere und deifelben Werke diefer
Art, welche aber nicht etwa ſchlechthin ger
druckt, fondern atıf das fauberfte in Kupfer
geftochen wären, mit dem Titel: Toccate
d’Iutavolatura d’Organo, di Claudio
Merulo da Cerreggio, Organista del
Sereniss. Sig. Duca di Parma et Pia-
' cenza etc. Lib. I. in Roma, appresso
‚Simone Verovio. 1598. Sol. Und das
zweyte Buch derfelben. Ebend. 1604. Bol.
u Die beyden Werke find auf 5 Linien für
die rechte Hand, mit dem niedrigen Dies
tan Schlüffel, und auf 8 Linien für dic
linke Hand, mit dem Alts und Baßſchluͤſſel
über einander, geſtochen.
Mö&sangeau (...) ein berühmter
Fautenift unter Ludwig XIII. d.i. um
1620, gu Paris, Gautier, fein Freund
und Schüler, fchrieb, als er ſtarb, ein ſehr
ſchoͤnea Stuͤck für die Laute, und nannte es
Le Tembeau de Mesangeau. La
Borde. wi
Mesmor (V.) hat ſich feit kurzem
als Komponift befanntgemacht, durch ben
Stich feiner VIII Variat. p. le Clav. sur
un Chanson Hongrois. 1802.
..dela Mesnardiere(Hippoli-
tus Iulius Pilet) Dr. der Medicin, zulege
Maitre d’Hotel et Lecteur ordinaire
deChambre du Rai, geb. zu Loudun in
Poitou ums J. 16 10, fludirte zu Diantes,
und wurde, dafelbft Doktor. Nach feiner
Zuruͤckkunft in feine Vaterſtadt behauptete
«rin Schriften von einer daſigen kranken
Sonne, daß fie wirklich von einem böfen
Geiſte befeffen fey,und empfahl fich dadurch
dem Kardinal Rich elien fo ſehr, daß ihn
derfelbehach‘ Paris zog und 1638 zumkeib⸗
medikus des Herzogs von Orleans ernann⸗
te. Nach der Zeit erhielt er obige Stelle
beym Koͤnige, wozu noch 1655 eine Stelle
du der Academie frangoise kam. Er ſtarb
am4. Juni 1663, nachdem er zuleßt die
‚Medicin ganz aufgegeben, und fich bloß mit.
der ſchoͤnen Literatur befchäftiget hatte. In⸗
den, ſagt Joͤch er, zeige er in feinen Wer⸗
en mehr Ingenium,als Judicium. Seine
Stelle hat er hier wegen feiner Postique
4
: Mes 404
Erancoise (Paris, 1639 — 1640. Tom.
I. IL.III. 4.) deren 12166 Kapitel, ©. 420
— 434, vonder Muſik handelt, in fo weit
fie mit der Poefie verbunden iſt.
Mesomedes, cin berühmter Tons
kuͤnſtler des alten Sriechentandes, lebte zu
Komunter Antonins Negierung, ges
gen das J. 145 nah C.G. und war der erfte,
welcher den Spielern auf der Lyra ordents
liche Regeln vorſchrieb. Deffen ungeachtet
jos der Kaifer feine Beſoldung ein, inde
‚er zu ihm fagte es ſey fchändlich, daß Leute
Wohlthaten von der Republik genießen
ſollten, die ihr doch zu nichts nuͤtzten. —
Sein Wort in Ehren! Man weiß dasjche
beſſer. Vielleicht aber war es Rache des
ehrlichen Antohins an feinem Vorwe⸗
fer, dem Adrianu 8, deffenärepgelaffener
und Liebling Mefomedesgewefen war.
Meffing (Zricdrich Jakob) genannt
the mad Fiddier (der tolle Geiger) war
eine Zeitlang Mitglied im Orcheſter des
Covent⸗Garden⸗Theaters zu Londen,
nannte fih Haͤndels Sohn, Befuchte
täglich deffen Grabmahl in der Weſtmuͤn⸗
fterkirche, ging mit glatt geſchornem Kopfe,
ſchwarz gekleidet, mit einem Sterne, bis ce
am 9. Aug. 1797, in einem Alter von 43
Fahren zu London ftard. Seine Kinder
wurden auf Koften der’ Königl. Societaͤt
der Muſiker erzogen, von der er ein Mits
glied war. Während feines verrückten Zu⸗
— pflegte er Haͤndels Sachen in
ffentlihen Hänfern zu fpielen. a
Mẽ ſt (Raphael) ein berühmter Lauten⸗
macher, bluͤhete um das J. 1627, und war
ein Schuͤler von dem großen Meiſter in ſei⸗
ner Kunſt, Michel Hartung zu Pa⸗
dua. ſ. Baron v. der Laute, S. 93.
Mestrino (Nicolo) Virtuoſe auf
der Violine und fleißiger Komponiſt fuͤr
dies Inſtrument, bluͤhet ſeit dem letzten
Jahrzehend des 18. Jahrhunderts wahr⸗
ſcheinlich zu Paris, wo die mehreſten ſeiner
Werke bis jetzt geſtochen worden ſind. Auch
ſchraͤnken ſich die Nachrichten einzig auf das
ein, was man in den Verzeichniſſen der
Muſikhaͤndler von ihm finder. Seine Wer⸗
ke beſtehen in 1) XII Concerti p. V.
princip. alle in einzelnen Numern zu Pas
vis, bis 1796 geftochen. Eins derſelben
aus B, vn Moz in fürs Klav, mu
; i
\ e
* ⸗
—
4
Met
iſt ebendaſ. geftorhen worden. 2) XVII
Duos p. 2 Violons, davon 6 Städ Op.
405
2, 3St. Op. 3, 3 St. Op. 4. und wieder
6 &t. Op. 7. ausmachen, alleum 1795 zu
Maris geftochen. 3) ILL dergleichen, find
zu Wien, in Offenbach 1795 und in Darm⸗
ftadt 1792 geftochen worden. Ob diefe von
den obigen verfchieden, oder dieſelben find,
ift nicht bekannt. Auch zu Amfterdam find.
3 Stück derfelben geftochen worden. 4) II
Capriccii, das eine a V. solo, und das
andere a2 V, Wien, 6. Traeg, 1798. 5)
VI Variaz.p. il V. solo. Ebend. 1798.
Außer diefennod bey Traeg in Wien in
Mift., welche aber nielleicht auch geftochen
find : 6) VI-Duos concert. à V. e Ve,
) MI Duettia V. e Viola. 8) 11 Son.
aV.eB. Ferner ſind erſchienen: 9) XII
gr. Solos ou etudes p. le Violon. Liv.
1.1802. 10) Modulations ou exempl.
pour passer d’un ton al’autre p. leVio-
on. 180%.
Metallo(...)— Er lebte nicht im
18., fondern um die Mitte des 17. Jahr⸗
hunderts, wie folgendes feiner gedruckten
Werke beweift : Ricercari a Canto e Te-
nore. Venedig, 1665.4. Walther. In
Mſt. befaß noch Breitkopf von deffen Ars
beit: Motetto: Sanctus Dominus’etc.
à 4, Soprano, A.inCanone, B. ı in Ca-
nonee . 2.
Metellus, ein gelehrter Tonkuͤnſtler
des alten Sriechenlandes, aus Gergenti, in
Siciljen, gebürtig, war der Muflflehrer
des Dlato.f. Mongitor Bibl. Sic.
T.I.p.66.
Methfeſſel (Albert Gottlieb, jünger
rer Bruder desfolgenden) fürftl, Schwarz,
burgiſcher Hofs und Kammerfänger gu Rus
dolftadt, Komponiſt mehrerer angenehmen
Sefänge und Klavierftücke, geb. zu Stadt⸗
Um, im Schwarzburg⸗Rudolſtaͤdtiſchen, am
20. Sept.1786, widmete fih unter der
Leitung feines Waters, welcher Kantor und
Muſikdirektor des Dres ift, frühzeitig der
Muſik, ſo daß er ſchon in ſeinem 12. Jahre
ein Paar Kirchenſtuͤcke ſchrieb, welche ſein
Vater auffuͤhren konnte. In ſeinem 15.
Jahre ging er auf das Gymnaſium nach
Rubolſtadt, ſtand dem daſigen Singchore
3 Jahre als Praͤfekt vor, und verfertigte
fuͤr daſſelbe mehrere Motetten und Kanta⸗
ten. Endlich ging er 1807 nach Leipzig, von
Met 406
wo die bermalige geiſt / und fenntnißreis
che Fürftin und Regentin von Rudolftadt,
zu weiteres Bildung, mis Unserftügung,
nach Dresden ſchickte. Hier wußte er fich
durch feine ausgezeichneten Talente fo viel,
Freunde zu machen, daß, alser in der Fa⸗
ftenzeit 18 10 daſelbſt fern Abſchiedẽkonzert
gab, um zu Oſtern ſeine Dienſte in Rudol⸗
ſtadt anzütreren,. man von daher oͤffentlich
ſeinen Verluſt beklagte. Er iſt ein ſehr em⸗
pfindungsvoller und geuͤbter Tenorfänyer,
phantaſirt brav auf dem Klaviere, wobey er,
bey erhoͤheter Empfindung, ſeinen Geſang
mit vereinigt, und begleitet noch außerdem
ſeinen Geſang vortrefflich mit der Guitarre.
Ueberhaupt hat ſich die Kunſt von dieſem
jungen, muntern und talentvollen Manne
noch manches Schoͤne und Angenehme in
Zukunft zu verſprechen. Ich ſchreibe dies
um ſo zuverſichtlicher nieder, ſeitdem ich,
bey der großen Auffuͤhrung der Schoͤpfung
in Frankenhauſen, 1810, das Vergnügen
genoſſen Habe, dieſen Künftier felöft, ſowohl
öffentlich, als unter Freunden mit der Guts
tarre, zu hören und perfönlich fennen zu lers
nen, In den muſ. Zeit. Jahrg. XLI. kant
ach feiner Anz ,
man mehr davon finden.
gabe beſtehen feine bis 1809 gebruckten
Kompofitionen in folgenden: 1) Lieder
mit Begleit. des Klaviers. 2) Grande So-
nate&4 mains. %)Sonatinea 4 mains.
4) VE Vaxiations sur le Theme : Schlas
fe mein Prinzchen. Op.7. Leipzig, 6. Fried⸗
rich Hofmeifter. 5) VIL Var. surleMen.
de }’Op: Don Giovanni de Mozart.
Op. 9. Ebend. 6) VI Son. facil. p. le
Fp. Op. 15. Liv. 1. 2. Ebend. 7) Sehn⸗
ſucht von Schiller, mit Begleit. des Zortcp.
8) Arminia, von Tiedge, beym Klav.
9)Geſaͤnge, VI dreyſtimmige, mit willkuͤhr⸗
licher Begl. des Pf. ĩ ites Werk. b. Fr.
Hofmeiſter. 10) VI Gedichte von v. Sche⸗
le, mit Begl. des Pf. ıates Werk, Ebend.
11) Journal für die Guitarre. 18 und 28
Heft. Ebend. wird wahrſcheinlich fortge⸗
ſetzt. 1 2) GrandDuo p. 9 Guit, Oe. 26.
-
ben Kuͤhnel. 13) Der Troubadour und gs, -
Sedichte,mit Pf. oder Guit. 27. W. Ebend.
Meth feſſel (Friedrjch) älterer Bru⸗
der des vorhergehenden, zuletzt Kandidat
der Theologie, ebenfalls ein talents und ge⸗
fuͤhlwoller Liederfomponift, war geb. zu.
Stadt⸗
-
407 : Met
Sliadbtilm, am 17. Ang. 1771. Bein Bas,
tev entwickelte, durch fein warmes Gefühl
fie Muſik. und deren Öftere und chärige
Ausübung, das fchlummernde Talent des
Sohnes fo [huell und kräftig, dab diefer,
der eigentlich für die Theologie beſtimmt
war, bey allemZeitaufiwande auf Sprachen
‚amd Wiffenfchaften, ſich bisher noch zum
fertigen Klavieriften, Guitarriſten und bes
fonders zu. einem braven Violinſpieler und
Tenorfänger bildete. ermittelt diefes
feltenen muflkalifchen Talente, verbunden
nit feiner beftändigen Heiterkeit, feinem
Bis und feinem Humor, wurde es ihm
Teiht,auf Schulen, Univerfitäten ynd in
jeder feiner nachherigen Lagen feinen Kreis
auın ſich zu ſammeln, vondem er eben fo fehr
geliebt, als geichäge wurde. Als er 1796
feine theologiſchen Studien vollendet hatte,
ſah er ſich gendthigt, die Stelle eines Hauss
lehrers zu uͤbernehmen. Bey dieſem er⸗
muͤdend einfoͤrmigen Geſchaͤfte trieb. ihn
aber theils fein unruhiger Geiſt, theils das
Gefuͤhl, nicht in ſeiner Ophaͤte zu ſeyn, von
Ort zu Ort, ohne ſich je zufrieden und gluͤck⸗
lich zu fuͤhlen. So lebte er als wahrer Min⸗
nefänger eine Zeitlang in Alsbach, in Rhe⸗
na, in Ratzeburg im Mecklenburgiſchen, in
Probſtzella, in Saalfeld, Coburg, Eiſenach
und endlich wicder in Stadtilm, feiner Bas
terftadt. Aber wo ihn nur immer das
Schickſal hinfuͤhrte, da war feine Mufe feine
Jichfte und thätigfte Begleiterin. Den Bes
weis hierzu geben die 14 Liederfammluns _
gen, wovon er feitder 1798 von Rhena aus
beſorgten faft an allen den übrigen Dertern
feines Aufenthalts eine neue herausgege⸗
ben hat, Die Rezenfenten ruͤhmten feine
Lieder wegen ihrer intereffanten Melodien,
md das Publikum fand Vergnügen daran.
Endlich unternahm er auch Die Kompoſition
der Oper: Doktor Fauſt, konnte fie aber,
bey der merklichen Abnahme feiner Kräfte,
nicht vollenden. Doc) gab er noch vor ſei⸗
nem Tode eine gelungene Probe davon in
den Druck. Hätte er fein vortveffliches Tas
lent volllommen ausbilden und ſich ber Mu⸗
fit ganz überlaffen koͤnnen, fo konnte er es
als Künftler zu einem hohen Grade der
Vollkommenheit bringen. Er ftarb aber in
- feiner Vaterfladt, an ber Schwindfucht, im
May, 1807, alfo im 38. Jahre feines Les
.
Met
bens. Bon feinen Werfen innen genannt
werden: 1) XII Klavierlieder. Offenbach,
1798. 2) XII Lieder mit Begl. der Gui⸗
tarre. Leipzig, b. Härtel. 3) Des Sängers
Liebe, ein Heiner Roman in Liedern von
Rochlitz, mit Guitarre. Ebend. Op. 1 2.
4) Kleine Balladen u. Lieder, mitQuitarre,
nebſt einem komiſchen Anhange. Ebend.
5) XII dreyſtimmige Lieder beym Klaviere.
Rudolſtadt, 1800. 6) IIL Geſaͤnge aus
ber Oper Fauft fürs Klav. Ebend. ıgor.
7) XII £ieder mit Klavier oder Guitarre.
Bonn, 1303. 8) Kleine Romanzen und
‚ Lieder, m. Guit. 6.8. bey Kühnel,
Metke (A. E.) Kapellmeifter des. Her⸗
zogs von Braunſchweig⸗Oels, zu Oels im
J. 1798, iſt Virtuoſe auf dem Violoucell,
und hat für das daſige Theater in Muſik ges,
feßt: 1) Die Operette : der Teufel ein Hy⸗
draulifus, 1796, und 2) II Prologe,
1798 auf&eburtsfefte. Seftochen erfchien :
3) Concert p. le Vc.Op. 3.1803. ._
‚.Metochita (Theodorus)ein Lo-
gotheta magnus zu Konftantinopel unser
408°
dem Kaifer Andvonitus Palcolos.
sus, l.amız. März 13 32 ineinem daſi⸗
gen Klofter, und hinterließ: 122 Capita
philosophica et historica miscellanea,
Mſt., deren »3ted Kapitel de Harmonica
handele. Esbefinderfich dies Mſt. noch auf
der Kaiſerl. Biblioth. zu Wien. F Fabri-
cii Bibl. ge, Vol. IX. p. 214. 217. und
219.
*“ Metrophanes (Critobulus)—
Er farb, der Nachricht unter feinem Bild⸗
niffe nah, im, 1658 in dem Alter von
69 Jahren. . j
Metru(,..)ein Singemeifter zu Pa⸗
tis ums J.1676, foll,nach der Berficherung
des Abbe de la Louette, die 7te Syl⸗
be si bey der Solmifatton erfunden, ober
daſelbſt eingeführe haben.
macht ihn zu einem berähmten Kapellmeilt.
Ludwigs XI. umbas $.1620. Viel⸗
leicht waren es 2 Perfonen, Vater und
apa Bourdel. Hist. de la Mus.
T. I. p. 17. ”
Metzelius (Hiergnymus) war
Kantor zu. Stade um die Mitte des 17.
Jahrhunderts, und zu Ilmenau in Thuͤrin⸗
gen u. im Fuͤrſtenthume Schwar burg geb.
Er. bat herausgegeben :. ——
Musi⸗
Laborde
‘
.
% [4
t
409. "Met
Musices tam choralis quam figüralis,
certis quibusdam observationibus,
.. i 22 — ..
iisque rarioribus exornatum, in stu-
diosae iuventutis,
naei Stadensis, sed et plerorumqus
omniypmArtem hanc clangentem atque
tinnientem sitientium et amantium,
zratiam ethonorem Lci publiche ad-
stitutum, Hamburg, 1660. 5 Bogen in 8.
. In Fragen und Antivorten, deutſch und la⸗
teinifch gegeneinander über gedruckt. ſ.
For kels Literat. ©. 296.
Metzger (Mag, Ambroſius) Schuls
College an St. Egidien zu Nürnberg, geb.
daſelbſt, wurde 1603 zu Altdorf Dragifter,
worauf er 1607 obige Stelle erhielt, wels
che er, wieim Närnbergijchen Zion gemel⸗
der wird, bis 1632 verwaltet haben foll.
Zugleich war eraber auch Muſikverſtaͤndi⸗
ger und Komponift, wie feine unten folgens
de Werke ausweifen, wovon er die Pſalmen
ſchon in ziemlich hohem Alter und blöde am
Geſichte herausgab. Wagenſeil in feis
nem „Traktate von Meiſterſaͤngern,“ be⸗
zeichnet auch verſchiedene Töne oder Melo⸗
dien, mit Metz gers Namen, welche
wahrſcheinlich die Meiſterſaͤnger aus deſſen
Venusbluͤmlein genommen, und darnach
gedichtet haben. Seine Werke find: 1)
‚ Benusblämlein, ıfter Theil,newer luſtiger,
Wweltlicher Licdlein mit 4 Stimmen compo⸗
niet. Nürnberg, 1611. 4. 2) Derfelben
ater Theil mit 5 Stimmen. Ebend. 1612.
4. 3) Der Pſalter Davids, in die gebräuchs
lichften Kirchentöne gebracht and mit zoo
neuen Melodien geziert. Ehend. 1630, 8.
ſ. Will 8 Nuͤrnb. Gel. Lex. und Drau d.
Bibl.libr.german. ,
Metzger (F.) jun. iſt ſo viel man mit
Sicherheit weiß, der Sohn des unten fols
genden würdigen Seorge Mebger,
und, gleich ihm, ſchon felt 1793 Virtuoſe
aufder Floͤte und Mitglied Ber braven Chur⸗
fuͤrſtl. Kapelle zu Muͤnchen. Zugleich ſcheint
er ein fertiger Klavierkomponiſt zu ſeyn, der
deswegen nicht mindern Beyfall genießen
muß, da feine Werke groͤßtentheils Doppelt,
einmal zu Paris und dann zu Offenbach
und an andern Örten,nachgeftochen worden
find. Ob nun der Komponift dieſer Klaviers
werke wirklich dieſer junge Floͤteniſt, oder ein
Bruder von ihm iſt, der ſich zu Parls auf⸗
rl Athe-
X
— ‚Met en &
hätt, iſt naicht auszumachen, da Bey fein
von allen diefen ein Vorname oder ande
Unterfcheidungszeichen in den Kataͤlo
zu finden it. Doch wäre faft eher basLet
ce zu vermuthen; indem feit ungefährı 7
eine neue Neihe von Floͤtenwerken bef
ders numerirt erfcheint, welche Hier am €
de der Kiavierfachen angehängt find. D
fheint zu beweiſen, daß jegt 2 Komponif
diejes Namens leben. Die bisher un
diejem Namen geftochenen Werke beftel
in folgenden: ı) XII Petits Airs p.
Clav. av. Violon. Berlin, 6. Humn
Op.1.1795.u. Paris. 2) III Son. faı
p- le Clav. ar. Violou, Op. 2. Ebe
1795. 3)VI =. le Clav. av. V.
lib. Paris, 1793. Op. 4. au Dffende
4)Son. a 3 mains. Op. s. Paris.
XV Son. p. le Clav. av. Violon. Op.
6.7: 8.9. jedes zu 3 Sonaten. Paris
den Jahren 1792 und 93. Desgl. all
Werke zu Offenbach, 1795. 6) Batai
de Fleurus p. le Cfav. Op. ır. Paı
desgl. Leipzig, 1796. 7) VI Airs var.
le Clav. Op. 10. Offenbach, 1795. dei
‚4 Otuͤck davon zu Heilbronn. 8) VIA
var. p. le Clav.,Op. 12. Offenbach.
III Son. facil. p.leClav. Op. 13.0ff
bach. deögl. Leipzig. 10) XII Petit. P
ces p. le Clav: d’une difliculte progr
sive.Op. 13. Leipzig, 1796. 11) Ari
te: Ah qa ira, varıp. leClav. Berlin,
Hummeh, 1791. und Heilbronn. 12) C
verture à 4 mains. Paris, 1792. ı
Air: Ie suis ne natif de Ferrara, ı
Var. p. leClav. No.22. Heilsronn ı
Dffenbady. 14) Marche des Marseill
varıp.le Clav. No. 77. Offendad.
Gerner ohne Klavier: 15)
Sinfon.a Br. Orchestre, st) VL Tr
p- Fl. Violon etB.Op. ı7) Conce:
p- Fl. Augeburg. Op. 3. 1798. Da
Calendriermusical univers. von 17
ſchon ein 5. Mezger als ein zu Pa
lebender KlaviersMeifter ımd Kompo
angeführt wird ; fo bleibt fein Zweifel m
übrig, Daßdiesrine ganz verſchiedene J
fon von ben beyden Münchner Metzz g e
feun muß, um fo mehr, da auch Der juͤng
Giötenift zu Minden Carl Heißt. N
hat der Parifer Mez ger herausgegeb
18)Preludes pourle a
| E
N
%
r
Kir
Met Meu’ |
‘tous les tons usites majeurs et Mir.
ssivement en’
deux parties,compos6s par F.Mezger:
meurs, divis6s pro
Oeurvr. ı6. Parıs chez V’auteur. 1800.
29) Le Radeau ou la premiere entre-
vus des Emper. Napoleon et Alexan-
dre. Piece histor. p.Pf.chez A, Kühnel.
Mes ger (Geyrg) — Diefer Meifter
aufder Flöte ſtarb zu München, im Jahr
"3794. Das vollſtaͤndige Verzeichniß feiner
Werke, welche a
Hummel zu Berlin geſtochen worden ſind,
folget hier: 1) VI Concerts p. a Bl.
j Op. le No, sm, =) VI Floͤtentrio s.
Op. as. 3) VI Slötendno's. Op. 3. 4) II
Concerts Aa FI. Op. 4. 5) VI Quartets
UFI. V. A. et B. Op. 5. 6) VI Son. a
Fl. eB.Op: 6. 7)UlConcerts p. la Fl.
Op. 7. N0.7.8- 9.
de Meude Monpas I. J. O.) ein
franzoͤſiſcher Chevalier und Gelehrter uns
ſeres gegenwärtigen Zeitalters, hat heraus⸗
gegeben: Dictionnaire de Musique,
dans lequel on simplifie Jes expres-
sions et les definitions mathem. et
phys. qui ontrapport à cet art,avec des
. semaryuessürles Poätes Iyriq. les Ver-
der R
gificateuts, les Compositeurs, Actours,
Exöcutansetc. Paris, 1788. 8. (wodurch
die muſ. Kunft nichts gewonnen hat, fest
Hr.v. Blankenburg, BL. ©. 420.
feiner Zufäge zu Sulzers Theorie, hinzu.)
M eunier(...) — Ein Kontraviolos
wit diefes Namens befand fih 1798 im
Orcheſter bes großen Operntheaters zu Das
ris. Vielleicht Ift dies der Komponiſt der ins
4. 8er. angeführten Violinquartetten.
*Menursius (loannes) ein Philos
bog, zulegt König. Hiſtoriograph, und Pros
feffor der Politik und Sefchichte zu Sora,
geb. zu Losdun beym Maag 1579, wurde
bey Bernevelds Söhnen Hofmeifter, .
welche er 10 Jahre lang unterrichtete, mit
ihnen die vornehmften Höfe und Bibliothe⸗
Ben befuchte und 1608 zu Orleans Doktor
wurde. Dach feiner Zurückkunft
. wurde Er zuLeyden Profeſſor der Geſchichte
and griethifchen Sprache, worauf er von
Könige von Dänemark, Edriftian IV.
zu obigen Stellen nach Sora berufen murs
den, two er am 20. &ept. 1639 oder 164
an Oteinſchmeren ſtarb. Seine hieher ger
ſeit 1782 bis 1789 bey
f *
1
[4
Meu . Mey, 412
hoͤrigen Schriften find: --ı) Aristoxeni
ElementaHarmonica, Graece. Leidae, |
1616.4. 2) Nicomachi Enchiridion
Harmonices,Graece.Leidae, 1616. 3)
Alypii Isagoge Musica, Grasce, Lei-
dae,1ı616.4. '4) Orchestra, sive deSal-
tationibus Veterum. Leidae, 1618. 4.
Enthältdie@rklärung von 189 Sriechifchen
Tängen,und iſt auch in des Gronorius
Tom. VIIL Antiquitatum Graec. 1699
auf den erſten 16 Blättern abgedruckt. 5)
Porphyrii Philosophi Opera omnia
Graeoe, ſaͤmmtlich mit Anmerkungen.
Meufhel(KHang) ein Poſaunenma⸗
er gu Nürnberg ums J. 15270, hatte es
in Verfertigung diefer unbehälflihen Sins
firumente fo weitgebracht, daß fie vorzuͤg⸗
Ich zum Solo und zur Begleitung der
Singſtimmen tauglich waren, weswegen fle
nicht nur an vielen Hoͤfen geſucht wurden,
ſondern er auch mehrere von®ilber für den
Pabſt Leo X. werfertigen mußte, welcher
Meufheln nah Rom kommen ließ
und ecichlich beſchenkte. Er ſtarb endlich zu
Nürnberg, 1533. ſ. Doppelmayes
Nachr. von Nürnd. Künftl.S. 294.
Meuſel (Iohann Georg) — Zu ſei⸗
nen Bemühungen umdas Beſte der Kunſt
gehöret noch : Des Hrn. Grafen von Caps
Ins Abhandlungen zur Geſchichte und zue
Kunft, aus dem Srangöfifchen überfegr.
Erſter Theil, Altenburg, 1768. Zweyter
Theil, mur zum Theilvon ihm. ingr. 4.
Meusnier{(Anue Gabriel de Ker-
lon) ein unbefannter franzoͤſiſcher Schrift⸗
fteffer, bat herausgegeben: Le Codelyri-
que, ou Reglement pour l’Opera de
aris. Paris, 1743. 12. "
: Mey. (Girel.) ſ. Mei.
Meyer (...) Unter dieſem Namen
find ums J. 1800 geftochen worden : XLI
Duos p. 2 Vc. assez faciles pour dire
execut&s parles Commengans. 7
Meyer (Bernhard) ein unbelannter
Tonkuͤnſtler, wahrfheinlih ein Organift
um 1650, von defien Arbeit fi noch in
Mſt. unter meiner Sammlung befinden :
1) Kurtzer Unterricht, wie man den Gene⸗
ralbaß tractiren fol. 2) Verſchiedent Or⸗
gelſtuͤcke in einem Tabulaturbuche in Mſt.
von 1673.
Meper (C. H.) Hat bey Kühnel in
Ldeipꝛig
413 | Mey
Leipzig: Herausgegeben :
Clarin. g Ob. 4 Fag.2 Cors_No. ı. 2)
Zwey Kegeltänje zu 4 Händen für Pf. 3) _
18 verfchiedene. Tänze im neueften
fchmad. ztes W. 4) Dergleihen 416%.
s)Six Walses a 4 m.p. Pf. Oe. Br
Meyer (Ioahim) zulegt Dr. und
Profeſſor der Rechte und ber Sefchichte,
vorher aber Profeffor der Muſſk zu Göts
tingen, geb. zu Perleberg im Brandenbur⸗
giſchen, am za. Aug. 1661, bildete ſich als
Tonkuͤnſtler auf der Schule zu Braun⸗
ſchweig, wo er 3 Jahre hindurch Chor Präs
fett war, ftudirte dann zu Marburg; und
wurde nach einer Reiferwelche er, als Hof⸗
meifter zwener Herrn von Schulenburg,
durch einen großen Theil Deutſchlands und
Frankreichs gemacht hatte, 1686 ale Can-
tor figuralis an das Gymnaſium nah Goͤt⸗
fingen berufen. Hierauf wurde er 1695
dafelüf Professor Musices, und 1707
Doktor der Rechte, wobey er in der eriten
Kiaffe des dafigen Gymnaſiums die Ger
ſchichte und Geoaraphielchrte. Ban 1717
dis 1729 lebte er ald Professor emeritus,
wobey er aber noch in vielen wichtigen Pros
ceffen.ald Advokat diente, bis im leßtgedachs
ten Jahre ihm der Schlag das Gehirn u. die
Zunge rährte, woraufer any. April 1732
farb. ſc Dr. Heumann s Leichenpro⸗
gramm. Er war fein Freund von Kirchen⸗
Zantaten, vielmehr wünfchte er, man moͤch⸗
te es bey den Mioterten, als einer erbauli⸗
chern Kirchen Muflt, laffen, und die Kan⸗
taten ganz aus der Kirche verbannen, indem
fie aufs Iheater gehörten, und gab deswe⸗
gen folgende Schrift heraus, welche ihn
- aber in einen Streit mir Mattheſon
md Bubr mann vermickelte, weswegen
er noch unten folgende zw Schriften nachs
folgen ließ: 1), Unvorgreifliche Gedanken
Aber die neulich eingeriffene theatraliſche
Kirchenmuſik, und von den darinnen Biss
hera üblich gewordenen Eantaren, mit Bers
gleichung der Muſik voriger Zeiten zur
Verbefferung der unfrigen vorgeftelt.
Lemgo, 1726. 70 Seiten im 8. .2) Der
- anmaßlihe Hamburgiſche Criticus sine
Crisi, entgegengefegt dem fogenannten
Goͤttingiſchen Ephors Joh. Marthes
ſons, und deſſen vermeyntlicher Beleh⸗
rungs⸗ Ungrunbd in Verthädigung.des thea⸗
V A *
1).Partita pe’
Mey 414
traliſchen Kirchenmuſik gewiefen von ıc.
Leingb, 1726. 180 Seht. in $. 3) Der abs
gewürdigte Wagemeifter, oder der faͤlſchlich
nn gerechten Wagichale eines vers
apten, aber wohl befannten Innocentiä
Srantenbergs auf dem’ Parnaf ers.
Bannte Ungerechtigkeit und Betrug, famt
deren und ihres Fabricanten Beftrafung,
in einer Relation undblinterredung zweener
guter Freunde, Gottlieb und Lebe
rechts vor⸗ und der Läfterfchrift vorbefags
ten Frankenbergs cinvorallemal ent '
gegengeftelle von einem dankbaren Diſcipul
des faͤlſchlich aufgezogenen, übel abgewoge⸗
nen, und ſchaͤndlich belogenen Herrn D.
Sad. Meyer. 1729. 61 Seit. in g.
Meyer oder Meier (Johann) ein
braver Orgelbauer ih der eriten Hälfte des
17. Jahrhunderts, hat 1) die Orgelinder -
Hauptkirche zu Frankfurt a. M. erbauer,
und dann 2) die Müniter Orgel zu Um
1630 durchaus erneuert. f. Adlungs
mus. mech. I. p. 276, '
Meyer (Johnnn Friedich Bapfän
ger und Komponiſt in der Anſpacher Kapelle
ums J. 1730, geb. daſelbſt 704, war ein
Schüler des daſtgen Kapellmeiſters Bm:
ler, mit welchem er auch eine Zeit lang im
Stalien geweſen war, und erhielt nach feis
ner Zurückunft obige Stelle. Er fpielte
nicht nur Klavier, jondern verftand guch die
Kompofition, indem er ſchon 1730 mehrere
Partien verfertiget harte. Vielleicht iſt es
der naͤmliche, welcher ſchon im a. Ler. unter
dem Namen Joh ann Meyer, als nach⸗
maliger Kapellmeiſter zu Anſpach, ange⸗
fühet wird. A SEHR:
Meyer (Johann Heinrich Ehriftian)
zuletzt Lieutenant unter dem zu
ſtehenden Hannoͤveriſchen Rediment Sach⸗
Goͤttingen
ſen⸗Gotha, geb. zu Hannover am 18. Mäp '-
1741, ſchrieb außer andern Werfen auch:
Briefe über Rußland. Göttingen, 1779.
3 Bände in 8., inderen erſtem Bande der -
aoſte Briefhandelt: von ben Ktubsin Per
ter&burg, vom Theater, vom Vauxhall, von
der Jaͤgermuſik, von der Volksmifik und
vom Landtanz, wobey auch eine Ruffiiche
Vorfsmelodie mie abgedruckt if, und ſtarb
am 16. November 1783.
Meyer (Peter) ein um bie Mitte tes -
‚vorigen Jahzhumderse ie zu
— ms
5
ı
. \
Mey
Amfterbam lebender Tonkünftler und Kom⸗
poniſt, hat von. ſeiner Arbeit in, den Druck
gegeben: 1) Chriſtiiche Muſicaliſche Klag⸗
and Troſt⸗Spruͤche von 3 und 4 Stimmen
und einem B. C. Hamburg, 1653. 4...
Corn. aBoughemBibliogr. Math. p.
348. 109 weiterhin, p. 547. noch folgendes
von diefem Meyer angemerkt fieher:
Peter Meyer heeft het derde
deel van’t konstigh Speel-Toneel
samen gesteldt, vol van de nieuwate
* Fianse en Engelsche ende heden-
daeghsche Dansernen, als mede de
- meeste Baletten, die op de Amster.
danıse Schouwburgh gehoort ende
' yertoondt worden, om met twee, 500
Viol-Bas,of Viol de Gamba, als ander
Speelgereetschap. tespeelen.Gedruckt
tot Amsterdam, 1660. 5
Dreyer (Peter) Taſteninſtrumentma⸗
er zu Hamburg ums J. 1800, iſt aus
Amfterdam gebürtig, und gehört unter die
guten Arbeiter ufid Künitler der gegenwärs
i Zeit. ⸗ |
er (Sibrand)’ ein undefannter
Geſehrter ans der eriten Hälfte des 18.
£ Jahrhunderts, hat geſchrieben: Gedanken
von dem ſogenannten Wunder⸗Horn des
Grafen Otto des ıflen
—*
durg. Öremen, 1737. 8.
yon Meyer zu Knonow (Carl
Andreas) — undniht Drayer,wieerim
a. 2er. genannt wird, wo Übrigens aber alles
feine Richtigkeit hat, was dort von ihm ges
fagt wird, war geboren zu Schnellfurthel
in der Oberlauſitz am 30. Oft. 1744, ging
2759 auf die Akademie nad) Leipzig, und
tehrte 1763 von da wieder in feinen Ge⸗
Surssort zu feinem Vater zuruͤck. Im Jahr
‚764 kaufte er die Güter zu Rothenburg,
wo er ſich ganz ſeinerLieblings⸗Neigung zur
Naturkunde, Mecyanik,befonders aber zur
Muſtk uͤberließ, in welcher Kunft er ſchon
als Züngling es auf dem Klaviere und der
Dia ra weit gebracht hatte. Er
ritt unn faft.täglich von hier aus nach Gär;
litz, um bey dem daſigen Organiften Ni eos
ai auch Generalbaß zu lernen. Endlich
verfaufteer 1785 feine Guͤtex wieder und
309 nun ganz und gar nach Gorlitz, wo er
Sch bis an fein Ende mit dem Baue von In⸗
Arumensen mancher Art beſchaͤftigt dat. Dr. Chladninenerfundenem €
| gehoͤrt,
2 .
yon Didene
Mey. 16
Außer ber Aeols harfe, deren Verferti⸗
gung ihm ſo ſehr gluͤckte, daß ſie das Lieb⸗
lings⸗Inſtrument feiner ganzen Gegend
wurde, ind außer feinen’anhaltenden, aber
fruchslofen Bemuͤhungen, fein Klavier uns
verſtimmbar zu madjen, verfertigee er ſehr
gut Harmonika’s, zu welchem Behufe
er eine’ eigene Glashütte angelegt hatte. Zus
gleich fpielte er dies Inſtrument auch meis
ſterhaft. Hierbey ließ er es aber nicht allein
bewenden, indem er ums 5,1794 fo lange
arbeitete, bis er einen auf ganz neue Art
eingerihtegen Bogenflügel ju Stans
de gebracht hatte. Wahrſcheinlich bediente
er ſich dabey des guten Raths anderer Sachs
verftändigen. Soverfihert Hr.D.Chla ds
n iezu Wittenberg, (ſ. Literar. Anzeig. 1798.
©. 1225.) daß er ſelbigem die naͤmliche
Idee muͤndlich angegeben habe, welche nach⸗
mals ausgefuͤhrt worden iſt; zu feiner Aus⸗
führung fol aber ein Tiſchler⸗Meiſter zu
Goͤrlitz das meifte beygetragen haben. Die
ausführliche Beſchreibung diefes Bogen⸗
fluͤzels indem Oktoberſtuͤck der Laufitziſchen
Monatsſchrift von 1795, wo ſich auch die
Abbildung deffelben von innen und von au:
Ben befinder, lautet folgendermaßen: „Zu
Goͤrlitz hat Hr. v. Mey er 1795 ein Bas
genklavier, in Geſtalt eines Fluͤgels, mit
Darmſaiten, vom großen C bis zum dreyge⸗
ſtrichenen £, erfunden und zu Stande ges
bracht. Mitten geht quer durch das ganze
Inſtrument ein viereckiget Rahm ſenk⸗
recht, in welchem fuͤr jede Saite ein Bogen
von Pferdehaaren eingeſpannt iſt, und wel⸗
cher durch einen Fußtritt auf und nieder be⸗
wegt wird. Durch das Niederdruͤcken der
Taſte wird jeder einzelne Bogen, waͤhrend
ſeiner Bewegung, an die Saite angedruͤckt,
indeß die Saite in ihrer ruhigenLage bleibet.
Durch einen Druck mit dem Knie erhebt
ſich in der Mitte des Inſtruments ein quer
über liegender Steg, deſſen metallene Stifte
jede Saite in zwey Theile theilen, ſo, daß
das ganze Inſtrument um eineOktave höher
intonirt. Dies nennt der Erfinder einen
Flageoletzug. Auch im Aprilſtuͤcke des Mo⸗
dejournals von 1796 ſoll ſich eine Nachricht
davon befinden. Hierbey ließ es aber Hrn.
"von Meyers Kunſtfieiß noch nicht be—
wenden. Nicht fo bald hatte er von des Hrn.
uphon
—
417 Mey Mes
gehört, als er eine Reife nach Wittenberg
unternahm, Eonnte aber Ben innern Ban
beffeiben damals nody nicht zu fehen befoms
men; doch fand er ı 791 zu Nießky das vom
— Dre.Quandt erfundene, einigerma⸗
en ähnliche Inſtrument. Hierauf brachte
er, nach manchen großen Aufopfesungen von
Zeit und Mühe, auch ein ähnliches Inſtru⸗
‚ment zu Stande, das er aber Harmonis u
kon nannte. Endlich ſtarb er zu Goͤrlitz
am 14. Jan. 1797, worauf feine Effekten,
worunter auch feine muſ. Inſtrumente ge⸗
Hoͤrten, verauktionirt wurden, In weſfen
baͤnde fie aber gekommen jind, hat man.
nicht erfahren. Nachrichten von der Erfins
Bung und Beſchaffenheit derfelben finder
man noch im Fabrik⸗Journal 1795. ©t. .
I. S. 441. --445. in der National
zeitung der Teutſchen 1797. St. 13.8.
©.280 — 232. in Wielands Neuem
Teutſchen Merkur 1797. St. III. &. 291.
beſonders aber in Dr. Anton's Denk
Schrift aufihn, in ber Laufigifchen Monats⸗
ſchrift 1797, Map. J
von Meyer (Baroneſſe) eine Dilet⸗
tantin zu Wien ums J. 1796, wurde um
dieſe Zeit nicht nur unter die daſigen vor⸗
zuͤglichſten und ausdruckvolleſten Fortepia⸗
805 Spielerinnen, fonderu auch Komponis
Binnen, gezählt. f. Sahıb, der Tonkunſt
1796, und Da ubens Selbſtunterricht,
Vorrede. Er
- Meyland (ac) f. Meiland,
Mepn jun. (..;) etablirte 1797 u
Hambnrg sine Muftthandlung, und gab
Davon zu nämlicher Zeit ein ziemlich volls
ftändiges Verzeichniß geftochener, gedruck⸗
ter und. geſchriebener Muſik⸗Stuͤcke von
213 Seiten in 8. aus. Nach der Zeit hat
er damit nicht nur einen Inſtrumenten ⸗
handel verbunden, ſondern auch verſchiede⸗
ne Werke ſelbſt verlegt. Ein Carl Wil h.
Megyn iſt daſelbſtRaths Buchdrucker, und
beſitzt eine Notendruckerey.
: Mezadri(., Jein Violinmacher u
Lucca um 1700, beflen Infirumente ger
ſchaͤtzt werden.f. Franz AlbinoniNo-
- tadegli Stromenti. Milano, in der Ders
fin. muf. Menatsſchr. ©. 169,
‚Mezger. ſ. Mebger:
‚Mezöger i(Giov.Nioolo)einKoms
yonift, deſſen Lebenszeit nicht bekanm if, ..
Eäcx. b. Tonkünfktes: DIL. TE,
Mio "418
hat von jeitner Atbeit herauegegeben: Ma-
gnificat 23 vocicon B.cont,. Walt ber,
Michae (M.) ein Monch und kunſte
voller Orgelbauer um das 3.1550, hat Or⸗
geln zu Aſchersleben und Mansfeld, beſon⸗
bers aber das im Dom zu Magdebürg ches
mals geftandene Lleine Werk mit bielem
Bleiße erbauen. ſ. Praetor. Syntagma
°P. 117. | a
Michae GAMagister)wat, nach ſeiner
in der Dominikanerkirche zu Baſel befind⸗
lichen Grabſchrift, a Prieſter und Organiſt
dieſer Kiche,am29. Aug. 17443 geſtorben.
Ein Beweis wenigſtens daß dafelbit ung
diefe Zeit die Orgeln fchon im Gehrauche
geweſen waren. —
Michael (Pater) ein Minorit, wele
\
‚Gen uns Hr.von Dittersdorf in feis
ner Biographie, ©, 135. als einen weite _
und Breit berühmten Klavieriſten und Ors
ganiften kennbar macht, den gr 1766 zu
Wien zur neuen Kapelle des Biſchofs von
Großwardein engagirt habe, wo derſelbe
bey ſeiner erſten Erſcheinung ein neues
wunderſchoͤnes Konzert von ſeiner Kompoe
fition auf dem Klaviere geſpielt babe. Dief
mag hier, als die einzige Nachricht, die man
von ihm findet, angemerkt bleiben. Man ,
vergleiche hiermit den Artike Mich aeſis
im a. ter. S. 939. ohne Vornamen, we:
mehrere Kiavierfachen angeführk werden,
welche ihm wahrfcheinfich angehören,
"Michael (Roger) zuletzt Chırf: Ras
pellmeifier zu Dresden ums J. 1600, war
ein gebotner Niederländer, der ı 587,nad
dem Tode des apellmeiſters Georg Fors
ſt er den Rufnach Dresden an deffen Stel⸗
te erhielt: Er hat daſelbſt von feiner Arbeit
in den Drust gegeben :' x) Introitus Do-
minic. Dierum 5voc. Leipzig, 1599. 4
2) Introitusanniverser. Ebend, 1603. 4,
ſ. D. 3. Andre. Gleich Dresdn, Reform.
und Hofpred. Hiſt. C. 10. p. 95. im Vor⸗
berichte. ee ———
Michael (Samueſ) Organiſt ums J.
1630 an der Nikolaikirche zu Leipzig, geb,
zu Dresden, hat von feiner Arbeit befanne -
gemacht: ı) Psalmddia Regisa, oder auss :
erlefene Sprüche aus den 25 Pſalmen Das:
vids, mit 2, 3,4 und 5 Stimmen, beybes
vocaliter und auch instrumentnliter zu
aebsangen Beipgig, 1633. 4. 3) Padua⸗
nen
4:9
nen und Salliarden ꝛc. Erſter Theil und
zweyter Theil. Nah Walther.
‚ Michaelis (Chriſtian Friedrich) der
Sohn eines Leipziger Arztes, Mag. der.
Philoſophie und feit 1801 Hauslehrer des
Rammerherenvon Roſch o w zu Pleſſow
bey Potsdam, geb. zu Leipzig 1770, war
Privarichrer der Philoſophie zu Leipzig ſeit
dern Jahre 1793, und.Bargefchrieben: 1)
Leber den Geiſt der Tyonkunſt mic Rückficht
auf Kants Kritik der äftherifchenlircheile;
kraft. Ein Aftherifcher Verſuch. Leipzig, bey
Schaͤfer, 1795. 134 Seiten in 8. mit der.
auf der Orgel fpielnden Tärilia nad
Rubens, als Titelvignette. 2) Weber
den Geift der Tonkunſt ıc. Swepter Vers
ſuch. Ebend. 1800, 160 Seiten in 8.
3) Ueber den Rang der Tonkunſt unter den
fhönen Kuͤnſten. f. Leipg. muſ. Zeit. Jahrg.
D.®&.183. 4) Ueber das Erhabene inder
Muſik. ſ. Monatsſchr. für Deutfche,isor.
18 Heft.. 5) Einige Ideen über die aͤſtheti⸗
ſche Natur der Tonkunſt. |. Eunomia,1802.
Maͤrz⸗Stuͤck. 6) Nachtrag zu den Ideen
über die Afthetifhe Natur der Muſik. f.
Eunomia, Berlin, 1801. April⸗Stuͤck. 7)
Ueber das Intereſſante und Ruͤhrende in
der Muſik. Eunomia. Auguft. 1804. 8)
Ueber den Dilettantismus in der Muſik.
Allg. muſ. Zeit. No. 13.1802. 9) lieber
bie muf. Wiederholung und Veränderung.
, %.m. 3.No.13.1803. 10)Ueber die Vor⸗
> theile der frühen muſ. Bildung. Am. 3.
No. 8.1804. 11) Gedanken eines Franz
zofen über die Analogie zwilchen Ge⸗
fichtes und Gehoͤrsvorſtellungen, zwifchen.
Malerey und Muſik. 3.m.3. No. 21.
1804. 13) Noch einigeBemerkungen über
den Rang der Tonkunft unter den ſchoͤnen
Künften. X. m. 3. No.46.1804. 13 )Ues
Ser den Geiſt der Tonkunſt. A.m. 3. No.
50.,1804. 14)Ueber den Misbrauch der
Blasinſtrumente in derneuern Muſik. A.
m.3.No. 7.1805. 15) Ueber einen Auf⸗
ſatz mit derlleberſchrift: Wollen alleDeuts
ſche Muſikanten werden ?Cin der Biblioth.
der paͤdagog. fit. herausg. v. Guths⸗
muths Novp. 1804.) 4.m.3. No. i5.
1805. 16) Ueber die Kirchenkantate und Ch
dasOratorium. A.m.3. No. 29.31. 1805.
17) Verichtigung irriger Begriffe vom
- Muftunerriige Y:m.3 No· 35. 1805.
Mic - — F
Mia
18) Ueber muf. Geſchmack X.mB.No. 4.
1806. 19) Ueber Schottifche und Irlaͤn⸗
420
diſche Muſik. A. d. Engl. A. m.3. No, 26,
1806. 20) Ein Verſuch, das innere Weſen
der Tonkunſt zu entwickein. A. m. 3. No.
43. 44. 1806. 21) Ueber den aͤſthetiſchen
Charakter, Werth und Gebrauch verſchie⸗
dener muſ. Inſtrumente. X. m. Z. No. 16,
17.1807. 22) lieber eine Stelle in Dr.
Niemeyers Grundſaͤtzen derErziehung,
in Betreff der Singchoͤre in Stadtſchulen.
Ueber die Pauſe. — Betrachtungen eines
Engländers über den Einfluß der Muſck.
4.m.3. No. 26. 1807; 23) Nachricht
von der berühmten Oprrnfängerin, Mad.
Catalani A.d. Engl. A.m.3.No. 36.
1807. 24) Ueber das Humoriſtiſche ober
Launige in der muf. Kompofitios. 25) Res
cenfion von D. Momisnys Cours .
complet d’harmonie etc, A. m. 3. No;
1.2.4.,5.1808. 26) Ueber das Idealiſche
der Tonkunſt. X.m.3. No.29.1808. 27)
Ueber einige Fehlgriffe in der Geſangskom⸗
pofition.%.m.3.No. 17.1810. 28) Res
cenfion der III Grands Ceprices p. A.E.
Müller.Oe. 34. A.m. S. No. 27.1812.
Ueberdieg finder man. auch in Meis
ch ardts Berlin. muf. Zeit. von 1805
und 1806 mande ſchaͤtzbare aͤſthetiſche
"Auffäge von feiner Feder für Tonkuͤnſtler.
. Außer Nachrichten über Konzerte und
Kirchenmuſik dat er für dieſelbe folgendes
bepgetragen: 29) Vermifchte Bemertuns
gen über. Muſik. 1805. No. 4. 6.7. 35.
36.45. 1806. No.21.24.27. 3o)lies
ber die wichtigften Erfoberniffe ber Toms
kunſt, als fchöner Kunft. 1805. No.33.34.
31) Ueber die Macht der Tonkunſt. 1805.
No. $ı. 32) lieber Deklamation. 1805.
33) Ueber fentimentale und naive Muſik
1805. No.38. 34) Die Tonkunſt. Ein
lyriſch⸗beſchreibendes Gedicht. 1805. in 2
Numern. 35) Ueber den Charakter der
Kirchenmufll. 1806. No. 35. 36) Ueber
bie Eigenheit mancher Birtuofen im Vor⸗
trage.ı805. No. 48. 37) Ueber bie mos
ral. Sphäre des Tonfünftiere. 1805. No,
18. 38) Weber die Gemuͤthsart und den
araßter, weiche dem muf. Vortrage ind
Komponiren günitig find. 1805. No. 20
39) Ueber die Prüfung der muſ. Faͤhigkei⸗
Km 1805, No. 56 — 58. 40) Ueber eis
7:
“2X Mic
2*
nige Schwierigkeiten · bey der Wahl des
Künjtierberufs. 1806. No.29. 41) Ver
ber gerechte und billige Würdigung muſ.
Mente. 2805. 42) Ueber das öffentliche
Loben und Tadeln junger muf. Talente.
‚1805. Sernergehörthieher 43) fein Aufs
fag über muf. Malerey in den „Mitthei⸗
lungen gu Beförderung der Humanitaͤt umd
des guten Geſchmacks, herausg. von €. 3.
Michaelis. Leipg.1800.” 44) Ueber
die verfchiedenen Gattungen der Duft.
Ein hifkorifchsäftherifher Beytrag. 45)
Ueber den verfchiedenen aͤſthetiſchen Cha⸗
rakter einiger Romponiften. Beyde im Frey⸗
muͤthigen, herausg. von A. Kuhn. Ber⸗
fin, 1811. 46) Entwurf der Aesthe-
ik, als Leitfaden bey akadem. Vore
lesuxigen. Yugsburg, 1796. Im der obis
gen aten Numer kommt ©. 19. eine Ab;
handlung vor: Weber die Afthetifche Be⸗
Handlung der Tonkunſt. Eine Vortefung
zur Eröffnung muſikaliſch⸗aͤſthetiſcher Vor⸗
traͤge, 1798, wodurch wir erfahren, daßLeip⸗
zig gegenwaͤrtig den Vorzug vor faſt allen
Abrigentiniverfitdten Deutſchlands genießt,
Daß auf: feinen Kathedern auch die muf.
Wiffenfchaft gelehrt wird. Eine‘ Sache,
welche Marchefon fo ſehr wuͤnſchte und
zu Herzen nahm, daß er ſogar ein betraͤcht⸗
liches Kapital für eine muſikaliſche Profeſ⸗
fir zu Leipzig niederlegen wollte, was er ber
kamtermaßen nad) der Zeit zur Erbauung
ber Michaels Orgel In Hamburg anwand⸗
se. So herrlich auch immer dies Denkmal
. üfbdaserfich hierdurch geftifter har; fo glans
be ich dennoch, eswäre mehr zum allgemeis-
nen Beſten der Kunſt angewendet geweſen,
hätte er ſeinen erſten Vorſatz ins Werk rich⸗
ten koͤnnen, beſonders, wenn dieſe Stelle
immer Maͤnner von ſolchen Einſichten und
von ſolcher Liebe zur Kunſt beſeſſen Härten,
ds Ar. Michaelis in dieſen beyden
Baͤndchen Über den Geiſt der Toukunſt zu
erkennen giebt. Zwar beſaß Leipzig ſchon
vor 30 Jahren in dem wuͤrdigen Mathe⸗
matiker, Hrn. M. Rudolph, einen muſ.
theoretiſchen Docenten. Da dieſer ſich aber
bioß auf den trocknen mathematiſchen
der Muſik in ſeinen Vorleſungen einſchraͤnk⸗
0; ſo fanden ſich nur ſelten fo viel Zuhbrer
ein, um die Vorleſungen wirklich zu Stan⸗
de bringen zu koͤnnen. Beydes zuſam⸗
t
Mic ‚4232
men, fowohlbie Aeſthetik, als der mathema⸗
tiſche Theil der Muſik, nebſt der Akuſtik, in
einem halbjaͤhrigen Kollegium, wuͤrde mih⸗
rere Mannichfaltigkeit in die Materien und
zugleich mehreres Intereſſe und ſicher mehr
rern Nutzen bringen. Nachdem Hr. M. im
$.1803 auch eine Hauslehrevſtelle zn Dres⸗
den bekleidet, lebte er in den folgenden Jah⸗
ren, einige Beſuche in Berlin (wo ihm die
Singakademie und die Opern, „Arnride”
von Glhuck und „Brennus” von Reis -
chardt, hohen Genuß. gewährt hatten)
u.a. D. ausgenommen, wieder zu Leipzig, -
wort in feinen Vorleſungen über Aeſthetik
der Muſik inmer ausführliche Betrachtung
gen widmete, und fich Übrigens mit literaris
ſchen Arbeiten befchäftigte, die ſich auch oft
aufdiefe Kunftbezogen. Weidenhams
mer (nachher Muflkichter in Moskwa),
Burgmüller, Organiſt Goͤrner u.a,
Gatten ihn als Knaben im Klavier, beyde
letztere auch im Generalbaſſe unterrichtet.
Bey Hrn. Ruhe erlernte er die Violine,
Und fo fuchte er vorzüglich an ben Werken
von Joſ. Haydn, K. Ph.E. Bad, Mar
zart, J.cSeb. Bach und Clementi auf
dem Klavier Fertigkeit u. Geſchmack zu bil⸗
den, bis in den neuern Zeiten van Beet⸗
boven,Ederl, Duffet, A.E: Maͤller
n. a. ſich dieſer Reihe anſchloſſen. Bey ſeinen
jugendlichen Verſuchen in der Kompoſition,
die in kleinen Stuͤcken, und in mehrern Va⸗
riationen und einigen Liedern fürs Klavier
beftanden, verdankte er dem würdigenKans
toe Doles, und feinem akademiſchen
Breumde, Kantor Keffel Cin Eisieben) -
manche aufmunternde gütige Iurechtweis .
fung. Gedruckt find von dieien Sachen
blos eine Arietta con XIV Variaz. p. il
Clav. in der Neuen muf. Zeitfehrift auf
1791. 1tes Vierteljahr, Halle, in der Hen⸗
delſchen Notenofficin. In einem folgenden -
Stuͤcke befinder ih ein fleiner Kanon fürs
Kav. von ihm. Inder letztern Zeit hat ee
fein Studium des Marpurgiſchen Werks
„von der Buge” in 6 Fugen und 6 Kanone
fürs Klavier anzuwenden verſucht. Aus
Theil dieſer Zeit erfchienen jetzt von feiner Rompos
fitton XVI Variat. p. Fl. et Violon, ou 2
Violons sur !’air „Vetter Michel, ‘
Deſſan und Leipzig, im Muſtk⸗Komptoir.
— ael is (Daniel) sin Komponiſt
* | du
425
* x
= a —
M i c | I:
zu Anfange des 17. Jahrhunderts, geb. gu
Eisleben, hat herausgegeben: Muficalien
von ſchoͤnen wohlriechenden Bluͤmlein, fo
im Luſtgarten des heil. Geiſtes gewachſen,
mit 3 Stimmen. Roſtock, 1616. 4. f.
- Draudii Bjbl libr. germ. Wer biefer
N
‚ Eisleben, im Wege.
Daniel war, iſt ſchwer auszumachen.
Zwar erwähnte Burkhard Groß⸗
mann in feiner „Angft der Hoͤllen ıc.”
eines Chriſtian und eines Daniel
Michaelis, beyder Diufifer aus dieſem
Zeitalter, fett aber Hinzu: zweyer aus
Dresden gebürtiger Brüder. So führe .
auch Fächer einen Daniel Mich ae⸗
is an, welcher aber von Anclam gebürs
tig war, und 1644 als Onperintendent zu
Gaſtrow ſtarb. Beyden aber fteht das obige.
anf dem Titel des Werks angeführte: ans
. Michaelis (Tobias) — Der auds
führliche Titel feines Werts it: Muflcalis
fche SeelensEuft, worinne so teutſche mit
1,2,3,4,$,6 und mehr Stimmen nebft
abwechfelnden Inſtrumenten, doch nur 5
Vores und ihrem G. B. eingetheilte Con-
cert-Stüde befindlich find. Exfter Theil.
Leipzig,163 5. Zweyter Theil. Ebend.1637..
Michaelius (Romanus) ſ. Mi-
chieli, ' :
Michel. f. Michael (M.) oben.
Michel(...)eingroßer Meifter auf
der Klarinette, ehemals zu Paris, wird
ſchon im Caleudr. music. univ, Paris
‘y 789 unter bie Todten gezählt. Er hateine
Menge Sachen für fein Inſtrument ger
ſchrieben, wovon noch angeführt werden
Sinnen: ı) XIV Conoerti p. la Clari-
nette, in einzelnen Ötumern geflochen. 2)
LIV Duos p. 2 Clarinettes. Op. 2.2.
3.4 5. 6. 7. 8. 9. jedes zu 5 Stuͤcken. 3)
Petits airs varioᷣs p. 2 Clæt. alle zu Paris
gefiochen. Sein 1 atesber obigen Konzerte
famfchon 1798 heraus, Und noch 1801
fing man zu Parisan, eineSammlungvon
deffen hinterlaſſenen Kompofitionen her⸗
auszugeben, unter dem Titel: 4) Douze
ands Solos, ou etudes pour laClari-
nette, choisis dans les ouvrages du c&-
lebre Michel (ohne. Vornamen) pour
serviräceux qui veulent Parvenir tou-
tes les diflicultes de cet instrnment
sere livr. Paris, bey Wiguerie, 1801. ſ.
| Ä
4
®
U
* i 6 R| & * 42%
mehr von ihm unter Toet feinem Zus
namen. : |
. Michellkaspar)— Dies iſt der Vor⸗
name des im a. Lex. genannten älte
Er, und nicht Chriſto ph, ift der Water
des geſchickten Floͤteniſten Franz Luds
wig, den ich noch vor einigen Jahren, waͤh⸗
rend feiner-Reife, die er von Petereburg
über Sondershauſen nach London als
ruſſiſcher Hauptmann machte, in voller
Bluͤthe auf jeinem Inſtrumente wieder ges
bört habe. |
Miche! (Frany ſeit 1774 Floͤteniſt in
ber Kaiferl. Ruſſiſchen Kapelle zu Peters⸗
burg, befand ſich aber 1788 mit in der Ka⸗
pelle des Grafen Po te mkin zu Bender.
Vorher war er Sekundant ſeines aͤltern
Bruders in der Kapelle zu Caſſel.
Michel (George) der juͤngſte aus der
berühmten Virtuofens Familie diefes Nas
mens aus Caſſel, geb. daſelbſt 1775, einer
der erften Virtuoſen aufder Flöte, bie ich. ges
hoͤrt Habe, iſt ſchon feit geraumer Zeit mit
dem Titel und Range eines Kapitains im
dee Kaiſerl. Kapelle zu Petersburg. Bora
her aber befand er fich zu London und zwar
zu der Zeit, als ſich unſer Haydn dafelbft
aufhielt. Im J. 1800 unternahm er von
Petersburg aus eine neue Reife nach Lon⸗
don, während welcher auch Ich ihn Bier in
Sondershanfen fennen lernte. Seine Floͤ⸗
te war eine der koſtbarſten, von Ebenholg
mit Elfenbein garnire und mit 8 fübernen
Klappen belegt, und nach T acet 6 und des
ältern Zlorio Angebe für leßtern in Lon⸗
dom verfertiget. Sie hatte einen Umfang
vom c Bis zu den hoͤchſtin Thnen der dreyge⸗
ftrichenen Oktave, worauf er nach Erfoder⸗
niß des Ausdrucks eben fowohl wahre
Trompetenftöße, als das’ hinſchwebende
Säufeln der Harmonika hören. ließ: Bey
feiner Jugend und warmen Liebe zur Kunſt
kann er es noch ſehr weit bringen.
Mihel und Mich l(Joſeph) —Bey⸗
des Artikel im a. Lex. welche aber einem und
demſelben Kuͤnſtler zukommen⸗ Er befand
ſich im J. 1800 in der Kapelle des duͤrſtbi⸗
ſchofs von Freiſingen. Was aber nun aus
ihm geworden iſt, nachdem dies Bisthum
mit zurEnfchädigungs, Muffe gezogen wor⸗
den, iſt nicht bekannt.
‚Michel (V.) Unter dieſem Namen
ed
-;, |
426 3 Mi © .
erfihien 1802 zu Paris: Nouvelle me-
thode de Fl. Paris, bey Cochet. Wahr⸗
Iſcheinlich ijt Dies der bey der Opera com.
- gu Paris in den Jahren 1798 — 1800 fies
hende erſte Hoboiſt, und vielleicht ein Sohn
som obigen berühmten Klarinettiſten.
Michel (Virgil) Violoncelliſt und
Komponift in der Churfürftl. Kapelle zu
Muauͤnchen ums J.1788, har für das dafige
Theater in Muſik gefegt : Marcio Corio-
lano, eine deutſche ernfthafte Oper, 1786;
f. Indice de’Spettac, teatr. .
Micheli(Dom.Romano) oder auch
Michieli, Kapellmeijter an.der Kathedrals
Pirche di Concordia zu Rom, geb. daſelbſt,
war ein Schuͤler des S oriano, und’ blähr
se in der erſten Hälfte des 17, Jahrhun⸗
bertß, als einer der Eunftvolleften Kanonts
fen.’ Den beiten Beweis hievon giebt feine
- Musica vaga etartificiosa, von der uns
Burney im zten Bande feiner Gefchichs
te, ©. 520. den vollſtaͤndigen Inhalt mit,
. getheiler hat. Dies Werk enchält außers
dem noch eine weitläuftige Vorrede, in web
cher er die Geſchichte feines muſikaliſchen
Lebens befchreibe und alle die großen März
ner, bey denen er fich über diefe feine Kunft
Raths erholthat. Da dies zugleich die Reis
be der erften Kontrapunktiſten und Kanoni⸗
ſten Italiens aus diefem Zeitraume tft: fo
verdient dieſe Stelle wohl hier mitgerheilt
zu werden. Micheli erzähle nämlich:
er habe, zu Venedig mit dem Gio. Gas
brielli, dem Gio. Eroce Chizzotto
und andern beruͤhmten Tonkuͤnſtlern Bes
kanntſchaft gemacht; in Neapel, wo er ſich
in Geſellſchaft des Prinzen von Venoſa
aufgehalten hatte, mit dem Scipione Stel⸗
la, Gio. Batt. Paulo, Muzio Effrem,
und dem Pomponis Nenna, zu ber Zeit,
als Bartolomeo Roi Kapellmeifter, und
Bio. Macq u e Organiſt beym Vice⸗Koͤni⸗
ge waren, und als daſelbſt Rocco Rodio,
Scipioge Cerreto, Giuſtiniano Tors
cella und Domenico Montella als
gelehrte Tonkuͤnſtler blaͤhten; ferner in
Berrara mit Luzzaſco Eu zz aſci, Fiorone
VFioroni, Gio. Mazz eni, dem Kapell⸗
meiſter am Dome zu Lodi, mit Pietro
- Morfofo und andern gelehrten Kuͤnſt⸗
lern. Zu Mailand, wo er ih ein Jahr lang
aufhielt, fand er den D. Fulgentio Valeſt
Parmegiano in der Kompofition der
-
t .
Kanons miolto osservante , ferner den
Guglielmo Arnone und den Ceſare Bo r⸗
g 0, damaligen Örganiften an der Metropos -
litanficche, Zu Rom wurde er mit dem ver?
ftändigften fpanifhen Tonkuͤnſtler, dem
Sebaſtian Raval, bekannt. Als diefer
nad) Rom kam, und bis dahin in Stalien
feines gleichen noch nicht gefunden hatte,
ließ er ſich duͤnken der erſte Meifter in der
Welt zu feyn, und foberte deswegen den
Franceſco Soriano undden Gio. Mas
ria Nanino zu einem Wettkampfe in
Kunſtkeuntniſſen auf. Aber resto chia-
rıto (er wurde überwunden) beym erften
Verſuche, nondimeno volsero sentire
tutto ilsuosapere; fo daß feitdem Ras
anders ald Signori Maeftri zu nennen
pflegte,
valden Soriano und Nanino nicht
Mic °- 92026
ESr hat die kanoniſche Muſik duch
verfchiedene neue Erfindungen bereichert
und zur hoͤchſten Vollkommenheit gebracht,
wie feine Werke ausgemiefen haben, von
denen noch folgende genannt werben koͤn⸗
nen: ı) Musica vaga et artificiosa,
continente Motstti con oblighi, e Ca-
nonidiversi,tanto per quelli,che si di-
lettano sentire varie ouriositä, quanta
r.quelli, que vorenno professare
intendere diversi stadii della Musi-
ca. In Venezia, 1615. Fol. enthält 50
Kanons, nebft einer ausführlichen!Borrede. .
2)Compieta & 6 voci. Venedig, 1616.
3) Kanon für 9 Chöre mit 36 Stimmen,
von welchem Kirch er in ſeiner Mus ur-
gia T. J. p. 584. handelt. Außer dieſen
befanden ſich noch in Breitkopfs
Sammlung von Mſt. 4) Motetto in Ca-
none: Amd Christumetc. à 3Vpci, 2
Sopr. eBasso,con Continuo. 5)Mo-
tettoin a. Canoni infniti : Sancte Che-
‚rubineete. a 4Soprani. 6) Motetto:
* Veni, Sponsa Christiste,&5 voci,50- -
rano cenl’obligo Sopr. A. Ten.B. ed
Dreans: 7) Motetto : O quam pulcher
etc.a5veci,3Sopr. A. Ten. 8) Madri-
geli a6 vocı. Vonez, 1567. 4. und 9) _
adrigali à5 voci. Ven 1581.4. Diefe
2 Werke find noch aufder Münchner Bibl.
Michell(Henry) Mag. und Pfarrer
zu Brighthelmſtone in Suſſex, ftarb daſelbſt
am 31. Oft. 1789, im 75. Jahre —
A ters.
6
Mic Mik
Alters. Mad) andern war er Netter zu
Bletchingdon und Maresfield. Unter an⸗
dern Werken hat er auch geſchrieben: De
Arte medendi apud priscos musicao
ope atque carmlaum, wovon bey N is
0181783 eine zweyte Auflage erſchie⸗
nen ift.
“ Michieli (Romano) f. Micheli.
Michna (Adamo) ein Komponiff,
bluͤhte um 1700, und gab in den Drud:
Cantiones sacrae pro festistotius an-
ni,1—6voc. nehit 1 bis 5 Inſtrumen⸗
sy -
ten ad libit. r Parſtorffers muſ.
Katal.
Michu(...) einer der Adminiſtrato⸗
ren der —— comique zu Paris ums J.
2798, gehört zugſeich zu den vorzuͤglichſten
Saͤngern an dieſem Theater.
Miegens. ſ. Migent.
Mielezenski (Martin.) ein Koms
poniſt des 17. Jahrhunderts, von deſſen
Arbeit der Stadtrichter Hertzog zu
Merfeburg Verſchiedenes beſaß. Wal⸗
. thers Mſt.
Mierfe Michael ein kunſivoller Kla⸗
Vvier⸗Inſtrumentmacher zu Berlin, war bes
ſonders wegen feiner vortrefflihen Fluͤgel
berühmt, und farb daſeibſt im J. 1719.
Miegent (Johann Peter) ein braver
Orgel Baumeifter, wahrfcheinlich zu Ber⸗
‚ lin, gegendas. ı 750, bauete 1748 in die
daſige Detrikirche ein Werk von so Stims
men, für 3 Man. und Ped. mit 8 Bälgen,
. jedem 10 Fuß lang und 5 breit, und mit
. Trompeten undPaufen, welche von Engeln
ſcheinen geblaſen nnd geſchlagen zu werden.
Mignon(lean) MaitredeMusique
an der Kirche de Notre» Dame zu Paris,
ums J. 1679, hat mehrere Motetten vers
„ fertiget, welche damals für vortrefflich ges
halten wurden. (. La Borde.
Mignot(dela Voye)ein franz. Geo⸗
meter um die Mitte des 27. Jahrhunderts,
hat gefchrieben: Trait£ de la Musique,
pourapprendredcomposer à plusieurs,
parties. Paris, 1659. Zweyte, mit einem
sten Theile vermehrte Ausgabe. Ebend.
une: 4. f. D. Forkels Literat.
Miklin(lohann) Känigl. Hof⸗Se⸗
kretaͤr und Muſikdirektor zu Stodholm,
überreichte 1762 der daſigen Koͤnigl. Aka⸗
demie eine Abhandlung: Huru Orgwork
Mik Mil 408
bora beſigtigas och — innan be
approberas. |, — .197.
Mikſch (...) Churf. Kammerfänger
zu Dresden ums J. 1799, gab von feiner
Arbeit heraus s Rondo : Endlich Hab ich fie
gefunden, am Klavier zu fingen. Teipsig,dey
Breitkopf 1797.
Milan (Don Ludovicus) ein fpanis
fcher Edelmann und Dilettant zu Valencia
in der erften Hälfte des 16. Jahrhunderts,
hat herausgegeben : El Maestro, o Musi»
ca de Viguela de Mano. Balentia,1534s
Fol. Walther.
" Milandre(...) — Im Konzert
fpirit. zu Paris, wurde auch von deſſen Ars
- beit 1768 eine Motette: Confitebortibi,
Domine,a voix seule, aufgeführt. f. Spe-
etacl.deParis,p. 158.
- Milani(Francesco) ein Komponiſt
des 17. Fe jean hat herausgegeben?
Litanie e Motetti à 8 voci con B. C.
Walther.
‘ Milanta (Giov. Fiancesee) ein
Komponiſt des 17. — hat her⸗
ausgegeben :Misaa, Salmi e Motetticon
Sinfonie, à ı, 2, 3, 4, 3e 8 voci con-
cert. Op. 1. f. Pa rftorffers Katal.
Milanuzio(Carlo) ein Mönch von
Santa Natoglia, war anfangs, um 1628,
Drganift bey St. Steffano zu Venedig,
nach der Zeit aber Kapellmeiiter an St.
Euphemid zu Verona, und hat fi aldein
fleißiger Kirchenkomponiſt gezeigt, wie noch
folgende ſeiner Werte beweiſen: 1) Arno
nia Sacra à 5 voci, con Messa e Canzo-
ni. Venedig, 1622. 2): Litanie dellaMa-
donna, ä&—8 voci. 3) Compieta
concertata con le Antifone e Litanie,
a1,2,3e4 voci. 4) Balletti,Saltarelli,
e Correntine alla Francese a ı V. lib. 1.
5)Ariose vaghezze, Venedig 1628. 6)
Messe, 23,7 e 11 voci, con Instromen-
ti. Venedig 1629. 7) Concerto Sacro
di Salmi à 20 3 voci, conB.lib.ı. 8)
Salmi, à s voci, con B. 9) Concerto
Sacro di Salmi a 2 e3 voci, con 2V.
lib.a. 10) Hortus Sacer- deliciarum,
seu Motetti, Litaniae et Missa, 1,208
5 vocum. le |
Milchmayer (Joh. Peter) — Auf
feinen legten Werten nenne er fih Churf.
Bayeriſchen Hofmufikus, Klavier⸗ und
BR
7 He
. . \ —
PER Mil
Harfenmeifter, er lebt aber (1799) an
Dresden. Er Scheint um 1750 gebo⸗
ren zu feyn, indem er 1797 verficherte,
bereit 25 Jahre Unterricht auf dem Kla,
viere gegeben zu haben. Bolgende Werke
find faft zu gleicher Zeit in feinem Verlage
herausgekommen: 1) Die wahre Art, das
Pianoforte zu fpielen. Dresden,1797. Fo
Sim ıften Jahrgange ber Leipz muf. Zeit.
findet man ©.117. u. 135. eine weitlaͤufti⸗
ge Rejenſion von dieſemWerke. 2) Piano⸗
es oder Sammlung ber beften,
£ diefes Inſtrument gefegten Stuͤcke.
Aus den Werten der berühmteiten Tons
kanſtler ausgewähle, nach fleigender |
Schwierigkeit des Spiels geordnet und
“mit Fingerfab, Ausdruck und Manieren
bezeichnet; kommt feit 1798 zu Dredden
Heftweife heraus. Die darin vorfommens
den Stücke verfprach er bey der Ankuͤndi⸗
gung aus den Werfen des Bethoven
(Beethuven), Charpentier, Clemens
14, Duffel, Eckh art, Haydn, Kir
mair, Kozeluch, Küfner, Meps
ger, Mozart, Pleyel, Baron von
Doc (fol vermuchlih Beeck heißen,)
Steibelt, Streiger und Vogler
zumählen —
Miletus (Iscobus) ein Franciska⸗
ner Mönch aus einem unbelannten Zeitals
ter, geb. in Irland, Hat ſich wahrſcheinlich
in Jtalien aufgehalten, wo er gefchrieben
hat: Dell’ Arte Musica, Neapel. 8. ſ.
Allatii Apes Urban. |
Milgrove(...)einenglifher Kom⸗
poniſt, unter defien Namen Brobderip
in feinem Verzeichniſſe anführt: Divine
JIymns, 3dBook. Wo die beyden vors
hergehenden Bücher erſchienen find, und
wann, iſt nicht befannt.
Milheyro(Antonio) ein portugies
fiicher Komponift aus Braga gebärtig,
blſuͤhte zu Anfangedes 17. Jahrhunderte,
und zwar.zuerft ale Kapellmeifter an der
Kathedtalkirche zu Coimbra, hernach zu
Liſſahon, zuletzt aber ale Kanonikus, und
hat von feiner Arbeit in den Druck gegeben :
Rituale Romanum,Pauli V. jussu edi ·
tum, subjuncta Missa pro defunctis à
se musicis numerisadaptata,cantuque
ad Generalemi Regni consuetudinem
zedacto. Coimbricae, apud Nico] Car-
[
» Li
Mil
valho; ı 6 18.4. Seine Öbeigenmuf. Praks
tiſchen Werke
thek des Franciſco de Valhadotid
430
d zum Theil in der Biblips _
und zum Theil in der Konigl. muſ. Bibl. zu
Liffabon in Mſt. befindlih.f. Machado
Bibl. Lus. T.T.p. 331.
NMiliani(Pietro)— wirdima. ker.
feines Artikels aber if richtig.
*Miller(Edward) — Nach derzeit i
. faͤlſchlich Miloni genannt, Das Uebrige
hat er noch in den Druck gegeben: a)Le® °
ters in behalf of Professors of Music,
residiugintheGountry. Lond. 1784. 4.
Sie entdalten Vorſchlaͤge, daß auch arme
muf. Familien aufden Lande an ben Wohl⸗
thaten des Londonfchen Muſik⸗Inſtiturs
Theil haben möchten. 3) Musical Insti-
tutes. London, 1785, find nur durch
Burney's kurze Anführung englifcher.
Werke, am Ende des sten Bandes feiner,
Geſchichte, dem Titel nach, befannt.. 4)
‚Elements of Thorough-base.Londen,
1787. Fol. Ebenfalls bloß ausdieferQuelle.
5) Elegies and Songs. £onden, bey Pres
ton, 1797. 6)Solosforthe German F 1.
with Remarks en double Tonguing.
Ebend. 7) Eine Sammlung von Orgelſtuͤ⸗
—
cken. London, bey Broderip geftschen. 8) -
Anthem.&bend, Op. 6. 9) Psalnıes for
every Sunday throughout the Year..
London, b. Cementi ums J. 1800. Dieſe
find bloß für die Singſtimmen mit der Or⸗
gel. Aufden mehreſten diefer Werte wird
er Doktor der Muſik genannt. Er hat ſchon
nommen,
"um 1740 als Fiötenift an Haͤnbels Auf⸗
führungen feiner Dratorien Antheil ges
Miller (F. J.) Unter diefem Namen "
findet man umı 797\folgendes geſtochene
Werk angezeigt : III Quintettia Gemba-
lo, V.Fl.A. B. Mannheim.
Mil ler (Julius) geboren zu Dresden 2
1782, zeigte ſchon früh eine entichiebene
Neigung für die. Muſik, befonders machte
er im Geſange fo ſchnelle Fortſchritte, daB
er fi fon 1790 bey der Krönung vor dem
Kaiſer Leopoldin Prag mit Beyfall ho⸗
ren laſſen konnte. Im J. 1799 betrat er
als Tamino zuerft das Theater in Ams
ſterdam. Seine Stimme hat einen unges
woͤhnlichen Umfang, fo Daß er auch Baß⸗
partien übernehmen kann. Seit einigen
4
⁊
ası Mil
Jahren iſt er in Leipzig bey der Joſeph Ser
condaiſchen Geſellſchaft und zugleich bey
dem großen Konzert als erſter Tenoriſt an⸗
geftellt, woſelbſt ex ſich der Zufriedenheit des
DPublikums zu erfreuen hat. Von feinen
Kompofitionen, ‚die fih durch angenehme
Melodie und geſchmackvolle Inſtrumenti⸗
zung auszeichnen, find folgende Opern bes
kannt geworden : 2) Der Freybrief. 2)Die
Berwandlungen. 3) Der Kofatenofficier.
4) Julie oder der Blumentopf. 5) Michel
und Hannchen, ein Intermezzo. Gedruckt
find: 6) Bavoritgefänge aus den Verwand⸗
Jungen. Breslau, b. Barth. 7) Klavier-
auszug aus dem Koſakenoffizier. Dresden,
b. Hilſcher. 8) Vierſtimmige Geſaͤnge. 38
W. 9) Sechs Kanons. 44. 10) III
vierſtimmige Gefaͤnge. ss W. 11) VI
dreyſtimmige Geſaͤnge. 68 W. Ferner hat
er komponirt: Ouverturen fuͤr Konzerte.
2 Motetten. Eine vollſtimmige Meſſe.
Miller (M.) von dem man in
Traeg's muſ: Katal. von 1799 folgendes
Werk in Mſt. angezeigt findet, ſcheint ein
Wiener Komponiſt zufeyn: Ofertorium
à 4 voci, e V. 2 Chir. Tymp. Violacon-
cert. eon Organo. | j
Miller C.NRiſt der Verfaſſer bes fols
genden gedruckten Traktats: Anweilung
zum Singen der Choralmelodien. Sranff.
CM. 1793. Ob es- aber einer der beyden
vorhergehenden ift, läßt fi wegen Mans
geld an Vornamen nicht entſcheiden.
Millet:(...) ein Tonkuͤnſtler, lebte
wahrſcheinlich zu Perersburg,als er folgen:
. de Wertchen herausgab: VI Romances
\avec Accomp. du Clav. Liv. ı. bey.
Gerſtenberg. Derfelden Liv. .2. Ebend.
beyde 1796:
Millet (lean) Chanoine sur-
ehantre du Besangon, hat geſchrieben:
‚ La belle methode, ou l'art de bien
chanter:Lyon, 1666. 4. So giebt uns
Hr. D. Forkel diefen Artikel in feiner
Literatur. Hr. von Blanfenburg in,
den Zufägen zum Sulzer, B. J. ©. 238,
. und Walther hingegen geben ben Nas
mendes Berf. und den Titel feines Werks
folgenndergeftaftan:leanFranc.M illet,
Directoire du Chant Gregorien.L,yon,
2666. Ber vondiefen Recht hat,überlaffe
ich den Veſthern des Werts zu entſcheiden. all
*2
Mil 630
Milleville(Alessandıp) in'esis
trefflicher Drganift, zulegt um 1629 Ras
pellmeiſter am Dom zu Volterra, geb. zu
Ferrara, diente in ſeiner Jugend al Irgas
nift,zuerft dem Könige von Polen, dann Dem
römifchen Kaifer, endlich jeinem Landess
herein, dem Herzoge zu Serrara, wo er ums
1622 Rapellmeiiter war, und darauf um
1629 die nänliche Stelle am Dom zu Vol⸗
terra bekleidete. Endlich ſtarb er im 6 8ſten
Jahre feines Lebens zu Ferrara, wo er auch
. zu St. Rocco begraben liegt. ſ Superb '
Apparate. de gli Huom. illustri di Fer-
rara p. 130. Außer verfdiedenen Opern,
die er Damals noch in dem frühen Alter ders
felben ſchon geſchrieben hat, finder man
auch noch die Titel von nachitehenden ges
druckten Werken, welche er von ſeiner Ar⸗
beit herausgegeben hat: 1) Messe e Sal-
miagvoci. 2) Concerti à 1, 2. 3 44
voci. lib. ı. 3) Motetti, à 2,3,4,5e6
voci.Lib.5. 4) Mazzo.di Harmonici
Fiori,ase3voci. Lib.6. 5) Motetti,
'a2,3e4vagci.Lib. 7. 6)Novelli Fio-
ri,22,364voci. 7)Litanie de B.V.
a3voci. 8)Gemme sacre.Venea.1682.
9) Motstti. Venez. 1629. ſ. Parſt or f⸗
fers Katal. und La Borde. 10) Ma-
drigali à 5 voci. Venez. 1575. 4. Dieſe
letztern befinden ſich noch auf der Muͤnchner
Bibliothek. ”
*M illico (Giuseppe) — Er fcheint,
ber Ausgabe feiner 3 Theile Arierten nach,
noch im J. 1798 am Leben und vielleicht
gar wieder in Wien gewefen zu ſeyn. Daß
im a. Lex. nicht zu viel zum Lobe feiner Tas
lente im Sefange gefagt worden ift, bewei⸗
fer der Ausfpruch eines unferer kompetenter
ften Richter, des Kapellmeiftere Schulz,
wenn er in einem an mich uͤberſchickten Auf⸗
fage fage: „Ich habe ihn in Wien 1771
gehört. In folhem Grade hinreißend hat
weder vorher, noch nachher, weder in, noch
außer Italien, ein Sänger auf mein Ges
fühlgewirkt.” Bon feinen Kompofitimen
koͤnnen nun noch angeführt-werden: 3)
La Zelinda. Op. ser. 1787, auf dem Rs
nigl. Theater zu Meapel "aufgeführt. 4)
Nönna per far dormire li Bambini,
Neapel, 1792, in Partitut. s) IX Ariet-
te italiane per l’Arpa o Pf, dedicate
e Dame Vienesi, ParteL IL ILL jeter
= | du
433 i Mıl
gu 6 Siack. Wien, Bey Arteria, 1798.
Vielleicht find dies aber Nachſtiche von den
- 1787 zukLondon erfchienenen 4 Sammlun⸗
sen Kanzonets. Ä
Millingre (...) wahrſcheinlich ein:
Tonkaͤnſtler zu Paris,-von defien Arbeit
gegen 1794 geſtochen worden find: Suite
pourla Harmonie ’& 9 Parties. Op. ı.
Paris.f. Say ls muſ. Vergeihn. S. 30.
*Milo (Maria) eine Sängerin aus
. Zurin gebürtig, ſcheint fich auf dem Theater
zu London hervorgethan zu haben, we man
ums J. 1793 ihr Bildniß geſtochen hat.
von Mil titz (Heinrich) ein deutſcher
u Dichter, zuletzt, ums J. 15 36, Amtshaupt⸗
mann in Barten, ſtammte aus einer adli⸗
chen Familie in Meißen her, und war unter
ber Regierung des Markgrafen Albrecht
von Preußen, 1519, Pfleger in Neidens
Burg, that auch 1522 mit ihm eine Reife:
nach Deutſchland, machte mit Luther
Bekanntſchaft, und erhielt bey diefer Gele⸗
genheit einen Vorſchmack von der evanges
liſchen Religion, in weicher er ſich hernach
von Paul Sperar genauer untöreichs
ten neß. Nach geänderter Regierungsform
des Landes blieb er in den Dieniten des
— in den Jahren
Herzogs, und verwaltete
1533 und 36 oben genannte Stelle zu
Barten. Von feiner Arbeit befindet ſich
noch ein Manuffripe-in Folio auf der
Schloßbibliothek zu Königsberg in Preus
Gen, welches 116 geiftliche Lieder, auf die
Sefttage, die Paſſionswoche, desgleihen
Ueberſetzungen vieler Pſalmen enthält.
Ueber dem Anfangejedes Liedes ſtehet auch”
die Melodieih Noten. In deran den Per;
7309, ale einen Kenner und Liebhaber, ges
eichteten Zufcheift, ſagt er, ba er durch Dies
fe Lieder feine Dankbarkeit gegen Gott, der
ihm die Wahrheit der evangeliſchen Reli⸗
gion habe erkennen laſſen, und gegen den
Herzog, der ein geſegnetes Werkzeug dazu
geweſen, einigermaßen habe an den Tag le⸗
gen wollen, bittet aber um Vergebung,
wenn ſeine Geſaͤnge nicht in allem nach der
kunſtreichen Wiſſenſchaft geſtellt waͤren. ſ.
Piſanski Preuß. Literaͤrgeſch. ©. 87:
*Milton(John, der Vater) — Er
ſtarb im hohen Alter 1647. f. Burney,
Vol. III. p. 184. Not. Bon feinen Wers
Ben ift noch ein In Nomine etc. à 40 voc.
.. Min Mia 434
un merken, welches er einem polniſchen
Prinzen überreichte, der ihn dafuͤr mit eis
ner Medaille an einer goldnen Kette bes
ſchenkte. ſ. Hawkine.
Mimnermus, ein altgriechiſcher
Poet und vortrefflicher Floͤtenſpieler, blühs
teum 630 Jahr vor C. G., fol aus Kolo⸗
phongebürtig gewefen ſeyn und die Dentas
meter erfunden haben. Er war derKompos
nift eines Liebes für die Flöte, welches Cras-
Dias genannt wurde, und weldhes man
gereöhnlich zu Achen, bey Maͤrſchen und
Proceffionen,zu fpielen pflegte. Propers -. -
tius und Horayz haben feine Verſe ſehr
gerühmt. |
m — DEN
- Minerva (Paulus) ein. gelehrter
Dominikaner, weicher vom Js der, bey
feinen. übrigen Wiſſenſchaften, auch unter
die vorzäglichen Tonkuͤnſtler gezähle wird,
blühte 1582 zu Mailand als SiegekBer
wahrer St. Dffieii, und ſtarb, nachdem er
viel gelehrte Werke herausgegeben hatte,
zu Neapel am 7. Märy 1645.
Minguet (Pablo) ein fpanifcher
Tonkuͤnſtier zu Madrit, in der letzten Haͤlf⸗
te des 18. Jahrhunderts, hat daſelbſt in ei⸗
genen Verlage herausgegeben: Qnader-
nillo nuevo, que en ocho Laminas fi-
nas demuestrany explican el arte de
Ja Musica, con todos sus rudimentos
para saber solfear, modular, transpor-
‚tar, y otras curiosidades mui utiles, Se
hallara en su casa, frente la Carcel de
corte,encima de la Botica; y en lali- .
treria de Manuel Martin, calle.de la
Crux: su precio es 6 reales. St. Dr.
‚Sorte glaubt, das Werk mäffe ums J.
1774 herausgefonmen ſeyn.
Minil(...) f. Duoray..
Miniscalchi (Guilielnis) ein’
Komponift zu Anfange des 17. Jahrhun⸗
derts, hat herausgegeben : ı) Miserere
meiDeus,&3 voci. 2) Arie. Venedig,
1627. Walther.
“ Minoja(Ambrogio)— geb. zu Lodi,
—
alſo nicht zu Mailand, ſtand um bie Jahre
1784 — 89 als Cembaliſt an dem großen
Theater zu Mailand. Bon feiner Arbeit
Sinnen nun noch angeführt werben: 1)
Tito nelle Gallie. Op. ser. 1787, zu
Mailand. 2) III Sonates p.le Clav. av.
Violon. Braunſchweig, 1795. —
INo-,
1
N:
435 Min Mit —
"Minoja (Signors) eine Dilettantin
zu Diailand, fpiele die Harfe unübertreffs
lich ſchoͤn, und Hlühte um 1800 daſelbſt. ſ.
Leipz. muſ. Zeit. Jahrg. I.S. 346. ,
: * Minorst(Guillaume)— war einer
der vier. Kapellmeiſter Ludwigs XIV.
weiche 1680, nach langen Berathſchlagun⸗
generwählet wurden. Er. hat zwar viele
fehr bewunderte Motetten gefshrieben, feis _
ne aber ift Davon gedruckt worden. Für bie
vorzüglichfien hielt man. Darunter fein
Quemadmodum desiderat; fein Lauda
" Jerusalem Dominum, fein Venite exul-
temus ‚und fein Nisi Dominus aedıfica-
verit domum, Er flarb zu Paris im ho⸗
ben Alter, 1716 oder 1717.
Miuozzi(Marcello) Kapellmeiſter
am Dome zu Carpi, in der erſten Haͤlfte des
17. Jahrhunderts, gab heraus: Salmi,
Sinfonie eLitaniea 3, &e5Yoci, con - |
u - Biolinquartetten; I Terzetto aaV.eVc,
V. Venedig, 1638. ae ——
‘ #*Mirandola. f. Pico ima. Lex.
+ Wirus(Mag. Adam Erdm.)— Der
ganze. Titel feines Werks heiße: Kurze
Bragen aus der Musica Sacra, worinnen
tenen Liebhabern bey Lefung der. bibliſchen
Hiſtorien eine -fonderbare Nachricht gege⸗
ben wird, nebft nothwendigen Regiftern.
Erfte Ausgabe. Goͤrlitz, 1707. 12. A
- Misenus(Georg Theodoricus}ein
für die Literatur verloren gegangener
Schriftſteller des 16. Jahrhunderts, von
dem aber der Hr. Dr. Eh lad ni auf der
Münchner Bibliothek 1805 aufgefunden
hat: Quaestiones musicae in usum
scholae Misnensis. Goͤrlitz, 1573. 8:
Wahrſcheinlich mar er Kantor zu Meißen.
Miserocca (Bastiano) Kapellmeis
ſter und Organiſt an der KollegiatsKitche
des H. Paulus zu Waſſa, zu. Anfange des
. 27. Jahrhunderts, war aus Ravenna ges
buͤrtig, und hat in den Jahren 1609 und.
16112, mehrere Miffen, Veſpern und
Moterten zu Venedig drucken laſſen.
*Misliweozek (loseph) ſ. Mps⸗
liweczek.
‚ Missery. ſ. Suremain.
Mitford(lohn) ein engl. Gelehrter
des gegenwaͤrtigen Zeitalters, hat herausge⸗
geben: Essay onthe Harmony of Lan-
guage oto. London,1774. 8. worin auch
buͤhrend aufmuntern 3.8.
M it 636
Observat. ontbeconnexion of poetry
witb Music vorfommen.
. Mithobius(Hector)— Seiner?
ſ. das a. Ler.), welches des M. Theoph.
Sroßgedbaners Wächter ; Stimme
€. XI. entgegengefest ift, wurde nicht um
‚1650, fondern Wittenberg 1665 gedruckt,
und swar cum Censura Facultat. Theo-
log. f Walthers Mi.
Mĩtfcha (Franz Adam) Gubernials
felverär zu Graͤtz in Stegermart, fcheine
der nämliche gu ſeyn, welcher im a. ker. uns
ter dem Namen Micza angeführt wird.
Von feinen Sachen ift zwar nichts geſto⸗
hen, doch finder man zu viele derfelben ans
gezeigt, als daß ſie ohne innern Sehalt ſeyn
könnten. Dan hat von feiner Kompofition
die Oper: Adraft und Sfidore um 17905
XII ſtark defegte Sinfonien; XI Nottur-.
ni für, 7 und mehrere Inſtrumente; VI
und mehrere Harmonien für 8 Stimmen,
größtentheild bey Tr aeg zu Wien in Mſt.
Mittag (Johann Gottfried) Muſik⸗
direftor zu Uelzen um die Mitte des 18.
Sahrhunderts, war ein Leipziger von Ges
burt, und hat herausgegeben : Hiftorifche
Abhandlung von der Erfindung, Gebrauch,
Kunft und Vollkommenheit der Orgeln, mit
Anmerkungen erlaͤutert und bey Gelegen⸗
heit der ſolennen Einweihung des neuer⸗
baleten Orgelwerks in der Marienkirche zu
Uelzen herausgegeben ıc. Lüneburg, 1756.
15 Seiten in 4. welche auch die Dispofition
diefes 33 Stimmen ftarfen, von Joh. Geor⸗
ge Stein erbaueten Werks enthält. An
meinem Eremplare befinden fich noch bie
Terte zua Kicchenfantaten, welche bey der
Einweihungvom Hrn. Wittag vor und
nach der Predigt aufgeführt und wahr⸗
ſcheinlich auch von ih